6. Output und Wechselkurs in kurzfristiger Perspektive • Bisher: Agg. Output exogen. Jetzt: Erklärung der kurzfristigen Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität • Kurzfristige Perspektive: – Die Preise ändern sich im Vgl. zum Output langsam. – Das langfristige Modell erklärt den erwarteten, zukünftigen Wechselkurs. – Unterauslastung der Ressourcen; damit ist Arbeitslosigkeit möglich. – Die Leistungsbilanz rückt stärker in den Vordergrund der Betrachtung. 1 6.1 Die aggregierte Nachfrage in einer offenen Volkswirtschaft • Komponenten der Nachfrage (in inländischen Outputeinheiten gemessen): – aggregierter Konsum: C=C(YD) , YD =Y-T – Investitionen I: exogen gegeben – öffentlicher Konsum G: exogen gegeben – Leistungsbilanz: CA=Ex-Im: • Disponibles Einkommen, negativer Einfluss auf CA weil Im=Im(EP*/P, YD) • Realer Wechselkurs, q=EP*/P; positiver Einfluss 2 • Der Effekt der realen Abwertung auf die Exporte (6-1) q= E$/E PEU ( 1.10$/E )( 40E /(Einh. EU − Warenkorb) ) US − Warenkorb = = 0.88 PUS 50$ /(Einh. US − Warenkorb) EU − Warenkorb d.h. “1 EU-Warenkorb kostet 0.88 US-Warenkörbe”. – Der repräsentative Warenkorb enthält importierte Güter, jedoch mit geringerem Gewicht als heimische. – Erhöht sich der Preis des ausländischen Warenkorbs relativ zum inländischen Warenkorb (EP*/P steigt = reale Abwertung), so steigen die Exporte des Inlands, weil in- und ausländischen Konsumenten verstärkt auf inländische Produkte (Exporte) zurückgreifen. 3 • Der Effekt der realen Abwertung auf die Importe besteht aus zwei Komponenten: – Reduktion der Nachfrage nach den nun teureren ausländischen Gütern. – Bei gegebener Importmenge steigt der Wert der Importe (in Einheiten des heimischen Outputs gemessen und nicht in ausländischen Outputeinheiten). – Ob sich die Leistungsbilanz bei einer realen Abwertung verbessert, hängt davon ab, ob der positive “Volumenseffekt”, den negativen “Werteffekt” kompensiert. 4 • Marshall-Lerner Bedingung: (6-2) CA(EP*/P, YD)=EX(EP*/P)-IM(EP*/P, YD) IM=qEX*, so dass (6-3) CA(q, YD)=EX(q)-qEX*(q, YD) ∂CA = (EX q − qEX q* ) − EX * ∂q η * = −( q / EX * ) EX q* Elastizitäten: η = (q / EX ) EX q ∂CA * * * (6-5) ∂q = (η (EX / q ) + η EX ) − EX (6-4) Ausgeglichene Handelsbilanz: EX/q=EX*: (6-6) ∂CA = (η (EX / q ) + η * EX * ) − EX * = (η + η * − 1)* EX * > 0 falls η + η * > 1 ∂q Annahme: Die Marshall-Lerner Bedingung gilt, eine Abwertung verbessert die Leistungsbilanz. 5 Tabelle 6-1: Geschätzte Preiselastizitäten für Industriegüter η Impact Österreich 0.39 kurzfristig 0.71 η* langfristig Impact 1.37 0.03 kurzfristig 0.36 langfristig 0.80 Deutschland - - 1.41 0.57 0.77 0.77 USA 0.18 0.48 1.67 - 1.06 1.06 Schweiz 0.28 0.42 0.73 0.25 0.25 0.25 Quelle: Artus, R., Knight, M.D. (1984): Issues in the Assessment of the Exchange Rates of the Industrial Countries, Occasional Paper 29, IMF. – Schätzung nicht verfügbar. Impact mißt den Effekt auf die Leistungsbilanz nach 6 Monaten. 6 • Aggregierte Nachfrage: (6-7) D=D(EP*/P, Y-T, G, I) – Eine reale Abwertung der heimischen Währung erhöht die inländische Nachfrage. – Eine Erhöhung des disponiblen Einkommens verschlechtert c.p. die Leistungsbilanz, erhöht aber den heimischen Konsum. Der zweite Effekt ist der stärkere, weil die Importe nur einen Teil der Nachfrage ausmachen. – Ein Teil des Einkommens wird gespart und für Importe ausgegeben: Die aggregierte Nachfrage steigt nicht nicht im selben Ausmaß wie das Einkommen; die Steigung ist kleiner als 1. 