Spektroelektrochemische Untersuchungen von Ruthenium- und Osmium-Komplexen mit redoxaktiven Liganden Von der Fakultät Chemie der Universität Stuttgart zur Erlangung der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) genehmigte Abhandlung Vorgelegt von Thomas Michael Scherer aus Berlin (Steglitz) Hauptberichter: Prof. Dr. Wolfgang Kaim Mitberichter: Prof. Dr. Joris van Slageren Prüfungsvorsitzender: Prof. Dr. Thomas Schleid Tag der mündlichen Prüfung: 27.03.2013 Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart 2013 Für alle, die dies hier ermöglicht haben "The most beautiful thing we can experience is the mysterious. It is the source of all true art and science." (Albert Einstein) Inhalt Inhalt Kapitel 1 1 1.1 Einleitung 1 Kapitel 2 Halbsandwich-Komplexe des Osmiums mit zwei verschieden non-innocent Liganden 12 2.1 Einleitung 12 2.2 Synthese und Charakterisierung 17 2.3 IR-Spektroskopie 21 2.4 Röntgenstrukturanalyse 23 2.5 Cyclovoltammetrie 37 2.6 IR- und ESR-Spektroelektrochemie 47 2.7 UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie 74 2.8 Experimenteller Teil 86 2.8.1 Verwendete Chemikalien 86 2.8.2 Instrumentelle Analytik 86 2.8.2.1 NMR-Spektroskopie 86 2.8.2.2 Massenspektrometrie 87 2.8.2.3 Elementaranalyse 87 2.8.2.4 IR-Spektroskopie 87 2.8.2.5 Röntgenstrukturanalyse 88 2.8.2.6 Cyclovoltammetrie 88 2.8.2.7 IR-Spektroelektrochemie 89 2.8.2.8 ESR-Spektroelektrochemie 90 2.8.2.9 UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie 90 I Inhalt 2.8.2.10 DFT-Rechnung 91 2.8.3 Synthesen 92 2.8.3.0 Darstellung von Stickstoffmonoxid 92 5 2.8.3.1 Darstellung von Dibromnitrosyl-η -1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) [OsBr2(Cp*)(NO)] - 1 92 5 2.8.3.2 Darstellung von Catecholatonitrosyl-η -1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) [Os(Cp*)(c)(NO)] - 2 93 2.8.3.3 Darstellung von 3,5-Di-tert-butylcatecholatonitrosyl5 η -1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) [Os(Cp*)(dtbc)(NO)] - 3 94 2.8.3.4 Darstellung von Naphthalin-2,3-dioxidonitrosyl5 η -1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) [Os(Cp*)(nc)(NO)] - 4 96 2.8.3.5 Darstellung von Nitrosyl-3,4,5,6-tetrachlorcatecholato5 η -1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) [Os(Cp*)(tcc)(NO)] - 5 97 2.8.3.6 Darstellung von Nitrosyl-3,4,5,6-tetrabromcatecholato5 η -1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) [Os(Cp*)(tbc)(NO)] - 6 2.9 Zusammenfassung 98 100 Kapitel 3 Gemischt-Valenz in einem kleinen Ruthenium-Zweikern-Komplex 103 3.1 Einleitung 103 3.2 Synthese und Charakterisierung 105 3.3 ESR-Spektroelektrochemie 107 II Inhalt 3.4 Zusammenfassung 112 Kapitel 4 Gemischt-Valenz in einem Ruthenium-Zweikern-Komplex - verbrückt durch einen Liganden mit Donator- und Akzeptor-Eigenschaften 113 4.1 Einleitung 113 4.2 Synthese und Charakterisierung 115 4.3 ESR-, UV/VIS/NIR- und IR-Spektroelektrochemie 117 4.4 Zusammenfassung 123 Kapitel 5 Gemischt-Valenz in einem asymmetrischen Ruthenium-ZweikernKomplex - verbrückt durch einen nicht-unschuldigen Liganden 124 5.1 Einleitung 124 5.2 Synthese und Charakterisierung 126 5.3 ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie 128 5.4 Zusammenfassung 135 Kapitel 6 Gemischt-Valenz der Klasse I durch Asymmetrie in einem Ruthenium136 Zweikern-Komplex 6.1 Einleitung 136 6.2 Synthese und Charakterisierung 138 6.3 ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie 140 6.4 Zusammenfassung 147 Zusammenfassung 148 Summary 159 Literaturverzeichnis 170 Abkürzungen 180 Danksagung 183 Eidesstattliche Erklärung 185 III Inhalt Lebenslauf 186 Kristallographische Daten 188 IV Kapitel 1 Kapitel 1 1.1 Einleitung Das Verstehen von Redox-Prozessen gehört zu einer der wichtigsten Bestrebungen in der Chemie. Einen Zugang hierzu ermöglicht das Konzept der Oxidationsstufen. Die Bestimmung von Oxidationsstufen ist hierbei häufig keine triviale Angelegenheit, denn es muss zwischen formaler Oxidationszahl und physikalischer Oxidationsstufe unterschieden werden[1]. Die physikalische (spektroskopische) Oxidationsstufe ist nur experimentell bestimmbar, während Oxidationszahlen errechnet werden können. Rechnung und Experiment führen allerdings nicht selten zu verschiedenen Ergebnissen. In diesen Fällen bieten die experimentell ermittelten Oxidationsstufen wesentlich bessere Erklärungen für die Redox-Eigenschaften, die Bindungsverhältnisse und das Reaktionsverhalten einer Verbindung als die errechneten Oxidationszahlen. Koordinationschemie die 1966 Im Zusammenhang von Jørgensen damit steht stammende in der Definition[2]: „Ligands are innocent when they allow oxidation states of the central atoms to be defined.“ Bei Komplexen mit sogenannten non-innocent (nicht-unschuldigen) Liganden[3] ist die Ermittlung der Oxidationsstufe eines Zentralatoms auf theoretischem Wege kaum möglich. Die formalen Oxidationszahlen und die physikalischen Oxidationsstufen innerhalb eines solchen Komplexes stimmen häufig nicht überein. Die Bindung eines Liganden an ein Zentralatom kann als Linearkombination der an der Bindung beteiligten Orbitale angesehen werden. Bei der Bindung eines redoxaktiven Liganden, dessen Orbitale denen eines Zentralatoms energetisch ähnlich genug sind, können die resultierenden Molekülorbitale ebenso wie die an der Bindung beteiligten Elektronen oft nicht mehr eindeutig den Bindungspartnern zugeordnet werden. Zur Ermittlung der physikalischen Oxidationsstufen in Übergangsmetall-Komplexen mit non-innocent Liganden[3] ist die Untersuchung des 1 Kapitel 1 Elektronentransfer-Verhaltens der Komplexe von zentraler Bedeutung. Hierzu können spektroelektrochemische[4] Untersuchungen dienen - eine Reihe von in situ Techniken, welche spektroskopische und elektrochemische Methoden kombinieren. Ob und wie ein Ligand nicht-unschuldiges Verhalten zeigt hängt von zahlreichen Faktoren[5] ab und ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich[6]. Die Komplexität dessen führt oft dazu, dass sich Liganden wie Cyanid[7], die lange für innocent (unschuldig) gehalten wurden, als nicht-unschuldig erweisen. Die immer größer werdende Zahl an non-innocent Liganden[6,8] gibt Anlass zur Vertiefung des Verständnisses des non-innocent Begriffs - auch für Komplexe mit (non-innocent) Ligand-Metall-Kombinationen, die schon zahlreich untersucht worden sind. Diese Arbeit befasst sich mit spektroelektrochemischen Untersuchungen von Ruthenium- und Osmium-Komplexen mit redoxaktiven Liganden, um die Zuordnung physikalischer Oxidationsstufen und die Lokalisation von Elektronentransfer-Prozessen zu ermöglichen. Das Elektronentransfer-Verhalten von Ruthenium-Komplexen ist nicht nur in der Welt der non-innocent Chemie ein relevantes Thema, sondern auch in der Katalyse[9–12] und der Krebstherapie[13–15]. Im Jahre 2005 erhielten Y. Chauvin, R. H. Grubbs und R. R. Schrock den Nobelpreis für die Entwicklung der Metathese in der organischen Synthese. Von den Katalysatoren für die Olefin-Metathese, die R. H. Grubbs entwickelte, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Varianten[12], die sich von den klassischen Grubbs-Katalysatoren der ersten und zweiten Generation (Abbildung 1) ableiten. Unterschiedliche Liganden beeinflussen dabei Parameter der Katalysatoren wie Reaktivität[10], Luftstabilität, Toleranz gegenüber verschiedenen Lösungsmitteln[11], Umsatz von Substraten mit unterschiedlichen funktionellen Gruppen und andere Reaktionsbedingungen. Metathese-Katalysatoren ermöglichen Reaktionen, die auf anderem Wege nicht oder nur in Verbindung mit einem hohen Maß an synthetischem Aufwand durchgeführt werden können. 2 Kapitel 1 Abbildung 1 Grubbs-Katalysatoren: 1. Generation (links), 2. Generation (rechts) Die Entwicklung moderner Antitumor-Wirkstoffe konzentriert sich immer stärker auch auf Ruthenium-Komplexe. Die Ursache hierfür liegt mitunter in den starken Nebenwirkungen - wie zum Beispiel Nephrotoxizität - des bekannten Cisplatins und seiner Derivate. Organometall-Verbindungen erweisen sich bei der Suche nach Alternativen als vielversprechend. Häufig handelt es sich um HalbsandwichRuthenium-Komplexe[13–15], die neben Arenen eine Vielzahl an unterschiedlichen Liganden aufweisen. Als Inhibitoren gegen metastasierenden Lungenkrebs wirken zum Beispiel die Ruthenium-RAPTA-Derivate. In der Koordinationssphäre des Rutheniums befinden sich hier ein pta-Ligand (pta = 1,3,4-Triaza-7-phosphatricyclo-[3.3.1.1]-decan) und p-Cymen (1-Isopropyl-4-methylbenzen) (RAPTA-C) beziehungsweise Methylbenzen (RAPTA-T)[13]. Die Wirkungsweise dieser Verbindungen ist noch nicht vollständig geklärt, da erstaunlicherweise sehr hohe Aktivität gegenüber Metastasen, gegenüber dem Haupttumor jedoch nur milde Aktivität zu verzeichnen ist. Zudem wurde nicht nur eine Bindung dieser Wirkstoffe an die DNA festgestellt (ähnlich wie beim Cisplatin), sondern auch eine Bindung an Proteine, bei der eine erheblich größere Bindungsstärke nachgewiesen werden konnte[13]. Die Antitumor-Aktivität von Ruthenium-Komplexen wird mitunter auf die Hydrolyse-Produkte beziehungsweise Wasser-Addukte zurückgeführt, die sich nach Abspaltung von oft ebenfalls koordinierten Halogenid-Liganden bilden[13–15]. 3 Kapitel 1 Die Antitumor-Aktivität eines Ruthenium-Komplexes hängt aber nicht nur von der Art seiner Liganden ab[14], sondern ist auch steuerbar durch Oxidation beziehungsweise Reduktion von koordinierten redoxaktiven Liganden wie o-pda (o-pda = o-Phenylendiamin) beziehungsweise o-bqdi (o-bqdi = o-Benzochinondiimin) in Komplexen des Typs [RuCl(Cym)(o-pda)] (Cym = p-Cymen = 1-Isopropyl-4-methylbenzen; und [RuCl(hmb)(o-bqdi)][13] 6 hmb = η -1,2,3,4,5,6-Hexamethyl- benzen) (Abbildung 2). Abbildung 2 [RuCl(Cym)(o-pda)] (links), [RuCl(hmb)(o-bqdi)] (rechts) Obwohl aufgrund der hohen Zahl an Ruthenium-Verbindungen mit großem Potential an Anwendungen die Erweiterung der Forschung auf deren OsmiumAnaloga naheliegt, geschieht dies nur in geringem Maße. Ursachen hierfür sind unter anderem - verglichen mit Ruthenium - der höhere Preis und die hohe Toxizität (OsO4) mancher Osmium-Verbindungen. Die mit Osmium-Komplexen bei in vitro Studien erzielten Erfolge auf dem Gebiet der Antitumor-Forschung sind allerdings bemerkenswert[13–17]. Halbsandwich-Osmium-Komplexe zeigten mit Cisplatin vergleichbare Antitumor-Aktivität. Tests auf Wirkung gegenüber Cisplatinresistenten Tumor-Zellen fielen ebenfalls positiv aus[13,17]. Als entscheidende Faktoren 4 Kapitel 1 für die Aktivität gelten mitunter Substituenten-Effekte auf Liganden und Ladungen sowohl der Liganden, als auch des Osmiums[13,14,17]. Kapitel 2 dieser Arbeit befasst sich mit Osmium-Komplexen hinsichtlich der Effekte von Liganden beziehungsweise deren Substituenten auf das ElektronentransferVerhalten und auf begünstigte Oxidationsstufen. Halbsandwich-Osmium-Komplexe des p Typs p q r [Os (Cp*)(Q )(NO )] q r [Ru (Cp*)(Q )(NO )] substituierte werden mit ihren Ruthenium-Analoga[18] 5 (Cp* = η -1,2,3,4,5-Pentamethylcyclopentadienyl; chinoide Liganden; p, q, r = Oxidationsstufen) Q = un/ verglichen. Spektroelektrochemische Verfahren und deren (kombinierte) Auswertung werden zur Aufklärung der Redox-Eigenschaften dieser Komplexe verwendet, bei denen die Koordination mehrerer (verschiedener) nicht-unschuldiger Liganden an ein MetallZentrum zu einer hohen Zahl an Möglichkeiten für die Redox-Zustände von Liganden und Metall führt. Nicht weniger komplizierte Verhältnisse treten in gemischt-valenten Metalla p q r b a b Komplexen des Typs [(L )x(a)M (µ−BL )M (L )y(b)] (L , L = Co-Liganden (mit: a = 1 - s, b = 1 - t); x(a), y(b) = Anzahl µ−BL = Brücken-Ligand; der Co-Liganden M = Metall; (mit: x(a) = 1 - u, p, q, r = Oxidationsstufen) y(b) = 1 - v); auf. Die Eigenschaften solcher Komplexe stehen seit der Erkenntnisse zum intramolekularen Elektronentransfer des Creutz-Taube-Ions[19,20] (Abbildung 3) und seines CyanoDerivats[21] zunehmend im Mittelpunkt der Forschung. Abbildung 3 Creutz-Taube-Ion 5 Kapitel 1 Die zunehmende Zahl an untersuchten gemischt-valenten Verbindungen trägt zwar einerseits zu einem immer besseren Verständnis der Bindungs-Verhältnisse und Elektronentransfer-Prozesse in Metall-Komplexen bei, warf aber auch mit einer Zunahme an immer komplizierteren Systemen immer neue Fragen auf. Die HushApproximation[22,23], die ihre Wurzeln in der Marcus-Theorie[24] hat, erlaubt die Analyse der bei solchen Komplexen auftretenden IVCT(intervalence charge transfer)Banden in der UV-VIS-NIR-Spektroskopie. Dadurch ist die Klassifizierung gemischtvalenter Verbindungen nach Robin/Day[25] möglich, die ursprünglich drei Klassen gemischt-valenter Systeme vorsieht (Abbildung 4-6). Abbildung 4 Energie Klasse I λ H ab = 0 --> kein IVCT Reaktionskoordinate λ: Reorganisationsenergie, Hab: elektronischer Kopplungsparameter a p q r b Klasse I beschreibt Systeme mit lokalisierter Valenz ([(L )x(a)M (µ−BL )M (L )y(b)] (mit: p < r), Abbildung 4), bei denen keine elektronische Kopplung zwischen den Metall6 Kapitel 1 Zentren auftritt. Sie verhalten sich wie unabhängige Metall-Zentren. Es werden keine IVCT-Banden beobachtet. a p q r b Bei Klasse II liegt ebenfalls Valenz-Lokalisation ([(L )x(a)M (µ−BL )M (L )y(b)] (mit: p < r), Abbildung 5) vor, die Metall-Zentren sind allerdings schwach beziehungsweise moderat elektronisch gekoppelt. Dadurch ist eine Interaktion zwischen den Metall-Zentren möglich. Systeme der Klasse II besitzen eine geringe Aktivierungsbarriere zwischen den zwei Minima ihrer adiabatischen Grundzustandspotentialhyperfläche. Ein optisch angeregter IVCT-Übergang ist möglich. Abbildung 5 Energie Klasse II E IVCT = λ 2 H ab Reaktionskoordinate λ: Reorganisationsenergie, Hab: elektronischer Kopplungsparameter 7 Kapitel 1 a k q k b Die Situation mit delokalisierter Valenz ([(L )x(a)M (µ−BL )M (L )y(b)] (mit: k aus Gleichung 1), Abbildung 6) wird durch Klasse III beschrieben. Es liegt eine starke elektronische Kopplung der Metall-Zentren vor, was eine starke Metall-MetallInteraktion zur Folge hat. Die Grundzustandspotentialhyperfläche besitzt nur noch ein Minimum und eine Aktivierungsbarriere für die Interkonversion der Metallzentren entfällt. Die Metall-Zentren weisen beide dieselbe Oxidationsstufe auf, p r das heißt bei zwei Metall-Zentren M und M ergibt sich die neue Oxidationsstufe k beider Zentren aus Gleichung 1: k=p+ |p < (1) Bei Klasse III Systemen ist ebenfalls ein optisch angeregter IVCT-Übergang möglich. Abbildung 6 Energie Klasse III E IVCT = 2 H ab Reaktionskoordinate Hab: elektronischer Kopplungsparameter 8 Kapitel 1 Die Einteilung von gemischt-valenten Verbindungen in die drei Klassen erfolgt mittels Analyse der IVCT-Banden durch Hush-Approximation[22,23]. Hierfür wird die theoretische Halbwertsbreite ∆ῦ / der IVCT-Bande in Wellenzahlen nach Hush (Gleichung 2) bestimmt und mit der experimentell ermittelten Halbwertsbreite in Wellenzahlen verglichen. ∆ῦ / ! " = 2310 ∙ ῦ (2) In Gleichung 2, die für IVCT-Banden von Klasse II Verbindungen erfüllt ist, ist ῦ die Energie am Absorptionsmaximum der IVCT-Bande in Wellenzahlen. Der Vergleich der theoretischen Halbwertsbreite ∆ῦ Halbwertsbreite ∆ῦ # / / und der experimentellen in Wellenzahlen erfolgt durch die Anwendung von Gleichung 3[26]. & ' Γ=1− ∆ῦ!/" (3) ∆ῦ()&* !/" Für die unterschiedlichen Klassen - bei Klasse I Systemen wird in der Regel keine IVCT-Bande beobachtet - nimmt Γ (bei Raumtemperatur) unterschiedliche Wertebereiche an[26]: Klasse II A: 0 < Γ < 0.1 Klasse II B: 0.1 < Γ < 0.5 Klasse II/III: Γ ≈ 0.5 Klasse III: Γ > 0.5 Klasse II A stellt dabei ein schwach gekoppeltes, Klasse II B ein moderat gekoppeltes Klasse II Sytem dar[26]. Bei Klasse II/III[26,27] handelt es sich um eine Grenzklasse, bei der nahezu delokalisierte Valenz vorliegt. Solche Systeme besitzen Eigenschaften von Klasse II und III. Klasse II A, Klasse II B und Klasse II/III stellen eine Erweiterung der ursprünglichen Klassifizierung nach Robin/Day[25] dar. 9 Kapitel 1 Das Verstehen der Elektronentransfers Valenzebenso und wie Spin-Zustände, der des intramolekularen Metall-Metall-Interaktion und ihrer Abhängigkeit von zum Beispiel dem Brücken-Liganden ist aber nicht der einzige Beweggrund für die Erforschung gemischt-valenter Verbindungen. Derartige Systeme werden als vielversprechend für den Einsatz in molekularen Elektronik[28] (zum Beipiel als molekulare Schalter) und in der optischen Informationstechnologie[29,30] angesehen. Des weiteren sind an vielen biologischen Vorgängen Metall-Komplexe beteiligt. In die Elektronentransfer-Prozesse, die an aktiven Zentren ablaufen, ist häufig mehr als ein Metallzentrum involviert[31,32] (Abbildung 7). Abbildung 7 + [2Fe-2S] Protein-Zentren Unter den Redox-Zuständen, die die Metall-Komplexe solcher Zentren einnehmen können, befindet sich nicht selten mindestens einer mit gemischter Valenz[31,32]. Kapitel 3 bis Kapitel 6 befassen sich mit Ruthenium-Zweikern-Komplexen und deren Elektronentransfer-Verhalten. Unterschiedliche Brücken- und Co-Liganden führen durch ihre Koordination an die Ruthenium-Zentren zu verschiedenen Eigenschaften der Komplexe. Die Untersuchung der zugänglichen Redox-Zustände der Verbindungen durch spektroelektrochemische Methoden gibt Aufschluss über Oxidationsstufen und Redox-Prozesse. Bei gemischt-valenten Redox-Zuständen der Komplexe werden Valenz- und Spin-Situation, Metall-Metall-Interaktion und intramolekularer Elektronentransfer analysiert. Die Rolle der (redox- aktiven/potentiell nicht-unschulgigen) Brücken-Liganden wird dabei miteinbezogen, 10 Kapitel 1 auch in Bezug auf die Interaktion der Metall-Zentren (Elektronenübertragung beziehungsweise Lochleitung[3,26,33]). Es werden nicht nur gemischt-valente RedoxZustände von symmetrischen, sondern auch von asymmetrischen Verbindungen untersucht. Bei letzteren wird hier die Entartung dadurch aufgehoben, dass ein Brücken-Ligand an zwei Metalle mit unterschiedlicher Koordinationsumgebung (unterschiedlichen Co-Liganden) bindet. Beispiele asymmetrischer gemischt-valenter Komplexe[34] sind wesentlich seltener als Beispiele symmetrischer Systeme. In Kapitel 3 und 4 werden symmetrische Komplexe der allgemeinen Form a p q r a a [(L )x(a)Ru (µ−BL )Ru (L )x(a)] (L = Co-Liganden (mit: a = 1 - s); x(a) = Anzahl der CoLiganden (mit: beschrieben und x(a) = 1 - u); diskutiert. asymmetrischen a p q µ−BL = Brücken-Ligand; p, q, r = Oxidationsstufen) Kapitel 5 und Kapitel 6 Koordinationsverbindungen r b [(L )x(a)Ru (µ−BL )Ru (L )y(b)] a b (L , L = Co-Liganden der (mit: befassen allgemeinen a = 1 - s, sich mit Form b = 1 - t); x(a), y(b) = Anzahl der Co-Liganden (mit: x(a) = 1 - u, y(b) = 1 - v); µ−BL = BrückenLigand; p, q, r = Oxidationsstufen). 11 Kapitel 2 Kapitel 2 Halbsandwich-Komplexe des Osmiums mit zwei verschieden non-innocent Liganden 2.1 Einleitung Der einzähnige nicht-unschuldige Ligand[35–41] („the simplest case of a suspect ligand“[2]) Nitrosyl (NO) kann bei seiner Bindung an ein Metall[35] verschiedene RedoxZustände einnehmen. Nitrosyl besitzt gleichzeitig σ−Donator- und π−AkzeptorEigenschaften[42] und wird durch Eigenschaften des Metalls und der Co-Liganden (Trans-Effekt) beeinflusst. Bezüglich der Redox-Zustände werden die drei Fälle + 0 0 - NO ,NO (NO = NO˙) und NO diskutiert[36–41,43]. Welcher Redox-Zustand dem NO zugeordnet wird, hängt von der Besetzung eines Molekülorbitals (MO) mit hauptsächlich π∗(NO)-Charakter Bindungswinkel[35,40,41,44–49] ab[35,36]. (Abbildung 8) Davon und werden Abbildung 8 - [M]-(NO) : ~180°, [M]-(NO)˙: 145 ± 10°, [M]-(NO) : 125 ± 10° 12 M-N-O- N-O-Bindungslängen[35,40,41,47–49] beeinflusst. + auch Kapitel 2 + Beim im Wesentlichen linear gebundenen NO ist dieses MO unbesetzt, beim stark - gewinkelten NO zweifach und bei NO˙ einfach[35,36]. Des weiteren können den einzelnen Oxidationsstufen des koordinierten Nitrosyls unterschiedliche Wellenzahlenbereiche für die NO-Streckschwingung zugeordnet werden[35–41,49–52]. Im Jahre 1998 wurden R. F. Furchgott, F. Murad und L. Ignarro mit dem Nobelpreis im Bereich Medizin ausgezeichnet. Sie erbrachten Nachweise für die Relevanz des Nitrosyls als Botenstoff[53] und für die Gefäßfunktion[54]. In einer Abart des Harnstoffzyklus wird ein NO-Häm-Komplex als Intermediat gebildet[55,56]. Das Häm ist Teil einer NO-Synthase (eNOS)[55–57], welche die Umsetzung von L-Arginin zu NO katalysiert. Hinzu kommt die Wichtigkeit des Nitrosyls für die Immunabwehr, als Neurotransmitter (Alzheimer-Forschung[58]), für Blutdruck regulierende Medikamente, und in der Krebstherapie (Apoptose der Krebszellen durch gezielte NO-Freisetzung aus Ruthenium-Nitrosyl-Komplexen[59]). Des weiteren kann durch Koordination aktiviertes Nitrosyl zur Einführung funtioneller Gruppen in der Synthese verwendet werden[60,61]. Abbildung 9 R1 R2 R1 R1 R2 O O -e R3 O R2 O R3 O -e +e R3 R4 O +e R4 Q2 R4 Q0 Q 2- - 0 Catecholato- (Q ), o-Semichinonato- (Q˙ ), o-Benzochinon (Q ) 1 4 1 3 t 2 4 hier entweder: R – R = H, Cl, Br oder: R , R = Bu und R , R = H 13 Kapitel 2 Chinoide Liganden wie Benzen-1,2-diol (Catechol) zählen ebenfalls zu den nichtunschuldigen Liganden. Catechol-Derivate können durch Substitution am Phenylrest[62–66] oder der Hydroxygruppen[67] erhalten werden. Catechol-Derivate können als non-innocent Ligand drei Redox-Zustände einnehmen, die als Catecholato-, und o-Semichinonato- bezeichnet o-Benzochinon werden (Abbildung 9). Chinoide Liganden sind aber nicht nur potentiell nicht-unschuldig, sondern auch biologisch relevant. Ubichinon (Abbildung 10) - ein p-Benzochinon-Derivat - spielt als Coenzym Q[68] eine wichtige Rolle in der Atmungskette von Säugetieren. Dabei involvierte Redox-Reaktionen führen im Wesentlichen zu Redox-Zuständen, die analog zu denen in Abbildung 9 sind. Abbildung 10 n: speziesabhängig bei Säugetieren am häufigsten: n = 10 p q r Dieses Kapitel beschreibt Osmium-Komplexe des Typs [Os (Cp*)(Q )(NO )], die mit p q r 5 ihren Ruthenium-Analoga[18] [Ru (Cp*)(Q )(NO )] (Cp* = η -1,2,3,4,5-Pentamethylcyclopentadienyl; Q = un/substituierte chinoide Liganden; p, q, r = Oxidationsstufen) (Abbildung 11-12) verglichen werden. 14 Kapitel 2 Abbildung 11 p q r [Os (Cp*)(Q )(NO )] 1 4 1 3 2 t 4 q links: R – R = H, Cl, Br oder: R , R = Bu und R , R = H, rechts: Q = Naphthalin-2,3-dioxido- Abbildung 12 p q r [Ru (Cp*)(Q )(NO )] 1 4 1 3 t 2 4 q links: R – R = H, Cl, Br oder: R , R = Bu und R , R = H, rechts: Q = Naphthalin-2,3-dioxido- Durch das Einsetzen von Catecholat-Derivaten bei der Synthese und facial bindendem, donativem Cp* sind diese Komplexe elektronenreich. Die Koordination zweier verschiedener nicht-unschuldiger Liganden an ein Metall-Zentrum ergibt komplexe Redox-Systeme, bei denen schon der Redox-Grundzustand eine große Zahl an Kombinationen für die Oxidationsstufen der einzelnen Redox-Zentren zulässt. Nimmt man für das Metall nur drei mögliche Oxidationsstufen (+II/+III/+IV) 3 an so ergeben sich immer noch 3 = 27 theoretische Kombinationen für den Redox15 Kapitel 2 Grundzustand. Im Folgenden werden röntgenstrukturanalytische und spektroelektrochemische Untersuchungen dieser Komplexe im Abgleich mit DFT(density functional theory)-Rechnungen diskutiert. Der Redox-Grundzustand und ablaufende Redox-Prozesse werden zugeordnet. Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Ruthenium- und Osmium-Komplexe werden aufgezeigt und Substituenten-Effekte diskutiert. 16 Kapitel 2 2.2 Synthese und Charakterisierung Im Einzelnen handelt es sich bei den hier diskutierten Komplexen um die in Abbildung 13-14 aufgeführten Verbindungen 1-12: Abbildung 13 Bei möglichen Stereoisomeren ist hier jeweils nur eines gezeigt. Eine stereoselektive Synthese wurde nicht durchgeführt. Die Daten bezüglich der Komplexe 7-12 stammen aus der Diplomarbeit von T. M. Scherer[18]. Die Synthese der Verbindung 1 erfolgte gemäß den von C. L. Gross 17 Kapitel 2 et al.[69] und M. Herberhold et al.[49] veröffentlichten Methoden. Verbindung 7 wurde nach einer Prozedur von J. L. Hubbard et al.[70] dargestellt[18]. Abbildung 14 Bei möglichen Stereoisomeren ist hier jeweils nur eines gezeigt. Eine stereoselektive Synthese wurde nicht durchgeführt. Die Umsetzung der Vorstufe 1 zu den Komplexen 2-6 und der Vorstufe 7 zu 8-12 wurde in Anlehnung an die Arbeiten von K. Yang et al.[50] beziehungsweise T. M. Scherer[18] durchgeführt. Allgemeine Abbildungen 15-16. 18 Synthese-Schemata zeigen die Kapitel 2 Abbildung 15 1 4 1 3 t 2 4 2 4 R – R = H, Cl, Br oder: R , R = Bu und R , R = H Abbildung 16 1 4 1 3 t R – R = H, Cl, Br oder: R , R = Bu und R , R = H Die Vorstufen 1 beziehungsweise 7 wurden zu den Komplexen 4 beziehungsweise 10 analog zu den hier gezeigten Synthesen umgesetzt. Die Reaktion von H2OsBr6 und Cp*H (Cp*H = 1,2,3,4,5-Pentamethylcyclopenta-1,3-dien) zum Dimer [Os2Br4(Cp*)2] ist kinetisch kontrolliert. Eine Überschreitung der angegeben Reaktionszeiten führt 19 Kapitel 2 dazu, dass kein Produkt erhalten werden kann. [Os2Br4(Cp*)2] wurde durch waschen mit n-Hexan aufgereinigt. Bei der thermodynamisch kontrollierten Synthese des Polymers [RuCl2(Cp*)]x wurde im Anschluss auf eine Aufreinigung verzichtet. Die in den Synthese-Schemata angegeben Zeiten für die Reaktion der Zwischenstufen [Os2Br4(Cp*)2] und [RuCl2(Cp*)]x mit Stickstoffmonoxid beziehen sich auf die Durchleitung des Gases unter Rühren durch die Reaktionslösung und das anschließende Rühren bis zur Beendigung der Reaktion. Im Gegensatz zum Syntheseweg der Ruthenium-Verbindungen wurde bei den Osmium-Analoga eine Darstellung der Komplexe 2-6 über die Vorstufe 1 gewählt, welche Bromo-Liganden anstelle von Chloro-Liganden, wie in einer zu 7 analogen Verbindung [OsCl2(Cp*)(NO)], besitzt. Der Grund dafür ist, dass Os-Br-Bindungen labiler sind als Os-Cl-Bindungen. Eine [OsCl2(Cp*)(NO)] Vorstufe kann nur sehr schwer oder gar nicht mit den verwendeten Catecholaten zur Reaktion gebracht werden. Der Verlauf der Reaktionen wurde durch Dünnschichtchromatographie überwacht. Aufgrund der höheren Reaktionsträgheit der Osmiumverbindung 1 im Vergleich zum Ruthenium-Analogon 7 mussten die durchschnittlichen Reaktionszeiten länger gewählt werden (Ruthenium-Komplexe: 24 - 72 h, Osmium-Komplexe: 24 - 120 h). Die Komplexe 1-12 wurden durch Säulenchromatographie (Kieselgel) aufgereinigt. Der Nachweis der diamagnetischen (siehe 2.6 IR- und ESR-Spektroelektrochemie) Neutral-Komplexe erfolgte durch NMR-Spektroskopie, Elementaranalyse (C, H, N) und Massenspektrometrie. Die chemischen Verschiebungen (NMR) liegen im Bereich der erwarteten Werte. Verglichen mit den Präkursoren 1 und 7 sind die Methylprotonen des Cp*-Liganden der Osmium-Komplexe um δ = 0.14 - 0.17 ppm und die der Ruthenium-Komplexe um δ = 0.05 - 0.08 ppm ins Hochfeld verschoben, was jeweils einen Unterschied zwischen den einzelnen Liganden von ∆δ = 0.03 ppm ausmacht. Die Daten aus der Feinmassenbestimmung (HRMS) zeigen gute Übereinstimmung mit den berechneten Werten. 20 Kapitel 2 2.3 IR-Spektroskopie Die an den Komplexen 2-6 und 8-12 durchgeführten IR-spektroskopischen Messungen wurden am Festkörper und in Lösung (CH2Cl2) durchgeführt. Die erhaltenen Nitrosyl-Streckschwingungsbanden sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1 -1 ῦ / cm 4 1704 Komplex Festkörper Lösung (CH2Cl2) 2 1674 3 1689 5 1716 6 1716 1719 1709 1724 1741 1738 Referenz diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit 11 1727 12 1731 -1 Komplex Festkörper Lösung (CH2Cl2) 8 1687 9 1682 ῦ / cm 10 1714 1732 1714 1737 1753 1751 Referenz [18] [18] [18] [18] [18] NO-Banden der Komplexe 2-6 und 8-12 aus der IR-Spektroskopie Die NO-Banden aus den Festkörper-Messungen weisen bei allen Verbindungen niedrigere Werte auf als bei den Messungen in Lösung. Die Osmium-Komplexe -1 zeigen dabei Banden in den Bereichen 1674 - 1716 cm -1 und 1709 - 1741 cm für Festkörper und Lösung, die Banden der Ruthenium-Komplexe liegen diesbezüglich -1 -1 zwischen 1682 - 1731 cm und 1714 - 1753 cm . Dies macht bei den Verbindungen 2-6 -1 einen jeweiligen Unterschied zwischen Festkörper und Lösung von 20 - 45 cm und -1 bei den Verbindungen 8-12 von ebenfalls 20 - 45 cm aus. Allerdings sind die Unterschiede bei dem jeweiligen Osmium-beziehungsweise Ruthenium-Analogon nicht immer gleich groß. Die geringen Differenzen in den NO-Bandenlagen bei -1 -1 sowohl den Komplexen 2-6 mit ∆ῦNO = 32 cm (Festkörper: ∆ῦNO = 42 cm ), als auch -1 -1 bei den Komplexen 8-12 mit ∆ῦNO = 39 cm (Festkörper: ∆ῦNO = 49 cm ) legen nahe, 21 Kapitel 2 dass der NO-Ligand bei allen Verbindungen im selben Redox-Zustand vorliegt[18,35– . Für unterschiedliche Redox-Zustände des Nitrosyl-Liganden innerhalb einer 41,49–52] -1 Verbindungsklasse wären wesentlich größere Differenzen von ∆ῦNO = 200 - 300 cm zu erwarten[18,35,37–41]. Die hier vorliegenden geringen Unterschiede können auf Substituenten-Effekte der chinoiden Liganden zurückgezuführt werden. Dies wird an den NO-Banden aus den in Lösung gemessenen Spektren besonders deutlich. Je stärker die Akzeptor-Eigenschaften der Substituenten am Phenylrest der chinoiden Liganden sind, desto Streckschwingungsbande. höher sind die Erwartungsgemäß Werte führt für die die jeweilige NO- Koordination von akzeptiveren chinoiden Liganden zu einer Verringerung der Elektronendichte am Metall, wodurch die π-Rückbindung von Elektronendichte des Metalls in antibindende Orbitale des Nitrosyl-Liganden geschwächt wird. Dies erhöht die Bindungsordnung und damit Anregungsenergie der NO-Bindung. Einen vergleichbaren Effekt verursacht das Vorliegen der verschiedenen chinoiden Liganden in von Komplex zu Komplex unterschiedlichen Redox-Zuständen[18,40,41,51]. 22 Kapitel 2 2.4 Röntgenstrukturanalyse Durch Röntgenstrukturanalyse an Einkristallen konnten die Molekülstrukturen der Komplexe 3, 5 und 9 im Rahmen dieser Arbeit erhalten werden. Prinzipiell ist bei asymmetrischem Substitutionsmuster am chinoiden Liganden, wie bei den Verbindungen 3 und 9, die Bildung von Enantiomeren möglich. Kristallographisch unabhängige Molekülstrukturen innerhalb einer Elementarzelle können einerseits dadurch und andererseits durch Rotation des Cp*-Ringes erhalten werden. Abbildung 17 ORTEP-Darstellung von 3. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome und Hexan sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet. Messung und Rechnung wurden von Ingo Hartenbach durchgeführt. 23 Kapitel 2 Tabelle 2 Komplex 3 C24H35NO3Os 5 C16H15Cl4NO3Os 9 C24H35NO3Ru Temperatur Wellenlänge Kristallsystem 575.73 g/mol Plättchen (rot-braun) Pentan/ Hexan 100 (1) K 0.71073 Å triklin Raumgruppe P-1 601.29 g/mol Plättchen (orange) Dichlormethan/ Aceton 100 (1) K 0.71073 Å monoklin P21/c 486.60 g/mol Plättchen (schwarz) Dichlormethan /Aceton 100 (1) K 0.71073 Å tetragonal I41/a Zelldimensionen a = 12.6580(3) Å b = 14.1061(4) Å c = 14.3374(4) Å α = 84.504(2)° β = 81.923(2)° γ = 81.847(2)° a = 17.9597(3) Å b = 13.1083(3) Å c = 16.3252(5) Å α = 90° β = 108.123(2)° γ = 90° a = 20.9956(3) Å b = 20.9956(3) Å c = 21.7862(5) Å α = 90° β = 90° γ = 90° Summenformel Molmasse Kristallhabitus Kristallisationsmedium Zellvolumen 3 3652.6(2) Å 8 3 9603.7(3) Å 16 3 2.187 g/cm 3 1.346 g/cm 3 Formeleinheiten pro Zelle Z 2501.5(1) Å 4 Berechnete Dichte 1.529 g/cm Absorptionskoeffizient 5.119 mm 1144 0.41° - 28.28° -16 < h < 16 -18 < k < 18 -19 < l < 19 21962 12050 7.583 mm 2288 0.41° - 28.28° -23 < h < 23 -15 < k < 17 -21 < l < 21 16347 8879 0.676 mm 4064 0.41° - 28.28° -27 < h < 27 -19 < k < 19 -28 < l < 28 11166 5809 Reflexe mit F > 2σ(F ) 9069 6417 4698 Strukturverfeinerung Vollmatrix Least Squares Vollmatrix Least Squares Vollmatrix Least Squares Daten / Restraints / Parameter an F 12050 / 0 / 545 an F 8879 / 0 / 461 an F 5809 / 0 / 402 1.069 1.030 1.126 R(F) = 0.0393 R(F) = 0.0344 R(F) = 0.0310 -1 F(000) Gemessener θ-Bereich Indexbereich Anzahl der gemessenen Reflexe Unabhängige Reflexe 2 2 2 Goodness-of-Fit an F 2 2 2 R-Werte für Reflexe mit [F > 2σ(F )] -1 2 2 wR(F ) = 0.0673 R(F) = 0.0608 2 R-Wert (intern) wR(F ) = 0.0790 Rint = 0.0435 Größtes Maximum und Minimum 1.272, -1.797 R-Werte (sämtliche Daten) wR(F ) = 0.0716 R(F) = 0.0649 3 -1 2 2 wR(F ) = 0.0582 R(F) = 0.0494 2 wR(F ) = 0.0745 Rint = 0.0402 2 wR(F ) = 0.0663 Rint = 0.0261 1.323, -1.773 0.391, -0.387 2 Ausgewählte kristallographische Daten von 3, 5 und 9 Die Messungen wurden von Falk Lissner (9) und Ingo Hartenbach (3 und 5) durchgeführt. Die Rechnungen wurden von Falk Lissner (9) und Ingo Hartenbach (3, 5 und 9) durchgeführt. 