Zur Fortbildung Aktuelle Medizin KOMPENDIUM Der chronische Mittelehrerguß Konrad Fleischer Aus der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Gießen (Direktor: Prof. Dr. med. Konrad Fleischer) Häufigkeit und klinisches Bild einzelner Arten der Mittelohrentzündung haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten bemerkenswert geändert. Während in dieser Zeit die schweren Formen akuter, eitriger Otitiden und ihrer Folgekrankheiten seltener geworden sind, ist die als "seröse Mittelohrentzündung " oder als "Tuben-Mittelohr-Katarrh" geläufige, kurz auch als "Mittelohrerguß" (Sero- oder Mukotympanon) bezeichnete Krankheit häufiger geworden. Es liegt nahe, diese Wandlung mit der seither praktizierten Antibiotikabehandlung in Zusammenhang zu bringen. Sehr oft nämlich wird nach unzureichender Antibiotikatherapie aus einer anfänglichen akuten Mittelohreiterung ein hartnäckiger Mittelohrerguß. Er kann aber auch ohne vorangegangene antibiotische Therapie entstehen. Man vermutet deshalb, daß hypovirulente Erreger den Mittelehrerguß hervorrufen, in Wechselwirkung wiederum mit einer veränderten Reaktionsweise der Mittelohrgewebe. Bedeutung und Gefahren Die Bedeutung der Krankheit, die anders als die eitrige Mittelohrentzündung keine lebensgefährlichen Verwicklungen heraufbeschwört, liegt darin, daß sie ..,.. häufig chronisch verläuft und über Monate und Jahre trotz aller Behandlungsverfahren fortbesteht, ..,.. immer mit einer erheblichen Schwerhörigkeit einhergeht, die bei den vorwiegend betroffenen Kindern eine ernste Beeinträchtigung der Entwicklung mit sich bringen kann und vielfach lange Zeit unerkannt bleibt, ..,.. bei langem Bestehen durch Organisation des Mittelohrsekretes zu nahezu irreparablen schweren Verwachsungen an Trommelfell und · Gehörknöchelchen, also zum gefürchteten Adhäsivprozeß führt und damit eine bleibende Schwerhörigkeit hinterläßt Man schätzt nach Reihenuntersuchungen in England und Skandinavien an Kindern im Vorschul- und Schulalter, daß zumindest temporär 20 Prozent, mitunter aber noch weit mehr Kinder an einer mittelohrbedingten Schwerhörigkeit leiden, die wiederum in mehr als der Hälfte der Fälle durch eine seröse Mittelohrentzündung entstanden sein soll. Entstehung und Pathologie Der charakteristische Befund ist die Flüssigkeitsansammlung in den Mittelohrräumen hinter einem intakten Trommelfell bei nur geringen oder völlig fehlenden Entzündungszeichen. Das Trommelfell, das auf Entzündungsreize mit einer diffusen Rötung oder wenigstens einer Gefäßinjektion zu reagieren pflegt, ist beim Mittelehrerguß nahezu normal. Man erkennt allenfalls eine leicht gelbliche Verfärbung, die durch das Sekret in der Paukenhöhle hervorgerufen wird, Die Ansammlung einer bakteriologisch sterilen, eiweißreichen Flüssigkeit in den Mittelohrräumen kennzeichnet den Mittelohrerguß. Er beruht vermutlich auf einer hypovirulenten Infektion bei gestörter Resorption und beeinträchtigter Tubenfunktion. Rezidivierende Ergüsse werden vielfach therapieresistent; sie sind eine der häufigsten Ursachen für die Schwerhörigkeit im Kindesalter mit allen ihren Auswirkungen auf die sprachliche und die schul ische Entwicklung . Schließlich kann es bei langem Bestehen eines Ergusses zur Organisation im Mittelohr, zur Narbenbildung, und damit zu einer bleibenden, auch operativ schwer beeinflußbaren Schwerhörigkeit kommen . Die Behandlung besteht in wiederholten Punktionen und in einer Paukenhöhlendrainage. sowie mitunter bogenförmig erscheinende Sekretspiegel (Abbildungen 1 und 2). Das Sekret selbst ist anfänglich meist dünnflüssig, neigt aber später dazu, einzudikken und schleimig-fadenziehend, schließlich gummiartig ("Giue ear") zu werden. Dann ist es otoskopisch kaum noch zu ermitteln. Ohne Zweifel ist das Sekret nicht nur ein aus den Gefäßen der Mittelohrschleimhaut ausgetretener eiweißreicher Erguß, sondern auch das Produkt einzelner in der MitteJahrschleimhaut gelegener sezernierender Drüsen. Daran, daß ätiologisch eine bakterielle oder virale