Vorlesungsprotokoll vom 12.August 2008 Fach

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Vorlesungsprotokoll vom 12.August 2008
Fach:
Dozent:
Zeit:
Abwesend:
Protokollantin:
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Volkswirtschaftslehre
Dietmar Kienzle
8 Uhr bis 13 Uhr
Nadine Budig-Marx, Alexander Demmler, Friederike Hepp,
Natasha Muggli, Dirk Röder, Thomas Schneck
Sabrina Staab
Tagesordnung
Wiederholungsfragen
Entwicklung des Handels
Zahlungsbilanz
Zusammenhang zwischen Leistungs- und Kapitalbilanz
Internationale Kapitalströme
Devisenmarkt und Wechselkurs
Erklärungen für den Wechselkurs
1 Wiederholungsfragen
Erklären Sie anhand der kurz- und langfristigen Phillipskurve, welche Auswirkungen
a) ein Anstieg der Arbeitslosigkeit hat.
Inflationsquote
LRPC1
LRPC2
natürliche
Arbeitslosenquote
Arbeitslosenquote
Lsg: Die langfristige Arbeitslosenquote verschiebt sich nach rechts.
b) der Rückgang der Importpreise für Rohöl hat.
1
Annahme: Es herrscht ein langfristiges Ungleichgewicht
Preisniveau
Inflationsquote
LRPC
AS
AS2
AD
Output
A-Quote
Durch die gefallenen Preise, geht die Inflation zurück, sinkt das Preisniveau und
steigt der Output. Steigt der Output, geht auch kurzfristig die Arbeitslosigkeit zurück.
2 Entwicklung des Handels
1.Stufe: Naturalhandel = Ausgangspunkt der Außenwirtschaftstheorie
Ware gegen Ware ohne Gewährung von Krediten
2. Stufe: Außenhandel mit Geld  Einführung von Geld
Summe der exportierten Güter = Summe der importierten Güter
3. Stufe: Kreditfinanzierter Außenhandel
Ungleichgewichte in der Handelsbilanz werden durch Kreditaufnahme
ausgeglichen
4. Stufe: Einführung unterschiedlicher Währungen  Zahlungsbilanz
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Zahlungsbilanz
Bestandteile:
 Leistungsbilanz  Erfassung der Leistungstransaktionen
- Handelsbilanz (Erfassung der Warenströme in In- und Ausland;
Güterexporte und Güterimporte)
- Dienstleistungsbilanz (Erfassung des Dienstleistungsaustausches
zwischen In- und Ausland)
- Übertragungsbilanz (Erfassung von einseitige Übertragungen vom
Inland ans Ausland und umgekehrt; z. B. Entwicklungshilfeleistungen,
Beiträge zu internationalen Organisationen)
- Bilanz der Vermögens- und Erwerbseinkommen (grenzüberschreitende
Gehaltsübertragungen)

Kapitalbilanz  Erfassung der Finanztransaktionen für Forderungen,
Verbindlichkeiten und Übertragungen von Eigentumsrechten
- Kauf inländischer Vermögensgegenstände durch einen Ausländer 
Kapitalzuflüsse
2

Kauf von Vermögensgegenstände im Ausland  Kapitalabflüsse
Devisenbilanz  Erfassung der Veränderungen der offiziellen
Währungsreserven der Zentralbank
4 Zusammenhang zwischen Leistungs- und Kapitalbilanz
 Verhältnis zwischen Ersparnissen und Investitionen
Bruttoinlandsprodukt = Konsum + Investitionen + Staatsverbrauch + Nettoexporte
Y = C + I + G + NX
Nationale Ersparnisse = inländische Investitionen + Nettoexporte
Y – C – G = I + NX (Die Summe der Ersparnisse ergibt sich, wenn man
von dem BIP die Ausgaben für Konsum und Staatsverbrauch
abzieht)
S = I + NX; da Nettoexporte NX = Nettokapitalabfluss NCO
S = I + NCO
 Alle Ersparnisse der deutschen Volkswirtschaft tauchen entweder als Investitionen
in Deutschland oder als Nettokapitalabfluss wieder auf
Ist S< I, bedeutet dies ein Leistungsbilanzdefizit und einen Anstieg der
Auslandsverschuldung, aber ein Kapitalbilanzüberschuss  viele Kapitalimporte von
Ausländern (Kapital wird an sich angelockt durch hohe Renditen)
5 Internationale Kapitalströme
Gründe für internationale Kapitalströme:
 Zins bzw. Rendite, der aus Auslandsanlagen bezahlt wird,
 Zins bzw. Rendite, der auf inländische Anlagen bezahlt wird,
 erwartete Wechselkursänderungen
Realzins
S
Gleichgewichtiger
Realzins
E
D
Kapitalvolumen
Zum gleichgewichtigen Zinssatz entspricht der Betrag, den die Menschen sparen
möchten, genau den für inländische Investitionszwecke und Nettokapitalabfluss
gewünschten Mitteln.
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Höhere Zinssatz  höheres Angebot an Kreditmitteln  steigende Angebotskurve
 sinkende Nachfrage nach Kreditmitteln  fallende Nachfragekurve
Hat ein Land einen relativ niedrigen Zinssatz und ein Land ein relativen hohen
Zinssatz, kann es zu Kapitalabwanderungsprozessen kommen. Das Geld wird
vermehrt in dem Land mit dem hohen Zinssatz angelegt (Zinsparitätstheorie)
Bildung eines internationalen Gleichgewichtszinssatzes
Gründe für unterschiedliche Renditen:
 schnell wachsende Volkswirtschaften bieten i.d.R. auch höhere Renditen
 Kapital fließt also von langsam wachsenden zu schnell wachsenden
Volkswirtschaften
6 Devisenmarkt und Wechselkurs




