VARIA AUS UNTERNEHMEN B ei Patienten mit einer schweren Akne läßt sich durch lokale Maßnahmen oder die Gabe von Antibiotika meist keine Besserung der Symptomatik erzielen. Sie benötigen den Wirkstoff Isotretinoin, das derzeit wirksamste Mittel zur Bekämpfung der Akne. Allerdings sollte der Wirkstoff lediglich durch den Dermatologen verordnet werden, da seine Anwendung nicht unproblematisch ist. Denn Isotretinoin wirkt teratogen, so daß vor der Therapie eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden muß. Während der Behandlung und vier Wochen über das Absetzen der Medikation hinaus muß außerdem eine sichere Kontrazeption betrieben werden. Wie Dr. Norbert Haake (Essen) bei einem Pressegespräch von Hoffmann-La Akne: 10 Jahre Isotretinoin-Therapie Erfahrungen aus der täglichen Praxis Roche in Frankfurt berichtete, wird das Vitamin-A-Derivat heute vorwiegend durch niedergelassene Dermatologen eingesetzt; teure Klinikaufenthalte zur Einstellung sind nur noch in sehr seltenen Fällen notwendig, wodurch die Behandlung deutlich preisgünstiger geworden ist. Verabreicht werden 0,5 mg/kg Körpergewicht täglich. Dies stellt nach Haake aber nur einen Richtwert dar, es sind auch Dosierungen bis zu 1 mg/kg KG möglich. Es sollte eine Gesamtdosis von 120 mg/kg KG verabreicht werden, so daß die Therapiedau- er zirka vier bis sechs Monate beträgt. Nach diesem Zeitraum sind 95 Prozent der Betroffenen hauterscheinungsfrei, schilderte Dr. Elisabeth Schubert aus Bad Nenndorf ihre Erfahrungen. 60 Prozent sind geheilt und entwickeln auch im weiteren Verlauf keine therapiepflichtige Akne mehr. Bei 40 Prozent kommt es jedoch innerhalb von drei Jahren zum Rezidiv, doch bedürfen nur zehn Prozent von ihnen einer erneuten Therapie mit Isotretinoin (Roaccutan®). Isotretinoin reduziert die Größe der Talgdrüsen, senkt die Talgproduktion, vermindert die Verhornung der Haut, Follikelkeratosen und Komedonen. Es kommt zu einer verminderten Entzündung und auch zu einer eingeschränkten Immunreaktion. „Es werden folglich mehrere Effekte gleichzeitig erwirkt", so Haake. Obwohl das Präparat auf den ersten Blick teuer erscheint, ergibt sich insgesamt eine kostengünstige Behandlung, erläuterte der Dermatologe. Die allgemeinen Nebenwirkungen des Isotretinoin sind durch die Wirkung selbst bedingt. Beobachtet werden praktisch immer trockene Lippen. Haake: „Dieses Symptom stellt direkt eine Kontrolle der Wirksamkeit der Therapie dar". Fehlt es, so wurde das Medikament nicht oder nicht richtig eingenommen. Wegen der Therapie, mit der Sie rechnen können Digimerck® Ökonomie in der Therapie MERCK Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 23, 9. Juni 1995 (83) A-1697 VARIA AUS UNTERNEHMEN 12a® REMKO Niedermolekulare Heparine Thrombosen auch ambulant vorbeugen Mobile Raumklimageräte. Schaffen das ideale Arbeitsklima und steigern Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Keine Installation. Sofort überall einsatzbereit. Erfrischende Kühle Bezugsnachweis auf Wunsch. hohen Fettlöslichkeit sollte es nämlich nicht mit Wasser, sondern mit einem Glas Milch eingenommen werden, auch darüber muß der Patient aufgeklärt werden. Als weitere Nebenwirkungen, die meist nur zu Behandlungsbeginn eine Rolle spielen, treten trockene Haut oder trockene Schleimhäute REMKO GmbH & Co. KG Klimatechnik 32777 Lage Postfach 1827 D Telefon (0 52 32) 606-0 Telefax (0 52 32) 60 6260 auf. Dies ist bei Kontaktlinsenträgern zu beachten, und sie sollten möglicherweise für den Therapiezeitraum auf das Tragen einer Brille zurückgreifen. Die Haut wird zudem etwas dünner und damit etwas empfindlicher, eine Pyodermie und eine Paronychie können begünstigt sein. Christine Vetter In zunehmendem Maße werden zur Thromboembolie-Prophylaxe anstelle von Standardheparin niedermolekulare Heparine (NMH) eingesetzt. Ihre drei- bis vierfach längere Halbwertszeit im Plasma (16 bis 18 Stunden) sowie ihre über 90prozentige Bioverfügbarkeit nach subkutaner Applikation haben die Anwendung von Heparinen praktikabler gemacht und ihre Akzeptanz bei Ärzten und Patienten angehoben. Durch die einmal täglich subkutane Injektion, die der Patient in vielen Fällen selbst durchführen kann, ist auch eine ambulante Gabe von NMH zur Prophylaxe venöser Thromboembolien möglich geworden. Wie Prof. V. Vijay Kakkar (Thrombosis Research Institute, Chelsea) auf einem Satelliten-Symposium der Sandoz AG in London berichtete, verursachen NMH bei gleicher Thrombose-hemmender Aktivität deutlich weniger Hämorrhagien; auf diese Weise wird das Blutungsrisiko vor allem in der perioperativen Zeitspanne reduziert. Vergleichbares gilt auch für die Thrombozytopenie: NMH provozieren deutlich seltener diese Komplikation als unfraktionierte Heparine. Einen weiteren Vor- Kosten gesenkt! Thiogamma® 300 und Thiogamma® 600 Injekte Nicht nur preisgünstig, auch stark in Fortbildungen. A-1698 (84) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 23, 9. Juni 1995 PHARMA teil von NMH sieht Kakkar in dem kleineren Risiko, eine Osteoporose zu induzieren. Dr. Rainer Hoffmann (Zürich) berichtete über eine prospektive randomisierte Studie, an der Patienten mit hüftgelenksnahen Frakturen teilnahmen Diese Untersuchung ging der Frage nach, ob eine einmal tägliche Injektion von 3 000 I.E. NMH (Sandoparin®) der Standard-Prophylaxe mit 3 x 5 000 I.E. unfraktioniertem Heparin (Liquemin®) ebenbürtig ist. Bei den 122 in die statistische Analyse einbezogenen Patienten war das Ergebnis eindeutig: Tiefe Venenthrombosen wurden in der NMHGruppe in 13,4 Prozent der Fälle, in der Liquemin®Gruppe aber in 26,7 Prozent der Fälle mit Hilfe der Phlebographie diagnostiziert. In der Liquemin®-Gruppe traten bei drei Patienten Blutungskomplikationen auf, in der Sandoparin®-Gruppe dagegen keine. Die Immobilisation der unteren Extremität infolge eines Gipsverbandes ist mit einem hohen Thrombose-Risiko behaftet. Dr. Hans-Jürgen Kock vom Universitätsklinikum Essen berichtete über eine prospektive, kontrollierte und randomisiert angelegte Studie, bei der 339 Patienten mit konservativ behandelten Verletzungen der unteren Extremitäten in zwei ambulante Behandlungsgruppen eingeteilt wurden. Vor und nach der Gipsimmobilisation wurden die Betroffenen mit Hilfe nicht-invasiver Verfahren untersucht. Alle Patienten mit Thromboseverdacht wurden phlebographiert. Die einmal tägliche Gabe von NMH in Form von Mono-Embolex NM reduzierte das Thromboserisiko signifi-