XXI. JAHRGANG MAI 1934 Nr. 5 Herausgegeb en von der Aktiengesellschaft BROWN, BOVERI & C 1E, BADEN (Schweiz) SOCIETE DE OAZ ET D'ELECTRICITE DU SUD-EST, TOULON (SÜD-FRANKREICH ). Brown Boveri-Velox-Dampfe rzeuger, 25 000 kg/h, 21 kg/cm2 abs, 375 O C. Speisewassertemperat ur 35 O C. Masutfeuerung. INHALT: Seite Seite Beitrag zur Berechnung der Schaufelschwin gungen bei Dampfturbinen . . . . . . . . . 79 Zehn weitere Schnellzuglokom otiven derType 2 Do2 mit Brown Boveri - Einzelachsantrie b für die Paris-Orleans-B ahn . . . . . . . . . . . 90 Hochstrom-Glei chrichter für Russland . . . . 91 Die 36 000-kW -Höchstdruck-T urbogruppe auf Karolinenschacht der Witkowitzer Steinkohlengrub en 92 Die Umformeranlag e Mühleberg . . Kleine Mitteilungen: Die neue Kleinturbine Type DAR . . . . . 83 . . . 89 BRO N BOV ERI Hochdruck- und Hochleistungs-Dampfturbinen Hochdruck-Dreizyli nder-Kondensations -Turbogruppe geliefert für die Zentrale Karolinenschacht der Witkowitzer Steinkohlengruben ' S. R. Mährisch-Ostrau , C. Gebaut für folgende Verhältnisse : Frischdampf am Einlassventil 120 kg/cin2 abs, 4800 C, inax. 500 ° C. ° Zwischenüberhitzung nach Hochdruckzylinder mit Frischdampf auf 360 C 48000 kVA, 36000 kW bei cos <p == 0,75, 5350 V, 50 Perioden, 3000 U/ min. Bei offiziellen Versuchen ermittelter thermischer Wirkungsgra d 34,5°/o bezogen auf die Leistung an den Generatorkle mmen und mit nur einstufiger Speisewasservorwärmung. lin Jahre 1933 war diese Turbogrup pe rd. 8000 Stunden iin Betrieb und hat 61 Millionen kWh erzeugt. „ BROWN BOVERI MITTEILUNGEN 1 HERAUSGEGEBEN VON DER A.-G. BROWN, BOVERI & C E IN BADEN Nr. 5 MAI 1934 XXI.JAHRG. Die Brown Boveri Mitteilungen erscheinen in monatlichen H eften. Der Nachdruck von Aufsätzen und die Wiedergabe von Abbildungen sind unter Quellenangabe gestattet. Einzelheft Fr. 1.- ; Jahresabonne ment Fr. 10.- ausschliesslich Verpackung und Portospesen. BEITRAG ZUR BERECHNUNG DER SCHAUFEL SCHWINGU NGEN BEI DAMPFTURBINEN. Dezimalindex 621.165. 0012. 1. ALLGEMEINE BEZEICHNUNG EN. 1 === Freie Länge der Schaufel L.. 1 0 -L.. x -== Abszisse x == Ordinate (Ausschlag) 0 L.. y . y === x/l ~ .. r; == y/l y' y" y'" usw. dy/dx. d 2y/ dx2 d3y/dx3 usw. 1/ 1111 1 "' usw. d17/d~ d217/d~2 d31 /d~3 usw. t * === Teilung t der Schaufel minus Schaufel dicke p === Kraft T === Trägheitskraft J == Kleinstes Trägheitsmomen t des Schaufelquersch nittes . ]o === Kleinstes Trägheitsmomen t am . Scha ufelf uss . .1 == VJ/F === Trägheitsradius des Schaufelquersch nittes . Wsch=== Widerstandsmom ent des Schaufelquerschnittes . Wb == Widerstandsmom ent des Bindedrahtquerschnitt es . === Elastizitätsmodul des SchaufelE materials . ]bEh == Biegesteifigkeit des Bindedrahtes (Trägheitsmome nt X Elastizitätsmodul) . F === Schaufelquersch nitt Fk === Schaufelquersch nitt am Kopf == Spezifische Masse des Schaufelµ . materials . a l === \IE/µ Materialkonstan te: Fortpflanzungsgesch windigkeit einer Weile im Material === Eigenschwingungszahl pro Min nute A === n: n/ 30 == Kreisfrequenz der Schwingung . === bezieht sich auf ruhende, freie s (Inde . ) Schaufel === bezieht sich auf ruhende, geg (fod x) bundene Schaufel . . d (Ind x) (cm) (cm) (cm) (-) q Eigenschwingungszahl === n /ns === der gebundenen Schaufel Eigenschwingungszahl g der freien Schaufel . == Biegemoment . == Beanspruchung . === Winkel zwischen Schaufelsehne und Umfangsrichtung . Q (-) (- ) M <J (cm) (kg) (kg) a (cm4) == bezieht sich auf rotierende, freie Schaufel . . . . . . . . l ]b Eh . 2 === Bind~~gskoeff1z1ent === 12 t * JE s1n a (-) (-) (kg cm) (kg cm - 2) (-) II. EINLEITUNG UND STELLUNG DER AUFGABE. Vor schon mehr als 20 Jahren kam man zur Erkenntnis, dass bei Dampfturbinen Schaufelbrüche auftraten, obwohl weder durch Fliehkraft noch durch U mfangskraft grosse Beanspruchunge n hervorgerufen wurden. Es handelt sich in diesen Fällen meistens um (cm4) (cm) Schwingungsbrüche. (kg cm - 2) (kg cm 2) (cm 2) (cm2) t - ---- 7---------- --- ---------- -----1 (kg s2 cm - 4) Abb. 1. - (cm s - (s - 1) 1) Wöhlerkurve. 1 = Ermüdungsgrenze (Schwingungsfestigk eit). 2 = Anzahl Lastwechsel. Abb. 1 stellt den charakteristische n Verlauf der Lebensdauer irgendeines Schaufelmaterial s in Abhängigkeit von der Wechselbeanspr uchung dar (Wöhlerkurve ). Fällt die Beanspruchung unter einen bestimmten Wert, die Schwingungsfe stigkeit (Ermüdungsgren ze) des Schaufelmaterials, so tritt bei noch so grosser Lastwechselzahl kein Bruch mehr ein. BROWN BOVERI MITTEILUNGEN SEITE 80 Überlagert sich dieser Schwingungsbeanspruchung noch eine ruhende Beanspruchung (Zug, Biegung durch Dampfkraft), so· ändert sich die Beanspruchung wie auf Abb. 2 schematisch dargestellt ist 1). Soll eine Schaufel gegen Bruch gesichert werden, // "'3 so muss also die / / / gesamte Bean'b"' // spruchung unter/ / / halb dieser Grenz/ kurve bleiben. /" / / Leider lässt sich / // c'"' meistens diese / Beanspruchung 45 ° 4 __. ~ nicht berechnen, weil die SchwinAbb. 2. - Überlagerung der Schwingungsund der ruhenden Beanspruchung. gungsbeanspru1 = Ermüdungsgre nze (Schwingungsfestigkeit). chung nicht mit 2 = Grenzkurve. 3 = Streckgrenze. hinreichender Ge4 = Ruhende Beanspruchung. nauigkeit ermit5 = Schwingungsbeanspru ch ung+ ruhende Beanspruchung. telt werden kann. Die Gesamtbeanspruchung wird besonders hoch, wenn Resonanz eintritt. Fallen Erregerfrequenz und _ Eigenfrequenz zusammen, so wachsen die Schwingungsausschläge und Beanspruchungen sehr rasch, was zu einem baldigen Bruch führen muss. t ci) CO 1) Thum, Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Jahrgang 1931, Seite 705. MAI 1934 Man kann Resonanz vermeiden und g leichzeitig die Gesamtbeanspruchung herabsetzen, indem man die Schaufeln mit Bindedrähten versteift. Von der Wahl der Bindedrähte wird später noch berichtet. Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, dass die Berechnung der Schwingungszahlen der Schaufeln, ohne und mit Bindung unerlässlich ist, um die verschiedenen Vorgänge zu beurteilen, und die entsprechenden Massnahmen treffen zu können. Zweck nachstehender Arbeit ist, diese Berechnung so einfach wie möglich zu gestalten. III. SCHWINGUNG DER EINSEITIG EINGESPANNTEN SCHAUFEL VON KONSTANTEM QUERSCHNITT. ALLGEMEINE DIFFERENTIALGLEICHUNG. Es wird angenommen, dass die Schwingungen aller Schaufelteile gleichphasig und harmonisch sind. Die Masse eines Schaufelelementes ist p F dx, und die Beschleunigung - A2 y. Die .r esultierende Trägheitskraft, welche auf das Schaufelelement wirkt, ist nach Abb. 5 dT, und .aus dem Bewegungsgesetz folgt dann d T === - A2 ,u Fydx. (1) dM Die Momentgleichung ergibt d~ T === 0. (2) + + . dM Da aber M === J Ey", wird d x === JE y 111 • . Nach Ein- setzen dieses Wertes in GI. (2) differenziert man nach T+dT ( >.... X /1 _. _. I„ dx 40169 ·1 Abb. 5 . - Schwingend es Schaufelelement. x und führt GI. (1) ein, was nach Kürzen durch d x die Gleichung JEy"" - Abb. 3. - Aufstellung eines Schaufelpaketes für einen Schwingungsversuch. Abb. 4. - Schwingende Schaufeln. A2 µ Fy === 0 (3) liefert. Setzt man }4 µ FA2 /JE === (:]4 (4) x y . . . . und f === -1 , 11=== 1 in GI. (3) ein, so