Spezielle Aspekte der Radiochemie, SS 2011

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Spezielle Aspekte der Radiochemie, SS 2011
Kernstrahlungsmessung
7.7.2011
Udo Gerstmann
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Schematischer Aufbau einer
Kernstrahlungsmesssystems
Detektor
Hochspannungsversorgung
Vorverstärker
Verstärker
Einkanalanalysator
Zähler
Vielkanalanalysator
Computer
Oszilloskop
Ladungssammelzeiten
Allgemeine Eigenschaften eines Detektors
zum Nachweis von Kernstrahlung
Zeitabhängigkeit der
Ladungssammlung der
primär erzeugten Ladung Q
Ein im Puls-Modus betriebener
Detektor ist dafür ausgelegt,
jedes einzelne Strahlungsquant
zu registrieren.
Puls-Modus
Zeitkonstante τ = RC
Die Pulshöhe ist proportional
zu der erzeugten Ladung, und
diese ist proportional zu der
Energie der Strahlung.
Pulshöhenverteilung
Differentielle Pulshöhenverteilung
Integrale Pulshöhenverteilung
Hd = minimale Impulshöhe,
die nachgewiesen werden kann
Entscheidend: Beim Plateau
ist die Empfindlichkeit der
Impulsnachweiswahrscheinlichkeit gegenüber der
Schwankung von
Hd am geringsten!
Energieauflösung
Nachweiswahrscheinlichkeit
Nachweiswahrscheinlichkeit
Totale NWW =
Anzahl der gemessenen Impulse
———————————————————
Anzahl der emittierten Quanten o. Teilchen
Anzahl der gemessenen Impulse
Intrinsische NWW = ———————————————————————————
Anzahl der in den Detektor eintretenden Quanten o Teilchen
Peak-to-total Ratio =
Anzahl der gemessenen Impulse im Full-Energy Peak
————————————————————————
Anzahl aller gemessenen Impulse
ADC
Totzeit
Totzeit-Korrektur
Bei kleinen Totzeiten liefern beide
Modelle identische Resultate:
Der ideale Detektor….
:
• Durch jedes einfallende Teilchen/Photon sollte ein Puls erzeugt werden,
der deutlich stärker als das elektronische Rauschen ist,
• Die Pulszeit sollte möglichst kurz sein, damit mehrere
aufeinanderfolgende Teilchen/Photonen unterschieden werden können,
• Zwischen der Energie des Teilchens/Photons und der Impulshöhe sollte
ein genau bekannter Zusammenhang bestehen,
• Identische Teilchen sollten identische Pulse erzeugen, die
Energieauflösung also möglichst gut sein
Halbleiterdetektoren
Mobilität von Ladungsträgern
(in Germanium)
Leitfähigkeit von Halbleitern
Leitfähigkeit von Halbleitern
• "Compensated Material"
– gleiche Konzentration von n- und p-type Dotierung
 praktisch gleiche Eigenschaften wie reines Si oder Ge
– während der Herstellung nicht exakt realisierbar
 Kompensation durch Li-Drifting
• stark dotierte Halbleiter
– Verwendung als Sperrschichten für
Detektorkontaktierungen
Ausgewählte Eigenschaften von Silizium und Germanium
Si
Ge
14
32
Atomgewicht
28,09
72,60
Dichte, 300 K, g cm-3
2,33
5,32
300 K
1,115
0,665
0K
1,165
0,746
1,5 . 1010
2,4 . 1013
300 K
1.350
3.900
77 K
21.000
36.000
300 K
480
1.900
77 K
11.000
42.000
300 K
3,62
77 K
3,76
Kernladungszahl
verbotene Zone, eV
Eigenladungsträgerdichte, 300 K, cm-3
Elektronen-Mobilität cm2 V-1 s-1
Löcher-Mobilität cm2 V-1 s-1
Energie pro Elektronen-Loch-Paar, eV
2,96
G. Knoll, Radiation Detection and Measurement, 3. Ausgabe, 2000
Halbleitermaterialien für Gammadetektoren
Material
Z
Betriebstemperatur
verbotene
Zone
E pro ßLoch-Paar
Dichte
Mobilität
eV
eV
g cm-3
cm2 V-1 s-1
Elektronen
Löcher
Si
14
RT
1,106
3,62
2,33
1350
480
Ge
32
77 K
0,67
2,96
5,32
36.000
42.000
CdTe
48,52
RT
1,47
4,43
6,06
1000
80
CdZnTe
48,30,52
RT
1,57
4,64
5,78
1000
50 - 80
HgI2
80, 53
RT
2,13
4,22
6,30
100
4
Leckstrom
• Zur effektiven Trennung der Ladungsträger muss
typischerweise eine Spannung von bis zu einigen Tausend
Volt angelegt werden.
• Alleine durch die Eigenleitfähigkeit wird dadurch ein
Leckstrom erzeugt.
• Beispiel: Hochreines Si (50.000 Ω cm-1), Dicke 1 mm  R =
5000 Ω. Wenn U = 500 V  I = 0,1 A.
Zum Vergleich: Strom durch 105 strahlungserzeugte
Ladungsträger ≈ 10-6 A.  Leckstrom muss irgendwie um
mehrere Größenordnungen reduziert werden.
Reverse biased Junction
• Anlegen einer externen Spannung, positive Elektrode beim nHalbleiter, negative Elektrode beim p-Halbleiter
• Vergrößerung der aktiven Zone eines Detektors durch
Anlegen einer positiven Spannung an der (negativen) n-Seite
eines Detektors
Diffusionsspannung
ca. 0,4 V in Ge
• Ausgangsmaterial: ptype Germanium
• Auftragen einer nSchicht
• Anlegen einer reversebias-Spannung
Herstellung von HPGe-Kristallen
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