Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Kapitel 3 Dreieck, Viereck, Fünfeck, Kreis Anwendungen & bekannte Sätze 1 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Im Folgenden werden Maßzahlen für Winkelgrößen (i.d.R. 0° − 360°) und für Streckenlängen (in der Regel in ππ, oder ganz ohne Maßeinheit) so genutzt, als wären sie formal und korrekt eingeführt worden. Wir verlassen uns da auf unser Schulwissen. Die Flächenmessung beruht auf folgender Idee: So wie die Einheitsstrecke (Länge 1) genutzt wird um eine Strecke auszumessen, soll eine Fläche mit Einheitsquadraten (Seitenlängen 1(ππ) , Flächeninhalt 1(ππ2 ) ausgelegt werden. 2 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 In einem Rechteck mit ganzzahligen Seitenlängen π und π ist offensichtlich die Maßzahl seiner Flächengröße gleich dem Produkt der Maßzahlen seiner Seitenlängen. Dies gilt aber sogar für alle π, π ∈ β. Wir definieren: Der Flächeninhalt π΄ eines Rechtecks πΉ mit den Seitenlängen π und π ist das Produkt der Längen π und π: π΄(πΉ) = π β π Flächeninhalte weiterer π-Ecke lassen sich über die anschauliche Eigenschaft der Zerlegungsgleichheit definieren. Wir nennen zwei π-Ecke π, π zerlegungsgleich, wenn sie sich so in gleichviele Teilpolygone zerlegen lassen, dass es eine 1-zu-1-Zuordnung kongruenter Teilpolygone von π und π gibt. 3 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Ein Parallelogramm π· = π΄π΅πΆπ· ist ein konvexes Viereck, bei dem gegenüberliegende Seiten parallel sind. Die Höhe eines Parallelogramms ist der Abstand der Trägergeraden zweier paralleler Seiten. Ist z.B. [π΄π΅] eine dieser Seiten, bezeichnen wir die Höhe mit β[π΄π΅] . Ein Parallelogramm hat zwei i.d.R. verschiedene Höhen. Für ein Parallelogramm π· gilt π΄(π·) = |π΄π΅| ⋅ β[π΄π΅] π· hat somit den gleichen Flächeninhalt wie ein Rechteck mit den Seitenlängen |π΄π΅| und β[π΄π΅] . 4 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 π΄(π·) = |π΄π΅| ⋅ β[π΄π΅] π· = π΄π΅πΆπ· hat den gleichen Flächeninhalt wie πΉ = π΄π΅πΈπΉ β[π΄π΅] = |π΅πΈ | 5 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Gilt [πΆπ·] ∩ [πΈπΉ ] = π, ist der Nachweis nicht ganz so einfach 6 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Gilt [πΆπ·] ∩ [πΈπΉ ] = π, ist der Nachweis nicht ganz so einfach Eine Parallele zu π΄π΅ liefert zwei kongruente Dreiecke. 7 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Gilt [πΆπ·] ∩ [πΈπΉ ] = π, ist der Nachweis nicht ganz so einfach Eine Parallele zu π΄π΅ liefert zwei kongruente Dreiecke. Nun ist noch die Flächengleichheit des übrigen Rechtecks und übrigen Parallelogramms nachzuweisen. 8 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Gilt [πΆπ·] ∩ [πΈπΉ ] = π, ist der Nachweis nicht ganz so einfach Eine Parallele zu π΄π΅ liefert zwei kongruente Dreiecke. Nun ist noch die Flächengleichheit des übrigen Rechtecks und übrigen Parallelogramms nachzuweisen. Die beiden grün markierten Rechtecke sind kongruent. 9 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Die Höhe eines Dreiecks π΄π΅πΆ ist der Abstand der Trägergeraden einer Seite zum Punkt außerhalb dieser Geraden. Z.B. ist β[π΄π΅] = π (π΄π΅, πΆ ) eine dieser Seiten, bezeichnen wir die Höhe mit. Ein Dreieck hat drei i.d.R. verschiedene Höhen. Für ein Dreieck π« = π΄π΅πΆ gilt 1 2 π΄(π«) = ⋅ |π΄π΅| ⋅ β[π΄π΅] Dies folgt aus der Betrachtung eines entsprechenden Parallelogramms. 