7 Fig. 6-1: Die kurzfristige Bestimmung des Outputs 8 • Im Gleichgewicht gilt D=Y. – Die Preise sind fest. Die kurzfristigen Outputänderungen induzieren aber möglicherweise Preisänderungen, welche das langfristigen Gleichgewicht herstellen. – Überschußnachfrage: Die Unternehmen erhöhen ihren Output. Ansonsten würde die Reduktion der Lager die Investitionen unter das gewünschte Niveau drücken. – Überschußangebot: Bei den Unternehmen akkumulieren sich die Lager (unerwünschte Investitionen). Die Unternehmen werden ihre Produktion drosseln. (6-8) Y=D(EP*/P, Y-T, G, I) 9 • Reale Abwertung: – Effekt auf das Gütermarktgleichgewicht: DD- Kurve. – Effekt auf den Zusammenhang zwischen Output und realem Wechselkurs, bei dem Geldmarkt im Gleichgewicht ist: AA-Kurve . • Effekt einer Erhöhung des Wechselkurses E (Abwertung) auf die aggregierte Nachfrage. – Verbesserung der Leistungsbilanz; Verschiebung der aggregierten Nachfragekurve nach oben. – Die DD-Kurve zeigt alle Kombinationen von nominellem Wechselkurs und Outputniveau mit Gütermarktgleichgewicht. Weil eine Abwertung den Output erhöht, ist die Steigung positiv. 10 Fig. 6.2 Der Effekt einer nominellen Abwertung auf den Gleich-gewichtsoutput Fig. 6-3: Die DD-Kurve 11 • Exogene Einflussgrößen, welche die DD-Kurve bei gegebenem Wechselkurs verschieben: – Erhöhung der Staatsausgaben: Verschiebung der aggregierten Nachfrage nach oben und daher der DDKurve nach rechts. – Eine Steuererhöhung reduziert das disponible Einkommen und daher die aggregierte Nachfrage. Die DD-Kurve verschiebt sich nach links. – Eine exogene Ausweitung der Investitionen verschiebt die DD-Kurve nach rechts. – Eine exogene Erhöhung des inländischen Preisniveaus reduziert c.p. die Exportnachfrage und verschiebt die DD-Kurve nach links. 12 – Eine exogene Steigerung des ausländischen Preisniveaus verbessert die Leistungsbilanz; die DD-Kurve verschiebt sich nach rechts. – Verändert die Steigung der aggregierten Nachfrage: Sinkt z.B. die Sparquote, erhöhen sich für jedes Einkommensniveau der Konsum und die Importe, d.h. die DD-Kurve verschiebt sich nach rechts. – Steigt. c.p. die Auslandsnachfrage, so verbessert die Leistungsbilanz und die DD-Kurve verschiebt sich nach rechts. Zusammengefaßt: Jede Änderung, welche die c.p. die aggregierte Nachfrage erhöht, verschiebt die DD-Kurve 13 nach rechts und umgekehrt nach links. – Eine Steigerung des ausländischen Preisniveaus erhöht den Preis der Importe relativ zu den Exporten. Leistungsbilanzverbesserung; die DD-Kurve verschiebt sich nach rechts. – Eine Änderung der Konsumfunktion (d.h. Änderung der Sparquote) verändert die Steigung der aggregierten Nachfrage. Sinkt z.B. die Sparquote, erhöht sich für jedes Einkommensniveau der Konsum (und in geringerem Maß auch die Importe), d. h. die DD-Kurve verschiebt sich nach rechts. 14 6.2 Gleichgewicht am Asset-Markt: Die AA-Kurve • Gleichgewicht auf den Finanzmärkten und dem Geldmarkt. Wir konzentrieren uns auf die inländische Volkswirtschaft und nehmen den ausländischen Zinssatz als gegeben an. • Zinsparität und das Gleichgewicht am Geldmarkt: (6-9) R = R* + (E e − E ) / E (6-10) M S / P = L( R, Y ) • AA-Kurve: Eine Outputexpansion erhöht bei gegebenem Geldangebot den Zinssatz. Aufwertung der heimischen Währung bei gegebenem erwarteten Wechselkurs Ee aufgrund der Zinsparität; daher negative Steigung. 