ergibt sich als Al/gemeine Differentialgle ichung der schwingenden Schaufel: (5) Mb === Durch den Bindedraht auf die Schaufel übertragenes Biegemoment. Dieses besteht aus zwei Anteilen M sin a, weil der Bindedraht auf beiden Seiten der Schaufel wirkt (Abb. 6). Unter Einführung von Hyperbel- und Kreis-Funktionen erhält man die allgemeine Lösung der GI. (5): • SEITE 81 BROWN BOVERI MITTEILUNGE N MAI 1934 a 1 C' 11' === ß (a1 S ' 17 11 ===ß 2(a 1 C ' 1/11 === (33 (a 1 S ' 17"" === ß4 (a1 C ' 1l C ' , S' , c' , s' a 1 , a 2 , a3 , a4 a2 S ' a 2 C' a2 S ' a 2 C' a2 S ' + + + + + + a 3 c' + - a3 s ' - a 3 c' a3 s ' + as c' + + + a4 a4 a4 a4 a4 === eh ((3 ~), sh (ß ~), cos ((3 ~), === Integrationskons tanten. s' c') s') c') s ') ' Für P findet man p M p _ 24 J_h Eh . f (6) ' t*3 oder, da == r/ f mit sin (ß ~), „ p == sin a 12 ]b Eb t* 2 t* 2 , . · '1) Sln a. Dies eingesetzt ergibt IV. FREIE SCHAUFEL. Die Grenzbedingung en sind für ~ === 0 : 1/ für ~ === 1 : r;" === 0 === 0 Mb und und ns === 30 As / 7r: === 30ß2 7r: 1 ... / 12 V ß ist ... / E/µ V aber J/ F . (8) 1 • 1. a 12 33,6 === 0,5.106 cm s- 1 === 0,35.106 cm s- I. Die Masse des Bindedrahtes, deren Einfluss meist sehr klein gegenüber dem der Schaufelmasse ist, wird vernachlässigt. Die Grenzbedingung en der allg. GI. (6) für die am freien Ende gebundene Schaufel lauten nun: Für ~ === 0 ist r; == 0 r;' === 0 Mb 11) Pt* 2 M === Biegemoment des Bindedrahtes. Von diesem Moment wirkt in Richtung der kleinsten Trägheitsachse die Komponente sin a === t* JE r;"' === 0. (10) Führt man aus praktischen Gründen eine das Verhältnis Steifheit des Drahtes : Steifheit der Schaufel kennzeichnende Zahl q ein, so ist : q 1 ]h Eb === 12 ~ JE . s1n2 a. (11) Obige Grenzbedingung en schreiben sich nun r; ~ == 0 ~ == 1 === 0 11 )) == - q1l' r/ r;'" == 0 === 0. Daraus sieht man, dass der Einfluss der Bindung auf die Eigenschwingu ngszahl der Schau„ /el durch die Zahl q eindeutig bestimmt ist. Aus Abbildung 6 folgt === M 1 ]h Eh sin2a · r;' -12- r;" == - JE -- Betrachte man nun eine Reihe Schaufeln, die durch einen Bindedraht von der· Biegesteifigkeit ]b Eh am freien Ende gebunden sind. Es gilt die GI. (6), nur muss eine neue Grenzbedingung gefunden werden. 1/2 Mh . · r;' s1n2 a. Schaufelbindung. Abb. 6.- V. ANSATZ ZUR BERÜCKSICHT IGUNG DER SCHAUFELBIN DUNG. M === t* (9) Der Wert der Konstante a 1 ist a1 für Stahl: „ Messing: a1 12 ]hEb r;' === 0 r; '" === 0 Setzt man dies. in Gl. (6) ein, so bekommt man vier lineare homogene Gleichungen in a 1 bis a 4 • Sie haben nur Lösungen, falls die Determinante der Beiwerte Null ist. Dies aber führt nach einigen Vereinfachungen zu einer transzendenten Bestimmungs(7) gleichung für ß : Ce + 1 === 0 , wo C === eh ß und c === cos (3. Die kleinste Wurzel dieser Gleichung ist ßs === 1,875. Wegen der Definition von == Pt* 2 . Sill a Mit Hilfe dieses Ansatzes wird das Verhältnis der Schwingungszah len der gebundenen zur freien Schaufel Q === ng ns ßs ') === (ßg 2 . k e1"t von q, f..ur d"1e Abh··ang1g • In folgenden in der Praxis wichtigen Fälle untersucht: 1) Weil y 11 == r/ /1. 1 MAI 1934 BROWN BOVERI MITTEILUNGEN SEITE 82 1. Einfache Bindung am freien Ende der Schaufel. 2. Einfache Bindung an einer beliebigen Stelle längs der Schaufel. 3. Doppelte Bindung (1 Draht in der Mitte, der andere am Ende der Schaufel). 4. Dreifache Bindung ( ~, ~ und Ende der Schaufel) . sh ß cos ß C*, S*, c*, s* === eh [ß(l-~)] C 2 , S 2 , c 2 , s 2 === eh (ß/2) Cs, s3,C:p Sa === eh (ß/3) , parallel zur q -Achse, stellt 2 die Asymptote der Kurve Q === f (q) dar. Es soll noch die Anfangstangente der Kurve berechnet werden. Man sucht also den Wert 2 dß . 2ß dß • dß 2 . dQ . hm d === hm ß 2 d === hm ß 2 d === hm -ß d . q s q~O q q•O s q s q•O q q•O sin ß sh {ß~) cos (ß~) C', S1, c', s' === eh (ß~) Die Gerade Q === Differenziert man GI. {13) und setzt q bleibt, nach Division durch dq Von nun an gelten folgende Bezeichnungen: C, S, c, s === ch ß 7[ 1 ßs (Sc + Cs) + dß dq (Sc - Cs) === 0, so == 0. sin (ß~) Daraus rechnet man ddß und erhält sh [ß(l-~)] sin[ß(l -~)] cos [ß(1-~)] sh (ß/2) cos (ß/2) sin (ß/2) sh (ß /3) cos {ß/3) sin (ß/3). q . 2 . dQ === lim dß 1Im q• O ßs dq q•O dq 0,307. VII. DIE STELLE DER BINDUNG LÄNGS DER SCHAUFEL IST BELIEBiG. Betrachtet man auf Abb. 7 zwei Gebiete, so er- VI. EINFACHE BINDUNG AM FREIEN ENDE DER SCHAUFEL. Die Bindung wird durch ihren Kennwert q charak- II terisiert. 1 2Mb Grenzbedingungen: ' Für ~ === 0, ~ === 1, 1/ === 0 17"' === 0 17 === 0 17 11 === - q171 ai 3 a 2 ß2 (a C + a S 2 1 a 1S + =o - +a 0 +a a c - a s) === qß (a S + a C 4 - 4 3 2 1 a 2 C + a3 s - a 4 c - a3 s 40171-1 l und in GI. (6) eingese~zt: + a c) J (12) 4 Abb. 7. --- Beliebige Stellung des Bindedrahtes längs der Schaufel. 0. Aus (12) gelangt man zu 1 + Ce + 3,0 ß; (Cs + sc) = O. (13} Diese Gleichung gestattet für jeden beliebigen Wert von q den zugehörigen Wert ßg, also auch Q zu berechnen. Diese Berechnung erfolgt weitaus am bequemsten, wenn man, statt die transzendente Gleichung aufzulösen, eine Reihe Werte von ßg annimmt und die zugehörigen q daraus bestimmt. Man ersetzt damit die transzendente Gleichung (13) durch eine gewöhnliche algebraische Gleichung ersten Grades, die leicht zu lösen ist. Ce === 0, wie schon Wird q === 0, so bleibt 1 für die freie Schaufel gefunden worden war. + Wird q === oo, so bleibt Cs + Sc == 0. Diese Gleichung wird erfüllt durch ßv: D araus ist Q === ...... 1~ 2 . „, f, .A~ = ß. 00 Q t 2,s,-----t--l-~~+--4---__J 2,01-----HL-/:_--+----~~--_J 1,5 - - 2 (14) V;· q= J N "0 0 Abb. 8. - 0,5 ... ~ • 1,0 Einfluss d er Bindungsstelle auf die Schwingungszahl. ' BROWN BOVERI MITTEILU NGEN MAI 1934 hält man folgende Grenzbedin gungen: 1/r' === 0 17 === 0 Für ~ === 0 l 1 ~ === ~ 1jl 1j~ == 1jII q 17~ 17~' === - + 17~~ 1/~I 11~" === 17~~, 1j~~· 11~~ === 0 ~ === 1 - == 0. Dies in GI. (6) eingesetzt, ergibt nach e1n1gen Umformun gen die Bestimmun gsgleichung 1 + Ce + - qß_ [C's' + 2 S 'c' + C* (C's - s*) + c* (Sc' - (15) S*)] === 0. SEITE 83 Abb. 8 stellt den Verlauf von Q längs der Schaufel dar, für verschieden e q. Daraus ersieht man, dass bei einem gegebenen Wert von q, Q für eine Bindung etwa in der Mitte der Schaufel am grössten ist. Man könnte daher denken, dass Bindung in der Schaufelmi tte vorteilhaft sei. Praktisch wird jedoch bei einmal gebundene n Schaufeln der Wert von q nicht viel grösser als rd. 2, und dann ist Q von Differenzen der Lage des Bindedrahtes fast unabhängig (zwischen ~ === 0,5 und ~ === 1). W. Peter. {Fortsetzun g folgt.) {MS 812) DIE UMFORMERANLAGE MÜHLEBERG. D ezimalind ex 621. 314.26 (494) . 1. DIE BETRIEBS BEDINGU NGEN DER UMFORM ERANLAG E MÜHLEBE RG. Zum Energieaus tausch zwischen dem 50-periodig en Industriene tz der Bernischen Kraftwerke (B KW) und dem 16 2 /3-periodig e.n Netz der Schweizeri schen Bundesbahnen (SB B) wurde im Wasserkraf twerk Mühleberg der B KW eine Frequenz- und Phasen-Um formeranla ge aufgestellt. Die grundsätzli che Anordnung des F requenzum formers zeigt Abb. 1. Der Umformer ist zwischen die Sammelsch ienen 1 b a und II geschaltet. Auf die Sammelschiene I arbeitet je nach den BeII ..