Heilpraktikerskript - Copyright Holler Heilpraktiker

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Heilpraktikerskript
von
Arpana Tjard Holler
für den Unterricht für
Heilpraktikeranwärter
Inhaltsangabe
A.
Einführung zum Gebrauch des Heilpraktikerskripts ..................................................................... 16
Einführung ............................................................................................................................................... 16
B.
Zelle/Gewebe ....................................................................................................................................... 23
Die Zelle.................................................................................................................................................... 23
Gewebe Anatomie ..................................................................................................................................... 27
C.
Bewegungsapparat Anatomie/Pathologie ......................................................................................... 35
Bewegungsapparat Anatomie .................................................................................................................. 35
Bewegungsapparat Pathologie................................................................................................................. 56
D.
Blut-Lymphe Anatomie/Pathologie ................................................................................................... 81
Blut-Lymphe Anatomie ............................................................................................................................ 81
Blut 83
DAS LYMPHATISCHE SYSTEM .......................................................................................................... 96
Blut-Lymphe Pathologie .......................................................................................................................... 99
E.
Herz-Kreislauf Anatomie und Physiologie ..................................................................................... 115
Herz 115
Herz-Kreislauf Pathologie ..................................................................................................................... 131
F.
Respirationstrakt Anatomie und Pathologie .................................................................................. 162
Respirationstrakt Anatomie ................................................................................................................... 162
Respirationstrakt Pathologie .................................................................................................................. 173
G.
Verdauungsapparat Anatomie und Physiologie ............................................................................. 195
Verdauungsapparat Anatomie ............................................................................................................... 195
Verdauungsapparat Pathologie ............................................................................................................. 215
H.
Harnapparat Anatomie und Physiologie ........................................................................................ 252
Harnapparat ........................................................................................................................................... 252
Harnapparat/Niere Pathologie .............................................................................................................. 263
I.
Neurologie Anatomie und Physiologie ............................................................................................ 274
Neurologie .............................................................................................................................................. 274
Neurologie Pathologie............................................................................................................................ 288
J.
Endokrinologie Anatomie und Physiologie .................................................................................... 307
Endokrinologie Anatomie ...................................................................................................................... 307
Endokrinologie Pathologie .................................................................................................................... 315
K.
Geschlechtsorgane Anatomie und Physiologie ............................................................................... 336
Geschlechtsorgane.................................................................................................................................. 336
Geschlechtsorgane Pathologie ............................................................................................................... 343
L.
Sinnesorgane Anatomie und Physiologie ........................................................................................ 355
Sinnesorgane .......................................................................................................................................... 355
Sinnesorgane (Auge / Ohr) Pathologie ................................................................................................. 363
M.
Haut Anatomie und Physiologie .................................................................................................. 377
Haut Fehler! Textmarke nicht definiert.
Haut Pathologie...................................................................................................................................... 382
N.
Infektionslehre .................................................................................................................................. 396
Allgemeine Infektionslehre .................................................................................................................... 396
Spezielle Infektionslehre ........................................................................................................................ 407
O.
Onkologie und Pathologie ................................................................................................................ 456
Onkologie und Pathologie...................................................................................................................... 456
Onkologie................................................................................................................................................ 457
Allgemeine Pathologie ........................................................................................................................... 462
P.
Notfallerkrankungen ........................................................................................................................ 470
Notfallerkrankungen.............................................................................................................................. 470
Q.
Gesetzeskunde ................................................................................................................................... 486
Gesetzeskunde ........................................................................................................................................ 486
R.
Hygiene .............................................................................................................................................. 494
Hygiene ................................................................................................................................................... 494
S.
Psychiatrie ......................................................................................................................................... 503
Psychiatrie .............................................................................................................................................. 503
Anhang 1 – Laborwerte im Überblick ................................................................................................... 568
Anhang 2 – Säuglings- und Kindesentwicklung ................................................................................... 570
Anhang 3 – BMI und chemische Elemente........................................................................................... 572
Anhang 4 – Gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen ............................................................................... 573
16
A.