15 Fig. 6-4: Die Zinsparität und das Gleichgewicht am Geldmarkt Fig. 6-5: Die AA-Kurve 16 • Exogene Determinanten, welche die AA-Kurve verschieben: – Die Erhöhung des Geldangebots führt c.p. zu einer Abwertung der heimischen Währung; die AA-Kurve verschiebt sich nach oben. – Eine Erhöhung von P senkt die reale Geldmenge und führt zu einer Aufwertung. Die AA-Kurve verschiebt sich nach unten. – Eine Erhöhung des erwartete Wechselkurs E* verschiebt die fallenden Kurve für die Erträge ausländischer Assets in heimischer Währung nach oben. Die heimische Währung wertet deshalb c.p. ab. Die AAKurve verschiebt sich daher nach oben. 17 – Eine Erhöhung des ausländischen Zinssatzes R* verschiebt die fallende Kurve für die Erträge ausländischer Assets in heimischer Währung ebenfalls nach oben. Die AA-Kurve verschiebt sich nach oben. – Eine exogene Änderung der Geldnachfrage, die nicht durch Output oder Zinsänderungen bedingt ist: Angenommen die Geldnachfrage verschiebt sich nach oben: Bei gegebenem Einkommen sinkt der Zinssatz und es kommt zu einer Abwertung der heimischen Währung. Die AA-Kurve verschiebt sich nach oben. 18 6.3 Das kurzfristige Gleichgewicht am Güter-, Geldund Assetmarkt • Schnittpunkt der DD- und der AA-Kurve; Bestimmung des Outputs sowie den nominellen Wechselkurs. • Die Anpassung zum Gleichgewicht erfolgt entlang der AA-Kurve. – Verletzung er Zinsparität: Sofortige Wechselkursanpassung, welche das Gleichgewicht am Geld- und Assetmarkt wiederhergestellt. – Das Ungleichgewicht am Gütermarkt verschwindet nicht. Die Unternehmen ändern ihren Output, um unungeplante Lagerveränderungen zu vermeiden. – Anpassungspfad entlang der AA-Kurve. 19 Fig. 6-6: Anpassung zum kurzfristigen Gleichgewicht 20 6.4 Temporäre Änderungen in Geld und Fiskalpolitk • Temporär, da die Wirtschaftssubjekte erwarten, dass diese Maßnahmen in Zukunft zurückgenommen werden und der erwartete zukünftige nominelle Wechselkurs unbeeinflußt bleibt. • Der erwartete nominelle Wechselkurs wird auf Basis des langfristigen monetären Ansatzes bestimmt. • Eine stetig wachsende Geldmenge und das Problem der Inflation wird nicht betrachtet. 21 Fig.: 6-7: Der Effekt einer temporären Erhöhung der Geldmenge Eine temporäre Erhöhung der Geldmenge verschiebt die AAKurve nach oben. Geldmengenerhöhung senkt die Zinsen. Da sich der erwartete Wechselkurs nicht ändert: Abwertung der heimischen Währung. Outputexpansion und Erhöhung der Beschäftigung. 22 Fig. 6-8: Der Effekt einer temporären expansiven Fiskalpolitik Eine temporäre Erhöhung der Staatsausgaben verschiebt die DD-Kurve nach unten. Bei gegebenem Wechselkurs erhöht sich der Output. Dadurch steigt die reale Geldnachfrage und damit der Zinssatz. Zur Wiederherstellung der Zinsparität muß die heimische Währung aufwerten. 23 Fig. 6-9: Stabilisierung der Beschäftigung Eine Kombination von Geldnach einem temporären Rückgang der und Fiskalpolitik stabilisiert den Exporte. Output am Vollbeschäftigungs- niveau. Angenommen die Exporte sinken temporär, die DD-Kurve verschiebt sich nach oben. Erhöhung der Geldmenge (Verschiebung der AA-Kurve nach oben, Verstärkung der Abwertung). Expansive Fiskalpolitik kompensiert den Nachfrage Ausfall und verschiebt die DD-Kurve zurück. Oder eine Kombination. 