--------~-----------------~ tri e bsverhäl tnissen nur ein Teil oder alle Generatore n der Zentrale Mühleberg; über die Verbindung c ist 1 mit A dem ganzen Netz und den weiteren der Kraftwerke n B KW sowie zeitI Abb. 1. - Grundsätzlich e Anordnung des Frequenzumf ormers in der Zentrale Mühleberg. A = Frequenzumfor mer. B = Turbinen-Gene ratorgruppe. 1 = Zentrale (Sammelschien e n 50 P erioden). II = Zentrale (Sammelschien en 16 i;s P eriod en). a = Verbindung mit dem Netz der S chwe izerischen Bundesbahnen (SBB). b = Speiselei tungen eines gesond erten Ba hnbetriebes. c = Verbindung mit de m Netz der Ber nischen Kra ftwe rke (BKW). B c 36 440·1 weise mit einer gros· sen Zahl weiterer Industrieze ntralen der Schweiz zusammengeschlo ssen. Die 16 2/3-periodig e Sammelsch iene II ist über die Verbindung a mit dem gesamten Netz der SB B und mit allen ihren 16 2 /3-periodig en Kraftwerke n, deren hauptsächlichste Ritom, Amsteg, Vernayaz und Barberine sind, verbunden. Der Abzweig b versorgt ein gesondertes Bahnnetz ohne sonstige generatoris che Ein. spe1sung. Die vom Auftraggeb er, den Bernischen Kraftwerken A.-G., Bern, an die Umformera nlage gestellten Bedingung en sind in ihren wesentlichs ten Punkten die folgenden: 1. Die Umformera nlage soll es ermögliche n, eine konstante, beliebig zwischen 0 und der hinsichtlich Erwärmung und Kippmome nt höchst zulässigen Belastungsgre nze der Maschinen einstellbare n Wirkleistung in der einen oder anderen Richtung zu übertragen , unabhängig von den Frequenzsc hwankungen und Frequenzun terschieden der beiden gekuppelten Netze, zwischen welchen die einstellbare Leistungsü bertragung stattfindet. 2. Es soll möglich sein, mit der Frequenz-U mformergruppe den Abzweig a mit einer beliebig einstellbaren, konstanten Energiequo te zu speisen und zugleich das F eeder b mit einer durch den Bahnbetrie b bedingten, veränderlic hen Belastung zu versorgen. Dabei darf die Summe beider Belastunge n die höchst zulässige Belastungs grenze der Maschinen nicht überschreiten. 3. Die Umformerg ruppe soll ferner gestatten, die Energie in Abhängigk eit der Frequenz des einen Netzes in beiden Richtungen zu übertragen , jedoch unabhängig von den Frequenzän derungen des andern Netzes. Dabei muss es möglich sein, innerhalb des normalen Regulierbe reiches, für welchen die Anlage bemessen ist, die Leistung 0 für jeden beliebigen Frequenzw ert, in dessen Abhängigk eit reguliert wird, einzustellen . Die umgeformt e Leistung wächst bei dieser Regulierar t im Sinne der Abgabe an das die Regulierung beeinflusse nde Netz, wenn von der der Null- SEITE 84 BROWN BOVERI MITTEILUNGEN last entsprechenden Frequenz f == f0 aus, die Frequenz abfällt und umgekehrt. Das Anwachsen der umgeformten Leistung in Abhängigkeit der Frequenz (Statik) kann so bestimmt werden, dass die Volllast für jede Frequenzänderung in den Grenzen von 1,5-80/o erreicht wird. Die unter 1. und 3. charakterisierten Reguliermöglichkeiten sind in Abb. 2 dargestellt. Die Regulierung 2 entspricht der Regulierung 1 mit der Überlagerung einer veränderlichen, durch den Bahnbetrieb bedingten Leistung. Die in der Abb. 2 gezeichneten Charakteristiken geben der Umformergruppe bei abnormalen Betriebszuständen noch keine Sicherheit hinsichtlich Überlastungen und Überdrehzahl. Störungen äussern sich in der Regel durch grosse F req':1enzschwankungen, wie sie beispielsweise als natürliche Folgeerscheinungen bei Kurzschlüssen auftreten. In diesem Falle würde bei der Arbeitsweise der Gruppe nach irgendeiner Charakteristik nach der Bedingung 3, die übertragene Leistung Werte annehmen, die die Belastbarkeit der Maschinen überschreiten, den Überlastungsschutz unfehlbar zum An- sprechen bringen und die Gruppe ausser Betrieb setzen würde. +P e' =- >I 1 Abb. 2. - ~ - ~ 1 :::::r,,"""'2 „f Betriebscharakteristiken. P = Leistung. + Leistungsabgabe an das die Regulierung beeinflussende N etz. f = a und a ' = bund b' = c= c' = d= d' = e= c' = - Leistungsaufnahme aus dem die Regulierung beeinflussenden Netz. Frequenz. Charakteristiken gemäss Bedingung 1 (konstante Leistung a ls Generator). Charakteristike n gemässBedingung l(konstante Leistung alsMotor). Charakteristiken gemäss Bedingung 3 für f 0 = f 1 und kleiner Statik. Charakteristik gemäss Bedingung 3 für f o = f 1 und grosser Statik ( rd. 8 O/o). Charakteristik gemäss Bedingung 3 für f o = f 2 und kl eine Statik. Charakteristik gemäss Beding ung 3 für f o = f 2 und g rosse Statik. Charakteristik gemäss Bedingung 3fürf 0 = f 3 und kleine Statik. Charakteristik gemäss Bedingung 3 für f o = f 3 und grosse Statik. Das lnbetriebbleiben einer Umformeranlage auch im Störungsfalle muss als conditio sine qua non betrachtet werden: das gesunde Netz sollte das gestörte, soweit es die Maschinenleistung erlaubt, unterstützen. MAI 1934 Diese Forderung bedingt, dass die Betriebscharakteristiken der Umformeranlage bei Überschreiten von bestimmten, einstellbaren Frequenzwerten nach den in Abb. 3 dargestellten Gesetzen verändert werden. +P a c' 1 1 " - .< -, 1 . \{ 1f2 11 \ 1 \ a'" f b" a ,,,, 36442·1 Abb. 3. P f a a' und a" b und c Begrenzte Betriebscharakteristiken. = = = = = Leistung. Frequenz des einen Netzes. Charakteristik für konstante Leistung. Leistungsbegrenzung bei wachsender frequenz. Frequenzabhängige Charakteristiken, b mit kleiner Statik, c mit grosser Statik. h'und b", c' und c" = Begrenzte Charakteristiken. Wie dieser Abbildung entnommen werden kann, wird jede Charakteristik stets so beeinflusst, dass bei Überschreiten einer bestimmten, wählbaren Grenzfrequenz die übertragene Leistung sich stets den veränderten Betriebsbedingungen anpasst oder die zulässige Belastbarkeit der Maschine nicht überschreiten lässt. Arbeitet z. B. die Umformeranlage mit konstanter Leistung nach einer Charakteristik a, so würde bei einer möglichen Abschaltung auf der Generatorseite die Gruppe durch die eingestellte Leistung in der Tourenzahl hochgetrieben, was jedoch nur bis zu der wählbaren Grenzfrequenz f === f 1 möglich ist. Von dort an nimmt die Beschleunigungsleistung mit weiter zunehmender Frequenz je nach der eingestellten Statik, nach einer wählbaren Charakteristik a ' oder a " ab. Sie erreicht im Schnittpunkt der Charakteristik mit d er x-Achse den Wert 0. Arbeitet die Gruppe dagegen nach einer frequenzabhängigen Kennlinie b oder c, so wird bei Überschreiten von wählbaren Grenzfrequenzen f === f2 und f === f3 (für b) oder bei f === f4 , und f === f5 (für c) die Leistungsabgabe von der Frequenz unabhängig auf einem konstanten, einstellbaren Wert festgehalten. II. DIE GRUNDSÄTZLICHE WIRKUNGSWEISE DER UMFORMERGRUPPE UND IHRE REGULIERUNG. Es bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung, dass diese Vielseitigkeit der Arbeitsweise, wie sie an eine solche Umformeranlage gestellt wird, mit der einfachen Kupplung zweier Synchronmaschinen oder einer Synchron- mit einer Asynchronmaschine nicht erreichbar ist. MAI 1934 BROWN BOVERI MITTEILU NGEN SEITE 85 wird, erlaubt einerseits eine wirtschaftliche Regulierun g und anderseits den vielseitig gestellten Bedingung en gerecht zu