news 04 / 2008 Einzelpreis: € 2,50 Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes Oh, Du Fröhliche! oeav-Weihnachtsfeier mit Astro-Kabarett 16. Dezember 2008 im Don Bosco Haus, Wien 13. Mag. Andrea Kahr Am 16. Dezember 2008 trafen sich Mitglieder und Freunde des oeav zur alljährlichen Weihnachtsfeier. Für alle oeav-Mitglieder wartete auf den festlich geschmückten Tischen eine kleine Überraschung – eine originell verpackte Duftkerze. Karoline Plasonig und Irene Schachner kümmerten sich um das leibliche Wohl der Gäste: Sie verkauften köstliche belegte Brötchen und gaben Getränke aus. Zu Beginn des Abends hielt oeavPräsidentin Mag. Maria Luise Mathis einen Vortrag über die Dominationsketten, die als „Quick Check“ eines Horoskopes eingesetzt werden können – zeigen sie doch den Energiefluss in einem Horoskop an und geben so auf einen Blick Auskunft über das Wesentliche. So sind Planeten im Domizil wie „Hausherren“ zu betrachten, Planeten in fremden Zeichen sind „Gäste“ oder „Mieter“ und richten sich nach den Regeln des Hausherren. Man spricht auch von „Dispositoren“. Wichtig ist, welcher Planet der so genanne „Enddispositor“ ist, er zeigt an wie das „Lebensskript“ geschrieben wird, wie die Basis/die Wurzel kosmisch beschaffen ist. Stehen zwei Planeten in Rezeption zu einander (z.B. Jupiter in Fische und Neptun in Schütze), haben sie gleiche Wertigkeit und „befruchten“ einander. Hat ein Horoskopeigner gleich mehrere Planeten in Verbindung in seiner Radix, spricht man von einer „Dispositorenkette“. Zahlreiche Beispiele verdeutlichten das Konzept der Dominationskette und rundeten den Vortrag ab. Im Anschluss begab sich Günther Suda auf die Bühne – er strapa- zierte unsere Lachmuskeln mit „Astrolachie“ – einem Astrokabarett, das man nur empfehlen kann. So erzählte er sehr pointiert von typischen Verhaltensweisen von Löwen, Zwillingen, Schützen und Waagen. Seitenhiebe auf Widder und Wassermänner waren auch dabei, das Publikum konnte gar nicht genug bekommen und forderte einige Zugaben ein. Als der Abend dann noch bei gemütlichen Zusammensitzen ausklang, hatten alle noch ein Lächeln auf den Lippen... Auf diesem Wege möchte der oeav allen Mitgliedern und Freunden alles Gute für das Jahr 2009 wünschen – viel Erfolg bei Ihren Unternehmungen, Gesundheit und vor allem viele spannende Stunden mit unserer geliebten Astrologie! v.l.n.r.: Duftkerzen – Mag. Maria Luise Mathis beim Vortrag über Dominationsketten – das gespannte Publikum – eine fröhliche Runde aus Graz – Irene Schachner und Karoline Plasonig beim Buffet – Günther Suda präsentiert „Astrolachie“ – Blick auf die Gäste (Fotos © Mag. Maria Luise Mathis) 2 news 04 / 2008 information Ethikrichtlinien der Vereinigung deutschsprachiger Astrologieverbände (VDA) Beschluss der Mitgliederversammlung • 3. Oktober 2008, Bonn Der am 10. April 2008 in Zürich erarbeitete Text für einen gemeinsamen Ethik-Kodex wurde anlässlich der Jahresversammlung des VDA am 3. Oktober 2008 in Bonn von allen Mitgliedsverbänden wie AAGS (Astrologische Arbeitsgemeinschaft Stuttgart), AGZ (Astrologische Gesellschaft Zürich), API (API International), DAV (Deutscher Astrologen-Verband), FFA (Förderverein Fachbibliothek Astrologie, Astronomie und verwandte Gebiete), oeav (Österreichischer Astrologenverband), SAB (Schweizer Astrologenbund) und SAF (Schweizer Astrologenforum) einstimmig angenommen und ist somit verbindlich. Hiermit erklären die Astrologinnen und Astrologen der der VDA angehörenden Mitgliedsverbände: In dem Wissen um die Astrologie als Symbolsprache, in dem Wissen um das dialektische Verhältnis zwischen Schicksal und Entscheidungsfreiheit, das in der Astrologie auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, in dem Wissen um die menschenkundliche und methodische Vielfalt der Astrologie, in dem Wissen darum, dass die Bilder und Konstellationen der Astrologie der Deutung bedürfen, in dem Wissen darum, dass Deutung nie „Eindeutigkeit“ heißt, sondern dass jede astrologische Signatur eine Vielzahl von Deutungen zulässt und dass in jeder Konstellation Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten beschlossen sind: In dem Wissen also um die Aussagegrenzen der Astrologie • Ich respektiere den „geschlossenen Raum“ der individuellen Beratungssituation und bewahre unter allen Umständen Vertraulichkeit. • übe ich meine Tätigkeit als Astrologe, sei es beratend, sei es lehrend und forschend, sei es publizistisch, mit Sachlichkeit und Gewissenhaftigkeit, in Eigenverantwortlichkeit, Unabhängigkeit und selbstkritischer Zurückhaltung aus; • Ich begegne dem Ratsuchenden einfühlsam und verständnisvoll. Zugleich beachte ich das Gebot professioneller Distanz und vermeide jede emotionale, finanzielle oder gar sexuelle Verstrickung. • beachte ich meine Verpflichtungen gegenüber meinen Auftraggebern bzw. Klienten und bezeuge Respekt gegenüber meinen Fachkollegen; • Soweit in Beratungssituationen abwesende Dritte einbezogen sind, habe ich auch deren Wohl im Auge und bezeuge diesen gegenüber Achtung und Respekt. • halte ich mich an die ethischen Grundsätze des Tätigkeitsbereichs, in dem ich Astrologie einsetze; • sorge ich regelmäßig und gleichermaßen für meine fachliche Fortbildung wie für meine persönliche Herzensbildung. Beratung und Interpretation: Horoskop- • Ich bezeuge gegenüber Klienten Achtung und Respekt und habe deren Wohl im Auge. Ich fördere und bestärke sie in ihrer Autonomie, ich helfe ihnen, Entscheidungen vorzubereiten, nehme sie ihnen aber nicht ab. Dazu gehört, dass ich bindende oder gar beängstigende Deutungen unterlasse, ebenso moralisch wertende Äußerungen. Lehre, Forschung lizistik: und • In der astrologischen Forschung beachte ich kritisch und selbstkritisch methodologische Standards. Ich mache meine Argumente kenntlich. Die Quellen, aus denen ich schöpfe, weise ich nach. • Ich teile mein Wissen mit meinen Fachkollegen. • Im „öffentlichen Raum“ lehrender und publizistischer Arbeit wahre ich Zurückhaltung, vor allem gegenüber den Personen, über die bzw. über deren Horoskope ich publiziere. • Ich bin zu sachkontroverser Diskussion bereit und bemühe mich, jede Polemik zu vermeiden. Erfolgreicher Abschluss der SymbolonTherapeuten-Ausbildung bei Dr. Orban Mag. Gabriela Steiner, unsere stellvertretende Vorsitzende des oeav, hat am 26. Oktober 2008 die 1 ½-jährige Therapeuten-Ausbildung bei Dr. Peter Orban in Berndorf erfolgreich abgeschlossen. Nach ihrer Diplomausbildung zu Familien- sowie Organisationsaufstellungen bei Dr. Peter Orban kann sie mit dieser Methode nun auch in Einzelsitzungen mit Klienten arbeiten, die sich nicht in der Gruppe „outen“ wollen. Und so empfing Mag. Gabriela Steiner im Kreise der gesamten Ausbildungsgruppe bei einen Gläschen Sekt von Dr. Peter Orban überglücklich das begehrte Diplom. Wir gratulieren Mag. Gabriela Steiner herzlich zu diesem Abschluss! Pub- Rückzug auf Weidenzweigen Foto © Mag. Gabriela Steiner garten und astrologie news 04 / 2008 3 Foto © DI Isabella Burtscher-Pap Garten und Astrologie Teil 1: Steinbock – Wassermann - Fische DI Isabella Burtscher-Pap „Es klopft die vernünftige Prüfung an die Gartentür. Die kreative Symbolik öffnet. Niemand ist draußen.