358 als eine Folge der Expansionserhöhung der vom Reize

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358
Pilze (Physiologie).
als eine Folge der Expansionserhöhung der vom Reize betroffenen
Hautschichten ansehen, während eine Concentration der Hautschicht
ein Hinwegfliessen des Protoplasmas nach anderen nicht vom Reize
berührten Stellen bedingen muss. Aber dass eine Contraction
durch jede Concentrationsänderung (auch durch Minderung der
Concentration) hervorgerufen wird, bleibt noch unerklärt.
E i n f l u s s des L i c h t e s auf die B e w e g u n g s r i c h t u n g
d e r P l a s m o d i e n . Die Beobachtung B a r a n e t z k i ' s , dass Plas­
modien, welche sich auf Glasplatten in Form zierlicher Netze aus­
gebreitet haben, sich von den beleuchteten Stellen wegziehen und
an den beschatteten sammeln, fand Bestätigung. Die Translocation
erfolgt in beliebiger Richtung, je nach der gegenseitigen Lage der
Theile. Die Richtung der Strömungen wie das Vorwärtsrücken
der Ränder zeigt also keine nothwendigen Beziehungen zur Richtung
der einfallenden Lichtstrahlen und sind diese Bewegungen deshalb
auch nicht direct mit den phototaktischen frei schwimmender oder
kriechender Organismen zu vergleichen. Das Hervortreten reifender
Plasmodien im vollen Tageslichte auf die Oberfläche des Substrats
kann nicht (wie S t r a s b u r g e r meint) aus einer Aenderung des
Verhaltens der Plasmodien gegenüber dem Lichte erklärt werden.
Die Fruchtkörperbildung erfolgt normaler Weise auch im Dunkeln.
E i n f l u s s der S c h w e r k r a f t auf die B e w e g u n g s ­
r i c h t u n g der Plasmodien.
R o s a n o f f suchte in den
Wirkungen der Schwerkraft die Ursache der eigenthümlichen
Gestaltungs- und Bewegungserscheinungen, die die Myxomyceten
beim Uebergang in den Fructificationszustand aufweisen. Verf.
erzielte nun durch seine Versuche das gleiche Resultat wie
S c h l e i c h e r , dass nämlich eine der Richtung der Schwerkraft
entgegengesetzte bevorzugte Bewegungsrichtung nicht nachweisbar
ist. Auch die Beobachtung B a r a n e t z k i ' s , dass durch Abkühlung
und Beleuchtung der vegetative Geotropismus in positiver umge­
setzt werde, liess sich nicht bestätigen. Die bei Fructification der
Schleimpilze so auffallende Bevorzugung über den Waldboden
hervorragender Objecto ist nur auf die in dieser Entwicklungs­
periode stattfindende Umänderung des Hydrotropismus zurück­
zuführen, ebenso auch die Senkrechtstellung gestielter Sporangien
zum Substrate.
Einfluss ungleicher Erwärmung und Sauerstoff­
zufuhr auf die B e w e g u n g s r i c h t u n g der P l a s m o d i e n .
Werden Theile eines Plasmodiums abgekühlt, so erfolgt Entleerung
derselben auf Kosten der übrigen Zu erwarten sei, dass Erwär­
mung des Wassers über das Bewegungsoptimum ebenfalls eine
Auswanderung der Plasmodien nach minder erwärmten Medien
herbeiführe (dies wurde nicht untersucht). Wurden ferner Plas­
modiumstränge durch eine dünne Oelschicht von der Luft abge­
schlossen, so wanderte ebenfalls das sämmtliche Protoplasma in
die den freien Luftzutritt geniessenden Verzweigungen, und unter
der Oelschicht blieben nur die leeren Hüllen zurück. Ebenso
verloren die vorher der Luft ausgesetzten Piasmatheile ihren Inhalt,
wenn durch abermaliges Zugiessen von Wasser eine Verschiebung
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