werden. Die grundsätzli che Schaltung einer Umformergruppe mit einer Scherbius-M aschine als Reguliermaschine, wie sie von Brown Boveri entwickelt wurde, ist in Abb. 4. dargestellt. Bei Asynchron maschinen ist bei konstanter Spannung die Leistung proportiona l dem Rotorstrorn und dieser letztere ist abhängig von der Rotorspann ung. Wenn es gelingt, in den Rotorstrom kreis eine regulierbare Spannung mit Schlupffreq uenz einzuführen , so ist es demnach durch Veränderu ng dieser Spannung möglich, die Leistung der Asynchronm aschine nach beliebigen Gesetzen zu regulieren. Eine solche Spannung von Schlupffreq uenz liefert der Frequenzw andler e. Sein Rotor ist fest auf die Welle der Umformergruppe aufgekeilt und somit mit seiner Drehzahl an die Frequenz des Einphasenn etzes gebunden. Der Rotor wird dreiphasig über Schleifring e vorn Dreiphasennetz gespeist und liefert an seinem Kollektor eine der Speisespan nung proportion ale Spannung, jedoch mit der gewünschte n Schlupffreq uenz. Da jedoch Frequenzw andler für so grosse Leistungen aus technischen Gründen nicht gebaut werden können, um unmittelba r die Erregung der Asynchronm aschine übernehme n zu können, speist der Frequenzw andler die Erregung der Scherbiusmaschine, die als Dreiphasen-Kollek tormaschin e an ihrem Kollektor, weil mit Schlupffreq uenz erregt, wiederum eine Spannung mit Schlupffreq uenz liefert, die dann in den Rotorkreis der Asynchronm aschine eingeführt wird. Durch bestimmte Veränderun gen II 1 der Speisespan nung des Frequenzwandlers mit dem Induktions regler f ist es möglich, die Leistung der Asynchronmasch ine unabhängig vom erzwungenen Schlupf nach bestimmten f Gesetzen zu beeinflusse n. Da jedoch die vektorielle Phasenlage der Spannung b für die Verteilung der Wirk- und Blindleistung der Asynchron maschinen massc a d gebend ist, muss die Speisung des Frequenzw andlers mit einem Doppel36443·1 induktionsr egler, mit unveränder ter Phasenlage der regulierten Spannung, verwendet werden. Abb . 4. - Allgemeines Schaltbild der Gruppe. Das ganze Problem der Leistungsc = Dreiphasen-As ynchro nmaschine. I = Einphasen netz. d = S ch erbiusmaschine (R eguliermaschin e zu c). II = Dreiphasen netz. regulierung einer Umformerg ruppe konine). Scherbiusmasch r de ung {Erreg ler ine. Frequenzwand e = a = Einphasen -Synchronmasch zentriert sich auf die geeignete Regulief = Induktio ns regler. a. zu rmaschine rrege E = b rung des Doppel-Ind uktionsregl ers, dessen regulierte Spannung nun allein für die Leistung der Asynlierung mit Widerstand im Rotorkreis der Asynchronchronmasch ine und damit auch für die durch das Ummaschine kann aus wirtschaftlichen Gründen wegen zu grosser Verluste nicht in Betracht kommen. Nur formeraggr egat übertragen e Leistung rnassgeben d ist. Zu diesem Zwecke wurde von Brown Boveri eine eine Schlupfreg ulierung mit Hintermasc hinen, wobei der grösste Teil der Schlupfene rgie zurückgew onnen Regulierein richtung entwickelt, welche erlaubt, die Um- Um die gestellten Aufgaben zu lösen, kam für den vorliegend en Fall eine sogenannte elastische Urnformergrup pe mit einer besonders hiefür entwickelte n Regulierein richtung zur Verwendun g. Sie besteht aus zwei Hauptmasc hinen, einer Asynchron -Dreiphase nund einer Synchron-E inphasenma schine, den Regulierrnaschinen für eine verlustlose Schlupfreg ulierung (Scherbiusr egulierung) und der zugehörige n Steuerapparatur. Bei einer Umforrnera nlage, bestehend aus nur einer Asynchron - und einer Synchronm aschine ohne Regulierka skade ist der Schlupf der Asynchronm aschine allein, d. h. die mit letzterem proportion ale Schlupfspannung für die Leistungsü bertragung rnassgeben d. Da die Synchroqrn aschine und damit auch die gekuppelte Asynchron maschine synchron mit der Frequenz des Einphasenn etzes laufen muss, wird der Gesamtschlupf der Asynchronr naschine durch die Frequenzen der beiden gekuppelte n Netze bestimmt. Industrienetze weisen im normalen Betrieb Frequenzsc hwankungen bis rd. 10/0. auf, während in Netzen mit Bahnbetrieb mit solchen von 3 0/ 0 gerechnet werden muss, sodass sich ein Gesamtschl upf, der für die Asynchron maschine massgeben d ist, von etwa 4 °/0 ergibt. Asynchronmasch inen von einigen tausend Kilowatt Leistung haben einen natürlichen Schlupf von Leerlauf bis Volllast in der Grössenord nung von 1/2-3/4 0/ 0. Ein solcher von 4 J0 , wie er sich bei gekuppelte n Netzen ergibt, würde einer Belastung entsprechen , welche die Leistungsfähig keit der Asynchron maschinen und damit auch der Synchronm aschinen um ein Vielfaches überschreiten würde. Auch eine zusätzliche Schlupfreg u- ° SEITE 86 BROWN BOVERI MITTEILUNGEN formergruppe nach den gleichen Gesichtspunkten hinsichtlich Regulierung, wie auch betreffend Sicherheit zu betreiben, wie eine moderne Turbinengeneratorgruppe. Gemäss Abb. 5 wird der Doppel-Induktionsregler h, der den Frequenzwandler speist, von einem Nulleistungsregler g vorerst so gesteuert, dass die Leistung der Asynchronmaschine unabhängig vom Schlupf stets auf den Wert 0 einreguliert wird. Der Nullleistungsregler arbeitet astatisch, d. h. ohne Gegenfeder, sodass die Trommel T in jeder Lage im Gleichgewicht ist. Der Regler, d. h. sein Drehsystem, die Trommel T, steuert mechanisch das Vorventil k des Servomotors f. Dieser verstellt den Rotor des Doppel - Induktionsreglers, wodurch die gewünschte Spannungsänderung am Frequenzwandler bewirkt wird. Durch diese Steue- „ MAI 1934 der Zuleitung der Asynchronmaschine die Leistung 0 eingestellt ist. Durch diese Schaltung wird nun die Asynchronmaschine vollständig entkoppelt, d. h. die Leistung wird vom Schlupf vollkommen unabhängig gemacht. Jede Superposition eines W attstromes im Stromsystem des Nulleistungsreglers überträgt sich linear als Leistung auf die Asynchronmaschine. Gelingt es, eine solche W attkomponente nach gewissen Gesetzen dem Stromsystem zu superponieren, so ändert sich damit auch die Leistung der Asynchronmaschine nach denselben Gesetzen. Ein Spannungsteiler c (Handpotentiometer), nach Abb. 6 superponiert auf das Stromsystem des Nullleistungsreglers, eine eindeutige Zusatz -Wattkomponente, unter deren Einfluss sich der II l Regler so lange verstellt, bis zwischen der Wirkung des Stromes vom Stromwandler in Phase S und derjenigen der Spannung vom Spannungsteiler wieder Gleichgewicht herrscht, d. h. die Wirkleistung der Maschine wird eindeutig auf dem durch den Spannungsteiler diktierten Wert festgehalten. Die Asynchronmaschine arbeitet motorisch oder generatorisch, je nachdem die den Wattstrom bewirkende Zusatzspannung am a c d Spannungsteiler, bezogen auf die Netzspannung, positiv oder negativ ist. Die Mittellage am Spannungsteiler entspricht, weil in dieser Stellung keine ZusatzAbb. 5. - Allgemeines Schaltbild der Anlage. spannung zur Wirkung kommt, der 1 = Einphasennetz. Leistung 0. II = Dreiphasennetz. f Mit der beschriebenen und in Abb. 6 a = Einphasen-Synchronmaschine. b = Erregermaschine zu a. ~ P"""~ k grundsätzlich dargestellten einfachen c = Dreiphasen-Asynchronmaschine. d = Scherbiusmaschine. Schaltung ist es möglich, die Umformere = Frequenzwandler. gruppe mit konstanter, · beliebig von 0 bis f = Servomotor. g = Nulleistungsregler. Vollast einstellbarer Wirkleistung und mit h = Doppel-Induktionsregler. beliebiger Leistungsrichtung zu betreiben. i = Transformator zur Speisung von h. k = Vorventil des Se rvomotors. Diese Art des Betriebes hat jedoch ......