10 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Ein Trapez π» = π΄π΅πΆπ· ist ein konvexes Viereck mit eiem Paar symmetrischer Seiten. Die Höhe eines Trapezes π΄π΅πΆπ· ist der Abstand der Trägergeraden der parallelen Seiten. Ist z.B. [π΄π΅] eine dieser Seiten, bezeichnen wir die Höhe mit β[π΄π΅] . Ein Trapez, das kein Parallelogramm ist, hat eine eindeutige Höhe. Ein symmetrisches Trapez π»π = π΄π΅πΆπ· ist ein Trapez, und es gibt eine Symmetrieachse π mit π΄π΅ ⊥ π ⊥ πΆπ· ∧ ππ (π΄) = π΅ ∧ ππ (πΆ ) = π·. Flächenformel: 11 π΄(π»π ) = |π΄π΅|+|πΆπ· | ⋅ 2 β[π΄π΅] Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Kurzdefinitionen der besonderen (einfachen) Vierecke: Das Parallelogramm hat zwei Paar gegenüberliegender paralleler Seiten Das symmetrische Trapez hat ein Paar gegenüberliegender paralleler Seiten und eine zu diesen senkrechte Symmetrieachse. Das Drachenviereck hat zwei Paar benachbarter Seiten gleicher Länge. Die Raute hat vier gleichlange Seiten Das Rechteck hat vier rechte Innenwinkel. Das Quadrat hat vier gleichlange Seiten und vier rechte Winkel. 12 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Das Haus der Vierecke Eine Möglichkeit, die besonderen Vierecke zu charakterisieren, führt über die Betrachtung der Punktund Achsensymmetrien. β, β ∼ „… ist ein…“ 13 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Eine letzte Formel für die Berechnung der Fläche eines besonderen Vierecks fehlt noch: Für ein Drachenviereck π« = π΄π΅πΆπ· gilt: 1 π΄(ππ ) = ⋅ |π΄πΆ | ⋅ |π΅π·| 2 Einer der bekanntesten Sätze im Zusammenhang mit Flächenberechnung ist der Satz des Pythagoras: π2 + π 2 = π 2 14 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 In einem rechtwinkligen Dreieck ist die Hypotenuse die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite; die Katheten sind die am rechten Winkel anliegenden Seiten. Im Folgenden liegt der rechte Winkel immer am Punkt πΆ. Satz des Pythagoras: Bei jedem rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Flächeninhalte der Quadrate über den Katheten mit den Längen π, π gleich dem Flächeninhalt des Quadrates über der Hypotenuse mit der Länge π. Es gilt also: π2 + π 2 = π 2 15 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Dieser Satz bildet gemeinsam mit den folgenden beiden Sätzen die Satzgruppe des Pythagoras: Sei π· der Fußpunkt des Lots auf π΄π΅ durch πΆ. Wir nennen |π΄π· |, |π΅π·| Hypotenusenabschnitte, und es sei π = |π΄π·| ∧ π = |π΅π· |. Kathetensatz (des Euklid) Bei jedem rechtwinkligen Dreieck hat das Quadrat über einer Kathete denselben Flächeninhalt wie das Rechteck über dem anliegenden Hypotenusenabschnitt mit der Seitenlänge der Hypotenuse. π2 = π ⋅ π 16 π2 = π ⋅ π Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Höhensatz (des Euklid) Bei jedem rechtwinkligen Dreieck hat das Höhenquadrat denselben Flächeninhalt wie ein Rechteck mit den beiden Hypotenusenabschnitten als Seitenlängen. β2 = π ⋅ π ä (Das Höhenquadrat ist das Quadrat über πΆπ·) Für alle drei Sätze gilt auch die Umkehrung, bzw.: In einem nicht rechtwinkligen Dreieck gilt keine dieser Gleichungen. 