24 Kapitel 2 Dieser kann bei der Kristallisation Vorzugspositionen einnehmen, was durch den sterischen Anspruch der Methyl-Gruppen am Ring begünstigt wird. So ist es möglich, dass zwei Molekülstrukturen innerhalb einer Elementarzelle eigentlich Enantiomere sind, aber durch unterschiedliche Position der Methyl-Gruppen der Cp*-Liganden bezüglich des jeweiligen übrigen Moleküls diese Enantiomerie aufgehoben wird. Verbindung 3 (Abbildung 17) kristallisiert in der triklinen Raumgruppe P-1. Kristallographische Daten sind in Tabelle 2 aufgeführt. Abbildung 18 ORTEP-Darstellung von 5. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet. Messung und Rechnung wurden von Ingo Hartenbach durchgeführt. Die Molekülstrukturen des Komplexes 5 sind in Abbildung 18 gezeigt. Er kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/c. Ausgewählte kristallographische Daten sind in Tabelle 2 angegeben. Die beiden Molekülstrukturen von 3 sind 25 Kapitel 2 Enantiomere mit einer Torsion der Cp*-Ringe um die Bindungsachse zum Osmium von (gerundet) 9° gegeneinander. Bei den Molekülstrukturen der Verbindung 5 beträgt diese Torsion (gerundet) 33°. Da prinzipiell 36, bei Enantiomerie 72 verschiedene Möglichkeiten (Rotation des Cp*-Liganden um ganzzahlige Werte vorausgesetzt) für die Position des Cp*-Ringes denkbar sind, in beiden Fällen aber jeweils nur zwei vorkommen, liegt nahe, dass es sich um Vorzugspositionen handelt. Die Röntgenstrukturanalyse der Verbindung 9 führte zu der Molekülstruktur (Abbildung 19) von nur einem der beiden möglichen Enantiomere. Hierbei gibt es auch nur eine Vorzugsposition für den Cp*-Liganden, was - wie bei 5 ersichtlich nicht notwendiger Weise eine auf Enantiomere beschränkte Eigenschaft ist. Komplex 9 kristallisiert in der Raumgruppe I41/a (tetragonal). Ausgewählte kristallographische Daten sind in Tabelle 2 angegeben. Abbildung 19 ORTEP-Darstellung von 9. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet. Die Messung wurde von Falk Lissner durchgeführt. Die Rechnung wurde von Falk Lissner und Ingo Hartenbach durchgeführt. 26 Kapitel 2 Tabelle 3 Bindungslängen in [Å], ZCX-CX+4 = Zentroid(Cp*) Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 3 N1 O1 O2 C15 C16 C17 C18 C19 ZC15-C19 1.760(5) 2.009(4) 2.015(4) 2.198(6) 2.181(6) 2.245(6) 2.264(6) 2.255(6) Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 1.863 Os1 1.200(6) 1.365(6) 1.365(6) 1.403(8) 1.394(7) 1.382(7) 1.401(7) 1.409(8) 1.395(7) 1.762(4) 2.000(4) 2.022(4) 2.233(6) 2.200(6) 2.246(6) 2.251(6) 2.288(6) N1 O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 N2 O4 O5 C39 C40 C41 C42 C43 ZC39-C43 1.882 N2 O4 O5 C25 C25 C26 C27 C28 C29 O6 C25 C26 C26 C30 C27 C28 C29 C30 1.190(6) 1.361(7) 1.368(7) 1.406(8) 1.397(8) 1.372(8) 1.401(8) 1.381(8) 1.409(7) Os1 N1 O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 5 N1 O1 O2 C7 C8 C9 C10 C11 ZC7-C11 9 1.757(4) 2.055(4) 2.038(3) 2.305(5) 2.284(6) 2.183(6) 2.191(5) 2.205(6) Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru 1.784(2) 2.009(2) 2.016(2) 2.176(2) 2.223(2) 2.269(2) 2.246(2) 2.219(2) Ru N O1 O2 C15 C16 C17 C18 C19 ZC15-C19 1.872 1.177(6) 1.342(6) 1.348(6) 1.393(9) 1.382(7) 1.387(7) 1.394(7) 1.39(1) 1.391(8) 1.766(4) 2.043(4) 2.036(5) 2.191(5) 2.238(6) 2.260(5) 2.251(5) 2.213(6) Os2 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 N2 O4 O5 C23 C24 C25 C26 C27 ZC23-C27 N O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 1.185(3) 1.362(3) 1.361(3) 1.401(3) 1.401(3) 1.386(3) 1.399(3) 1.396(3) 1.402(3) N2 O4 O5 C17 C17 C18 C19 C20 C21 O6 C17 C18 C18 C22 C19 C20 C21 C22 1.190(7) 1.344(6) 1.340(6) 1.41(1) 1.371(7) 1.372(8) 1.394(9) 1.40(1) 1.401(8) 1.864 1.865 Ausgewählte Bindungslängen von 3, 5 und 9 (Komplette Tabelle aller Bindungslängen: siehe Anhang) Die Messungen wurden von Falk Lissner (9) und Ingo Hartenbach (3 und 5) durchgeführt. Die Rechnungen wurden von Falk Lissner (9) und Ingo Hartenbach (3, 5 und 9) durchgeführt. 27 Kapitel 2 In allen drei Komplexen ist das Metall-Zentrum formal sechsfach koordiniert, wenn die 6 π-Elektronen des Cp*-Liganden 3 Koordinationsstellen besetzen. Ausgewählte Bindungslängen und Winkel sind in Tabelle 3 beziehungsweise Tabelle 4 angegeben. Die Bindungslängen Os-C(Cp*) beziehungsweise Ru-C(Cp*) liegen zwischen 2.181(6) und 2.288(6) Å bei 3, 2.183(6) und 2.305(5) Å bei 5 und 2.176(2) und 2.269(2) Å bei 9. Dies ergibt eine durchschnittliche Länge dieser Bindungen von 2.236 Å bei 3, 2.232 Å bei 5 und 2.227 Å bei 9. Die Metall-Zentroid(Cp*)-Abstände liegen für 3 bei 1.863 Å beziehungsweise 1.882 Å, für 5 bei 1.865 Å beziehungsweise 1.872 Å und für 9 bei 1.864 Å. Die Metall-C(Cp*)- und Metall-Zentroid(Cp*)-Abstände liegen im Bereich derer von vergleichbaren Verbindungen[49,50,60,69,70]. Tabelle 4 Winkel in [°], ZCX-CX+4 = Zentroid(Cp*) Os1 N1 N1 O1 N1 Os1 Os1 Os1 3 O3 O1 O2 O2 160.7(4) 104.3(2) 103.9(2) 80.0(2) Os1 N1 N1 O1 N1 Os1 Os1 Os1 168.4(4) 105.1(2) 102.3(2) 79.7(1) Ru N N O1 N Ru Ru Ru 9 O3 O1 O2 O2 154.3(2) 105.03(8) 103.16(8) 80.84(6) Os1 5 O3 O1 O2 O2 ZC7-C11 N1 Os1 ZC15-C19 120.0 N1 123.1 N Ru ZC15-C19 116.8 O1 Os1 ZC15-C19 121.1 O1 Os1 ZC7-C11 119.0 O1 Ru ZC15-C19 120.8 O2 Os1 ZC15-C19 119.8 O2 Os1 ZC7-C11 118.5 O2 Ru ZC15-C19 123.8 Os2 N2 N2 O4 N2 Os2 Os2 Os2 O6 O4 O5 O5 163.7(4) 101.0(2) 105.3(2) 79.9(2) Os2 N2 N2 O4 N2 Os2 Os2 Os2 O6 O4 O5 O5 161.5(5) 104.9(2) 103.2(2) 79.8(2) N2 Os2 ZC39-C43 121.7 N2 Os2 ZC23-C27 120.3 O4 Os2 ZC39-C43 121.8 O4 Os2 ZC23-C27 119.8 O5 Os2 ZC39-C43 118.7 O5 Os2 ZC23-C27 121.1 Ausgewählte Winkel von 3, 5 und 9 (Komplette Tabelle aller Winkel: siehe Anhang) Die Messungen wurden von Falk Lissner (9) und Ingo Hartenbach (3 und 5) durchgeführt. Die Rechnungen wurden von Falk Lissner (9) und Ingo Hartenbach (3, 5 und 9) durchgeführt. 28 Kapitel 2 Durch die Winkel mit dem Scheitel Osmium beziehungsweise Ruthenium weisen 3, 5 und 9 eine klavierstuhlartige Struktur auf. Die Winkel O-M-O und N-M-O von durchschnittlich (gerundet) 80.0° und 103.6° bei 3, 79.8° und 103.9° bei 5 beziehungsweise 80.84(6)° und 104.1° bei 9 sind auf die sterischen Anforderungen des jeweiligen chinoiden Chelat-Liganden zurückzuführen. Die O/N-M-ZCX-CX+4Winkel betragen durchschnittlich (gerundet) 120.5° für 3, 120.3° für 5 und 120.5° für 9. In Anbetracht der geringen Abweichungen von maximal 1° vergleichbarer (durchschnittlicher) Winkel voneinander ist die Koordinationssphäre des Metalls in allen drei Verbindungen nahezu gleich und ist damit nicht Ursache für die unterschiedlichen NO-Streckschwingungen bei 3, 5 und 9. Die Winkel innerhalb dieser Koordinationssphäre sind vom Metall (Osmium, Ruthenium) unabhängig und liegen im Bereich derer von Verbindungen Koordinationssphäre[49,50,60,69,70]. Tabelle 5 DFT-berechnete Bindungslängen in [Å] Os Os Os N O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 5 N O1 O2 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 1.775 2.038 2.038 1.162 1.332 1.332 1.402 1.389 1.389 1.401 1.396 1.401 Ru Ru Ru N O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 9 N O1 O2 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 1.773 2.000 2.007 1.172 1.344 1.348 1.404 1.402 1.385 1.398 1.394 1.402 DFT-berechnete Bindungslängen von 5 und 9 Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. 29 mit ähnlicher Kapitel 2 Die C-O-Bindungslängen der chinoiden Liganden betragen durchschnittlich (gerundet) 1.365 Å bei 3, 1.344 Å bei 5 und 1.362 Å bei 9 und die Längen der C-CBindungen reichen diesbezüglich von 1.372(8) - 1.409(8) Å (durchschnittlich 1.396 Å) bei 3, 1.371(7) - 1.41(1) Å (durchschnittlich 1.390 Å) bei 5 und 1.386(3) - 1.402(3) Å (durchschnittlich 1.398 Å) bei 9. Bei derartigen chinoiden Liganden liegen, abhängig vom Redox-Zustand des Liganden, die Bindungslängen C-O und C1-C2 (hier auch C25-C26 (3), C17-C18 (5)) der Literatur zu Folge bei 1.32 - 1.39 Å und 1.36 - 1.42 Å für den Catecholato-, bei 1.27 - 1.32 Å und 1.42 - 1.45 Å für den Semichinonato-Zustand und bei 1.234(4) Å und 1.530(5) Å für ein Beispiel des Benzochinon-Zustands[62,71]. Verglichen mit diesen Werten liegen die C-O- (siehe oben) und die C1-C2Bindungslängen (hier auch C25-C26 (3), C17-C18 (5)) mit durchschnittlich 1.405 Å für 3, 1.402 Å für 5 und 1.401(3) Å für 9 in Kombination eindeutig im Bereich des Catecholato-Zustands. Darüber hinaus sind die beim Semichinonato- beziehungsweise Benzochinon-Zustand lokalisierten, kürzeren C3-C4- und C5-C6Bindungslängen (hier auch C27-C28 und C29-C30 (3), C19-C20 und C21-C22 (5)) bei den Verbindungen 3, 5 und 9 mit Durchschnittswerten von 1.402 Å, 1.395 Å und 1.401 Å nicht kürzer als die übrigen durchschnittlichen C-C-Bindungslängen (1.393 Å, 1.388 Å und 1.396 Å) des chinoiden Liganden im jeweiligen Komplex. Die für 5 und 9 durch DFT(density functional theory)-Rechnung ermittelten C-O- und C1-C2-Bindungslängen (hier auch stellvertretend für C17-C18 bei 5) mit (durchschnittlich) 1.332 Å und 1.402 Å bei 5 beziehungsweise 1.346 Å und 1.404 Å bei 9 (Tabelle 5) liegen nahe bei den experimentellen Werten und bestätigen in Übereinstimmung mit Literaturwerten[62,71] den Catecholato-Zustand der chinoiden Liganden. Die Rechnungen zeigen darüber hinaus, dass die C3-C4- und C5-C6Bindungslängen (hier auch stellvertretend für C19-C20 und C21-C22 bei 5) mit (durchschnittlich) 1.401 Å bei 5 beziehungsweise 1.400 Å bei 9 (Tabelle 5) im Vergleich zu den übrigen C-C-Bindungslängen nicht verkürzt sind, wie es für den Semichinonato- beziehungsweise Benzochinon-Zustand zu erwarten wäre. Die Durchschnittswerte für die Längen der M-O-Bindungen betragen für 3, 5 und 9 30 Kapitel 2 2.012 Å, 2.043 Å und 2.013 Å, welche bei 5 und 9 wiederum gut mit den berechneten Werten von (durchschnittlich gerundet) 2.038 Å (5) und 2.004 Å (9) übereinstimmen (Tabelle 5). All diese Daten legen den Redoxzustand des chinoiden Liganden in den Verbindungen 3, 5 und 9 auf den Catecholato-Zustand fest und stehen im Einklang mit literaturbekannten Beispielen[40,41,50,62,64–66,71–73]. Im Vergleich besteht bei 3, 5 und 9 kein Unterschied zwischen Osmium und Ruthenium. Kleinere Unterschiede bestehen eher zwischen donativ und akzeptiv substituiertem Liganden. Bis auf C1-C2 (hier auch C25-C26 (3), C17-C18 (5)) sind die durchschnittlichen Bindungslängen bei Akzeptor-Substitution am chinoiden Liganden tendenziell kürzer innerhalb des Liganden und die Ligand-Metall-Bindungen länger als bei dem donativ substituierten Derivat. Dies kann auf die stärkere Anziehung zwischen den durch Akzeptor-Substitution positiv polarisierten C-Atomen und ihren Bindungselektronen zurückgeführt werden. Ebenso verringern die elektronegativen Cl-Atome die Ladung an den O-Atomen, was zu einer längeren M-O-Bindung führt. Die Ursache für die Differenzen bei den NO-Streckschwingungsbanden liegt demnach nicht darin, dass bei den Komplexen die chinoiden Liganden in unterschiedlichen Redox-Zuständen vorliegen, sondern in der Substitution der chinoiden Liganden. Die größte Differenz der Bandenlagen (in Lösung gemessen) besteht sowohl bei den Osmium- als auch bei den Ruthenium-Verbindungen zwischen 3 und 5 beziehungsweise 9 und 11, also zwischen den Komplexen mit der donativsten und der akzeptivsten Substitution. Da die chinoiden Liganden bei 3, 5 und 9 alle Catecholato-Zustand aufweisen, ist die Substitution für diese Differenzen verantwortlich. Aufgrund der Tendenz innerhalb der Osmium- beziehungsweise Ruthenium-Reihe, dass die NO-Streckschwingung bei umso höheren WellenzahlenWerten liegt, je stärker akzeptiv der chinoide Ligand substituiert ist, kann diese Aussage auch auf die hier nicht strukturell charakterisierten Verbindungen ausgeweitet werden. Bei allen Komplexen 2-6 und 8-12 ist der jeweilige chinoide Ligand im Catecholato-Zustand gebunden und die NO-Streckschwingung hängt von der Substitution dieses Liganden ab. 31 Kapitel 2 Tabelle 6 DFT-berechnete Winkel in [°] Os N N O1 5 N O3 Os O1 Os O2 Os O2 161.4 103.3 103.3 78.9 Ru N N O1 9 N O3 Ru O1 Ru O2 Ru O2 154.9 103.6 103.6 80.2 DFT-berechnete Winkel von 5 und 9 Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. Das Zuweisen von Redox-Zuständen für NO und Metall ist bei metallkoordiniertem Nitrosyl oft schwierig. Aufgrund dessen schlugen Enemark und Feltham einen heute allgemein akzeptierten Formalismus vor, nach dem Metall und NO als Einheit n betrachtet werden. Dieser Formalismus definiert eine {M(NO)x} -Einheit (x = Anzahl der NO-Liganden; n = Gesamt-Anzahl der Elektronen in den Metall d und π* NO Orbitalen), wobei NO als ladungsneutral betrachtet wird und sich die Anzahl der dElektronen aus der formalen Oxidationsstufe des Metalls ergibt[36]. Da es sich bei 2-6 und 8-12 um diamagnetische Neutral-Komplexe handelt und drei negative Ladungen (Catecholato-: 2-; Cp*: 1-) kompensiert werden müssen, kann diese Einheit 6 nach der 18-Valenzelektronen-Regel als {M(NO)} angesehen werden. Die Nachteile dieses eher pragmatischen Konzepts liegen auf der Hand. Es können keinerlei Aussagen über zum Beispiel den Spin-Zustand oder elektronischen Zustand von Metall und NO getroffen werden. Bei, wie in den vorliegenden Fällen, MonoNitrosyl-Komplexen mit sechsfach koordiniertem Metall führt die Zunahme von n in der Reihe 6 {M(NO)} , 7 {M(NO)} , 8 {M(NO)} (nach Betrachtung durch MO(Molekülorbital)-Theorie) zu einer Abnahme des 180°-Winkels einer linearen M-N-O-Bindung bis hin zu einer gewinkelten M-N-O-Bindung[35,36]. Aufgrund dieser zunehmenden Abwinklung wird in derselben Reihe das koordinierte NO bei 6 + 7 8 - {M(NO)} als NO , {M(NO)} als NO˙ und {M(NO)} als NO angesehen. Dadurch wird der M-N-O-Bindungswinkel mit dem Redox-Zustand des NO verknüpft und ist 32 Kapitel 2 + demnach linear bei NO (~180°) und unterschiedlich stark gewinkelt bei NO˙ - (145 ± 10°) und NO n (125 ± 10°)[35,36]. Der {M(NO)x} -Formalismus lässt jedoch n eigentlich keine direkten Aussagen über die Ladungsverteilung in der {M(NO)x} Einheit zu. Für ein Metall und das an dieses koordinierte NO bestehen für jede n m-1 {M(NO)x} -Einheit theoretisch die Möglichkeiten {M m+1 {M - + m -(NO )}, {M -(NO˙)} und 6 -(NO )}. Die {M(NO)} -Einheiten der Verbindungen 3, 5 und 9 sollten dem Formalismus zu Folge alle lineare M-N-O-Bindungen aufweisen. Die M-N-OBindungswinkel betragen (durchschnittlich, gerundet) 162.2° bei 3, 165.0° bei 5 und 154.3(2)° bei 9, was jeweils eine deutliche (> 10°) Abweichung (17.8°, 15.0° und 25.7°) von den theoretischen 180° darstellt. Dies wirft die Frage auf ob entweder das NO 6 + der {M(NO)} -Einheit hier nicht als NO gebunden ist, oder aus dem Bindungswinkel nicht auf die Ladungsverteilung geschlossen werden darf. Für die Komplexe 3, 5 und p q r 9 des Typs [M (Cp*)(Q )(NO )] mit q = 2- können drei Möglichkeiten der Ladungsverteilung 4+ 2- 2+ 2- + [M (Cp*)(Q )(NO )] (a), 3+ 2- 0 [M (Cp*)(Q )(NO )] (b) und - [M (Cp*)(Q )(NO )] (c) formuliert werden. Ladungsverteilung c kann aufgrund der Lage der NO-Streckschwingungsbanden (siehe 2.3 IR-Spektroskopie) ausgeschlossen - werden, da die Bindung von Nitrosyl als NO niedrigere Bandenlagen zur Folge hätte[35,38]. Die Formulierungen a und b sind in Bezug auf die NO-Bandenlagen beide möglich[18,35,36,40,41,52,74], wobei die NO-Streckschwingungsbanden in einem für a relativ niedrigen Wellenzahlenbereich liegen. Bemerkenswerterweise geht bei literaturbekannten Beispielen mit vergleichbarer NO-Bandenlage diese oft ebenfalls mit einer starken (> 10°) Abweichung von den 180° einer linearen M-N-O-Bindung 6 + einher[35,44–46,50,75]. Für {M(NO)} -Einheiten, bei denen NO vorliegt, wird für diese Abwinklungen meistens ein durch DFT(density functional theory)-Rechnung ermitteltes Energieminimum und/oder der starke Trans-Effekt eines oft donativen Co-Liganden als Ursache angegeben. Die DFT-berechneten M-N-O-Bindungswinkel mit 161.4° bei 5 und 154.9° bei 9 (Tabelle 6) bestätigen die experimentellen Werte 33 Kapitel 2 (siehe oben) und spiegeln die NO-Bandenlagen sowie den stark donativen TransEffekt des Cp*- und der Catecholato-Liganden wider. Die Unterschiede in den NOBandenlagen bei 3, 5 und 9 sind nicht groß genug für unterschiedliche RedoxZustände des NO (siehe 2.3 IR-Spektroskopie)[18,35–41,49–52]. Hinzu kommt, dass -1 zwischen 3 und 5 eine höhere Wellenzahlen-Differenz (∆ῦNO = 32 cm ) bei einem Unterschied der M-N-O-Bindungswinkel von nur 2.8° besteht, als zwischen 3 und 9 -1 (∆ῦNO = 5 cm ) bei einer Winkel-Differenz von 7.9°. Dies legt nahe, dass nicht zwingend von der Abwinklung der M-N-O-Bindung auf die Ladungsverteilung, 6 zum Beispiel a, b oder c, innerhalb einer {M(NO)} -Einheit geschlossen werden kann. Die starken Donator-Eigenschaften des Cp*- und der Catecholato-Liganden führen bei 2-6 und 8-12 zu hoher Elektronendichte am Metall. Dies verstärkt die Rückbindung vom Metalls zum NO-Liganden und verursacht im Falle der Ladungsverteilung a die niedrige Lage der NO-Streckschwingungsbanden. In diesem Fall (a) kann die Literaturbeispielen[35,44–46,50,75], Abwinklung auf diesen der M-N-O-Bindung, Trans-Effekt analog beziehungsweise zu ein Energieminimum zurückgeführt werden. Die Längen der M-N- und N-O-Bindungen betragen (durchschnittlich, gerundet) 1.761 Å und 1.195 Å bei 3, 1.762 Å und 1.184 Å bei 5 beziehungsweise 1.784(2) Å und 1.185(3) Å bei 9. Diese Bindungslängen liegen im Bereich derer von literaturbekannten Nitrosyl-Komplexen (sechsfach 6 koordiniertes Metall) mit {M(NO)} -Einheit, bei denen vergleichbare NO-Banden beziehungsweise M-N-O-Bindungswinkel auftreten[35,44–46,49,50,74–77]. Die DFT- berechneten M-N- und N-O-Bindungslängen mit 1.775 Å und 1.162 Å bei 5 beziehungsweise 1.773 Å und 1.172 Å bei 9 (Tabelle 5) liegen nahe bei den experimentellen Werten. Dabei entsprechen die M-N-Bindungen aus Experiment 2+ und Rechnung in ihrer Länge einer Os/Ru-N-Doppelbindung, wie sie zwischen M + und NO , also bei Ladungsverteilung a, zu erwarten ist[76,77]. Die Längen der N-OBindungen bei 3, 5 und 9 liegen ebenfalls im Bereich von Doppelbindungen, wie sie bei Ladungsverteilung a möglich sind[35,76,77] und stehen im Einklang mit den NO34 Kapitel 2 Streckschwingungsbanden bei niedrigen Wellenzahlen. In Kombination mit den M-C(Cp*)- beziehungsweise M-Zentroid(Cp*)-Abständen, den M-O-Bindungslängen und Vergleichswerten derer aus der Literatur[40,41,49,50,60,62,64–66,69–73,75,78] sprechen die M-N- und N-O-Bindungslängen für Osmium(II) beziehungsweise Ruthenium(II). 2+ 2- + Aufgrund dessen ist Ladungsverteilung [M (Cp*)(Q )(NO )] (a) der Möglichkeit 3+ 2- 0 [M (Cp*)(Q )(NO )] Bindungswinkel (b) von vorzuziehen, 180° ist und auf ein die Abweichung DFT-bestätigtes der M-N-O- Energieminimum zurückzuführen. Durch den stark donativen Trans-Effekt (Cp*- und CatecholatoLigand) beziehungsweise die starke + vom π-Rückbindung 2+ 2- Metall + (Osmium(II)/Ruthenium(II)) zum NO in [M (Cp*)(Q )(NO )] (a) weisen 3, 5 und 9 eine längere NO-Bindung auf, im Vergleich zu literaturbekannten Beispielen für + koordiniertes NO , wie 1.135(4) Å[40,41], 1.139(5) Å[47], 1.146(4) Å[46], 1.153(9) Å[45], 1.161(3) Å[74]. Aufgrund dessen kann im Einklang mit den niedrigen NO+ Streckschwingungsbanden der NO-Ligand bei 3, 5 und 9 als NO mit negativer + -δ Partialladung -δ, also als (NO ) , angesehen werden. Die leichten Unterschiede in den M-N-O-Winkeln bei den jeweils zwei Molekülstrukturen von Verbindung 3 (∆M-N-O = 3.0°) und 5 (∆M-N-O = 6.9°) können auf die Position der Cp*-Methylgruppen (aufgrund der Torsion der Cp*-Rings) zurückgeführt werden. Je größer der Torsionswinkel zwischen Methylgruppe und NO ist, desto kleiner ist der M-N-OBindungswinkel. Anders ausgedrückt erfährt die M-N-O-Bindung eine umso größere Abwinklung, je optimaler die Position des NO-Liganden bezüglich zweier Methylgruppen (maximal mögliche Torsion zu beiden Methylgruppen) ist. Von den Torsionen zwischen dem NO-Liganden und den beiden benachbarten Methylgruppen wird im Folgenden nur jeweils die geringere angegeben, da diese für den M-N-O-Winkel-Unterschied am maßgeblichsten ist. Bei 3 beträgt die Torsion ∠C24-C19-Os1-N1 = 22.74° (∠M-N-O = 160.7(4)°) für die eine Molekülstruktur und die Torsion ∠C46-C41-Os2-N2 = 17.24° Verbindung 5 (∠M-N-O = 163.7(4)°) liegen die für Torsionen 35 die andere diesbezüglich Molekülstruktur. bei Bei ∠C15-C10-Os1-N1 = 1.30° Kapitel 2 (∠M-N-O = 168.4(4)°) und ∠C31-C26-Os2-N2 = 28.45° (∠M-N-O = 161.5(5)°). Der TorsionswinkelUnterschied beläuft sich auf 5.5° bei 3 und auf 27.15° bei 5, was die größere M-N-OWinkel-Differenz bei 5 erklärt. Bei Verbindung 9 beträgt der Torsionswinkel ∠C22-C17-Ru-N = 27.82° (∠M-N-O = 154.3(2)°), was den sterischen Einfluss auf den NOLiganden, wie bei den Molekülstrukturen von 3 und 5 mit größerem Torsionswinkel, gering hält. Die M-N-O-Bindungswinkel sind bei den Osmium-Verbindungen 3 und 5 durchschnittlich 9.3° größer als bei der Ruthenium-Verbindung 9. Die durchschnittlichen Os-N-O-Winkel von 3 und 5 liegen bei vergleichbaren Werten. Ebenso liegt der Wert für den Ru-N-O-Winkel im Bereich dessen, was bei literaturbekannten, sehr ähnlichen Verbindungen (156.3(7)[75], 155.0(7)[50]) auftritt. Die Substitution am Catecholato-Liganden nimmt vergleichsweise geringen Einfluss auf die M-N-O-Bindungswinkel. Größeren Einfluss haben unterschiedliche MetallZentren, bei denen im Falle von Osmium und Ruthenium durch unterschiedlich große Abwinklung der M-N-O-Bindung jeweils energetische Minima erzeugt werden. Die Unterschiede in den durchschnittlichen Längen der M-N- und N-OBindungen sind mit maximal ∆M-N = 0.023 Å (zwischen 3 und 9) und ∆N-O = 0.011 Å (zwischen 3 und 5) bei den Verbindungen 3, 5 und 9 nur gering. Demnach haben sowohl die Substitution am Catecholato-Liganden, als auch unterschiedliche MetallZentren (Osmium beziehungsweise Ruthenium) nur sehr geringen Einfluss auf diese Bindungslängen. Dies wird ebenfalls durch die geringen Unterschiede in den NOStreckschwingungsbanden widergespiegelt. Wie oben schon beschrieben (siehe 2.3 IR-Spektroskopie), liegt bei allen Komplexen 2-6 und 8-12 der NO-Ligand aufgrund dieser geringen NO-Banden-Unterschiede im selben Redox-Zustand vor. 6 Die Ladungsverteilung innerhalb der {M(NO)} -Einheit, die aus der Röntgenstrukturanalyse von 3, 5 und 9 abgeleitet wurde, kann demnach auch für die hier nicht kristallographisch charakterisierten Verbindungen formuliert werden. Die Komplexe 2-6 und 8-12 liegen bezüglich der Oxidationsstufen ihrer Redox-Zentren 2+ 2- + + + -δ als [M (Cp*)(Q )(NO )] (Ladungsverteilung a) mit NO als (NO ) vor. 36 Kapitel 2 2.5 Cyclovoltammetrie Alle cyclovoltammetrischen Messungen wurden bei Raumtemperatur in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. Wenn nicht anders angegeben, wurde als Arbeitselektrode eine Elektrode aus Glassy Carbon verwendet. Die angegebenen + Potentiale sind auf das Redox-Paar Ferrocen/Ferrocenium ((Fc)/(Fc) ) als Standard bezogen. Halbstufen-Potentiale (E1/2) sind nur dann angegeben, wenn es sich um einen reversiblen Redoxprozess handelt. Bei den in Klammern angegebenen Potentialen handelt es sich um das anodische (Epa) beziehungsweise kathodische (Epc) Peak-Potential. Die Peak-Potentiale und, für reversible Prozesse, HalbstufenPotentiale der Komplexe 2-6 und 8-12 sind in Tabelle 7 angegeben. In Tabelle 8 sind die Peak-Potential-Abstände reversibler Redox-Prozesse angegeben. Tabelle 7 E1/2 (Epa/Epc) / V Komplex Reduktion 1. Oxidation 2. Oxidation Referenz 2 3 4 5 6 ( - /-1.99) ( - /-2.21) -1.82 (-1.78/-1.86) -1.70 (-1.63/-1.76) ( - /-1.76) +0.28 (+0.32/+0.23) +0.04 (+0.07/0.00) (+0.45/ - ) +0.67 (+0.71/+0.63) +0.69 (+0.73/+0.64) (+1.19/ - ) +0.89 (+0.93/+0.85) (+1.36/ - ) (+1.30/ - ) (+1.31/ - ) diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit E1/2 (Epa/Epc) / V Komplex Reduktion 1. Oxidation 2. Oxidation Referenz 8 9 10 11 12 -1.66 (-1.61/-1.70) -1.80 (-1.75/-1.84) -1.97 (-1.93/-2.01) -1.07 (-0.96/-1.18) -1.40 (-1.37/-1.43) +0.05 (+0.08/+0.01) -0.17 (-0.12/-0.21) (-0.10/ - ) +0.84 (+0.91/+0.77) +0.47 (+0.51/+0.43) (+0.88/ - ) (+0.72/ - ) (+0.72/ - ) (+1.49/ - ) (+1.05/ - ) [18] [18] [18] [18] [18] Peak-Potentiale und Halbstufen-Potentiale der Komplexe 2-6 und 8-12 bezogen auf (Fc)/(Fc) + Die Verbindungen 2-6 und 8-12 weisen alle drei Redox-Prozesse auf. Dabei handelt es sich jeweils um zwei Oxidationen und eine Reduktion. Bei allen Komplexen außer 37 Kapitel 2 4 und 10 ist die erste Oxidation reversibel. Die zweite Oxidation ist lediglich bei 3 reversibel, bei allen anderen Verbindungen irreversibel. Die Reduktionen sind bei den Ruthenium-Komplexen (8-12) reversible Redox-Prozesse. Bei den OsmiumVerbindungen trifft dies nur auf die Reduktionen von 4 und 5 zu. Die Größenordnung der Peak-Potential-Abstände (∆Epa/pc > 59 mV) spricht mit 65 - 124 mV bei 2-6 und 65 - 221 mV bei 8-12 (Tabelle 8) dafür, dass es sich bei den RedoxProzessen um Ein-Elektronen-Prozesse handelt. Tabelle 8 ∆Epa/pc / mV Komplex Reduktion 1. Oxidation 2. Oxidation Referenz 2 3 4 5 - - 81 124 6 - 90 65 - 84 93 - 80 - - - diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit ∆Epa/pc / mV Komplex Reduktion 1. Oxidation 2. Oxidation Referenz 8 9 10 11 12 89 93 77 221 65 70 95 - 144 85 - - - - - [18] [18] [18] [18] [18] Peak-Potential-Abstände der reversiblen Redox-Prozesse Die Höhe der Redox-Potentiale hängt von der Substitution am Catecholato-Liganden ab, da sich die Elektronen-Donator- beziehungsweise Elektronen-AkzeptorEigenschaften der Substituenten auf die Elektronendichte der Komplexe auswirkt. Mit Ausnahme der Verbindungen 4 und 10 werden die Potentiale in der Reihe von donativer zu akzeptiver Substitution am chinoiden Liganden zu positiveren Werten verschoben. Die Komplexe können demnach immer leichter reduziert und immer schwieriger oxidiert werden. Bei den Osmium-Komplexen beträgt die größte Differenz zwischen Potentialen für die erste Oxidation ∆E1/2 = 0.65 V, für die Reduktion ∆Epc = 0.45 V. Bei den Ruthenium-Verbindungen belaufen sich diese 38 Kapitel 2 Werte auf ∆E1/2 = 1.01 V beziehungsweise ∆E1/2 = 0.73 V (0.90 V inklusive 10). Da die erste Oxidation HOMO(highest occupied molecular orbital)-zentriert, die Reduktion dagegen LUMO(lowest unoccupied molecular orbital)-zentriert abläuft, können aufgrund dieser Werte mehrere Aussagen getroffen werden. Zum einen beeinflussen die Catecholato-Liganden die erste Oxidation wesentlich stärker als die Reduktion. Das legt nahe, dass sie einen größeren Anteil am HOMO haben als am LUMO und an der ersten Oxidation stärker beteiligt sind als an der Reduktion. Da die Oxidationspotentiale stärker zunehmen als die Reduktionspotentiale, vergrößert sich der HOMO-LUMO-Abstand in der Reihe von donativer zu akzeptiver Substitution am Catecholato-Liganden. Insgesamt hat die Substitution an diesem Liganden bei den Osmium-Verbindungen einen kleineren Einfluss auf die Potentiale, vor allem der ersten Oxidation und der Reduktion, als bei den Ruthenium-Verbindungen. Bei den zwei ähnlichsten Osmium-Komplexen 5 und 6 gibt es im Prinzip keinen Unterschied mehr. Die Ursache hierfür ist das elektronenreiche, größere Osmium, welches die Osmium-Komplexe im Vergleich zu den Ruthenium-Komplexen ebenfalls elektronenreicher macht. Substituenten-Effekte werden dadurch, vor allem bei starker Akzeptor-Substitution, besser kompensiert und die durch Oxidation oder Reduktion erzeugte Ladung der Komplexe besser stabilisiert beziehungsweise delokalisiert. Allerdings sind die elektronenreicheren Osmium-Komplexe, verglichen mit ihrer Oxidierbarkeit, schwieriger reduzierbar als die Ruthenium-Verbindungen. Das heißt, dass bei 2-6 die Reduktionspotentiale in Relation zu den Potentialen der ersten Oxidation negativer sind als bei 8-12. Bei 2-6 liegen die Potentiale der ersten Oxidation durchschnittlich bei Epa = 0.46 V, die der Reduktion durchschnittlich bei Epc = -1.92 V. Bei 8-12 belaufen sich diese Werte auf Epa = 0.26 V und Epc = -1.63 V, was Differenzen zwischen diesen Werten von 2.38 V beziehungsweise 1.89 V ergibt. Ein Komplex, der leicht oxidierbar ist, ist schwierig zu reduzieren. Bei den elektronenreichen Osmium-Verbindungen ist die Reduktion relativ zur Oxidation (verglichen mit den Ruthenium-Verbindungen) zusätzlich erschwert. 39 Kapitel 2 Abbildung 20 Cyclovoltammogramm von 3: gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) + Abbildung 21 5 µA 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 -2,0 -2,5 E/V Cyclovoltammogramm von 9:[18] gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) 40 + Kapitel 2 Die Abbildungen 20-25 zeigen die Cyclovoltammogramme der Osmium-Komplexe 2, 3 und 5 beziehungsweise der Ruthenium-Komplexe 8, 9 und 11. Es handelt sich dabei um die Verbindungen mit donativ (Abbildungen 20, 21), akzeptiv (Abbildungen 22, 23) und nicht-substituiertem (Abbildungen 24, 25) CatecholatoLiganden. Alle Cyclovoltammogramme weisen die drei Redox-Wellen der ersten reversiblen, der zweiten irreversiblen (außer bei 3, Abbildung 20) Oxidation und der bei 5, 8, 9 und 11 (Abbildungen 21-23, 25) reversiblen beziehungsweise bei 2 und 3 (Abbildungen 20, 24) irreversiblen Reduktion auf. Bei den Cyclovoltammogrammen der Verbindungen 2, 5 und 9 sind jeweils ein oder mehrere irreversible Redox-Wellen zu erkennen, die der Re-Reduktion der ersten Oxidation nachgelagert sind (Abbildungen 21, 22, 24). Die Ursache hierfür ist die Irreversibilität der zweiten Oxidation. Chemische Gleichgewichte, welche an die zweite Oxidation gekoppelt sind, und/oder Zersetzung der durch diese Oxidation generierten Spezies können Nebenprodukte bilden. Abbildung 22 5 µA 1,5 1 0,5 0 -0,5 -1 -1,5 -2 E/V Cyclovoltammogramm von 5: gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) 41 + Kapitel 2 Abbildung 23 5 µA 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 E/V Cyclovoltammogramm von 11:[18] gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Platin + Vorschubgeschwindigkeit: 200 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) , Die Messung wurde von Jan Fiedler durchgeführt. Die Reduktion dieser redoxaktiven sekundären Spezies erfolgt hier bei Potentialen, die wesentlich negativer sind als das Potential, welches man für eine Re-Reduktion nach der zweiten Oxidation erwarten würde. Es kann gezeigt werden, dass diese nachgelagerten Reduktionswellen lediglich von der zweiten Oxidation abhängen indem auf die Messung dieser verzichtet wird. Bei den Cyclovoltammogrammen in den Abbildungen 26, 27 und 29 handelt es sich um Separat-Messungen der ersten Oxidation (Abbildung 26) beziehungsweise der ersten Oxidation und der Reduktion (Abbildungen 27, 29). Dort sind die nachgelagerten irreversiblen Reduktionswellen nicht mehr vorhanden. 