“ Bei der Gartengestaltung steht man knietief in der Subjektivität; bei der Gartengestaltung mit symbolischem Auftrag nabeltief. Der Spielraum ist weit, interdisziplinäre Querverbindungen erwünscht, die Kreativität fruchtet. Etwaige objektive Beurteilung wird in jeder Saison „überwachsen“. Wie die Gartengestaltung und die Symbolsprache der Astrologie miteinander kommunizieren, folgt hier – in einer subjektiven Betrachtung: Steinbock – Garten der Erfahrung: Was braucht ein Garten der Erfahrung? Er braucht alte Bäume, deren Rinden Geschichten erzählen; Pflanzen, die „erdend“ wirken, etwa Eiben oder Rosmarinstöcke, am besten als Hecke gepflanzt; Inschriften, deren Weisheit erst nach einem langem Leben hervor gebracht werden kann. Warum nicht einmal „Steinmandln“, wie sie als Wächter auf Bergspitzen stehen, im Garten aufstellen? Z.B. am Eingang, einer mit Geißblatt berankt, einer mit einem darauf gemalten Gesicht – und sie dann im Laufe der 8 Jahreskreisfeste verändern, umbauen, schmücken oder um „Gäste“ ergänzen. Erfahrung lehrt uns Bewegung – nie hält die gesunde Pflanzenwelt still; es gibt keine Stagnation. Doch diese Bewegung ist gediegen, beschaulich, ruhig. Wie eben Steinbockmenschen. Formaler Dachgarten mit viel Holz und Stahl, wenige Pflanzen (Foto © DI I. Burtscher-Pap) Was will der Steinbock? Er ist Meister im Sammeln praktischer Lebenserfahrung und will sie weiter geben; verantwortungsvoll, beharrlich, manchmal krampfhaft und un- widerruflich. Was ist die Absicht dieses Themas – im Garten, im Leben? Mit der Erfahrung kommt Wahrhaftigkeit. Die Absicht spiegelt sich im Bach des Zu-SichNehmens von allem, was im Leben angespült kommt; und dessen ist viel. Erhaltenswerter Luxus? Ja, denn er macht frei! Ein erfahrener Mensch, der beweglich bleibt und Annehmen kann, lebt in Übereinstimmung mit sich selbst. Wassermann – Garten der Exzentrizität: Was braucht ein Garten der Exzentrizität? Er braucht nach außen gerichtete Gestaltungselemente, die beim Besucher glattes Staunen hervorrufen. Bizarre Pflanzengestalten, sie dürfen ruhig gezüchtet sein, kombiniert mit Elementen aus Metall und Kunststoff; evt. Wege oder Rabatte aus buntem der Exzentrizität weicht zwar etwas die Benutzbarkeit aus den Räumen, doch die Suche nach Vorbildern scheint vorbei. Autoritäten und Kapazitäten werden vereint und es zeigt uns, dass jeder eine höchst individuelle Saite in sich zum Klingen bringen kann. Fische – Garten der Einkehr: Was braucht ein Garten der Einkehr? Er braucht vor allem einen meditativen Platz, in den sich der Besucher einlassen kann. Dort gibt es etwa persönlich bedeutsame Ikonen, ein Spruchband an einer Hecke entlanglaufend oder eine „Couch“ aus geflochtenen Weidenzweigen. Rückzug auf Weidenzweigen (Bildquelle: www.hobby4you.de) Blautopfgestaltung mit Glassplittbeeten (Foto © DI Isabella Burtscher-Pap) Glassplittbelag oder „FensterBlicke“ in einen Boden-Ausschnitt oder in einen unterm Garten liegenden Raum mit kunstvollen Wänden. Warum nicht einmal Vulkangestein einbauen und mit verschiedenen Moosteppichen gestalten? Z.B. als Bewegungsraum, der gut barfuß zu benützen ist und in dem selbst gewagte Sprungversuche glimpflich ausgehen. Exzentrizität lehrt uns Neugierde – keine Pflanze schaut apathisch drein, kein Stein sieht langweilig aus. Diese Neugierde ist unaufdringlich, sie ist herzlich und in die Zukunft weisend – wie eben Wassermannmenschen. Was will der Wassermann? Er ist ein Meister der Utopie und Reform, die er in die Welt bringen will, oft losgelöst vom Praxisbezug. Seine Quelle ist das nie ruhende Interesse. Was ist die Absicht dieses Themas? Mit Klare Grenzen sollte der Gartenraum haben, Rücken-Deckung, um Vertrauen und mögliche Unbeobachtetheit zu gewähren. Warum nicht einmal ein Orakel in den Garten einbauen? Z.B. als Berührungsspiel mit bestimmten Pflanzen, deren Symbolik Orientierung zur Antwortfindung geben. Einkehr lehrt uns Ankommen im Hier und Jetzt – keine Pflanze wächst nach Mustern aus ihrer Vergangenheit, sie stellt sich auf die Gegebenheiten ein. Das Jetzt ist großzügig, flüchtig und drängt sich nicht auf. Wie eben Fischemenschen. Was will der Fisch? Er ist ein Medium im Aufnehmen und Ausdrücken von momentanen Stimmungen, der durch das Einlassen auf das Hier-Sein die Zukunft erahnen kann. Seine Quelle ist die Einkehr. Was ist die Absicht dieses Themas? Wenn Einkehr in Raum oder Lebensgestaltung Einzug hält, schmilzt das Glatteis der Zukunft und der Schneebelag der Vergangenheit dahin. Das Gespür blüht auf und treffsicheres Erkennen spiegelt wie aus einem klaren Eissee entgegen. Fortsetzung folgt! 