Einführung
Einführung zum Gebrauch des Heilpraktikerskripts
Einführung
Herzlich willkommen bei der Lektüre dieses Skripts! Es soll Sie auf Ihrem Weg zur Vorbereitung auf
die schriftliche amtsärztliche Überprüfung begleiten. Die Inhalte des Skripts werden mit dem jetzigen
Prüfungsniveau in den Gesundheitsämtern abgestimmt und ständig aktualisiert.
Das Skript kann als Grundlage des Unterrichts dienen und bietet gerade am Anfang eine Übersicht der
doch recht verwirrenden Vielfalt von Informationen. Die Absicht ist es, den Unterrichtsstoff (didaktisch
und optisch) zusammenzufassen und aufzuzählen. Daher eignet sich dieses Heilpraktikerskript auch
(oder gerade) für die Prüfungsvorbereitung als Leitfaden und Nachschlagewerk. Das Format ist so
aufgebaut, dass das Hinzuschreiben von Informationen bzw. eines Verständnistextes möglich ist.
Das Skript bietet keine Lehrbuchfunktion, sondern es ist gedacht als Übersicht, Zusammenfassung,
Aufzählung und als Nachschlagewerk oder Leitfaden.
Beim Neueinstieg in den medizinischen Lehrstoff ist zu beachten, dass v.a. bei den Punkten Ursachen
und Komplikationen der Vollständigkeit halber Krankheiten, Syndrome und Sachbegriffe erwähnt
werden, die dem Studierenden noch nicht bekannt sind und erst später verständlich erscheinen.
Die verschiedenen Kapitel im Skript sind unterteilt in Anatomie/Physiologie und Pathologie. Der
Prüfungsschwerpunkt (schriftlich und v.a. mündlich) liegt auf der Pathologie und so hat diese im HPSkript auch eine größere Bedeutsamkeit. Das Wissen um die anatomischen Strukturen (Mikro- sowie
Makroanatomie) ist Voraussetzung für die Pathophysiologie (der Entstehung und dem Ablauf von
Krankheiten), so dass das Nachschlagen im anatomischen Atlas unumgänglich ist. Um das HP-Skript
nicht noch umfangreicher zu gestalten, sind Zeichnungen und Skizzen nur selten zu finden.
Die Krankheiten im Skript sind typischerweise unterteilt in Definition (Def:), Ursache (Urs:), Symptome
(Sym:), Pathologie bzw. Pathophysiologie (Pat:) Komplikation (Kom:) und teilweise auch Therapie
(The:).
Im HP-Skript sind viele lateinische Namen erwähnt. Es ist erforderlich, den gängigen Teil der
medizinischen Fachbegriffe kennen zu lernen. So ist es möglich in den medizinischen Wörterbüchern
nachzuschlagen und deren Erläuterungen zu verstehen. Außerdem ist das Wissen der lateinischen
Begriffe später in der Praxis bedeutsam, um z.B. die ärztliche Diagnose (Befunderhebung, Diagnose,
Laborbericht) dem Patienten zu erläutern. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir keine Mediziner
im herkömmlichen Sinne sind, auch keine Ersatzmediziner. Die deutschen Namen der Erkrankungen
und anatomischen Strukturen müssen unbedingt gewusst werden. In der Prüfung sollten Sie ihr Wissen
so vorbringen, dass es ein interessierter Laie verstehen kann.
Beim Erlernen des medizinischen Stoffes ist es wichtig, dass Sie das Thema bzw. den Stoff verstanden
haben. Dazu ist es bedeutsam, das Unterrichtsthema nach der Unterrichtseinheit zu Hause zu bearbeiten.
Dafür kann das Skript verwendet werden.
Vergessen Sie nicht, dass am Anfang das Wissen und Hervorbringen von Sachthemen von vor ein paar
Wochen nicht verlangt wird und auch nicht erforderlich ist. Gerade am Anfang dieser Lernperiode
neigen die Schüler dazu in einen Leistungsdruck zu geraten, welcher häufig in Krisen ausarten kann,
wie z.B. „das schaff ich nie“, „ich habe schon wieder alles vergessen“, „das kann ich nicht“.
Wichtig beim Erlernen des Stoffes ist Geduld und ständiges „Dranbleiben“ am Thema.
