Stand: 01/04.2011 Verantwortlicher: Prof. Dr. Hoge; Prof. Dr. Mitzel Arbeitsbereich: Betriebsanweisung nach §9 BetrSichV Halogenierte Lösungsmittel Anorganische Chemie Anwendungsbereich Betriebsanweisung für den Umgang mit organischen halogenierten Lösemitteln z. B. Chloroform, Dichlormethan (Methylenchlorid), 1,2 Dichlorethan, Perchlorethylen, Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethylen u.a., Chlorkohlenwasserstoffe Gefahren für Mensch und Umwelt Chlorierte Lösungsmittel sind in der Regel entzündlich oder hoch entzündlich und leicht flüchtig. Sie bilden mit Luft explosive Gemische. Daneben sind sie häufig sehr giftig, krebserzeugend, fortpflanzungsgefährdend. Verbindungen gehen gefährliche Reaktionen mit Alkalimetallen, Erdalkalimetallen, Metallen in Pulverform, Stickstoffoxiden, Alkoholaten, Alkaliamiden, Perchlorsäure, Salpetersäure, NichtmetallOxiden, Sauerstoff, Sauerstoff/flüssig, Diaminoethan ein Durch ihren hohen Dampfdruck besteht erhöhte Gefahr der Resorption durch die Atemwege. Der Kontakt mit Schleimhäuten führt zu starken Reizungen. Am Auge besteht die Gefahr der Hornhauttrübung. Verschlucken verursacht Übelkeit und Erbrechen. Nach Resorption größerer Mengen von Halogenkohlenwasserstoffen können zentralnervöse Störungen mit Benommenheit, Schwindel, Rausch, Blutdruckabfall, Störung der Atem- und Herztätigkeit und Narkose sowie Leber- und Nierenschäden auftreten. Die Vergiftung kann durch ein ein- bis dreitägiges Intervall unterbrochen werden. Mit Luft besteht in gasförmigem Zustand bei Kohlenwasserstoffen mit niedrigem Halogenierungsgrad die Gefahr der Explosion. Nahezu alle Lösemittel sind stark umweltgefährdend (Trinkwassergefährdung). Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Vor dem Gebrauch über das spezielle Gefahrenpotential des betreffenden Lösemittels anhand einschlägiger Literatur informieren bzw. abschätzen Handhabung nur in gut durchlüfteten Räumen, bzw. Abzug; Maßnahmen gegen statische Aufladung treffen. Keine Wasserstrahlpumpen für die Destillationen von Dichlormethan und Chloroform und auch für das Absaugen von Feststoffen aus Lösungen, die Chloroform oder Dichlormethan enthalten, verwenden sondern für diese Arbeiten Membranpumpen einsetzen. Handschutz: Nitril-Einmalhandschuhe, Camapren-Handschuhe (schwarz) Behälter und Apparatur dicht geschlossen halten; brennbare Lösemittel von Zündquellen fernhalten; Feuerlöscher bereithalten. Lagerung größerer Mengen nur in speziell hierfür vorgesehenen Chemikalienschränken Lösungsmittel nicht in das Abwasser gelangen lassen. Verhalten bei Störungen Verspritzte, Verschütten oder Auslaufen mit Universal-Chemikalienbinder (Aufsaugmasse Perligran G (Lagerraum E4-251)) aufnehmen und unter Angabe der aufgenommenen Stoffe in SAE abgeben. Bei Bränden Kohlensäure, Schaum, Pulver als Löschmittel benutzen. Erste Hilfe Erste-Hilfe leisten, dabei auf Eigenschutz achten. Verletzte Personen aus dem Gefahrenbereich bringen Ersthelfer verständigen, Notruf absetzen. Rettungspersonal einweisen. Kleidungskontakt durchtränkte Kleidung sofort ausziehen und mit viel Wasser auswaschen Nach Hautkontakt: betroffene Hautpartie unter fließendem Wasser gründlich abspülen, mit Seife waschen; bei Hausreaktion einen Arzt aufsuchen Nach Augenkontakt: unter fließendem Wasser bei geöffnetem Lidspalt 10 - 15 Minuten spülen, dann sofort einen Augenarzt aufsuchen. Nach Inhalation Frischluft zuführen; ggf. Atemspende, umgehend einen Arzt aufsuchen. Nach Verschlucken: viel Wasser trinken lassen, Erbrechen möglichst verhindern Aspirationagefahr, einen Arzt aufsuchen Notruf: Haustelefon 112 Mobiltelefon 0521 106 112 Instandhaltung/Entsorgung Reste und Abfälle in einen geeigneten ordnungsgemäß gekennzeichneten Gebinde gemäß den Richtlinien für die Abfallentsorgung der Fakultät Chemie entsorgen. Datum: erstellt: geprüft / freigegeben: