Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Klausur: Ökonomische Theorie der Politik Termin: 01.09.2015 Prüfer: Univ.-Prof. Dr. J. Grosser Aufgabenblatt 1 von 6 Maximale Punktzahl Aufgabe 1* 50 Aufgabe 2* 50 Aufgabe 3* 50 Summe 100 Note * Alle drei Aufgaben sind Wahlpflichtaufgaben, von denen Sie nur zwei bearbeiten dürfen. Werden alle drei Aufgaben bearbeitet, dann wird die Aufgabe mit der die höchste Punktzahl erzielt wurde, nicht zur Bewertung herangezogen. Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Aufgabenblatt 2 von 6 Bearbeitungshinweise Tragen Sie bitte auf dem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer und auf jedem Lösungsbogen Ihren Namen ein. Kontrollieren Sie vor Bearbeitungsbeginn die Vollständigkeit Ihres Klausurexemplars. Die Klausurunterlagen bestehen aus 6 Aufgabenblättern und 11 Lösungsbögen. Unterschreiben Sie Ihre Klausur auf der letzten von Ihnen bearbeiteten Seite. Falls der Platz auf den Lösungsbögen nicht ausreicht, benutzen Sie bitte deren Rückseiten. Bitte benutzen Sie nur die ausgeteilten Lösungsbögen. Die Verwendung eigenen Papiers ist nicht zugelassen, auch nicht als Konzeptpapier. Als Hilfsmittel ist neben Schreib- und Zeichengeräten nur ein nicht-programmierbarer Taschenrechner (s. nächste Seite) zugelassen. Bitte schreiben Sie leserlich, und halten Sie den Korrekturrand ein. Unleserliche Passagen werden nicht bewertet. Die Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten. Alle drei Aufgaben sind Wahlpflichtaufgaben, von denen Sie nur zwei bearbeiten dürfen. Werden alle drei Aufgaben bearbeitet, dann wird die Aufgabe, mit der die höchste Punktzahl erzielt wurde, nicht zur Bewertung herangezogen. Viel Erfolg! Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Aufgabenblatt 3 von 6 Als Hilfsmittel zugelassene Taschenrechner Die Auswahl der Taschenrechner, soweit sie als Hilfsmittel in den Klausuren der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft zugelassen sind, ist auf die folgenden drei Modellreihen begrenzt: Casio fx86 Texas Instruments TI 30 X II Sharp EL 531 Da es die Modelle in sehr vielen Varianten gibt, die sich jedoch nur in Farbe, Batteriebzw. Solarbetrieb und nicht in der Funktionalität unterscheiden, sind auch diese erlaubt. Dies sind beispielsweise: Casio fx86 DE Plus, Texas Instruments TI 30 X II S, Texas Instruments TI 30 X II B, Sharp EL-531 XG, Sharp EL-W531 XGPK. Entscheidend ist, dass der Taschenrechner einer der drei Modellreihen angehört. Die Verwendung anderer Taschenrechnermodelle wird als Täuschungsversuch gewertet. Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Aufgabenblatt 4 von 6 Aufgabe 1 (Wahlpflichtaufgabe) Bitte bearbeiten Sie nur 2 von 3 Aufgaben. In dieser Aufgabe widmen wir uns einmal der reinen Theorie des räumlichen Parteienwettbewerbs. a) Nennen Sie die beiden Bedingungen E1 und E2 für ein Nash-Gleichgewicht im Grundmodell mit n Parteien und begründen Sie, warum beide gemeinsam notwendig und hinreichend sind. Neben diesen beiden Bedingungen können auch noch weitere Eigenschaften des Gleichgewichts beschrieben werden. Bitte zeigen Sie, dass die folgenden Sätze wahr sind: b) „Für mehr als 3 Parteien (𝑛𝑛 > 3) gibt es mehr als eine Parteiposition.“ Mit anderen Worten: „Nicht alle n Parteien sitzen auf derselben Position.“ c) „Die Randpositionen sind nie mit mehr als 2 Parteien besetzt.“ d) „Für mehr als 3 Parteien (n>3) sind die beiden Randpositionen gleich weit vom jeweiligen Rand entfernt.“ Mit anderen Worten: „Wenn es m Parteipositionen gibt, gilt 𝑄𝑄1 = 1 − 𝑄𝑄𝑚𝑚 .“ Bitte begründen Sie Ihre Antworten. Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Aufgabenblatt 5 von 6 Aufgabe 2 (Wahlpflichtaufgabe) Bitte bearbeiten Sie nur 2 von 3 Aufgaben. Mit der AfD hat sich in den letzten Jahren eine weitere Partei etabliert, sodass wir nun von 6 Parteien in der Bundespolitik ausgehen müssen. Innerhalb der AfD tobte dagegen in den letzten Wochen ein Streit um den richtigen Kurs der Partei. Die einen wollten eine im wesentlichen wirtschaftsliberale Partei behalten, die vor allem den Euro-Kurs der Bundesregierung kritisiert, die anderen forderten eine weitere inhaltliche Öffnung, um nicht zur „Ein-Themen-Partei“ zu verkommen. Letztere Gruppe hat den Streit für sich entschieden und erstere erwägt nun eine weitere, neue Partei zu gründen. Das politische Gleichgewicht in einem 6-Parteien-System ist dadurch gekennzeichnet, dass je 2 Parteien auf den Positionen 1/6; 3/6 und 5/6 stehen. Alle erhalten 1/6 der Stimmen. Damit ist eine Koalition aus 3 Parteien nötig, um eine Regierung zu bilden. a) Beschreiben Sie, wie sich dieses Gleichgewicht verändert, wenn eine siebte Partei, die AfD2, hinzukommt. Nehmen Sie dazu an, dass die folgenden Sätze wahr sind: • „Für mehr als 3 Parteien (n>3) gibt es mehr als eine Parteiposition.