__ _ _ _ _ _ _ _ ____, 36444·1 T = Trommel des Nulleistungsreglers. den Nachteil, dass bei einer möglichen rung des Induktionsreglers ist eine eindeutige Zu- Abschaltung auf der Synchronseite bei Energiefluss ordnung zwischen der Stellung der Trommel des Reg- asynchron-synchron die eingestellte Leistung die lers und derjenigen des Induktionsreglers gewähr- Massen beschleunigt, bis ein Sicherheitsorgan die Umformergruppe asynchronseitig ausser Betrieb setzt. leistet. Da der Nulleitungsregler für eine sehr grosse Der Betrieb hat in dieser Beziehung noch nicht die Ansprechgenauigkeit gebaut werden kann, der Öl- Sicherheit erlangt, wie sie ein Turbinenaggregat aufdruckservomotor eine sehr rasche Regulierung erlaubt weist. Auch erlaubt die Einstellung mit diesem und endlich die elektrischen Maschinen (F requenzum- Spannungsteiler nicht, die Durchgangsleistung in former, Scherbiusmaschine und Asynchronmaschine) Abhängigkeit der Frequenz d es einen oder andern wegen der Verwendung von nur lamelliertem Eisen in Netzes zu verändern. Ersetzt man jedoch die Handden magnetischen Kreisen äusserst kleine Zeitkon- regulierung des Spannungsteilers durch eine autostanten aufweisen, wird durch die besprochene Regulier- matische Regelung mit Hilfe eines Pendelreglers anordnung eine sehr rasche Regulierung gewährleistet. gemäss Abb. 7, so lassen sich damit die analogen Nach dieser Schaltung reguliert der Nulleitungs- Charakteristiken einstellen, wie sie eine neuzeitliche regler unabhängig vom Schlupf stets so lange, bis in Turbinenregulierung aufweist. SEITE 87 BR O WN B O VERI MITTEILUNG EN MAI 1934 II II R --------------____ s .._-----------------a''"..,________________ ---... ----__.,.... ..,.______ r .....------..-.----- -----------........+-----~ d ,. b n ·- ·- ·1 m 1 1 1 1 T j ' 1 1 V, ..,...,. <.o ---~~~~~~~~~~__,M Abb. 6. - Schaltbild des Reglers. II = Dreiphasennetz. a = Nulleistungsregler. b ~ Verbindung zum Vor~entil des Servomotors. = Spannungst eiler {Handpotentiometer). d = Spannungswandler. T = Trommel des Nulleistungsregl ers. c g Wie bereits erwähnt, besteht, unabhängig vom Schlupf der Asynchronmasch ine, Proportionalität zwischen der mechanischen Stellung des Spannungsteiler s und der Leistung der Asynchronmasch ine und zwar entspricht der Mittelstellung des Spannungsteiler s Leistung 0, seiner Verstellung nach der einen Seite generatorischem , der Verstellung nach der andern Seite motorischem Betrieb der Asynchronmaschine. a) Regulierung der Um/ormerleistung in Abhängigkeit der Frequenz des einen Netzes. Mit der in Abb. 7 schematisch dargestellten selbsttätigen Potentiometerre gulierung ergibt sich mit einer Hebelübersetzun g, eine mit der Frequenz des das Pendel antreibenden Netzes, proportionale mechanische Verstellung des selbsttätigen Spannungsteiler s 0 (automatisches Potentiometer) und damit eine proportionale Änderung der Leistung der Asynchronmaschine. Rotiert das Pendel synchron mit der Netzfrequenz f der Synchronmaschine, so erhält man eine der in der Abb. 2 verlangten Charakteristiken c oder c', vorausgesetzt, dass die Mittellage des Spannungsteiler s der Frequenz f 1 entspricht. Die Neigung der Charakteristik kann beliebig durch Verschieben des Stützpunktes a, d. h. durch Veränderung X des Hebelübersetzun gsverhältnisses - y eingestellt werden, womit sich jede beliebige Charakteristik zwischen c und c' einstellen lässt. c entspricht dem Stützpunkt a stark rechts, d. h. einer kleinen Statik; c' einer Verschiebung des Stützpunktes a nach links, d. h. einer Charakteristik mit grosser Statik. Der Zeiger g am Hebelsystem zeigt auf einer Skala jeder- 00 ...... Abb. 7. - Grundsätzliche Schaltung der automatischen PotentiometerRegulieru ng. = II a e g k m n = = = = = = o p q F T = = = = = Dreiphasennetz. Stützpunkt. Anschläge. Zeiger. Wandermutter. Nulleistungsregler. Ve rbindung zum Vorv entil des Servomotors. Spannungsteiler. Pendelregler. Antriebmotor des Pendels. Z ei~er der Wandermutter k. Trommel des Nulleistungsreglers. zeit angenähert die von der Synchronmaschin e aufgenommene oder abgegebene Leistung an. Diese Reguliereinrichtu ng erlaubt aber nicht ~ur eine Veränderung der Statik, sondern auch eine Verschiebung des Nullpunktes der Charakteristik, durch eine einfache Verschiebung der Wandermutter k. Dies bewirkt eine Änderung der Länge 1 und somit eine Verschiebung der Mittellage des selbsttätigen Spannungsteilers (Leistung 0), auf einen andern Frequenzwert, womit sich ohne weiteres die in Abb. 2 verlangten Charakteristiken d und d ' bei Verschieben der Wandermutter nach der einen, e und e ' bei Verschieben derselben nach der andern Richtung ergeben. Ein Betrieb mit solchen Kennlinien könnte jedoch sowohl im normalen Betrieb bei kleiner Statik, besonders aber im Störungsfall mit starken Frequenzänderu ngen (Kurzschluss) auch mit grosser Statik Überlastungen der Umformergrupp e zur Folge haben, die die Umformeranlage abschalten würden. SEITE 88 BROWN BOVERI MITTEILU NGEN Wird der Ausschlag des Zeigers g und damit der Hebel zur Betätigung des Spannungs teilers durch feste, einzeln beliebig einstellbare Anschläge e begrenzt, so wird damit auch die Leistung der Umformergruppe begrenzt. Diese ganze Regulierein richtung entspricht der Öffnungsb egrenzung der Turbine, nur dass sie für beide Energierich tungen wirksam ist, womit die Bedingungen gemäss der Abb. 3 erreicht sind (Charakteristiken b ' und c'). Der Zeiger f, der fest mit der Wandermu tter verbunden ist, sich also mit dieser verstellt, zeigt stets diejenige Frequenz an, bei welcher keine Leistung durch die Gruppe übertragen wird, d. h. diejenige Frequenz, bei welcher die Charakteristik die Abszissena chse schneidet. Mit dieser Charakteri stik kann die Umformergruppe, wie jeder andere Generator, die Frequenzhaltung, d. h. die Spitzenbel astung in einem Netz übernehme n, mit dem Vorteil gegenüber einem gewöhnlichen Generator, dass seine Kapazität hierfür wegen der Reguliermö glichkeit in beiden Richtungen der doppelten Maschinenl eistung entspricht. b) Übertragung einer konstanten Leistung. Oft werden Stromliefer ungsverträg e für Bezug oder Abgabe einer stets gleichbleib enden Energiequo te abgeschlos sen. Auch hierfür lässt sich vorteilhaft der Pendelregl er verwenden . Gleichbleib ende Energiequo te heisst unveränder te Stellung des selbsttätige n Spannungsteiler s. Wird die Leerlaufdre hzahl oder die Frequenz für Leistung 0 für Generatorb etrieb der Synchronmaschine so hoch eingestellt, dass diese Frequenz bei Normalbetr ieb nicht erreicht wird und wird die Leistungsb egrenzung durch den Anschlag e auf die zu übertragen de Quote eingestellt, so wird im normalen Frequenzbe reich der Zeiger stets am begrenzend en Anschlag e anliegen, der automatisc he Spannungs teiler in unverändet er Stellung bleiben, und somit wird die konstante Energiequo te festgehalte n. In ähnlicher Weise muss für den Motorbetri eb der Synchronmaschine der Leerlaufpu nkt tiefer als die normal zu erreichende tiefste Frequenz eingestellt werden, um die gewünschte konstante Leistung über dem normalen Frequenzbe reich zu erhalten. MAI 1934 bis die eingestellte Grenzfrequenz erreicht ist, bei welcher die Leistungsch arakteristik frequenzabhängig wird. In diesem Augeng blick verlässt der e Zeiger g den begrenzenden Anschlag und bewegt sich bei Freweiterer quenzsteig erung gegen den zweiAnschlag. ten Beim eingestellten Leerlaufpu nkt die schneidet Charakteri stik a " (Abb. 3) die AbAbb. 