4 news 04 / 2008 symposium 12. Internationales Zürcher Symposium für Astrologie 22./23. November 2008 in Zürich Mag. Maria Luise Mathis Das 12. Internationale Zürcher Symposium für Astrologie vom 22. und 23. November 2008 im Restaurant „Au Premier“ mitten im Hauptbahnhof Zürich war erneut ein grosser Erfolg. Über 90 Teilnehmer, Interessenten und Referenten profitierten wiederum von einem hervorragend organisierten und lehrreichen AstrologieAnlass. Das Patronat war wie gewohnt bei der Astrologischen Gesellschaft Zürich, geleitet durch deren Präsidentin Beatrice Ganz, der Gründerin des Symposiums. Als Moderator konnte auch dieses Jahr der in Wien lebende Astrologe Dr. Harald Thurnher gewonnen werden. Nach der Begrüßung samt Nachruf und Gedenkminute über den verstorbenen Referenten Udo Rudolph durch Beatrice Ganz folgte der Einleitungsvortrag von Dr. Harald Thurnher. Der Referent zeigte astrologische Techniken auf, mit denen sich menschliche Potenziale aus einem Horoskop ablesen lassen. Die Treffsicherheit der Methode wurde anhand von anwesenden Teilnehmern mit ihren Horoskopen demonstriert. Nach dem Mittagessen präsentierte die Astrologin Eva Stangenberg, Rottenburg (D) Beispiele von Horoskopdeutungen des vorgeburtlichen Neumondes. Mit einer relativ einfachen Technik lässt sich daraus einiges über den karmischen Auftrag eines Horoskopeigners herauslesen. Die Deutung kann verglichen werden mit der „Hintergrundmusik“ zum Horoskop. Es gab ebenfalls Horoskopdeutungen mit dem Publikum. juristisches Dissertationsprojekt vor, in welchem er der Frage nachgeht, inwieweit die astrologische Deutungsarbeit als gerichtlich einklagbare Dienstleistung zu beurteilen ist. Das berührt zwangsläufig die berühmte Streitfrage, inwieweit der Astrologie Wissenschaftlichkeit zukommt. Die aufwendige Dissertation darf mit Spannung erwartet werden. Der Astrologe Wilfried Schütz, Baden (CH), stellte anhand von Horoskopen aus dem Publikum sehr eindrücklich die Leistungsfähigkeit der Astromedizin vor. Es ging v.a. Volker H. Schendel und Wilfried Schütz (Fotos © Mag. Maria Luise Mathis) um den Sinn einer Krankheit. Eine anschauliche Technik aus der Mondknoten-Astrologie stellte Wolfhard König, München (D), mit dem Karma-Klick-Horoskop vor. Den jedes Jahr besonders beachteten Abendvortrag hielt dieses Jahr der Psychologe und Naturheiler Dr. Baldur Ebertin, Bad Wildbad (D). Der Vortrag war dem aktuellen Zeichenwechsel von Pluto ins Zeichen Steinbock gewidmet und der Frage, wozu dieses Ereignis – im Vergleich mit diesem Zeichenwechsel in vergangen Jahrhunderten – führen könnte. Anschließend stellte Volker H. Schendel, Hannover (D) sein Liliane Korotin und Prof. Dr. Siegfried Schiemenz (Fotos © Mag. Maria Luise Mathis) Am Sonntag eröffnete die österreichische Astrologin Liliane Korotin, Wien, den Vortragsreigen mit einem Feuerwerk bedeutsamer Konstellationen im Leben des 1956 nach Österreich geflohenen sehr bedeutenden ungarischen Astrologen Sandor (Schinia) Belcsak, der der Referentin persönlich sehr gut bekannt war. Anschließend stellte Dr. Baldur Ebertin seinen – auf kleinen spirituellen Karten beruhenden – TUA-Test vor, auch hier unter Einbezug des sehr interessierten Publikums. Nach dem Mittagessen legte Astrologe Prof. Dr. Siegfried Schiemenz, München, die Resultate seiner langjährigen Untersuchungen heliozentrischer Sportlerhoroskope (Erfolgskonstellationen von Fußballern und Formel 1 Piloten) vor. Henning Schäfer und Mag. Maria Luise Mathis (Fotos © Mag. Maria Luise Mathis) Wolfhard König und Dr. Baldur Ebertin Fotos © Mag. Maria Luise Mathis Dr. Harald Thurnher und Eva Stangenberg (Fotos © Mag. Maria Luise Mathis) Welt“ in gemütlicher Atmosphäre unterhalten konnten. Für den Ausklang des Symposiums-Samstags organisierte Beatrice Ganz eine historische Führung durch die Altstadt zu einer romantischen Pianobar, wo sich die Teilnehmer und Referenten bei einem Schlummertrunk über die Vorträge und über „Gott und die Der deutsche Börsenastrologe Henning Schäfer, Karlsruhe (D), stellte dann die aktuelle Wirtschaftskrise in einen historischen Vergleich astrologischer Zyklen dar. Er bezog sich hierfür auf den Verlauf des deutschen (DAX) und des amerikanischen (Dow Jones) Börsenindex mit eindrücklichen Übereinstimmungen. Anschließend sprang die Astrologin und Schulleiterin sowie 1. Vorsitzende des oeav, Mag. Maria Luise Mathis aus Wien für den als Referenten symposium angekündigten aber in diesem Jahr leider verstorbenen Astrologen Udo Rudolph, Hamburg (D) ein. Sie verwies eindrücklich auf die Wichtigkeit der Achsenbindungen der Planeten. Sie zeigte auf, warum Menschen mit gleichem Geburtstag aber unterschiedlichem Aszendent und Medium Coeli und dadurch jeweils anderen Planeten in Achsenbindung, unterschiedliche Karrieren haben können. Im Anschluss daran lieferte Wilfried Schütz eine Zugabe im Sinne eines Abschlussvortrages, in dem er zum Thema des verstorbenen Udo Rudolph, Religion und Astrologie, referierte und die Zusammenhänge zwischen Religion und Astrologie bildlich und philosophisch darstellte und damit auch den krönenden Abschluss des 12. Internationalen Zürcher Symposiums bildete. news 04 / 2008 5 Das Zürcher Symposium brachte auch dieses Jahr eine Reihe von spannenden und lehrreichen Vorträgen und öffnete viele Gelegenheiten für belebende Gespräche. Auch der obligate Büchertisch eines Buchhändlers am Samstag fehlte nicht. Damit konnte man sich perfekt und astrologisch-besinnlich auf die bevorstehende Adventszeit einstimmen. . Vorschau: 13. Internationales Zürcher Symposium für Astrologie 28./29. November 2009 Das 13. Internationale Zürcher Symposium für Astrologie setzt sich aus Vorträgen und Workshops über psychologische und mundane Astrologie und deren Forschungsmethoden auseinander. Es ermöglicht sowohl den direkten Kontakt mit den profilierten Referenten aus dem In- und Ausland als auch den allgemeinen Zugang zu vielen Themen aus der Mitte der Erfahrungswissenschaft Astrologie in gemütlicher Atmosphäre. Als Teilnehmerin und Teilnehmer werden Sie in das Geschehen miteinbezogen. Sie können Ihre Horoskope auf Folien zum Symposium mitbringen und diese bei den Workshops deuten lassen. Am 13. Internationalen Zürcher Symposium für Astrologie kommt den Prognosen sowie Synthesen zwischen Astrologie und anderen Fachgebieten eine große Bedeutung zu. Info: www.zuercher-symposium.ch, [email protected], Tel. 0041 (0)79 642 99 68. Jörg Ryser, Münchenbuchsee (CH) 25th Annual NORWAC - The Northwest Astrological Conference in Seattle, WA, USA 22 - 25 May 2009 Speakers: Sheila Belanger – Washington, Liz Kirkham – Washington, Chris Brennan – Colorado, Lee Lehman, Ph.D. – N. Carolina, Andrea Conlon – Washington, Rick Levine – Washington, Maurice Fernandez – Colorado, Chris McRae – Canada, Kristin Fontana – Oregon, Eric Meyers – Colorado, Jodie Forrest – California, Laura Nalbandian – Washington, Steven Forrest – California, Alan Oken – Portugal, Moll Frothingham – Washington, David Pond – Washington, Demetra George – Oregon, Philip Sedgwick – Arizona, Robert Hand – Virginia, Gloria Star – Connecticut, Maggie Hyde – England, Richard Tarnas – California, Jeff Jawer – Washington, Patricia Walsh – Florida, Mark Jones – England, Joanne Wickenburg – Arizona Conference Coordinators: Maggie & Laura Nalbandian Info-Phone: +001 206 930-7613 E-mail: [email protected] Achtung! Neues oeav-Vereinslokal Ab Februar 2009 finden die oeav-Vorträge an einem neuen Ort statt: Österreichischer Naturheilverein Esterhazygasse 30 1060 Wien Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: U3 Station Zieglergasse Mit dem Auto: Parkmöglichkeit in der Generali-Parkgarage. Achtung: Kurzparkzone bis 22.00 h! Impressum: News des Österreichischen Astrologenverbandes, Erscheinungszeitraum: vierteljährlich Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, vertreten durch Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner; eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806 2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4, Tel.: +43 (0)676 930 41 35 Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at Chefredaktion: Mag. Andrea Kahr Layout: Mag. Andrea Kahr Autoren: DI Isabella Burtscher-Pap, Mag. Andrea Kahr, Mag. Maria Luise Mathis, Volker H. Schendel, Mag. Gabriela Steiner Die Artikel und Berichte sind persönliche Sichtweisen und Erfahrungswerte und liegen im Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors. Die jeweiligen Quellen wurden bei den Fotos vermerkt. Sollten sich Personen in ihrem Urheberrecht verletzt sehen, bitten wir um Kontaktaufnahme unter [email protected]. 6 news 04 / 2008 vortrag Auf den Spuren von Paracelsus Astromedizin einst und jetzt oeav-Vortrag von Mag. Dr. Esther Schober am 20. November 2008 in Wien Mag. Gabriela Steiner Schon wenige Minuten, nachdem Esther Schober mit ihrem Vortrag begonnen hatte, lag spürbar ein Hauch von Mystik in der Luft – fast so, als wäre Paracelsus anwesend! Vielleicht auch einfach deshalb, weil nahezu jeder, der sich mit dieser Persönlichkeit beschäftigt, recht bald gefesselt von ihr ist und seinen ganz persönlichen Zugang zu ihr entwickelt. So erging es auch der Vortragenden, wie sie uns bald wissen lässt. Man müsse nicht viel von seinen Schriften gelesen haben, so Esther Schober, um „die Essenz“ seiner Gedanken zu begreifen, denn allein darum gehe es im Grunde. Schon die Geburt Paracelsus birgt ein Geheimnis: Sein Geburtstag ist nicht bekannt. Es gibt zwei spekulative Daten, von denen Esther Schober das erstere für das Zutreffendste hält: Bei Paracelsus handelt es sich wohl um einen der großartigsten Denker des Abendlandes: Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim (siehe Abb.1) 1) 10.11.1493 um 10 Uhr 40 in Einsiedeln, CH; der gleiche Tag wurde auch von Thomas Ring und C.G.Jung angenommen – siehe Abb.2 (Quelle: Louis Rodden; Internet). Die Wurzeln seines Weltbildes reichen bis zu den Jahrtausende alten Lehren des Hermes Trismegistos, den die Griechen Hermes nannten, die Römer Merkur. Die Beschäftigung mit der Hermetik (dem Wissen der Eingeweihten) ist hier von großer Bedeutung (das Motto der Hermetiker: „Wisse, wolle, wage und schweige“). 2) 10.11.1493 um 23 Uhr in Einsiedeln, CH (Quelle: Marc Penfield; Internet) Abb. 1: Paracelsus geboren 1493 in Egg bei der Teufelsbrücke an der Sihl in der Nähe von Einsiedeln; verstorben am 24.09.1541 in Salzburg. (Bildquelle: Paracelsus und seine Astrologie, von Bernd A. Metz, Edition Astrodata 1993 ) Der Name Paracelsus, den er sich selbst gab, kommt von „para“ (= über allen Dingen) und von Celsus (= ein berühmter römischer Arzt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.). Paracelsus war bahnbrechend auf dem Gebiet der Medizin, der Chemie, der Pharmazie (bzw. der Alchimie), der Naturheilkunde und Homöopathie und auch auf dem Gebiet der Religion und Astrologie. soziales Empfinden, aber auch sein enormes Gerechtigkeitsempfinden („Die Tugend steht über allen Dingen!“). Viele Planeten befinden sich im 4. Quadranten (= Schicksalsquadrant). Dies zeigt Paracelsus als verantwortlichen Lastenträger, als einen, der sich gerne für andere aufopfert. Großen Ehrgeiz zeigt Mars in Steinbock im Trigon zu Jupiter in 8, wobei Jupiter in 8 als Herrscher von 11 und 12 die revolutionäre Entfaltung in der Alchemie sowie Transformation anzeigt – aber auch den unkonventionellen Lehrer. Die Konjunktion Pluto-Merkur befindet sich an der Spitze eines Glücksdrachens und zusätzlich am MC: Diese Konstellation zeigt nicht nur sein kompromissloses Denken und Handeln – er war bei seinen Ärztekollegen und auch bei den Apothekern gefürchtet ob seiner Kritik an deren Heilmethoden und Geschäftemacherei –, sondern auch DEN Alchimisten und Transformator. Paracelsus wusste, dass seine Ausgehend von der 1. Geburtsangabe beginnt Esther Schober Werke erst nach seinem Tod sogleich mit der Analyse der Berühmtheit erlangen würden! MerGrundradix: Paracelsus war ein kur spielt dabei in seinem Leben sehr ehrgeiziger, forschender und und auch bei seinem Tod eine große Rolle: Paracelsus legte aus impulsiver Mensch (Steinbock Aszendent, Mars in 1), mit der seinem eigenen astrologischen Sonne in Skorpion (Herrscher von Verständnis heraus besonderen 8 in 11) zusätzlich ein sehr Wert auf Merkur als Träger des gewissenhafter, perfektionistischer, tiefgründiger aber auch solidarischer Zeitgenosse. Er kümmerte sich um die Hilflosen und Kranken und hatte sehr revolutionäre und für die damalige Zeit moderne Ansichten. Mit Mond in 11 in Schütze Abb. 2: 10.11.1493 um 10 Uhr 40 in Einsiedeln (CH) zeigt sich sein (Louis Rodden, Quelle: Internet) vortrag Geheimwissens, als Vermittler zwischen den Welten, als Bote generell. Merkur war für ihn der Planet, von dem alle Veränderung ausgeht (kleiner Bruder von Uranus?). In der Alchemie entspricht jener flüchtige Stoff dem Quecksilber, der ebenso die Bezeichnung „Mercurius“ hatte, als Quintessenz und Vermittler bzw. Umwandler von flüssiger in feste Materie. Erst in letzter Zeit wurde bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung seiner sterblichen Überreste festgestellt, dass Paracelsus mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer Quecksilbervergiftung gestorben ist (Hinweise gibt es in seiner Radix: die Merkur/Pluto Konjunktion zum Todeszeitpunkt: 24.9.1541, Uhrzeit spekulativ um 17h 28; Häusersystem Regiomontanus (julianischer Kalender) in Salzburg: Sonne/Merkur Konjunktion im Trigon zu Pluto und im Progressiv zum Zeitpunkt seines Todes wiederum progressive Sonne/ progressiver Merkur in Konjunktion. Paracelsus