von Jule Menzel, 12Q4 5) Laplace-Wahrscheinlichkeit eines Zufallsexperiments π1 π2 π3 Ω π2 π1 π3 π4 A π4 Ergebnismenge A ist ein Ereignis A ist Teilmenge von Ω kurz: A c Ω Was ist ein Ereignis? Beispiel: Ich habe einen Topf voller Zahlen, darunter befinden sich gerade (2,4,6,10), wie auch ungerade (3,5,1,7,9,11) Zahlen: 6 1 11 10 9 7 4 5 3 2 Mein Ereignis |A: „gerade Zahlen“| wäre daher A = {2; 4; 6; 10} Das Gegenereignis αΎΉ, wären dann alle Ergebnisse bis auf die, die im Ereignis A enthalten sind, hier also die ungeraden Zahlen. αΎΉ = {3; 5; 1; 7; 9; 11} Merke: Merke: |αΎΉ| = |Ω|-|A| π΄Μ = πΊ\{π΄} Ergebnis Was versteht man unter dieser Art von Symbol: |πΊ|? |πΊ| beschreibt die Mächtigkeit von Ω, das heißt die Anzahl der Elemente dieser Menge. πΊ = {1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 9; 10; 11}, die Anzahl der Elemente ist also 10: |πΊ | = 10. Wie wahrscheinlich ist es, dass eine gerade Zahl gezogen wird? Bleiben wir bei dem oberen Beispiel, wir haben also 10 Zahlen in unserem Topf, 4 Zahlen davon sind gerade, 6 ungerade. Die Wahrscheinlichkeit P(A), also die Wahrscheinlichkeit davon, 4 dass Ereignis A: gerade Zahl, eintritt, beträgt: π(π΄) = 10 = 40% Wie kommt man darauf? Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses lässt sich durch folgende Formel berechnen: π(π΄) = |π΄| |πΊ| Ich habe also 4 Zahlen die gerade sind und insgesamt 10 Stück. 4 geteilt durch 10 ergibt 0,4 also 40%. Wichtig: Was ist bei diesem Ereignis die absolute und was die relative Häufigkeit? Die absolute Häufigkeit gibt an, wie viele Ergebnisse auf das Ereignis zu treffen. Hier haben wir 4 Zahlen, die zu unserem Ereignis gehören. Im Gegensatz zur absoluten Häufigkeit beschreibt die relative Häufigkeit, den Anteil der absoluten Häufigkeit an der Mächtigkeit der Ergebnismenge, auch Gesamtzahl genannt. Also: Wie viele Ergebnisse von allen möglichen, passen zu unserem Ereignis? In einer Formel: πππππ‘ππ£π π»äπ’πππππππ‘ = πππ πππ’π‘π π»äπ’πππππππ‘ πΊππ πππ‘π§πβπ Bei unserem Beispiel, müssten wir nun unsere absolute Häufigkeit (4) durch die Gesamtzahl (10) teilen, wir erhalten als relative Häufigkeit 0,4, das heißt wieder eine Wahrscheinlichkeit von 40%. Nun berechnen wir die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses, also π΄Μ : ungerade Zahlen. Hierfür teilen wir die absolute Häufigkeit (6) durch die 6 3 Gesamtzahl (10): π(π΄Μ ) = 10 = 5 = 60%. Dabei fällt uns auf das sich die beiden Wahrscheinlichkeiten von π΄ und π΄Μ zu 100% addieren bzw. zusammen 1 ergeben. π(π΄) + π(π΄Μ ) = 1 folglich ist π(π΄Μ ) = 1 − π(π΄) Das ist doch praktisch! Was wir uns daraus herleiten können ist, dass die Wahrscheinlichkeit also nur einen Wert zwischen 0 und 1 haben kann. Da die Addition von π(π΄) und π(π΄Μ ) 1 ergibt und somit keiner der beiden Summanden größer als 1 sein kann. Die Wahrscheinlichkeit für π·(π΄) = π. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass Ω eintritt? Dazu müssen wir einfach die absolute Häufigkeit, in diesem Fall, also alle Ergebnisse (10) durch die Gesamtzahl (ebenfalls 10) teilen. Wir erhalten die Wahrscheinlichkeit 1 (bzw. 100%). Damit handelt es sich hierbei um ein sicheres Ereignis, schließlich ist es sicher das dieses Ereignis eintritt und zwar zu 100%! Während die Wahrscheinlichkeit eines unmöglichen Ereignisses 0 ist. Denn wie groß wäre schon die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses von π (πΊ )? Da π(πΊ ) = 1 ist, kann die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignis nach allem was wir uns bisher hergeleitet haben, nur Null sein. Ein unmögliches