8. - Automatische s Potentiomete r. h d . Ansicht von vorne. sz1ssenac se, ann kehrt die Energierich tung um und wächst in diesem Sinne an, bis der Zeiger mit dem zweiten Anschlag c) Störungsfälle. Die Gruppe arbeitet mit konstanter Leistung und das Pendel rotiert synchron mit der Frequenz f der Synchronmaschine. Bei Abschaltun g im Netz der Synchronmaschine ist es denkbar, dass das noch mit der Maschine zusammenges chlossene Netz nicht imstande ist, die eingestellte Energiequo te aufzunehm en, wodurch sich die besprochen e Frequenzer höhung ergeben kann. Die Frequenzst eigerung geht jedoch nur so lange vor sich, Abb. 9. - Automatische s Potentiomete r. Ansicht von hinten. MAI 1934 BROWN BOVERI MITTEILUNGEN SEITE 89 zur Berührung kommt. Letztere kann beliebig zwischen 0 und negativer Vollastleistung eingestellt werden, wie dies in der Abb. 3 durch die Charakteristiken a 111 und a"" angedeutet ist. Wenn auf dem abgeschalteten Stück kein Konsum mehr vorhanden ist und auch keine weiteren Generatoren auf dieses Netzstück arbeiten, wird die Drehzahl der Umformergruppe selbsttätig auf der eingestellten Nullfrequenz gehalten. Bei Auslösen des Schalters der Synchronmaschine z. B. infolge Überlast, reguliert die automatische Regulierung in gleicher Weise, ebenfalls auf die eingestellte Leerlaufdrehzahl. In diesem Falle kann die Einphasenmaschine ohne 'Neiteres durch Verstellen der Leerlaufdrehzahl synchronisiert werden, und die ganze Umformeranlage ist wieder im Betrieb. In gleicher Weise lässt sich auch beim Motorbetrieb der Synchronmaschine bei zu tiefer Netzfrequenz die Leistung begrenzen, d. h. zurückreguliereri, sodass von selbst eine Entlastung des Netzes eintritt. Auch diese Charakteristik lässt sich wiederum analog wie die vorhergehende auf jeden beliebigen für die Umformeranlage unschädlichen Wert begrenzen. Mit diesem einfachen Apparat, dem automatischen Spannungsteiler, wird es, wie aus vorstehendem zu ersehen ist, in einfacher Weise möglich, alle gestellten Forderungen, sowohl hinsichtlich Regulierung, wie auch betreffend den gewünschten Sicherheiten gerecht zu werden. Die Umformeranlage arbeitet wie eine doppelt wirkende Turbine, sie wird zur elektrischen Turbine. Der zusammengebaute Apparat: Pendel und Spannungsteiler, ist in Abb. 8 und 9 veranschaulicht. Abb. 8 gibt die Vorderseite, auf welcher der Zeiger g und die beiden Begrenzungsanschläge e sowie der Nullpunktzeiger f (Anzeige der Frequenz für LeistungO) ersichtlich sind. Die sichtbaren Sektoren sind die verschiebbaren Kontakte des Spannungsteilers. Unten auf der Abbildung sind die beiden kleinen Motoren zur Verstellung der Leistungsbegrenzung (Anschläge e) noch zu sehen. Auf Abb. 9, die die Rückseite des Apparates wiedergibt, ist das Pendel mit seinem Antrieb sowie die Verstellung der Statik mit Hilfe des Stützpunkte~ a erkennbar. Der ganze Apparat ist zum Einbau in eine Schalttafel entworfen. (MS 782) (Fortsetzung folgt.) F. Grieb. KLEINE MITTEILUNGEN. Drehzahl der anzutreibenden Maschine ohnehin die Zwischen.. schaltung eines Ubersetzungsgetriebes erfordert. Die Räder der drei kleineren Typen sind fliegend angeordnet, sodass die vordere Stopfbüchse und deren Dampfverlust vermieden werden. Die beiden grösseren Typen erhalten zweifach gelagerte Rotoren. Die Wellen Die neue Kleinturbine Type DAR. Dezimalindex 621.165. Kleinere industrielle Betriebe benötigen neben elektrischer Energie oft auch Dampf mit verhältnismässig niedrigem Druck für Koch- und Heizzwecke. Es ist in solchen Fällen meist vorteilhaft, den Dampf in den Kesseln mit wesentlich höherem Druck zu erzeugen, ihn in einer Gegendruckturbine auf den gewünschten Druck zu entspannen und mit der in ihr erzeugten Leistung den Kraftbedarf des Betriebes wenigstens teilweise zu decken. Für die Wirtschaftlichkeit einer Gegendruckturbine sind im G egensatz zur Kondensationsturbine in sehr vielen Fällen die Anschaffungskosten von grösserer Bedeutung als der Dampfverhrauch, weil die im Abdampf enthaltene Wärme doch restlos ausgenützt wird. D er Bedarf an billigen und doch möglichst wirtschaftlichen Gegendruckturbinen kleinerer Leistung hat deshalb Brown Boveri veranlasst, eine neue Kleinturbine zu entwickeln, die unter der Typenbezeichnung DAR in fünf Grössen gebaut wird (Abb. 1) Das für Gegendruckturbinen verfügbare Druckgefälle oder besser gesagt, Wärmegefälle ist meist verhältnismässig klein, sodass es in einem einzigen Gleichdruckrad noch mit gutem Wirkungsgrad ausgenützt werden kann. -Der Rotor erhält deshalb nur ein zweikränziges Gleichdruckrad (Curtisrad) mit kleinem Durchmesser. Da aber zur Erzielung eines guten Wirkungsgrades eine grosse Umfangsgeschwindigkeit erforderlich ist, muss die Drehzahl entsprechend hoch sein. Die Turbinen sind daher für Drehzahlen bis 17000 U/min geeignet, wobei die Materialbeanspruchung dank der kleinen Durchmesser und Verwendung hochwertiger Baustoffe in mässigen Grenzen gehalten wird. Die mit Rücksicht auf einen guten Dampfverbrauch wünschenswerte Anpassung an das jeweils zu verarbeitende Wärmegefälle geschieht durch die Wahl der günstigsten Drehzahl. Dies bereitet keine Schwierigkeiten, da die '. meist wesentlich kleinere 36542·1 Abb. 1. - Kleinturbine Type DAR, 40 kW, mit angebautem Getriebe 14000 / 4000 U/min. SEITE 90 BROW N BOVE RI MITTE ILUNG EN MAI 1934 Paris-O rleans-B ahn. Jener Rekord ist seither geschla gen werden durch Labyrin th-Stop fbüchse n gedicht et und sämtworden und zwar von einer Lokom otive der gleichen Serie, liche Lager durch Druckö l geschm iert. aber der neuen Lieferu ng dieser Lokom otiven für die P.-0.Mit Ausnah me der kleinste n Type, bei welcher das Bahn. Anfang s Novem ber des Jahres 1933 hat die MaDüsenv entil mechanisch vom Geschw indigke itsregle r beschine E 504, eine der 25 Lokomo tiven, die die P.-0.