Joachim Letschert Psychiatrisches Grundwissen Heilpraktiker für Psychotherapie Skript zur Aus- und Weiterbildung Affektive Störungen Einteilung, Diagnose & Behandlung affektiver Störungen Das Skript zur Aus- und Weiterbildung für Heilpraktiker für Psychotherapie, Coaching und Beratung inklusive Prüfungsfragen zu den Themen Depression, Manie, bipolare Störungen Dysthymia und Zyklothymia Diagnose und Therapie Dieses Skript dient der Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker für Psychotherapie und der Weiterbildung für Menschen in therapeutischen und beratenden Berufen. © PegasusZentrum, Bad Vilbel Nachdruck und Vervielfältigung jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des PegasusZentrums. Weitere Informationen finden Sie auf www.PegasusZentrum.de. Alle Inhalte dieses Skripts wurden sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit oder evtl. aus nicht richtigen Angaben entstandenen Schaden können wir keine Haftung Übernehmen. 2 Hinweise zum Inhalt des Skriptes Dieses Skript und die gesamte Skriptreihe stellt die „Krankheitsbilder in der Psychiatrie“ in detaillierter Weise dar. Ein Wissen über diese Krankheitsbilder ist nicht nur für die amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie wichtig, sondern sie dient auch zur Weiterbildung für alle beratende Berufe, in denen es notwendig ist, Störungen frühzeitig zu erkennen, um sie einer entsprechenden Behandlung zuzuführen. Alle Informationen in diesem Skript wurden sorgfältig recherchiert und werden, wenn nötig, aktualisiert. Trotzdem kann der Autor nicht ausschließen, dass Informationen in anderen Quellen anders dargestellt oder interpretiert werden. Dies betrifft besonders die Darstellung von statistischen Daten oder Behandlungsmöglichkeiten. Besonders der medizinische und psychiatrische Bereich ist Veränderungen und Meinungen unterworfen, die unter Umständen in verschiedenen Quellen anders dargestellt oder vertreten werden. Hinweise zum Aufbau des Skripts Zu Beginn finden Sie eine Zusammenfassung des Themas unter „kurz & bündig“. Sie dient dem ersten Überblick. Im weiteren Skript wird das Thema detailliert behandelt. Die einzelnen Krankheitsbilder sind jeweils mit dem derzeit gültigen Code der ICD versehen. Sie sollten diese Codes kennen und einordnen können. In der späteren Berufspraxis sind sie zum Beispiel zur Kennzeichnung Ihrer Diagnose für die Abrechnung mit privaten Krankenkassen wichtig. Hierfür stehen Ihnen sowohl im Internet, als auch im Buchhandel Listen zur Verfügung, die Sie verwenden können. In den rot unterlegten Feldern und den Randnotizen finden Sie Zusammenfassungen und Hinweise im Hinblick auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Auch hier ist es, je nach Prüfungssituation, möglich, dass andere Schwerpunkte von Interesse sind. Am Ende des Skripts finden Sie Prüfungsfragen mit den jeweiligen Antworten am unteren Rand der Seite. Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an uns. Die Erarbeitung und Herstellung eines Skriptes kostet Zeit und Geld. Bitte respektieren Sie deshalb die Urheberschaft an diesem Skript. Sie liegt beim Autor - Joachim Letschert - und dem PegasusZentrum. Sollten Sie Interesse an der Vervielfältigung oder Veröffentlichung von Teilen des Skripts haben, sprechen Sie uns gerne persönlich an. Viel Spaß und vor allem Erfolg mit diesem Skript Ihr Joachim Letschert PegasusZentrum Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 3 Inhaltsverzeichnis affektive Störungen Seite 5 Kurz und bündig Hier erfahren Sie in einer Zusammenfassung, welche Inhalte Sie erwarten. Seite 6-7 Affektive Störungen Hier erwartet Sie eine Einführung in die affektiven Störungen. Seite 8-15 Depressionen Hier erfahren Sie, was eine Depression ist, wie sie sich zeigt, welche Subtypen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Seite 16 Bipolare Störungen Hier erfahren Sie, was eine Bipolare Störung ist, wie sie sich zeigt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Seite 17-18 Manie Hier erfahren Sie, was eine Manie ist, wie sie sich zeigt, welche Subtypen und Behandlungs -möglichkeiten es gibt. Seite 19 Dysthymie und Zyklothymie Hier erfahren Sie, welche abgemilderten Formen der affektiven Störungen es gibt. Seite 20-24 Prüfungsfragen Hier können Sie Ihr erlangtes Wissen testen. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 4 Kurz & bündig – Affektive Störungen Dies sind Störungen der Stimmung und treten auf in Form von Depression, Manie oder beides im Wechsel, was dann als bipolare Störung bezeichnet wird. Affektive Störungen können einmalig oder auch mehrmalig auftreten. Die Depression ist eine der häufigsten psychischen Störungen, wobei das Ersterkrankungsalter nach vorne zu rücken scheint und immer mehr Menschen zumindest an leichteren Depressionen leiden. Depressionen sind besonders durch den Verlust von Freude und vor allem Antrieb und damit Handlungsfähigkeit gekennzeichnet. Sie können einmalig oder auch immer wieder auftreten. Behandelt dauern sie 8-16 Wochen an, wobei ein Teil auch chronisch verläuft. Auch gibt es die leichte, andauernde depressive Verstimmung, die Dysthymie. Depressionen können als Reaktion auf Ereignisse, sie können aber auch ohne einen scheinbaren äußeren Anlass auftreten. Es kann eine Veränderung im Gehirn bei Depressionen festgestellt werden, nämlich eine Störung des Neurotransmitter-Haushaltes. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die für die Reizweiterleitung im Gehirn verantwortlich sind. Ebenso kann eine erbliche Komponente beobachtet werden. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Menschen, in deren Familie häufiger Depressionen auftraten, alleinstehende oder einsame Menschen und solche, die in sich dauernden Konfliktsituationen befinden. Zu einer Depression können zahlreiche andere Störungen auftreten, wie Angst, Sucht, Zwänge, Persönlichkeits- und auch Essstörungen. Die Therapie erfolgt, zumindest bei mittelschweren bis schweren Depressionen, medikamentös und mit psychotherapeutischen Verfahren. Psychotherapeutisch hat sich die kognitive Therapie als wirkungsvoll erwiesen. Zu beachten ist, besonders am Beginn und am Ende einer depressiven Episode, aber auch zu Beginn einer medikamentösen Therapie, die SUIZIDGEFAHR. Dies liegt daran, dass Menschen, die bereits eine depressive Episode durchgemacht haben, zu Beginn und am Ende noch oder wieder die Kraft haben, an Suizid zu denken, bzw. durch die Medikamente wieder zu Kräften kommen. An zweiter Stelle treten die bipolaren Störungen. Sie beginnen häufig mit einer manischen Phase und münden in eine depressive Phase. Bipolare Störungen beginnen früher als depressive Störungen, haben einen schwereren Verlauf und ein höheres Suizidrisiko. Am seltensten ist der Gegenpol der Depression, die Manie. Sie ist im Gegensatz zur Depression durch eine euphorische, manchmal auch aggressive Stimmung gekennzeichnet. Dabei ist sie allerdings wenig konstruktiv, mitunter sogar äußerst destruktiv und eigen- oder sogar fremdgefährlich. Größenideen machen den Betroffenen scheinbar stark und unverletzlich, Projekte werden angeleiert und nie zu Ende geführt. Nicht selten treiben Maniker sich und/oder ihre Familie in den finanziellen oder auch sozialen Ruin. Ein weiteres Merkmal ist die Ideenflucht, also das Auftreten ständig neuer Ideen, denen kaum noch zu folgen ist. Da die Stimmung gehoben ist, besteht bei manischen Menschen zunächst keine Krankheitseinsicht, was eine Therapie erschwert oder gar unmöglich macht. Medikamentös werden Stimmungsstabilisierer eingesetzt (z.B. Lithium), psychotherapeutisch gibt es in der akuten Phase wenig Möglichkeiten der Intervention oder gar Heilung. Die Einsicht der Menschen muss in den „gesunden“ Phasen gestärkt werden, so dass in den Akutphasen besser geholfen werden kann. Zu den affektiven Störungen können auch noch psychotische Symptome hinzukommen. So kann der depressive Mensch zusätzlich an einem Kleinheitswahn erkranken, der Maniker kann einen Größenwahn ausbilden. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 5 Affektive Störungen Definition Mit affektiver Störung bezeichnet man Verstimmungen Depressiv-gehemmter oder Manisch-erregter Art, Ist die Stimmung auffällig hoch oder tief, spricht man von einer affektiven Störung. die zeitlich abgegrenzt, phasenhaft auftreten. Vorher und nachher besteht eine normalgestimmte Verfassung. Für gewöhnlich tritt die Verstimmung mehrmals im Leben auf. Außerdem werden anhaltende Verstimmungen wie die Dysthymie oder Zyklothymie dazugezählt. Klassifikation nach dem triadischen System zählten sie zu den endogenen Psychosen, da man von einer körperlichen Beteiligung (Störung des Neurotransmitter-Haushalts), ausgeht. Abgegrenzt wurden sie hier von den neurotischen Depressionen. Weiterhin gab es hier Depressionen im Rahmen körperlicher Erkrankungen. Da vom Krankheitsbild und den Therapien kaum ein Unterschied zwischen endogenen und psychogenen Depressionen zu erkennen ist, werden sie heute nach der ICD-10 eingeteilt und beurteilt. Unberührt davon bleiben die organisch verursachten Depressionen. In der ICD-10 werden die affektiven Störungen eingeteilt nach Schwere der Depression (leicht, mittel, schwer) Auftreten psychotischer Symptome (bei Depression oder Manie) Vorliegen somatischer Symptome (Depression) Verlauf (episodisch, anhaltend, bipolar) Verlaufsformen und Vorkommen Affektive Erkrankungen verlaufen Unipolar (einpolig) es besteht nur eine Depressionen oder nur eine Manie Bipolar (zweipolig) Depressive und manische Phasen wechseln sich regelmäßig oder unregelmäßig ab. Eine affektive Störung kann einmalig oder auch mehrmalig auftreten. Außerdem kann sie von hoch nach tief wechseln. Erkrankungen in der Häufigkeit ihres Auftretens: Unipolare Verläufe mit ausschließlich depressiven Episoden Bipolare Verläufe Unipolare Verläufe mit ausschließlich manischen Episoden Außerdem können affektive Störungen Monophasisch (einmalig) oder Polyphasisch (wiederholt) auftreten, wobei einphasige depressive Verläufe selten sind (ca. 15% aller Depressionen). Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 6 Ursachen Die Entstehung affektiver Störungen ist sehr komplex und noch nicht gänzlich geklärt. Heute werden biochemische, psychologische und soziale Aspekte betrachtet, um sie zu erklären. So werden bspw. berücksichtigt: Genetische Veranlagung (sog. Prädisposition) Entwicklungsbedingte Prädisposition (Verlust- und Trennungsereignisse) Körperliche Erkrankungen, Medikamente (körperliche Stressoren) Psychosoziale Stressoren, innere Konflikte Neurobiologische Veränderungen (Transmitterbalance, Hormonstörungen) Hier wird deutlich, dass verschiedene Therapiemodelle je nach Ursache der Störungen anzusetzen sind, so z.B. eine Psychopharmakotherapie bei gestörter Transmitterbalance oder Psychotherapie bei psychogenen Faktoren, wobei heutzutage beides kombiniert wird. Befunde Es gibt einige Anhaltspunkte, die eine Diagnose bestätigen können. Dies sind zum einen genetische Faktoren, zum anderen kann man Messungen über die Botenstoff-Konzentration (Neurotransmitter) anstellen: Genetisch Aus Zwillings- und Familienstudien geht hervor, dass das Risiko einer affektiven Störung mit zunehmendem Verwandtschaftsgrad zu einer bereits erkrankten Person steigt. es Unterschiede zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen für das Auftreten einer bipolaren Störung gibt. Das lässt auf noch andere auslösende Faktoren (z.B. psychosozial) schließen. Neurotransmitter-Balance Die Reizübertragung durch Neurotransmitter ist von besonderer Bedeutung bei der Entstehung von affektiven Störungen. So wird zur Korrektur der Neurotransmitter-Balance eine Therapie mit Antidepressiva angewandt. Die gängigen Hypothesen gehen von einem Ungleichgewicht der Botenstoffe (z.B. Serotonin und Noradrenalin) im synaptischen Spalt aus, bzw. von einem Überwiegen bestimmter Botenstoffe während depressiver, bzw. manischer Phasen. Bei Depressionen kann man ein Ungleichgewicht im Botenstoffhaushalt feststellen. In der Regel verweilen die Botenstoffe nicht lange genug im synaptischen Spalt und verursachen so die Störung. Deshalb sind besonders mittlere und schwere Depressionen immer auch von einem Arzt (Psychiater, etc.) mit zu behandeln. Psychotherapie kann, soll und darf begleitend angeboten werden! Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 7 Depression Vorkommen Depressionen gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Jährlich erkranken zwischen 2,4 und 4,5 von tausend erwachsenen Personen neu, wobei die Anzahl leichter Depressionen in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat und sich das Erkrankungsalter nach vorne verlagert. Derzeit leiden ca. 20% der Bevölkerung an Depressionen. Bei all diesen Zahlen gilt es zu beachten, dass sich auch die Kriterien zur Diagnose im Laufe der Zeit verändert haben. Ursachen Die Ursachen liegen vermutlich bei sich ständig verändernden Lebensbedingungen (Familienstruktur und Leistungsanforderung) und bei nachlassender Bereitschaft, psychisches Unwohlsein zu ertragen. Depressionen gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Zu den begünstigenden Faktoren gehören Alter, Einsamkeit, Belastungen, Konflikte. Verlaufsformen Depressionen verlaufen in Episoden oder Phasen, die durchschnittlich 6-8 Monate dauern. Bei antidepressiven Behandlungen gehen sie in ca. 50% der Fälle nach acht Wochen zurück. Bei weiteren 25% remittieren sie nach 16 Wochen. Bei 2/3 heilen sie komplett aus. Bei 1/3 tritt eine partielle Besserung ein. Bei 60% der Patienten kommt es zu mindestens einem Rezidiv (Rückfall). 