Ereignis, ist damit ein Ereignis, das bei diesem Zufallsexperiment nie eintreten kann auch das Ereignis C= {Ziehe 21}, hat eine leere Menge: πͺ = { } und ist ein unmögliches Ereignis, da sich die 21 nicht in unserer Ergebnismenge befindet, also π(πΆ ) = 0. Haben wir hier ein Laplace-Experiment? Ein Laplace-Experiment, ist ein Experiment, bei dem alle Ergebnisse gleich wahrscheinlich sind. Zum Beispiel der Wurf eines Würfels oder einer Münze, da alle Ergebnisse „gleichberechtigt“ sind. 1 Die Wahrscheinlichkeit berechnet sich aus π (π΄) = π (n stellt dabei die Anzahl der Ereignisse dar) Die Laplace-Wahrscheinlichkeit: π(π΄) = |π΄| |πΊ| Baumdiagramme zu zwei Laplace- Experimenten Wirf einen Würfel einmal Wirf eine Münze einmal 1 6 1 2 1 2 3 4 5 6 Die Wahrscheinlichkeit, dass eine 1 gewürfelt wird liegt bei ≈ 17%. Du kannst es Dir so vorstellen, dass Du von einem Ort aus 6 verschiedene Möglichkeiten hast diesen Ort zu verlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du einen dieser Wege benutzen wirst, liegt bei jedem Weg bei π(π΄) = 1 ≈ 17% 6 Zahl Kopf Genauso wie bei dem Werfen des Würfels, hat man mehrere Möglichkeiten den „Ort“ zu verlassen, nämlich 2. Also beträgt die Wahrscheinlichkeit 1 π(π΄) = 2 = 50% Kommen wir zu einem anderen Beispiel: Wer geht nicht gerne ins Kino? Auch Max (M), Tom (T), Beate (B) und Uschi (U) entscheiden sich den neusten „21 Jump Street“ anzusehen. Sie haben 4 Plätze reserviert und können sich nicht entscheiden wie sie sitzen wollen. Damit Tom Beate, in die er sich verliebt hat, beeindrucken kann will er schnell ausrechnen wie viele Möglichkeiten sie hätten, obwohl er natürlich neben ihr sitzen will. 1 2 3 M T 4 B U Das können wir auch! Benutzen wir das Zählprinzip. Auf Platz 1 könnten sich alle setzen, also 4 Möglichkeiten; einer hat sich nun hingesetzt. Auf Platz 2 könnten sich demnach nur noch 3 setzen. Wenn sich erneut eine Person hingesetzt hat, können sich auf Platz 3 noch 2 Personen setzen. Für den Letzten bleibt nur noch eine Möglichkeit. Es muss also so gerechnet werden: 4 · 3 · 2 · 1 = 24 Es gibt also 24 Möglichkeiten für die 4 Personen. Allgemein kann man es sich so vorstellen: Ich wohne an einem Ort A und habe 3 verschiedene Möglichkeiten nach Ort B zu gelangen. Von B aus gesehen gibt es nur einen Weg nach C, doch von C nach D kann ich wieder zwei verschiedene Straßen benutzen. Wie viele Möglichkeiten habe ich von A nach D zu kommen? C B A 3 · 1 · D 2 = 6 7) Zentrische Streckung Die zentrische Streckung, ein Begriff, der sich vielleicht schwierig anhört, aber eigentlich nur Folgendes aussagt: Nehmen wir an, wir befinden uns im Zentrum von München und wollen nach Augsburg, dann berechnen wir die Luftlinie zwischen beiden Orten, für einen ungefähren Wert. Augsburg München Aschaffenburg Zentrum Strecke vom Zentrum Münchens nach Augsburg: Μ Μ Μ Μ ππ΄ Doch um wie viel länger ist die Strecke vom Münchener Zentrum nach Aschaffenburg? Um viel muss die Strecke zwischen München und Augsburg werden? gestreckt Μ Μ Μ Μ ) muss also um einen Die Strecke vom Zentrum Münchens nach Augsburg (ππ΄ Faktor k gestreckt werden, damit wir die Strecke vom Zentrum Münchens nach Μ Μ Μ Μ Μ ) erhalten. In einer Formel ausgedrückt heißt das: Aschaffenburg (ππ΄′ Μ Μ Μ Μ Μ = π · ππ΄ Μ Μ Μ Μ ππ΄′ Das Prinzip bleibt dasselbe! Auch wenn man eine Figur zentrisch strecken will. Bei jedem Punkt wird dasselbe, wie bei dem obigen Beispiel, gemacht und zwar ausgehend von einem Zentrum: A‘ Μ Μ Μ Μ Μ ππ΄′ A Μ Μ Μ Μ ππ΄ C Z B C‘ B‘ Wenn der Streckungsfaktor π > 0 ist, dann liegt der Punkt π΄′ auf der Halbgeraden [ππ΄: Z π΄ [ππ΄ π΄′ Doch mit Hilfe der zentrischen Strecke kann ich nicht nur Dinge vergrößern, sondern auch verkleinern! Was passiert denn, wenn ich als Streckungsfaktor 2 nehme? Die Strecke zwischen Z und A wird verdoppelt! π΄′ π΄ Z Μ Μ Μ Μ Μ = 2 · Μ Μ Μ Μ ππ΄′ ππ΄ Was aber passiert, wenn ich die Strecke zwischen Z und A mit ½ multipliziere? Die Strecke wir halbiert! Damit verkleinere ich die Strecke und stauche sie! Z π΄′ π΄ 1 Μ Μ Μ Μ Μ ππ΄′ = · Μ Μ Μ Μ ππ΄ 2 Damit lässt sich sagen: Ist der Streckungsfaktor k >1, so wird die Strecke oder die Figur vergrößert! Ist der Streckungsfaktor 0 verkleinert! < k < 1, so wird die Strecke oder die Figur Im Folgenden findest Du die Eigenschaften zentrisch gestreckter Figuren, die immer gelten! Also merke sie Dir! ο 1) Strecke und Bildstrecke sind zueinander parallel (in unserem Beispiel ist [π΄π΅] die Strecke und [π΄′π΅′] die Bildstrecke, die durch die Streckung durch k entstanden ist) B‘ B Z [π΄π΅] || [π΄′ π΅′ ] A Z A A‘ 2) Die Bildstrecke ist k-mal so lang wie die Originalstrecke Μ Μ Μ Μ Μ Μ π΄′ π΅′ = π β Μ Μ Μ Μ π΄π΅ 3) Die entsprechenden Winkel sind gleich groß (πΌ1 = πΌ′1), πΌ1′ ist der Bildwinkel zu πΌ1 πΌ1 Z πΌ′1 4) Die Bildfigur hat den ππ -fachen Flächeninhalt von der π΄1 = 1 π2 ; Originalfigur π=2 π΄2 = π 2 · π΄1 = 22 · 1π2 = 4π2 Z 1 2 Der Strahlensatz, ein weiterer Begriff, den Du im Unterricht bestimmt schon einmal gehört hast. Dabei ist es wichtig herauszufinden, wie sich die Strecken zueinander verhalten: Man benötigt: 2 Geraden, die einander in Z schneiden & 2 Parallelen, die wiederum diese Geraden schneiden, so wie hier: Gerade 1 b π′ Z c π′ π′ a Gerade 2 Parallelen Hier siehst Du, wie die einzelnen Streckenabschnitte zueinander im Verhältnis stehen. 1) Die zwei Abschnitte auf der einen Gerade, verhalten sich so wie die zwei π π Abschnitte auf der anderen Gerade (betrifft hier gelb und rot). = π′ π′ 2) Die Abschnitte der Parallelen (grün), verhalten sich so wie die Abschnitte π π π der Geraden (entweder wie die von gelb oder von rot). = = π′ π′ π′ π′ π a a π′ c c‘ a‘ b π′ V-Figuren: auch hier gelten die oben aufgestellten Regeln π′ a b π′ „Der Ball ist so ähnlich, wie meiner!“, damit meint der kleine Bruder, vielleicht die Farbe von den zwei Bällen. Was aber heißt ähnlich in der Mathematik? Die Ähnlichkeit von Figuren Wird bei einer zentrischen Streckung (siehe oben) eine Figur A um den Faktor k gestreckt, entsteht eine Figur A‘. A‘ ist ähnlich zu A!!! (vergleiche kleines und großes Geodreieck) Z Auch A und B sind ähnlich, weil sie sogar kongruent (deckungsgleich) sind! b‘ c b A a c‘ B A‘ a‘ Sieht doch ziemlich umständlich aus. Glücklicherweise, gibt es aber Eigenschaften von ähnlichen Figuren, die Dir helfen können: 1) Die Strecken, die einander entsprechen, haben das gleiche Längenverhältnis: π′ : π = π = π′ : π Anders betrachtet bedeutet das: Wenn ich a mit k multipliziere erhalte ich a‘, multipliziere ich b mit demselben Faktor k, so erhalte ich auch hier die Länge der gestreckten Seite, also b‘ 2) Die entsprechenden Winkel sind gleich groß 3) Ist A um k gestreckt, so ist der Flächeninhalt von A Flächeninhalt von A‘ der π 2-fache c‘ πΏπ c πΎπ γ δ d b d‘ b‘ β α a π½π πΌπ a‘ Bei einem Dreieck, ist es sogar noch einfacher!!! Hier muss entweder der oder der gelten. WW-Satz: S:S:S-Satz: 2 Winkel sind gleich groß (damit alle) alle Seitenverhältnisse sind gleich Innenwinkelsumme im Dreieck beträgt immer 180° Beachte: Sind die entsprechenden Seiten zusätzlich gleich lang, sind die Dreiecke kongruent (Kongruenzsatz) Quelle: Lambacher Schweizer 8; Klett Bayern