17 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Es gibt eine Vielzahl an Beweisen für diese Sätze, Euklid beweist den Kathetensatz über Kongruenzen. Daraus folgt dann direkt der Satz des Pythagoras. Satz des Pythagoras Kongruenzbeweis: Aus den gegebenen rechten Winkeln und den rechten Winkeln im Quadrat folgt: π΄πΆ β₯ π΅πΈ ∧ πΆπ· β₯ π΅π» 18 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Satz des Pythagoras Kongruenzbeweis: Aus den gegebenen rechten Winkeln und den rechten Winkeln im Quadrat folgt: π΄πΆ β₯ π΅πΈ ∧ πΆπ· β₯ π΅π» Mit Kongruenzsatz SWS gilt π΄π΅πΈ ≅ π»π΅πΆ, denn [π΄π΅] ≅ [π»π΅] und [π΅πΈ ] ≅ [π΅πΆ ] und ∠πΈπ΅π΄ ≅ ∠πΆπ΅π» Damit gilt auch π΄(π΄π΅πΈ ) = π΄(π»π΅πΆ ) 19 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Satz des Pythagoras Kongruenzbeweis: Aus den gegebenen rechten Winkeln und den rechten Winkeln im Quadrat folgt: π΄πΆ β₯ π΅πΈ ∧ πΆπ· β₯ π΅π» Mit Kongruenzsatz SWS gilt π΄π΅πΈ ≅ π»π΅πΆ, denn [π΄π΅] ≅ [π»π΅] und [π΅πΈ ] ≅ [π΅πΆ ] und ∠πΈπ΅π΄ ≅ ∠πΆπ΅π» Damit gilt auch π΄(π΄π΅πΈ ) = π΄(π»π΅πΆ ) π΄(π»π΅πΆ ) = π΄(π»π΅π·) und π΄(π΄π΅πΈ ) = π΄(πΆπ΅πΈ ) βΉ π΄(π»π΅π·) = π΄(πΆπ΅πΈ ) 20 βΉ π΄(π»π΅π·πΊ ) = π΄(πΆπ΅πΈπΉ ) Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Satz des Pythagoras Kongruenzbeweis: Aus den gegebenen rechten Winkeln und den rechten Winkeln im Quadrat folgt: π΄πΆ β₯ π΅πΈ ∧ πΆπ· β₯ π΅π» Mit Kongruenzsatz SWS gilt π΄π΅πΈ ≅ π»π΅πΆ, denn [π΄π΅] ≅ [π»π΅] und [π΅πΈ ] ≅ [π΅πΆ ] und ∠πΈπ΅π΄ ≅ ∠πΆπ΅π» Damit gilt auch π΄(π΄π΅πΈ ) = π΄(π»π΅πΆ ) π΄(π»π΅πΆ ) = π΄(π»π΅π·) und π΄(π΄π΅πΈ ) = π΄(πΆπ΅πΈ ) βΉ π΄(π»π΅π·) = π΄(πΆπ΅πΈ ) βΉ π΄(π»π΅π·πΊ ) = π΄(πΆπ΅πΈπΉ ) Damit ist ein Teil des Kathetensatzes bewiesen. Der zweite Teil wird analog bewiesen. Der Satz des Pythagoras folgt direkt 21 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Winkel am Kreis In einem Kreis π = π(π, π) nennen wir einen orientierten Winkel β’π΄ππ΅, wobei π΄,π΅ ∈ π Kreispunkte sind, einen Zentri- oder Mittelpunktswinkel. Einen gleich orientierten, nicht überstumpfen Winkel β’π΄πΆπ΅ mit πΆ ∈ π nennen wir zugehörigen Peripherie- oder Umfangswinkel über der Sehne [π΄π΅]. Achtung: Oft findet man in der Literatur keine Festlegung der Orientierung. Dann sind die Bezeichnungen und viele Aussagen nicht eindeutig! 22 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Zentri-Peripheriewinkelsatz Jeder Zentriwinkel ist doppelt so groß wie ein zugehöriger Peripheriewinkel. Im ZPWS enthalten: Umfangswinkelsatz Alle Peripheriewinkel über derselben Sehne sind kongruent. Sonderfall des ZPWS: Satz des Thales Die Sehne [π΄π΅] ist der Durchmesser des Kreises 23 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Beweis: Gegeben: Peripheriewinkel: β’π΄πΆπ΅, πΎ = |β’ACB| Und Zentriwinkel β’π΄ππ΅, π = |β’π΄ππ΅| Sei π = π[π΄πΆ] , β = π[π΅πΆ] βΉ π ∩ β = {π} βΉ ππ (π΄) = πΆ ∧ πβ (πΆ ) = π΅ βΉ (πβ β ππ )(π΄) = πβ (πΆ ) = π΅ βΉ πβ β ππ = π·π,π βΉ π = 2 β |β’(π, β)| Noch zu zeigen: πΎ = |β’(π, β)| 24 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Wir zeigen, dass es eine Kongruenzabbildung π gibt mit π(β’(π, β) ) = β’π΄πΆπ΅, also gilt: β’π΄πΆπ΅ ≅ β’(π, β) Mit π·π,90° (β’(π, β)) = β’(π′, β′) gilt |π′, β′| = |π′, β′| und π΄πΆ ⊥ π ⊥ π′ βΉ π′ β₯ π΄πΆ und π΅πΆ ⊥ β ⊥ β′ βΉ β′ β₯ π΅πΆ Damit kann der Winkel β’(π′, β′) auf den Winkel β’π΄πΆπ΅ geschoben werden: πππΆ (π) = πΆ βΉ πππΆ (β’(π′, β′)) = β’π΄πΆπ΅ πΎ = |β’ACB| = |β’(π′, β′)| = |β’(π, β)| 25 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Satz des Thales (nach Thales von Milet, ca. 600 v. Chr.): Jeder Peripheriewinkel über dem Durchmesser eines Kreises ist ein rechter Winkel. Der Zentriwinkel ist gestreckt. Bekanntere Formulierung: Liegt der Punkt πΆ eines Dreiecks π΄π΅πΆ auf einem Halbkreis über der Strecke π΄π΅, dann hat das Dreieck bei πΆ immer einen rechten Winkel. Die Umkehrung gilt auch (zwei Formulierungen): ο· Bei rechtwinkligen Dreiecken liegt der Punkt, an dem der rechte Winkel liegt, auf einem Halbkreis über der Hypotenuse. ο· Bei rechtwinkligen Dreiecken liegt der Umkreismittelpunkt auf der Hypotenuse. 26 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 ο· Der Goldene Schnitt in π-Eck und Pentagramm Beim regelmäßigen Fünfeck sind alle Seiten gleich lang und alle Innenwinkel gleich groß. Beim einfachen regelmäßigen Fünfeck messen alle Innenwinkel 3 β 180° = 108° 5 Ein überschlagenes regelmäßiges Fünfeck besteht aus den fünf Diagonalen des einfachen regelmäßigen Fünfecks und heißt Pentagramm (fünfzackiger Stern). Dieses hat eine mannigfaltige kulturelle und ästhetische Bedeutung ο· ο· ο· ο· ο· 27 Symbol der Venus, des Abraxas und anderer Götter Symbol für Gesundheit, u.a. bei Pythagoras Symbol der Freimaurer in der Heraldik und Numismatik (auf Wappen/Flaggen und Münzen) in Religion und Okkultismus Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Seine besondere Ästhetik wird oft mit dem Goldenen Schnitt in Verbindung gebracht: Als Goldenen Schnitt bezeichnet man die Teilung einer Strecke (auch Fläche oder anderen Größe), bei dem das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil π gleich dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil π ist: π+π π = π π Im Pentagramm und der Figur F (rechts) haben alle Strecken nur vier verschiedene Längen 2π + π, π + π, π, π Es gilt sogar 2π + π π + π π = = π+π π π 28 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Ausführliche Untersuchung/Beweisskizze: 5-Eck π und Pentagramm π·sind drehsymmetrisch mit dem Winkel 360° 5 = 72°: π·π,72° (π ∪ π·) = π ∪ π· Die Größe aller in der Figur π ∪ π· eingezeichneten Winkel ein ganzzahliges Vielfaches von 36° ist. Es folgt: (1) Die Schnittpunkte der Diagonalen bilden ein weiteres einfaches regeläßiges 5-Eck (2) Jede Diagonale ist parallel zu einer Seite. 29 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau Geometrie (4b) Wintersemester 2015/16 Mit den vielfachen Winkelkongruenzen können wir die Existenz vieler gleichschenkliger Dreiecke nachweisen: π΄′ π΄′′ π΅′′ , π΄′ π΅′′ π΅′ π΅π΄′π΅′′, π΅π΄′′π΅′′ … Es folgen sämtliche Kongruenzen, insbesondere gelten |π΄′π΅′| ≅ |π΅′π΅′′| und |ππ΅′| ≅ |π΄′′π΅′′| Damit gilt nämlich: π(π) π (π) π (π) π(π) = = = π (π) π (π) − π (π) π(π) π (π) Mit den Bezeichnungen Diagonalenlänge π, Seitenlänge π , großes 5-eck π, kleines 5-eck π 30 Maximilian Geier, Institut für Mathematik, Campus Landau, Universität Koblenz Landau