war auch wegen seines unsteten Lebenswandels (Uranus in 1, Venus Herrscher von 4 in 12) bekannt. Er reiste durch ganz Europa und Teile Asiens und lernte dabei viel von den Kräuterweiblein, Bauern und Badern über Naturheilkunde, durch seine Beobachtungen des Sternenhimmels sowie aus den Rhythmen der Natur. Neptun in 12 zeigt seine intuitive Begabung, seine verborgenen Heilkräfte, seine starke Religiosität und sein Interesse an Geheimwissenschaften (Hermetik). Sein Weltbild ist ein Allzeit gültiges und somit auch heute aktuelles (siehe Abb. 3). Sal (Körper), Mercurius (Geist) und Sulfur (Seele) symbolisieren die drei Prinzipien des Materiellen. Ist nun ein Mensch krank und aus seinem Gleichgewicht geraten, dann muss durch Zufuhr oder durch Entfernen eines der drei Prinzipien (mittels pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Stoffe) das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Durch Beobachtung der Natur erkennt man, welche Stoffe auf Grund ihres Erscheinungsbildes („Signatur“) gegen welche Krankheiten wirken. Die Ähnlichkeit, die eine Blattform (z.B. Lungenkraut, siehe Abb. 4) news 04 / 2008 7 Abb. 3 zeigt den notwendigen Zusammenhang zwischen Licht (dem göttlichen Prinzip) und der Materie, der Verbindung durch die 7 Planetenprinzipien und der Transformation, dargestellt durch den Ourobroos (zwei Drachen, die sich in den Schwanz beißen). Quelle: „Paracelsusmedizin“; Olaf Rippe, AT Verlag mit einem Organ (Lungenflügel) hat, lässt demzufolge auf die zu erwartenden Heilkräfte schließen. Abb. 4: Lungenkraut (Bildquelle: Google) Paracelsus als Astrologe Die Astrologie stellte er über alle anderen Künste, indem er meinte: „Der heilige Geist ist der Anzünder des Lichtes der Natur, darum soll niemand die Astronomia lästern“, erst danach folgen bei Paracelsus die anderen Künste wie die Alchemie, die Medizin, die Philosophie und andere: Die Astronomia stellte er also aus gutem Grund an erste Stelle der Künste. Die Gestirne bilden durch ihre Eigenschaften die Grundlage des Lebens, und sie erhalten es auch. Paracelsus nannte diese Kraft „Meteoron“. Diese korrespondiert am ehesten mit dem Element Luft, das der Träger der geistartigen Eigenschaften, des Göttlichen ist. Ähnliche Begriffe aus anderen Kulturen und Epochen sind beispielsweise das „Prana" der Inder, das chinesische „Chi", das griechische „Pneuma", und hier schließt sich der Kreis mit der „Dynamis" also der Potenzierungskraft in der Homöopathie. Durch die Potenzierung von Arzneimitteln jeglicher Art (also bei der Umwandlung von Materie in Geist) kommt es zu einem Transformationsprozess, wie bei dem Ouroboros dargestellt. Von ihm stammt auch der Leitsatz: „Ein Arzt, der nichts von Astrologie versteht, ist eher ein Narr zu nennen, denn ein Arzt.“ Paracelsus lachte darüber, wenn seine Arztkollegen eine Medizin z.B. 3x täglich zu irgendeinem Zeitpunkt verordneten. Zitat: „Jede Medizin habe ihre Stunde, wie jede Verordnung ihre Tage habe“. Die Leber wird am Donnerstag behandelt, weil dies ein Jupitertag ist, die Galle am Dienstag, weil dieser Tag dem Mars zugeschrieben wird und die Hirnbehandlungen haben nur am Montag, dem Mond-Tag, zu erfolgen. Sein bekanntes Zitat: „Allein die Dosis macht das Gift!“ kann auch für die Astrologie gelten: Fortsetzung auf Seite 11! 8 news 04 / 2008 wissenschaftliche betrachtung Astrologie als Opfer der wissenschaftlichen Inquisition Vortragsmanuskript vom 22. November 2008, Zürich Volker H. Schendel Himmel als Königin. Ich muss es den Philologen überlassen, ob das eine denkbare Interpretation darstellt. Sehr geehrte Damen und Herren, vor etwas mehr als 2000 Jahren wurde die Astrologie „Königin der Seit Philos Zeiten hat sich viel Wissenschaften“ genannt. Möglicherweise war dies auch das getan: In einem Zeitsprung machen erste Mal in der langen Geschichte wir unsere nächste Station im der Astrologie, dass unser Fach September 1927. In diesem Jahr diese Art Zuschreibung erhielt. gab es in den Süddeutschen Jedenfalls ist mir keine ältere Monatsheften, München, 24. JahrFundstelle zur Kenntnis gekommen gang, auf den Seiten 149 bis 216 als folgende: In den Werken von im Juni-Heft von 1927 eine der Philo von Alexandria, deutsche wenigen seriösen Darstellungen Übersetzung, Band 6, S. 17 „De von Pro und Contra Astrologie im congressu eruditionis gratia“ ver20. Jhdt. Ich zitiere hier nur einige öffentlicht von Walter de Gruyter wenige Sätze von Hugo Dingler in ISBN 3110050374,9783110050370 seinem Beitrag: „Astrologie und 277 Seiten, findet sich folgender moderne Wissenschaft“. Text: „Wir sind uns heute klar, dass alle „Denn wie man den Himmel als solche Fragen letzten Endes bis an das gewaltigste aller geschaffenen die tiefsten Gründe unseres denDinge treffend den König der kerischen und philosophischen sinnlichen Welt nennen könnte, so Weltbildes heranreichen und dort auch die Wissenschaft des Himgerade sind lebhafte Auseinanmels, die von den Astronomen und dersetzungen im Gange. Eigentlich besonders den Chaldäern betriemüsste man bei der Behandlung ben wird, eine Königin der Wissenimmer zugleich seine ganze Philoschaften.“ Es spricht viel dafür, sophie entwickeln.“ dass dies die älteste Quelle ist, wo jedenfalls neben der Astronomie Heute wird gegen die Astrologie die Astrologie (denn das betrieben von außen immer wieder der Vordie Chaldäer) „auch“ Königin der wurf der Unwissenschaftlichkeit Wissenschaften ist. erhoben. AstroloÜber das Leben gisches Denken sei Philos von AleSpekulation, Einxandria ist wenig bildung, mystisch, bekannt. Seine im Grunde Humbug, Lebensdaten werein überholter und den auf etwa 20–10 unhaltbarer Aberv. Chr. bis 40–50 glaube. n. Chr. geschätzt. Philo wurde von der Ein unrühmliches jüdischen Gemeinde Zeugnis dieser Art in Alexandria „in Sicht auf die Astrologie legt Prof. Dr. höchsten Ehren Philo von Alexandria Theodor W. Adorno gehalten“. (Bildquelle: www.wikipedia.org) in der Zeitschrift für Dass es sich möglicherweise um Gewerblichen Rechtschutz und die erste zeitgeschichtliche GleichUrheberrecht (GRUR) 1961, Heft setzung dieser Art und, damit 12 auf S. 601 ab. Zum Thema gewissermaßen um eine Erfindung Meinung – Wahn – und Gesellvon Philo von Alexandria handeln schaft schreibt er auf S. 12 a.a.O: könnte, ergibt sich meines Erach„Darum genügt es weder für die tens daraus, dass zuerst in dem Erkenntnis noch für eine verZitat der Himmel mit König ändernde Praxis, auf Absurditäten gleichgesetzt wird, und dann erst wie die der unsäglich populären die Wissenschaft von diesem Anschauungen hinzuweisen, nach denen Menschen sich selbst den Charakterologien und Prognosen unterwerfen, die eine kommerziell wiedererweckte Astrologie an die Tierkreiszeichen knüpft.