Kommt ein neues Thema, vergessen Sie den letzten Stoff und konzentrieren Sie sich auf den neuen. Im
Laufe des Unterrichts wird es immer wieder Wiederholungen geben.
Eine große Schwierigkeit des Lernenden ist es, in dem umfassenden medizinischen Stoff das für den
Heilpraktiker-Anwärter relevante Prüfungswissen zu erkennen. So gibt es zum Beispiel Krankheiten,
die Sie unbedingt wissen müssen, und Krankheiten, die eher an der Peripherie des „Zu-Wissenden“
liegen. Bei der Pathologie des entsprechenden Kapitels sind deshalb Krankheiten, die unbedingt zum
Prüfungswissen des HPA zählen mit einem  versehen.
Einführung
17
Die Aufarbeitung des Lernstoffes erfolgt erst nach dem medizinischen Unterricht in den Lerngruppen
und im Repetitorium. Dies wird von mir als Prüfungsvorbereitung bezeichnet und soll in der Regel erst
nach dem offiziellen Unterricht beginnen bzw. spätestens ein halbes Jahr vor der Heilpraktikerprüfung.
Einleitend eine Sammlung von Vorsilben, Endungen und Begriffen, die immer mal wieder in der
Literatur vorkommen. Sie soll zur Orientierung dienen und keinesfalls auswendig gelernt werden.
Vorsilben
A-/aAbAdApoAutoBiDeDiaDisDysEn-, emEndoEk-, ektoEpiEuExExtraHyperHypoInInInfraInterIntraPanPara
PerPeri-
Bedeutung
Beispiele
weg von, fehlen von abakteriell, Agenesie (vollständiges Fehlen eines Organs oder
Gewebeteils), Agranulozytose, Arrhythmie
von, weg
(Herzrhythmusstörung)
an, zu
Abduktion, Abortus, Ablatio retinae (Netzhautablösung)
Adduktion, adhäsiv (verklebend, anhaftend), Adnexe
(Anhängsel, auch Gebärmutter und Eileiter zusammen)
von, weg
apokrine Drüsen (absondernde Drüsen)
selbstständig
Autonomes Nervensystem (unabhängiges Nervensystem)
doppelt
bilaterale Drüsen (beidseitige Drüsen)
weg, herab
Degeneration (Entartung), Demenz (Zerfall, Verblödung),
deferens (hinab führend, abwärts führend)
durch
Dialyse, Diapedese, Diabetes (Durchfluss)
auseinander
Distorsion (Verstauchung, Verzerrung)
-fehl
Dyspnoe (Atemnot), Dysphagie (Schluckstörung), Dysurie
(Störung der Blasenentleerung), Dysfunktion (Fehlfunktion),
Dysplasie (anlagebedingte Fehlbildung)
innen, in, hinein
Enanthem (infektiöser Ausschlag der Schleimhaut), Endothel,
Embryo, Embolie
innen
Endoderm (innerstes Keimblatt), Endokard
heraus, außen
Ektomie (Herausschnitt), Ektoderm (äußeres Keimblatt)
auf, drauf
Epidermis (äußerste gefäßlose Hautschicht), Epiglottis
(Kehldeckel), Epikard (Herzbeutel), Epipharynx
(Nasenrachenraum), Epithel
gut
Euphorie (schöne Gefühle), euthyreot (mit normaler
Produktion von Schilddrüsenhormonen einhergehend)
aus, heraus
Exogen (von außen kommend), Exanthem (infektiöser
Hautausschlag)
außerhalb
Extrazellulär, Extrasystole, extrakardial (außerhalb der
Herzens)
über, hinaus, mehr
Hyperlipidämie, Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion),
Hypertrophie (Zellvergrößerung), Hypertonie
unter, darunter,
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) Hypopharynx
weniger
(unterer Rachenraum), Hypotonie (niedriger Blutdruck)
in, hinein
Infektion, Infusion, Intrakutan (in die Haut spritzen)
nicht
Inoperabel, inkompatibel (unverträglich), inkontinent (unfähig
Harn oder Stuhl willkürlich zurückzuhalten)
unterhalb