Währungen werden auf dem Devisenmarkt gehandelt.
Der Preis, zu dem Währungen gehandelt werden, heißt Wechselkurs.
Gewinnt eine Währung gegenüber einer anderen an Wert = Aufwertung;
Verliert eine Währung gegenüber einer anderen an Wert = Abwertung
Währungsangebote und -nachfragen kommen entweder aus Zahlungen von
Gütergeschäften oder aus Kapitaltransfers durch Finanzgeschäfte
Effekte einer Nachfrageerhöhung
Realer Wechselkurs
S
Gleichgewichtiger
Wechslkurs
E2
E1
D2
D1
Menge an Geld
Eine Erhöhung der Nachfrage verursacht eine Aufwertung des Wechselkurses.
Realer Wechselkurs



Das Verhältnis, zu dem Waren und Dienstleistungen eines Landes gegen
Waren und Dienstleistungen eines anderen Landes getauscht werden.
Ist ein Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Handel
Fixiert ein Land den nominalen Wechselkurs trotz hoher Inflation, wird
dadurch die Währung aufgewertet und die Wettbewerbsfähigkeit der Währung
eingeschränkt  inländische Waren werden teuerer, während die
Importpreise bleiben stabil
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Realer Wechselkurs = nominaler Wechselkurs * Preisniveau Ausland/
Preisniveau Inland
*
= e*P/P
Der reale Wechselkurs kann aufgewertet werden durch:
 eine Inflationsrate des Inlands, die die Inflationsrate des Handelspartners
übersteigt (bei fixen Wechselkursen)
 eine nominale Aufwertung der Währung
7 Erklärungen für den Wechselkurs
Kaufkraftparitätentheorie
 Theorie der Wechselkursbestimmung, wobei angenommen wird, dass mit
einer Einheit einer jeden Währung in jedem Land dieselbe Menge an Gütern
erworben werden kann.
 Die Theorie basiert auf dem Grundsatz des einheitlichen Preises  Güter
werden überall zum gleichen Preis gehandelt  Abweichungen sind nur
temporär
 Wäre dies nicht der Fall, kann man Vorteile aus unterschiedlichen Preisen für
ein Gut auf unterschiedlichen Märkten ziehen = Arbitrage
 Wird der Arbitrage-Effekt genutzt stellt sich mit der Zeit wieder ein
ausgeglichener Preis auf den Märkten ein, da sich Angebot und Nachfrage
anpassen
Implikationen aus der Kaufkraftparitätentheorie:
 der nominale Wechselkurs zwischen den Währungen zweier Länder hängt
vom Preisniveau in diesen Ländern ab
 der nominale Wechselkurs muss also so sein, dass man sich auf der ganzen
Welt mit einem € dieselbe Gütermenge kaufen kann
 die Kaufkraftparitäten werden anhand eines breiten Warenkorbes ermittelt
Grenzen der Theorie:
 nicht alle Güter sind leicht handelbar  die Arbitragebewegungen sind zu
klein um die Preisdifferenzen auszugleichen
 handelbare Güter haben nicht immer Substitute, die in anderen Ländern
hergestellt werden
 Transaktionskosten sind nur teilweise berücksichtigt
Big Mac Index
Der Big Mac besteht auf der ganzen Welt aus denselben Zutaten und wird nur im
Inland hergestellt.  Der lokale Preis, umgerechnet in US $, müsste auf der ganzen
Welt gleich sein.
Ist der lokale Preis höher, ist die Währung überbewertet.
Ist der lokale Preis niedriger, ist die Währung unterbewertet.
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