Infektion, ausgehend vom Nasen-Rachen-Raum, die Hauptrolle ·spielt, ist heute kein Zweifel mehr, auch wenn das Sekret meist steril ist. Die Häufigkeit der Erkrankung von Kindern erklärt sich durch die in diesem Alter ohnehin erhöhte lnfektmorbidität und die kindliche Rachenmandel als begünstigender DEUTSCHES ARZTEBLA'IT Heft 32 vom 8.August 1974 2373 Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Mittelohrerguß Faktor. Eine Allergie als Mitursache konnte nicht überzeugend nachgewiesen werden. Unklar ist die Rolle der Tube. Bei völligem Tubenverschluß, etwa durch einen Tumor, entsteht bekanntlich auch ein Mittelohrerguß, ebenso infolge eines gestörten Druckausgleiches zwischen Außenwelt und Mittelohr beim Fliegen (Baro-Trauma). Bei der hier zu erörternden Krankheit kann aber nur initial eine durch Schleimhautschwellung gestörte Tubenfunktion von Bedeutung sein, auch wenn die Krankheit später mit persistierenden Flüssigkeitsansammlungen fortbesteht, obwohl die Tube passierbar ist. So muß neben anderen Veränderungen an der tubennahen Mittalohrschleimhaut (beeinträchtigte Zilientätigkeit und gestörte Transportfunktion) eine insgesamt verminderte Resorptionsleistung wesentlich sein. Es ist ja geradezu ein Kennzeichen der normal reagieren- den Mittelohrschleimhaut, daß sie - ähnlich übrigens wie ihr entwicklungsgeschichtliches Pendant, die Bronchiolen und Alveolen eine erstaunliche Resorptionsleistung bei massiver Exsudation vollbringen kann. Es ist noch Spekulation, anzunehmen, daß diese gestörte Reagibilität Folge einer ungenügenden Stimulation der Abwehr- und Heilungsmechanismen bei abgeschwächter Erregervirulenz sein könnte. Ungeklärt ist auch noch die Ursache der in therapeutischer Hinsicht so schwerwiegenden Viskositätszunahme des Ergusses. Ein interessanter Sonderfall ist die Möglichkeit des Auftretens eines hämorrhagischen, bläulich oder schwärzlich gefärbten Sekretes im Mittelohr. Man spricht von der "Otitis nigra". Dabei lassen sich mitunter in Warzenfortsatz oder der Paukenhöhle sowie an Schleimhaut der Mittelohrräume cholesterinhaltige Granulationen nachweisen. Symptome und Diagnose Einen Mittelohrerguß zu erkennen ist, zumindest bei Erwachsenen, meist nicht schwierig. Entsprechende Hinweise sind nicht nur den Angaben der Patienten, sondern auch einigen einfachen Untersuchungen zu entnehmen : ..,.. Meist läßt sich ein Infekt mit Schnupfen und Rachenkatarrh als Ausgangspunkt der Erkrankung eruieren. ..,.. Typisch ist die Angabe über ein Druck- und Völlegefühl im Ohr, gelegentlich auch über plätschernde Geräusche bei Kopfbewegung. Auch über einen eigenartigen dröhnenden Klang der eigenen Stimme im betroffenen Ohr wird geklagt. Schmerzen gehören nicht zur Krankheit, gelegentlich wird aber ein Ohrrauschen angegeben. ..,.. Immer ist eine Hörstörung auf dem befallenen Ohr zu verzeichnen. Beim Kind fällt sie allerdings meist nur dann auf, wenn beide Seiten erkrankt sind und die Eitern Abbildung 1 (links): Paukenhöhlenerguß links mit Flüssigkeitsspiegel vor und hinter dem Hammergriff (Nach: von Eicken und Schulz van Treek "Atlas der Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten" Thieme Verlag, Stuttgart, 1951, 3. Auflage, S. 46, Abb. 84) -Abbildung 2 (rechts): Paukenhöhlenerguß rechts nach Lufteinblasung beziehungsweise nach Valsalvaschem Versuch . Die Flüssigkeit ist schaumig verteilt hinter dem Trommelfell erkennbar. (Nach: van Eicken und Schulz van Treeck "Atlas der Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten" Thieme Verlag, Stuttgart, 1951, 3. Auflage, S. 46, Abb. 84) 2374 Heft32vom8.August1974 DEUTSCHESARZTEBLATT Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Abbildungen 3 und 4: Lage eines Drainage-Röhrchens im Trommelfell hinreichend aufmerksam sind. Man kann leicht mit Hilfe einer Stimmgabel feststellen, daß es sich um eine Schalleitungsschwerhörigkeit handelt (Knochenleitung besser als Luftleitung: Rinnescher Versuch ist negativ). Dem entspricht auch das Audiogramm. Es wird darüber hinaus angegeben, daß sehr häufig