42 Kapitel 2 Abbildung 24 Cyclovoltammogramm von 2: gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) + Abbildung 25 5 µA 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 -2,0 E/V Cyclovoltammogramm von 8:[18] gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) 43 + Kapitel 2 Abbildung 26 5 µA 0,2 0,1 0,0 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 -0,5 -0,6 -0,7 E/V Cyclovoltammogramm von 9:[18] gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) + Abbildung 27 5 µA 1 0,5 0 -0,5 -1 -1,5 -2 E/V Cyclovoltammogramm von 5: gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) 44 + Kapitel 2 Die Irreversibilität der zweiten Oxidation hat aber nicht nur zusätzliche irreversible Reduktionswellen zur Folge, sondern beeinflusst auch das Peak-Strom-Verhältnis der ersten Oxidation. Die Peak-Strom-Verhältnisse reversibler Redox-Prozesse belaufen sich auf 1:1. Werden die Abbildungen 27-29 mit den Abbildungen 22-24 verglichen, ist zu erkennen, dass sich bei Verzicht auf die Messung der zweiten Oxidation das Peak-Strom-Verhältnis der jeweiligen ersten Oxidation von nicht oder nur nahezu 1:1 auf das Verhältnis von 1:1 ändert. Dies ist nicht unerwartet, da die bei der zweiten Oxidation gebildeten sekundären Spezies die Stoffmenge an zweifach oxidiertem Komplex reduzieren. Für die Re-Reduktion zur Neutral-Verbindung steht dann auch nur noch diese geringere Stoffmenge zur Verfügung und der kathodische Peak-Strom wird verringert. Abbildung 28 5 µA 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 E/V Cyclovoltammogramm von 11:[18] gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 200 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) Die Messung wurde von Jan Fiedler durchgeführt. 45 + Kapitel 2 Abbildung 29 Cyclovoltammogramm von 2: gemessen bei Raumtemperatur, Arbeitselektrode: Glassy Carbon Vorschubgeschwindigkeit: 100 mV/s, 0.1 M Bu4NPF6 in CH2Cl2, Potentiale bezogen auf (Fc)/(Fc) 46 + Kapitel 2 2.6 IR- und ESR-Spektroelektrochemie Alle IR-spektroelektrochemischen Messungen wurden bei Raumtemperatur und alle ESR-spektroelektrochemischen Messungen bei Raumtemperatur beziehungsweise 110 K in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammonium- hexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. IR-spektroelektrochemische transparent Messungen wurden thin-layer unter Verwendung electrochemical)-Zelle[79] einer OTTLE(optically durchgeführt. ESR- spektroelektrochemische Messungen wurden in einem Kapillar-ESR-Röhrchen mit Zwei-Elektroden-Konfiguration[80] durchgeführt. Die Komplexe 2-6 und 8-12 sind diamagnetisch (ESR-inaktiv) im Redox-Grundzustand. Paramagnetische (ESR-aktive) Spezies wurden in situ an der Zwei-Elektroden-Konfiguration elektrochemisch generiert. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Redox-Zustände der Verbindungen 2-6 z und 8-12 allgemein mit n (n = Nummer des Komplexes: 2-6, 8-12; z = Redox-Zustand 0 des Komplexes: 2+, +, 0, -) bezeichnet. Dabei bezeichnen n und n gleichermaßen den Redox-Grundzustand. z In den Tabellen 9 und 10 sind die Nitrosyl-Streckschwingungsbanden von n aus der IR-Spektroelektrochemie beziehungsweise aus der DFT-Rechnung angegeben. Tabelle 11 beinhaltet die Verschiebungen der Nitrosyl-Streckschwingungsbanden (∆ῦ) bei Konversion von einem zum anderen Redox-Zustand. In den nachfolgenden Abbildungen der IR-spektroelektrochemischen Messungen bezeichnen absteigende Pfeile das Verringern und ansteigende Pfeile das Erhöhen der Banden-Intensität beim Durchlaufen eines Redox-Prozesses. In den Tabellen 12 und 13 sind die + Bindungslängen beziehungsweise Winkel für DFT-berechnete n angegeben. Die Tabellen 14 und 15 beinhalten Daten aus der ESR-Spektroelektrochemie. In Tabelle 14 sind die g-Faktoren (g) und bei g-Anisotropie die isotropen Mittelwerte 47 Kapitel 2 2 2 2 1/2 z der g-Faktoren (giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) der paramagnetischen n angegeben. Tabelle 15 enthält die anisotropen g-Faktoren (g1, g2, g3) und die g-Anisotropie + - und n erfolgte unter (∆g = g1 - g3). Die Simulation der ESR-Spektren von n Verwendung der Programme WIN-EPR/SimFonia von BRUKER. Die Parameter der + Simulationen von n sind in Tabelle 16 angegeben. Hyperfein-Kopplungen mit den angegebenen kernspintragenden Isotopen wurden gemäß der natürlichen Häufigkeit - dieser Isotope gewichtet. Tabelle 17 enthält die Parameter der Simulation von n . Die + isotropen g-Faktoren und Mulliken-Spin-Dichten für DFT-berechnete n sind in Tabelle 18 angegeben. Tabelle 9 -1 2 3 ῦ / cm 4 - - - - - - 0 1719 1709 1724 1741 1738 + 1755 1778 1759 1795 1794 2+ 1783 1844 1817 1825 1817 diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit 11 12 Komplex n n n n Referenz 5 6 -1 8 9 ῦ / cm 10 - - - 1515 1532 1531 0 1732 1714 1737 1753 1751 + 1765 1793 1787 1812 1810 2+ 1796 1863 1829 1867 1866 [18] [18] [18] [18] [18] Komplex n n n n Referenz z Nitrosyl-Streckschwingungsbanden von n 0 Im Redox-Grundzustand n (n) weisen die Komplexe 2-6 und 8-12 NO-1 Streckschwingungsbanden in den Bereichen 1709 - 1741 cm -1 (DFT-berechnet: -1 1711 und 1733 cm für 3 und 5) beziehungsweise 1714 - 1753 cm (DFT-berechnet: 48 Kapitel 2 -1 1712 cm 0 für 9) auf (Tabelle 9 und 10). Alle Spezies n dieser Komplexe sind diamagnetisch bei Raum- und Tieftemperatur. Im Einklang mit den 0 + cyclovoltammetrischen Ergebnissen entsprechen die Konversionen von n zu n und + 2+ 0 - von n zu n jeweils einem der zwei Oxidationsprozesse, die Konversion von n zu n 0 + dem Reduktionsprozess. Bei der Oxidation von n zu n verschieben sich die NO+ 2+ Banden zu höheren Wellenzahlen ebenso wie bei der Oxidation von n zu n . Bei den -1 Osmium-Komplexen (2-6) liegen die NO-Banden in den Bereichen 1755 - 1795 cm + 2+ -1 -1 + für n und 1783 - 1844 cm für n (DFT-berechnet: 1789 und 1806 cm für 3 und 5 -1 beziehungsweise 1854 und 1864 cm für 3 2+ + 2+ und 5 ) (Tabelle 9 und 10). Die -1 Ruthenium-Komplexe (8-12) weisen NO-Banden in den Bereichen 1765 - 1812 cm + 2+ -1 + -1 für n und 1796 - 1867 cm für n (DFT-berechnet: 1805 cm für 9 beziehungsweise -1 1867 cm 2+ für 9 ) auf (Tabelle 9 und 10). Analog zu den cyclovoltammetrischen 0 + + 2+ Messungen ist die Oxidation n → n reversibel, die Oxidation n → n hingegen ist - in den IR-spektroelektrochemischen Messungen stets irreversibel. NO-Banden für n konnten für die Verbindungen 2-6 nicht erhalten werden und bei den Verbindungen 8-12 nur für 10-12 im Rahmen der vorangegangenen Diplomarbeit[18]. Tabelle 10 -1 Komplex ῦ / cm (DFT-berechnet) 3 5 9 0 1711 1733 1712 + 1789 1806 1805 2+ 1854 1864 1867 n n n z DFT-berechnete Nitrosyl-Streckschwingungsbanden von n (skaliert um Faktor 0.921) Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. 49 Kapitel 2 0 - Die Reduktion n → n hatte bei 2-6 und 8-9 stets eine irreversible Verringerung der 0 NO-Banden-Intensität von n zur Folge. Es wurden dabei jedoch keine neuen, verschobenen NO-Banden gebildet. Die Bildung von Gasblasen in der gasdichten 0 - OTTLE-Zelle[79] während der Messung der Reduktion (n → n ) von 2-6 und 8-9 ist wahrscheinlich auf die Freisetzung von Stickstoffmonoxid aus den Komplexen zurückzuführen. Da es sich bei 2-6 und 8-12 um sehr elektronenreiche 18-Valenzelektronen-Komplexe handelt geschieht dies nicht unerwartet. Die zusätzliche negative Ladung kann vor allem bei den Komplexen mit elektronenreichem Metall, wie den Osmium-Verbindungen und den nicht akzeptiv substituierten Ruthenium-Verbindungen, schlecht stabilisiert werden. Bei der Reduktion der Komplexe 10-12 n von 0 zu - n werden die NO- Streckschwingungsbanden zu niedrigeren Wellenzahlen in den Bereich von -1 1515 - 1532 cm verschoben (Tabelle 9). Tabelle 11 -1 2 3 ∆ῦ / cm 4 0 - - - - - - 0 + 36 69 35 54 56 + 2+ 28 66 58 30 23 diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit 11 12 Komplex n →n n →n n →n Referenz 5 6 -1 8 9 ∆ῦ / cm 10 0 - - - 222 221 220 0 + 33 79 50 59 59 + 2+ 31 70 42 55 56 [18] [18] [18] [18] [18] Komplex n →n n →n n →n Referenz z Verschiebungen der Nitrosyl-Streckschwingungsbanden bei Konversionen von n 50 Kapitel 2 0 + In jedem der Redox-Zustände n , n und n 2+ liegen die NO-Banden eines jeden Komplexes von 2-6 bei geringfügig niedrigeren Wellenzahlen als bei dem jeweils analogen Komplex von 8-12, was ebenfalls auf die DFT-berechneten NO-Banden für z z -1 3 und 9 zutrifft (Tabelle 10). Diese geringen Unterschiede von 5 - 13 cm -1 + 2+ -1 -1 0 -1 0 (n ), + 10 - 28 cm (n ) und 12 - 49 cm (n ) (DFT-Rechnung: 1 cm (n ), 16 cm (n ) und -1 2+ 13 cm (n ) zwischen 3 und 9 (Tabelle 10)) sprechen für einen stärkeren donativen Trans-Effekt beziehungsweise eine stärkere π-Rückbindung vom elektronenreicheren Osmium zum NO bei 2-6, als bei den Ruthenium-Verbindungen 8-12. Die Verschiebungen der NO-Streckschwingungsbanden der Komplexe 2-6 liegen zwischen ∆ῦ = 35 - 69 cm 0 -1 (Tabelle 11, Abbildungen 31, 35, 39) bei der Oxidation + -1 n → n und im Bereich von ∆ῦ = 23 - 66 cm (Tabelle 11, Abbildungen 43, 45, 47) bei + 2+ -1 0 + der Oxidation n → n (DFT-berechnet: ∆ῦ = 73 - 78 cm für n → n beziehungsweise -1 + 2+ ∆ῦ = 58 - 65 cm für n → n bei 3 und 5). Tabelle 12 DFT-berechnete Bindungslängen in [Å] Os Os Os N O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 5 N O1 O2 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 + 1.787 2.089 2.042 1.145 1.287 1.287 1.441 1.481 1.409 1.383 1.441 1.383 Ru Ru Ru N O1 O2 C1 C1 C2 C3 C4 C5 9 N O1 O2 O3 C1 C2 C2 C6 C3 C4 C5 C6 + 1.778 2.051 2.063 1.143 1.295 1.287 1.447 1.428 1.403 1.375 1.436 1.374 + + DFT-berechnete Bindungslängen von 5 und 9 Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. 51 Kapitel 2 Die Verbindungen 8-12 weisen diesbezüglich Verschiebungen in den Bereichen -1 -1 ∆ῦ = 33 - 79 cm (Tabelle 11, Abbildungen 33, 37, 41) und ∆ῦ = 31 - 70 cm (Tabelle 11, 0 -1 + Abbildungen 44, 46, 48) (DFT-berechnet: ∆ῦ = 93 cm für n → n beziehungsweise -1 + 2+ ∆ῦ = 62 cm für n → n bei 9) auf. Die Größenordnung dieser Verschiebungen zu höheren Wellenzahlen ist charakteristisch dafür, dass beide Oxidationen bei den Osmium- und Ruthenium-Komplexen am chinoiden Liganden ablaufen[18,40,41,51]. Die Oxidation des chinoiden Liganden verringert seine Ladung ebenso wie die Elektronendichte, die er dem Metall zur Verfügung stellt. Durch die verringerte Elektronendichte am Metall wird die Rückbindung vom Metall zum NO-Liganden geschwächt und die Bindungsordnung erhöht. Die damit verbundene Erhöhung der Anregungsenergie verursacht die beobachteten relativ kleinen Verschiebungen zu höheren Wellenzahlen. Verliefen die Oxidationen metallzentriert oder NO-zentriert hätte dies einen wesentlich größeren Effekt auf die NO-Streckschwingungsbanden beziehungsweise auf die NO-Bindungsordnung. Metallzentrierte Redox-Prozesse (Oxidationen) hätten NO-Bandenverschiebungen von ∆ῦ ≈ 150 cm -1 zur Folge[37,39]. Verläuft ein Redox-Prozess NO-zentriert, treten Verschiebungen der NO-Banden im -1 Bereich von ∆ῦ ≈ 200 - 300 cm auf[18,35,37–41]. Tabelle 13 DFT-berechnete Winkel in [°] + Os N N O1 N Os Os Os 5 O3 O1 O2 O2 + 163.8 101.9 101.9 76.2 Ru N N O1 N Ru Ru Ru 9 O3 O1 O2 O2 + 159.4 102.1 102.1 77.7 + DFT-berechnete Winkel von 5 und 9 Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. 52 Kapitel 2 + 2+ Da die zweite Oxidation n → n in den IR-spektroelektrochemischen Messungen bei allen Verbindungen irreversibel ist, besteht die Möglichkeit, dass die NO-Banden 2+ nicht von n , sondern von unbekannten Zersetzungsprodukten herrühren. Der 0 chinoide Ligand ist nur dann zweimal oxidierbar, wenn er in n der Komplexe im Catecholato-Zustand gebunden ist. Die Ergebnisse der Röntgenstrukturanalyse (siehe 2.4 Röntgenstrukturanalyse) von 3, 5 und 9 und die Ausweitung dieser Ergebnisse auf die übrigen Komplexe unter Miteinbeziehung der IR-Spektroskopie belegen, dass der chinoide Ligand im Catecholato-Zustand gebunden ist und machen es in Kombination mit der Größenordnung der NO-Banden-Verschiebungen höchstwahrscheinlich, dass die zweite Oxidation an diesem Liganden lokalisiert 2+ abläuft und die NO-Banden n zuzuordnen sind. Die Lokalisation beider Oxidationen am chinoiden Liganden wird zudem von den DFT-berechneten NOBanden und der Größenordnung ihrer Verschiebungen (siehe oben) bei den Oxidationen gestützt (Tabelle 10). Tabelle 14 2 2 2 1/2 g (a: giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) Komplex 2 3 4 5 6 - - - - - n - - - - - n (RT) Referenz 2.00243 2.00234 2.00253 2.00334 2.00871 diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit - n (110 K) 0 + 2 2 2 1/2 g (a: giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) Komplex 8 9 10 11 12 - - - 1.96503 (a) - n - - - - - n (RT) Referenz 2.00273 2.00277 2.00306 2.00431 2.00953 [18] [18] [18] [18] [18] - n (110 K) 0 + z g-Faktoren der paramagnetischen n 53 Kapitel 2 0 + Die Erhöhung der N-O-Bindungsordnung durch die Oxidation n → n und die dadurch höheren NO-Bandenlagen werden von den kürzeren, für den Redox+ Zustand n der Verbindungen 5 und 9 berechneten, N-O-Bindungslängen mit 1.145 Å + + (5 ) und 1.143 Å (9 ) (Tabelle 12) widergespiegelt. Diese wurden für den RedoxGrundzustand zu 1.162 Å (5) und 1.172 Å (9) berechnet. Gemäß Rechung erfolgt nur eine geringe Aufweitung der M-N-O-Bindungswinkel von 161.4° auf 163.8° bei + + 5 → 5 und 154.9° auf 159.4° bei 9 → 9 (Tabelle 13). Tabelle 15 - Komplex g1 n (110 K) 11 2.03608 g2 1.98652 g3 1.86874 ∆g = g1 - g3 0.16734 Referenz [18] z anisotrope g-Faktoren und g-Anisotropie der paramagnetischen n Die aus der Größenordnung der NO-Bandenverschiebungen abgeleitete Lokalisation 0 + der Oxidation n → n bestätigt die Schlussfolgerungen bezüglich des Einflusses der Substitution am chinoiden Liganden auf die Potentiale der ersten Oxidation (siehe 2.5 Cyclovoltammetrie). Die Substitution beeinflusst die Potentiale der ersten Oxidation am stärksten, weil der chinoide Ligand bei allen Komplexen den maßgeblichen Anteil zum HOMO beiträgt. Anders ausgedrückt verläuft die erste 0 + Oxidation n → n auf diesem Liganden. Der Röntgenstrukturanalyse zu Folge liegen die Komplexe 2-6 und 8-12 bezüglich der Oxidationsstufen ihrer Redox-Zentren als 2+ 2- + + + -δ + -δ [M (Cp*)(Q )(NO )] mit NO als (NO ) vor. Die Formulierung (NO ) wurde unter + anderem aufgrund der NO-Bandenlagen gewählt, welche für NO relativ niedrig 54 Kapitel 2 0 + + 2+ sind[18,35,36,40,41,52,74]. Bei den Oxidationen n → n und n → n werden die NO-Banden zu höheren Wellenzahlen in einen Bereich verschoben, der mit der höchsten NO-1 Streckschwingungsbanden der Osmium-Komplexe von 1844 cm -1 Ruthenium-Komplexe von 1867 cm bei 11 2+ bei 3 2+ und der dem üblichen Bereich für NO entspricht beziehungsweise nahekommt. Tabelle 16 + Simulationsparameter: [Anzahl der Kerne mit Aj: i mit (i = 1-9)] 5 2.003370 0.90 4.50 2 A2(2) = 0.800 A2(1) = 2.100 - 2 - - - 2 - - - 15 - - - 187 A3(1) = 1.750 - A1(1) = 7.500 diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit Komplex g Lo/Ga ∆B g-Faktor: g Lorentz/Gauss-Verhältnis: Lo/Ga Linienbreite: ∆B / G Kopplung: Aj(i) / G [Kopplungskonstante: Aj mit (j = 1-6)] 2 2.002470 0.15 1.15 A1(2) = 2.800 n (RT) 3 2.002385 0.40 2.50 A1(1) = 3.600 1 1 1 2 H, H H, H H, H 1 H, H 14 N, N 189 Os, Os Referenz - + Simulationsparameter: [Anzahl der Kerne mit Aj: i mit (i = 1-9)] 11 2.004310 0.30 3.45 2 A2(1) = 1.400 A2(1) = 0.700 - 2 A3(1) = 1.300 A3(9) = 0.350 - 2 - A4(9) = 0.100 - 15 - A5(1) = 1.400 - 99 A4(1) = 1.350 A6(1) = 1.000 - diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit Komplex g Lo/Ga ∆B g-Faktor: g Lorentz/Gauss-Verhältnis: Lo/Ga Linienbreite: ∆B / G Kopplung: Aj(i) / G [Kopplungskonstante: Aj mit (j = 1-6)] 8 2.002800 0.90 0.70 A1(2) = 3.800 n (RT) 9 2.002780 0.30 0.17 A1(1) = 3.250 1 1 H, H 1 H, H 1 14 101 2 H, H H, H N, N Ru, Ru Referenz + Parameter der Simulationen der hier gezeigten repräsentativen n 55 - + Kapitel 2 0 Unter Berücksichtigung dessen, dass bei den n aller Komplexe (2-6 und 8-12) der NO-Ligand im gleichen Redox-Zustand gebunden ist (siehe 2.3 IR-Spektroskopie und 2.4 Röntgenstrukturanalyse) und die Oxidationen nicht NO-zentriert verlaufen, bestätigt dies die zuvor (siehe 2.4 Röntgenstrukturanalyse) getroffenen 0 Schlussfolgerungen über den Redox-Zustand des NO-Liganden. Im n der Komplexe + -δ liegt der NO-Ligand als (NO ) vor und bei Oxidation des Catecholato-Liganden wird die Partialladung -δ verringert, da die Rückbindung vom Metall zum NOLiganden geschwächt wird. Dadurch wird ebenfalls die Oxidationsstufe des Metalls 2+ 2- + in der Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO )] bestätigt, da es unter Berücksichtigung, dass es sich um Neutral-Verbindungen handelt, keine andere Möglichkeit mehr gibt. Bezüglich der Oxidationen 0 + n →n und + 2+ n →n besteht bei den IR- spektroelektrochemischen Messungen kein signifikanter Unterschied zwischen den Osmium- und den Ruthenium-Verbindungen. Tabelle 17 - Komplex g1 Simulationsparameter: g-Faktoren: g1, g2, g3 2 2 2 giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] 1/2 ∆g = g1 - g3 Lorentz/Gauss-Verhältnis: Lo/Ga Linienbreiten: ∆B1, ∆B2, ∆B3 / G n (110 K) 11 2.021000 g2 1.986000 g3 1.868740 giso 1.959662 ∆g Lo/Ga ∆B1 0.15226 0.10 ∆B2 21.50 8.50 Kopplung: A1(j)(i), A2(j)(i), A3(j)(i) / G ∆B3 [Kopplungskonstante: Aj mit (j = 1)] 14 [Anzahl der Kerne mit Aj: i mit (i = 1)] N A1(1)(1) = 25.00 14 N A2(1)(1) = 0.00 N Referenz A3(1)(1) = 0.00 45.00 14 Parameter der Simulation von 11 56 - diese Arbeit Kapitel 2 0 + + Die g-Faktoren der durch Oxidation n → n generierten paramagnetischen n liegen bei den Komplexen 2-6 im Bereich 2.00234 - 2.00871 und bei den Verbindungen 8-12 im Bereich 2.00273 - 2.00953 (Tabelle 14). Die geringen Abweichungen der g-Faktoren von 0.00002 - 0.00639 bei 2-6 und 0.00041 - 0.00721 bei 8-12 von dem des freien Elektrons (gerundet 2.00232) sind charakteristisch für den Spin eines freien Radikals. + + + Die für 3 , 5 und 9 durch DFT-Rechnung ermittelten g-Faktoren von 2.000, 2.000 beziehungsweise 2.003 (Tabelle 18) bestätigen dies. Folglich liegt der chinoide Ligand + bei den Komplexen im Redox-Zustand n als o-Semichinonato-Ligand vor. Mulliken+ + Spin-Dichten, die für 3 zu Os = -0.097, NO = 0.141, Q = 0.953, Cp* = 0.003, für 5 zu + Os = -0.086, NO = 0.126, Q = 1.017, Cp* = -0.057 und für 9 zu Ru = -0.113, NO = 0.156, Q = 0.958, Cp* = -0.002 berechnet wurden, zeigen, dass der chinoide Ligand mit Abstand den höchsten Beitrag zum SOMO (singly occupied molecular orbital) erbringt (Tabelle 18). Ein geringer Beitrag des NO-Liganden zum SOMO ist ebenfalls + zu verzeichnen. Die in Abbildung 30 für 9 dargestellten Spin-Dichten verdeutlichen + + dies zusätzlich und sind repräsentativ für die Spin-Dichten von 3 und 5 . Tabelle 18 + Komplex g DFT-berechnete isotrope g-Faktoren von n 3 5 9 2.000 2.000 2.003 Komplex M (Os/Ru) NO Q Cp* DFT-berechnete Mulliken-Spin-Dichten von n 3 5 9 -0.097 -0.086 -0.113 0.141 0.126 0.156 0.953 1.017 0.958 0.003 -0.057 -0.002 + + DFT-berechnete isotrope g-Faktoren und Mulliken-Spin-Dichten von n Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. 57 Kapitel 2 + + Die für 5 und 9 berechneten C-O- und C-C-Bindungslängen (Tabelle 12) zeigen, + dass der chinoide Ligand in n im o-Semichinonato-Zustand vorliegt. Die DFTberechneten C-O- und C1-C2-Bindungslängen mit (durchschnittlich) 1.287 Å und + + 1.441 Å bei 5 beziehungsweise 1.291 Å und 1.447 Å bei 9 (Tabelle 12) liegen im Bereich von literaturbekannten Werten mit 1.27 - 1.32 Å beziehungsweise 1.42 1.45 Å für den o-Semichinonato-Zustand[62,71]. Zudem sind die C3-C4- und C5-C6+ Bindungslängen mit (durchschnittlich gerundet) 1.383 Å bei 5 beziehungsweise + 1.375 Å bei 9 (Tabelle 12) kürzer im Vergleich zu den übrigen C-C-Bindungslängen, wie es für o-Semichinonat zu erwarten ist. Der organoradikalische Dublett-Zustand + der n kann prinzipiell nicht nur auf eine Weise generiert werden. Es bestünde die 0 Möglichkeit, dass der Spin in n antiferromagnetisch mit einem zweiten Spin, zum Beispiel dem des Metalls mit einem Spin von S = 1/2, gekoppelt ist. Abbildung 30 + Darstellung der DFT-berechneten Spin-Dichten von 9 Die Rechnungen wurden von Stanislav Záliš durchgeführt. 58 Kapitel 2 Abbildung 31 IR-spektroelektrochemische Messung von 3 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 32 3+ 3435 Experiment Simulation 3440 3445 3450 3455 3460 3465 3470 3475 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 3 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung (schwarz: Experiment) wurde von Lisa Steudle durchgeführt. 59 Kapitel 2 Abbildung 33 9 0 9 + 1793 1714 1900 1850 1800 1750 ~ ν / cm 1700 1650 1600 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 9[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. Abbildung 34 9+ Experiment Simulation 3446 3448 3450 3452 3454 3456 3458 3460 3462 3464 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 9 : Experiment[18] / Simulation [diese Arbeit] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung (schwarz: Experiment) wurde von Ralph Hübner und Biprajit Sarkar durchgeführt. 60 Kapitel 2 Wenn der Oxidationsprozess am Metall lokalisiert wäre, würde die Oxidation zu einem Spin des Metalls von S = 0 führen und so zum entkoppelten Spin von S = 1/2 0 am o-Semichinonato-Liganden. Die Komplexe wären bei dieser Möglichkeit im n ESR-inaktiv durch antiferromagnetische Kopplung. Die andere Möglichkeit der 0 Generierung des freien Radikals ist die Oxidation des in n im Catecholato-Zustand vorliegenden chinoiden Liganden zum o-Semichinonat. Diese Möglichkeit wird, im Gegensatz zur anderen, von den kombinierten Ergebnissen aus der Röntgenstrukturanalyse, der Cyclovoltammetrie und der IR-Spektroelektrochemie gestützt. Konsistent mit diesen Ergebnissen bestätigen die ESR-spektroskopischen 0 + Messungen die am Catecholato-Liganden lokalisierte Oxidation n → n . Die + Abbildungen 32, 34, 36, 38, 40 und 42 zeigen repräsentative ESR-Spektren für n . Bei + + + + den ESR-Signalen von 2 , 3 , 8 und 9 sind diverse Kopplungen mit dem Kernspin von Wasserstoffatomen, beziehungsweise Metallatomen (Osmium/Ruthenium) bei + + + + + den ESR-Spektren von 2 , 5 , 8 und 9 , zu erkennen. Das ESR-Spektrum von 9 weist außerdem eine Hyperfein-Kopplung zum NO-Stickstoff auf. Zur näheren Analyse + der hier gezeigten repräsentativen ESR-Signale von n wurden Simulationen erstellt (Tabelle 16, Abbildungen 32, 34, 36, 38, 40 und 42). Alle in Tabelle 16 angegebenen Simulationsparameter, auch nicht aufgelöste Kopplungen, sind zwingend notwendig, um eine bestmögliche Übereinstimmung mit den experimentell erhaltenen ESR-Spektren zu erreichen. Die g-Faktoren der simulierten ESR-Spektren + + + + von n liegen im Bereich 2.002385 - 2.003370 für 2 , 3 und 5 beziehungsweise im + + + Bereich 2.002780 - 2.004310 für 8 , 9 und 11 (Tabelle 16) und liegen nahe an den g-Faktoren, die anhand der experimentellen ESR-Spektren ermittelt wurden (Tabelle 14). Die Linienbreiten zwischen 1.15 G und 4.50 G bei + + + + 2 , 3 und 5 + + beziehungsweise zwischen 0.17 G und 3.45 G bei 8 , 9 und 11 (Tabelle 16) sind bei den Osmium-Komplexen größer als bei ihren jeweiligen Ruthenium-Analoga. 61 Kapitel 2 Abbildung 35 IR-spektroelektrochemische Messung von 5 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 36 5+ Experiment Simulation 3430 3440 3450 3460 3470 3480 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 5 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung (schwarz: Experiment) wurde von Lisa Steudle durchgeführt. 62 Kapitel 2 Abbildung 37 11 2000 0 11 + 1950 1812 1900 1753 1850 1800 ~ ν / cm 1750 1700 1650 1600 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 11[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Jan Fiedler durchgeführt. Abbildung 38 11 + 3440 Experiment Simulation 3445 3450 3455 3460 3465 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 11 : Experiment[18] / Simulation [diese Arbeit] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung (schwarz: Experiment) wurde von Ralph Hübner und Biprajit Sarkar durchgeführt. 63 Kapitel 2 Dies ist ein Grund dafür, dass die Ruthenium-Spektren besser aufgelöst aussehen als die Osmium-Spektren und ist auf die höhere Spin-Bahn-Kopplungskonstante des Osmiums im Vergleich zum Ruthenium zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist, + + dass es bei den 9 im Gegensatz zu 3 zusätzlich zur Hyperfein-Kopplung mit den Wasserstoffatomen der und tert-Butyl-Gruppen dem NO-Stickstoff kommt (Tabelle 16), beziehungsweise die Linienbreite (0.17 G) klein genug ist im Vergleich zu den kleinen Kopplungskonstanten von A3 = 0.350 G und A4 = 0.100 G (Tabelle 16). + Desweiteren sind bei 8 drei unterschiedliche Hyperfein-Kopplungen mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes vorhanden im Gegensatz zu den lediglich zwei unterschiedlichen Hyperfein-Kopplungen bei 2 + (Tabelle 16). Bezüglich der Größenordnung sind die Kopplungskonstanten für Hyperfein+ Kopplungen mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes bei 2 im + Vergleich zu denen bei 8 kleiner. Demnach sind diese Kopplungen bei und 2 + + + + tendenziell schwächer als bei und 8 (Tabelle 16). Bei 3 und 9 ist das Gegenteil der Fall. Hier weist die Ruthenium-Verbindung die vergleichsweise schwächeren + + Kopplungen auf. Bei den ESR-Spektren von 5 und 11 sind aufgrund der ChloroSubstitution am o-Semichinonato-Liganden keine Hyperfein-Kopplungen mit + + + Wasserstoffatomen möglich. Den Simulationen zu Folge kommt es bei 2 , 5 , 8 und 9 + zu Kopplungen mit dem jeweiligen Metall-Zentrum (Osmium/Ruthenium). Bei der Osmium-Verbindung 2 + ist die Kopplung zum Osmium mit einer Kopplungskonstante von A3 = 1.750 G größer als bei dem Ruthenium-Analogon 8 + + mit einer Kopplungskonstante von A4 = 1.350 G (Tabelle 16). Bei 3 kommt es im + Gegensatz zu 9 (A6 = 1.000 G) zu keiner Kopplung mit dem Metall-Zentrum. Bei analogen Verbindungen besteht bezüglich der Hyperfein-Kopplungen mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes Zusammenhang. 64 hier ein gegenläufiger Kapitel 2 Abbildung 39 IR-spektroelektrochemische Messung von 2 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 40 2+ 3440 Experiment Simulation 3445 3450 3455 3460 3465 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 2 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 65 Kapitel 2 Abbildung 41 8 0 8 + 1732 1765 1950 1900 1850 1800 1750 ~ ν / cm 1700 1650 1600 1550 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 8[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. Abbildung 42 8+ Experiment Simulation 3446 3448 3450 3452 3454 3456 3458 3460 3462 3464 3466 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 8 : Experiment[18] / Simulation [diese Arbeit] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung (schwarz: Experiment) wurde von Ralph Hübner und Biprajit Sarkar durchgeführt. 66 Kapitel 2 Je stärker die Kopplung mit dem Metall-Zentrum (Osmium/Ruthenium), desto schwächer die Kopplung mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes beziehungsweise umgekehrt. Dies gilt allerdings nur für die jeweiligen Osmium+ und Ruthenium-Analoga. Bei 5 ist keine Wasserstoffkopplung möglich und die Kopplung (A1 = 7.500 G) zum Osmium ist relativ stark (Tabelle 16). Das ESR+ Spektrum von 11 wurde ohne Kopplung zum Ruthenium simuliert, da bei allen Simulationen nur die unbedingt notwendigen Parameter verwendet wurden. Das + + ESR-Signal von 11 weist im Gegensatz zu dem von 5 keine zusätzlichen Linien auf, die eine Kopplung mit Ruthenium rechtfertigen würden. Dennoch wäre eine nicht aufgelöste Kopplung mit einer Kopplungskonstante von A < ∆B, also kleiner als die Linienbreite, durchaus denkbar. Wird die Hyperfein-Kopplung (A5 = 1.400 G) mit + dem NO-Stickstoff bei 9 (Tabelle 16) in den oben beschriebenen Zusammenhang zwischen Kopplung mit dem jeweiligen Metall-Zentrum und Kopplung mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes miteinbezogen, so wird ersichtlich, + + warum bei 9 die Kopplung zu diesen Wasserstoffatomen schwächer ist als bei 8 , + + trotz schwächerer Kopplung zum Ruthenium (A6 = 1.000 G bei 9 , A4 = 1.350 G bei 8 ). Die zusätzliche Kopplung mit dem NO-Stickstoff bedingt die schwächere Kopplung mit diesen Wasserstoffatomen. Die Verschiebungen der NO- Streckschwingungsbanden der Komplexe 10-12 liegen im Bereich ∆ῦ = 220 - 222 cm 0 -1 - (Tabelle 11, Abbildung 49) bei der Reduktion n → n . Die Größenordnung dieser -1 Verschiebungen zu niedrigeren Wellenzahlen in den Bereich von 1515 - 1532 cm (Abbildung 49) ist charakteristisch dafür, dass die Reduktionen der Komplexe 10-12 0 NO-zentriert ablaufen[18,35,37–41]. Da der Catecholato-Ligand in n schon in der zweifach reduzierten Form vorliegt, käme als Alternative nur noch eine metallzentrierte Reduktion in Betracht. 67 Kapitel 2 Abbildung 43 IR-spektroelektrochemische Messung von 3 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 44 9 + 9 2+ 1793 1863 1950 1900 1850 1800 ~ ν / cm 1750 1700 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 9[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 68 Kapitel 2 Abbildung 45 IR-spektroelektrochemische Messung von 5 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 46 11 + 11 2+ 1812 1867 2000 1950 1900 1850 1800 ~ ν / cm 1750 1700 1650 1600 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 11[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Jan Fiedler durchgeführt. 69 Kapitel 2 Abbildung 47 IR-spektroelektrochemische Messung von 2 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 48 8 + 1950 8 2+ 1900 1796 1850 1765 1800 1750 ~ ν / cm 1700 1650 1600 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 8[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 70 Kapitel 2 Dafür wären jedoch kleinere NO-Bandenverschiebungen von ∆ῦ ≈ 150 cm -1 zu - erwarten[37,39]. Möglich sind prinzipiell entweder die Konversion NO˙ → NO oder + NO → NO˙, wobei der Wellenzahlen-Bereich, in den die NO-Banden verschoben werden, - für NO -1 1515 - 1532 cm eher unüblich ist[35,38]. Der Wellenzahlen-Bereich von + steht besser im Einklang mit der Konversion NO → NO˙[18,35,36]. Desweiteren stimmt diese Formulierung überein mit den zuvor gezogenen 0 2+ 2- + + Schlussfolgerungen für den Redox-Grundzustand n ([M (Cp*)(Q )(NO )] mit NO + -δ + -δ als (NO ) ), was Anlass gibt für diese Konversion die Formulierung (NO ) → NO˙ + -δ -δ (oder (NO ) → (NO˙) ) zu wählen. Diese Formulierung wird ebenfalls von dem - ESR-Spektrum von n reflektiert, das allerdings nur für Verbindung 11 0 - - (Abbildung 50) erhalten werden konnte[18]. Nach der Reduktion n → n weist 11 einen isotropen Mittelwert der anisotropen g-Faktoren (g1 = 2.03608, g2 = 1.98652, g3 = 1.86874, ∆g = 0.16734) von giso = 1.96503 auf (Tabellen 14 und 15). Die für die - Simulation des ESR-Spektrums von 11 (Abbildung 50) verwendeten Parameter können Tabelle 17 entnommen werden. Der isotrope Mittelwert der zur Simulation verwendeten anisotropen g-Faktoren (g1 = 2.021000, g2 = 1.986000, g3 = 1.868740, ∆g = 0.15226) beträgt giso = 1.959662 (Tabelle 17) und liegt nahe an dem aus dem experimentellen Spektrum ermittelten Wert. Die durch die Simulation ermittelte starke Kopplung mit dem NO-Stickstoff (A1(1) = 25.00 G) und die g-Anisotropie ∆g = g1 - g3 = 0.15226 (experimentell: ∆g = g1 - g3 = 0.16734) (Tabelle 17) sind charakteristisch für einen NO-zentrierten Spin[43]. Die starke Kopplung mit dem NOStickstoff spiegelt die Lokalisation des Spins am Stickstoff des NO-Liganden wider, 0 - wie sie für die Reduktion n → n in das hauptsächlich N-lokalisierte π*-Orbital bei + -δ + -δ -δ der Konversion (NO ) → NO˙ (oder (NO ) → (NO˙) ) zu erwarten ist. 71 Kapitel 2 Abbildung 49 11 0 11 - 1753 1532 1900 1850 1800 1750 1700 1650 ~ ν / cm 1600 1550 1500 1450 1400 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 11[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Jan Fiedler durchgeführt. Abbildung 50 - X-Band-ESR-Spektrum von 11 : Experiment[18] / Simulation [diese Arbeit] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung (schwarz: Experiment) wurde von Ralph Hübner und Biprajit Sarkar durchgeführt. 72 Kapitel 2 In Kombination mit den Daten für diese Reduktion aus der IR-Spektroelektrochemie kann ausgeschlossen werden, dass der NO-zentrierte Spin durch Aufhebung einer 0 - antiferromagnetischen Kopplung (siehe oben) bei der Reduktion 11 → 11 erhalten wurde. Im Einklang mit den Ergebnissen aus der Röntgenstrukturanalyse und der - IR-Spektroelektrochemie stützt das ESR-Spektrum von 11 in Kombination mit den 2+ 2- + + + -δ Daten aus der Simulation die Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO )] mit NO als (NO ) 0 für den Redox-Grundzustand n der Komplexe 2-6 und 8-12. 