“ Auch das Oberlandesgericht in Düsseldorf hat sich in seinem Urteil vom 27.02.1953 – 5 U 319/52 nicht mit Ruhm bekleckert, als der fünfte Senat judizierte: „Ein Vertrag über das Stellen von Horoskopen auf astrologischer Grundlage ist auf eine objektiv unmögliche Leistung gerichtet, die zur Nichtigkeit führt.“ Das Gericht führt weiter aus: „Eine solche Leistung ist nach dem Stande der Wissenschaft sowohl in naturwissenschaftlichem Sinne als auch im Rechtssinne unmöglich … Der Kläger gibt damit zu erkennen, dass er im Grunde nur der seit Jahrtausenden überlieferten Lehre der Astrologie, die in ihrem Wesen von heidnisch-religiösen Vorstellungen durchsetzt ist, folgt … Dies ist mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Neuzeit abzulehnen … die Astrologie ... steht nicht auf dem Boden wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die breite Masse der vernünftig denkenden Menschen lehnt diese Art der Schicksalsdeutung als Wahnidee und Irrglauben ab. Sie wird in dieser Auffassung auch durch bedeutende Vertreter der exakten Wissenschaften gestützt … Die Astrologie, wie sie von dem Kläger betrieben wird, ist nur ein Sternglaube, dessen Anhänger den wissenschaftlichen Erkenntnissen verschlossen gegenüber stehen.“ Den Höhepunkt dieser wissenschaftstheoretischen Hetzjagd auf die Astrologie finden wir dokumentiert in dem kleinen Büchlein „Objections to Astrology“, Prometheus Books, Buffalo, N.Y. 14215, 1975. Darin werden Artikel dokumentiert aus der Zeitschrift „The Humanist“, 35, Nr. 5 (September/Oktober 1975). In der genannten Zeitschrift „The Humanist“ wurde ein zweiseitiges Statement abgedruckt, das von Bildquelle: www.dav-astrologie.de Astrologie – Königin der Wissenschaften oder Schmuddelkind der Gesellschaft? wissenschaftliche betrachtung 192 Wissenschaftlern unterschrieben wurde, die alle namentlich aufgeführt sind, darunter 19 Nobelpreisträger, wie z.B. Prof. Eccels, Konrad Lorenz und Linus T. Pauling. In dem Statement hieß es u.a.: „Wissenschaftler in den verschiedensten Gebieten sind besorgt über die zunehmende Akzeptanz von Astrologie in vielen Teilen der Welt. Wir, die Unterzeichner, Astronomen, Astrophysiker und Wissenschaftler aus anderen Bereichen möchten die Öffentlichkeit davor warnen, unreflektiert die Ratschläge und Voraussagen zu akzeptieren, die privat und öffentlich von Astrologen gegeben werden. Jene, die an die Astrologie glauben wollen, sollten realisieren, dass es für die Astrologie keine wissenschaftlichen Grundlagen gibt...“ Soweit ein erster graphischer Befund. Aber springen wir noch mal 2000 Jahre zurück. Einige Jahrhunderte vor Philo von Alexandria wurde die Geometrie von Euklid, einem Zeitgenossen des Aristoteles, kodifiziert. Die entscheidende Wendung in der Mathematik ist damals die Entdeckung, dass es Beweise gibt. Eine Methode, die erläutert, warum eine Behauptung wahr ist. Zeitlose Wahrheit mittels des Beweises. Die Vorstellung war: Der Mensch hat den Logos, weil er Geometrie hat. historio- Ein Bogen also vom Thron der Königin der Wissenschaft zum Folterkerker des 20. Jahrhunderts. Wie ist das passiert? Die 192 Menschen, Wissenschaftler mag ich sie eigentlich nicht nennen, behaupten jedenfalls, durch „wissenschaftliches Wissen“ – durch „wissenschaftliche Wahrheit“. Damit sind wir im Zentrum einer Fragestellung, mit der sich die Wissenschaftsphilosophie bzw. die Wissenschaftstheorie beschäftigt. Also noch mal gefragt: Was ist wissenschaftliche Wissensgenerierung? 1900 Jahre lang glaubte man, auf festem Grund zu stehen und seit der Aufklärung eilte die Wissenschaft von Erfolg zu Erfolg. 1903 meinte der Leiter des Londoner Patentamtes, man könne doch eigentlich das Patentamt schließen, weil mit neueren Entdeckungen nicht zu rechnen sei. Der Mann irrte. Im Gegenteil: Die alten Antworten sind problematisch geworden. Spätestens mit den Planckschen, Einsteinschen, Bohrschen und Heisenbergschen Entdeckungen sind wir bei der Frage nach Wissenschaft eher wieder auf Treibsand angekommen. Euklid (Bildquelle: www.swisseduc.ch) Geistesgeschichtlich verantwortlich für das radikale, einschneidende Vorgehen der Naturwissenschaft ist also unser spezifisch abendländisches Erbe, die Logik. Logik vermag Dinge zu trennen, auseinanderdividieren, zu isolieren, vom Kontext zu lösen, etc. – in einer Schärfe, wie dies vorher oder außerhalb unseres Kulturkreises nicht möglich war. Das Aufkommen der Logik, brachte auch eine veränderte, distanzierte, entfremdete Haltung zu Natur und Seele mit sich, welche sich mit der Renaissance und Reformation endgültig Bahn brach. Mit der aristotelischen Logik und der euklidischen Geometrie kam die Menschheit dann relativ lange aus, bevor neue Antworten nötig wurden. Wir haben also eine erste Phase der Wissenschaftsgeschichte bis etwa 1600 nach Christus, wo Wissenschaft bewiesen wurde. Von 1600 bis ca. 1850/1900 haben wir dann die Sicherheit vom wissenschaftlichen Wissen mittels „der wissenschaftlichen Methode“. Als Urvater dieses Gedankens wird in der Regel Descartes genannt. news 04 / 2008 9 Von 1850 bis 1975 haben wir dann die dritte Phase des wissenschaftlichen Wissens, wir erinnern uns, im letzten Jahr dieser Phase finden wir das bereits erwähnte Dokument der 192 Menschen, die sich Wissenschaftler nennen. Diese Phase ist gekennzeichnet durch die „Fallibilität“ also die Revisionsfähigkeit des Wissens steht im Vordergrund des Denkens. Die letzte Phase bis heute könnte man möglicherweise mit „Pessimistische Metainduktion“ überschreiben. Larry Laudan formuliert: Wie sollen wissenschaftliche Theorien wahr sein, wenn uns die Geschichte lehrt, dass sich noch jede wissenschaftliche Theorie irgendwann als falsch und unhaltbar erwiesen hat? (manchmal wird dieses Argument auch als „pessimistische Meta-Induktion“ bezeichnet). Man könnte auch sagen, die Zeiten sicheren Wissens und insbesondere die Zeiten der wissenschaftlichen Methode sind endgültig vorbei. Der logische Positivismus mit seiner