die Schwerhörigkeit sich ändert oder verliert, wenn der Kopf in einer bestimmten Lage gehalten wird. Diese Erscheinung erklärt sich dadurch, daß die Mittelohrflüssigkeit je nach Kopflage in unterschiedlicher Weise das Trommelfell und die Gehörknöchelchen am Schwingen hindert. • Otoskopisch erkennt man die bereits beschriebene gelbliche Verfärbung des Trommelfells und durchscheinende Ergußspiegel (Abbildung 1). Fehlt beides, ist zumindest der keilförmige Lichtreflex am Trommelfell nicht normal ausgebildet; gelegentlich sieht man auch trichterförmige Einziehungen des Trommelfells. In den fortgeschrittenen Fällen lassen sich erste Anzeichen der Verwachsung, also des beginnenden Adhäsivprozesses, strangförmige Narbenbildungen und zipfelförmige Einstülpungen erkennen. Die otoskopische Untersuchung ist besonders wichtig bei Kindern, die ungenügende anamnestische Angaben machen und einer eingehenden Hörprüfung noch nicht zugänglich sind. • Zur Sicherung der Diagnose wird man häufig genötigt sein, durch eine Trommelfellpunktion den Nachweis zu erbringen, daß sich Sekret im Mittelohr befindet. Differentialdiagnostisch ist vor allem ein Nasen-Rachen-Malignom auszuschließen. Ein versteckt im Nasenrachen entstehendes Karzinom oder Sarkom führt zunächst durch den Verschluß der Tubenöffnung zu einem Paukenhöhlenerguß und einer Schalleitungsschwerhörigkeit auf einer Seite. Späterhin kommt es dann zu Augenmuskellähmungen und zu Lymphknotenmetastasen am Hals. Es ist also zwingend notwendig, bei jedem einseitigen und anhaltenden Erguß an diese Möglichkeit zu denken und einen Nasenrachentumor durch Besichtigung des Nasen-Rachen-Raumes auszuschließen. Notfalls muß dies mit Anästhesie und Endoskopie ermöglicht werden, wenn die einfache Postrhinoskopie nicht gelingt. Beim Kind ist bei der Untersuchung des Nasen-RachenRaums auf die vergrößerte Rachenmandel als wichtigste Ergußursache zu achten. Behandlung In einem Teil der Fälle ist der Mittelohrerguß flüchtig. Er verschwindet mit der Ausheilung des Nasenracheninfekts nach Anwendung von Wärme und Gabe von Nasentropfen zur Abschwellung der Rachen- und Tubenschleimhaut. Das Hörvermögen wird wieder normal. Leider ist bei den meisten Patienten mit einem Fortbestehen der Flüssigkeitsansammlung zu rechnen. Führt die einfache lnfektbehandlung nicht zum Ziel, muß man den Erguß abpunktieren. Trommelfellpunktion Die Trommelfellpunktion wird beim Erwachsenen in Oberflächenanästhesie, beim Kind im Rausch oder in einer Kurznarkose ausgeführt. Eine abgebogene Punktionsnadel wird unter guter Sicht durch den Ohrtrichter im hinteren unteren Quadranten des Trommelfells eingestochen. Die Nadel ist zweckmäßigerweise über einen Schlauch mit einer Spritze oder einem Sauger verbunden. Auf diese Weise läßt sich, ohne schmerzhafte Nadelbewegungen, das dünnflüssige, meist bernsteinfarbene Sekret entleeren. Ist es dickflüssig, müssen dickere Nadeln und kräftigere Sauger eingesetzt werden. Sammelt sich nach einigen Tagen in der Paukenhöhle erneut Flüssigkeit an, und sind auch wiederholte Punktionen ohne bleibenden Erfolg, entschließt man sich zur Paukendrainage. Paukendrainage Die Paukendrainage wird mit dünnen PVC-Röhrchen (Fertigpräparate oder eigene Anfertigungen) vorgenommen, die in eine Parazente- DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 32 vom 8. August 1974 2375 Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Mittelohrerguß AUSSPRACHE se-Öffnung eingebracht werden. Sie bleiben über Monate in der Paukenhöhle liegen und dienen sowohl dem Abfluß des Sekrets als auch der Dauerbelüftung der Paukenhöhle. Die Drainage-Röhrchen werden nach einigen Monaten häufig abgestoßen; im allgemeinen werden sie von den Patienten ohne weiteres toleriert und lösen keine Beschwerden aus (Abbildungen 3 und 4). Die Strahlentherapie der Hirngliome Kennzeichnend für die mitunter hartnäckige Krankheit und die vielfältigen therapeutischen Schwierigkeiten ist es, daß auch die Paukendrainage nicht immer zu dem Ziel, nämlich eine lufthaltige, adhäsionsfreie