“ Mit anderen Worten: „Nicht alle n Parteien sitzen auf derselben Position.“ • „Die Randpositionen sind nie mit mehr als 2 Parteien besetzt.“ • „Für mehr als 3 Parteien (n>3) sind die beiden Randpositionen gleich weit vom jeweiligen Rand entfernt.“ Mit anderen Worten: „Wenn es m Parteipositionen gibt, gilt 𝑄𝑄1 = 1 − 𝑄𝑄𝑚𝑚 .“ • „Für mehr als 3 Parteien (n>3) sind die auf die Randpositionen folgenden Positionen genau dreimal so weit vom Rand entfernt, wie die Randpositionen.“ Mit anderen Worten: „Wenn es m Parteipositionen gibt, gilt 𝑄𝑄2 = 3 ⋅ 𝑄𝑄1 und 𝑄𝑄𝑚𝑚−1 = 1 − 3 ⋅ (1 − 𝑄𝑄𝑚𝑚 ) = 1 − 3 ⋅ 𝑄𝑄1“. In unserem Modell ist jede Partei eine „Ein-Themen-Partei“, da wir annehmen, dass nur über eine einzige Frage entschieden wird, sodass wir die Präferenzen der Wähler und die Wahlprogramme auf nur einer Achse darstellen können. Das wollen wir nun ändern. b) Stellen Sie den politischen Raum (d. h. den Raum möglicher Wahlprogramme) grafisch dar, wenn über 2 Fragen entschieden werden muss. Wir wollen weiterhin annehmen, dass die Wähler jeweils der Partei ihre Stimme geben, deren Wahlprogramm ihrem Optimalpunkt am nächsten kommt. c) Erläutern Sie an Hand Ihrer Grafik aus Teil c), wie die Optimalpunkte der Wähler verteilt sein müssten, damit es sich für eine Partei lohnt, eine „Ein-ThemenPartei“ zu bleiben. Bitte begründen Sie Ihre Antworten. Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Aufgabenblatt 6 von 6 Aufgabe 3 (Wahlpflichtaufgabe) Bitte bearbeiten Sie nur 2 von 3 Aufgaben. In West-Viereckistan wird ein Atommüllentlager gesucht. Als Standorte kommen die drei Punkte A, B und C, die in der Karte auf S. 1 des Lösungsbogens eingezeichnet sind, in Frage. Die Politiker 1, 2 und 3 sollen darüber entscheiden, welcher der 3 Orte gewählt wird und tun dies mit Hilfe der absoluten Mehrheitsregel. Ihre Präferenzen ergeben sich dabei aus der jeweiligen Entfernung des Endlagers zu ihrem Wahlkreis: Je weiter das Endlager entfernt ist, desto besser findet ein Politiker diesen Standort. a) Zeichnen Sie bitte in die Karte mögliche Positionen für die 3 Wahlkreise der Politiker als Punkte ein, sodass sich die folgenden Präferenzen ergeben: Politiker 1: B P C P A Politiker 2: A P C P B Politiker 3: A P B P C Kennzeichnen Sie die 3 Punkte mit der Nummer des Politikers und erläutern Sie Ihr Vorgehen. Achtung: Nur das linke, größere Viereck ist das Staatsgebiet von WestViereckistan. b) Gibt es bei diesen Präferenzen einen eindeutigen Sieger? Wenn ja, welcher Ort wird gewählt? Durch einen historischen Glücksfall kann sich West-Viereckistan mit seinem Nachbarland Ost-Viereckistan wiedervereinigen. Das neue Staatsgebiet besteht aus beiden Vierecken in der Karte. Außerdem werden zwei zusätzliche Politiker aus OstViereckistan in das Endlager-Bestimmungs-Gremium entsandt. c) Wird sich die Entscheidung dadurch verändern? Wenn ja, welcher der drei Orte wird nun gewählt? Bitte begründen Sie Ihre Antworten. Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Lösungsbogen Matrikelnummer Name: Vorname: Klausur: Ökonomische Theorie der Politik Termin: 01.09.2015 Prüfer: Univ.-Prof. Dr. J. Grosser Maximale Punktzahl Aufgabe 1* 50 Aufgabe 2* 50 Aufgabe 3* 50 Summe 100 Erzielte Punktzahl Note * Alle drei Aufgaben sind Wahlpflichtaufgaben, von denen Sie nur zwei bearbeiten dürfen. Werden alle drei Aufgaben bearbeitet, dann wird die Aufgabe mit der die höchste Punktzahl erzielt wurde, nicht zur Bewertung herangezogen. Datum: Unterschrift des Prüfers Datum: Unterschrift des Zweitprüfers Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 01.09.2015 von 1400 bis 1600 Fakultät für Wirtschaftswissenschaft West-Viereckistan Ost-Viereckistan A B C Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Lösungsbogen S.1 / 11 Univ.-Prof. Dr. J. Grosser Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 03.03.2015 von 1400 bis 1600 Lösungsbogen 2 von 11 Name Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Univ.-Prof. Dr. J. Grosser Prüfung im Fach Ökonomische Theorie der Politik am 03.03.2015 von 1400 bis 1600 Lösungsbogen 3 von 11 Name Copyright © 2015 FernUniversität in Hagen - Alle Rechte vorbehalten Univ.-Prof. Dr. J. 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