73 Kapitel 2 2.7 UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie Alle UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen wurden bei Raumtemperatur in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. Die Messungen wurden unter Verwendung einer OTTLE(optically transparent thin-layer electrochemical)-Zelle[79] durchgeführt. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Redox-Zustände der Verbindungen 2-6 z und 8-12 allgemein mit n (n = Nummer des Komplexes: 2-6, 8-12; z = Redox-Zustand 0 des Komplexes: 2+, +, 0, -) bezeichnet. Dabei bezeichnen n und n gleichermaßen den Redox-Grundzustand. z In Tabelle 19 sind die lokalen Absorptionsmaxima von n aus der UV/VIS/NIR- Spektroelektrochemie angegeben. Lokale Absorptionsmaxima von n sind nur bei Komplexen (10-12) angegeben, bei denen eine Verschiebung der NO- Streckschwingungsbanden in den IR-spektroelektrochemischen Messungen erhalten wurde. Bei den übrigen Komplexen (2-6 und 8-9) kam es, analog zu den Effekten bei den IR-spektroelektrochemischen Messungen, während der Messung der Reduktion zur Bildung von Gasblasen in der gasdichten OTTLE-Zelle[79] und im Zusammenhang damit zu einer irreversiblen Verringerung der Banden-Intensität 0 von n (siehe 2.6 IR-und ESR-Spektroelektrochemie). In den nachfolgenden Abbildungen der UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen bezeichnen absteigende Pfeile das Verringern und ansteigende Pfeile das Erhöhen der Banden-Intensität beim Durchlaufen eines Redox-Prozesses. 74 Kapitel 2 Tabelle 19 3 -1 -1 λmax / nm (εε / 10 M cm ), s: Schulter Komplex - n 0 n + n 2+ n Referenz 2 3 4 5 6 - - - - - 302 (5.74), 456 (1.44) 243 (7.24), 268 (8.38), 296 (7.17), 340 (7.79), 400 (2.11, s) 316 (14.2), 405 (3.60, s) 240 (31.5), 311 (13.5), 417 (2.72, s) 299 (6.40), 375 (1.76, s), 443 (5.37), 800 (0.26) 243 (7.25), 261 (6.93), 292 (4.39, s), 325 (3.50, s), 443 (3.05), 600 (0.30) 250 (32.6), 323 (14.0), 468 (8.05), 548 (6.64), 900 (0.61) 240 (31.5), 260 (25.0, s), 328 (13.3), 502 (7.65), 576 (8.47), 1000 (0.56) 237 (13.1), 330 (6.23, s), 531 (8.02), 771 (11.0) 260 (4.72, s), 407 (1.94), 520 (0.53, s) 237 (4.47), 290 (2.03, s), 427 (0.74), 600 (0.24) 250 (21.2, s), 295 (11.9, s), 459 (5.22), 579 (2.35, s) 235 (23.4), 260 (16.3, s), 290 (13.0, s), 315 (10.8, s), 473 (4.03), 576 (0.95, s) diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit diese Arbeit 241 (10.1), 300 (7.63), 438 (1.59) 241 (10.7), 280 (7.25, s), 448 (5.99), 559 (2.47), 635 (2.11, s), 764 (1.77), 1413 (4.28) 3 -1 -1 λmax / nm (εε / 10 M cm ), s: Schulter Komplex 8 9 10 11 12 - - - 379 (14.0) 479 (14.8), 661 (1.06) 389 (6.58) 0 339 (6.43), 495 (3.67), 761 (3.43) 581 (4.44) 501 (3.43) 348 (12.0), 513 (4.61) 511 (2.28) + 423 (4.15), 575 (2.26), 1389 (1.37) 386 (9.78), 436 (8.63, s), 1019 (1.40) 457 (4.64), 717 (0.86) 358 (13.4), 487 (15.3), 1021 (0.84) 340 (12.8), 508 (9.47), 1000 (0.51) 561 (1.55) 342 (14.6), 564 (3.34), 1019 (1.38) 863 (1.28) 354 (12.4), 478 (12.4), 475 (3.90) [18] [18] [18] [18] [18] n n n 2+ n Referenz z Lokale Absorptionsmaxima von n 75 Kapitel 2 0 Die Komplexe 2-6 weisen im Redox-Grundzustand n Absorptionsmaxima im 3 -1 -1 Bereich von 400 (2.11) - 456 (1.44) nm (10 M cm ) mit Extinktionskoeffizienten von 3 -1 -1 ε = 1.44 - 3.60 10 M cm diesbezüglich (Tabelle 19, Abbildungen 51, 53, 55) auf. Bei 8-12 liegen Absorptionsmaxima 3 -1 im vergleichbaren Bereich von -1 495 (3.67) - 581 (4.44) nm (10 M cm ) mit ähnlichen Extinktionskoeffizienten von 3 -1 -1 ε = 2.28 - 4.61 10 M cm (Tabelle 19, Abbildungen 52, 54, 56). Basierend auf der 2+ 2- + Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO )] (mit Grundzustand 0 (siehe n + NO als + -δ (NO ) ) für 2.4 Röntgenstrukturanalyse und den Redox- 2.6 IR-und ESR- Spektroelektrochemie) sind CTs (charge transfer) vom elektronenreichen Catecholat zum Metall zu erwarten. Die in diesen Bereichen liegenden Absorptionsmaxima können demnach bei den Osmium- und den Ruthenium-Verbindungen LMCTs (ligand to metal charge transfer) vom Catecholato-Liganden zum Metall (Osmium/Ruthenium) zugeordnet werden. Bei den Osmium-Komplexen liegen diese LMCTs bei höherer Energie (niedrigeren Wellenlängen) als beim jeweiligen 0 Ruthenium-Analogon. Die Absorptionsmaxima in n der Komplexe, die bei höherer Energie als die LMCT-Banden liegen (Tabelle 19, Abbildungen 51-56), können ILCTs (intra ligand charge transfer), wie zum Beispiel π - π* - Übergängen, zugeordnet 0 + werden. Bei der Oxidation n → n werden neue Banden mit vergleichsweise höherer 0 Intensität gebildet. Dabei nimmt entweder die Intensität der Banden von n ab oder + diese werden von den neuen Banden überlagert. Im Redox-Zustand n liegen für 2-6 neue vergleichbare 3 -1 Absorptionsmaxima -1 zwischen 443 (3.05) und 3 -1 -1 576 (8.47) nm (10 M cm ) mit Extinktionskoeffizienten von ε = 2.47 - 8.47 10 M cm (Tabelle 19, Abbildungen 51, 53, 55) und für 8-12 zwischen 423 (4.15) und 3 -1 -1 3 -1 -1 508 (9.47) nm (10 M cm ) mit Extinktionskoeffizienten von ε = 4.15 - 15.3 10 M cm (Tabelle 19, Abbildungen 52, 54, 56). 76 Kapitel 2 Abbildung 51 14 30 3+ 12 10 8 6 4 2 0 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 3 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 52 18 9 0 9 + 16 14 10 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 9[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 77 Kapitel 2 Abbildung 53 40 50 5+ 35 ε / 103M -1cm-1 30 25 20 15 10 5 0 400 600 800 1000 1200 1400 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 5 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 54 18 11 16 0 11 + 14 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 10 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 11[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 78 Kapitel 2 Abbildung 55 14 20 2+ ε / 103M -1cm-1 12 10 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 2 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 56 18 8 16 0 8 + 14 10 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 8[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 79 Kapitel 2 0 + Die Oxidation n → n ist den Ergebnissen aus der IR-Spektroelektrochemie und der ESR-Spektroskopie zufolge auf dem Catecholato-Liganden lokalisiert. Basierend 2+ + - + + + -δ + darauf kann der Redox-Zustand n als [M (Cp*)(Q˙ )(NO )] (mit NO als (NO ) ) formuliert werden. Nach dieser Formulierung sind aufgrund der verringerten Ladung am chinoiden Liganden (o-Semichinonat), verglichen mit dem Catecholato0 Zustand in n , MLCTs (metal to ligand charge transfer) zu erwarten. Demnach + können die neuen Absorptionsmaxima von n in den oben genannten Bereichen MLCTs vom Metall (Osmium/Ruthenium) zum o-Semichinonato-Liganden zugeordnet werden. Die im Vergleich zu den MLCT-Banden energetisch höher + liegenden Absorptionsmaxima in n der Komplexe (Tabelle 19, Abbildungen 51-56), können wiederum ILCTs, wie zum Beispiel π - π* - Übergängen, zugeordnet werden. + Desweiteren weist der Redox-Zustand n für 2-6 Absorptionsmaxima zwischen 600 (0.30) und 3 3 -1 -1 1413 (4.28) nm (10 M cm ) -1 mit Extinktionskoeffizienten von -1 ε = 0.26 - 4.28 10 M cm (Tabelle 19, Abbildungen 51, 53, 55) und für 8-12 zwischen 717 (0.86) und 3 3 -1 -1 1389 (1.37) nm (10 M cm ) -1 -1 ε = 0.51 - 1.40 10 M cm mit Extinktionskoeffizienten von (Tabelle 19, Abbildungen 52, 54, 56) auf. Die Banden mit diesen Absorptionsmaxima können LLCTs (ligand to ligand charge transfer) + -δ + zwischen dem o-Semichinonato-Liganden und NO ((NO ) ) zugeordnet werden. Die + 2+ Oxidation n → n führt zur Abnahme der Intensität der MLCT- und LLCT-Banden + + von n und zur Bildung neuer Banden, welche die Banden von n mitunter überlagern. Im Redox-Zustand Absorptionsmaxima zwischen 2+ n liegen 407 (1.94) für 2-6 neue vergleichbare 3 -1 -1 und 531 (8.02) nm (10 M cm ) 3 -1 -1 Extinktionskoeffizienten von ε = 0.74 - 8.02 10 M cm mit (Tabelle 19, Abbildungen 57, 3 -1 -1 59, 61) und für 8-12 zwischen 475 (3.90) und 863 (1.28) nm (10 M cm ) mit 3 -1 -1 Extinktionskoeffizienten von ε = 1.28 - 12.4 10 M cm 60, 62). 80 (Tabelle 19, Abbildungen 58, Kapitel 2 Abbildung 57 14 3+ 32+ ε / 103M -1cm-1 12 10 8 6 4 2 0 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 3 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 58 18 9 + 9 2+ 16 14 10 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 9[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 81 Kapitel 2 Abbildung 59 40 5+ 52+ 35 ε / 103M -1cm-1 30 25 20 15 10 5 0 400 600 800 1000 1200 1400 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 5 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 60 18 11 16 + 11 2+ 14 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 10 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 11[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 82 Kapitel 2 Abbildung 61 16 2+ 22+ 14 ε / 103M -1cm-1 12 10 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 2 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Abbildung 62 18 8 + 8 2+ 16 14 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 10 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 8[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 83 Kapitel 2 + 2+ Da die Oxidation n → n gemäß der Ergebnissen aus der IR-Spektroelektrochemie höchstwahrscheinlich auf dem Catecholato-Liganden lokalisiert ist, können die 2+ 2+ + 2+ + Absorptionmaxima von n nach der Formulierung [M (Cp*)(Q)(NO )] (mit NO als + -δ (NO ) ) weiteren MLCTs zugeordnet werden. ILCTs treten hier bei ähnlichen z - Wellenlängen wie bei den anderen n der Komplexe auf. Im Redox-Zustand n der Verbindungen 10-12 liegen neue Absorptionsmaxima zwischen 379 (14.0) und 3 -1 -1 3 -1 -1 661 (1.06) nm (10 M cm ) mit Extinktionskoeffizienten von ε = 1.06 - 14.8 10 M cm 2+ 2- - - (Tabelle 19, Abbildung 63). Aufgrund der Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO˙)] für n können diese Absorptionsmaxima LMCTs vom NO˙ zum Metall zugeordnet werden. Abbildung 63 18 11 16 0 11 - 14 3 -1 ε / 10 M cm -1 12 10 8 6 4 2 0 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 11[18] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Die Messung wurde von Ralph Hübner durchgeführt. 84 Kapitel 2 3 - -1 -1 Eine Ausnahme stellt bei 11 das lokale Maximum bei 661 (1.06) nm (10 M cm ) dar, welches von Intensität und Energie der eines LLCTs zwischen NO˙ und Catecholat entspricht. Die Ergebnisse aus den UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen 2+ 2- + + Messungen stehen im Einklang mit der Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO )] (mit NO + -δ 0 als (NO ) ) für den Redox-Grundzustand n der Komplexe 2-6 und 8-12 und der Lokalisation der Redox-Prozesse, die zuvor (siehe 2.6 IR-und ESR-Spektroelektrochemie) abgeleitet wurde. 85 Kapitel 2 2.8 Experimenteller Teil 2.8.1 Verwendete Chemikalien Die verwendeten Lösungsmittel wurden unter Argon-Atmosphäre durch geeignete Trocknungsmittel absolutiert. Für alle Arbeitsschritte mit Ausnahme der Säulenchromatographie wurden diese absolutierten Lösungsmittel durch die FPT(freeze pump thaw)-Methode zur Entfernung von Sauerstoff entgast. Die sonstigen verwendeten Chemikalien wurden in der verfügbaren Reinheit, ohne weitere Aufreinigung eingesetzt und von folgenden Quellen bezogen: Natriumnitrit, krist., zur Analyse [Merck]; Dihydrogen hexabromoosmiate(IV) hydrate, 99.9 % (metal basis), [Alfa Aesar]; 1,2,3,4,5-Pentamethylcyclopentadiene, 94 %, [Alfa Aesar]; Kaliumhydroxid, zur Synthese, [Fluka]; Catechol, 99+ %, [Aldrich]; 3,5-Di-tert-butylcatechol, 99 %, [Aldrich]; 2,3-Dihydroxynaphthalene, 98 %, [Alfa Aesar]; Tetrachlorocatechol, 99 %, [Dr. Ehrenstorfer GmbH]; Tetrabromocatechol, 96 %, [Alfa Aesar]. Die Säulenchromatographie wurde mit Kieselgel, 60 Dm [Merck] durchgeführt. Das als Schutzgas verwendete Argon, 5.0, [Air Liquide] wurde ohne weitere Trocknung oder Reinigung eingesetzt. 2.8.2 Instrumentelle Analytik 2.8.2.1 NMR-Spektroskopie 1 H-Spektren wurden an einem BRUKER AV 250 Spektrometer (Resonanzfrequenzen: 1 H = 250.133 MHz) von Frau K. Török aufgenommen. Positive Vorzeichen stehen für 86 Kapitel 2 eine Tieffeldverschiebung relativ zur Resonanzfrequenz des jeweiligen Standards. 1 Als interner Standard diente das H-Signal des protonierten Anteils des deuterierten Lösungsmittels (CHCl3: δ = 7.26 ppm, CH2Cl2: δ = 5.32 ppm). Der Bezugspunkt für diese Signale ist jeweils das Resonanzsignal von Tetramethylsilan (TMS: δ = 0.00 ppm). 2.8.2.2 Massenspektrometrie Massenspektren wurden an einem BRUKER Daltronics Microtof-Q- Massenspektrometer von Frau K. Wohlbold und Herrn J. Trinkner aufgenommen. Die angewendeten Methoden waren MS-ESI (mass spectrometry - elektrospray ionisation) und HRMS-ESI (high resolution mass spectrometry - elektrospray ionisation). 2.8.2.3 Elementaranalyse Elementaranalysen wurden an einem Perkin Elmer Analyzer 240 von Frau B. Förtsch durchgeführt. 2.8.2.4 IR-Spektroskopie Festkörper-IR-Spektren wurden an einem Nicolet 6700 FTIR-Spektrometer unter Verwendung eines MCTA-Detektors auf einer Smart-Orbit-Einheit ausgestattet mit Diamant-Kristall aufgenommen. Die Festkörper-IR-Spektren der Verbindungen 8-12 wurden im Rahmen einer Diplomarbeit[18] aufgenommen. 87 Kapitel 2 2.8.2.5 Röntgenstrukturanalyse Einkristalle der Verbindung 3 wurden durch langsame Evaporation einer Lösung von 3 in n-Pentan/n-Hexan bei 253 K unter Inertgas (Argon) erhalten. Bei den Verbindungen 5 und 9 wurden Einkristalle durch Anwendung derselben Methode erhalten, allerdings aus Lösungen von 5 beziehungsweise 9 in Dichlormethan/ Aceton. Die Kristall-Daten der Komplexe 3, 5 und 9 wurden durch Messung an einem NONIUS Kappa CCD Diffraktometer mit monochromatischer Mo-KαStrahlung (λ = 0.71073 Å, Monochromator: Graphit) bei 100 K erhalten. Die Messung der Verbindung 9 wurde von Herrn Dr. Dipl. Chem. F. Lissner und die Messungen der Verbindungen 3 und 5 wurden von Herrn Dr. Dipl. Chem. I. Hartenbach durchgeführt. Die Lösung und Verfeinerungen der Strukturen wurde unter Verwendung des Programm-Pakets SHELX-97[81] von Herrn Dr. Dipl. Chem. F. Lissner bei 9 und von Herrn Dr. Dipl. Chem. I. Hartenbach bei 3, 5 und 9 durchgeführt. Die Strukturverfeinerung erfolgte nach der Methode Vollmatrix Least 2 Squares an F . Die Positionen der Wasserstoffatome wurden bei 3, 5 und 9 von denen benachbarter Atome abgeleitet. Bei der Strukturverfeinerung von 9 wurden alle Parameter der Wasserstoffatome verfeinert. Bei 3 und 5 wurden die Parameter der Wasserstoffatome erzwungen (riding model) und dadurch in die Strukturverfeinerung mit eingeschlossen. Die Darstellung der Molekülstrukturen erfolgte unter Verwendung der Programme Ortep-3[82] und POV-Ray V.3.6[83]. 2.8.2.6 Cyclovoltammetrie Cyclovoltammetrische Untersuchungen wurden an einem Potentiostaten/ Galvanostaten des Typs M 273 A mit einem Funktionsgenerator des Typs M 175 der Firma EG&G durchgeführt. Die cyclovoltammetrischen Messungen der Verbindungen 8-12 wurden im Rahmen einer Diplomarbeit[18] durchgeführt. Eine dieser Messungen (Verbindung 11) wurde von Herrn Dr. Ing. J. Fiedler 88 Kapitel 2 vorgenommen. Die Informationsverarbeitung erfolgte mit Hilfe des Programms Elektrochemistry PowerSuite Messungsanordnung von bestand Princeton aus einer Applied Research. Die Drei-Elektroden-Konfiguration (Arbeitselektrode: Glassy Carbon beziehungsweise Platin, Gegenelektrode: Platin, Pseudo-Referenz-Elektrode: Silber). Die Messungen wurden unter Argon- Atmosphäre bei Raumtemperatur in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. Als interner Standard dienten Decamethylferrocen/Decamethylferrocenium + + ((Fc*)/(Fc*) ) beziehungsweise Ferrocen/Ferrocenium ((Fc)/(Fc) ). Endgültig wurden + alle Messungen auf das Redox-Paar Ferrocen/Ferrocenium ((Fc)/(Fc) ) als Standard bezogen bezogen. 2.8.2.7 IR-Spektroelektrochemie Die IR-spektroelektrochemischen Messungen wurden an einem Nicolet 6700 FTIRSpektrometer unter Verwendung eines MCTA-Detektors bei Raumtemperatur in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. Die Messungen wurden unter Verwendung einer OTTLE(optically transparent thin-layer electrochemical)-Zelle[79] durchgeführt. Die OTTLE-Zelle besitzt zwei Fenster aus Calciumfluorid in einem Gehäuse. Zwischen ihnen befindet sich ein Inlay aus Polyethylen, in welches drei Elektroden (Arbeitselektrode: Platin-Netz, Gegenelektrode: Platin-Netz, PseudoReferenz-Elektrode: Silberblech) integriert sind. Zur Verfolgung des Stromflusses diente ein analoger x/y-Schreiber. Die Messungen der Komplexe 8-12 wurden im Rahmen einer Diplomarbeit[18] durchgeführt. Die Messungen der Verbindungen 8-10 und 12 erfolgten durch Herrn Dr. Dipl. Chem. R. Hübner und die Messung der Verbindung 11 erfolgte durch Herrn Dr. Ing. J. Fiedler. 89 Kapitel 2 2.8.2.8 ESR-Spektroelektrochemie Die ESR-spektroelektrochemischen Messungen wurden an einem BRUKER EMX Spektrometer im X-Band bei Raumtemperatur beziehungsweise 110 K in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. Die Messungen wurden in einem Kapillar-ESRRöhrchen mit Zwei-Elektroden-Konfiguration[80] (Platin-Elektroden) durchgeführt und paramagnetische (ESR-aktive) Spezies in situ an dieser Zwei-ElektrodenKonfiguration elektrochemisch generiert. Die Auswertung und Simulation von ESRSpektren erfolgte unter Verwendung der Programme WIN-EPR/SimFonia von BRUKER. Die Messungen der Komplexe 3 und 5 wurden von Frau Dipl. Chem. L. Steudle durchgeführt. Die Messungen der Komplexe 8-12 wurden im Rahmen einer Diplomarbeit[18] von Herrn Dr. Dipl. Chem. R. Hübner und Herrn Prof. Dr. M.Sc. B. Sarkar durchgeführt. 2.8.2.9 UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie Die UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen wurden an einem TIDAS Diodenarray Spektrometer der Firma J&M bei Raumtemperatur in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH2Cl2 (Dichlormethan) durchgeführt. Die Messungen wurden unter Verwendung einer OTTLE(optically transparent thin-layer electrochemical)-Zelle[79] durchgeführt. Die OTTLE-Zelle besitzt zwei Fenster aus Calciumfluorid in einem Gehäuse. Zwischen ihnen befindet sich ein Inlay aus Polyethylen, in welches drei Elektroden (Arbeitselektrode: Platin-Netz, Gegenelektrode: Platin-Netz, Pseudo-Referenz- Elektrode: Silberblech) integriert sind. Zur Verfolgung des Stromflusses diente ein analoger x/y-Schreiber. Die Messungen der Komplexe 8-12 wurden im Rahmen einer Diplomarbeit[18] von Herrn Dr. Dipl. Chem. R. Hübner durchgeführt. 90 Kapitel 2 2.8.2.10 DFT-Rechnung Die elektronischen Strukturen des Grundzustands wurden durch Herrn Dr. S. Záliš mittels DFT(density functional theory)-Methoden unter Verwendung der ProgrammPakete Gaussian 09[84] (G09) und ADF2010.01[85] berechnet. Im Rahmen der G09Rechnungen wurden die quasirelativistischen, effektiven Kern-Pseudopotentiale und die zugehörigen optimierten Basisfunktionssätze für Ruthenium und Osmium[86] und für die übrigen Atome die 6-311G(d) polarisierten Tripel-ζ Basissätze[87] verwendet. G09-Rechnungen wurden unter Verwendung des Hybrid-Funktionals PBE(Perdew, Burke, Ernzerhof[88])-Austausch- und Korrelationsfuntional (PBE0) durchgeführt. Das Lösungsmittel wurde durch das PCM[89] (polarizable conductor calculation model) beschrieben. Im Rahmen der ADF-Rechnungen wurden STO(slater type orbital)Basissätze von Quadrupel-ζ-Qualität mit vier Polarisationsfunktionen für Ruthenium und Osmium beziehungsweise von Tripel-ζ-Qualität mit einer Polarisationsfunktion für die übrigen Atome verwendet. Kern-Elektronen wurden in die Berechnungen miteinbezogen. Die Rechnungen wurden unter Verwendung eines Funktionals durchgeführt, welches Beckes Gradienten-Korrektur[90] für die Formulierung des lokalen Austauschs in Verbindung mit Perdews Gradienten-Korrektur[91] für die lokale Korrelation (ADF/BP) miteinschließt. Desweiteren wurde die skalarrelativistische (SR) ZORA(zero order regular approximation)-Methode[92] verwendet. Der g-Tensor wurde aus einer spin-nichtpolarisierten Wellenfunktion erhalten, nachdem die Spin-Bahn-Kopplung durch Störungstheorie erster Ordnung, unter Verwendung des ZORA-Hamilton-Operators in Anwesenheit eines zeitunabhängigen Magnetfelds, berücksichtigt wurde[93]. Die ESR-Parameter wurden durch Einzel-Punkt-Methoden berechnet, durchgeführt wurden. 91 die an optimierten Strukturen Kapitel 2 2.8.3 Synthesen Sämtliche Arbeitsschritte mit Ausnahme der Säulenchromatographie wurden unter inerter Argon-Atmosphäre unter Verwendung von Standard-Schlenk-Techniken durchgeführt. Die Synthese und Instrumentelle Analytik der Komplexe 7-12 erfolgte im Rahmen einer Diplomarbeit[18]. 2.8.3.0 Darstellung von Stickstoffmonoxid Zu 2.0 Äquivalenten Natriumnitrit wurde 1.0 Äquivalent Schwefelsäure (96 %) langsam zugegeben. Da für 1.0 entstehendes Äquivalent NO-Gas 0.5 Äquivalente Wasser entstehen, wurde das entstehende Gas zur Trocknung durch Schwefelsäure (96 %) geleitet. Das auf diese Weise synthetisierte Stickstoffmonoxid wurde für die unten angegebene Darstellung von [OsBr2(Cp*)(NO)] - 1 verwendet. 2.8.3.1 Darstellung von Dibromnitrosyl-η5-1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) - [OsBr2(Cp*)(NO)] - 1 Zu einer Lösung von Dihydrogenhexabromoosmiat (2.25 g, 3.35 mmol) in 50.0 ml Ethanol wurde bei Raumtemperatur 1,2,3,4,5-Pentamethylcyclopentadien (786 µl, 5.02 mmol) gegeben. Anschließend wurde 40 Minuten unter Rückfluss gerührt. Danach wurde das Reaktionsgemisch 5 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann die flüssige Phase von dem schwarz-braunen Feststoff durch Filtration 92 Kapitel 2 abgetrennt. Daraufhin wurde der Feststoff dreimal mit je 10.0 ml Hexan gewaschen, in 40.0 ml Dichlormethan gelöst (rot-braune Lösung), bei Raumtemperatur 30 Minuten NO-Gas durch die Lösung geleitet (Farbänderung nach türkis) und diese 24 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und durch Säulenchromatographie (Dichlormethan) aufgereingt (violette Fraktion). Daraufhin wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt als violetter, mikrokristalliner Feststoff erhalten. Nach Gefriertrocknung betrug die Ausbeute 1.08 g (2.10 mmol, 60.7 %). Rf (Dichlormethan) = 0.48 1 H-NMR (250 MHz, CDCl3): δ [ppm] = 2.06 (s, 15H, 5CH3) MS (ESI), Ionenpolarität (positiv): + m/z (%) = 537.90 (100) [M+Na] , 435.99 (10.3) HRMS (ESI), Ionenpolarität (positiv): C10H15Br2NOOsNa; berechnet: 537.8991; gefunden: 537.8999 Elementaranalyse: C10H15Br2NOOs (M = 515.27 g/mol) berechnet [%]: C: 23.31 H: 2.93, N: 2.72 gefunden [%]: C: 23.36, H: 2.93, N: 2.54 IR (Festkörper): ῦNO [cm ] = 1757 -1 2.8.3.2 Darstellung von Catecholatonitrosyl-η5-1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) - [Os(Cp*)(c)(NO)] - 2 Zu einer Lösung von Catechol (22.0 mg, 200 µmol) in 20.0 ml Methanol wurde bei Raumtemperatur zuerst Kaliumhydroxid (22.0 mg, 400 µmol), dann 1 (103 mg, 200 µmol) gegeben und die nun braune Lösung 72 Stunden gerührt. Anschließend 93 Kapitel 2 wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und durch Säulenchromatographie (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) aufgereinigt (braune Fraktion). Daraufhin wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt als brauner Feststoff erhalten. Nach Gefriertrockung betrug die Ausbeute 88.0 mg (190 µmol, 95.0 %). Rf (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) = 0.36 1 3 H-NMR (250 MHz, CDCl3): δ [ppm] = 1.90 (s, 15H, 5CH3), 6.47 (dd, 2H, J = 5.80 Hz, 4 J = 3.40 Hz, aromat.), 6.89 (dd, 2H, 3 J = 5.80 Hz, J = 3.40 Hz, aromat.) 4 MS (ESI), Ionenpolarität (positiv): + m/z (%) = 488.09 (100) [M+Na] HRMS (ESI), Ionenpolarität (positiv): C16H19NO3OsNa; berechnet: 488.0872; gefunden: 488.0864 Elementaranalyse: C16H19NO3Os (M = 463.56 g/mol) berechnet [%]: C: 41.46 H: 4.13, N: 3.02 gefunden [%]: C: 41.56, H: 4.13, N: 3.05 IR (Festkörper): ῦNO [cm ] = 1674 -1 IR (Lösung: CH2Cl2): ῦNO [cm ] = 1719 -1 2.8.3.3 Darstellung von 3,5-Di-tert-butylcatecholatonitrosyl- η5-1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) - [Os(Cp*)(dtbc)(NO)] - 3 Zu einer Lösung von 3,5-Di-tert-butylcatechol (44.0 mg, 200 µmol) in 20.0 ml Methanol wurde bei Raumtemperatur zuerst Kaliumhydroxid (22.0 mg, 400 µmol), 94 Kapitel 2 dann 1 (103 mg, 200 µmol) gegeben und die nun rot-braune Lösung 24 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und durch Säulenchromatographie (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) aufgereinigt (rote Fraktion). Daraufhin wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt als rot-brauner Feststoff erhalten. Nach Gefriertrockung betrug die Ausbeute 46.0 mg (79.9 µmol, 40.0 %). Rf (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) = 0.70 1 H-NMR (250 MHz, CDCl3): δ [ppm] = 1.27 (s, 9H, C(CH3)3), 1.44 (s, 9H, C(CH3)3), 1.92 4 (s, 15H, 5CH3), 6.22 (d, 1H, J = 2.30 Hz, 4 aromat.), 6.93 (d, 1H, J = 2.30 Hz, aromat.) MS (ESI), Ionenpolarität (positiv): + m/z (%) = 600.21 (100) [M+Na] , 578.23 (41.2), 522.17 (17.6) HRMS (ESI), Ionenpolarität (positiv): C24H35NO3OsNa; berechnet: 600.2125; gefunden: 600.2119 Elementaranalyse: C24H35NO3Os (M = 575.77 g/mol) berechnet [%]: C: 50.06 H: 6.13, N: 2.43 gefunden [%]: C: 50.28, H: 6.19, N: 2.44 IR (Festkörper): ῦNO [cm ] = 1689 -1 IR (Lösung: CH2Cl2): ῦNO [cm ] = 1709 -1 95 Kapitel 2 2.8.3.4 Darstellung von Naphthalin-2,3-dioxidonitrosyl- η5-1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) - [Os(Cp*)(nc)(NO)] - 4 Zu einer Lösung von Naphthalin-2,3-diol (32.0 mg, 200 µmol) in 20.0 ml Methanol wurde bei Raumtemperatur zuerst Kaliumhydroxid (22.0 mg, 400 µmol), dann 1 (103 mg, 200 µmol) gegeben und die nun orange-braune Lösung 96 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und durch Säulenchromatographie (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) aufgereinigt (orange-gelbe Fraktion). Daraufhin wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt als orangegelber Feststoff erhalten. Nach Gefriertrockung betrug die Ausbeute 64.0 mg (125 µmol, 62.3 %). Rf (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) = 0.50 1 H-NMR (250 MHz, CD2Cl2): δ [ppm] = 1.90 (s, 15H, 5CH3), 7.03 (s, 2H, aromat.), 7.07 3 4 (dd, 2H, J = 6.10 Hz, J = 3.30 Hz, aromat.), 3 4 7.49 (dd, 2H, J = 6.10 Hz, J = 3.30 Hz, aromat.) MS (ESI), Ionenpolarität (positiv): + m/z (%) = 538.10 (100) [M+Na] , 318.18 (11.1) HRMS (ESI), Ionenpolarität (positiv): C20H21NO3OsNa; berechnet: 538.1029; gefunden: 538.1041 Elementaranalyse: C20H21NO3Os (M = 513.62 g/mol) berechnet [%]: C: 46.77 H: 4.12, N: 2.73 gefunden [%]: C: 46.46, H: 3.99, N: 2.69 96 Kapitel 2 -1 IR (Festkörper): ῦNO [cm ] = 1704 -1 IR (Lösung: CH2Cl2): ῦNO [cm ] = 1724 2.8.3.5 Darstellung von Nitrosyl-3,4,5,6-tetrachlorcatecholato- η5-1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) - [Os(Cp*)(tcc)(NO)] - 5 Zu einer Lösung von 3,4,5,6-Tetrachlorcatechol (50.0 mg, 200 µmol) in 20.0 ml Methanol wurde bei Raumtemperatur zuerst Kaliumhydroxid (22.0 mg, 400 µmol), dann 1 (103 mg, 200 µmol) gegeben und die nun orange-braune Lösung 72 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und durch Säulenchromatographie (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) aufgereinigt (orange-gelbe Fraktion). Daraufhin wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt als oranger Feststoff erhalten. Nach Gefriertrockung betrug die Ausbeute 105 mg (175 µmol, 87.3 %). Rf (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) = 0.74 1 H-NMR (250 MHz, CDCl3): δ [ppm] = 1.89 (s, 15H, 5CH3) MS (ESI), Ionenpolarität (negativ): - m/z (%) = 599.93 (100) [M-H] , 455.36 (19.4), 314.85 (11.1) HRMS (ESI), Ionenpolarität (negativ): C16H14Cl4NO3Os; berechnet: 599.9300; gefunden: 599.9300 Elementaranalyse: C16H15Cl4NO3Os (M = 601.34 g/mol) berechnet [%]: C: 31.96 H: 2.51, N: 2.33 gefunden [%]: C: 31.88, H: 2.66, N: 2.44 97 Kapitel 2 IR (Festkörper): ῦNO [cm ] = 1716 -1 -1 IR (Lösung: CH2Cl2): ῦNO [cm ] = 1741 2.8.3.6 Darstellung von Nitrosyl-3,4,5,6-tetrabromcatecholato- η5-1,2,3,4,5-pentamethylcyclopentadienylosmium(II) - [Os(Cp*)(tbc)(NO)] - 6 Zu einer Lösung von 3,4,5,6-Tetrabromcatechol (85.0 mg, 200 µmol) in 20.0 ml Methanol wurde bei Raumtemperatur zuerst Kaliumhydroxid (22.0 mg, 400 µmol), dann 1 (103 mg, 200 µmol) gegeben und die nun orange-braune Lösung 120 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und durch Säulenchromatographie (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) aufgereinigt (orange-gelbe Fraktion). Daraufhin wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt als orangegelber Feststoff erhalten. Nach Gefriertrockung betrug die Ausbeute 133 mg (171 µmol, 85.4 %). Rf (Dichlormethan : Aceton, 95 : 5) = 0.84 1 H-NMR (250 MHz, CD2Cl2): δ [ppm] = 1.89 (s, 15H, 5CH3) MS (ESI), Ionenpolarität (negativ): - m/z (%) = 775.72 (25.0) [M-H] , 333.95 (100), 303.95 (70.0), 255.22 (20.0), 174.74 (13.0) HRMS (ESI), Ionenpolarität (negativ): C16H14Br4NO3Os; berechnet: 775.7300; gefunden: 775.7200 Elementaranalyse: C16H15Br4NO3Os (M = 779.14 g/mol) berechnet [%]: C: 24.66 H: 1.94, N: 1.80 gefunden [%]: C:24.86, H: 2.29, N: 1.90 98 Kapitel 2 IR (Festkörper): ῦNO [cm ] = 1716 -1 -1 IR (Lösung: CH2Cl2): ῦNO [cm ] = 1738 99 Kapitel 2 2.9 Zusammenfassung Die im Rahmen dieser Arbeit synthetisierten und charakterisierten OsmiumKomplexe 2-6 (Abbildung 64) wurden mit ihren im Rahmen einer Diplomarbeit[18] synthetisierten verglichen. und An untersuchten den Komplexen 8-12 Ruthenium-Analoga wurden IR-, ESR- (Abbildung 64) und UV/VIS/NIR- spektroelektrochemische Untersuchungen durchgeführt um das Elektronentransferz Verhalten und die Eigenschaften der Redox-Zustände n Komplexes: 2-6, 8-12; z = Redox-Zustand (n = Nummer des Komplexes: 2+, +, 0, -) des dieser Verbindungen aufzuklären. Abbildung 64 Os O O N O O Os Os Os O N O O O N O O Cl Cl [Os(Cp*)(c)(NO)] 2 O Ru O [Os(Cp*)(dtbc)(NO)] 3 O N O [Ru(Cp*)(c)(NO)] 8 Ru O [Os(Cp*)(nc)(NO)] 4 Ru N O [Ru(Cp*)(dtbc)(NO)] 9 O O Cl O Cl O Cl Cl Br N O Br Br Ru O [Ru(Cp*)(tcc)(NO)] 11 O [Os(Cp*)(tbc)(NO)] 6 N Cl Die Komplexe 2-6 und 8-12[18] O Br [Os(Cp*)(tcc)(NO)] 5 Ru O O Cl N [Ru(Cp*)(nc)(NO)] 10 100 O Os N O Br O Br Br N O Br [Ru(Cp*)(tbc)(NO)] 12 Kapitel 2 Neue, im Rahmen der vorliegenden Arbeit erlangte Ergebnisse bezüglich der Verbindungen 8, 9 und 11 (Röntgenstrukturanalyse und ESR-Simulationen) wurden in die Untersuchungen und den Vergleich miteinbezogen. p q r Bei den Komplexen 2-6 des Typs [Os (Cp*)(Q )(NO )] beziehungsweise ihren p q r Ruthenium-Analoga 8-12 [Ru (Cp*)(Q )(NO )] (p, q, r = Oxidationsstufen) handelt es sich, um diamagnetische Neutral-Verbindungen. Aufgrund der kombinierten Ergebnisse aus Röntgenstrukturanalyse und Spektroelektrochemie konnte dem 0 Redox-Grundzustand n + 2+ 2- + die Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO )] (M = Osmium/ + -δ Ruthenium) mit NO als (NO ) zugewiesen werden. Abhängig von der Substitution (donativ/akzeptiv) am chinoiden Liganden, weisen die Verbindungen NO-Banden bei geringfügig unterschiedlichen Wellenzahlen auf. Abbildung 65 Redoxschema für die Komplexe 2-6 und 8-12 (M = Osmium/Ruthenium) 101 Kapitel 2 Der Redox-Zustand des NO-Liganden ist, unabhängig von der Substitution am chinoiden Liganden, bei allen Verbindungen derselbe. Die Redox-Reaktionen und Redox-Zustände sowohl der Osmium-Komplexe, als auch ihrer Ruthenium-Analoga entsprechen denen in Abbildung 65. Die Größenordnung der NO- Bandenverschiebungen in der IR-Spektroelektrochemie zeigt, dass die Oxidationen 0 + n →n + 2+ und n → n dieser elektronenreichen Metall(II)-Komplexe auf dem 2- - chinoiden Liganden lokalisiert sind, und dass dabei die Konversionen Q → Q˙ - 0 beziehungsweise Q˙ → Q (Abbildung 65) auftreten. Die ESR-spektroelektro+ chemisch generierten, paramagnetischen Spezies n weisen g-Faktoren nahe dem des freien Elektrons (gerundet 2.00232) auf. Dies und die, durch ESR-Simulationen analysierten, Hyperfein-Kopplungen mit Wasserstoffatomen der chinoiden Liganden identifizieren deren Redox-Zustand als o-Semichinonat. Die spektroelektrochemischen Ergebnisse werden durch DFT(density functional theory)-Rechnung gestützt. Für die Osmium-Komplexe konnten, im Gegensatz zu den Ruthenium0 - Verbindungen, keine NO-Banden-Verschiebungen für die Reduktion n → n - 0 - beziehungsweise ESR-Spektren für n erhalten werden. Die Reduktion n → n der Verbindungen 10-12 ist, der Größenordnung der NO-Bandenverschiebungen in der - IR-Spektroelektrochemie zufolge, auf dem NO-Liganden lokalisiert. Das für 11 im Rahmen der Diplomarbeit[18] erhaltene ESR-Spektrum wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit simuliert. Die erhaltene g-Anisotropie und die starke Kopplung - mit dem NO-Stickstoff sprechen für die Lokalisation des Spins von 11 am NO+ -δ Liganden und die bei der Reduktion auftretende Konversion (NO ) → NO˙ (oder + -δ -δ (NO ) → (NO˙) ) (Abbildung 65). Die UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie bestätigt die Schlussfolgerungen über die Redox-Eigenschaften beziehungsweise RedoxZustände der Komplexe. Unterschiede zwischen Osmium- und RutheniumKomplexen bestehen in der ESR-Spektroskopie und bei der Reduktion der Verbindungen. 