H R Ak t u e l l e s heute-journal Anne Reidt Echo auf die „Stimme Russlands“ – ZDF-„heute-journal“ muss nicht auf die Schulbank Braucht Claus Kleber Nachhilfe von der „Stimme Russlands“? Wir sind offen für Kritik, aber dieser Schulungsmaßnahme widersetzt sich die Redaktion dann doch sehr entschieden. Angesichts einer äußerst dynamischen aktuellen Entwicklung in der Ostukraine unternimmt der Blogger Rüdiger Göbel den Versuch, die Berichterstattung des „heute-journals“ vom 21. Juli mit einer FAZReportage zu vergleichen, die drei Wochen später publiziert wurde http://german.ruvr.ru/2014_08_12/Keine-Faschisten-Nachhilfe-fur-ZDF-Mann-ClausKleber-1865/ Das sagte Claus Kleber Rüdiger Göbels Kritik richtet sich gegen eine Moderation von Claus Kleber. Der leitete am 21. Juli 2014 nach einer Live-Schalte zum Thema „Absturz MH17“ zu einem Beitrag über, der sich mit anti-westlicher Propaganda in russischen Staatsmedien befasste. Wörtlich sagte er: „In solchen Konflikten Wahrheit von Propaganda zu trennen ist nie einfach. Und zur Zeit besonders schwer. In allen aktuellen Groß-Konflikten - Syrien, Irak, Palästina, Ukraine. Besonders: Ukraine. Wem soll man da trauen? Andererseits ist es ja auch keine Option, gar nichts mehr als Tatsache zu akzeptieren. Manche Propaganda-Aktionen wollen ja nur das: Zweifel säen. Propaganda auf allen wichtigen russisch-sprachigen Kanälen lässt Millionen Menschen glauben, in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, herrschten blutrünstige Faschisten, die einen Genozid an russisch-Stämmigen in der OstUkraine planen. Wir - und viele Medien - sind Hinweisen nachgegangen. Es gibt sie nicht. Jedenfalls nicht an verantwortlicher Stelle in Kiew. Trotzdem bekommen wir immer noch Zuschriften, die das behaupten. Auch zum Unglück von MH17 werden unglaubliche Gerüchte gestreut.“ Die Rolle der Faschisten in der ukrainischen Regierung Tatsächlich gibt es mit der allukrainischen Union „Swoboda“ und dem „Rechten Sektor“ rechtsextreme Bewegungen in der Ukraine, die auch als Parteien organisiert sind. Über ihre Rolle für die Bewegung des „Euro-Maidan“ hat das ZDF in zahlreichen Berichten hingewiesen (z.B. „heute-journal“, 17.02.2014) .Die „Swoboda“ stellt 37 Abgeordnete im ukrainischen Parlament und drei Minister der im März 2014 gebildeten Übergangsregierung. Insofern wäre die Behauptung falsch, es gebe in der Ukraine „keine Faschisten“. Dies hat Claus Kleber allerdings auch nicht gesagt. Er schränkte seine Aussage mit den Worten „jedenfalls nicht an verantwortlicher Stelle“ entscheidend ein. Die Minister der Partei „Swoboda“ stehen den Ressorts Umwelt, Agrarpolitik und Lebensmittel vor, einer der drei Vizeministerpräsidenten bekleidet gar kein Fachressort. Ohne von Ihnen zitierte Äußerungen von Parteichef Oleh Tjahnybok, der der Regierung nicht angehört, verharmlosen zu wollen, politische Schlüsselpositionen haben die Mitglieder der „Swoboda“ in Kiew nicht inne. Russlands Interesse an Diskreditierung des Euro-Maidan Beide genannten rechten Parteien erreichten bei der Präsidentschaftswahl am 25. Mai 2014 zusammen weniger als 2 Prozent der Stimmen. Die Bedeutung der extremen Rechten wird von unabhängigen Experten wie Anton Shekhovtsov (University College London) und Andreas Umland (MohylaAkademie Kiew), die auf parteipolitischen Ultranationalismus in der Ukraine spezialisiert sind, stark relativiert. Ihr Zuspruch bei der Parlamentswahl von 2012 - die Partei „Swoboda“ erreichte damals überraschend mehr als 10 Prozent - wird von ihnen als „Gegenreaktion auf die prorussische Politik des damaligen Präsidenten Janukowitsch“ gesehen. Es sei im Interesse Russlands gewesen, „die europäische Revolution in der Ukraine als ein – zumindest teilweise – faschistisches Unternehmen zu diskreditieren und damit die russische Annexion der Krim sowie die verdeckte Invasion im Donbass als antifaschistische Maßnahmen zum Schutz angeblich bedrohter Russischsprecher zu rechtfertigen“. ZDF beobachtet aktuelle Entwicklung Die Forscher gehen davon aus, dass „die ukrainische Rechte wieder an den außerparlamentarischen Rand des politischen Lebens zurückgedrängt [wird].“ (Bundeszentrale für politische Bildung, Ukraine Analysen Nr. 33, 27.05.2014). Claus Klebers Moderation im „heute-journal“ stellt nach unserer Überzeugung keine Manipulation dar. Die Redaktion beobachtet die aktuelle Entwicklung in der Ostukraine sehr genau. Auch Anhänger Petro Poroschenkos überziehen uns bisweilen mit harscher Kritik, wenn wir über zivile Opfer des ukrainischen Militärs berichten. Das ist der wohl beste Beleg für die Unabhängigkeit unserer Berichterstattung. -2-