induktiven Herangehensweise ist genau so gescheitert wie Karl Popper mit seiner deduktiven Falsifikationstheorie und auch die Theorien von Thomas S. Kuhn aus den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts lassen uns bei der Frage des nach dem sicheren Wissen ohne Antwort. Am ehesten mag bezugnehmend auf den genius loci hier in Zürich Paul Feyerabend genannt werden, der dazu meinte: „Das übliche Argument für den speziellen Status des wissenschaftlichen Wissens im Vergleich zu den Wissensbehauptungen anderer Traditionen bezieht sich immer noch auf die wissenschaftliche Methode. Wegen der Existenz der wissenschaftlichen Methode ist Wissenschaft verschieden vom Rest der Welt. Die wissenschaftliche Methode wird üblicherweise dargestellt als ein Satz absolut verbindlicher Vorschriften für wissenschaftliche Praxis. ... Die Fortsetzung des Artikels folgt in der nächsten Ausgabe der oeav-news! 10 news 04 / 2008 spezialthema Sidney auf die Welt. Doch sein SPEZIALTHEMA Zwillinge Die astrologische Interpretation von Mehrlingsgeburten 3. Teil: Drillinge Mag. Maria Luise Mathis Nun ein weiteres Beispiel – ein Combin von Drillingen. Auch diese Drillingsschwestern kamen spontan eine nach der anderen in geringen Zeitabständen auf die Welt. ) o g R R 22° K 16° 46 25 f 19° 36 ( l 26° 13° 57 25° 57 26 R 29° h e A 11 22 10 9 8 12 7 1 6 2 3 4 12 5 14 54 15° 49 01° m 56 46 03° 23° 12° 06 03°14° k a j b d 11° n i c 57 25 18 15° 16° R DC C AC L R D B In diesem Falle war Elisabeth Kübler-Ross die Erstgeborene und daher entspricht ihr die Sonne in Krebs. Sie ist als gefühlvolle und fürsorgliche Frau in die Geschichte eingegangen. Die Krebs-Sonne im 5. Haus zeigt die kreative Veranlagung, mit der sie an ein so heikles Thema wie das Sterben (Sonne Konjunktion Pluto) herangegangen ist. Sie erkannte instink- H E Meine Theorie, dass dem Erstgeborenen die Sonne, dem zweiten der Mond und dem Dritten der Merkur zugeordnet wird, hat sich durch meine Forschungen mehrfach bestätigt. J F Aber nur eine der drei Schwestern hat ihr Leben der Erforschung dieses Themas gewidmet. I G Eine von den Drillingen ist weltbekannt, die anderen beiden nicht. Und doch haben alle fast das gleiche Horoskop. Die Ärztin, Wissenschaftlerin und Autorin Dr. Elisabeth Kübler-Ross wurde am 8.7.1926 in Zürich geboren. Ihre Drillingsschwestern Erika und Eva erblickten nur wenige Minuten nach ihr das Licht der Welt. Sehen wir uns an, welche der Schwestern welche Eigenschaften übernommen hat. Auch hier können wir nur mit der Combinmethode die Unterschiede herausarbeiten. Das Combin der drei Schwestern hat einen Fische-AC, sie zeichnen sich durch eine mitfühlende und soziale Veranlagung aus. Der Anlagenherrscher Neptun im 6. Haus im Aspekt zu Jupiter im 12. Haus zeigt die Bereitschaft, leidenden Menschen zu helfen und ihnen in der Not beizustehen. Der weitere Spannungsaspekt von Saturn aus dem 8. Haus komplettiert ein T-Quadrat, er verrät das Interesse an der Transformation, weist auf die Beschäftigung mit dem Tod und den Sterbenden hin. MC IC Erstellt mit Astroplus, © 2000-2008 by Astrocontact, Linz Combin Drillinge: Kübler-Ross Elisabeth, Erika, Eva, 8.7.1926 um 22.50 MET in Zürich (erstellt mit Astroplus) tiv, dass der Mensch in seiner schwersten Stunde emotionalen Beistand braucht. Nach eigenem Bekunden hat sie „das Sterben aus der Toilette geholt“ und Sterbebegleitung überhaupt erst zum Thema gemacht. Ihr Leben war immer ein Kampf. Mit unglaublicher Entschlossenheit gelang ihr gegen den Willen der Eltern der Abschluss des Medizinstudiums. Trotz Familie und Kindern gewann ein Thema immer mehr an Bedeutung, die Erforschung des Sterbens und der menschliche Umgang mit Sterbenden. Der Herrscher vom 12. Haus, Saturn, steht im 8. Haus und aspektiert die Sonne im Trigon: Durch ihre Arbeit im Spital erkannte sie die Notwendigkeit, den Tod zu enttabuisieren. Indem sie todkranken Menschen Fragen stellte, aufmerksam zuhörte und tröstende Worte spendete, erforschte sie die Vorgänge des Sterbens. Ihre erste Dokumentation über dieses Thema "Dem Tod ins Gesicht sehen" wurde bereits ein großartiger Erfolg und brachte ihr internationalen Ruhm ein. Ihr Buch wurde in 26 Sprachen übersetzt. Gleichzeitig schaffte sie sich mit ihren sensationellen „Interviews mit Sterbenden" und der Forderung nach mehr Menschlichkeit in den Spitälern mächtige Feinde in der Kollegenschaft (Mars Quadrat Sonne und Pluto). Beachten Sie bitte, dass dieses Quadrat bogenminutengenau ist, die Sonne befindet sich auf 15°56' in Krebs und Mars auf 15°53' in Widder im eigenen Zeichen. Beide Planeten stehen auf kritischen Graden, die Auseinandersetzung mit Grenzsituationen und Machtfragen wurde zum ausschließlichen Lebensthema. Während sie ein eigenes Therapiezentrum erfolgreich leitete, 1970 zur „Woman of the Year" gekürt wurde, scheiterte ihre Ehe kläglich. Obwohl sie weltweit umjubelt wurde, hatte sie gleichzeitig viele Feinde und sie wurde zu Unrecht angegriffen. Bekanntlich wurde das Wohnhaus spezialthema ihres Therapiezentrums durch Brandstiftung zerstört. Die Verbindung der Sonne mit dem aufsteigenden Mondknoten hebt die Bedeutung ihrer Persönlichkeit noch mehr hervor. Durch die Sonnenfinsternis, die einen Tag nach ihrer Geburt stattfand, sind aber auch immer wiederkehrende Konflikte und Schwierigkeiten mit der Umwelt angezeigt. Elisabeth, die Erstgeborene, und Erika, die Zweitgeborene sind eineiige Zwillinge. Erika wird demnach der Mond zugeordnet, der sich wie die Sonne in Krebs und im 5. Haus befindet. Sie fühlte sich ihrer Schwester sehr zugetan, und litt an der räumlichen Distanz (Mond Quadrat Uranus), denn sie lebte in der Schweiz, während Elisabeth in den USA um Anerkennung als Psychiaterin kämpfte. Sie besuchte Elisabeth so oft als möglich und betreute sie Auf den Spuren von Paracelsus Fortsetzung von Seite 7: Das heißt, dass zu viel Astrologie auch Gift sein kann. Denn wenn ein Mensch keine Entscheidungen mehr trifft, ohne vorher in die Ephemeriden zu schauen oder wenn er vor jeder Entscheidung stets den geliebten Computer befragt, dann ist auch die göttlichste Kunst überfordert! Paracelsus machte damit eine Absage an jeden Fatalismus: Er sagte, dass Gott die Planeten nicht geschaffen habe, damit sie uns beherrschen, sondern dass wir Menschen allein Gott gehorchen. Unser Handeln darf dabei nie