-B ahn tätigt wird, erhalten sämtliche Turbine n eine gestäng elose im Jahre 1931 der Compa gnie Electro -Mecan ique, Paris, Druckö lsteueru ng, ähnlich derjenig en grösser er Brown 1) e, bestellt Paris, ille, Fives-L gnie Compa der mit en zusamm hl Drehza n normale der en Erreich Boveri- Turbine n. Beim beginnt der Geschw indigke itsregle r zu wirken. Er bewegt dabei die Ölregul iermuff e derart, dass mit steigen der Belastu ng der Druck des Steuerö les durch Verklei nerung I des Abfluss quersch nittes zunimm t und die ·/ mit Federn verschi edener Schlies skraft versehenen Düsenv entile nachein ander öffnet. Die Turbine n erhalten je nach Leistun g und Verwen dungszw eck ein bis drei Düsenv entile. Sie sind ferner mit einem vom Steueru ngssystem vollkommen unabhä ngigen Sicherh eitsregler ausgexü stet, der bei einer etwa zehnprozent igen Ubersc hreitun g der Drehza hl auslöst · und das Haupta bschlus sventil schliesst. Soll die Turbine auf konstan ten Gegendruck regulie rt werden , so stehen die Frischdampfv entile derart unter dem Einfluss eines Abb. 1. - Schnellz uglokom otive 2 D 0 2, Serie E 503- E 527 (Lieferu ng 1933/34). Gegend ruckreg lers, dass sie bei grösser em Gleichstr om 1500 V, 4000 PS, Höchstgeschwindigkeit 130 (140) km/h {ausnahmsweise wurde Heizda mpfbed arf infolge des fallende n Gemit 158 km/h gefahren) . gendruc kes öffnen, bei abnehm endem Heizdampf bedarf und damit steigen dem Gegenden Südexp ress .. geführt , in dem sich Herr M. Vaugoi n, druck schliessen. Der Drehza hlregle r ist dabei so eingest ellt, Präside nt der Osterre ichische n Bundes bahnen befand. Der dass er erst bei Übersch reitung der Leerlau fdrehza hl einZug legte die 100 km lange Strecke Juvisy- Les Aubrai s in zugreife n beginnt . 40 Minute n zurück, entspre chend einer mittlere n, bis jetzt Bei den drei kleinere n Typen ist das Turbine ngehäu se kaum ermit dem Getrieb ekasten zusamm engego ssen. Turbine nrad reichten und Getrieb eritzel bilden ein einzige s Stück. Die beiden Geschwingrösste n Typen erhalten getrenn te Gehäus e. Die Turbine ndigkeit von welle ist hier zweifach gelager t und mit der Ritzelw elle 150 km/ h. elastisch gekupp elt. Sowohl das Turbine ngehäu se als auch Dabei beder Getrieb ekasten sind zur leichten Montag e und Kontro lle trug die in der Horizon talen geteilt. grösste Die Getrieb e erhalten mit Druckö l geschm ierte PräFahrzisionsz ahnräde r. Das Öl für die Schmie..rung und für die geschwinRegulie rung der Turbine wird von einer Olpump e geliefer t, digkeit die im Getrieb ekasten eingeba ut und von der Radwel le 158 km/h angetri eben wird. und das Die Turbine n werden für Betrieb mit Frischdar:npf Anhäng ealler gebräuc hlichen Drücke und Temper aturen, für Gegengewich t drücke von 0,4 bis 6,0 kg/cm2 abs und je nach den Dampfetwa 475 t. verhältn issen für Leistun gen bis etwa 450 kW gebaut. Sie Die offieignen sich besond ers zum Antrieb von elektris chen Maziellen Verschinen kleinere r Leistun g in Betrieb en, wo Dampf für Kochtreter franund Heizzw ecke benötig t wird, ferner für Schiffshilfszösisch er maschinen und für direkte n Antrieb hochtou riger Gebläse . Bahnen , Die Type DAR bietet im Vergleich zu den bisher gein Begleibauten Kleintu rbinen grosse Vorteil e. Der Platzbe darf ist tung von dank ihrer gedrän gten Bauart sehr klein; sie erforde rt wegen Präside nt des geringe n Gewich tes nur leichte Fundam ente, der Wirkun gsVaugoi n, grad ist gut und die Anscha ffungsk osten sehr gering. konnten L. Böttcher. (MS 815) sich bei dieser GeleZehn weiter e Schnel lzuglok omotiv en der Type 2 Do 2 genheit ReAbb. 2. - Blick in den FUhrers tand. mit Brown Boveri -Einze lachsan trieb für die chenschaft Paris-O rleans- Bahn. geben vom rulligen Gang und der unbedin gten Stabilit ät Dezimalin dex 621. 335. 2 (44). dieser Lokomo tivtype. Im Heft 6, Jahrgan g 1933, S. 191 der Brown Boveri Zu Ende des Jahres 1933 waren bereits 16 Stück Mitteilu ngen wurde über einen Geschw indigke itsrekor d beder 25 Lokomo tiven der zweiten Bestellu ng geliefer t. richtet, der mit einer Schnell zugloko motive der Type 2 Da 2, Vier Maschinen dieser neuen Lieferu ng hatten am 15. DeNr. E 502 aufgest ellt wurde, anlässlich der Eröffnu ng des 1) Brown Boveri Mitteilun gen, H efC2, Jahrgang 1932, S. 78/79. elektris chen Betrieb es auf der Strecke Orleans -T ours der • • MAI 1934 BROWN BOVERI MITTEILUNGEN SEITE 91 zember 1933 bereits je 60000 bis 70000 km Fahrleistung hinter sich. Es ist offenbar in Würdigung dieser glänzenden Ergebnisse und da keine der bis jetzt gelieferten Maschinen ähnlicher Bauart, aber anderer Herkunft, gleich gute Eigenschaften zeigte, dass noch im Dezember des Jahres 1933, also bevor die zweite Lieferung beendigt war, eine neue Bestellung von seiten der P .-0.-Bahn erfolgte und zwar an die gleichen Lieferanten, auf zehn Lokomotiven der gleichen Type 2 Do 2 mit Brown Boveri-Einzelachsantrieb. (MS 832) E. Schrreder. Hochstrom-Gleichrichter für Russland. D ezimalindex 621.314.65 (47). Für zwei Anlagen in Russland, wovon die eine in Tscheljabinsk, die andere in Wladikawkas zur Aufstellung kommt, hat Brown Boveri vier Hochstrom-QuecksilberdampfGleichrichtergruppen von 9000 A bei 575 V geliefert. Jede Gleichrichtergruppe hat einen Regulier-Autotransformator, der es erlaubt, unter Verwendung der phasenweisen Spannungsregelung auf der Gleichstromseite der Gruppe eine Gesamtstufenzahl von 60 zu erhalten. Der vorgeschriebene Regulierbereich beträgt 475- 575 V Gleichstrom. Es hat sich aber als zweckmässig erwiesen, diesen Bereich nach unten etwas zu erweitern, was ein bequemeres Anlassen der Zinkelektrolysezellen erlaubt. Die Dauerstromstärke jeder Gleichrichtergruppe beträgt 9000 A, wobei die gesamte Leistung durch einen Gleichrichtertransformator, der primär in Dreieck-, sekundär in offener SechsphasenSchaltung g eschaltet ist, g eliefert wird. Abb. 1. Brown Boveri - Hochstromgleichrichter, geliefert nach Jeder Gleichrichter hat 12 Anoden, die einzeln über Tscheljabinsk und Wladikawkas für Zinkelektrolysewerke. entsprechende Verteildrosselspulen an die S ekundärphasen Betriebspannung 575 V. des Haupttransformators angeschlossen sind. Die Gleichsomit möglich, jederzeit die Spannung, die der betreffenden richter gehören der normalen Brown Boveri-Hochstromtype Stufenschalterstellung entspricht, unmittelbar an der Schaltan; sie sind mit entsprechenden Luftpumpenaggregaten und Zündvorrichtungen versehen. Eine Neuerung in dem Betrieb tafel abzulesen. Die In- und Ausserbetriebsetzung jeder Gleichrichtersolcher Gleichrichter besteht in der Einführung eines Übergruppe muss zwangläufig in einer bestimmten Reihenfolge stromschutzes durch gesteuerte Gitter. In der Abb. 1 sind der Schaltvorgänge durchgeführt werden. Zu diesem die Einführungen zu den g esteuerten Gittern neben den Zweck sind verschiedene Apparate und Teile der Anlage ljauptelektroden sichtbar. Bei Auftreten eines unzulässigen untereinander elektrisch oder mechanisch verriegelt. Das Uberstromes werden die gesteuerten Gitter durch ein genachfolgende Beispiel soll den vorgeschriebenen Einschalteignetes, rasch wirkendes Relais augenblicklich unter negative fahrplan andeuten. Hilfspannung gesetzt und der Gleichrichter in kürzester Zeit Beim Einschalten muss man sich zue rst vergewissern, gesperrt. Die für die Steuergitter b enötigte Gleichstromhilfob · die Luftleere im Gleichrichter genüg end hoch ist. Für spannung wird _durch ein kleines Aggregat von 0,55 kW die Aufrechterhaltung dieser Luftleere steht je Gleichrichter Gleichstromleistung bei 110 V geliefert. ein Luftpumpenaggregat, bestehend aus einer QuecksilberAusser dem Gitterschutz werden für den Schutz des dampf-Hochvakuumpump e und einer r otierenden VorvakuumGleichrichters sowie für seine Abtrennung von der Speisestromquelle und von d er Gleichstromseite geeignet e dreipolige Ölschalter und Gleichstrom-Schnellschalter verwendet. Aus Abb. 2, die eine Schalttafel für zwei Gleichrichtergruppen darstellt~ ist die Anordnung der Messinstrumente ersichtlich. Die Stufenschalter, die in die entsprechenden Reguliertransformatoren eing ebaut wurden, werden durch einen Kontaktgeber von d er Schalttafel aus betätigt. Es ist nun von Wichtigkeit, nicht nur die durch die Betätigung der Reguliervorri chtung erzielte Gleichstrombetriebspannung messen zu können, sondern auch zu wissen, in welcher Lag e sich der Stufenschalter gerad e befind et. Dies . 