10-15% der Patienten entwickeln einen chronischen Verlauf. Prognose und Mortalität Eine ungünstigere Prognose zeigen ältere Patienten, familiär genetisch vorbelastete Patienten, Patienten mit fehlender sozialer Unterstützung, Patienten mit chronischen familiären oder beruflichen Konfliktsituationen. Ein erhöhtes Risiko besteht bei gleichzeitigem Auftreten von anderen Erkrankungen (siehe „Komorbidität“), außerdem besteht eine hohe Suizidrate bei unipolar depressiv Erkrankter: 40-70% aller Suizide erfolgen im Rahmen einer Depression 20-60% aller Erkrankten unternehmen einen Suizidversuch 15% aller mindestens einmal hospitalisierten suizidieren im Laufe der Erkrankung Komorbidität Häufige zusätzlich auftretende Erkrankungen (Komorbiditäten) sind Bei Depressionen ist auch immer auf Suizid zu achten! Angst- und Panikerkrankungen Die Angststörungen gehen den Depressionen voraus, die Depression weist dann eine höhere Therapieresistenz auf. Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit Persönlichkeitsstörungen vor allem narzisstische, histrionische und Borderline-Störung Zwangsstörungen Ess-Störungen wie Anorexia Nervosa Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Neben psychosozialen Belastungen (Familie, Beruf) kommen auch genetische Faktoren in Betracht. Im Besonderen ist auf ein erhöhtes Suizidrisiko zu achten! Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 8 Symptome der Depression Die Leitsymptome einer Depression sind: Depressive Verstimmung Verlust von Freude und Interesse Geminderter Antrieb, erhöhte Müdigkeit Zusätzlich können auftreten: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen Denkstörungen wie Denkhemmung, Neigung zum Grübeln, etc. Psychomotorische Hemmung und Antriebslosigkeit oder innere Unruhe Leibliche Missempfindungen und Vitalstörungen Depressive Wahnideen Suizidgedanken und –absichten Durchschlafstörungen und morgendliches Früherwachen mit Morgentief Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Libidostörungen Die Symptome hier nun nochmals in einer genaueren Beschreibung: Affektivität Das Leitsymptom einer Depression ist die depressive Verstimmung, die sich in Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung ausdrückt. Auch spricht der Patient von einem Gefühl der Gefühllosigkeit. Sympathiegefühle zu nahe stehenden Personen gehen dabei auch verloren. Wird die Traurigkeit auch körperlich erlebt, spricht man von vitalen Depressionen. Dies kann ein Druck in der Brust- oder Magengegend sein o.ä. Die Hauptsymptome einer Depression sind Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Verlust von Freude. Formale Denkstörungen Der Gedankenablauf bei Depressiven kann verlangsamt sein (Denkhemmung) und ist auf nur wenige Themen beschränkt (eingeengtes Denken) mit Neigung zum Grübeln. Damit verbunden können auch eingeschränkte Konzentration, Aufnahme- und Merkfähigkeit sein. Dies kann gerade bei älteren Patienten den Verdacht auf Demenz bestärken (sog. Pseudodemenz). Die Unterscheidung zu einer echten Demenz erfolgt über Tests zur Beurteilung der tatsächlichen Leistungsfähigkeit. Außerdem verschwinden die Symptome bei der Pseudodemenz, was bei der echten Demenz nicht der Fall ist. Inhaltliche Denkstörungen bei einer psychotischen (wahnhaften) Depression treten im Laufe der Erkrankung Wahnideen auf. Die Wahnideen entsprechen den Inhalten einer Depression (stimmungskongruent) und kreisen um existenzielle Themen. So kann es zum Verarmungswahn, hypochondrischen Wahn, Schuldwahn, Kleinheits- und Nichtigkeitswahn oder zum nihilistischen Wahn kommen. Hier ist der Patient der Meinung, nur noch zum Schein zu existieren und alle Freunde und Verwandte verloren zu haben. Wahrnehmungsstörungen Selten treten akustische Halluzinationen auf, in Form von Stimmen, die dem Patienten sagen, er sei wertlos oder schuldhaft. Hier ist grundsätzlich auf erhöhte Suizidgefahr zu achten! Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 9 Die Symptome einer Depression Antrieb und Psychomotorik Häufig findet man leichtere Formen von verlangsamten Bewegungsabläufen und verminderter Entschluss- und Handlungsfähigkeit. Die Antriebshemmungen können sich bis zu einem depressiven Stupor steigern, bei dem der Patient regungslos da sitzt und kaum noch oder gar nicht mehr reagiert. Typisch ist, dass depressive Menschen sich schwer aufraffen können, etwas zu tun und ein geringes Durchhaltevermögen aufzeigen. Diese Antriebshemmung führt dann oft zum sozialen Rückzug. Wichtiges Kriterium für eine Depression mit somatischen Symptomen ist das Morgentief: Morgens sind die Symptome am stärksten, abends verringern sie sich oder können sogar verschwinden. Vegetative Symptomatik Bei einer Depression kommt es meistens zu Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen mit Früherwachen). Eine Besserung der Schlafstörungen deutet auf einen Rückgang der Depression hin. Außerdem kommt es zu Appetitmangel, der zu deutlichem Gewichtsverlust führt. Ist dieser mehr als 5% pro Monat, wird er als diagnostisch bedeutend betrachtet. Suizidalität Fast alle depressiven Patienten beschäftigen sich damit, ob es nicht besser sei, tot zu sein, als diesen Zustand weiterhin ertragen zu müssen. 40-50% der Suizide haben eine Depression als Ursache. Etwa 15% aller mindestens einmal hospitalisierten Patienten sterben durch Suizid. Bei einer Depression kann es vor allem auch zu körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Potenzstörungen kommen. Psychische Störungen, die auf ein erhöhtes Suizidrisiko deuten sind: Schwere Depression Depressiver Wahn Akustische Halluzinationen, die zum Suizid auffordern Angst vor Kontrollverlust über eigene Suizidimpulse Quälende Unruhe Ausgeprägte, lang anhaltende Schlafstörungen Gefühl des Ausgeliefertseins Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit Fragen zur Suizidalität: Haben Sie in letzter Zeit daran gedacht, dass es besser sei, tot zu sein? Haben Sie das auch denken müssen, ohne es zu wollen? Haben Sie bereits konkrete Ideen, wie Sie dies machen wollen? Haben Sie bereits Vorbereitungen getroffen? Haben Sie schon mal einen Suizidversuch unternommen? Was hat Sie bisher von einem Suizidversuch zurückgehalten? Bei der Abklärung eines depressiven Syndroms muss immer eine gründliche Suizidalitätsabklärung erfolgen! Suizidgedanken, -impulse oder- absichten sind UNBEDINGT anzusprechen! Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 10 Subtypen der Depression Die ICD-10 unterscheidet die folgenden Subtypen der Depression: Leichte, mittelschwere und schwere depressive Episoden Der Patient leidet mindestens zwei Wochen unter zwei der Hauptsymptome (depressive Verstimmung, Interessensverlust, Antriebsmangel) und zwei weiteren Nebensymptomen. Bei mehreren auftretenden Nebensymptomen wird der Schweregrad heraufgestuft. Wahnhafte Depression Hier liegen der Stimmung entsprechende Wahninhalte (Verarmung, Nichtigkeit, nihilistisch) vor. Des Weiteren können akustische Halluzinationen und/oder ein depressiver Stupor vorliegen. Nicht vereinbar mit einer Depression sind der Verfolgungswahn und Ich-Störungen in Form von Gedankenausbreiten. Rezidivierende depressive Störungen Rezidiv = Rückfall. Erneutes Auftreten einer Depression, die erfolgreich behandelt wurde. Die Depression kann in vielen Formen auftreten. Je nach Auftreten sind verschiedene Behandlungskonzepte nötig . Dysthymie Chronisch (mind. 2 Jahre) verlaufende leichtere Depression, die nicht die Kriterien einer depressiven Episode erreicht. Saisonale Depression Hier treten depressive Störungen saisonal auf. Entweder im Frühjahr und Winter als Gipfel oder auch im Spätherbst und Winter und im Frühjahr abklingend. Das Muster muss mindestens zwei Jahre bestehen. Häufig zeigt sich auch eine bipolare Störung mit Winterdepression und einer hypomanen Nachschwankung im Frühjahr. Wiederkehrende kurze Depression Intensive Verstimmungen mit einer Dauer von zwei Tagen bis zwei Wochen, mindestens einmal pro Monat in einem Zeitraum von einem Jahr. Es besteht eine hohe Rate an Suizidversuchen. Bis zu 5% der Patienten in hausärztlichen Praxen sollen daran leiden. Traditionelle Subtypen Im klinischen Bereich durchaus noch verwendete Begriffe sind außerdem: Gehemmte Depression Innere Unruhe verbirgt sich hinter Antriebshemmung Ängstlich-agitierte Depression Innere Unruhe tritt in den Vordergrund Jammerdepression Stereotypes Jammern Lavierte Depression Depression ist hinter körperlicher Symptomatik versteckt Spätdepression Depression nach dem 45. Lebensjahr Primäre Depression Keine psychische Störung in der Vorgeschichte Sekundäre Depression Andere psychische Störung in der Vorgeschichte Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 11 Differentialdiagnose Differentialdiagnostische Erwägungen sind zu Beginn eines Kennenlernens wichtig, besonders dann, wenn eine eindeutige Diagnose noch nicht zu treffen ist. Dies kann z.B. daraus resultieren, dass bestimmte Fremduntersuchungen (Beispielsweise aus früheren Klinikaufenthalten) noch nicht vorliegen. Für die endgültige therapeutische Vorgehensweise ist die Erwägung und Überprüfung einer Differenzialdiagnose ebenso wichtig. So unterscheidet sich die Therapie einer Angststörung von der einer Depression oder gar einer organisch bedingten Störung. Anpassungsstörungen mit kurzer depressiver Reaktion Depressiver Zustand aufgrund einer belastenden Situation, nicht länger als einen Monat Anpassungsstörungen mit längerer depressiver Reaktion Depressiver Zustand aufgrund einer belastenden Situation, nicht länger als zwei Jahre. Angst und Depression gemischt Depression und Angst erreichen nicht die Ausmaße einer Depression oder Die Depression kann bei vielen anderen Störungen auftreten. Hier ist zunächst die jeweils im Vordergrund stehende Störung zu behandeln. Angststörung Schizodepressive Störung Symptome einer Depression und Schizophrenie bestehen gleichzeitig. Postschizophrene Depression Kriterien einer depressiven Episode nach einer abgeklungenen Schizophrenie innerhalb der letzten 12 Monate Organische depressive Störung Depression aufgrund einer organischen Erkrankung Die Hauptsymptome einer Depression sind die depressive Verstimmung (Niedergeschlagenheit), der Verlust von Freude und Interesse und der verminderte Antrieb. Depressive Symptome können bei einer Vielzahl psychischer Erkrankungen auftreten. Dies muss vor Beginn einer Therapie abgeklärt werden Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 12 Entstehung der Depression Im Folgenden sehen Sie einige Modelle, die versuchen zu beschreiben, wie eine Depression entstehen kann. Kognitives Depressionsmodell nach Beck Hier geht man davon aus, dass Depressionen durch verzerrte Kognitionen ausgelöst werden. Sie betreffen die eigene Person, die Welt und die Zukunft. Beck bezeichnet dies als „kognitive Triade“ und sieht folgende Verzerrungen als typisch an: Unangebrachte Verallgemeinerung („alles geht schief“) Selektive Verallgemeinerung (Übersehen positiver Aspekte) Selbstsattribution (negative Erfahrungen werden der eigenen Schuld zugewiesen) Schwarz-weiß-Denken Diese Denkmechanismen führen zu ständigen Enttäuschungen und Ablehnungen. Weiterhin führen Sie zu immer wieder ähnlichen Erfahrungen, die wiederum zu automatischen Gedanken führen, die durch o.g. Verzerrungen charakterisiert sind. Die Korrektur dieses Denkens ist Schwerpunkt der Therapie. Die Korrektur selbst muss schrittweise erfolgen und für den Patienten emotional nachvollziehbar sein. Aus einem “Ich bin nichts wert!” kann nicht innerhalb kurzer Zeit “Ich bin der Beste!” werden. Die Ursache und Entstehung einer Depression ist so individuell wie der Mensch selbst. Modell der erlernten Hilflosigkeit Hilflosigkeit entsteht durch die Unkontrollierbarkeit negativer Ereignisse. Dies wurde im Wesentlichen bei tierexperimentellen Untersuchungen festgestellt. Wiederholte Reize führten hierbei zu Resignation und depressiven Verhalten. Nach Seligmann, dem Entwickler des Modells, kommt es zu Selbstvorwürfen, wobei der Patient glaubt, andere könnten dieselbe Situation kontrollieren. Die Hilflosigkeit resultiert aus dem Gefühl des persönlichen Versagens und wird als selbstverschuldet erlebt. Daraus entwickeln sich eine Minderung des Selbstwertgefühls und eine Depression. Psychodynamische Aspekte Psychodynamische Theorien gehen davon aus, dass Depression aus einer Störung des Selbstwertgefühls (narzisstische Krise) und einer Aggression gegen sich selbst resultiert. Sie geht davon aus, dass die Veranlagung aus einer frühkindlichen Fehlentwicklung erworben wird. Sie findet im Prozess der zunehmenden Individuation und der Trennung von der Mutter statt. Die Trennung erfolgte zu schnell oder zu langsam. Prämorbide Persönlicheit Man geht heute davon aus, dass es keine typische prämorbide, also eine die Depression begünstigende Persönlichkeitsstruktur gibt. Bei unipolar depressiven Menschen findet man trotzdem häufig den sog. ”Typus melancholicus“ von Tellenbach. Diese Patienten sind sehr ordentlich und strukturiert. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 13 Therapie der Depression Es werden in der Therapie affektiver Störungen drei Stadien unterschieden: Akuttherapie, Erhaltungstherapie nach Abklingen der akuten Symptomatik zur Verhinderung eines Rückfalls und Rezidivprophylaktische Therapie, d.h. Verhinderung einer Neuerkrankung. Akuttherapie Hauptsächlich werden hier die Pharmakotherapie und die Psychotherapie angewandt. Daneben werden unter bestimmten Voraussetzungen auch die Schlafentzugstherapie, Lichttherapie und Elektrokrampftherapie eingesetzt. Die Wahl des Verfahrens sollte in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Patienten getroffen werden. Hier gilt es, sowohl die Patientenwünsche, als auch die festgestellte Wirksamkeit bestimmter Verfahren zu berücksichtigen. Pharmakotherapie Sie wird bei schweren und psychotischen Depressionen angeraten, allerdings ist sie auch bei leichteren Formen wirksam. Psychotherapie Hier haben sich besonders die Verhaltenstherapie und die interpersonelle Psychotherapie (Familien- oder Paartherapie) bei leichten und mittelschweren Depressionen bewährt. Bei Rezidiven (Neuerkrankungen) unipolarer Depressionen spielen sie jedoch eine untergeordnete Rolle. Pharmakotherapie und Psychotherapie Bei schweren und chronischen Depressionen ist diese Kombination die überlegene Therapie. Schlafentzugstherapie Sie kann bei Tagesschwankungen mit Morgentief sinnvoll sein. Lichttherapie Sie ist zur Behandlung saisonaler Depressionen geeignet. Elektrokrampftherapie Sie kommt bei therapieresistenten Depressionen und wahnhaften Depressionen zum Einsatz. Die Therapiemöglichkeiten der Depression sind mittlerweile sehr vielfältig. Häufig findet eine Kombination aus verschiedenen Methoden statt. Pharmakotherapie depressiver Episoden Als Psychotherapeut nach dem Heilpraktikergesetz ist es Ihnen nicht erlaubt, eine Pharmakotherapie durchzuführen oder zu verschreiben. Dennoch sollten Sie einige Informationen über sie im Kopf haben. Schließlich ist die Behandlung eines Patienten, der von anderer Stelle mittels Pharmakotherapie behandelt wird oder wurde im Bereich des Möglichen. Schwere und psychotische Depressionen sollten grundsätzlich pharmakologisch behandelt werden. Auch bei leichten Depressionen kann eine Pharmakotherapie sinnvoll sein. Prinzipiell lassen sich folgende Aussagen treffen: Antidepressiva sind einer Placebotherapie überlegen und haben eine Ansprechrate von 60-70%. Neuere Antidepressiva sind in der Regel besser verträglich als die klassischen und sollten besonders bei solchen Patienten bevorzugt werden, die im Arbeitsprozess stehen. Johanniskraut sollte nur bei leichten Depressionen eingesetzt werden. Ein Antidepressivum darf niemals abrupt, sondern muss immer ausschleichend abgesetzt werden. Durch abruptes Absetzen ist die Rückfall- und Rezidivgefahr deutlich erhöht, außerdem kommt es bei einigen zu Absetzphänomenen. Antidepressiva machen nach Definition allerdings nicht abhängig! Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 14 Akuttherapie von Depressionen im Rahmen bipolarer Störungen Hier besteht die Gefahr eines Umschwenkens in eine manische Phase, besonders bei der Gabe tryzyklischer Antidepressiva und SSNRI (selektive Serotonin- und NoradrenalinWiederaufnahme-Hemmer). Bevorzugt werden deshalb SSRI (selektive SerotoninWiederaufnahme-Hemmer), ebenso werden Stimmungsstabilisierer (z.B. Lithium) eingesetzt. Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe bei unipolaren Depressionen Eine Erhaltungstherapie sollte mindestens sechs besser zwölf Monate bei voller Dosis fortgesetzt werden. Die Medikamente müssen ausschleichend und kontrolliert abgesetzt werden. Sind innerhalb der letzten fünf Jahre zwei Krankheitsepisoden aufgetreten, sollte eine Rezidivprophylaxe stattfinden. Psychotherapie depressiver Episoden Bei leichten bis mittelschweren Depressionen sind folgende Therapien ähnlich gut wirksam wie eine Psychopharmakotherapie: Kognitive Therapie Hier sei die kognitive Psychotherapie nach Beck oder auch Ellis genannt. Sie geht von negativen Denkmustern bezüglich der eigenen Person, der gegenwärtigen und der zukünftigen Erfahrungen aus. Dementsprechend wird die Umwelt nur bezüglich ihrer negativen Aspekte wahrgenommen. Ziel der Therapie ist die Erfassung dieser verzerrten Wahrnehmung und die Erarbeitung alternativer Denkmuster. Wirksamkeit und rückfallprophylaktische Wirkung konnten nachgewiesen werden. Die Psychotherapie hat sich als wirksames Mittel bei Depressionen erwiesen. Je nach Schwere vor allem in Verbindung mit Antidepressiva. Interpersonelle Psychotherapie Sie beruht auf der Annahme, dass sich Depressionen aus zwischenmenschlichen Konflikten heraus entwickeln und umgekehrt diese Erfahrungen einen Einfluss auf die Entwicklung der Depression haben. Die Praxis findet in 12-20wöchentlichen Einzelsitzungen statt. Verhaltenstherapie Hier stehen Aktivitätstraining Erfolgserlebnisse durch Wiederaufnahme von Aktivitäten), Soziales Kompetenztraining (Konfliktlösung) oder Selbstkontrollverfahren (Unterbrechen negativer Gedankenketten) im Vordergrund. Die Wirksamkeit konnte in einigen Studien belegt werden. Tiefenpsychologische Therapien Auch sie können bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen, sind ähnlich wirksam wie eine Verhaltenstherapie. Ihre Effektivität ist bisher jedoch unzureichend beschrieben. Psychoedukation Die Beratung und Aufklärung wird immer wichtiger und fördert das Selbsthilfepotential des Patienten. Sie kann im Rahmen eines Einzel- oder auch Gruppengespräches stattfinden. Solche Gruppen werden auch für Angehörige angeboten. Andere nicht-medikamentöse Therapieverfahren Dies sind die Schlafentzugstherapie Lichttherapie und die Elektrokrampftherapie. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 15 Bipolare affektive Störungen Vorkommen Lebenszeitrisiko: 1-2% Erstmanifestation: Beginn ist früher als bei unipolaren Depressionen Mittleres Alter der Erstmanifestation bei 16-18 Jahren Erste Behandlung im Durchschnitt bei 22 Jahren Erste Hospitalisierung mit ca. 26 Jahren Es besteht kein Geschlechterunterschied. Verlaufsformen Der Verlauf ist in der Regel schwerer als bei unipolaren Depressionen, es treten mehr Episoden auf. Sie beginnen häufiger mit einer Manie. Nach zwei aufeinander folgenden depressiven Episoden beträgt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren bipolaren Verlaufs 10%. Nach drei depressiven Episoden ist die Wahrscheinlichkeit nur noch sehr gering. Treten mindestens vier affektive Krankheitsepisoden innerhalb eines Jahres auf, spricht man von rapid cycling. Es entwickelt sich bei ca. 5-15% der Patienten mit bipolaren Störungen, 80-90% davon sind Frauen. Bipolare Störungen beginnen früher, sind im Verlauf heftiger und von einem höheren Suizidrisiko begleitet. Prognose Depressionen und Manien gehen in der Mehrzahl der Fälle zurück. Bei 20-30% kommt es auch in den freien Intervallen zu Stimmungsstörungen und zu Beeinträchtigungen im interpersonellen und beruflichen Bereich. Zusätzlich auftretende Erkrankungen - Komorbidität Komorbidität verschlechtert auch hier die Prognose wobei Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit höher als bei wiederkehrenden Depressionen ist. Die Suizidhäufigkeit liegt mit 5-30% auch höher. Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe bei bipolaren Störungen Die Erhaltungstherapie bei unipolaren Störungen ist weniger untersucht. Die Therapie, die zur Remission führte, sollte noch einige Monate durchgeführt werden. Sind innerhalb der letzten vier Jahre zwei Krankheitsepisoden aufgetreten, sollte eine Rezidivprophylaxe stattfinden. Häufig wird schon nach dem ersten Auftreten der manischen Phase eine Rezidivprophylaxe begonnen. Bipolare affektive Störungen beginnen früher als unipolare, haben einen schwereren Verlauf und ein höheres Suizidrisiko! Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 16 Manie Die 3 Kardinalssymptome der Manie sind: Gehobene, ansteckende und leicht irritierbare Stimmung Steigerung des Antriebs Ideenflüchtiges Denken Weitere Symptome sind: Fehlendes Krankheitsgefühlt, mangelnde Kritikfähigkeit, Vermindertes Fremdwertgefühl Selbstüberschätzung bis hin zu Größenideen Ausgeprägte Anregbarkeit und Ablenkbarkeit Gehobenheit der Vitalgefühle, vermindertes Schlafbedürfnis und Libidosteigerung Die Manie ist gekennzeichnet durch gehobene Stimmung, Ideenflucht, gesteigerten Antrieb. Im Folgenden die Symptomatik in einer ausführlicheren Beschreibung: Affektivität Die Stimmung eines Manikers ist (grundlos) gehoben, ansteckend und irritierbar. Stößt er also auf Unannehmlichkeiten oder wird ihm Einhalt geboten, kann die Stimmung in Gereiztheit, Aggressivität und Streitsucht umschlagen. Das unterscheidet den euphorischen (heiter ausgelassenen) vom dysphorischen (gereizt-streitsüchtigen) Maniker. Durch erhöhtes Selbstwertgefühl kann das Fremdwertgefühl (gegenüber anderen) verloren gehen. Krankheitseinsicht fehlt und er fühlt sich besonders gesund. Ebenso ist die Libido gesteigert. Formale Denkstörungen Die Ideenflucht des Manikers ist gekennzeichnet durch ständig wechselnde Denkziele. Er springt von einem Thema zum anderen und führt kaum einen Gedanken zu Ende. Anders als bei der Denkzerfahrenheit des Schizophrenen sind Zusammenhänge noch erkennbar. Liegt Denkzerfahrenheit vor, spricht man von einer verworrenen Manie. Inhaltliche Denkstörungen Charakteristisch sind Größenideen, deren Inhalte schnell wechseln. Diese können sich auch zum Größenwahn steigern, bei dem die Überzeugung der Großartigkeit unkorrigierbar ist. Wahnwahrnehmungen treten bei der Manie in der Regel nicht auf! Antrieb und Psychomotorik Der Antrieb ist gesteigert, in Form eines gesteigerten Rededrangs (bis hin zur Logorrhö), Bewegungs- und Betätigungsdrangs und vermindertem Schlafbedürfnis. Antriebe werden kritiklos und unüberlegt umgesetzt. Hier kann es zu materiellen Verlusten durch unüberlegte Geldausgaben und Vertragsunterzeichnungen kommen. Die Antriebssteigerung kann auch zur Enthemmung führen (Distanzlosigkeit, Verletzung des Schamgefühls, sexuelle Belästigung). Eigen- und Fremdgefährdung Neben der Fremdgefährdung durch aggressives Verhalten, besteht auch die Gefahr der Eigengefährdung, Bei affektiven Mischzuständen die durch einen raschen (teils Minuten oder Stunden) Wechsel von manischen in depressive Stimmungen gekennzeichnet sind, besteht ein hohes Suizidrisiko. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 17 Subtypen der Manie Manische Episode Der Patient leidet mindestens eine Woche unter mindestens einem Hauptsymptom und mindestens drei Nebensymptomen. Hypomanie Gehobene Stimmung, die nicht die Kriterien einer Manie erfüllt. Manie mit psychotischen Symptomen Manien mit Wahnstörungen (Größenwahn, Verfolgungswahn), akustischen Halluzinationen (Stimme Gottes hören), Wahrnehmungsstörungen (gesteigertes Farbensehen), Denkzerfahrenheit (verworrene Manie). Für den klinischen Alltag haben sich folgende Einteilung in Subtypen bewährt Euphorische Manie - mit vorherrschenden Glücksgefühlen Dysphorische Manie - mit vorwiegend aggressiven Gefühlen Gemischte Episoden oder affektive Mischzustände - depressive oder manische Symptome, gleichzeitig oder im raschen Wandel. Differentialdiagnose Schizophrenie Schizomanische Störungen Kriterien einer Manie und einer Schizophrenie sind während der manischen Episode erfüllt Organische manische Störung Manisches Syndrom aufgrund einer organischen Erkrankung (ZNS, Intoxikation) Akuttherapie manischer Episoden Aufgrund fehlender Krankheitseinsicht widersetzt sich der Maniker in der Regel der Therapie. Um Selbst- und Fremdgefährdungen zu verhindern muss oft eine stationäre Behandlung, auch gegen den Willen des Patienten, angewandt werden. Allerdings darf eine solche Zwangseinweisung nicht erfolgen, wenn sich der Maniker „nur“ zu verschulden droht. Hier gibt es dann unter Umständen die Möglichkeit eines Betreuungsverfahrens. Effektiv ist die zeitweise Abschirmung von Außenreizen. Pharmakotherapie der Manie Lithium: Lithium hat eine enge Wirkbandbreite. Deshalb sind häufige Spiegelmessungen im Blut nötig, um einer Unterdosierung bzw. Vergiftung vorzubeugen. Die Wirkung von Lithium setzt erst nach ca. einer Woche ein, bis dahin muss mit Neuroleptika oder Benzodiazepinen behandelt werden. Valproinsäure: Hier tritt eine Wirkung schneller ein. Carbamazepin: Alternative zu Lithium, wenn dies nicht wirksam ist. Antipsychotika: Bei vorliegen psychotischer Symptome werden auch Antipsychotika eingesetzt. Benzodiazepine: Sie haben eine sedierende Wirkung (Bsp. Diazepam oder Valium) Die Kardinalsymptome einer Manie sind eine gehobene Stimmung, gesteigerter Antrieb und Ideenflucht. Es ist selten Krankheitseinsicht vorhanden, was eine Therapie schwierig bis unmöglich macht. Zur Therapie kommen eine reizarme Umgebung und, wenn möglich, die Gabe von Medikamenten in Frage. Dies kann beispielsweise Lithium sein. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 18 Dysthymien und Zyklothymien Zum Schluss seien noch die leichteren, dafür lange verlaufenden Formen zu nennen. Dysthymie Als Dysthymie bezeichnet man eine chronische, mindestens zwei Jahre verlaufende leichtere Depression. Bei frühem Beginn besteht das Risiko zur Chronifizierung. Dann kommt es zu einem Vollbild einer depressiven Episode. Ca. 75% aller dysthymen Patienten entwickeln im Verlauf von 5 Jahren eine depressive Episode, ca. 94% hatten in ihrem Leben eine solche. Dysthymie und Zyklothymie sind schwächere, dafür längere Verlaufsformen. Zyklothymien Als Zyklothymien bezeichnet man einen chronischen, mindestens zwei Jahre verlaufenden Wechsel von depressiver und gehobener Stimmung. Behandlung von Dysthymien und Zyklothymien Hier gibt es vergleichsweise wenige Therapiestudien. Sowohl die Pharmakotherapie, als auch die Psychotherapie (Verhaltens- oder interpersonelle Therapie) sind hier wirksam, gemeinsam angewandt zeigen sie die besten Therapieerfolge. Bei Zyklothymien zeigen Lithium oder Carbamazepin stabilisierende Wirkung, Antidepressiva sind kritisch, da sie eine hypomanische oder manische Episode auslösen können. Affektive Störungen werden nach Ihrer Schwere der Dauer und dem Wiederauftreten beurteilt. Sie können in allen Varianten auftreten. Die Behandlung kann mit Medikamenten oder Psychotherapie erfolgen. Die Kombination von beiden, besonders bei mittleren und schweren Störungen hat sich in der klinischen Praxis bewährt. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 19 Prüfungsfragen 1. A) B) C) D) E) Was ist für die depressive Episode bei affektiver Psychose am wenigsten charakteristisch? innere Unruhe Obstipation Libidostörung Metamorphopsie bei Frauen: Menstruationsstörung 2. A) B) C) D) E) Die so genannte depressive Pseudodemenz ist in der Regel mit Pseudologie verbunden ist reversibel ist definiert als erstes Stadium einer hirnorganischen Demenz muss mit Nootropika behandelt werden weist im Regelfall auf eine chronische Suchtkrankheit hin 3. Welche der folgenden Wahnformen ist für Patienten mit schwerer depressiver Episode am wenigsten charakteristisch? Verfolgungswahn Schuldwahn hypochondrischer Wahn Verarmungswahn nihilistischer Wahn A) B) C) D) E) 4. A) B) C) D) E) 5. A) B) C) D) E) 6. A) B) C) D) E) Eine 46-jährige Patientin berichtet über seit 5 Jahren regelmäßig im Herbst/Winter auftretende extreme Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit. Ein hergehend mit vermehrter Kälteempfindlichkeit, gesteigertem Appetit (besonders auf Süßigkeiten) und Gewichtszunahme, erhöhtem Schlafbedürfnis und längeren Schlafperioden. Nach 3-4 Monaten klängen die Beschwerden wieder ab. Durch Untersuchungen bei verschiedenen Fachärzten hätten keine organischen Auffälligkeiten ergeben. Am ehesten handelt es sich um: Lennox-Syndrom (Form der Epilepsie) Pyknolepsie (Epilepsie im Kindesalter) so genannte Saisonale Depression Narkolepsie (Einschlafen unter Tags) Shy-Drager-Syndrom (Störung des vegetativen Nervensystems) Unter Vitalstörungen bei affektiven Psychosen (Zyklothymien) versteht man in der Psychiatrie -nach überwiegender Lehrmeinung - in erster Linie suizidassoziierte Handlungen oder Denkweisen leibliche Befindlichkeitsstörungen Denkhemmungen Störungen (Verlust oder Steigerung) des Selbstwertgefühls bestimmte affektive Störungen (z. B. Affektlabilität, Affektverarmung) Was ist für die depressive Phase bei affektiver Psychose am wenigsten charakteristisch? Denkhemmung Gefühl der Gefühllosigkeit frühes Erwachen (schon sehr früh am Morgen) Abstammungswahn tägliche Stimmungsschwankungen Lösungen 1D 2B 3A Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 4C 5B 6D 20 7. 1) 2) 3) 4) Zu den Leitsymptomen der zyklothymen Depression gehören in erster Linie folgende zwei der genannten Phänomene: Denkhemmung mimische Störungen vegetative Symptome Verbigerationen A) B) C) D) E) nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig nur 1 und 4 sind richtig nur 2 und 4 sind richtig nur 3 und 4 sind richtig 8. A) B) C) D) E) Mit welchem Phänomen ist bei endogener Depression (affektiver Psychose) am wenigsten zu rechnen? „Gefühl der Gefühllosigkeit" hypochondrischer Wahn (Krankheitswahn) Agitiertheit leibliche Beeinflussungserlebnisse Stupor 9. 1) 2) 3) Bei endogenen Depressionen treten überzufällig häufig auf: Obstipation (Verstopfung) Schmerzempfindungen in der Herzregion Entfremdungserlebnisse am eigenen Körper A) B) C) D) E) nur 2 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig nur 2 und 3 sind richtig 1-3 = alle sind richtig 10. Eine 64-jährige Witwe kommt nach Suizidversuch in Behandlung. Sie wirkt bei der Aufnahme stark gehemmt und sehr depressiv. Sie sei - so berichtet sie - appetitlos und habe Schlafstörungen. Vor 6 Monaten sei ihr Ehemann nach längerem Krebsleiden verstorben. Sie habe ihren Mann mit einer Überdosis Schmerzmittel umgebracht und sei eine Mörderin (de facto ist der Ehemann aber an seinem Krebsleiden verstorben und es gibt keine Tötungs- oder Mordhandlungen der Patientin); sie befürchte, das werde auch bald über Radio und Fernsehen verbreitet. Jeder sehe es ihr an. Aufgrund des Gesamtbildes lautet die Diagnose am wahrscheinlichsten: Symbiontischer Wahn Posttraumatische Belastungsstörung Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen Ganser-Syndrom (Pseudodemenz mit Vorbeiantworten auf Fragen) Sensitiver Beziehungswahn A) B) C) D) E) 11. A) B) C) D) (E) Welche Aussage trifft nicht zu? Involutionsdepressionen (Altersdepressionen) lassen sich in der Regel auf hormonelle Veränderungen zurückführen, zeigen gegenüber zyklothymen Depressionen jüngerer Menschen bestimmte Unterschiede im psychopathologischen Bild zeichnen sich durch eine verzögerte Phasendauer aus bedürfen gleichartiger therapeutischer Maßnahmen wie endogene Depressionen in jüngeren Jahren gehen mit einem erhöhten Suizidrisiko einher Lösungen 7B 8D 9E Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 10C 11A 21 12. 