24 • Expansive Fiskal- und Geldpolitik ist nicht so einfach, wie die Diskussion suggeriert. – Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite antizipieren die Effekte expanisver Fiskalpolitik. Löhne und Preise werden sich erhöhen. 'Inflationsbias', d.h. es gibt keine (nicht nur eine) Outputerhöhung sondern (auch) Inflation. Zentralbanken sind deshalb meist unabhängig von den Regierungen organisiert und dem Ziel der Preisstabilität verpflichtet. 25 – Komplexe bürokratische Prozeduren in der Fiskalpolitik. Reaktion mit geldpolitischen Instrumenten, auch wenn fiskalpolitische adäquater wären. – Expansive Fiskalpolitik hinterlässt Budgetdefizite, die in Zukunft ausgeglichen werden müssen. – Für den optimalem Mix von Geld- und Fiskalpolitik, ist es wichtig zu wissen auf welchen Markt der jeweilige makroökonomische Schock entsteht. Größe und Persistenz makroökonomischer Schocks sind schwierig zu diagnostizieren. – Fiskal- und Geldpolitik wirken mit unterschiedlichen Lags. 26 6.5 Persistente Änderungen in Geld und Fiskalpolitik • Eine permanente Änderung der Geld und Fiskalpolitik beeinflusst auch den langfristigen und damit auch den erwarteten Wechselkurs. • Eine Änderung des erwarteten Wechselkurses wirkt sich aufgrund der Zinsparität unmittelbar auf den auf den aktuellen Wechselkurs aus. • Ausgangspunkt: – Langfristiges Vollbeschäftigungsgleichgewicht – Nominellen Wechselkurs entspricht seinem langfristigen Wert. Die Zinsparität impliziert in diesem Fall R=R*. 27 Fig. 6-10: Der kurzfristige Effekt einer permanenten Geldmengenerhöhung Fig. 6-11: Der Anpassungspfad nach einer permanenten Geldmengenerhöhung 28 • Effekt einer permanenten Erhöhung des Geldangebots: – Die AA-Kurve verschiebt sich nach oben – Erwartete Abwertung (Ee steigt) in der gleichen Proportion. – Verschiebung größer als bei einer temporären Erhöhung des Geldangebots (eine Erhöhung von E* verschiebt die AA-Kurve ebenfalls nach oben). – Im Vergleich ist sowohl die Outputerhöhung als auch die Abwertung höher. 29 • Anpassungspfad zum langfristigen Gleichgewicht: – Output über dem Vollbeschäftigungsoutput. Knappheiten am Arbeitsmarkt; höhere Löhne u. Preise. – Preisniveau steigt langfristig in Proportion zur Geldmengenerhöhung: Kein Effekt auf den Output, den Zinssatz und die relativen Preise. – Anstieg des Preisniveaus: • Die Exporteure verlieren an Wettbewerbsfähigkeit, die DD-Kurve verschiebt sich nach oben. • Die reale Geldmenge reduziert sich und die AAKurve wandert nach unten. – Entlang des Anpassungspfades: Reduktion des Outputs u. Aufwertung. Überschießen des Wechselkurses. 30 Fig. 6-12: Der Effekt einer permanenten Expansion der Fiskalpolitik 31 • Der Effekt einer permanenten Expansion der Fiskalpolitik: – Verschiebung der DD-Kurve nach unten; Aufwertung der heimischen Währung; Outputexpansion über das Vollbeschäftigungsniveau hinaus. – Der erwartete Wechselkurs sinkt und verschiebt damit die AA-Kurve nach unten. – Neues Gleichgewicht: Output auf Vollbeschäftigungsniveau, Währung hat aufgewertet. – Permanente Expansion der Fiskalpolitik erzeugt kleineren Effekt als eine temporäre, (Crowding out durch Aufwertung). Wechselkurs springt sofort wieder auf sein langfristiges Gleichgewichtsniveau, R=R*; bei Yf ist auch der Geldmarkt geräumt. Damit gibt es keinen 32 positiven Outputeffekt. 