von den Sternen abhängig sein oder als Entschuldigung gelten. Eigenverantwortung ist gefragt. Welch moderne Ansicht! Paracelsus hielt dabei nichts von der übertriebenen Sternendeuterei und griff somit auch andere Astrologen an, indem mütterlich und aufopfernd, wenn ihre berühmte Schwester durch die Post aus aller Welt überfordert zu sein schien. Das hemmende Eineinhalbquadrat des Saturns zum Mond zeigt, dass sie auf ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten der dominanten Schwester verzichtete. Der Mond bestrahlt den AC im Trigon, Erika war das emotionale Bindeglied der drei Schwestern, sie hat übrigens ihre Schwester Elisabeth, die im August 2004 nach einem 10 jährigen Martyrium (mehrere Schlaganfälle – teilweise gelähmt) verstorben ist, nur wenige Monate überlebt. Eva, die Drittgeborene, ist ein „zweieiiger" Zwilling, und wurde zuerst für die „Nachgeburt" gehalten, wie sie ihre Schwestern hänselnd oft nannten. Ihr entspricht Merkur in Löwe, sie war nicht nur anders, sie fühlte sich auch anderes als Elisabeth und Erika. er sie oft als Scharlatane bezeichnete. Mag der eine oder andere auch ein Kind des Saturns sein, so könne er sich seinem Einfluss doch entziehen. Er könne ihn überwinden und ein Kind der Sonne werden! Nehmen wir nur J.W. von Goethe: Dieser hatte in seiner Geburtsradix den Saturn am Aszendenten. Goethe schrieb dazu: „Durch die Ungeschicklichkeit der Hebamme kam ich wie tot zur Welt.“ Und wurde Goethe später nach manch saturnischer Prüfung nicht ein wahres olympisches Sonnenkind? Paracelsus ging davon aus dass der Mensch mit der Vertreibung aus dem Paradies (aus der Ganzheit des Universums) diese Ganzheit wieder suchen müsse – wie im Makrokosmos so auch im Mikrokosmos. Der Zerrissene muss news 04 / 2008 11 Gleichzeitig hatte sie keine Probleme, sich anzupassen, denn Merkur befindet sich im 6. Haus. Mit Merkur Trigon Mars und Sextil Venus konnte sie ihre eigenen Vorhaben auf eine freundliche Art und Weise gut umsetzten. Auch sie stand Elisabeth bei, aber mehr durch Witz und Charme und sie appellierte sehr oft an die Vernunft ihrer berühmten Schwester, als sich diese zu sehr in Machtkämpfe verstrickte. Sie war die robusteste von den dreien, obwohl auch sie, wie die anderen beiden, bei der Geburt nicht mehr als 960g wog und ebenso im Brutkasten landete. Sie überlebte die beiden Schwestern und erfreut sich noch heute als fast 80-jährige bester Gesundheit. Die Aufteilung von AC und DC ist bei Drillingen nicht möglich. Fortsetzung folgt! wieder eins werden, in dem er sich der Einheit mit dem Universum bewusst wird. Warum ist das Gedankengut des großen Paracelsus heutzutage aktueller de je? Vergleicht man die Zeitqualität von 1493 und 500 Jahre später, so gibt es eine verblüffende Übereinstimmung der astrologischen Konstellation anno 1493 und jener um 1993, als Pluto, Neptun, Uranus, Saturn und Jupiter in denselben Zeichen wie damals standen (siehe auch Abb. 5).In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts gewannen die Mondphasen wieder an Bedeutung, mit dem Zurück zur Natur, dem Aufkommen der biologischen Landwirtschaft ... Wiederholt sich nicht hier – 500 Jahre danach – das Gedanken-gut des großen Paracelsus? Fortsetzung folgt in den nächsten oeav-news! Abb 5: Vergleich Zeitqualität 10.11.1493 (links) und Oktober 1992 (rechts) 12 serie news 04 / 2008 Foto © M. L. Mathis Die Richtungen der Astrologie Folge 2: Esoterische Astrologie Von Mag. Maria Luise Mathis Esoteros bedeutet im Griechischen „der Innere“ und Exoteros „der Äußere“. Daher wird Esoterik z.B. als „zum inneren Kreis Gehörendes“ oder als „geheimes Wissen“ übersetzt. So gesehen begründet sich die esoterische Astrologie auf die innere Erkenntnis der universellen Gesetzmäßigkeiten. Dieses innere Wissen ist jenen Menschen zugänglich, die ein entsprechendes Bewusstsein dafür entwickelt haben. Sie vermögen zu spüren, dass der Geist, der in allen Geschöpfen lebt und durch sie wirkt, alle Wesen miteinander vereint. Fotoquelle: www.kinderunibern.ch In der esoterischen Astrologie wird das Universum als lebendiger Organismus aufgefasst, der die universelle Weisheit repräsentiert, die sich uns auf vielfältige Art und Weise darstellt. Der Bewusstseins- zustand des Betrachters alleine ist der Schlüssel zum Verständnis dieser Weisheit. Die Entwicklung des Bewusstseinszustandes wird daher als das höchste Ziel jedes Menschen definiert. Entwicklung. Und am Ende jeder esoterischen Entwicklung soll die Erkenntnis der universellen Wahrheit stehen, jener Wahrheit, die unabhängig von Zeit, Kultur, Religion existiert. Die esoterische Astrologie dient der Entwicklung des Bewusstseins. Die planetaren Konstellationen und deren Interpretationen führen dazu, den kosmischen Auftrag eines Menschen zu erkennen. Die Erfüllung seines Auftrages setzt seine Bewusstseinsentwicklung in Gang. Dabei geht es im Wesentlichen um die Wandlung vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen, wie z.B. um die Loslösung von emotionellen oder materiellen Bindungen. Die Anwendung der esoterischen Astrologie lässt Verstrickungen und Verhaftungen erkennen und an deren Lösung arbeiten. So können Projektionen zurück genommen werden. Ein wesentliches Ziel ist es, niemanden mehr im Außen für sein Schicksal verantwortlich zu machen. Der Mensch wird angehalten, die volle Verantwortung für alles, was er denkt, sagt und tut, zu übernehmen. Eine zunehmende Vergeistigung (Geist = Spirit) unterstütz seine spirituelle Es liegt nahe, den Entwicklungsweg des Menschen über mehrere Leben (Inkarnationen) zu betrachten, aber die Lehre von der Reinkarnation (= Wiedergeburt) ist nicht unbedingt Bestandteil der esoterischen Astrologie. Alice Bailey (1880 – 1949) Fotoquelle: www.lucitrust.org Helene Blavatsky unternahm mit ihrem Hauptwerk, „Geheimlehre" (London 1888) den Versuch, den gemeinsamen Ursprung aller Religionen und Philosophien nach zu weisen. Alice Bailey (1880 – 1949) baute auf den Lehren von Helene Blavatsky auf und gilt als Pionierin der esoterischen Astrologie, die sie in „Esoterische Astrologie“, Band III der Reihe, „Eine Abhandlung über die sieben Strahlen“ (Genf 1970), zum Ausdruck brachte. Fortsetzung folgt! In den nächsten Ausgaben der oeav-news werden die psychologische, die ganzheitliche und die vedische Astrologie beschrieben. Grafik © Karoline Plasonig