Elektrolumineszenz Florian Baur Vorlesung „Inkohärente Lichtquellen“ Gliederung Geschichte Grundprinzip Anwendungen LED OLED Zukunft Geschichte 1907 1927 R. Braunstein beobachtet IR-Emission von GaAs 1961 Georges Destriau entdeckt Lichtemission an Zinksulfid 1955 O. V. Losev veröffentlich seine Arbeit zu LEDs 1936 H. J. Round entdeckt Lichtemission an SiC-Kristallen B. Biard & G. Pittman entwickeln die erste LED (IR-Emission) 1962 N. Holonyak Jr. entwickelt eine LED mit sichtbarer Emission (rot) Grundprinzip Ein Feststoff wird durch Anlegen eines elektrischen Feldes zur Emission von Licht angeregt Wechselfeldanregung (Destriau-Effekt) Gleichspannungsanregung Prinzipiell könnten auch Gasentladungslampen dazugerechnet werden Wechselfeldanregung Meist mit Cu dotiertes ZnS Aufbau ähnelt Kondensator Das elektrische Feld beschleunigt Elektronen im ZnS Stöße an den Störstellen (Cu) regen die Elektronen an Rückfall in den Grundzustand unter Emission von Strahlung I = e^(-a/E) Farbe abhängig von Cu-Gehalt (grün bis blau) Gleichspannungsanregung In der pn-Grenzschicht eines dotierten Halbleiters rekombinieren Elektronen und Löcher Die dabei freiwerdende Energie wird als Strahlung freigesetzt Farbe (Wellenlänge) der Strahlung ist abhängig von der Bandlücke des Materials und der verwendeten Dotierung pn-Übergang Dotierung erzeugt Löcher und Elektronen = neue örtlich gebundene Energieniveaus Durch Diffusion und Rekombination entsteht eine Verarmungszone Die entstehende Ladung stoppt den Diffusionsprozess Krümmung der Bänder = Potenzialwall Energie wird benötigt um weitere Rekombination zu ermöglichen Rekombination Die Kathode am n-Kristall erzeugt neue Elektronen Die Anode am p-Kristall nimmt diese auf, sie erzeugt Löcher Die Krümmung der Bänder wird abgeschwächt Die Rekombination in der Verarmungszone kommt wieder in Gang → Strahlungsemission Organische Halbleiter Kathode ① schiebt Elektronen ins LUMO des Emitters ② Anode ⑤ zieht Elektronen aus dem HOMO der Leitungsschicht ④, es entstehen Löcher Löcher und Elektronen rekombinieren ③, es wird Strahlung freigesetzt Die Farbe ist abhängig vom Abstand von HOMO und LUMO. Anwendungen Elektrolumineszenz-Folie LED OLED Elektrolumineszenz-Folie Dünne und flexible Folien Weniger langlebig als LED Geeignet für Tachoscheiben, Notfallbeleuchtung,… Hygroskopisch und temperaturempfindlich LED Gute Lichtausbeute (100-200 lm/W) Sehr klein, ca. 5 mm Robust Weißes Licht möglich Relativ teuer pcLED Phosphor converted LED Leuchtstoffe konvertieren blaues in rotes und grünes Licht Z. B.: Ca2Si5N8 oder CaAlSiN3 Kombination von rot, grün und blau ergibt weißes Licht Nachteil: Siliconitride sind sehr teuer OLED Hoher Kontrast, da keine Hintergrundbeleuchtung Zudem sehr duenn Farbiges Licht wird emittiert Lebensdauer (vor allem blaue OLED) H2O / O2 anfaellig Literatur und Quellen H. J. Round (1907). "A Note on Carborundum". Electrical World 19: 309. Losev, O. V. (1927). Telegrafiya i Telefoniya bez Provodov 44: 485–494. http://www.my-led-passion.com/history-of-leds.html http://www.lumi-con.de/tech_LED_ger.html Wikipedia http://www.elektronikkompendium.de/sites/grd/0112072.htm