6.6 Makropolitik und Leistungsbilanz • XX-Kurve: Alle Kombinationen von nominellem Wechselkurs und Outputniveau mit CA(EP*/P, Y-T)= X (z.B. X=0). • Gleichgewichtswerte von E und Y müssen nicht auf der XXKurve liegen. • Positive Steigung: Eine Outputerhöhung führt c.p. zu einer Verschlechterung der Leistungsbilanz;Währungsabwertung. • XX-Kurve hat geringere Steigung als die DD-Kurve: Outputerhöhung größer als Nachfrageerhöhung (Sparen, Importe); Abwertung zur Verbesserung der Leistungsbilanz als Kompensation. • Rechts von Punkt 1 liegt die DD-Kurve über der XX-Kurve, links davon liegt sie unterhalb. 33 Fig. 6-13: Die XX-Kurve 34 • Erhöhung der Geldmenge: – Outputerhöhung und Abwertung. – Punkt 2 liegt über der XX-Kurve; kurzfristig Verbesserung der Leistungsbilanz. • Expansive Fiskalpolitik: – Outputerhöhung und Aufwertung – Punkt 3 liegt unterhalb der XX-Kurve; kurzfristige Verschlechterung – Langfristig verstärkt sich der Aufwertungseffekt (zusätzlich Verschiebung der AA-Kurve nach unten, Punkt 4), die Verschlechterung der Leistungsbilanz intensiviert sich. 35 6.7 J-Kurve und Exchange Rate Pass-Through • Eine Reale Abwertung verbessert die Leistungsbilanz nicht sofort : Graduelle Anpassung bzw. J-Kurve. – Zunächst Verschlechterung der Leistungsbilanz. – Verbesserung tritt erst erst mehrere Monate später ein. – Export- und Importgeschäfte sind häufig Monate vor der Abwertung fixiert. Keine Änderung der Exporte (in inl. Outputeinheiten); Importe in inl. Outputeinheiten nehmen zu. – Die Lags in der Mengenanpassung: • Neue Produktionseinrichtungen, zusätzliche Schichten. • Substitution der teureren Importe. • Ausbau des Vertriebsapparats für zusätzliche Exporte. 36 Fig. 6-14: Die J-Kurve Empirisch: Punkt 3 wird innerhalb eines Jahres erreicht. Z.B. Reale Abwertung durch Geldmengenerhöhung: Kurzfristig: Leistungsbilanzverschlechterung durch temporäre Aufwertung; Outputrückgang. Die Zinsen müssen kurzfristig noch stärker sinken, um das Geldmarktgleichgewicht wieder herzustellen. Stärkeres Überschießen des Wechselkurses bei von J-Kurveneffekten 37 • “Exchange-Rate Pass Through” – Bisher: Eine nominelle Wechselkursänderung führt auch zu einer realen d.h. bei einer Abwertung steigt P**/E. – Kurzfristig: Bei einer Wechselkursänderung bleibt P** nicht unbedingt konstant. – Exchange-Rate Pass Through: Prozentsatz, um den P** in Folge einer Abwertung um 1% ansteigt (Bisher 1%). – Vorraussetzung: segmentierte diger Wettbewerb. Märkte + unvollstän- Preisunterschiede zw. Heimmarkt und Exportmarkt. Die Unternehmen können am Exportmarkt die Preise beeinflussen (Marktmacht). 38 – Unternehmen wollen ihren Marktanteil konstant halten. – Aufwertung z.B. um 10%: der Preis in ausländischer Währung steigt um weniger als 10%; damit fallen die Umsätze (in eigener Währung). – Abwertung: Die Preise in Auslandswährung werden nicht sofort gesenkt. Gewinne steigen. – D.h. in kurzer Frist ist der “Exchange Rate Pass Through” alles andere als perfekt. – Dämpfung der J-Kurven Effekte. – Der Effekt auf die auf die rel. Preise ist unterproportional; die Anpassung der Leistungsbilanz verlangsamt sich. 39