102 Kapitel 3 Kapitel 3 Gemischt-Valenz in einem kleinen RutheniumZweikern-Komplex 3.1 Einleitung Dieses Kapitel befasst sich mit dem kleinen, symmetrischen Ruthenium-Zweikernp q r - Komplex [(acac)2Ru (µ-oxa )Ru (acac)2] (1, acac = 2,4-Pentandionato-/Acetylacetoq nato-; µ-oxa = verbrückendes Oxamidato-(q); q = Ladung; p, r = Oxidationsstufen)[94]. z Zugängliche Redox-Zustände 1 (z = (2+), +, 0, -, 2-) werden durch ESR- (und UV/VIS/NIR-) spektroelektrochemische Untersuchungen analysiert. Auf den Redox+ - Grundzustand 1 und die Redox-Zustände 1 und 1 wird dabei im Besonderen eingegangen. Die Stabilisierung gemischt-valenter Zwischenstufen in zum Beispiel Zweikern-Komplexen hängt unter anderem vom Brücken-Liganden ab. Abbildung 66 1 2 links: Oxamidat, rechts: N' ,N' -Bis(5-hydroxypentyl)oxamidat 103 Kapitel 3 Der redoxaktive (potentiell nicht-unschuldige) Oxamidato-Ligand (Abbildung 66) ist, in Bezug auf Gemischt-Valenz, einer der weniger untersuchten Vertreter kleiner Liganden wie 1,2-Dicarboxylhydrazido-[95–97] oder Oxalato-[98]. Die Generierung einer III gemischt-valenten 2+ II Ru Ru -Spezies 2- 2+ 2+ [(bpy)2Ru (µ-bhpoxa )Ru (bpy)2] 2- 1 durch Oxidation des Komplexes (bpy = 2,2'-Bipyridin)[30] zeigt, dass Oxamidate 2 wie bhpoxa (N' ,N' -Bis(5-hydroxypentyl)oxamidat, Abbildung 66) durchaus in der Lage sind gemischt-valente Zustände zu stabilisieren. Durch die Verwendung von z acac als Co-Liganden bei 1 tragen Redox-Zustände 1 eine, im Vergleich dazu, niedrigere Ladung. Dies begünstigt die Stabilität von gemischt-valenten Spezies höherer Oxidationsstufen IV III (Ru Ru ) zusätzlich zur üblicheren III II Ru Ru - Kombination[99]. Die Relevanz eines geeigneten Brücken-Liganden wird dadurch IV III deutlich, dass ein Oxalato-Analogon[98] zu 1 nicht zu einer Ru Ru -Spezies oxidierbar war. 104 Kapitel 3 3.2 Synthese und Charakterisierung Die Verbindung [(acac)2Ru(µ-oxa)Ru(acac)2] (1) wurde von Prof. Dr. G. K. Lahiri und seiner Arbeitsgruppe (Department of Chemistry, Indian Institute of Technology, Bombay, Powai, Mumbai-40076, India) im Rahmen eines Kooperationsprojekts zur Verfügung gestellt. Die Synthesen, Analytik, Röntgenstrukturanalyse, Elektrochemie und DFT(density functional theory)- beziehungsweise TD-(time dependent)-DFTRechnungen wurden von indischer Seite ausgeführt. Die UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen erfolgten durch Dr. Ing. J. Fiedler[94]. Abbildung 67 ORTEP-Darstellung von 1. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome und Toluol (2x) sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet[94]. 105 Kapitel 3 Gemäß Röntgenstrukturanalyse der Molekülstruktur von 1 (Abbildung 67) liegt der 2- Brücken-Ligand als oxa vor und der intramolekulare Ruthenium-Ruthenium- Abstand beträgt 5.433 Å. Verbindung 1 weist unterschiedliche N-C- beziehungsweise O-C-Bindungslängen bei den jeweiligen koordinierenden Seiten des BrückenLiganden (N1-C21 = 1.301(7) Å und O10-C22 = 1.337(7) Å, N2-C22 = 1.266(7) Å und O9-C21 = 1.280(6) Å) auf. Aufgrund der daraus folgenden Asymmetrie innerhalb von 2- IV II oxa besteht für die Neutral-Verbindung 1 die Möglichkeit einer Ru Ru - anstelle III III einer Ru Ru -Situation, wobei letztere basierend auf der DFT-berechneten zentrosymmetrischen Molekülstruktur erwartet wird[94]. Komplex 1 weist in den cyclovoltammetrischen Messungen zwei Oxidations- und zwei Reduktionsprozesse auf mit Halbstufen-Potentialen von E1/2(Ox1) = +0.88 V, E1/2(Ox2) = +1.22 V, E1/2(Red1) = -0.80 V und E1/2(Red2) = -1.15 V bezogen auf die gesättigte KalomelElektrode. Da die zweite Oxidation nicht vollständig reversibel ist, konnten keine 2+ spektroskopischen Informatinen für 1 erhalten werden. Die erste Oxidation und die + - Reduktionen hingegen sind reversibel und bei 1 und 1 handelt es sich um Zwischenstufen von moderater Stabilität mit Komproportionierungskonstanten von 5.8 5.9 + - Kc = 10 (1 ) und Kc = 10 (1 )[94]. Zur näheren Untersuchung der in den cyclovoltammetrischen Messungen + - auftretenden Redox-Prozesse und der zugänglichen Redox-Zustände 1, 1 , 1 und 1 2- wurden ESR-spektroelektrochemische Messungen durchgeführt. Die Lokalisation dieser Redox-Prozesse wurde analysiert, da eine Beteiligung des potentiell nicht2- unschuldigen oxa an diesen nicht ab initio auszuschließen ist. Weiterhin wurden z Spin-Lokalisation und -Zustand paramagnetischer Redox-Zustände 1 untersucht beziehungsweise abgeleitet und gemischt-valente Redox-Zustände analysiert, die durch DFT- beziehungsweise TD-DFT-Rechnung nur auf theoretischem Wege eingeordnet werden könnten. 106 Kapitel 3 3.3 ESR-Spektroelektrochemie Die ESR-spektroelektrochemischen Messungen wurden bei 110 K in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH3CN (Acetonitril) unter Verwendung eines Kapillar-ESR-Röhrchens mit Zwei-ElektrodenKonfiguration[80] durchgeführt. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Redox-Zustände der Verbindung 1 mit z 0 1 (z = +, 0, -, 2-) bezeichnet. Dabei bezeichnen 1 und 1 gleichermaßen den RedoxGrundzustand. In Tabelle 20 sind die anisotropen g-Faktoren (g1, g2, g3), der isotrope Mittelwert der 2 2 1/2 2 g-Faktoren (giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) und die g-Anisotropie (∆g = g1 - g3) von 1 angegeben. Abbildung 68 zeigt das ESR-Spektrum von 1. Tabelle 20 1 (110 K) g1 2.360 g2 2.120 g3 2 1.895 2 2 giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] 1/2 2.133 ∆g = g1 - g3 0.465 Referenz [94] ESR-Daten von 1 Die anisotropen g-Faktoren von 1 liegen bei g1 = 2.360, g2 = 2.120 und g3 = 1.895 (giso = 2.133) (Tabelle 20). Das ESR-Spektrum (Abbildung 68), die g-Faktoren und die g-Anisotropie von ∆g = 0.465 sind charakteristisch für Ruthenium(III)[100]. 107 Kapitel 3 Abbildung 68 1 2400 2700 3000 3300 3600 3900 B/G X-Band-ESR-Spektrum von 1[94] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN Beiträge des Oxamidato-Liganden oder von Ruthenium(IV) sind vernachlässigbar. III III Demnach ist für den Redox-Grundzustand 1 die Kombination Ru Ru im TriplettZustand (S = 1) der Möglichkeit IV II Ru Ru , welche aufgrund der in der Molekülstruktur auftretenden Asymmetrie innerhalb des Brücken-Liganden besteht, vorzuziehen. Der Oxamidato-Ligand muss, in Übereinstimmung mit den Daten aus 2- der Röntgenstrukturanalyse, als oxa vorliegen, weil es sich bei 1 um eine NeutralIII III Verbindung handelt. Im Einklang damit stehen auch die für den Ru Ru -TriplettZustand (S = 1) DFT-berechneten Mulliken-Spin-Dichten (Ru1 = 0.8713, Ru2 = 0.8717, 2- oxa = 0.0486, acac = 0.2082) und die nicht auftretende MMIVCT(metal to metal intervalence charge transfer)-Bande im NIR-Bereich bei den UV/VIS/NIR- spektroelektrochemischen Messungen (Abbildung 69)[94]. Ein ESR-Signal bei halbem Feld, das für einen Triplett-Zustand möglich ist, wurde bei 110 K nicht beobachtet. 108 Kapitel 3 Abbildung 69 UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 1[94], gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN unter Verwendung einer OTTLE-Zelle[79] Die Messung wurde von Jan Fiedler durchgeführt. 109 Kapitel 3 Für die beiden Redox-Zustände 1 + - und 1 konnten leider keine ESR-Signale beobachtet werden. Allerdings können aus der Tatsache, dass keine ESRInformationen erhalten werden konnten, mehrere Schlussfolgerungen gezogen + - werden. Weder der Oxidations- 1 → 1 noch der Reduktionsprozess 1 → 1 ist auf 2- dem Oxamidato-Liganden oxa lokalisiert. Dies hätte jeweils Spin-Dichte auf diesem Liganden zufolge und es müssten ESR-Signale erhalten worden sein. Demnach müssen beide Redox-Prozesse auf den Metall-Zentren lokalisiert sein. Dies bedeutet III + III IV III für die Oxidation 1 → 1 die Konversion Ru Ru → Ru Ru und für die Reduktion III - III III II 1 → 1 die Konversion Ru Ru → Ru Ru . Die Abwesenheit von ESR-Daten für den III - II Dublett-Zustand 1 ist allerdings nicht unerwartet, da bei dem Ru Ru -Zustand 5 6 (4d /4d ) in der ESR-Spektroskopie oft sehr schnelle Relaxation auftritt[95,96]. Dies hat - starke Linienverbreiterung zufolge, die hier so stark ist, dass 1 ESR-inaktiv ist. Für III II gemischt-valente Ru Ru -Spezies der Klasse II (nach Robin/Day)[25] sind diese Effekte nicht unüblich[101]. berechneten Die III II Ru Ru -Formulierung Mulliken-Spin-Dichten (Klasse II) (Ru1 = 0.4558, wird Ru2 = 0.4579, zudem von 2- oxa = 0.0744, - acac = 0.0119) und der für 1 im NIR-Bereich der UV/VIS/NIR-Spektren auftretenden -1 -1 IVCT-Bande bei λmax = 1800 nm (ε = 2100 M cm ) bestätigt (Abbildung 69)[94]. Die # / Halbwertsbreite ∆ῦ -1 = 4000 cm der IVCT-Bande steht in guter Übereinstimmung mit der durch Hush-Approximation[22,23] (nach Gleichungen 2, siehe Kapitel 1) zu ∆ῦ / -1 = 3570 cm berechneten und spricht für lokalisierte Gemischt-Valenz 2- - 2- (Klasse II)[25]. Da 1 nach der Reduktion 1 → 1 keine entsprechende Bande mehr aufweist (Abbildung 69), verläuft diese Reduktion ebenfalls metallzentriert zu II II 4 5 + IV III Ru Ru . Bei dem gemischt-valenten Zustand 1 mit der Formulierung Ru Ru (4d /4d ) ist es ebenfalls nicht unerwartet, dass keine ESR-Daten erhalten werden konnten. Ruthenium(IV) mit annähernd oktaedrischer Koordinationsumgebung liegt im Triplett-Zustand (S = 1) vor[102]. Für die Kombination mit Ruthenium(III) (S = 1/2) 110 Kapitel 3 IV III in der gemischt-valenten Ru Ru -Spezies ergeben sich die Möglichkeiten S = 1/2 (Dublett) und S = 3/2 (Quartett). Durch DFT-Rechnungen wurde S = 3/2 als Grund-1 Zustand und S = 1/2 als bei höherer Energie (694.6 cm ) angeregter Zustand klassifiziert. Die starken Spin-Bahn-Kopplungsbeiträge der Metall-Zentren führen zu IV Linienverbreiterung bis hin zur ESR-Inaktivität. Die Formulierung Ru Ru III + für 1 wird auch hier durch die berechneten Mulliken-Spin-Dichten (Ru1 = 1.1708, 2- Ru2 = 1.1447, oxa = 0.1882, acac = 0.4963) und entsprechende IVCT-Bande(n) (siehe -1 -1 unten) bei λmax = 1500 nm (ε = 2200 M cm ) im NIR-Bereich der UV/VIS/NIRIV III 4 5 Spektren gestützt (Abbildung 69)[94]. Für die Ru Ru -Spezies (4d /4d ) mit S = 3/2, in nahezu oktaedrischer Koordination für beide Metall-Zentren gibt es, aufgrund von drei Elektronenlücken (Abbildung 70), mehr als eine Möglichkeit für zum Beispiel IVCTs[103]. Die Möglichkeit der Überlagerung mehrerer Übergänge erklärt die Form + der NIR-Bande von 1 ebenso wie den-Umstand, dass sie vom UV/VIS-Bereich bis über den verfügbaren Messbereich (bis 2200 nm) hinaus reicht[94]. Abbildung 70 d5 III d6 II d4 5 6 IV d5 III 4 5 links: [Ru (µ-BL)Ru ] (4d /4d ), rechts: [Ru (µ-BL)Ru ] (4d /4d )[94] 111 Kapitel 3 3.4 Zusammenfassung Die Neutral-Verbindung [(acac)2Ru(µ-oxa)Ru(acac)2] (1) weist drei reversibel z generierbare Redox-Zustände 1 (z = +, -, 2-) zusätzlich zum Redox-Grundzustand 1 auf. Der Röntgenstrukturanalyse und ESR-Spektroelektrochemie zufolge liegt 1 als III III 2- Ru Ru -Spezies mit S = 1 und der Oxamidato-Ligand als oxa vor. Der potentiell nicht-unschuldige Ligand oxa 2- z ist in die Redox-Prozesse des Systems 1 nicht involviert und weist unschuldiges Verhalten auf. Die Ergebnisse aus der ESRSpektroelektrochemie zeigen, dass alle Redox-Prozesse an den Metall-Zentren + IV III ablaufen und dabei die beiden gemischt-valenten Spezies 1 mit Ru Ru - III II 5 4 5 (4d /4d ) 6 und S = 3/2 beziehungsweise 1 mit Ru Ru (4d /4d ) und S = 1/2 erhalten werden. In Kombination mit UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen und gestützt durch (TD)-DFT-Rechnungen, welche diese gemischt-valenten Zustände und deren - jeweiligen Spin-Zustand bestätigen, wurde 1 als lokalisierte Gemischt-Valenz IV III + (Klasse II) eingestuft. Die UV/VIS/NIR-Bande der Ru Ru -Spezies (1 ) erstreckt sich, bedingt durch mehrere mögliche Übergänge, über einen großen Bereich und über den zugänglichen Messbereich von 2200 nm hinaus. Offenbar ermöglicht der Oxamidato-Ligand oxa III II 2- die optimale Stabilisierung beider gemischt-valenter IV III Zustände Ru Ru und Ru Ru innerhalb eines Redox-Systems[94]. 112 Kapitel 4 Kapitel 4 Gemischt-Valenz in einem RutheniumZweikern-Komplex - verbrückt durch einen Liganden mit Donator- und AkzeptorEigenschaften 4.1 Einleitung In Anlehnung an das durch Pyrazin verbrückte Creutz-Taube-Ion[19,20] und sein Cyano-Analogon[21] wurde das Pyrazin-Derivat 2,5-Pyrazindicarboxylat pyzdc 2- (Abbildung 71) als Brücken-Ligand in Kombination mit verschiedenen Co-Liganden eingesetzt[104], um Gemischt-Valenz bei Diruthenium-Komplexen zu untersuchen und dabei die Rolle der Pyrazin-Brücke besser zu verstehen. Abbildung 71 pyzdc 113 2- Kapitel 4 2- Der Brücken-Ligand pyzdc zeichnet sich durch die Kombination von π-Akzeptor(Pyrazin) und Donator-Eigenschaften (Carboxylat) innerhalb eines Liganden aus[105]. Dadurch kann er Einfluss auf die Art des intramolekularen Elektronentransfers nehmen (Elektronenübertragung/Lochleitung[3,26,33]). In diesem Kapitel wird der p 2- r symmetrische Ruthenium-Zweikern-Komplex [(acac)2Ru (µ-pyzdc )Ru (acac)2] (1, - acac = 2,4-Pentandionato-/Acetylacetonato-; p, r = Oxidationsstufen)[106] beschrieben und diskutiert. Durch die III (Ru -stabilisierenden) acac-Liganden sind die z zugänglichen Redox-Zuständen 1 (z = 0, -, 2-) elektronenreich und die gemischt- valente Zwischenstufe 1 trägt eine vergleichsweise[104] niedrige Ladung. Das Redoxz Sytem 1 wird durch ESR-, UV/VIS/NIR- und IR-Spektroelektrochemie untersucht. 114 Kapitel 4 4.2 Synthese und Charakterisierung Die Verbindung [(acac)2Ru(µ-pyzdc)Ru(acac)2] (1) wurde von Prof. Dr. G. K. Lahiri und seiner Arbeitsgruppe (Department of Chemistry, Indian Institute of Technology, Bombay, Powai, Mumbai-40076, India) im Rahmen eines Kooperationsprojekts zur Verfügung gestellt. Die Synthesen, Analytik, Röntgenstrukturanalyse, Elektrochemie und DFT(density functional theory)- beziehungsweise TD-(time dependent)-DFTRechnungen wurden von indischer Seite ausgeführt[106]. Abbildung 72 ORTEP-Darstellung von 1. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome und Toluol (2x) sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet[106]. Die Molekülstruktur von 1 (Abbildung 72) zeigt, dass beide Ruthenium-Zentren leicht verzerrt oktaedrisch umgeben sind und mit dem Pyrazin-Ring fast in einer Ebene liegen. Desweiteren liegen die Ruthenium-Zentren dieser Neutral-Verbindung III III im Ru Ru -Zustand vor, welcher durch die ruthenium(III)-stabilisierenden, negativ geladenen Acetylacetonato-Liganden, bei Synthese unter aeroben Bedingungen, 115 Kapitel 4 2- begünstigt wird. Der Ru-Ru-Abstand in diesem von pyzdc verbrückten Komplex beträgt 6.799 Å[106]. Die Verbindung 1 weist in der Elektrochemie zwei Oxidationsund zwei Reduktionsprozesse auf. Die zwei nahe bei einander liegenden, quasireversiblen Oxidationen bei 1.17 V und 1.30 V (bezogen auf die gesättigte KalomelIV III Elektrode) verlaufen wahrscheinlich metallzentriert zu gemischt-valentem Ru Ru IV + IV 2+ (1 ) und zu Ru Ru (1 ). Da diese beiden Prozesse in den spektroelektrochemischen Messungen nicht vollständig reversibel waren, wird im folgenden auf deren weitere - - 2- Diskussion verzichtet. Die Reduktionen 1 → 1 und 1 → 1 hingegen sind reversibel mit Halbstufen-Potentialen von E1/2(Red1) = -0.17 V und E1/2(Red2) = -0.59 V bezogen auf die gesättigte Kalomel-Elektrode. Die Komproportionierungskonstante für 1 - 7 beträgt Kc = 1.3 x 10 .[106] z Im Folgenden wird das Redox-Sytem 1 anhand ESR-, UV/VIS/NIR- und IRspektroelektrochemischer Untersuchungen diskutiert. Die reversiblen Reduktionsprozesse werden lokalisiert und im Zusammenhang damit die zugänglichen Redox- 2- Zustände 1, 1 und 1 untersucht. Spin-Lokalisation und -Zustand paramagnetischer z Redox-Zustände 1 werden vor allem für die gemischt-valente Zwischenstufe 1 - näher betrachtet, um die Rolle des 2,5-Pyrazindicarboxylato-Liganden in Bezug auf den Valenzaustausch einzuordnen. Die Kombination der drei oben genannten - Methoden erlaubt die Klassifizierung von 1 in Bezug auf die Valenz-Lokalisation und wird durch DFT- beziehungsweise TD-DFT-Rechnungen gestützt. 116 Kapitel 4 4.3 ESR-, UV/VIS/NIR- und IR-Spektroelektrochemie Alle UV/VIS/NIR- und IR-spektroelektrochemischen Messungen wurden bei Raumtemperatur und alle ESR-spektroelektrochemischen Messungen bei Raumtemperatur beziehungsweise 110 K in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH3CN (Acetonitril) durchgeführt. UV/VIS/NIR- und IR-spektroelektrochemische Messungen wurden unter Verwendung einer OTTLE(optically transparent thin-layer electrochemical)-Zelle[79] durchgeführt. ESR-spektroelektrochemische Messungen wurden in einem KapillarESR-Röhrchen mit Zwei-Elektroden-Konfiguration[80] durchgeführt. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Redox-Zustände der Verbindung 1 mit z 0 1 (z = 0, -, 2-) bezeichnet. Dabei bezeichnen 1 und 1 gleichermaßen den RedoxGrundzustand. In den Abbildungen 74-76 der UV/VIS/NIR- und IR-spektroelektrochemischen Messungen bezeichnen absteigende Pfeile das Verringern und ansteigende Pfeile das Erhöhen der Banden-Intensität beim Durchlaufen eines Redox-Prozesses. Tabelle 21 - 1 (4 K) 1 (110 K) g1 2.370 2.400 g2 2.130 2.229 g3 1.860 2.076 4.420 - 2.133 2.239 ∆g = g1 - g3 0.510 0.320 Referenz [106] [106] ghfs 2 2 2 giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] 1/2 ESR-Daten von 1 und 1 117 - Kapitel 4 In Tabelle 21 sind die anisotropen g-Faktoren (g1, g2, g3), der isotrope Mittelwert der 2 2 2 1/2 g-Faktoren (giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) und die g-Anisotropie (∆g = g1 - g3) von 1 - - und 1 angegeben. Abbildung 73 zeigt das ESR-Spektrum von 1 . Die anisotropen g-Faktoren von 1 aus der ESR-Spektroskopie bei 4 K liegen bei g1 = 2.370, g2 = 2.130 und g3 = 1.860 (giso = 2.133) (Tabelle 21). Die g-Faktoren und die g-Anisotropie von ∆g = 0.510 entsprechen einer Ruthenium(III)-Spezies[100]. Verbindung 1 weist ein für einen Triplett-Zustand (S = 1) charakteristisches, schwaches Halbfeld-Signal bei ghfs = 4.420 auf[107]. Durch DFT-Rechnungen wurde der III III Ru Ru -Triplett-Zustand (S = 1) bestätigt und die Mulliken-Spin-Dichten (Ru1 = 0.835, Ru2 = 0.846, pyzdc = 0.112, acac = 0.206) zeigen, dass die Spins + größtenteils auf [Ru(acac)2] -Gruppen lokalisiert sind[106]. Abbildung 73 1- 2200 2400 2600 2800 3000 3200 3400 3600 3800 4000 B/G - X-Band-ESR-Spektrum von 1 [106] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 118 Kapitel 4 - - Die durch Reduktion 1 → 1 generierte Spezies 1 zeigt ein für Ruthenium(III) charakteristisches[108] ESR-Signal (Abbildung 73) mit anisotropen g-Faktoren von g1 = 2.400, g2 = 2.229 und g3 = 2.076 (giso = 2.239) (Tabelle 21). Das ESR-Spektrum in - Kombination mit der MMIVCT-Bande (Abbildung 74), die 1 in der UV/VIS/NIR- Spektroelektrochemie (siehe unten) aufweist, zeichnen 1 als gemischt-valente III II Ru Ru -Spezies (S = 1/2) aus. Die geringere g-Anisotropie von ∆g = 0.320 im Vergleich zu 1 (∆g = 0.510) und dem Creutz-Taube-Ion (∆g = 1.453)[109,110] zeigt, dass - - das SOMO von 1 einen nicht unwesentlichen Liganden-Beitrag aufweist. Für 1 konnte bei Raumtemperatur, bedingt durch schnelle Relaxation[111] bei Ruthenium(III)-Spezies mit hoher Spin-Bahn-Kopplung[112], kein ESR-Signal erhalten werden. Dennoch spricht der Liganden-Beitrag zum SOMO für Valenz-Austausch an dessen Mechanismus zum Teil Lochleitung beteiligt ist[113], was durch partielle Oxidation des 2,5-Pyrazindicarboxylato-Liganden mit seinen Donator- und Akzeptor-Eigenschaften ermöglicht wird. Dies wird ebenfalls von den berechneten Mulliken-Spin-Dichten (Ru1 = 0.655, Ru2 = 0.357, pyzdc = -0.170, acac = 0.157) widergespiegelt[106]. Die UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie zeigt, dass die gemischtIII II - valente Ru Ru -Zwischenstufe 1 eine breite IVCT-Bande von schwacher Intensität -1 -1 bei 1040 nm (ε = 380 M cm ) aufweist (Abbildung 74), die nach der Reduktion - 2- II II 2- 1 → 1 zur Ru Ru -Spezies 1 nicht mehr vorhanden ist (Abbildung 75). Diese Bande überlappt mit der intensiven Bande im VIS-Bereich, was die Bestimmung der Halbwertsbreite der IVCT-Bande verhindert. Dadurch war die Anwendung der Hush-Approximation[22,23] nicht möglich. Die geringe Intensität und die Breite der III II Bande sprechen für lokalisierte Gemischt-Valenz (Ru Ru ) mit schwacher oder moderater Valenz-Kopplung[106]. 119 Kapitel 4 Abbildung 74 16 1- 1 1,0 0,8 14 0,6 12 0,4 0,2 10 0,0 8 900 1200 1500 1800 λ / nm 6 4 2 0 300 600 900 1200 1500 1800 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 1[106] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN ε / 103M -1cm-1 Abbildung 75 UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von 1[106] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 120 Kapitel 4 2.5 2.5 Dies steht im Gegensatz zu delokalisierter Gemischt-Valenz (Ru Ru ), welche aus 7 der starken elektrochemischen Kopplung mit Kc = 1.3 x 10 abgeleitet werden kann. Die Stärke der elektrochemischen Kopplung begründet sich auf der erhöhten Elektronendichte an den Ruthenium-Zentren, die durch den donativen Effekt der negativ geladenen Acetylacetonato-Liganden zustande kommt, und der dadurch II stärkeren Ru (dπ) → pyzdc(π∗)-Rückbindung. Die ESR-Spektroskopie zeigt, dass es - sich bei 1 um eine gemischt-valente Spezies handelt. Dennoch kann auf Basis des breiten ESR-Signals keine Aussage über lokalisierte beziehungsweise delokalisierte Gemischt-Valenz getroffen werden, da keine 99,101 Ru-Hyperfeinkopplungen zu erkennen sind[114] (Abbildung 73). Abbildung 76 1 1- 1- 1675 1 2- 1626 1641 1641 1720 1680 1640 1600 1680 -1 1640 1600 -1 IR-spektroelektrochemische Messung von 1[106] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 121 Kapitel 4 Aufgrund des Umstands, dass die kombinierten Ergebnisse aus Elektrochemie, ESRund UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie inkonklusiv sind, wurden IR- spektroelektrochemische Messungen durchgeführt. Bei den Reduktionen 1 → 1 und - 2- 1 → 1 wird die C=O-Schwingungsbande der unkoordinierten Carbonyl-Funktion der Carboxylat-Substituenten am 2,5-Pyrazindicarboxylato-Liganden verschoben. Der Redox-Grundzustand 1 weist aufgrund seiner Isovalenz nur eine C=O-Bande bei -1 ῦC=O = 1675 cm - auf. Bei der Reduktion 1 → 1 wird diese Bande zu niedrigeren Wellenzahlen verschoben (Abbildung 76). Die C=O-Bande der gemischt-valenten Zwischenstufe 1 - liegt bei - -1 ῦC=O = 1641 cm anschließender Reduktion 1 → 1 2- -1 (∆ῦC=O = 34 cm ) und wird bei ebenfalls zu niedrigerer Energie verschoben (Abbildung 76). Die C=O-Schwingungsbande von 1 2- -1 liegt bei ῦC=O = 1626 cm -1 - (∆ῦC=O = 15 cm ). Im Falle lokalisierter Gemischt-Valenz bei 1 müsste sich der Unterschied zwischen Ruthenium(III) und Ruthenium(II) auf die Carbonyl-Funktion der Carboxylat-Substituenten auswirken. Es wäre eine Aufspaltung zu zwei C=OBanden zu erwarten. Dies ist nicht der Fall. Es erhöht sich lediglich die -1 Halbwertsbreite ∆ῦ1/2 = 30 cm im Vergleich zu derer der isovalenten Spezies 1 und 1 2- -1 (∆ῦ1/2 = 20 cm -1 beziehungsweise ∆ῦ1/2 = 22 cm ). Aufgrund der Größenordnung dieser Erhöhung ist es allerdings nicht möglich von einer lokalisiert gemischtIII II valenten Ru Ru -Situation der Klasse II[25] auszugehen. Aufgrund der Ergebnisse aus - der IR-Spektroelektrochemie handelt es sich bei 1 um eine gemischt-valente Spezies 2.5 2.5 mit delokalisierter Valenz nach der Formulierung Ru Ru , die mit der 7 elektrochemischen Kopplung (Kc = 1.3 x 10 ) im Einklang steht[106]. In Anbetracht dessen ist die niedrige Intensität der breiten IVCT-Bande (UV/VIS/NIR- Spektroelektrochemie) in Bezug auf (de)lokalisierte Gemischt-Valenz zwar nur begrenzt aussagekräftig, aber nicht unüblich für Ruthenium(III,II)-BischelatKomplexe[110,115] mit starker Valenz-Kopplung. 122 Kapitel 4 4.4 Zusammenfassung Die Neutral-Verbindung III [(acac)2Ru(µ-pyzdc)Ru(acac)2] (1) liegt im Redox- III Grundzustand 1 als Ru Ru -Spezies, stabilisiert durch Acetylacetonato-Liganden, mit S = 1 (Triplett) vor und weist zwei reversibel generierbare Redox-Zustände 1 z (z = -, 2-) zusätzlich zu 1 auf. Gemäß ESR- in Kombination mit UV/VIS/NIR- Spektroelektrochemie führt die Reduktion 1 → 1 zu der niedrig geladenen, gemischt- valenten Zwischenstufe 1 , die ein rhombisches ESR-Signal und eine breite IVCT-1 -1 Bande bei 1040 nm von geringer Intensität (ε = 380 M cm ) aufweist. Aus der g-Anisotropie von ∆g = 0.320 folgen ein nicht unwesentlicher Beitrag des - 2,5-Pyrazindicarboxylato-Liganden zum SOMO von 1 und, in Verbindung mit den Donator-/Akzeptor-Eigenschaften des Brücken-Liganden, partielle Lochleitung als Valenz-Austausch-Mechanismus. In Bezug auf (de)lokalisierte Gemischt-Valenz spricht die breite, wenig intensive IVCT-Bande für eine schwach beziehungsweise moderat gekoppelte, lokalisierte III II Ru Ru -Situation. Die ladungsabhängige 7 elektrochemische Kopplung (Komproportionierungskonstante von Kc = 1.3 x 10 ) von 1 - und die nicht beobachtete Aufspaltung der C=O-Schwingungsbande des 2,5-Pyrazindicarboxylato-Liganden in der IR-Spektroelektrochemie sprechen für eine 2.5 2.5 stark gekoppelte Ru Ru -Spezies mit delokalisierter Valenz. Demnach zeigt 1 - Charakteristika beider Klassen II und III (nach Robin/Day[25]), wobei die Tendenz eher in Richtung der Klasse III, oder zumindest der Grenzklasse II/III[26,27] mit nahezu delokalisierter Valenz, geht[106]. 123 Kapitel 5 Kapitel 5 Gemischt-Valenz in einem asymmetrischen Ruthenium-Zweikern-Komplex - verbrückt durch einen nicht-unschuldigen Liganden 5.1 Einleitung Dieses Kapitel befasst sich mit dem asymmetrischen Ruthenium-Zweikern-Komplex p q r - [(acac)2Ru (µ-abpy )Ru (Cym)Cl]PF6 ([2]PF6, acac = 2,4-Pentandionato-/Acetylacetoq nato-; µ-abpy = verbrückendes 2,2'-Azobispyridin; Cym = p-Cymen = 1-Isopropyl4-methylbenzen; p, q, r = Oxidationsstufen)[116]. Zugängliche Redox-Zustände 2 (z = 2+, +, 0) und 2a z z (z = +, 0, -) werden durch ESR- und UV/VIS/NIR- spektroelektrochemische Untersuchungen, gestützt durch (TD)-DFT-Rechnungen analysiert und Redox-Prozesse lokalisiert. Auf gemischt-valente Zwischenstufen wird dabei im Besonderen eingegangen. Abbildung 77 2 0 N N N +e −e N abpy N=N : N N N N +e −e abpy 1.23-1.30 Å ~ 1.35 Å Redox-Zustände von 2,2'-Azobispyridin (abpy)[116] 124 N N N N abpy 2 1.40-1.45 Å Kapitel 5 Intramolekularer Elektronentransfer hängt nicht nur vom Brücken-Liganden ab, sondern auch von den (elektronischen) Eigenschaften der Metall-Zentren. Diese können durch die Wahl der Co-Liganden gesteuert werden. Elektronendonative beziehungsweise -akzeptive Co-Liganden beeinflussen unter anderem die Lokalisation ablaufender Redox-Prozesse und die Stabilität dabei generierter gemischt-valenter Zwischenstufen. Ob es sich um delokalisierte oder lokalisierte Gemischt-Valenz handelt, wird zudem von der, durch die Co-Liganden mitbestimmten, Gesamtladung dieser Zwischenstufen beeinflusst (valence/charge trapping). Symmetrische Diruthenium-Komplexe mit dem redoxaktiven (potentiell nicht-unschuldigen) Brücken-Ligand 2,2'-Azobispyridin (abpy)[117], der in Abhängigkeit seiner Oxidationsstufe unterschiedliche N-N-Bindungslängen aufweist (Abbildung 77), wurden in Bezug auf Gemischt-Valenz schon mehrfach - untersucht[118,119]. Die Kombination der unterschiedlichen Co-Liganden acac (σ-Donator) und Cym (π-Akzeptor) in dem hier diskutierten abpy-verbrückten Diruthenium-Komplex [2]PF6 führt zu einem nicht entarteten System. Solche Systeme sind selten, und Valenz-/Spin-Austausch sowie die Rolle des nicht-unschuldigen Brücken-Liganden dabei sind nicht unkompliziert. 125 Kapitel 5 5.2 Synthese und Charakterisierung Die Verbindung [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 ([2]PF6) wurde von Prof. Dr. G. K. Lahiri und seiner Arbeitsgruppe (Department of Chemistry, Indian Institute of Technology, Bombay, Kooperationsprojekts Powai, zur Röntgenstrukturanalyse, Mumbai-40076, Verfügung Elektrochemie gestellt. und India) Die im Rahmen Synthesen, DFT(density functional eines Analytik, theory)- beziehungsweise TD-(time dependent)-DFT-Rechnungen wurden von indischer Seite ausgeführt[116]. Abbildung 78 ORTEP-Darstellung des kationischen Teils von [2]PF6. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome und Hexafluorophosphat sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet[116]. 126 Kapitel 5 + Die Verbindung [2]PF6 weist im Redox-Grundzustand 2 gemäß Röntgenstrukturanalyse eine N2-N3-Bindungslänge des Brücken-Liganden von 1.352(3) Å auf - (Abbildung 78). Demnach liegt der Brücken-Ligand als radikal-anionisches abpy˙ (Abbildung 77) vor. Die Ru1-N1- und Ru1-N3-Bindunglängen mit 2.016(2) Å beziehungsweise 1.916(2) Å spiegeln die durch die acac-Liganden stabilisierte Oxidationsstufe +III des Ru1-Zentrums wider und sind durch die starke π-Rückbindung vom Ruthenium zur Azo-Radikal-Gruppe, aufgrund der σ-donativen Acetylacetonato-Liganden, unterschiedlich lang. Die Ru2-N2- und Ru2-N4-Bindunglängen sind mit 2.072(2) Å beziehungsweise 2.073(2) Å nahezu gleichlang und länger als die Ru1-N-Bindungen, was für die Oxidationsstufe +II am Ru2-Zentrum spricht. Im Redox-Grundzustand 2 + liegt [2]PF6, durch die unterschiedlichen elektronischen Eigenschaften der Co-Liganden, demnach als III II gemischt-valente, radikal-verbrückte Ru Ru -Spezies vor[116]. Die Verbindung [2]PF6 weist in der Elektrochemie zwei Oxidations- und drei Reduktionsprozesse auf. Die erste Oxidation ist reversibel und die zweite Oxidation irreversibel mit Potentialen von E1/2(Ox1) = 0.76 V und Epa(Ox2) = 1.62 V bezogen auf die gesättigte KalomelElektrode. Der erste Reduktionsprozess Red1 hat zum Teil chemische Reaktivität zur Folge führt zu den darauffolgenden Reduktionsprozessen Red2 beziehungsweise Red2'. Die möglichen Reduktionsprozesse weisen Potentiale von E1/2(Red1) = -0.42 V, Epc(Red2) = -1.04 V, E1/2(Red3) = -1.60 V und Epa(Red2') = -0.57 V auf (bezogen auf die gesättigte Kalomel-Elektrode)[116]. z z Im Folgenden wird das Redox-Sytem 2 beziehungsweise 2a anhand ESR- und UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischer Untersuchungen diskutiert. Ablaufende Redox-Prozesse werden lokalisiert beziehungsweise die auftretenden RedoxZustände aufgeklärt. Valenz-/Spin-Austausch beziehungsweise -Lokalisation paramagnetischer Redox-Zustände werden vor allem in Bezug auf Gemischt-Valenz näher betrachtet und durch DFT- beziehungsweise TD-DFT-Rechnungen gestützt. 