Das Gesetz von Duverger auf dem Prüfstand. Die britische

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Politik
Lukas Metzler
Das Gesetz von Duverger auf dem
Prüfstand. Die britische Koalitionsregierung
im Mehrheitswahlsystem
Studienarbeit
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Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Lehrstuhl für vergleichende Politikwissenschaften
Proseminar (BA) Qualitative Methoden des politikwissenschaftlichen Vergleichs
Seminar besucht im Wintersemester 2013/2014
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Das Gesetz von Duverger auf dem Prüfstand - Die britische Koalitionsregierung
im Mehrheitswahlsystem
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Verfasser:
Lukas Metzler
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Studiengang: 2-Fach Bachelor Kommunikationswissenschaft; Politikwissenschaft // 3.FS
Inhaltsverzeichnis:
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1. Einleitung und Herausarbeitung der Fragestellung
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2. Definition der zentralen Begriffe
2.1 Erläuterung und Typologien des Begriffs „Wahlsystem“
2.1.1 Das Verhältniswahlsystem
2.1.2. Das Mehrheitswahlsystem
2.2 Erläuterung des Begriffs „Parteiensystem“
3. Duvergers Gesetz
3.1 Erläuterung der Theorie
3.2 aktueller Forschungsstand/ erweiterte Erklärungsansätze
4. Wahlergebnisse in Großbritannien im zeitlichen Vergleich
4.1 Die drei Phasen der Machtverteilung
4.2 Parlamentswahl von 2010
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5. Analyse der Wahlergebnisse und Herausarbeitung eines Erklärungsansatzes
für Großbritannien
5.1 Die Anzahl der effektiven Parteien
5.2 Veränderung der Konfliktlinien
6. Fazit
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7. Literaturverzeichnis
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8. Erklärung
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1.Einleitung: Koalition in Großbritannien 2010
Ständiger politischer und sozialer Wandel auf der Welt macht es der Politikwissenschaft schwer, so etwas wie gültige Gesetzmäßigkeiten zu bestimmen.
Dennoch wurden
in der Vergangenheit von Politikwissenschaftlern immer wieder
vermeintlich deterministische Aussagen über Politikinhalte und Zusammenhänge
getroffen. So wie auch der französische Politikwissenschaftler Maurice Duverger, der
in seinem 1959 verfassten Werk „Die politischen Parteien“ von einer Gesetzmäßigkeit
spricht, nach der ein relatives Mehrheitswahlsystem immer zur Bildung eines
Zweiparteiensystems führt.
Das Wahlrecht in Großbritannien, das seit 1945 als nahezu unverändert gilt, ist ein
Paradebeispiel für die relative Mehrheitswahl. Bei der Parlamentswahl im Jahr 2010
änderten sich jedoch die gewohnten Verhältnisse des Landes. Die regierende New
Labour Party musste zugunsten einer neu gebildeten Koalition der Conservatives und
der Liberal Democrats die Regierung abtreten. Die Liberal Democrats hatten es
geschafft, eine mehrheitsentscheidende Anzahl von Parlamentsplätzen zu erreichen
und somit die Zahl der entscheidenden Parteien im Parlament auf drei anzuheben.
Fragestellung:
In Anbetracht der britischen Koalitionsregierung in einem Mehrheitswahlsystem stellt
sich daher die Frage, ob die von Duverger aufgestellte Theorie, nach der ein
Mehrheitswahlsystem immer zu einer Einparteienregierung führt, als deterministisch
betrachtet werden kann. Da politische Mandate in Großbritannien seit 1945 über die
relative Mehrheitswahl vergeben werden und 2010 die erste britische Koalition
entstand, bietet sich ein Vergleich der Wahlergebnisse in dieser Zeitspanne für die
Analyse an. Duvergers Gesetz soll kritisch anhand der Wahlergebnisse in
Großbritannien betrachtet werden, um die Gesetzmäßigkeit zu verifizieren aber auch
neuere Erklärungsansätze für die Bildung des Parteiensystems auf die Parlamentswahl
im Jahr 2010 anzuwenden.
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Zunächst jedoch sollen die Begriffe, die dieser Arbeit zugrunde liegen, einmal
genauer erläutert werden. Im Zusammenhang mit dem Gesetz Duvergers sind hierbei
besonders die Begriffe „Wahlsystem“ und „Parteiensystem“ sowie deren Typologien
hervorzuheben. Daraufhin kann im nächsten Schritt das Gesetz von Duverger genauer
erläutert werden, woraufhin anschließend ein detaillierter Überblick über den 3
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