1) 2) 3) Depressive Syndrome in höherem Lebensalter können durch eine hirnorganische Erkrankung bedingt sein können Vorzeichen einer Spätschizophrenie sein münden zumeist in eine Demenz ein A) B) C) D) E) nur 1 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig nur 2 und 3 sind richtig 1-3 = alle sind richtig 13. 1) 2) 3) Typisch für die larvierte Depression ist: Die Patienten dissimulieren ihre Vitalstörungen. Statt Verstimmung liegt ein depressiver Wahn vor. Es handelt sich um sog. mischbildhafte Zustände (manisch-depressive Mischzustände). A) B) C) D) E) Keine der Aussagen 1-3 ist richtig nur 1 ist richtig nur 2 ist richtig nur 3 ist richtig nur 1 und 3 sind richtig 14. A) B) C) D) E) Für die Manie ist am wenigsten charakteristisch: Schlaflosigkeit Ideenflucht Gedankenabreißen Selbstüberschätzung psychomotorische Enthemmung 15. 1) 2) 3) Bei der akuten Manie finden sich nicht selten: euphorisch-gehobene Stimmung gereizte Stimmung Gedankenausbreitung A) B) C) D) E) nur 1 ist richtig nur 3 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig 1-3 = alle sind richtig 16. A) B) C) D) E) Welches Phänomen ist für die Manie am wenigsten charakteristisch? Schlaflosigkeit Logorrhö leibliche Beeinflussungserlebnisse Libidosteigerung Neigung zu unüberlegten Handlungen 17. Ideenflucht als eines der Kardinalsymptome findet sich in erster Linie bei der: Katatonie paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie endogenen Manie sensitiven Persönlichkeitsstörung Alzheimer-Demenz A) B) C) D) E) Lösungen 12B 13A 14C Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 15C 16C 17C 22 18. A) B) C) D) E) In Bezug auf das Erkrankungsalter bei affektiven Psychosen gilt: Die meisten der Erkrankungen manifestieren sich im 6. Lebensjahrzehnt. Die 1. Phase tritt am häufigsten im 2. Lebensjahrzehnt auf. Patienten mit bipolaren Zyklothymien erkranken im Durchschnitt früher als Kranke mit monopolar-depressiven Verlaufsformen. Bei Patienten mit bipolaren Zyklothymien manifestiert sich die Erkrankung in ca. 10% der Fälle schon im 1. Lebensjahrzehnt. Bei Patienten mit bipolaren Zyklothymien manifestiert sich die Erkrankung in etwa 25 % der Fälle bereits im 1. Lebensjahrzehnt. 19. 1) 2) 3) Welche Aussagen über die endogene Depression treffen zu? Der Verlauf ist in der Regel einphasig. Die prämorbide Persönlichkeitsstruktur ist sehr häufig dissozial. Das Schlaf-EEG zeigt in der Regel keine Abweichungen. A) B) C) D) E) Keine der Aussagen 1-3 ist richtig nur 1 ist richtig nur 2 ist richtig nur 3 ist richtig nur 1 und 3 sind richtig 20. 3) Bei affektiven Psychosen ist nach heutiger Erkenntnis das Erkrankungsrisiko bei Verwandten des Patienten: annähernd 10-20 % für zweieiige Zwillinge wesentlich höher für Angehörige von Patienten mit monopolaren als mit bipolaren Phasen für eineiige Zwillinge 100 % A) B) C) D) E) nur 1 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig nur 2 und 3 sind richtig 1-3 = alle sind richtig 21. Als Ergebnisse der aktuellen größeren Familien- und Zwillingsuntersuchungen bei Zyklothymien (affektiven Psychosen) ergeben sich überein stimmend welche Aussagen hinsichtlich des Risikos, an Zyklothymie zu erkranken? Hinsichtlich Zyklothymie liegt die Konkordanzrate bei zweieiigen Zwillingen um ein Mehrfaches über der Konkordanzrate bei gewöhnlichen Geschwisterpaaren (leibliche Geschwister, Nichtzwillinge). Familien von Patienten mit monopolar-depressiven Formen der Zyklothymie sind zahlenmäßig erheblich höher mit affektiven Psychosen belastet als Familien von Patienten mit bipolaren Formen der Zyklothymie. Sind beide Eltern an einer Zyklothymie erkrankt, ist das Erkrankungsrisiko für die leiblichen Kinder ca. 10-15 %. 1) 2) 1) 2) 3) A) B) C) D) E) Keine der Aussagen 1-3 ist richtig nur 1 ist richtig nur 3 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 2 und 3 sind richtig Lösungen 18C 19A 20A Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 21A 23 22. A) B) C) D) E) 23. A) B) C) D) E) 24. Welche Aussage zur Wochenbettdepression trifft zu? Sie ist etwa 5-mal seltener als die Schwangerschaftsdepression. Nach der nächsten Entbindung zeigt ein Teil der Betroffenen wieder eine Wochenbettdepression. Sie sollte im Regelfall mit Clozapin behandelt werden. Das klinische Bild ist in erster Linie gekennzeichnet durch Wahnvorstellungen. Sie tritt frühestens 10 Tage nach der Entbindung auf. Welche Aussage trifft nicht zu? Wochenbettpsychosen - nach vorherrschender Definition - lassen sich zu den Generationspsychosen zählen manifestieren sich überwiegend in den ersten Wochen nach der Entbindung sind insgesamt erheblich seltener als die Schwangerschaftspsychosen stellen z. T. die Erstmanifestation endogener Psychosen dar zeigen in einem Teil der Fälle schizophrene Bilder 1) 2) 3) Wodurch besteht - statistisch gesehen - bei Patienten (im Intervall befindlich) mit endogener Depression ein erhöhtes Rückfallrisiko? aktueller Verlust einer wichtigen Bezugsperson hohe Zahl früherer Episoden Ansprechen von Suizidalität durch den behandelnden Arzt A) B) C) D) E) nur 1 ist richtig nur 2 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig 1-3 = alle sind richtig 25. 1) 2) 3) Bei endogenen Depressionen kommen therapeutisch zur Anwendung: Elektrokrampftherapie Wachtherapie Lichttherapie A) B) C) D) E) nur 1 ist richtig nur 1 und 2 sind richtig nur 1 und 3 sind richtig nur 2 und 3 sind richtig 1-3 = alle sind richtig 26. Welche der folgenden Behandlungsmaßnahmen ist bei Zyklothymien am wenigsten gebräuchlich? Gabe von tri- oder tetrazyklischen Antidepressiva Langzeit-Prophylaxe mit Lithium Verhaltenstherapie Supportive Psychotherapie Psychoanalyse A) B) C) D) E) Lösungen 22B 23C 24C Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Affektive Störungen 25E 26E 24 Vielen Dank, dass Sie dieses Skript bestellt haben. Auf www.PegasusZentrum.de finden Sie noch weitere Produkte zu diesen Themen: Hörbücher zu allen Themen: Ein Hörbuch bietet Ihnen die Möglichkeit, den Stoff jederzeit zu wiederholen, ob im Zug, im Auto oder auch zu Hause im gemütlichen Sessel. Unsere Hörbücher für den Heilpraktiker für Psychotherapie richten sich nach dem entsprechenden Skript. DVDs zu allen Themen: Eine Unterrichts-DVD bietet Ihnen die Möglichkeit, jederzeit den Lehrplan zu wiederholen, am besten zu Hause im gemütlichen Sessel vor dem Fernseher, oder am Computer. Die DVDs sind ansprechend gestaltet und stammen vom Autor der entsprechenden Skripte und Hörbücher. 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