127 Kapitel 5 5.3 ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie Alle UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen wurden bei Raum- temperatur und alle ESR-spektroelektrochemischen Messungen bei 110 K in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH3CN (Acetonitril) wurden durchgeführt. unter UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Verwendung einer OTTLE(optically Messungen transparent thin-layer electrochemical)-Zelle[79] durchgeführt. ESR-spektroelektrochemische Messungen wurden in einem Kapillar-ESR-Röhrchen mit Zwei-Elektroden-Konfiguration[80] durchgeführt. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Redox-Zustände der Verbindung [2]PF6 z z + mit 2 (z = 2+, +, 0) und 2a (z = +, 0, -) bezeichnet. Dabei bezeichnet 2 den RedoxGrundzustand. In der Abbildung 82 der UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen bezeichnen absteigende Pfeile das Verringern und ansteigende Pfeile das Erhöhen der Banden-Intensität beim Durchlaufen eines Redox-Prozesses. Tabelle 22 2+ + - 2 (110 K) 2a (110 K) 2a (110 K) g1 2.207 2.454 2.052 g2 2.155 2.032 2.008 g3 1.929 1.947 1.936 2.100 2.156 1.999 ∆g = g1 - g3 0.280 0.507 0.116 Referenz [116] [116] [116] 2 2 2 giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] 1/2 2+ + ESR-Daten von 2 , 2a und 2a 128 - Kapitel 5 In Tabelle 22 sind die anisotropen g-Faktoren (g1, g2, g3), der isotrope Mittelwert der 2 2 2 1/2 g-Faktoren (giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) und die g-Anisotropie (∆g = g1 - g3) von 2+ + - 2+ 2 , 2a und 2a angegeben. Die Abbildungen 79-81 zeigen die ESR-Spektren von 2 , + - 2a und 2a . Der Redox-Grundzustand 2 + ist aufgrund einer starken antiferromagnetischen III - Kopplung zwischen dem Ru1 -Zentrum und dem radikal-anionischen abpy˙ + Liganden diamagnetisch. Die durch die erste Oxidation 2 → 2 2+ generierte 2+ paramagnetische Spezies 2 weist ein für Ruthenium(III)[100] charakteristisches ESR2+ Signal (Abbildung 79) auf. Die anisotropen g-Faktoren von 2 liegen bei g1 = 2.207, g2 = 2.155 und g3 = 1.929 (giso = 2.100, ∆g = 0.280) (Tabelle 22). Abbildung 79 2+ X-Band-ESR-Spektrum von 2 [116] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 129 Kapitel 5 Da die Zwischenstufe 2 2+ ESR-aktiv ist, führt die erste Ein-Elektronen-Oxidation - 0 entweder, durch Oxidation von abpy˙ zu abpy , zur Aufhebung dieser Kopplung III 0 II 2+ gemäß Formulierung [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] , oder, durch Oxidation II des Ru2 -Zentrums zu Ruthenium(III), zu einem Drei-Spin-System gemäß III - III 2+ Formulierung [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (Cym)Cl] , welches ein nicht gekoppeltes III 0 II 2+ Ruthenium-Zentrum aufweist. Formulierung [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] steht im Einklang mit der in der UV/VIS-NIR-Spektroelektrochemie auftretenden, durch TD-DFT-Rechnungen bestätigten, IVCT-Bande bei 1700 nm (Abbildung 82 (a)) -1 -1 von geringer Intensität (ε = 120 M cm ). Abbildung 80 + X-Band-ESR-Spektrum von 2a /2[116] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN + Die markierten g-Faktoren beziehen sich auf 2a . Das zusätzliche Signal bei g = 2.00 wird einem Zersetzungsprodukt - mit organo-radikalischem abpy˙ unbekannter Koordination zugeordnet. (möglicherweise ein durch Dissoziation entstandener Ein-Kern-Komplex) 130 Kapitel 5 Die geringe Intensität dieser Bande spricht für schwach gekoppelte Metall-Zentren und demnach für eine III II Ru Ru -Spezies mit lokalisierter Gemischt-Valenz 2+ (Klasse II[25]). Aufgrund der Asymmetrie von 2 beziehungsweise der (elektronisch) unterschiedlichen Umgebung der Ruthenium-Zentren kommt es nur zu sehr schwacher Orbital-Wechselwirkung[120], was diese schwache Kopplung zur Folge hat. III 0 II 2+ Die Formulierung [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] wird außerdem von den berechneten Mulliken-Spin-Dichten (Ru1 = 0.727, Ru2 = 0, abpy = -0.038, acac = 0.334) 2+ sowie von der für 2 berechneten N-N-Bindungslänge (1.308 Å) gestützt[116]. Abbildung 81 - X-Band-ESR-Spektrum von 2a [116] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 131 Kapitel 5 Die, durch die erste Ein-Elektronen-Reduktion generierte, paramagnetische Spezies weist ein stark anisotropes, ruthenium(III)-artiges ESR-Signal auf (Abbildung 80) mit g-Faktoren von g1 = 2.454, g2 = 2.032 und g3 = 1.947 (giso = 2.156, ∆g = 0.507) (Tabelle 22). Die große g-Anisotropie zeigt, dass der Spin hauptsächlich Metall-Anteil hat, was eine Lokalisation dieser Reduktion auf dem Brücken-Liganden III 2- II wahrscheinlicher macht und die Zwischenstufe [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] II - II (2) zur Folge hat anstelle von [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (Cym)Cl] (2). Abbildung 82 25 30 2+ 22+ 15 10 5 0 1200 1600 2000 1000 1500 15 10 5 2000 500 λ / nm (c) 2 /2a + 2a 30 10−3 ε / M−1cm−1 10−3 ε / M−1cm−1 1000 1500 λ / nm 2000 35 35 30 2+ 2 /2a+ 20 0 500 (b) 25 10−3 ε / M−1cm−1 10−3 ε / M−1cm−1 (a) 20 25 20 15 10 5 (d) 2a 2a− 25 20 15 10 5 0 500 1000 1500 0 2000 500 λ / nm 1000 1500 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messungen von [2]PF6[116] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN + 2+ + + + Konversionen: (a) 2 → 2 , (b) 2 → 2/2a , (c) 2/2a → 2a, (d) 2a → 2a 132 - 2000 Kapitel 5 Für 2 berechnete Mulliken-Spin-Dichten lassen jedoch beide Formulierungen zu da die berechneten Spin-Dichten (Ru1 = 0.443, abpy = 0.459) für Ruthenium und Brücken-Ligand nahezu gleich sind. Das Fehlen von isosbestischen Punkten (Abbildung 82 (b)) in der UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie spricht allerdings für die Existenz von nicht nur zwei im Gleichgewicht befindlichen Spezies. Eine Erklärung hierfür ist reduktionsinduzierte Chlorid-Abstraktion die hier, im Gegensatz zu bekannten Fällen bei Komplexen mit Metall-Co-Ligand-Fragmenten, ähnlich dem [Ru2(Cym)Cl]-Fragment, und nicht-unschuldigen Liganden[119,121], schon durch Ein-Elektronen-Reduktion ausgelöst wird. Abbildung 83 Ox2 −e (irreversible) [(acac)2Ru1III ( µ-abpy) Ru2II (Cym)Cl] 2+ (22+) Ox1 −e +e [(acac)2Ru1III ( µ-abpy )Ru2II (Cym)Cl]+ (2+) −e +e Red1 [(acac)2Ru1III ( µ-abpy2−) Ru2II (Cym)Cl] [(acac)2Ru1II (µ -abpy ) Ru2II (Cym)Cl] (2) [(acac)2Ru1III (µ -abpy2−) Ru2II (Cym)] + (2a+) + Cl− −e +e Red2/ −e +e Red2 [(acac) 2Ru1II (µ -abpy2−) Ru2II (Cym)Cl]− (2−) [(acac)2Ru1II (µ -abpy2−) Ru2II (Cym)] −e (2a) + Cl − +e Red3 [(acac)2Ru1II (µ -abpy2−) Ru2I (Cym)]− (2a−) II [(acac)2Ru1 (µ -abpy Redoxschema[116] 133 o − ) Ru2 (Cym)] Kapitel 5 Reduktionsinduzierte Chlorid-Abstraktion führt zu der alternativen Spezies III 2- II + + [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)] (2a ). Die berechneten Mulliken-Spin-Dichten + (Ru1 = 0.750, Ru2 = 0.134, abpy = -0.066, acac = 0.162, Cym = 0.014) für 2a spiegeln, mit einer Gesamt-Spin-Dichte für Ruthenium von 0.884 die hohe g-Anisotropie des ESR-Signals (Abbildung 80) von ∆g = 0.507 (Tabelle 22) wesentlich besser wider als die Spin-Dichten für die Formulierungen von 2 (siehe oben)[116]. Der auf Ruthenium + basierende Spin spricht demnach dafür, dass größtenteils 2a vorliegt. Die zweite + Ein-Elektronen-Reduktion von entweder 2 oder 2a führt in beiden Fällen zu einer diamagnetischen II Zwischenstufe. 2- II Hierfür - sind die - zwei II Formulierungen 2- II [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] (2 ) und [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)] (2a) möglich. Reoxidation resultiert in einer zusätzlichen Redox-Welle bei Epa(Red2') = -0.57 V. Dies spricht für die Formulierung 2a, da durch die nur langsame Assoziation von Chlorid an das Ru2-Zentrum diese zusätzliche Redox-Welle beziehungsweise verzögerte Reoxidation erklärt werden kann. Die Reoxidation von + 2a verläuft demnach zu 2a (Epa(Red2') = -0.57 V). Auch die intensive (durch TD-DFT-1 -1 Rechnung bestätigte) Bande bei 860 nm (ε = 7270 M cm ) in der UV/VIS/NIRSpektroelektrochemie (Abbildung 82 (c)) ist charakteristisch für die Variante 2a[116]. - Die dritte Reduktion führt zu der paramagnetischen Spezies 2a , welche ebenfalls ein anisotropes ESR-Signal (Abbildung 81) aufweist. Die g-Faktoren liegen bei g1 = 2.052, g2 = 2.008 und g3 = 1.936 (giso = 1.999, ∆g = 0.116) (Tabelle 22). Die anisotropen g-Faktoren sprechen dafür, dass der Spin zu einem großen Teil metallzentriert ist. Aufgrund der geringen g-Anisotropie jedoch liegt auch ein nicht unerheblicher Liganden-Beitrag nahe. Die Mulliken-Spin-Dichten von Ru2 = 0.726 und abpy = 0.230 bestätigen dies. II Demnach - 0 sind für - 2a - die II beiden 2- Formulierungen I - [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (Cym)] und [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)] zutreffend. - In der UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie (Abbildung 82 (d)) weist 2a nur noch eine wenig intensive Bande bei 870 nm auf[116]. 134 Kapitel 5 5.4 Zusammenfassung Durch ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie wurde an dem Zwei-KernKomplex [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 ([2]PF6) der Einfluss von Asymmetrie (durch unterschiedliche Co-Liganden) auf gemischt-valente Zwischenstufen untersucht und durch (TD)-DFT-Rechnungen gestützt. Der Redox-Grundzustand III - II + + [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (Cym)Cl] (2 ) ist ESR-inaktiv aufgrund einer starken III antiferromagnetischen Kopplung zwischen dem Ru1 -Zentrum und dem nichtunschuldigen, radikal-anionischen III - abpy˙ -Brücken-Liganden. 0 II 2+ generierbare Spezies [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] III Die reversibel 2+ (2 ) ist eine gemischt- II valente Ru Ru -Zwischenstufe, welche aufgrund der Asymmetrie dieses nichtentarteten Systems nur schwach gekoppelt ist (Klasse II). Die erste Ein-Elektronen+ Reduktion von 2 induziert partielle Chlorid-Abstraktion. Die so unter anderem III 2- II + + erhaltene Zwischenstufe [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)] (2a ) und weitere, durch Reduktion von 2a + generierbare, gemischt-valente Spezies besitzen eine freie Koordinationsstelle am Ru2-Zentrum. Solche Zwischenstufen können in der homogenen Katalyse[122–124] eingesetzt werden[116]. 135 Kapitel 6 Kapitel 6 Gemischt-Valenz der Klasse I durch Asymmetrie in einem Ruthenium-Zweikern-Komplex 6.1 Einleitung - Bei der Verbindung [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(acac)2] (acac = 2,4-Pentandionato-/Acetylacetonato-; µ-abpy = verbrückendes 2,2'-Azobispyridin)[125–127] (Abbildung 84) handelt - es sich um eine, durch radikal-anionisches abpy˙ verbrückte, stark gekoppelte, 2.5 2.5 gemischt-valente Ru Ru -Spezies der Klasse III nach Robin und Day[25]. Abbildung 84 O N O O Ru N O O N Ru O O N O 2.5 - 2.5 [(acac)2Ru (µ-abpy˙ )Ru (acac)2]: Klasse III 136 Kapitel 6 Im vorangegangenen Kapitel 5 wurde [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 die asymmetrische Verbindung (Cym = p-Cymen = 1-Isopropyl-4-methyl- benzen)[116] beschrieben, bei welcher abpy im Redox-Grundzustand ebenfalls als Radikal-Anion vorliegt. Die starke Valenz-Kopplung bei [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(acac)2] geht mit einer intensiven MLCT/MMCT(metal to ligand/metal to metal charge transfer)-Bande in der UV/VIS/NIR-Spektroskopie einher[125–127]. Der Komplex [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 weist im RedoxGrundzustand einen HOMO → LUMO-Übergang im NIR-Bereich auf und nach Ein- 0 Elektronen-Oxidation am Brücken-Liganden (abpy˙ → abpy ) eine nur wenig intensive IVCT-Bande[116]. Demnach liegt hier, aufgrund der Asymmetrie, nur III II schwache Valenz-Kopplung, also eine Ru Ru -Spezies der Klasse II[25], vor. Es liegt die Fragestellung nahe, ob diese Kopplung bei asymmetrischen gemischt-valenten Spezies durch Variation der Co-Liganden stärker, schwächer, oder sogar gänzlich verhindert (Klasse I[25]) wird. Dieses Kapitel beschreibt den asymmetrischen Ruthenium-Zweikern-Komplex p q r - [(acac)2Ru (µ-abpy )Ru (bpy)2](ClO4)2 ([1](ClO4)2, acac = 2,4-Pentandionato-/Acetylacetonato-; q µ-abpy = verbrückendes 2,2'-Azobispyridin; bpy =2,2'-Bipyridin; p, q, r = Oxidationsstufen)[128]. Mit 2,2'-Bipyridin anstelle von p-Cymen handelt es sich hier wie bei der der Verbindung [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 ebenfalls um eine z σ-Donator/π-Akzeptor-Kombination. Zugängliche Redox-Zustände 1 (z = 3+, 2+, +, 0, -) werden durch ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie, gestützt durch (TD)DFT-Rechnungen, untersucht. 137 Kapitel 6 6.2 Synthese und Charakterisierung Die Verbindung [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(bpy)2](ClO4)2 [1](ClO4)2 wurde von Prof. Dr. G. K. Lahiri und seiner Arbeitsgruppe (Department of Chemistry, Indian Institute of Technology, Bombay, Kooperationsprojekts Powai, zur Röntgenstrukturanalyse, Mumbai-40076, Verfügung Elektrochemie gestellt. und India) Die im Rahmen Synthesen, DFT(density functional eines Analytik, theory)- beziehungsweise TD-(time dependent)-DFT-Rechnungen wurden von indischer Seite ausgeführt[128]. Abbildung 85 ORTEP-Darstellung des kationischen Teils von [1](ClO4)2 Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome, Perchloratanionen, p-Xylol (0.5x) und H2O (1x) sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet[128]. 138 Kapitel 6 Die Röntgenstrukturanalyse Grundzustand 1 2+ zeigt, dass der Brücken-Ligand im Redox- der Verbindung [1](ClO4)2 eine N2-N3-Bindungslänge von 1.374(6) Å aufweist (Abbildung 85). Bei [1](ClO4)2 werden die Ruthenium-Zentren, wie bei der Verbindung [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 (Kapitel 5), durch radikal- anionisches abpy˙ verbrückt. Auch die Ru-N-Bindungen zeigen vergleichbare Charakteristka. Die σ-donativen Acetylacetonato-Liganden führen zu einer starken π-Rückbindung vom Ruthenium (Ru1) zur Azo-Radikal-Gruppe. Dadurch ist die Ru1-N3-Bindung mit 1.941(5) Å kürzer als die Ru1-N1-Bindung mit 1.985(5) Å. Die Ru2-N2- mit 2.054(5) Å und Ru2-N4-Bindunglängen mit 2.032(5) Å zeigen erwartungsgemäß nicht dieses Verhalten und sind länger als die Ru1-N-Bindungen. Die unterschiedlich langen Ru1-N- und Ru2-N-Bindungen spiegeln die voneinander verschiedenen Oxidationsstufen der Ruthenium-Zentren wider. Die σ-donativen III acac-Liganden stabilisieren die Oxidationsstufe Ru1 , und die π-akzeptiven bpyII Liganden stabilisieren die Oxidationsstufe Ru2 . Die σ-Donator/π-AkzeptorKombination der Co-Liganden führt [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6, III - II zu hier, der in Analogie gemischt-valenten zur Verbindung III II Ru Ru -Spezies 2+ - [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] , die durch radikal-anionisches abpy˙ verbrückt ist[128]. In der Elektrochemie weist [1](ClO4)2 drei Oxidations- und drei Reduktionsprozesse auf. Die zweite und dritte Oxidation (1.53 V, 1.86 V) sind irreversibel. Die übrigen Prozesse sind reversibel mit Potentialen von E1/2(Ox1) = 0.63 V, E1/2(Red1) = -0.47 V, E1/2(Red2) = -1.20 V und E1/2(Red3) = -1.67 V (bezogen auf die gesättigte Kalomel-Elektrode)[128]. Im Folgenden werden ablaufende Redox-Prozesse und Valenz-/Spin-Austausch z beziehungsweise -Lokalisation des Redox-Sytems 1 anhand ESR- und UV/VIS/NIRspektroelektrochemischer Untersuchungen, gestützt durch (TD)-DFT-Rechnungen, analysiert. Gemischt-valente Zwischenstufen werden dabei näher betrachtet. 139 Kapitel 6 6.3 ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie Alle UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen wurden bei Raum- temperatur und alle ESR-spektroelektrochemischen Messungen bei 110 K in einer 0.1 molaren Lösung von Bu4NPF6 (Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat) in CH3CN (Acetonitril) wurden durchgeführt. unter UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Verwendung einer OTTLE(optically Messungen transparent thin-layer electrochemical)-Zelle[79] durchgeführt. ESR-spektroelektrochemische Messungen wurden in einem Kapillar-ESR-Röhrchen mit Zwei-Elektroden-Konfiguration[80] durchgeführt. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Redox-Zustände der Verbindung z [1](ClO4)2 mit 1 (z = 3+, 2+, +, 0, -) bezeichnet. Dabei bezeichnet 1 2+ den Redox- Grundzustand. In der Abbildung 87 der UV/VIS/NIR-spektroelektrochemischen Messungen bezeichnen absteigende Pfeile das Verringern und ansteigende Pfeile das Erhöhen der Banden-Intensität beim Durchlaufen eines Redox-Prozesses. Tabelle 23 3+ + 1 (110 K) 1 (110 K) g1 2.243 2.062 g2 2.172 2.030 g3 1.914 1.940 2.114 2.012 ∆g = g1 - g3 0.329 0.122 Referenz [128] [128] 2 2 2 giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] 1/2 3+ ESR-Daten von 1 und 1 140 + Kapitel 6 In Tabelle 23 sind die anisotropen g-Faktoren (g1, g2, g3), der isotrope Mittelwert der 2 2 2 1/2 g-Faktoren (giso = <g> = [(g1 + g2 + g3 )/3] ) und die g-Anisotropie (∆g = g1 - g3) von 3+ + 1 und 1 angegeben. Die Abbildungen 86 (a) und (b) zeigen die ESR-Spektren von 3+ + 1 und 1 . III - II 2+ 2+ Der Redox-Grundzustand [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] (1 ) ist diamagnetisch. Offenbar resultiert, wie bei Verbindung [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(Cym)Cl]PF6 in + Kapitel 5, die Wechselwirkung zwischen dem [(acac)2Ru1] -Fragment und dem - radikal-anionischen abpy˙ -Liganden in einer starken antiferromagnetischen III Kopplung zwischen dem Ru1 -Zentrum und dem Brücken-Liganden. Diese Wechselwirkung wird auch durch die intensive MLLCT(metal/ligand to ligand -1 -1 charge transfer)-Bande bei 690 nm (ε = 11600 M cm ) deutlich (Abbildung 87 (a)), die (DFT-Rechnungen zufolge) einen Ru(dπ)/acac(π) → abpy(π*)-Übergang repräsentiert. 2+ 1 weist keine IVCT-Bande auf, was für Klasse I nach Robin und Day[25] spricht. Nach 2+ 3+ 3+ der ersten Ein-Elektronen-Oxidation 1 → 1 weist die paramagnetische Spezies 1 ein für Ruthenium(III)[100] typisches anisotropes ESR-Signal (Abbildung 86 (a)) auf. Die g-Faktoren von 1 3+ liegen bei g1 = 2.243, g2 = 2.172 und g3 = 1.914 (giso = 2.114, 2+ 3+ ∆g = 0.329) (Tabelle 23). Nach der Oxidation 1 → 1 sind für die paramagnetische Zwischenstufe 1 lokalisierte 3+ mehrere Formulierungen möglich. Die am Brücken-Liganden - Oxidation III 0 0 abpy˙ → abpy , II resultiert in Formulierung 3+ [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] , bei der die antiferromagnetische Kopplung durch Oxidation eines Kopplungspartners aufgehoben wurde. Die zweite III - III 3+ Möglichkeit [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] ergibt sich durch Oxidation des II Ru2 -Zentrums zu Ruthenium(III). Antiferromagnetische Kopplung zwischen einem III - III Ru -Zentrum und abpy˙ führt dazu, dass ein nicht gekoppeltes Ru -Zentrum vorhanden ist. 141 Kapitel 6 Abbildung 86 g1 (a) 13+ g2 g3 2500 3000 3500 4000 B/G g1 (b) 1+ g2 g3 3000 3200 3400 3600 3800 B/G 3+ + X-Band-ESR-Spektren von 1 (a) und 1 (b)[128] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 142 Kapitel 6 IV - II 3+ Für die dritte Möglichkeit [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] mit diamagnetischem IV - Ru1 -Zentrum würde man ein ESR-Signal erwarten, welches dem abpy˙ -Radikal III 0 II 2+ entspricht. Analog zu der Zwischenstufe [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] (Kapitel 5) zeigen die berechneten Mulliken-Spin-Dichten mit Ru1 = 0.72, Ru2 = -0.01, 3+ abpy = -0.05, acac = 0.34, bpy = 0.00 sowie die für 1 berechnete N-N-Bindungslänge III 0 II 3+ von 1.315 Å, dass Formulierung [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] die zutreffende ist. Abbildung 87 4 2+ 1 3 3+ 1 2 1 0 10−4 ε / M−1cm−1 (a) 10−4 ε / M−1cm−1 5 400 800 6 5 1200 1600 λ / nm (c) 4 + 1 3 1 2 1 0 400 800 1200 λ / nm 5 (b) 4 1600 2000 2+ 1 3 + 1 2 1 0 400 2000 10−4 ε / M−1cm−1 10−4 ε / M−1cm−1 6 6 5 4 3 2 1 0 800 1200 1600 λ / nm (d) 1 400 800 1 − 1200 1600 2000 λ / nm UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messungen von [1](ClO4)2[128] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 2+ 3+ 2+ + + Konversionen: (a) 1 → 1 , (b) 1 → 1 , (c) 1 → 1, (d) 1 → 1 143 2000 - Kapitel 6 Die intensive Absorptionsbande (Abbildung 87 (a)) -1 in der UV/VIS/NIR- -1 Spektroelektrochemie bei 760 nm (ε = 15600 M cm ) entspricht (Rechnungen zufolge) einem MLCT (metal to ligand charge transfer), also einem Ru(dπ) → abpy(π*)0 Übergang, in das nicht besetzte π*-Orbital von abpy . Im Gegensatz zu III 0 II 2+ [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] wurde bei 1 3+ keine IVCT-Bande beobachtet III 0 II 3+ (Abbildung 87 (a)). Demnach handelt es sich bei [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] III II um eine gemischt-valente Ru Ru -Spezies der Klasse I[25], bei welcher keine ValenzKopplung auftritt. Die, aufgrund der Asymmetrie[120], nur schwache Kopplung bei III 0 II 2+ [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] ist durch Variation der π-akzeptiven Co- 3+ Liganden bei 1 nicht mehr existent[128]. Abbildung 88 Redoxschema[128] 144 Kapitel 6 + 2+ Die Spezies 1 , die durch die erste Reduktion 1 → 1 + generiert wird, ist paramagnetisch und weist ein ESR-Signal (Abbildung 86 (b)) mit anisotropen g-Faktoren von g1 = 2.062, g2 = 2.030 und g3 = 1.940 (giso = 2.012, ∆g = 0.122) (Tabelle 23) auf. Die Reduktion kann entweder auf dem Brücken-Liganden lokalisiert - 2- III II sein (abpy˙ → abpy ), oder Ru1-zentriert verlaufen (Ru1 → Ru1 ). Demnach sind die zwei Formulierungen II - II III 2- II + [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] + beziehungsweise + [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] für die Zwischenstufe 1 möglich. Die geringe 3+ g-Anisotropie im Vergleich zu der für Ruthenium(III) typischen[100] von 1 legt nahe, dass ein nicht unerheblicher Liganden-Beitrag zum SOMO vorhanden ist. Berechneten Mulliken-Spin-Dichten mit Ru1 = 0.55, Ru2 = 0.01, abpy = 0.39, acac = 0.05, bpy = 0.02 zufolge treffen beide oben genannten Formulierungen zu, III 2- - 2- II + + wobei [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] den höheren Anteil an 1 ausmacht. Die Konversion abpy˙ → abpy und die damit zusammenhängende Besetzung des π*(abpy) Molekülorbitals wird darüber hinaus von der Verringerung der Banden2+ + Intensität des MLLCT bei 690 nm durch die Reduktion 1 → 1 widergespiegelt -1 -1 (Abbildung 87 (b)). Die Absorptionsbande bei 960 nm (ε = 6210 M cm ) repräsentiert einen MLLCT für den Übergang abpy(π)/Ru1(dπ) → bpy(π*)[128]. II + 2- II Für die Reduktion 1 → 1 ist [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] als Formulierung für 1 - zu erwarten. Zu einer alternativen Möglichkeit führt die Konversion bpy → bpy˙ . Die UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung zeigt, dass die Zwischenstufe 1 eine breite -1 Bande im NIR-Bereich von geringer Intensität bei 1350 nm -1 (ε = 1860 M cm ) aufweist (Abbildung 87 (c)). Solche NIR-Banden können bei der Reduktion von bpy auftreten und stehen - bekanntermaßen[129,130] im Zusammenhang mit radikal-anionischem bpy˙ . TD-DFTRechnungen zufolge repräsentiert diese Bande einen bpy(π) → bpy(π*)-LLCT(ligand to ligand charge transfer). Dies in Kombination mit Mulliken-Spin-Dichten von 145 Kapitel 6 Ru1 = 0.371, Ru2 = 0, abpy = 0.58, acac = 0.02, bpy = 1.03 stützt die bpy-zentrierte Reduktion und, aufgrund der Spin-Dichten am Ru1-Zentrum und dem BrückenIII 2- II - Liganden, die beiden Formulierungen [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy˙ )(bpy)] und II - II - [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy˙ )(bpy)][128]. - - Nach der Konversion 1 → 1 weist die Zwischenstufe 1 in der UV/VIS/NIR- Spektroelektrochemie ebenfalls eine für bpy˙ charakteristische[129,130] LLCT-Bande bei -1 -1 1338 nm (ε = 2500 M cm ) auf (Abbildung 87 (d)). Gemäß TD-DFT-Rechnungen entspricht diese dem Übergang bpy(π)/abpy(π) → bpy(π*). Im Einklang damit verläuft die dritte Reduktion Mulliken-Spin-Dichten von Ru1 = -0.073, Ru2 = -0.075, abpy = -0.268, acac = 0, bpy = 1.42 zufolge Ru1- beziehungsweise abpy-zentriert. Aufgrund dessen II 2- entspricht II - diese - - Zwischenstufe [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy˙ )(bpy)] (1 )[128]. 146 der Formulierung Kapitel 6 6.4 Zusammenfassung Der Zwei-Kern-Komplex [(acac)2Ru(µ-abpy)Ru(bpy)2](ClO4)2 [1](ClO4)2 wurde durch ESR- und UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie in Verbindung mit (TD)-DFTRechnungen untersucht. Durch unterschiedliche Co-Liganden (σ-Donator/ π-Akzeptor) wird die Entartung innerhalb dieses asymmetrischen Redox-Systems aufgehoben, dass durch einen nicht-unschuldigen Liganden verbrückt ist. Der III - II 2+ 2+ Redox-Grundzustand [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] (1 ) ist diamagnetisch. Die III Ursache liegt in der starken antiferromagnetischen Kopplung zwischen dem Ru1 - Zentrum und dem radikal-anionischen abpy˙ -Brücken-Liganden. Die in Kapitel 5 III 0 II 2+ diskutierte gemischt-valente Zwischenstufe [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] weist eine, aufgrund von Asymmetrie, schwache Valenz-Kopplung auf. Die reversible Oxidation III 1 von 0 II 2+ verläuft 3+ 3+ auf dem III Brücken-Liganden zu II [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] (1 ). Diese Ru Ru -Spezies weist, im Gegensatz III 0 II 2+ zu [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] , keine IVCT-Bande auf und ist demnach eine gemischt-valente Spezies der Klasse I nach Robin und Day[25]. In Abhängigkeit der Co-Liganden π-akzeptiven III 0 II 2+ [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (Cym)Cl] ist die schwach und bei 1 Valenz-Kopplung 3+ bei nicht existent. Die erste 2+ Ein-Elektronen-Reduktion von 1 verläuft hauptsächlich auf dem Brücken-Liganden III 2- II + zu [(acac)2Ru1 (µ-abpy )Ru2 (bpy)2] II - II + mit nicht unerheblichen Beiträgen von + [(acac)2Ru1 (µ-abpy˙ )Ru2 (bpy)2] zu 1 . Durch zweite und dritte Reduktion wurden - die Redox-Zustände 1 beziehungsweise 1 generiert, die partiell reduzierte bpyLiganden aufweisen[128]. 147 Zusammenfassung Zusammenfassung Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Osmium-Komplexe 2-6 (Abbildung 89) des p Typs q r [Os (Cp*)(Q )(NO )] charakterisiert. An den (p, q, r = Oxidationsstufen) Komplexen wurden IR-, synthetisiert ESR- und und UV/VIS/NIR- spektroelektrochemische Untersuchungen durchgeführt um das ElektronentransferVerhalten beziehungsweise die Redox-Eigenschaften dieser Verbindungen aufzuklären. Die Eigenschaften dieser Komplexe wurden denen ihrer Ruthenium8-12 Analoga (Abbildung 89) (p, q, r = Oxidationsstufen) des Typs gegenübergestellt, welche p q r [Ru (Cp*)(Q )(NO )] im Rahmen einer Diplomarbeit[18] synthetisiert und untersucht worden sind. Abbildung 89 O Os O O N O [Os(Cp*)(c)(NO)] 2 O Ru O O [Ru(Cp*)(c)(NO)] 8 O Os N O O Os N O O O Cl O Cl Cl Os N O Cl O Br O Br Br N O Br [Os(Cp*)(dtbc)(NO)] 3 [Os(Cp*)(nc)(NO)] 4 [Os(Cp*)(tcc)(NO)] 5 [Os(Cp*)(tbc)(NO)] 6 Ru Ru Ru Ru O N Os O N O [Ru(Cp*)(dtbc)(NO)] 9 O O N O [Ru(Cp*)(nc)(NO)] 10 O Cl O Cl Cl O Cl [Ru(Cp*)(tcc)(NO)] 11 Die Komplexe 2-6 und 8-12[18] 148 N O Br O Br Br N O Br [Ru(Cp*)(tbc)(NO)] 12 Zusammenfassung Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden neue Ergebnisse bezüglich der Verbindungen 8, 9 und 11 (Röntgenstrukturanalyse und ESR-Simulationen) erhalten, was eine detailliertere Analyse der Eigenschaften der Ruthenium-Verbindungen ermöglichte. Die Redox-Systeme z (n = Nummer n des Komplexes: 2-6, 8-12; z = Redox-Zustand des Komplexes: 2+, +, 0, -) weisen zwei verschiedene, potentiell nicht-unschuldige Liganden auf, die an ein Metall-Zentrum koordiniert sind. Werden für das Metall-Zentrum (Osmium/Ruthenium) nur drei mögliche Oxidationsstufen (+II/+III/+IV) angenommen, gibt es schon für den Redox3 Grundzustand 3 = 27 theoretische Kombinationen für die Oxidationsstufen der drei Redox-Zentren. Bei den Verbindungen 2-6 handelt es sich, ebenso wie bei ihren Ruthenium-Analoga 8-12, um diamagnetische Neutral-Verbindungen. Aufgrund der kombinierten Ergebnisse aus Röntgenstrukturanalyse und Spektroelektrochemie konnte dem 2+ 0 2- + die Formulierung [M (Cp*)(Q )(NO )] (M = Osmium/ Redox-Grundzustand n Ruthenium) zugewiesen werden. Die starken Donator-Eigenschaften der Liganden 0 Cp* und Catecholat in n dieser Metall(II)-Komplexe führen zu einer besonders + 0 starken Rückbindung vom Metall zum NO-Liganden. Daher kann das NO in n als + -δ + NO mit negativer Partialladung -δ, also als (NO ) angesehen werden. Dies wird + von den für NO unüblich niedrig liegenden NO-Streckschwingungsbanden (2-6: -1 1709 - 1741 cm , 8-12: -1 1714 - 1753 cm ) und den M-N- (1.761 - 1.784(2) Å) beziehungsweise N-O-Bindungslängen (1.184 - 1.195 Å) widergespiegelt. Bezüglich dessen kann, abweichend in von Anbetracht 180° der M-N-O-Bindungswinkel (Abbildung 90), vom (154.3(2) - 165.0°) M-N-O-Bindungswinkel nicht zwangsläufig auf den Redox-Zustand eines NO-Liganden geschlossen werden. Die Abweichungen unter den Komplexen in den NO-Streckschwingungsbanden rühren von den unterschiedlichen Substituenten am Catecholato-Liganden her. Je stärker akzeptiv dieser Ligand substituiert ist, bei desto höheren Wellenzahlen liegt die NOBande. Unabhängig von dieser Substitution liegt der NO-Ligand bei allen 149 Zusammenfassung Verbindungen im selben Streckschwingungsbanden Redox-Zustand und die vor. Die Lage M-N-O-Bindungswinkel der werden NOdurch DFT(density functional theory)-Rechnung bestätigt. Abbildung 90 ORTEP-Darstellung von 3. Thermische Ellipsoide sind mit 50 % Wahrscheinlichkeit dargestellt. H-Atome und Hexan sind der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet. Messung und Rechnung wurden von Ingo Hartenbach durchgeführt. 0 Außer den Gemeinsamkeiten für den Redox-Grundzustand n weisen die Komplexe 2-6 Gemeinsamkeiten mit ihren Ruthenium-Analoga 8-12 bezüglich ihrer RedoxEigenschaften und den damit im Zusammenhang auftretenden Redox-Zuständen auf. Die kombinierte Analyse von Cyclovoltammetrie, IR-, ESR- und UV/VIS/NIR150 Zusammenfassung - + 2+ Spektroelektrochemie ergab drei weitere generierbare Redox-Zustände n , n und n 0 zusätzlich zum Redox-Grundzustand n . Die Redox-Zustände beziehungsweise -Reaktionen entsprechen denen in Abbildung 91. Abbildung 91 [MII(Cp*)(Q2-)(NO )]- n- (10-12) n0 (2-6, 8-12) n+ (2-6, 8-12) n2+ (2-6, 8-12) -e +e [MII(Cp*)(Q2-)(NO+)] -e +e [MII(Cp*)(Q.-)(NO+)]+ -e [MII(Cp*)(Q0)(NO+)]2+ oder unbekanntes Zersetzungsprodukt Redoxschema für die Komplexe 2-6 und 8-12 (M = Osmium/Ruthenium) 0 + + 2+ Die Oxidationen n → n und n → n sind auf dem chinoiden Liganden lokalisiert. 