Mathematik – Gleichungen und Funktionen – Funktionen – Quadratische Funktion – Sellmer Nullstellen von quadratischen Funktionen Quadratische Funktionen weisen besondere Eigenschaften auf: Sie sind symmetrisch zur Scheitelpunktsachse, haben einen Hoch- oder Tiefpunkt und sind links- oder rechtsgekrümmt. Eine weitere Eigenschaft sind die Nullstellen (wo die Funktion die x-Achse schneidet). Quadratische Funktionen haben entweder keine, eine oder sogar zwei Nullstellen. Die Berechnung von Nullstellen ist nicht nur eine große Hilfe zum Zeichnen der Funktionen, sie ist auch von entscheidender Bedeutung beim Bestimmen von Sachverhalten (Wie weit fliegt ein Speer bei einer bestimmten Geschwindigkeit und einem bestimmten Wurfwinkel? Nach wie viel Sekunden muss ein Fallschirmspringer seine Reißleine ziehen?). Bei Funktionen in der Form „ax2“ und „ax2 + c“ ist die Nullstellenberechnung ziemlich einfach, denn hier muss man nur das „a“ und das „c“ auf die andere Seite bringen und anschließend die Wurzel ziehen. Beispiele: Die Nullstellen folgender Funktionen sollen bestimmt werden: y = 2x2 2x2 = 0 x2 = 0 x1 = 0 x2 = 0 y = 4x2 + 4 4x + 4 = 0 4x2 = – 4 :2 2 Selbe Stelle Wenn zweimal eine identische Nullstelle errechnet wird, dann handelt es sich um ein „doppelte Nullstelle“, d.h., dass die Funktion die x-Achse in einem Punkt berührt (bei 0; 0). y = 8x2 – 8 8x – 8 = 0 8x2 = + 8 -4 :4 2 x2 = – 1 Nicht möglich! Eine Wurzel aus einer negativen Zahl kann man nicht ziehen, daher hat diese Funktion keine Nullstelle. +8 :8 x2 = + 1 x1 = + 1 x2 = – 1 Diese Funktion hat zwei Nullstellen. Bei x1 = + 1 und bei x2 = - 1. Immer daran denken, dass die Wurzel einer Zahl immer zwei Ergebnisse liefern kann. Bei Funktionen in der Form „ax2 + bx + c“ sieht es jedoch etwas komplizierter aus und wir benötigen die so genannte p,q-Formel: Nullstellen von quadratischen Funktionen: y = x2 + px + q 2 Mit dieser Formel können wir die Nullstellen von Funktionen in der Form „ax + bx + c“ berechnen. Vorher 2 müssen wir die Funktion aber in die Form „x + px + q“ bringen. Das ist nicht schwierig, denn wir müssen einfach nur das „a“ vor dem „x2“ durch Division wegnehmen. Unser „p“ ist dann die Zahl, die nach der Division vor dem „x“ steht und unser „q“ ist die Zahl, die nach der Division hinten ist. „x1;2“ bedeutet nur, dass wir mit dieser Formel zwei Nullstellen berechnen, nämlich einmal „Plus Wurzel aus …“ und einmal „Minus Wurzel aus…“. Das Minuszeichen vor „p/2“ bzw. vor dem „q“ bezieht sich darauf, dass die Funktion auch die Form „x2 + px + q“ hat. Würde es „x2 – px – q“ heißen, würde es „+ p/2“ und „+ q“ heißen. Du musst mit dieser Formel also immer die Vorzeichen wechseln. Beispiele: Die Nullstellen folgender Funktionen sollen bestimmt werden: y = x2 + 2x – 3 x2 + 2x – 3 = 0 p=+2 ; q=–3 y = 4x2 – 8x – 5 x2 – 2x – 1,25 = 0 2 x1;2 x1;2 = x1;2 = x1 = x2 = 2 2 3 2 2 1 4 1 2 1+2 x1 = 1 1–2 x2 = – 3 :4 p = – 2 ; q = – 1,25 2 x1;2 x1;2 = x1;2 = x1 = x2 = 2 2 1,25 2 2 1 2,25 1 1,5 1 + 1,5 x1 = 2,5 1 – 1,5 x2 = – 0,5 Auch hier gilt wieder: Erhält man für x1 und x2 identische Zahlen, so hat die Funktion nur eine Nullstelle. Und müsste man aus einer negativen Zahl die Wurzel ziehen, so hat die Funktion keine Nullstelle.