Infraorbital (unterhalb der Augenhöhle)
zwischen
Interdigital (zwischen den Zehen bzw. Finger), interkostal
(zwischen den Rippen), Interstitium (Raum zwischen den
Zellen)
innerhalb
Intrakardial, intravenös, intrazellulär
alles, vollständig
Pandemie (überall verbreitete Infektionskrankheit),
Panarteriitis nodosa (entzündliche Erkrankung vieler Arterien)
neben
Paravertebral (neben der Wirbelsäule), parasternal (neben dem
Brustbein), paraartikulär (neben dem Gelenk)
durch
Perforation (Durchbruch)
herum
Perikard (Herzbeutel), perioral (um den Mund herum), Periost
(Knochenhaut)
24
Die Zelle
Eigenschaften der Zelle A
Zellen bilden die kleinste Einheit des menschlichen Organismus. Die Kennzeichen der Zelle
sind:
 Wachstum
 Stoffwechsel
 Reizbarkeit
 Leitfähigkeit
 Beweglichkeit
 Anpassungsfähigkeit
 Fortpflanzung
Der Aufbau der Zellen
Der Raum innerhalb der Zellen nennt sich Intrazellulärraum. Der Raum außerhalb der Zellen
nennt sich Zwischenzellraum, Extrazellulärraum oder Interstitium.
Zellmembran




Hat die Aufgabe, den Zellinhalt gegen äußere Einflüsse (Flüssigkeit im Extrazellulärraum)
abzugrenzen und zu schützen.
Dicke der Zellmembran 7-10 nm.
Besteht aus zwei gegensätzlich angeordneten Phosphorlipidschichten. Jede Schicht wird in
der Breite aus einem Phosphorlipidmolekül gebildet, welches mit dem hydrophilen
(wasseranziehenden) Kopf (Phosphatmolekül) in der äußeren Schicht zur Zellaußenseite
(Extrazellulärraum) und in der inneren Schicht zur Zellinnenseite (Intrazellulärraum) zeigt,
während die hydrophoben (wasserabstoßenden, fettanziehenden) Schwänze (Lipide,
Fettsäuren) in der Doppelschicht zueinander zeigen. In dieser Doppelschicht eingelagert
sind spezialisierte Eiweiße (sog. Membranproteine), die im Wesentlichen eine
Transportfunktion besitzen.
An der Zellmembran ragen Kohlenhydratmoleküle ins Interstitium, die ein spezifisches
Muster für jede Zelle bilden und so eine Funktion zur Erkennung von Zellen ausüben.
Zellleib
Das Zytoplasma ist die Flüssigkeit innerhalb der Zelle, worin die Zellorganellen eingebettet
sind:
 Endoplasmatisches
Retikulum
ist ein verzweigtes Netz von Kanälen zum Transport gelöster Stoffe im Zytoplasma.
 Ribosomen
sind kleine, kugelförmige Körper, die frei im Zytoplasma schwimmen oder dem
endoplasmatischen Retikulum anhaften. Sie dienen der Eiweißsynthese.
 Golgi-Apparat
ist die Verpackungsmaschine für Stoffe, die nach außen abgegeben werden.
 Mitochondrien
sind die Orte der Zellatmung. Sie bauen Nährstoffe ab und speichern die gewonnene Energie
als ATP (Adenosintriphosphat).
 Lysosome
enthalten Verdauungsenzyme zum Abbau von Bakterien, Viren, Molekülen und
körpereigenen Stoffen.
 Zentrosome
besitzen Funktionen bei der Zellteilung.
 Zytoskelett
besteht aus Mikrotubuli und Mikrofilamenten.
Die Zelle
25
Zellkern (Nucleus) und Kernkörperchen (Nucleolus)




Der Zellkern ist der Träger der Erbinformation und der Informationen über die Herstellung
ständig benötigter Stoffe (Eiweiße, Hormone, Enzyme u.a.).
Diese Informationen sind genetisch festgelegt in der DNS (Desoxyribonukleinsäure).
Alle lebenden Zellen außer Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und Thrombozyten
(Blutplättchen) haben einen Zellkern.