0 + Bezüglich dessen kommt es bei n → n zur Konversion vom Catecholat zum 2- - + 2+ o-Semichinonat (Q → Q˙ ) und bei n → n zum o-Benzochinon - 0 (Q˙ → Q ). Durch zur Konversion vom o-Semichinonat die geringer werdenden Donator- Eigenschaften des chinoiden Liganden aufgrund dieser Oxidationen wird -δ am NO+ -δ Liganden positiver und (NO ) + wird tendenziell mehr zu "normalem" NO . Dies wird von den Verschiebungen der NO-Banden zu höheren Wellenzahlen 151 Zusammenfassung -1 widergespiegelt (Abbildung 92), deren Bereich (2-6: 1755 - 1795 cm -1 2+ -1 + + für n und -1 2+ 1783 - 1844 cm für n , 8-12: 1765 - 1812 cm für n und 1796 - 1867 cm für n ) dem + für NO üblichen[18,35,36,40,41,52,74] eher entspricht. Abbildung 92 IR-spektroelektrochemische Messung von 3 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 + Die g-Faktoren der paramagnetischen Spezies n (2-6: 2.00234 - 2.00871, 8-12: 2.00273 - 2.00953) liegen nahe dem des freien Elektrons (gerundet 2.00232) und sind charakteristisch dafür, dass der Spin auf dem chinoiden Liganden (o-Semichinonat) lokalisiert ist (Abbildung 93), was durch DFT-berechnete Mulliken-Spin-Dichten bestätigt wird. Dies spricht für einen hohen Anteil dieses Liganden am SOMO (singly occupied molecular orbital). Die im Vergleich zum Ruthenium höhere SpinBahn-Kopplungskonstante des Osmiums führt den ESR-Simulationen zufolge bei den Osmium-Komplexen zu höheren Linienbreiten in den ESR-Spektren dieser Verbindungen als in den ESR-Spektren der Ruthenium-Analoga. Desweiteren 152 Zusammenfassung + kommt es bei 3 nur zur Hyperfein-Kopplung mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes und nicht zusätzlich zur Kopplung mit den + Wasserstoffatomen der tert-Butyl-Gruppen und dem NO-Stickstoff wie bei 9 . Insgesamt sind die ESR-Spektren der Osmium-Komplexe schwächer aufgelöst, als die ihrer Ruthenium-Analoga. Kopplungen mit dem Metall-Zentrum bei Osmiumund Ruthenium-Verbindungen beeinflussen die Stärke der Kopplungen mit den Wasserstoffatomen des o-Semichinonat-Ringes. Abbildung 93 2+ 3440 Experiment Simulation 3445 3450 3455 3460 3465 B/G + X-Band-ESR-Spektrum von 2 gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH2Cl2 Für die Osmium-Komplexe konnten, im Gegensatz zu den Ruthenium0 - Verbindungen, keine NO-Banden-Verschiebungen für die Reduktion n → n - 0 - beziehungsweise ESR-Spektren für n erhalten werden. Die Reduktion n → n der Verbindungen 10-12 verläuft NO-ligandenzentriert. Dabei kommt es zur Konversion 153 Zusammenfassung + -δ + -δ -δ (NO ) → NO˙ (oder (NO ) → (NO˙) ), was durch die Verschiebung der NO-1 Banden zu niedrigeren Wellenzahlen (1515 - 1532 cm ) in den für NO˙ üblichen[18,35,36] Bereich widergespiegelt wird. Desweiteren konnte für 11 - ein für NO˙ -δ (beziehungsweise (NO˙) ) charakteristisches ESR-Spektrum im Rahmen der Diplomarbeit[18] erhalten werden. Die Simulation dieses Spektrums im Rahmen der vorliegenden Arbeit erbrachte anisotrope g-Faktoren (g1 = 2.021000, g2 = 1.986000, g3 = 1.868740, ∆g = 0.15226) und eine starke Kopplung mit dem NO-Stickstoff - (A1(1) = 25.00 G), welche eindeutig für die Lokalisation des Spins von 11 am NOLiganden spricht. Die Ergebnisse aus der UV/VIS/NIR-Spektroelektrochemie bestätigen die Schlussfolgerungen über die Redox-Eigenschaften beziehungsweise Redox-Zustände der Komplexe. Für die Verbindungen 2-6, die mit ihren Ruthenium-Analoga 8-12 viele RedoxEigenschaften gemeinsam haben, wurde der NO-Ligand, ebenso wie bei 8-12, als + -δ + (NO ) anstelle von "normalem" NO klassifiziert. Die Oxidationen der Komplexe verlaufen trotz des elektronenreichen Osmium(II)/Ruthenium(II)-Zentrums nicht metallzentriert, sondern sind auf dem chinoiden Liganden lokalisiert. Unterschiede zwischen Osmium- und Ruthenium-Komplexen bestehen in der ESR-Spektroskopie und bei der Reduktion der Verbindungen. 154 Zusammenfassung Desweiteren wurden im Rahmen dieser Arbeit Ruthenium-Zweikern-Komplexe untersucht, welche im Folgenden mit den, von Kapitel 3-6 und jeweiliger Publikation abweichenden, Abkürzungen A, B, [C](PF6) und [D](ClO4)2 bezeichnet werden (Abbildung 94): Abbildung 94 Die Komplexe A, B, [C](PF6) und [D](ClO4)2[94,106,116,128] 155 Zusammenfassung Die Redox-Prozesse dieser Verbindungen wurden durch ESR-, UV/VIS/NIR- und IRSpektroelektrochemie, gestützt durch (TD)-DFT-Rechnungen, untersucht. Es zeigte sich, dass alle Redox-Systeme gemischt-valente Zwischenstufen aufweisen. ESRSpektroelektrochemie stellt bei der Untersuchung solcher Zwischenstufen den direktesten Zugang zu Valenz- und Spin-Zustand dar (Abbildung 96). In Kombination mit UV/VIS/NIR- und IR-Spektroelektrochemie können ablaufende Redox-Prozesse eingeordnet und gemischt-valente Zwischenstufen nach Robin und + Day[25] klassifiziert werden. Bei A und B handelt es sich um symmetrische, bei C und 2+ D um asymmetrische, nicht entartete Systeme. Bei den gemischt-valenten - III - II Zwischenstufen A und B handelt es sich um Ru Ru -Spezies der Klasse II - beziehungsweise der Klasse II/III. B weist Eigenschaften von Klasse III auf, aber eine wenig intensive IVCT-Bande (Klasse II) (Abbildung 95). Abbildung 95 UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messung von B[106] gemessen bei Raumtemperatur in einer 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 156 Zusammenfassung - Valenz-Kopplung erfolgt bei B durch partielle Lochleitung aufgrund der Donatorund Akzeptor-Eigenschaften des Brücken-Liganden. Bei A stabilisiert der BrückenIV III + Ligand zudem die weniger übliche Ru Ru -Spezies A . Die Asymmetrie der RedoxSysteme C z z und D kommt durch unterschiedliche Co-Liganden (σ-Donator/ + 2+ π-Akzeptor) zustande. C und D stellen seltene gemischt-valente Spezies dar, bei denen der Brücken-Ligand nicht-unschuldig ist. Beide Verbindungen sind im III II Ru Ru -Redox-Grundzustand radikal-verbrückt und, aufgrund von starker antiferromagnetischer Kopplung zwischen Brücken-Ligand und Ruthenium(III), + 2+ diamagnetisch. Die erste Oxidation von C und D III verläuft auf dem BrückenII 2+ Liganden zu den ebenfalls gemischt-valenten Ru Ru -Spezies C (Abbildung 96) 3+ und D . Abbildung 96 2+ X-Band-ESR-Spektrum von C [116] gemessen bei 110 K in einer glasartig gefrorenen 0.1 M Lösung von Bu4NPF6 in CH3CN 157 Zusammenfassung Aufgrund der Asymmetrie weist die Klasse II-Spezies C 2+ nur schwache Valenz- Kopplung[120] auf. Demgegenüber ist eine Valenz-Kopplung bei der Klasse I-Spezies 3+ + D durch andere π-akzeptive Co-Liganden nicht existent. Die Reduktionen von C 2+ beziehungsweise D führen zur Bildung weiterer gemischt-valenter Zwischenstufen, + wobei diese bei C , durch die reduktionsinduzierte, partielle Chlorid-Abstraktion, als Bindungszentren für die homogene Katalyse[122–124] interessant sind. 158 Summary Summary p q r The [Os (Cp*)(Q )(NO )]-type (p, q, r = oxidation states) osmium complexes 2-6 (figure 97) were synthesised and characterised as a part of this work. The complexes were studied by IR-, EPR- und UV/VIS/NIR-spectroelectrochemical methods in order to investigate the electron transfer behavior and the redox properties of this compounds, respectively. The properties of this complexes were compared with p q r those of their [Ru (Cp*)(Q )(NO )]-type (p, q, r = oxidation states) ruthenium analogues 8-12 (figure 97), which have been synthesised and investigated in a diploma thesis[18]. Figure 97 O Os O O N O [Os(Cp*)(c)(NO)] 2 O Ru O O [Ru(Cp*)(c)(NO)] 8 O Os N O O Os N O O O Cl O Cl Cl Os N O Cl O Br O Br Br N O Br [Os(Cp*)(dtbc)(NO)] 3 [Os(Cp*)(nc)(NO)] 4 [Os(Cp*)(tcc)(NO)] 5 [Os(Cp*)(tbc)(NO)] 6 Ru Ru Ru Ru O N Os O N O [Ru(Cp*)(dtbc)(NO)] 9 O O N O [Ru(Cp*)(nc)(NO)] 10 O Cl O Cl Cl O Cl [Ru(Cp*)(tcc)(NO)] 11 The complexes 2-6 and 8-12[18] 159 N O Br O Br Br N O Br [Ru(Cp*)(tbc)(NO)] 12 Summary Within this work new results for the compounds 8, 9 und 11 (x-ray structure analysis and EPR-simulations) were obtained, providing a more detailed analysis of the z ruthenium compounds' properties. The redox systems n (n = number of the complex: 2-6, 8-12; z = redox state of the complex: 2+, +, 0, -) have two different potentially non-innocent ligands coordinated to one metal centre. There are already 3 3 = 27 theoretical combinations for the oxidation states of the three redox centres in the redox native state, assuming only three possible oxidation states (+II/+III/+IV) for the metal (ruthenium/osmium). The neutral compounds 2-6 as their ruthenium analogues 8-12 are diamagnetic. Based on the combined results of x-ray structure analysis and spectroelectro0 chemistry the redox native state n 2+ 2- + was identified as [M (Cp*)(Q )(NO )] (M = osmium/ruthenium). The strong donor properties of the ligands Cp* and 0 catecholate present in n of these metal(II) complexes are leading to notably strong + 0 back donation from the metal to the NO-ligand. Hence the NO in n can be + -δ + described as NO with a negative partial charge -δ, and therefore as (NO ) . This is -1 -1 reflected by NO valence vibrations (2-6: 1709 - 1741 cm , 8-12: 1714 - 1753 cm ), + which are the unusually low for NO , as well as by the M-N (1.761 - 1.784(2) Å) and N-O bond lengths (1.184 - 1.195 Å), respectively. Referring to this it is not necessarily possible to deduce an NO ligand's oxidation state from the M-N-O bond angle, considering the M-N-O bond angles (154.3(2) - 165.0°) different from 180° (figure 98). The differences in the complexes' NO valence vibrations arise from the different substituents on the catecholato ligands. A more strongly accepting substituent causes the NO band to occur at higher wave numbers. The NO ligand's oxidation state is not depending on this substitution and is the same for all the compounds. The NO valence vibrations' positions and the M-N-O bond angles are confirmed by DFT (density functional theory) calculations. 160 Summary Figure 98 ORTEP diagram of 3. Thermal ellipsoids are drawn at 50 % probability level. H atoms and hexane are omitted for clarity. Measurement and calculation were done by Ingo Hartenbach. 0 There are not only similarities in the redox native state n of the complexes 2-6 and their ruthenium analogues 8-12, but also in their redox properties and, in conjuction with that, in their redox states. The combined analysis of cyclic voltammetry, IR-, ESR- und UV/VIS/NIR-spectroelectrochemistry results in three more accessible redox - + 2+ 0 states n , n und n in addition to the redox native state n . The redox states and reactions, respectively, are shown in figure 99. 161 Summary Figure 99 Redox scheme for the complexes 2-6 and 8-12 (M = osmium/ruthenium) 0 + + 2+ The oxidations n → n und n → n are localised at the quinonoid ligand, which 2- 0 - + involves the conversions from catecholate to o-semiquinonate (Q → Q˙ ) for n → n - 0 + 2+ and from o-semiquinonate to o-benzoquinone (Q˙ → Q ) for n → n . Due to these oxidations the donor properties of the quinonoid ligand are diminished and the -δ on + -δ the NO ligand becomes more positive. Thus (NO ) tends to become a rather + "normal" NO . This is reflected by the shifts of the NO bands to higher wave numbers + -1 -1 2+ (figure 100) with positions (2-6: 1755 - 1795 cm for n and 1783 - 1844 cm for n , -1 + -1 2+ 8-12: 1765 - 1812 cm for n and 1796 - 1867 cm for n ), which are more appropriate + for conventional NO [18,35,36,40,41,52,74]. 162 Summary Figure 100 IR-spectroelectrochemical measurement of 3 measured at room temperature in a 0.1 M solution of Bu4NPF6 in CH2Cl2 + The paramagnetic species n exhibit g-values (2-6: 2.00234 - 2.00871, 8-12: 2.00273 - 2.00953) close to that of the free electron (rounded 2.00232), indicating that the spin is localised at the quinonoid ligand (o-semiquinonate) (figure 101), which is also confirmed by DFT calculated Mulliken spin densities. This suggests a high contribution of this ligand to the SOMO (singly occupied molecular orbital). Compared to ruthenium, osmium has a higher spin orbit coupling constant, which leads, according to the EPR simulations, to larger line widths in the EPR spectra of the osmium complexes than in those of their ruthenium analogues. Furthermore 3 + exhibits only hyperfine coupling with the hydrogen atoms of the o-semiquinonate ring and no additional coupling with the hydrogen atoms of the tert-butyl groups + and the NO nitrogen like 9 . Generally the EPR spectra obtained for the osmium complexes show a lower resolution compared to the spectra of their ruthenium analogues. The magnitude of the coupling with the hydrogen atoms of the 163 Summary o-semiquinonate ring is influenced by the coupling with the metal centre of the osmium and the ruthenium compounds. Figure 101 2+ Experiment Simulation 3440 3445 3450 3455 3460 3465 B/G + X-band-EPR spectrum of 2 measured at room temperature in a 0.1 M solution of Bu4NPF6 in CH2Cl2 In contrast to the ruthenium compounds neither NO band shifts for the reduction 0 - - n → n , nor EPR spectra for n could have been obtained for the osmium complexes. 0 - The compounds 10-12 exhibit a NO centred reduction n → n , involving the + -δ + -δ -δ conversion (NO ) → NO˙ (or (NO ) → (NO˙) ). This is reflected by the shift of the -1 NO bands to lower wave numbers (1515 - 1532 cm ). The positions of the shifted NO -δ bands are common for NO˙[18,35,36]. The NO˙ (respectively (NO˙) ) type EPR spectrum - of 11 , which was obtained in the diploma thesis[18], has been simulated as a part of this work. According to this simulation 11 - exhibits anisotropic g-values (g1 = 2.021000, g2 = 1.986000, g3 = 1.868740, ∆g = 0.15226) and a strong coupling with 164 Summary the NO nitrogen (A1(1) = 25.00 G), clearly indicating that the spin is localised at the NO ligand. The UV/VIS/NIR-spectroelectrochemical results confirm the other conclusions concerning redox properties and redox states of the complexes, respectively. The compounds 2-6 have in common a lot of redox properties with their ruthenium analogues 8-12. The NO ligand has been classified for 2-6 as well as for 8-12 as + -δ + (NO ) instead of "normal" NO . Despite the electron rich osmium(II)/ruthenium(II) centres the oxidations are localised at the quinonoid ligand instead of being metal centred. Differences between the osmium and the ruthenium complexes can be observed concerning EPR spectroscopy and the reduction of the compounds. 165 Summary As a second part of this thesis diruthenium complexes have been studied. Concerning those complexes the abbreviations A, B, [C](PF6) and [D](ClO4)2 are used in the following, which differ from those used in chapter 3-6 and the corresponding publication, respectively (figure 102): Figure 102 The complexes A, B, [C](PF6) and [D](ClO4)2[94,106,116,128] 166 Summary The redox processes of those compounds have been studied by EPR-, UV/VIS/NIRund IR-spectroelectrochemistry in conjunction with (TD)-DFT calculations. According to these studies all those redox systems exhibit mixed valent intermediates. Investigating such intermediates EPR-spectroelectrochemistry offers the most direkt access to the valence and spin state (figure 104). The combination with UV/VIS/NIR- und IR-spectroelectrochemistry allows for the analysis of occurring redox processes and the classification of mixed valent intermediates + 2+ acoording to Robin and Day[25]. A and B are symmetrical and C und D - are - asymmetrical, non degenerate systems. The mixed valent intermediates A and B III II - were found to be class II and class II/III Ru Ru -species, respectively. B shows class III specific properties, but exhibits an IVCT band having low intensity (class II) (figure 103). Figure 103 UV/VIS/NIR-spectroelectrochemical measurement of B[106] measured at room temperature in a 0.1 M solution of Bu4NPF6 in CH3CN 167 Summary - Due to its donor and acceptor properties the bridging ligand of B facilitates valence coupling by partial hole transfer. Moreover the bridging ligand of A stabilises the IV III + z z less common Ru Ru -species A . The asymmetry of the redox systems C and D is produced by the different ancillary ligands (σ-donor/π-acceptor). C + 2+ and D represent rare mixed valent species in which the bridging ligand is non-innocent. III II Both the compounds are radical bridged Ru Ru -species in the redox native state. Due to strong antiferromagnetic coupling between the bridging ligand and + 2+ ruthenium(III) they are diamagnetic. The first oxidation of C and D is localised at III II the bridging ligand and produces the also mixed valent Ru Ru -species C 3+ (figure 104) and D . Figure 104 2+ X-band-EPR spectrum of C [116] measured at 110 K in a glassy frozen 0.1 M solution of Bu4NPF6 in CH3CN 168 2+ Summary 2+ Due to the asymmetry the class II species C exhibits only weak valence coupling[120]. 3+ In contrast the class I species D exhibits no valence coupling, because of the + 2+ different π-accepting ancillary ligands. The reductions of C and D produce further + mixed valent intermediates. Concerning C those intermediates are interesting for the use as bindung sites in homogeneous catalysis[122–124], due to partial chloride abstraction induced by reduction. 169 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis [1] C. K. Jørgensen, Oxidation numbers and oxidation states, Springer, Berlin; Heidelberg; New York, 1969. [2] C. K. Jørgensen, Coord. Chem. Rev. 1966, 1, 164–178. [3] M. D. Ward, J. A. McCleverty, J. Chem. Soc., Dalton Trans. 2002, 275–288. [4] W. Kaim, J. Fiedler, Chem. Soc. Rev. 2009, 38, 3373. [5] W. Kaim, Inorg. Chem. 2011, 50, 9752–9765. [6] A. Das, T. M. Scherer, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2012, 51, 4390–4397. [7] a) W. Kaim, Angew. Chem. 2011, 123, 10682–10684. b) W. Kaim, Angew. Chem. Int. Ed. 2011, 50, 10498–10500. [8] W. Kaim, Eur. J. Inorg. Chem. 2012, 2012, 343–348. [9] a) S. T. Nguyen, L. K. Johnson, R. H. Grubbs, J. W. Ziller, J. Am. Chem. Soc. 1992, 114, 3974–3975. b) P. Schwab, M. B. France, J. W. Ziller, R. H. Grubbs, Angew. Chem. Int. Ed. 1995, 34, 2039–2041. c) A. Fürstner, Angew. Chem. Int. Ed. 2000, 39, 3012–3043. d) P. Schwab, R. H. Grubbs, J. W. Ziller, J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 100–110. [10] S. T. Nguyen, R. H. Grubbs, J. W. Ziller, J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 9858–9859. [11] M. Wang, C.-J. Li, ChemInform. 2005, 36. [12] T. M. Trnka, R. H. Grubbs, Acc. Chem. Res. 2001, 34, 18–29. [13] G. Gasser, I. Ott, N. Metzler-Nolte, J. Med. Chem. 2011, 54, 3–25. [14] A. F. A. Peacock, A. Habtemariam, R. Fernández, V. Walland, F. P. A. Fabbiani, S. Parsons, R. E. Aird, D. I. Jodrell, P. J. Sadler, J. Am. Chem. Soc. 2006, 128, 1739–1748. [15] M. Hanif, A. A. Nazarov, C. G. Hartinger, W. Kandioller, M. A. Jakupec, V. B. Arion, P. J. Dyson, B. K. Keppler, Dalton Trans. 2010, 39, 7345. [16] G. E. Büchel, I. N. Stepanenko, M. Hejl, M. A. Jakupec, B. K. Keppler, V. B. Arion, Inorg. Chem. 2011, 50, 7690–7697. 170 Literaturverzeichnis [17] S. H. van Rijt, A. F. A. Peacock, R. D. L. Johnstone, S. Parsons, P. J. Sadler, Inorg. Chem. 2009, 48, 1753–1762. [18] T. M. Scherer, Synthese und spektroskopische Untersuchungen von Halbsandwich‐Komplexen des Rutheniums mit zwei verschiedenen non‐innocent Liganden. Diplomarbeit, Universität Stuttgart, 2009. [19] C. Creutz, H. Taube, J. Am. Chem. Soc. 1969, 91, 3988. [20] C. Creutz, H. Taube, J. Am. Chem. Soc. 1973, 95, 1086. [21] T. Scheiring, W. Kaim, J. A. Olabe, A. R. Parise, J. Fiedler, Inorg. Chim. Acta 2000, 125, 300. [22] N. S. Hush, Prog. Inorg. Chem. 1967, 8, 391. [23] N. S. Hush, Coord. Chem. Rev. 1985, 64, 135. [24] R. Marcus, Rev. Mod. Phys. 1993, 65, 599–610. [25] M. B. Robin, P. Day, Adv. Inorg. Chem. Radiochem. 1968, 10, 247–422. [26] B. S. Brunschwig, C. Creutz, N. Sutin, Chem. Soc. Rev. 2002, 31, 168–184. [27] S. F. Nelsen, Chem. Eur. J. 2000, 6, 581–588. [28] a) S. B. Braun-Sand, O. Wiest, J. Phys. Chem. B 2003, 107, 9624–9628. b) S. B. Braun-Sand, O. Wiest, J. Phys. Chem. A 2003, 107, 285–291. c) Y. Wang, M. Lieberman, IEEE Trans. Nanotechnol. 2004, 3, 368–376. d) P. Zhao, D. Woolard, J. M. Seminario, R. Trew, Int. J. High Speed Electronics 2006, 16, 705–712. e) C. S. Lent, B. Isaksen, M. Lieberman, J. Am. Chem. Soc. 2003, 125, 1056–1063. [29] a) J. A. Baumann, T. J. Meyer, Inorg. Chem. 1980, 19, 345–350. b) A. F. Heyduk, D. G. Nocera, Science 2001, 293, 1639–1641. [30] G. LeClair, Z. Y. Wang, J. Solid State Electrochem. 2009, 13, 365–369. [31] E. I. Solomon, X. Xie, A. Dey, Chem. Soc. Rev. 2008, 37, 623. [32] E. I. Solomon, D. W. Randall, T. Glaser, Coord. Chem. Rev. 2000, 200‐202, 595– 632. [33] R. C. Rocha, H. E. Toma, Polyhedron 2003, 22, 1303–1313. [34] a) R. Hage, J. G. Haasnoot, H. A. Nieuwenhuis, J. Reedijk, D. J. A. De Ridder, J. G. Vos, J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 9245–9251. b) Y. Halpin, D. Dini, H. M. 171 Literaturverzeichnis Younis Ahmed, L. Cassidy, W. R. Browne, J. G. Vos, Inorg. Chem. 2010, 49, 2799–2807. c) H. M. Y. Ahmed, N. Coburn, D. Dini, J. J. D. De Jong, C. Villani, W. R. Browne, J. G. Vos, Inorg. Chem. 2011, 50, 5861–5863. d) M. Heilmann, S. Frantz, W. Kaim, J. Fiedler, C. Duboc, Inorg. Chim. Acta 2006, 359, 821–829. e) T. Ito, N. Imai, T. Yamaguchi, T. Hamaguchi, C. H. Londergan, C. P. Kubiak, Angew. Chem. 2004, 116, 1400–1405. f) T. Ito, N. Imai, T. Yamaguchi, T. Hamaguchi, C. H. Londergan, C. P. Kubiak, Angew. Chem. Int. Ed. 2004, 43, 1376–1381. g) C. H. Londergan, C. P. Kubiak, Chem. Eur. J. 2003, 9, 5962–5969. h) J. C. Salsman, S. Ronco, C. H. Londergan, C. P. Kubiak, Inorg. Chem. 2006, 45, 547–554. i) J. C. Salsman, C. P. Kubiak, T. Ito, J. Am. Chem. Soc. 2005, 127, 2382–2383. j) C. H. Londergan, J. C. Salsman, B. J. Lear, C. P. Kubiak, Chem. Phys. 2006, 324, 57–62. [35] J. A. McCleverty, Chem. Rev. 2004, 104, 403–418. [36] J. H. Enemark, R. D. Feltham, Coord. Chem. Rev. 1974, 13, 339–406. [37] P. Singh, B. Sarkar, M. Sieger, M. Niemeyer, J. Fiedler, S. Záliš, W. Kaim, Inorg. Chem. 2006, 45, 4602–4609. [38] P. Singh, J. Fiedler, S. Záliš, C. Duboc, M. Niemeyer, F. Lissner, T. Schleid, W. Kaim, Inorg. Chem. 2007, 46, 9254–9261. [39] M. Sieger, B. Sarkar, S. Záliš, J. Fiedler, N. Escola, F. Doctorovich, J. A. Olabe, W. Kaim, Dalton Trans. 2004, 1797. [40] A. K. Das, B. Sarkar, C. Duboc, S. Strobel, J. Fiedler, S. Záliš, G. K. Lahiri, W. Kaim, Angew. Chem. 2009, 121, 4306–4309. [41] A. K. Das, B. Sarkar, C. Duboc, S. Strobel, J. Fiedler, S. Záliš, G. K. Lahiri, W. Kaim, Angew. Chem. Int. Ed. 2009, 48, 4242–4245. [42] a) M. J. S. Dewar, Bull. Soc. Chim. Fr. 1951, 18, C71. b) J. Chatt, L. A. Duncanson, J. Chem. Soc. 1953, 2939. [43] S. Frantz, B. Sarkar, M. Sieger, W. Kaim, F. Roncaroli, J. A. Olabe, S. Záliš, Inorg. Chim. Acta 2004, 2004, 2902–2907. [44] N. Xu, D. R. Powell, L. Cheng, G. B. Richter-Addo, Chem. Commun. 2006, 2030. 172 Literaturverzeichnis [45] L. Cheng, D. R. Powell, M. A. Khan, G. B. Richter-Addo, Inorg. Chem. 2001, 40, 125–133. [46] G. B. Richter-Addo, R. A. Wheeler, C. A. Hixson, L. Chen, M. A. Khan, M. K. Ellison, C. E. Schulz, W. R. Scheidt, J. Am. Chem. Soc. 2001, 123, 6314–6326. [47] H. Hadadzadeh, M. C. DeRosa, G. P. A. Yap, A. R. Rezvani, R. J. Crutchley, Inorg. Chem. 2002, 41, 6521–6526. [48] R. Harcourt, J. Bowden, J. Inorg. Nucl. Chem. 1974, 36, 1115–1122. [49] M. Herberhold, G.-X. Jin, L. M. Liable-Sands, A. L. Rheingold, J. Organomet. Chem. 1996, 519, 223–227. [50] K. Yang, J. A. Martin, S. G. Bott, M. G. Richmond, Inorg. Chim. Acta 1997, 254, 19–27. [51] S. M. Carter, J. Lee, C. A. Hixson, D. R. Powell, R. A. Wheeler, M. J. Shaw, G. B. Richter-Addo, Dalton Trans. 2006, 1338–1346. [52] C. L. Gross, G. S. Girolami, Organometallics 1996, 15, 5359–5367. [53] E. P. Huang, Curr. Biol. 1997, 7, R141–R143. [54] a) J. W. Denninger, M. A. Marletta, Biochim. Biophys. Acta 1999, 1411, 334–350. b) F. Murad, Angew. Chem. Int. Ed. 1999, 38, 1856–1868. c) L. J. Ignarro, J. N. Degnan, W. H. Baricos, P. J. Kadowitz, M. S. Wolin, Biochim. Biophys. Acta 1982, 718, 49–59. [55] D. J. Stuehr, J. Santolini, Z.-Q. Wang, C.-C. Wei, S. Adak, J. Biol. Chem. 2004, 279, 36167–36170. [56] D. J. Stuehr, Biochim. Biophys. Acta 1999, 1411, 217–230. [57] W. K. Alderton, C. E. Cooper, R. G. Knowles, Biochem. J. 2001, 357, 593–615. [58] R. K. Behan, L. M. Hoffart, K. L. Stone, C. Krebs, M. T. Green, J. Am. Chem. Soc. 2007, 129, 5855–5859. [59] M. J. Rose, N. L. Fry, R. Marlow, L. Hinck, P. K. Mascharak, J. Am. Chem. Soc. 2008, 130, 8834–8846. [60] J. Chang, M. D. Seidler, R. G. Bergman, J. Am. Chem. Soc. 1989, 111, 3258–3271. [61] M. D. Seidler, R. G. Bergman, J. Am. Chem. Soc. 1984, 106, 6110–6111. 173 Literaturverzeichnis [62] C. G. Pierpont, R. M. Buchanan, Coord. Chem. Rev. 1981, 38, 45–87. [63] a) C. G. Pierpont, Coord. Chem. Rev. 2001, 216‐217, 99–125. b) C. G. Pierpont, C. W. Lange, Prog. Inorg. Chem. 1994, 41, 331. c) A. B. P. Lever, H. Masui, R. A. Metcalfe, D. J. Stufkens, E. S. Dodsworth, P. R. Auburn, Coord. Chem. Rev. 1993, 125, 317–331. d) P. R. Auburn, E. S. Dodsworth, M. Haga, W. Liu, W. A. Nevin, A. B. P. Lever, Inorg. Chem. 1991, 30, 3502–3512. [64] S. Bhattacharya, C. G. Pierpont, Inorg. Chem. 1992, 31, 35–39. [65] S. Bhattacharya, C. G. Pierpont, Inorg. Chem. 1991, 30, 1511–1516. [66] N. Bag, A. Pramanik, G. K. Lahiri, A. Chakravorty, Inorg. Chem. 1992, 31, 40– 45. [67] a) G. N. Schrauzer, V. Mayweg, J. Am. Chem. Soc. 1962, 84, 3221. b) A. Davison, N. Edelstein, R. H. Holm, A. H. Maki, J. Am. Chem. Soc. 1963, 85, 2029–2030. c) A. Davison, N. Edelstein, R. H. Holm, A. H. Maki, Inorg. Chem. 1963, 2, 1227– 1232. d) A. B. P. Lever, S. I. Gorelsky, Coord. Chem. Rev. 2000, 208, 153–167. e) S. I. Gorelsky, E. S. Dodsworth, A. B. P. Lever, A. A. Vlcek, Coord. Chem. Rev. 1998, 174, 469–494. f) R. A. Metcalfe, A. B. P. Lever, Inorg. Chem. 1997, 36, 4762– 4771. [68] J. M. Berg, J. L. Tymoczk, L. Stryer, Biochemie, Spektrum Akademischer Verlag, 2003. [69] C. L. Gross, J. L. Brumaghim, G. S. Girolami, Organometallics 2007, 26, 2258– 2265. [70] J. L. Hubbard, A. Morneau, R. M. Burns, C. R. Zoch, J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, 9176–9180. [71] W. P. Griffith, Trans. Met. Chem. 1993, 18, 250–256. [72] S. Bhattacharya, S. R. Boone, G. A. Fox, C. G. Pierpont, J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 1088–1096. [73] M. Haga, K. Isobe, S. R. Boone, C. G. Pierpont, Inorg. Chem. 1990, 29, 3795– 3799. 174 Literaturverzeichnis [74] N. L. Fry, M. J. Rose, D. L. Rogow, C. Nyitray, M. Kaur, P. K. Mascharak, Inorg. Chem. 2010, 49, 1487–1495. [75] K. Yang, S. G. Bott, M. G. Richmond, J. Chem. Crystallogr. 1995, 25, 283–290. [76] B. L. Haymore, J. A. Ibers, Inorg. Chem. 1975, 14, 2610–2617. [77] M. I. Bruce, I. B. Tomkins, F. S. Wong, B. W. Skelton, A. H. White, J. Chem. Soc., Dalton Trans. 1982, 687. [78] a) R. K. Rath, M. Nethaji, A. R. Chakravarty, J. Organomet. Chem. 2001, 633, 79– 84. b) S. Chakraborty, M. G. Walawalkar, G. K. Lahiri, Polyhedron 2001, 20, 1851–1858. c) F. Basuli, S.-M. Peng, S. Bhattacharya, Polyhedron 1998, 17, 2191– 2197. [79] M. Krejčik, M. Daněk, F. Hartl, J. Electroanal. Chem. 1991, 317, 179–187. [80] W. Kaim, S. Ernst, V. Kasack, J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 173–178. [81] G. M. Sheldrick, SHELX‐97, Program for Crystal Structure Solution and Refinement, University of Göttingen, (Germany), 1997. [82] L. J. Farrugia, J. Appl. Cryst. 1997, 30, 565. [83] C. Cason, Persistance of Vision Raytacer (tm) for Windows Version 3.6, Persistance of Vision Raytracer Pty. Ltd., 1996-2003. [84] M. J. Frisch, G. W. Trucks, H. B. Schlegel, G. E. Scuseria, M. A. Robb, J. R. Cheeseman, G. Scalmani, V. Barone, B. Mennucci, G. A. Petersson et al., Gaussian 09, Revision B.01; Gaussian, Inc., Wallingford CT, 2009. [85] a) G. te Velde, F. M. Bickelhaupt, S. J. A. van Gisbergen, C. Fonseca Guerra, E. J. Baerends, J. G. Snijders, T. Ziegler, J. Comput. Chem. 2001, 22, 931. b) ADF2009.01, SCM, Theoretical Chemistry, Vrije Universiteit Amsterdam, The Netherlands, http://www.scm.com. [86] D. Andrae, U. Haeussermann, M. Dolg, H. Stoll, H. Preuss, Theoret. Chim. Acta 1990, 77, 123. [87] L. A. Curtiss, M. P. McGrath, J.-P. Blaudeau, N. E. Davis, R. C. Binning, Jr., L. Radom, J. Chem. Phys. 1995, 103, 6104–6113. 175 Literaturverzeichnis [88] a) C. Adamo, Barone V., J. Chem. Phys. 1999, 110, 6158–6170. b) J. P. Perdew, K. Burke, M. Ernzerhof, Phys. Rev. Lett. 1996, 77, 3865. [89] M. Cossi, N. Rega, G. Scalmani, V. Barone, J. Comput. Chem. 2003, 24, 669–681. [90] A. D. Becke, Phys. Rev. A (Physical Review A) 1988, 38, 3098. [91] J. P. Perdew, Phys. Rev. B 1986, 33, 8822–8824. [92] E. van Lenthe, A. E. Ehlers, E. J. Baerends, J. Chem. Phys. 1999, 110, 8943–8953. [93] a) E. van Lenthe, A. van der Avoird, P. E. S. Wormer, J. Chem. Phys. 1997, 107, 2488–2498. b) E. van Lenthe, A. van der Avoird, P. E. S. Wormer, J. Chem. Phys. 1998, 108, 4783–4796. [94] H. Agarwala, T. M. Scherer, S. Maji, T. K. Mondal, S. M. Mobin, J. Fiedler, F. A. Urbanos, R. Jiménez-Aparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Chem. Eur. J. 2012, 18, 5667–5675. [95] V. Kasack, W. Kaim, H. Binder, J. Jordanov, E. Roth, Inorg. Chem. 1995, 34, 1924–1933. [96] R. Jana, B. Sarkar, D. Bubrin, J. Fiedler, W. Kaim, Inorg. Chem. Commun. 2010, 13, 1160–1162. [97] S. Xun, G. LeClair, J. Zhang, X. Chen, J. P. Gao, Z. Y. Wang, Org. Lett. 2006, 8, 1697–1700. [98] T. Fujino, Y. Hoshino, M. Eto, Y. Yukawa, J. Fiedler, W. Kaim, Chem. Lett. 2003, 32, 274–275. [99] a) C. Creutz, Prog. Inorg. Chem. 1983, 30, 1–73. b) R. J. Crutchley, Adv. Inorg. Chem. 1994, 41, 273–325. c) K. D. Demadis, C. M. Hartshorn, T. J. Meyer, Chem. Rev. 2001, 101, 2655–2686. [100] S. Patra, B. Sarkar, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2003, 42, 6469–6473. [101] T. Scheiring, W. Kaim, J. A. Olabe, A. R. Parise, J. Fiedler, Inorg. Chim. Acta 2000, 300‐302, 125–130. [102] a) T. Kojima, Y. Hirai, T. Ishizuka, Y. Shiota, K. Yoshizawa, K. Ikemura, T. Ogura, S. Fukuzumi, Angew. Chem. 2010, 122, 8627–8631. b) T. Kojima, Y. Hirai, 176 Literaturverzeichnis T. Ishizuka, Y. Shiota, K. Yoshizawa, K. Ikemura, T. Ogura, S. Fukuzumi, Angew. Chem. Int. Ed. 2010, 49, 8449–8453. [103] a) R. C. Rocha, F. N. Rein, H. Jude, A. P. Shreve, J. J. Concepcion, T. J. Meyer, Angew. Chem. 2008, 120, 513–516. b) R. C. Rocha, F. N. Rein, H. Jude, A. P. Shreve, J. J. Concepcion, T. J. Meyer, Angew. Chem. Int. Ed. 2008, 47, 503–506. [104] D. Sedney, A. Ludi, Inorg. Chim. Acta 1981, 47, 153. [105] S. Patra, B. Sarkar, S. Maji, J. Fiedler, F. A. Urbanos, R. Jiménez-Aparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Chem. Eur. J. 2006, 12, 489. [106] A. Das, T. Scherer, S. Maji, T. K. Mondal, S. M. Mobin, F. A. Urbanos, R. Jiménez-Aparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2011, 50, 7040–7049. [107] S. Ghumaan, B. Sarkar, S. Patra, J. van Slageren, J. Fiedler, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2005, 44, 3210. [108] a) S. Patra, B. Sarkar, S. Ghumaan, M. P. Patil, S. M. Mobin, R. B. Sunoj, W. Kaim, G. K. Lahiri, Dalton Trans. 2005, 1188. b) S. Kar, N. Chanda, S. M. Mobin, F. A. Urbanos, M. Niemeyer, V. G. Puranik, R. Jiménez-Aparicio, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2005, 44, 1571. c) S. Maji, B. Sarkar, S. Patra, J. Fiedler, S. M. Mobin, V. G. Puranik, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2006, 45, 1316. [109] A. Stebler, J. H. Ammeter, U. Furholz, A. Ludi, Inorg. Chem. 1984, 23, 2764. [110] J. Poppe, M. Moscherosch, W. Kaim, Inorg. Chem. 1993, 32, 2640. [111] S. Maji, B. Sarkar, S. M. Mobin, J. Fiedler, F. A. Urbanos, R. Jiménez-Aparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2008, 47, 5204. [112] E. M. Kober, T. J. Meyer, Inorg. Chem. 1983, 22, 1614. [113] a) R. J. Crutchley, Adv. Inorg. Chem. 1994, 41, 273. b) W. Kaim, G. K. Lahiri, Angew. Chem. Int. Ed. 2007, 46, 1778–1796. c) W. Kaim, V. Kasack, Inorg. Chem. 1990, 29, 4696. [114] J. Heck, G. Lange, M. Malessa, R. Boese, D. Bläser, Chem. Eur. J. 1999, 5, 659. [115] K. D. Demadis, D. C. Hartshorn, T. J. Meyer, Chem. Rev. 2001, 101, 2655. [116] A. Das, T. M. Scherer, A. D. Chowdhury, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2012, 51, 1675–1684. 177 Literaturverzeichnis [117] W. Kaim, Coord. Chem. Rev. 2001, 219–221, 463. [118] a) B. Sarkar, S. Patra, J. Fiedler, R. B. Sunoj, D. Janardanan, S. M. Mobin, M. Niemeyer, G. K. Lahiri, W. Kaim, Angew. Chem. Int. Ed. 2005, 44, 5655. b) B. Sarkar, S. Patra, J. Fiedler, R. B. Sunoj, D. Janardanan, G. K. Lahiri, W. Kaim, J. Am. Chem. Soc. 2008, 130, 3532. c) L. S. Kelso, D. A. Reitsma, F. R. Keene, Inorg. Chem. 1996, 35, 5144. d) S. D. Ernst, W. Kaim, Inorg. Chem. 1989, 28, 1520. e) M. Krejčik, S. Záliš, J. Klima, D. Sykora, W. Matheis, A. Klein, W. Kaim, Inorg. Chem. 1993, 32, 3362. f) S. Kohlmann, S. Ernst, W. Kaim, Angew. Chem. Int. Ed. 1985, 24, 684. g) S. Ernst, V. Kasack, W. Kaim, Inorg. Chem. 1988, 27, 1146–1148. h) W. Kaim, S. Kohlmann, Inorg. Chem. 1987, 26, 68. [119] B. Sarkar, W. Kaim, J. Fiedler, C. Duboc, J. Am. Chem. Soc. 2004, 126, 14706. [120] S. Patra, B. Sarkar, S. Ghumaan, J. Fiedler, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2004, 43, 6108. [121] a) W. Kaim, A. J. L. Pombeiro, New Trends in Molecular Electrochemistry, 2004. b) T. Sixt, M. Sieger, M. J. Krafft, D. Bubrin, J. Fiedler, W. Kaim, Organometallics 2010, 29, 5511. c) W. Kaim, T. Sixt, M. Weber, J. Fiedler, J. Organomet. Chem. 2001, 637–639, 167. d) W. Kaim, R. Reinhardt, M. Sieger, Inorg. Chem. 1994, 33, 4453. e) W. Kaim, R. Reinhardt, S. Greulich, J. Fiedler, Organometallics 2003, 22, 2240. f) S. Greulich, W. Kaim, A. F. Stange, H. Stoll, J. Fiedler, S. Záliš, Inorg. Chem. 1996, 35, 3998. g) T. Scheiring, J. Fiedler, W. Kaim, Organometallics 2001, 20, 1437 und 3209. [122] L. J. Hounjet, M. J. Ferguson, M. Cowie, Organometallics 2011, 30, 4108. [123] K. Matsumura, N. Arai, K. Hori, T. Saito, N. Sayo, T. Ohkuma, J. Am. Chem. Soc. 2011, 133, 10696. [124] M. Ito, A. Watanabe, Y. Shibata, T. Ikariya, Organometallics 2010, 29, 4584. [125] B. Sarkar, S. Patra, J. Fiedler, R. B. Sunoj, D. Janardanan, S. M. Mobin, M. Niemeyer, G. K. Lahiri, W. Kaim, Angew. Chem. 2005, 117, 5800–5803. [126] B. Sarkar, S. Patra, J. Fiedler, R. B. Sunoj, D. Janardanan, S. M. Mobin, M. Niemeyer, G. K. Lahiri, W. Kaim, Angew. Chem. Int. Ed. 2005, 44, 5655–5658. 