Paukenhöhle wiederherzustellen, führt. In manchen Fällen kann man beobachten, wie sich allen Bemühungen zum Trotz ein Adhäsivprozeß mit allen seinen Auswirkungen entwickelt. Zu den Versuchen, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, gehört auch die Tubenbestrahlung, meist mit einem kurzzeitig in die Tube eingebrachten Strahlenträger. Der Gedanke dabei ist, Schleimhautschwellungen in der Tube, welche die Paukenbelüftung beeinträchtigen und lymphatisches Gewebe am Tubeneingang, welches die Infektion fördert, zu beseitigen. Gelegentlich ist man allerdings auch gezwungen, den Warzenfortsatz operativ zu öffnen und das Zellsystem auszuräumen, um fortwirkende Entzündungseinflüsse durch etwaige diskrete ostitische Prozesse im Warzenfortsatz sicher auszuschalten. Anschrift des Verfassers: Professor Dr. med. Konrad Fleischer 63 Gießen Friedrichstraße 22 2376 Zum Beitrag von Dr. med. Heinz-Karl Pemsel und Prof. Dr. med. Friedhelm Heß in Heft 37/1973, Seite 2375 Pemsel und Heß haben zur Strahlenbehandlung der Gliome des Gehirns Stellung genommen. Sie stützen sich auf ein Material von nur 78 Fällen, von denen allerdings 19 ohne histologische Bestätigung blieben, so daß sie aus einer kritischen Bewertung ausgeschieden werden müssen. Bedenken sind auch gegen die statistische Bearbeitung auf der Grundlage von „Absterberaten" vorzubringen. Darüber hinaus muß aber mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß weder die Oligodendrogliome noch die Astrozytome des Gehirns als biologisch einheitliche Tumorgruppe gelten können. Nur eine Unterteilung in Untergruppen nach unterschiedlichen (histologisch bestimmbaren) Malignitätsgraden erlaubt eine vergleichende Auswertung klinischer Daten. In Übereinstimmung mit der histologischen Graduierung ergeben sich im eigengesetzlichen Krankheitsablauf jeweils drei Kollektive (Darstellung 1). Hier muß ausdrücklich klargestellt werden, daß die Astrozytome des Kleinhirns in ihrem eigengesetzlichen Krankheitsablauf sich von den Großhirn-Astrozytomen total unterscheiden: Sie sind — von Ausnahmen abgesehen — tatsächlich gutartige Tumoren. Im eigenen größeren Kollektiv besteht für 85 Prozent der Patienten mit Kleinhirn-Astrozytomen eine Überlebenswahrscheinlichkeit von mehr als 20 Jahren! Dagegen sind die Astrozytome des Großhirns grundsätzlich maligne Tumoren. Werden alle drei Untergruppen zusammengefaßt, hat nur die Hälfte Heft 32 vom 8. August 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLAIT der Patienten eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 21 Monaten; bei nur zehn Prozent ist mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von achteinhalb Jahren zu rechnen. Nimmt man aus der Gesamtgruppe die Gruppe I, in der zweifellos atypische Fälle sowie auch seltene Fälle von im Großhirn lokalisierten gutartigen Astrozytomen vom Typ des Kleinhirn-Astrozytoms enthalten sind, heraus, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit für die Hälfte der Patienten auf zwölf Monate, und nur zehn Prozent haben eine Lebenserwartung von über fünf Jahren. Werden in der Statistik Astrozytome des Kleinhirns und des Großhirns nicht getrennt aufgeführt, ergeben sich durchaus falsche Werte hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit bei Gliomen des Großhirns. Das gilt insbesondere auch für die Bewertung der Strahlenbehandlung. Sie ist bei Kleinhirn-Astrozytomen überflüssig und daher abzulehnen. Unserer Darstellung liegen die vergleichenden Ergebnisse aus einem sehr großen Material zugrunde, das einer Sammlung aus sechs neurochirurgischen Kliniken entstammt1 ). Es handelt sich um die Verlaufsdaten von 965 Patienten mit Astrozytomen des Großhirns und 570 Patienten mit Glioblastomen, ausnahmslos histologisch bestätigt. Alle wurden operiert, aber nur teilNeurochirurgische Kliniken und Neuropathologische Institute der Universitäten Bonn, Düsseldorf, Köln, München und Wien; siehe auch den Beitrag von R. Wüllenweber im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 37/1973, Seite 2370