In den Kernkörperchen des Zellkerns wird RNS (Ribonukleinsäure) produziert, welche die
Aufgabe besitzt, die Information der DNS zu kopieren und zum Zielort, den Ribosomen, zu
bringen.
Stoffaustausch der Zelle
Ohne Stoffaustausch keine Kennzeichen des Lebendigen. Die Zelle benötigt Stoffe von außen
und gibt Stoffe ab. Es gibt mehrere Möglichkeiten die Zellmembran als Barriere zu passieren.
 Diffusion als passive Transportfunktion. Atomare Teilchen passieren die Zellmembran
infolge der Diffusionskraft entlang des Konzentrationsgefälles. Ionenkanäle können die
Diffusion erleichtern bzw. verhindern.
 Aktiver Transport: Unter Verbrauch von ATP werden Stoffe z.B. über Transportmoleküle
durch die Zellmembran geschleust.
 Vesikel als Transportmöglichkeit. Größere Stoffmengen können nicht über Transportkanäle
die Zellwand passieren, sondern werden als Bläschen (Vesikel) über die Zellmembran
eingeschleust (Endozytose) oder aufgenommen (Exozytose), in dem sie mit der
Zellmembran verschmelzen.
Das Erbmaterial


Die Erbanlagen sind in Form von Chromosomen im Zellkern gespeichert. Die
Chromosomen bestehen aus DNS-Molekülen und sind als eine Doppelhelix gebaut, ähnlich
einer spiralig um eine Säule herum gelegten Strickleiter.
Jede Zelle hat 46 Chromosomen, die in 23 Paare aufgeteilt werden. 22 Paare sind
untereinander gleich (Autosomen). Ein Paar ist nicht miteinander identisch, die
Geschlechtschromosomen (Heterosomen). In männlichen Zellen liegen diese als ein X- und
ein Y-Chromosom vor, weibliche Zellen haben zwei gleichartige, große
X-Chromosomen.
Die Zellfunktion
Während der Alltagsfunktion der Zelle wird je nach Bedarf ein Abschnitt der DNS kopiert und
vom Kern in das Zytoplasma transportiert. Dort wird an den Ribosomen seine spezifische
Information abgelesen und mit deren Hilfe der Zielstoff (Eiweiß, Hormon, Enzym u.a.)
zusammengesetzt. Die entstandenen Produkte werden durch den Golgi-Apparat verpackt und in
Richtung Zellmembran befördert.
Die Zellenergie
Alle biochemischen Reaktionen der Zelle erfordern neben der Bereitstellung von Baumaterial
auch Energie. Diese Energie wird in Form energiereicher Phosphatverbindungen (ATP =
Adenosintriphosphat) bereitgestellt. Die zum Aufbau von ATP erforderliche Energie wird durch
Oxidation von Fetten und Kohlenhydraten gewonnen. In den Mitochondrien findet solch ein
Prozess unter Einwirkung von Sauerstoff statt. Die Mitochondrien sind so die energetischen
Kraftwerke der Zelle.
26
Die Zelle
Die Zellteilung


Mitose, einfache Zellteilung aller Körperzellen.
Die Doppelstränge der DNS teilen sich und dienen jeweils als Vorlage für ein neues Paar.
Zu jedem losgelösten Strang wird ein neuer Gegenstrang gebildet, so dass jede Tochterzelle
nach der Teilung einen kompletten Chromosomensatz (46) erhält. Durch diese mitotische
Zellteilung kommt es zu zwei neuen, identischen Zellen.
Meiose, Zellteilung der Geschlechtszellen (sog. Reduktionsteilung).
Die Geschlechtszellen reduzieren in der Reifeteilung ihren doppelten Chromosomensatz
(diploider Chromosomensatz) auf einen einfachen, halben Chromosomensatz (haploider
Chromosomensatz). Die jeweils halben Chromosomensätze der Geschlechtszellen ergänzen
sich bei der Befruchtung zu einem vollständigen Satz, wobei das Chromosom X oder das
Chromosom Y der männlichen reifen Samenzellen das Geschlecht des Kindes bestimmt.
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