178 Literaturverzeichnis [127] B. Sarkar, S. Patra, J. Fiedler, R. B. Sunoj, D. Janardanan, G. K. Lahiri, W. Kaim, J. Am. Chem. Soc. 2008, 130, 3532–3542. [128] A. Das, T. M. Scherer, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Chem. Eur. J. 2012, 18, 11007–11018. [129] P. S. Braterman, J. I. Song, F. M. Wimmer, S. Wimmer, W. Kaim, A. Klein, R. D. Peacock, Inorg. Chem. 1992, 31, 5084–5088. [130] W. Kaim, R. Reinhardt, M. Sieger, Inorg. Chem. 1994, 33, 4453–4459. 179 Abkürzungen Abkürzungen (abpy) 2,2'-Azobispyridin (acac) 2,4-Pentandionato- = Acetylacetonato- aromat. (NMR) aromatisch bhpoxa 2- 1 2 N' ,N' -Bis(5-hydroxy-pentyl)oxamidat (bpy) 2,2'-Bipyridin Bu Butyl t Bu tert-Butyl (c) Catecholato- Cp* η -1,2,3,4,5-Pentamethylcyclopentadienyl (Cym) p-Cymen = 1-Isopropyl-4-methylbenzen d (NMR) Dublett dd (NMR) Dublett von Dublett (dtbc) 3,5-Di-tert-butylcatecholato- δ (NMR) chemische Verschiebung e 5 - Elektron eq Äquivalent(e) ESR Elektronen-Spin-Resonanz + (Fc)/(Fc) Ferrocen/Ferrocenium h Stunden HOMO highest occupied molecular orbital 180 Abkürzungen HRMS high resolution mass spectrometry IR Infrarot L Ligand LUMO lowest unoccupied molecular orbital M Metall [M] LnM, Metall-Komplex mit n Liganden max maximal Me Methyl min Minuten MS Massenspektrometrie (nc) Naphthalin-2,3-dioxido- NIR Nahes Infrarot NMR Kern-Spin-Resonanz NO Nitrosyl, Stickstoffmonoxid r + - NO NO /NO˙/NO (r = +1, 0, -1) NOS NO-Synthase(n) (oxa) Oxamidato- ppm parts per million (pyzdc) 2,5-Pyrazindicarboxylato- 181 Abkürzungen q Q Im o-Benzochinon- (q = 0)/o-Semichinonato(q = -1)/Catecholato- (q = -2) Zustand vorliegende(r) Ligand(en) RT p Raumtemperatur p M /Os /Ru p Metall/Osmium/Ruthenium (p = Oxidationsstufe) s (NMR) Singulett SOMO singly occupied molecular orbital (tbc) 3,4,5,6-Tetrabromcatecholato- (tcc) 3,4,5,6-Tetrachlorcatecholato- UV Ultraviolett VIS Visible 182 Danksagung Danksagung Die vorliegende Arbeit wurde in der Zeit von September 2009 bis März 2013 am Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart angefertig. Allen voran möchte ich Herrn Prof. Dr. phil. nat. Wolfgang Kaim danken, dass er mir ermöglicht hat diese Arbeit anzufertigen. Weiterhin möchte ich ihm für die interessante Aufgabenstellung, engagierte Betreuung, wissenschaftliche Diskussionsbereitschaft, seinen Rat und seine Geduld danken. Desweiteren möchte ich Herrn Prof. Dr. Goutam Kumar Lahiri für die Zuverfügungstellung der Verbindungen im Rahmen des Koopertionsprojekts, seine wissenschaftliche Diskussionsbereitschaft, seinen Rat und seine Gastfreundschaft während meines Aufenthalts in Indien danken. Weiterhin gilt mein Dank der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Goutam Kumar Lahiri und im Speziellen Herrn Dr. Amit Das, Frau M. Sc. Hemlata Agarwala und Frau Dr. Dipanwita Das für die Zuverfügungstellung von Verbindungen im Rahmen des Koopertionsprojekts. Ich möchte darüber hinaus Frau Dipl. Chem. Lisa Steudle für ESR-Messungen, Herrn Dr. Ing. Jan Fiedler für UV/VIS/NIR-spektroelektrochemische Messungen und Herrn Dr. Stanislav Záliš für DFT-Rechnungen danken. Ferner möchte ich Herrn Dr. Ingo Hartenbach und Herrn Dr. Falk Lissner für die Kristallographie danken. Für die finanzielle Unterstützung bedanke ich mich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Desweiteren danke ich dem gesamten Arbeitskreis von Prof. Kaim für die große Freundlichkeit und die allzeitige Bereitschaft zur wissenschaftlichen Diskussion. 183 Danksagung Zudem möchte ich meiner Freundin Sara Kämper danken für ihre Liebe, Inspiration, Geduld, ihren Rückhalt und Rat. Nicht zuletzt gilt mein Dank meinen Eltern für ihre Unterstützung, ihr Verständnis und ihren Rückhalt. 184 Eidesstattliche Erklärung Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Doktorarbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegeben Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus anderen Quellen direkt oder indirekt übernommenen Daten und Konzepte sind als solche durch ein Literaturzitat gekennzeichnet. Die Arbeit wurde bisher weder im In- noch Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt. Stuttgart, den 16.01.2013 185 Lebenslauf Lebenslauf Persönliche Daten: Name: Geburtsdatum: Geburtsort: Staatsbürgerschaft: Familienstand: Anschrift: Thomas Michael Scherer 14.09.1981 Berlin-Steglitz deutsch ledig Mozartstraße 20 70180 Stuttgart Beschäftigungen 05/2010 - 03/2013: Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart und Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Prof. Dr. G. K. Lahiri, IIT Bombay in Mumbai, Indien, finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (10/2010 - 03/2013) 03/2009 - 05/2010: Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart 04/2006 - 03/2008: Studentische Hilfskraft am Institut für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart Auslandsaufenthalt: 02/2011 - 03/2011: Forschungsaufenthalt am IIT Bombay in Mumbai, Indien Ausbildung: 10/2009 - 03/2013: Anfertigung der Dissertation in der Arbeitsgruppe Prof. Dr. W. Kaim, IAC, Universität Stuttgart "Spektroelektrochemische Untersuchungen von Ruthenium‐ und Osmium‐ Komplexen mit redoxaktiven Liganden" 03/2009 - 09/2009: Anfertigung der Diplomarbeit in der Arbeitsgruppe Prof. Dr. W. Kaim, IAC, Universität Stuttgart "Synthese und spektroskopische Untersuchungen von Halbsandwich‐ Komplexen des Rutheniums mit zwei verschiedenen non‐innocent Liganden" 10/2002 - 09/2009: Studium der Chemie (Studiengang: Diplomchemie) an der Fakultät Chemie, Universität Stuttgart 08/2001 - 05/2002: Absolvierung Linsenhofen 09/1992 - 07/2001: Besuch des Hochschulreife 09/1988 - 07/1992: Besuch der Grundschule (Liebenauschule) Neckartailfingen des Zivildienstes Gymnasiums 186 bei der Behindertenförderung Neckartenzlingen, allgemeine Lebenslauf Weiterbildung: 05/2011: European Patent Academy Seminar AW34-2011, "Chemistry and Patents ‐ A successful liaison for innovation" 11/2010: Blockseminar, "Grundzüge des Gewerblichen Rechtsschutzes" Fremdsprachenkenntnisse: Englisch: Französisch: Latein: fließend Grundkenntnisse Großes Latinum Engagement: 10/2004 - 09/2006: Mitglied des Fakultätsrats der Fakultät Chemie der Universität Stuttgart Publikationen: "Experimental and DFT Evidence for the Fractional Non‐Innocence of a β‐Diketonate Ligand", A. Das, T. M. Scherer, P. Mondal, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Chem. Eur. J. 2012, 18, 14434-14443. "The intricate paramagnetic state + of [Os(Q)2(bpy)] , Q = 4,6‐di‐tert‐butyl‐o‐iminobenzoquinone", D. Das, T. M. Scherer, A. Das, T. K. Mondal, S. M. Mobin, J. Fiedler, J. L. Priego, R. Jiménez-Aparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Dalton Trans. 2012, 41, 11675. "Application of a Structure/Oxidation‐State Correlation to Complexes of Bridging Azo Ligands", A. Das, T. M. Scherer, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Chem. Eur. J. 2012, 18, 11007-11018. "9‐Oxidophenalenone: A Noninnocent β‐Diketonate Ligand?", A. Das, T. M. Scherer, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2012, 51, 4390-4397. III II IV III "Correspondence of Ru Ru and Ru Ru Mixed Valent States in a Small Dinuclear Complex", H. Agarwala, T. M. Scherer, S. Maji, T. K. Mondal, S. M. Mobin, J. Fiedler, F. A. Urbanos, R. JiménezAparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Chem. Eur. J. 2012, 18, 5667-5675. "Asymmetrical Diruthenium Complex Bridged by a Redox‐Active Ligand", A. Das, T. M. Scherer, A. D. Chowdhury, S. M. Mobin, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2012, 51, 1675-1684. 2‐ "Reductive Approach to Mixed Valency (n = 1‐) in the Pyrazine Ligand‐Bridged [(acac)2Ru(μ‐L )Ru(acac)2] 2‐ n (L = 2,5‐Pyrazine‐dicarboxylate) through Experiment and Theory", A. Das, T. Scherer, S. Maji, T. K. Mondal, S. M. Mobin, F. A. Urbanos, R. Jiménez-Aparicio, W. Kaim, G. K. Lahiri, Inorg. Chem. 2011, 50, 7040-7049. 187 Kristallographische Daten Kristallographische Daten [Os(Cp*)(dtbc)(NO)] (3): Summenformel Molmasse Kristallhabitus Kristallisationsmedium Temperatur Wellenlänge Kristallsystem Raumgruppe Zelldimensionen Zellvolumen Formeleinheiten pro Zelle Z Berechnete Dichte Absorptionskoeffizient F(000) Gemessener θ-Bereich Indexbereich Anzahl der gemessenen Reflexe Unabhängige Reflexe Reflexe mit F2 > 2σ(F2) Strukturverfeinerung Daten / Restraints / Parameter Goodness-of-Fit an F2 R-Werte für Reflexe mit [F2 > 2σ(F2)] R-Werte (sämtliche Daten) R-Wert (intern) Größtes Maximum und Minimum C24H35NO3Os 575.73 g/mol Plättchen (rot-braun) Pentan/Hexan 100 (1) K 0.71073 Å triklin P-1 a = 12.6580(3) Å α = 84.504(2)° b = 14.1061(4) Å β = 81.923(2)° c = 14.3374(4) Å γ = 81.847(2)° 3 2501.5(1) Å 4 1.529 g/cm3 5.119 mm-1 1144 0.41° - 28.28° -16 < h < 16, -18 < k < 18, -19 < l < 19 21962 12050 9069 Vollmatrix Least Squares an F2 12050 / 0 / 545 1.069 R(F) = 0.0393, wR(F2) = 0.0716 R(F) = 0.0649, wR(F2) = 0.0790 Rint = 0.0435 1.272, -1.797 188 Kristallographische Daten Bindungslängen [Å]: Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 N1 O1 O2 C1 C1 C2 C3 C3 C4 C4 C5 C5 C6 C7 C7 C7 C8 C8 C8 C9 C9 C9 C10 C10 C10 C11 C11 C11 C12 C12 N1 O1 O2 C15 C16 C17 C18 C19 O3 C1 C2 C2 C6 C3 H3 C4 C5 C11 H5 C6 C7 C8 C9 C10 H8A H8B H8C H9A H9B H9C H10A H10B H10C C12 C13 C14 H12A H12B 1.760(5) 2.009(4) 2.015(4) 2.198(6) 2.181(6) 2.245(6) 2.264(6) 2.255(6) 1.200(6) 1.365(6) 1.365(6) 1.403(8) 1.394(7) 1.382(7) 0.931(6) 1.401(7) 1.409(8) 1.536(7) 0.930(5) 1.395(7) 1.537(8) 1.543(9) 1.534(9) 1.532(9) 0.961(6) 0.960(6) 0.960(9) 0.960(6) 0.959(9) 0.961(8) 0.961(7) 0.959(8) 0.960(7) 1.533(9) 1.533(8) 1.536(7) 0.961(6) 0.959(7) C12 C13 C13 C13 C14 C14 C14 C15 C15 C15 C16 C16 C17 C17 C18 C18 C19 C20 C20 C20 C21 C21 C21 C22 C22 C22 C23 C23 C23 C24 C24 C24 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 189 H12C H13A H13B H13C H14A H14B H14C C16 C19 C20 C17 C21 C18 C22 C19 C23 C24 H20A H20B H20C H21A H21B H21C H22A H22B H22C H23A H23B H23C H24A H24B H24C N2 O4 O5 C39 C40 C41 0.960(6) 0.960(5) 0.960(5) 0.961(6) 0.960(5) 0.960(6) 0.960(6) 1.456(8) 1.409(9) 1.485(8) 1.455(9) 1.48(1) 1.413(9) 1.490(8) 1.461(8) 1.487(9) 1.478(8) 0.960(6) 0.960(6) 0.959(6) 0.960(8) 0.960(8) 0.960(7) 0.960(6) 0.960(7) 0.960(6) 0.960(7) 0.959(7) 0.961(6) 0.960(6) 0.960(6) 0.961(7) 1.762(4) 2.000(4) 2.022(4) 2.233(6) 2.200(6) 2.246(6) Kristallographische Daten Os2 Os2 N2 O4 O5 C25 C25 C26 C27 C27 C28 C28 C29 C29 C30 C31 C31 C31 C32 C32 C32 C33 C33 C33 C34 C34 C34 C35 C35 C35 C36 C36 C42 C43 O6 C25 C26 C26 C30 C27 H27 C28 C29 C35 H29 C30 C31 C32 C33 C34 H32A H32B H32C H33A H33B H33C H34A H34B H34C C36 C37 C38 H36A H36B 2.251(6) 2.288(6) 1.190(6) 1.361(7) 1.368(7) 1.406(8) 1.397(8) 1.372(8) 0.931(5) 1.401(8) 1.381(8) 1.547(7) 0.929(6) 1.409(7) 1.536(7) 1.529(9) 1.527(7) 1.533(8) 0.959(5) 0.959(6) 0.960(7) 0.960(5) 0.960(7) 0.960(6) 0.959(5) 0.959(7) 0.960(6) 1.535(8) 1.523(9) 1.53(1) 0.960(6) 0.961(7) C36 C37 C37 C37 C38 C38 C38 C39 C39 C39 C40 C40 C41 C41 C42 C42 C43 C44 C44 C44 C45 C45 C45 C46 C46 C46 C47 C47 C47 C48 C48 C48 190 H36C H37A H37B H37C H38A H38B H38C C40 C43 C44 C41 C45 C42 C46 C43 C47 C48 H44A H44B H44C H45A H45B H45C H46A H46B H46C H47A H47B H47C H48A H48B H48C 0.961(6) 0.961(7) 0.960(7) 0.959(7) 0.960(8) 0.959(7) 0.960(8) 1.472(8) 1.425(7) 1.496(8) 1.418(7) 1.482(8) 1.437(8) 1.506(8) 1.427(7) 1.486(8) 1.490(8) 0.961(7) 0.961(7) 0.960(6) 0.961(6) 0.960(6) 0.959(6) 0.960(6) 0.959(6) 0.961(5) 0.960(7) 0.959(6) 0.960(6) 0.959(6) 0.961(6) 0.960(6) Kristallographische Daten Bindungswinkel [°]: N1 N1 N1 N1 N1 N1 N1 O1 O1 O1 O1 O1 O1 O2 O2 O2 O2 O2 C15 C15 C15 C15 C16 C16 C16 C17 C17 C18 Os1 Os1 Os1 O1 O1 C2 O2 O2 C1 C2 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 N1 O1 O2 C1 C1 C1 C2 C2 C2 C3 O1 O2 C15 C16 C17 C18 C19 O2 C15 C16 C17 C18 C19 C15 C16 C17 C18 C19 C16 C17 C18 C19 C17 C18 C19 C18 C19 C19 O3 C1 C2 C2 C6 C6 C1 C3 C3 H3 104.3(2) 103.9(2) 120.2(2) 153.8(2) 127.7(2) 94.7(2) 91.0(2) 80.0(2) 135.5(2) 98.1(2) 89.5(2) 115.6(2) 151.4(2) 89.6(2) 93.0(2) 128.3(2) 152.1(2) 120.2(2) 38.9(2) 63.6(2) 62.8(2) 36.9(2) 38.3(2) 63.0(2) 63.1(2) 36.5(2) 62.2(2) 37.7(2) 160.7(4) 114.4(3) 114.0(3) 115.4(4) 123.9(5) 120.7(5) 116.0(4) 122.6(5) 121.4(5) 120.2(5) 191 C2 H3 C3 C3 C5 C4 C4 H5 C1 C1 C5 C6 C6 C6 C8 C8 C9 C7 C7 C7 H8A H8A H8B C7 C7 C7 H9A H9A H9B C7 C7 C7 H10A H10A H10B C4 C4 C4 C3 C3 C4 C4 C4 C5 C5 C5 C6 C6 C6 C7 C7 C7 C7 C7 C7 C8 C8 C8 C8 C8 C8 C9 C9 C9 C9 C9 C9 C10 C10 C10 C10 C10 C10 C11 C11 C11 C4 C4 C5 C11 C11 H5 C6 C6 C5 C7 C7 C8 C9 C10 C9 C10 C10 H8A H8B H8C H8B H8C H8C H9A H9B H9C H9B H9C H9C H10A H10B H10C H10B H10C H10C C12 C13 C14 119.7(5) 120.2(5) 117.8(5) 123.2(5) 119.0(5) 118.3(5) 123.5(5) 118.2(5) 116.9(5) 121.8(5) 121.2(5) 110.1(5) 112.5(5) 108.4(5) 108.6(5) 108.9(5) 108.3(5) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.5(7) 109.4(7) 109.5(7) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.6(7) 109.4(7) 109.4(7) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.5(7) 109.4(7) 109.5(7) 108.8(4) 112.4(4) 110.0(4) Kristallographische Daten C12 C12 C13 C11 C11 C11 H12A H12A H12B C11 C11 C11 H13A H13A H13B C11 C11 C11 H14A H14A H14B Os1 Os1 Os1 C16 C16 C19 Os1 Os1 Os1 C15 C15 C17 Os1 Os1 Os1 C16 C16 C18 Os1 Os1 Os1 C11 C11 C11 C12 C12 C12 C12 C12 C12 C13 C13 C13 C13 C13 C13 C14 C14 C14 C14 C14 C14 C15 C15 C15 C15 C15 C15 C16 C16 C16 C16 C16 C16 C17 C17 C17 C17 C17 C17 C18 C18 C18 C13 C14 C14 H12A H12B H12C H12B H12C H12C H13A H13B H13C H13B H13C H13C H14A H14B H14C H14B H14C H14C C16 C19 C20 C19 C20 C20 C15 C17 C21 C17 C21 C21 C16 C18 C22 C18 C22 C22 C17 C19 C23 108.5(5) 108.8(5) 108.3(4) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.6(6) 109.5(5) 109.5(5) 109.4(5) 109.5(5) 109.4(5) 109.5(5) 109.4(5) 109.4(5) 109.5(5) 109.5(5) 109.5(5) 109.5(5) 70.0(3) 73.8(3) 122.5(4) 108.3(5) 125.4(5) 126.3(5) 71.2(3) 73.2(3) 122.2(5) 107.1(5) 126.4(6) 126.5(6) 68.5(3) 72.5(3) 123.7(4) 108.3(5) 126.1(5) 125.6(5) 71.0(3) 70.8(3) 127.3(4) 192 C17 C17 C19 Os1 Os1 Os1 C15 C15 C18 C15 C15 C15 H20A H20A H20B C16 C16 C16 H21A H21A H21B C17 C17 C17 H22A H22A H22B C18 C18 C18 H23A H23A H23B C19 C19 C19 H24A H24A H24B N2 N2 N2 C18 C18 C18 C19 C19 C19 C19 C19 C19 C20 C20 C20 C20 C20 C20 C21 C21 C21 C21 C21 C21 C22 C22 C22 C22 C22 C22 C23 C23 C23 C23 C23 C23 C24 C24 C24 C24 C24 C24 Os2 Os2 Os2 C19 C23 C23 C15 C18 C24 C18 C24 C24 H20A H20B H20C H20B H20C H20C H21A H21B H21C H21B H21C H21C H22A H22B H22C H22B H22C H22C H23A H23B H23C H23B H23C H23C H24A H24B H24C H24B H24C H24C O4 O5 C39 108.0(5) 126.9(5) 124.9(5) 69.3(3) 71.5(3) 127.3(4) 108.3(5) 127.5(5) 124.1(5) 109.4(5) 109.4(5) 109.4(5) 109.4(6) 109.6(6) 109.6(6) 109.4(7) 109.4(7) 109.4(7) 109.5(8) 109.6(8) 109.6(8) 109.5(5) 109.5(5) 109.5(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(6) 109.6(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(6) 109.5(5) 109.5(5) 109.4(5) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(6) 101.0(2) 105.3(2) 153.3(2) Kristallographische Daten N2 N2 N2 N2 O4 O4 O4 O4 O4 O4 O5 O5 O5 O5 O5 C39 C39 C39 C39 C40 C40 C40 C41 C41 C42 Os2 Os2 Os2 O4 O4 C26 O5 O5 C25 C26 C26 H27 C27 C27 C29 C28 C28 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 N2 O4 O5 C25 C25 C25 C26 C26 C26 C27 C27 C27 C28 C28 C28 C29 C29 C40 C41 C42 C43 O5 C39 C40 C41 C42 C43 C39 C40 C41 C42 C43 C40 C41 C42 C43 C41 C42 C43 C42 C43 C43 O6 C25 C26 C26 C30 C30 C25 C27 C27 H27 C28 C28 C29 C35 C35 H29 C30 117.6(2) 90.9(2) 98.5(2) 133.0(2) 79.9(2) 103.1(2) 141.3(2) 148.6(2) 111.6(2) 89.8(2) 90.1(2) 91.4(2) 125.1(2) 151.2(2) 121.6(2) 38.8(2) 62.5(2) 62.0(2) 36.7(2) 37.2(2) 62.7(2) 62.9(2) 37.3(2) 61.6(2) 36.7(2) 163.7(4) 114.6(3) 113.9(3) 115.6(5) 123.7(5) 120.7(5) 115.4(5) 123.4(5) 121.2(5) 120.3(5) 119.4(5) 120.3(5) 118.6(5) 119.5(5) 121.9(5) 118.1(5) 123.6(5) 193 H29 C25 C25 C29 C30 C30 C30 C32 C32 C33 C31 C31 C31 H32A H32A H32B C31 C31 C31 H33A H33A H33B C31 C31 C31 H34A H34A H34B C28 C28 C28 C36 C36 C37 C35 C35 C35 H36A H36A H36B C35 C35 C29 C30 C30 C30 C31 C31 C31 C31 C31 C31 C32 C32 C32 C32 C32 C32 C33 C33 C33 C33 C33 C33 C34 C34 C34 C34 C34 C34 C35 C35 C35 C35 C35 C35 C36 C36 C36 C36 C36 C36 C37 C37 C30 C29 C31 C31 C32 C33 C34 C33 C34 C34 H32A H32B H32C H32B H32C H32C H33A H33B H33C H33B H33C H33C H34A H34B H34C H34B H34C H34C C36 C37 C38 C37 C38 C38 H36A H36B H36C H36B H36C H36C H37A H37B 118.3(5) 116.2(5) 121.8(5) 122.0(5) 112.4(5) 108.7(4) 109.9(4) 108.6(5) 107.2(5) 110.0(5) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(5) 109.5(5) 109.5(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(5) 109.4(5) 109.4(5) 109.6(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.8(5) 109.8(5) 111.5(5) 108.6(5) 109.4(5) 107.7(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(6) 109.5(6) Kristallographische Daten C35 H37A H37A H37B C35 C35 C35 H38A H38A H38B Os2 Os2 Os2 C40 C40 C43 Os2 Os2 Os2 C39 C39 C41 Os2 Os2 Os2 C40 C40 C42 Os2 Os2 Os2 C41 C41 C43 Os2 C37 C37 C37 C37 C38 C38 C38 C38 C38 C38 C39 C39 C39 C39 C39 C39 C40 C40 C40 C40 C40 C40 C41 C41 C41 C41 C41 C41 C42 C42 C42 C42 C42 C42 C43 H37C H37B H37C H37C H38A H38B H38C H38B H38C H38C C40 C43 C44 C43 C44 C44 C39 C41 C45 C41 C45 C45 C40 C42 C46 C42 C46 C46 C41 C43 C47 C43 C47 C47 C39 109.5(6) 109.4(7) 109.5(7) 109.5(7) 109.4(7) 109.4(7) 109.4(7) 109.6(8) 109.5(8) 109.5(8) 69.4(3) 73.7(3) 123.0(4) 107.8(5) 123.6(5) 128.6(5) 71.8(3) 73.2(3) 124.0(4) 107.1(5) 125.0(5) 127.8(5) 69.7(3) 71.5(3) 125.5(4) 108.6(5) 126.6(5) 124.8(5) 71.2(3) 73.1(3) 127.0(4) 108.5(5) 126.2(5) 125.0(5) 69.5(3) 194 Os2 Os2 C39 C39 C42 C39 C39 C39 H44A H44A H44B C40 C40 C40 H45A H45A H45B C41 C41 C41 H46A H46A H46B C42 C42 C42 H47A H47A H47B C43 C43 C43 H48A H48A H48B C43 C43 C43 C43 C43 C44 C44 C44 C44 C44 C44 C45 C45 C45 C45 C45 C45 C46 C46 C46 C46 C46 C46 C47 C47 C47 C47 C47 C47 C48 C48 C48 C48 C48 C48 C42 C48 C42 C48 C48 H44A H44B H44C H44B H44C H44C H45A H45B H45C H45B H45C H45C H46A H46B H46C H46B H46C H46C H47A H47B H47C H47B H47C H47C H48A H48B H48C H48B H48C H48C 70.3(3) 123.1(4) 108.0(5) 126.3(5) 125.6(5) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(5) 109.4(5) 109.5(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.5(5) 109.5(5) 109.4(5) 109.6(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(5) 109.5(5) 109.4(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) Kristallographische Daten [Os(Cp*)(tcc)(NO)] (5): Summenformel Molmasse Kristallhabitus Kristallisationsmedium Temperatur Wellenlänge Kristallsystem Raumgruppe Zelldimensionen Zellvolumen Formeleinheiten pro Zelle Z Berechnete Dichte Absorptionskoeffizient F(000) Gemessener θ-Bereich Indexbereich Anzahl der gemessenen Reflexe Unabhängige Reflexe Reflexe mit F2 > 2σ(F2) Strukturverfeinerung Daten / Restraints / Parameter Goodness-of-Fit an F2 R-Werte für Reflexe mit [F2 > 2σ(F2)] R-Werte (sämtliche Daten) R-Wert (intern) Größtes Maximum und Minimum C16H15Cl4NO3Os 601.29 g/mol Plättchen (orange) Dichlormethan/Aceton 100 (1) K 0.71073 Å monoklin P21/c a = 17.9597(3) Å α = 90° b = 13.1083(3) Å β = 108.123(2)° c = 16.3252(5) Å γ = 90° 3 3652.6(2) Å 8 2.187 g/cm3 7.583 mm-1 2288 0.41° - 28.28° -23 < h < 23, -15 < k < 17, -21 < l < 21 16347 8879 6417 Vollmatrix Least Squares an F2 8879 / 0 / 461 1.030 R(F) = 0.0344, wR(F2) = 0.0673 R(F) = 0.0608, wR(F2) = 0.0745 Rint = 0.0402 1.323, -1.773 195 Kristallographische Daten Bindungslängen [Å]: Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 O1 O2 O3 C1 C1 C2 C3 C3 C4 C4 C5 C5 C6 C7 C7 C7 C8 C8 C9 C9 C10 C10 C11 C12 C12 C12 C13 C13 C13 C14 O1 O2 N1 C7 C8 C9 C10 C11 C1 C2 N1 C2 C6 C3 C4 Cl1 C5 Cl2 C6 Cl3 Cl4 C8 C11 C12 C9 C13 C10 C14 C11 C15 C16 H12C H12B H12A H13C H13B H13A H14C 2.055(4) 2.038(3) 1.757(4) 2.305(5) 2.284(6) 2.183(6) 2.191(5) 2.205(6) 1.342(6) 1.348(6) 1.177(6) 1.393(9) 1.382(7) 1.387(7) 1.394(7) 1.725(7) 1.39(1) 1.724(6) 1.391(8) 1.740(5) 1.738(7) 1.42(1) 1.441(8) 1.502(9) 1.439(7) 1.481(8) 1.435(9) 1.50(1) 1.436(9) 1.489(8) 1.49(1) 0.960(7) 0.959(8) 0.960(7) 0.959(6) 0.960(5) 0.960(6) 0.960(6) C14 C14 C15 C15 C15 C16 C16 C16 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 O4 O5 O6 C17 C17 C18 C19 C19 C20 C20 C21 C21 C22 C23 C23 C23 C24 C24 C25 C25 C26 C26 196 H14B H14A H15C H15B H15A H16C H16B H16A O4 O5 N2 C23 C24 C25 C26 C27 C17 C18 N2 C18 C22 C19 C20 Cl5 C21 Cl6 C22 Cl7 Cl8 C24 C27 C28 C25 C29 C26 C30 C27 C31 0.961(7) 0.959(5) 0.959(7) 0.961(8) 0.961(8) 0.960(7) 0.960(6) 0.960(7) 2.043(4) 2.036(5) 1.766(4) 2.191(5) 2.238(6) 2.260(5) 2.251(5) 2.213(6) 1.344(6) 1.340(6) 1.190(7) 1.41(1) 1.371(7) 1.372(8) 1.394(9) 1.725(8) 1.40(1) 1.726(6) 1.401(8) 1.725(5) 1.736(7) 1.452(9) 1.442(9) 1.499(7) 1.431(7) 1.49(1) 1.44(1) 1.485(8) 1.434(7) 1.506(8) Kristallographische Daten C27 C28 C28 C28 C29 C29 C29 C30 C32 H28C H28B H28A H29C H29B H29A H30C 1.49(1) 0.959(5) 0.960(6) 0.960(7) 0.960(5) 0.960(6) 0.961(7) 0.960(5) C30 C30 C31 C31 C31 C32 C32 C32 197 H30B H30A H31C H31B H31A H32C H32B H32A 0.960(7) 0.959(5) 0.960(6) 0.961(7) 0.961(8) 0.960(6) 0.961(6) 0.961(5) Kristallographische Daten Bindungswinkel [°]: O1 O1 O1 O1 O1 O1 O1 O2 O2 O2 O2 O2 O2 N1 N1 N1 N1 N1 C7 C7 C7 C7 C8 C8 C8 C9 C9 C10 Os1 Os1 Os1 O1 O1 C2 O2 O2 C1 C2 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 Os1 O1 O2 N1 C1 C1 C1 C2 C2 C2 C3 O2 N1 C7 C8 C9 C10 C11 N1 C7 C8 C9 C10 C11 C7 C8 C9 C10 C11 C8 C9 C10 C11 C9 C10 C11 C10 C11 C11 C1 C2 O3 C2 C6 C6 C1 C3 C3 C4 79.7(1) 105.1(2) 87.5(2) 108.3(2) 145.7(2) 139.7(2) 101.7(2) 102.3(2) 112.7(2) 87.4(2) 97.0(2) 134.4(2) 148.8(2) 144.4(2) 146.4(2) 108.9(2) 89.5(2) 107.2(2) 36.0(2) 62.0(2) 61.8(2) 37.2(2) 37.5(2) 62.3(2) 62.3(2) 38.3(2) 64.1(2) 38.1(2) 112.4(3) 112.6(3) 168.4(4) 117.2(5) 123.1(5) 119.7(5) 117.2(5) 122.9(5) 119.9(5) 120.6(5) 198 C2 C4 C3 C3 C5 C4 C4 C6 C1 C1 C5 Os1 Os1 Os1 C8 C8 C11 Os1 Os1 Os1 C7 C7 C9 Os1 Os1 Os1 C8 C8 C10 Os1 Os1 Os1 C9 C9 C11 Os1 Os1 Os1 C3 C3 C4 C4 C4 C5 C5 C5 C6 C6 C6 C7 C7 C7 C7 C7 C7 C8 C8 C8 C8 C8 C8 C9 C9 C9 C9 C9 C9 C10 C10 C10 C10 C10 C10 C11 C11 C11 Cl1 Cl1 C5 Cl2 Cl2 C6 Cl3 Cl3 C5 Cl4 Cl4 C8 C11 C12 C11 C12 C12 C7 C9 C13 C9 C13 C13 C8 C10 C14 C10 C14 C14 C9 C11 C15 C11 C15 C15 C7 C10 C16 118.2(4) 121.2(4) 118.9(5) 120.3(4) 120.8(4) 120.4(5) 119.6(4) 120.0(4) 120.3(5) 119.3(4) 120.4(4) 71.2(3) 67.6(3) 124.4(4) 108.7(5) 125.7(5) 125.5(5) 72.8(3) 67.5(3) 124.4(4) 108.3(5) 127.0(5) 124.7(5) 75.0(3) 71.2(3) 125.8(4) 107.3(5) 124.4(5) 127.8(5) 70.5(3) 71.4(3) 124.4(4) 108.5(5) 126.1(5) 125.4(5) 75.2(3) 70.4(3) 127.9(4) Kristallographische Daten C7 C7 C10 C7 C7 C7 H12C H12C H12B C8 C8 C8 H13C H13C H13B C9 C9 C9 H14C H14C H14B C10 C10 C10 H15C H15C H15B C11 C11 C11 H16C H16C H16B O4 O4 O4 O4 O4 O4 O4 O5 O5 C11 C11 C11 C12 C12 C12 C12 C12 C12 C13 C13 C13 C13 C13 C13 C14 C14 C14 C14 C14 C14 C15 C15 C15 C15 C15 C15 C16 C16 C16 C16 C16 C16 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 C10 C16 C16 H12C H12B H12A H12B H12A H12A H13C H13B H13A H13B H13A H13A H14C H14B H14A H14B H14A H14A H15C H15B H15A H15B H15A H15A H16C H16B H16A H16B H16A H16A O5 N2 C23 C24 C25 C26 C27 N2 C23 106.9(5) 124.6(5) 127.6(5) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(7) 109.5(7) 109.5(7) 109.5(5) 109.4(5) 109.5(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.6(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.4(7) 109.5(7) 109.5(7) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.4(7) 109.5(7) 109.4(7) 79.8(2) 104.9(2) 93.9(2) 129.3(2) 151.9(2) 119.5(2) 88.9(2) 103.2(2) 97.6(2) 199 O5 O5 O5 O5 N2 N2 N2 N2 N2 C23 C23 C23 C23 C24 C24 C24 C25 C25 C26 Os2 Os2 Os2 O4 O4 C18 O5 O5 C17 C18 C18 C20 C19 C19 C21 C20 C20 C22 C17 C17 C21 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 Os2 O4 O5 N2 C17 C17 C17 C18 C18 C18 C19 C19 C19 C20 C20 C20 C21 C21 C21 C22 C22 C22 C23 C23 C24 C25 C26 C27 C23 C24 C25 C26 C27 C24 C25 C26 C27 C25 C26 C27 C26 C27 C27 C17 C18 O6 C18 C22 C22 C17 C19 C19 C20 Cl5 Cl5 C21 Cl6 Cl6 C22 Cl7 Cl7 C21 Cl8 Cl8 C24 C27 89.6(2) 117.1(2) 151.6(2) 133.8(2) 154.0(2) 125.7(2) 93.3(2) 92.2(2) 123.0(2) 38.3(2) 63.0(2) 62.6(2) 38.2(2) 37.1(2) 62.2(2) 63.7(2) 37.1(2) 63.1(2) 37.5(2) 112.8(3) 113.3(3) 161.5(5) 116.8(5) 123.4(5) 119.8(5) 116.7(5) 122.9(5) 120.3(5) 120.5(6) 118.3(5) 121.1(5) 119.2(5) 120.4(5) 120.4(4) 119.9(5) 120.0(4) 120.0(4) 120.3(5) 118.9(4) 120.8(4) 72.6(3) 71.7(3) Kristallographische Daten Os2 C24 C24 C27 Os2 Os2 Os2 C23 C23 C25 Os2 Os2 Os2 C24 C24 C26 Os2 Os2 Os2 C25 C25 C27 Os2 Os2 Os2 C23 C23 C26 C23 C23 C23 C23 C23 C24 C24 C24 C24 C24 C24 C25 C25 C25 C25 C25 C25 C26 C26 C26 C26 C26 C26 C27 C27 C27 C27 C27 C27 C28 C28 C27 C28 C28 C23 C25 C29 C25 C29 C29 C24 C26 C30 C26 C30 C30 C25 C27 C31 C27 C31 C31 C23 C26 C32 C26 C32 C32 H28C 122.3(4) 108.5(5) 124.6(5) 126.9(5) 69.1(3) 72.3(3) 123.3(4) 107.5(5) 125.1(5) 127.4(5) 70.6(3) 71.1(3) 125.6(4) 107.9(5) 126.4(5) 125.7(5) 71.8(3) 69.8(3) 125.2(4) 109.2(5) 125.6(5) 125.2(5) 70.1(3) 72.7(3) 123.8(4) 106.9(5) 127.3(5) 125.8(5) 109.4(5) 200 C23 C23 H28C H28C H28B C24 C24 C24 H29C H29C H29B C25 C25 C25 H30C H30C H30B C26 C26 C26 H31C H31C H31B C27 C27 C27 H32C H32C H32B C28 C28 C28 C28 C28 C29 C29 C29 C29 C29 C29 C30 C30 C30 C30 C30 C30 C31 C31 C31 C31 C31 C31 C32 C32 C32 C32 C32 C32 H28B H28A H28B H28A H28A H29C H29B H29A H29B H29A H29A H30C H30B H30A H30B H30A H30A H31C H31B H31A H31B H31A H31A H32C H32B H32A H32B H32A H32A 109.5(5) 109.5(5) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.6(5) 109.4(5) 109.6(5) 109.3(6) 109.5(6) 109.4(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.5(6) 109.4(7) 109.5(7) 109.4(7) 109.6(5) 109.4(5) 109.5(5) 109.4(6) 109.4(6) 109.4(6) Kristallographische Daten [Ru(Cp*)(dtbc)(NO)] (9): Summenformel Molmasse Kristallhabitus Kristallisationsmedium Temperatur Wellenlänge Kristallsystem Raumgruppe Zelldimensionen Zellvolumen Formeleinheiten pro Zelle Z Berechnete Dichte Absorptionskoeffizient F(000) Gemessener θ-Bereich Indexbereich Anzahl der gemessenen Reflexe Unabhängige Reflexe Reflexe mit F2 > 2σ(F2) Strukturverfeinerung Daten / Restraints / Parameter Goodness-of-Fit an F2 R-Werte für Reflexe mit [F2 > 2σ(F2)] R-Werte (sämtliche Daten) R-Wert (intern) Größtes Maximum und Minimum C24H35NO3Ru 486.60 g/mol Plättchen (schwarz) Dichlormethan/Aceton 100 (1) K 0.71073 Å tetragonal I41/a a = 20.9956(3) Å α = 90° b = 20.9956(3) Å β = 90° c = 21.7862(5) Å γ = 90° 3 9603.7(3) Å 16 1.346 g/cm3 0.676 mm-1 4064 0.41° - 28.28° -27 < h < 27, -19 < k < 19, -28 < l < 28 11166 5809 4698 Vollmatrix Least Squares an F2 5809 / 0 / 402 1.126 R(F) = 0.0310, wR(F2) = 0.0582 R(F) = 0.0494, wR(F2) = 0.0663 Rint = 0.0261 0.391, -0.387 201 Kristallographische Daten Bindungslängen [Å]: Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru O1 O2 O3 C1 C1 C2 C3 C3 C4 C4 C5 C5 C6 C7 C7 C7 C8 C8 C8 C9 C9 C9 C10 C10 C10 C11 C11 O1 O2 N C15 C16 C17 C18 C19 C1 C2 N C2 C6 C3 H3A C4 C5 C11 H5A C6 C7 C8 C9 C10 H8C H8B H8A H9C H9B H9A H10C H10B H10A C12 C13 2.009(2) 2.016(2) 1.784(2) 2.176(2) 2.223(2) 2.269(2) 2.246(2) 2.219(2) 1.362(3) 1.361(3) 1.185(3) 1.401(3) 1.401(3) 1.386(3) 0.93(3) 1.399(3) 1.396(3) 1.530(3) 0.93(3) 1.402(3) 1.536(3) 1.532(4) 1.531(4) 1.538(3) 1.00(3) 0.99(4) 0.96(4) 0.95(3) 1.02(3) 1.05(4) 0.92(3) 1.00(3) 0.99(3) 1.541(4) 1.532(4) C11 C12 C12 C12 C13 C13 C13 C14 C14 C14 C15 C15 C15 C16 C16 C17 C17 C18 C18 C19 C20 C20 C20 C21 C21 C21 C22 C22 C22 C23 C23 C23 C24 C24 C24 202 C14 H12C H12B H12A H13C H13B H13A H14C H14B H14A C16 C19 C20 C17 C21 C18 C22 C19 C23 C24 H20C H20B H20A H21C H21B H21A H22C H22B H22A H23C H23B H23A H24C H24B H24A 1.536(4) 1.00(3) 0.92(4) 0.96(4) 0.95(3) 0.91(3) 0.98(4) 0.86(3) 0.98(4) 0.98(3) 1.440(3) 1.440(3) 1.496(3) 1.425(3) 1.495(3) 1.446(3) 1.492(3) 1.416(3) 1.501(3) 1.492(3) 0.97(3) 0.92(4) 1.00(4) 0.98(3) 1.01(4) 0.99(4) 0.98(3) 0.95(4) 1.05(4) 1.00(4) 0.94(4) 0.95(4) 0.93(4) 1.00(4) 0.95(4) Kristallographische Daten Bindungswinkel [°]: O1 O1 O1 O1 O1 O1 O1 O2 O2 O2 O2 O2 O2 N N N N N C15 C15 C15 C15 C16 C16 C16 C17 C17 C18 Ru Ru Ru O1 O1 C2 O2 O2 C1 C2 Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru Ru O1 O2 N C1 C1 C1 C2 C2 C2 C3 O2 N C15 C16 C17 C18 C19 N C15 C16 C17 C18 C19 C15 C16 C17 C18 C19 C16 C17 C18 C19 C17 C18 C19 C18 C19 C19 C1 C2 O3 C2 C6 C6 C1 C3 C3 H3A 80.84(6) 105.03(8) 97.39(7) 133.81(7) 151.29(7) 116.45(7) 89.05(7) 103.16(8) 98.96(7) 92.60(7) 120.61(7) 155.11(7) 134.39(7) 150.57(9) 120.89(8) 89.25(8) 89.96(8) 122.38(9) 38.20(8) 62.63(8) 62.72(8) 38.22(8) 36.97(8) 62.53(8) 63.46(8) 37.34(8) 62.40(8) 36.97(8) 113.3(1) 112.5(1) 154.3(2) 115.8(2) 123.9(2) 120.3(2) 116.9(2) 121.8(2) 121.3(2) 119(2) 203 C2 H3A C3 C3 C5 C4 C4 H5A C1 C1 C5 C6 C6 C6 C8 C8 C9 C7 C7 C7 H8C H8C H8B C7 C7 C7 H9C H9C H9B C7 C7 C7 H10C H10C H10B C4 C4 C4 C3 C3 C4 C4 C4 C5 C5 C5 C6 C6 C6 C7 C7 C7 C7 C7 C7 C8 C8 C8 C8 C8 C8 C9 C9 C9 C9 C9 C9 C10 C10 C10 C10 C10 C10 C11 C11 C11 C4 C4 C5 C11 C11 H5A C6 C6 C5 C7 C7 C8 C9 C10 C9 C10 C10 H8C H8B H8A H8B H8A H8A H9C H9B H9A H9B H9A H9A H10C H10B H10A H10B H10A H10A C12 C13 C14 119.9(2) 121(2) 118.0(2) 120.6(2) 121.4(2) 119(2) 123.5(2) 117(2) 117.1(2) 121.7(2) 121.1(2) 112.4(2) 108.1(2) 111.6(2) 108.1(2) 107.0(2) 109.6(2) 111(2) 110(2) 109(2) 110(3) 109(3) 108(3) 110(2) 108(2) 110(2) 109(3) 109(3) 110(3) 113(2) 109(2) 108(2) 110(2) 108(2) 109(2) 110.9(2) 112.3(2) 108.4(2) Kristallographische Daten C12 C12 C13 C11 C11 C11 H12C H12C H12B C11 C11 C11 H13C H13C H13B C11 C11 C11 H14C H14C H14B Ru Ru Ru C16 C16 C19 Ru Ru Ru C15 C15 C17 Ru Ru Ru C16 C16 C18 Ru Ru C11 C11 C11 C12 C12 C12 C12 C12 C12 C13 C13 C13 C13 C13 C13 C14 C14 C14 C14 C14 C14 C15 C15 C15 C15 C15 C15 C16 C16 C16 C16 C16 C16 C17 C17 C17 C17 C17 C17 C18 C18 C13 C14 C14 H12C H12B H12A H12B H12A H12A H13C H13B H13A H13B H13A H13A H14C H14B H14A H14B H14A H14A C16 C19 C20 C19 C20 C20 C15 C17 C21 C17 C21 C21 C16 C18 C22 C18 C22 C22 C17 C19 107.3(2) 109.0(2) 109.0(2) 109(2) 113(2) 108(2) 107(3) 109(3) 110(3) 107(2) 112(2) 114(2) 113(3) 104(3) 106(3) 107(2) 109(2) 110(2) 112(3) 108(3) 110(3) 72.7(1) 72.5(1) 123.6(2) 108.4(2) 126.0(2) 125.5(2) 69.1(1) 73.3(1) 121.7(2) 107.6(2) 124.4(2) 128.1(2) 69.8(1) 70.5(1) 128.6(2) 107.8(2) 127.8(2) 124.2(2) 72.2(1) 70.5(1) 204 Ru C17 C17 C19 Ru Ru Ru C15 C15 C18 C15 C15 C15 H20C H20C H20B C16 C16 C16 H21C H21C H21B C17 C17 C17 H22C H22C H22B C18 C18 C18 H23C H23C H23B C19 C19 C19 H24C H24C H24B C18 C18 C18 C18 C19 C19 C19 C19 C19 C19 C20 C20 C20 C20 C20 C20 C21 C21 C21 C21 C21 C21 C22 C22 C22 C22 C22 C22 C23 C23 C23 C23 C23 C23 C24 C24 C24 C24 C24 C24 C23 C19 C23 C23 C15 C18 C24 C18 C24 C24 H20C H20B H20A H20B H20A H20A H21C H21B H21A H21B H21A H21A H22C H22B H22A H22B H22A H22A H23C H23B H23A H23B H23A H23A H24C H24B H24A H24B H24A H24A 124.7(2) 108.7(2) 125.1(2) 126.2(2) 69.3(1) 72.6(1) 123.6(2) 107.5(2) 125.4(2) 127.1(2) 111(2) 114(2) 110(2) 107(3) 105(3) 111(3) 110(2) 108(2) 111(2) 111(3) 110(3) 107(3) 112(2) 110(2) 112(2) 109(3) 110(3) 103(3) 113(2) 109(3) 112(2) 105(3) 108(3) 109(4) 109(2) 113(2) 113(3) 106(3) 109(3) 108(3)