37562·1 erfolgt durch eine elektrische Messvorrichtung, welch e ihrerseits ein Anzeigeinstrument b etätig t. Das let ztere ist ebenfalls auf d er Frontseite der Schalttafel in d er Nähe d es Abb. 2. - Vorde ransicht d e r Hauptschalttafel für zw e i Gleichrichtergr u ppen von Gleichstromvoltmeters angeordnet. Es ist 9000 A, 575 V, d e r Anlage Tscheljabinsk. SEITE 92 MAI 1934 BROWN BOVERI MITTEILU NGEN pumpe zur Verfügung. Die Inbetriebset zung des Luftpumpenaggr egates erfolgt durch Betätigung eines Handschalters, wobei zuerst die Heizplatte der Hochvakuum pumpe unter Spannung gesetzt wird. Nach etwa 15 Minuten Betriebszeit der Hochvakuum pumpe, vom kalten Zustande aus gerechnet, wird die Vakuumpum pe eingeschalte t. Die Messung der Luftleere wird durch das Hitzdrahtva kuummeter sowie durch das entsprechen de Vakuummes sinstrument bewerkstelligt . Letzteres hat zwei Kontakte; der eine entspricht dem ungenügend en Vakuum, der andere einem unzulässig schlechten Vakuum. So bald der Instrumente nzeiger die entsprechen de Lage einnimmt, wird ein Rufstromkre is unter Spannung gesetzt und bei ungenügend er Luftleere das Personal alarmiert. War die Vorvakuum pumpe nicht in Betrieb, so wird bei ungenügend er Luftleere diese eingeschaltet. Bei sehr schlechtem Vakuum aber wird die Gruppe automatisch ausser Betrieb gesetzt. Ist das Vakuum gut, so kann die Inbetriebset zung der Gleichrichte rgruppe erfolgen. Der Erregerstrom kreis der Gleichrichte rgruppe wird durch Betätigung eines Paketschalters unter Spannung gesetzt. Durch das Schliessen dieses Schalters werden die Gleichrichte r selbsttätig gezündet und erregt. Gleichzeitig werden aber die Gitterschutz-Moto rgeneratorgr uppen sowie die Umlaufgrup pen der Wasserkühl ung in Gang gesetzt. Haben die beiden Gleichrichter richtig gezündet und sind sie erregt, so kann man zur weiteren .. Durchführung des Einschaltvorganges schreiten. Der Olschalter wird durch seinen Motorantrie b geschlossen. - Der Autotransfo rmator, der Haupttransf ormator sowie die Verteildross elspulen werden unter Spannung gesetzt. Die Gleichrichte r sind bereit, sobald der Gleichstrom kreis geschlossen ist, die Belastung zu übernehmen . Der ganze Einschaltvor gang wickelt sich dank der Verriegelun gen so ab, dass er unbedingt in allen seinen Einzelheiten n~ch Vorschrift erfolgen muss. So kann z. B. der dreipolige 01schalter, solange die Erregung der beiden Gleichrichte r ausser Betrieb ist, nicht eingeschalte t werden. Das gleiche betrifft das Kühlwasser, dessen Fehlen die Inbetriebset zung der Gleichrichte rgruppe ebenfalls unmöglich macht. Die Gleichstrom schalter sind ihrerseits ebenfalls von der Stellung eines Relais, das in den Erregerstrom kreis eingeschalte t ist, abhängig. Ein ähnlicher Abwicklung svorgang ergibt sich auch für das Ausschalten der Gruppe. Die Temperatur sämtlicher Haupttransf ormatoren, der Reguliertran sformatoren , der Saugdrossel spulen sowie des Kühlwassers und die Raumtempe ratur werden durch eine entsprechen de Fernmessein richtung gemeldet. Diese Einrichtung besteht aus einer Messbrücke, ausgerüstet mit einem gemeinschaf tlichen Messinstrum ent, das auf die einzelnen Widerständ e mit Hilfe eines Druckknopf schalters geschaltet werden kann. Die Speisung der T emperaturm essvorrichtu ng wird mit Wechselstro m unter Verwendung eines besonderen Spannungsw andlers durchgeführ t. N. Kotschubeg. (MS 813) Die 36 000-kW-H öcltstdruck -Turbogrup pe auf Karolinens chacht der Witkowitz er Steinkohle ngruben. Dezimalindex 621.165-174.1 (43). Anfangs März dieses Jahres, d. h. am Ende der Garantiezeit, erfolgte eine Revision an der von der A.-G. Brown, Boveri & Cie., Baden, gelieferten Dreizylinde r-Turbogrup pe, n === 3000, gebaut für 120 kg/cm2 abs, 480° C, 25-grädiges Kühlwasser und Zwischenüb erhitzung mit Frischdampf bei ungefähr 10 kg/cm2 abs auf 360° C. Es wurden sämtliche Turbinenkö rper gründlich durchgesehe n und überprüft. Der Befund war gemäss Protokoll einwandfrei . Die Turbogrupp e hat während 14 200 Betriebslun den bis Ende Februar 1934 ungefähr 115 Millionen Kilowattstunden erzeugt. Im Jahre 1933 allein lieferte sie in 7823 Betriebstunden ungefähr 61 Millionen Kilowattstu nden. Diese Betriebstund enzahl entspricht einem Betriebsfak tor von 90°/o, der als ausserorden tlich hoch zu bezeichnen ist. Damit ist der Beweis erbracht, dass es heute möglich ist, Höchstdruckanlage n genau so betriebsicher zu bauen wie Anlagen mittlerer Frischdamp fverhältniss e mit ungefähr 30 kg /cm 2 abs, 4000 C. Die Höchstdruck anlage wurde im Februar 1933 von Herrn Geh. Reg.-Rat. Dr. E. Josse, Professor an der Technischen Hochschule in Charlottenb urg, und Herrn Dr. L. Miskovsky, Professor an der Technischen Hochschule Prag, gemessen. Für die Turbogrupp e wurden folgende Wärmeverbrauchsza hlen, einschliesslich Speisewasse rvorwärmun g und Zwischenüb erhitzung, angegeben, wobei der Wärmeinhalt mit der Entropietafe l nach Knoblauch (2. Auflage) bestimmt wurde. Belastung . . . . . . . . kW 1 20 000 ! 30 000 l 36 000 .. Wärmeverbr auch pro kWh an den Klemmen des Generators kcal/k Wh 2544 2464 1 2469 76 85 1 88 1 Speisewasse rvorwärmun g auf . O C konstant 360 Zwischenüb erhitzung auf . . O C 25 Kühlwasser . . . . . . . o C 1 Thermischer Wirkungsgr ad, bezogen auf Frischdamp f vor Hauptabschliessun g und ' Klemmen des 34,8 34,9 Generators . . . . . . . O/o 33,7 1 - 1 -- - - - Leider war es bei den V ersuchen nicht möglich, die Turbogrupp e mit ihrer wirtschaftlic hen Belastung zu messen, da dies die Werksbelas tung nicht zuliess. Im Bericht der vorgenannte n Sachverstän digen wird erklärt, dass die Turbogruppe bei einer Belastung von 25100 kW den garantierten Wärmeverbr auch richtig erreichte und bei einer Belastung von 19160 kW um ungefähr 2°/o unterschritt. Bei der grösstmöglic hen Belastung betrug der gemessene, thermische Wirkungsgr ad somit rd. 34,5° /o, bezogen auf Frischdamp f vor Haupteinlas sventil und Klemmen des Generators. Diese Zahl ist ausserorden tlich hoch, wenn man bedenkt, dass die Turbogrupp e nur mit ungefähr 85 °/o der wirtschaftlic hen Belastung gemessen werden konnte und dass als Kühlwasser in der Anlage nur rückgekühlt es von 25 O C zur Verfügung steht. Ebenso ist es in Anbetracht der besonderen Verhältni~se nicht möglich, das Speisewasse r höher als 85 C vorzuwärme n. Steht 15-grädiges Kühlwasser zur Verfügung und wird das Speisewasse r mit Entnahmedampf beispielswei se auf 165 C vorgewärmt , so erhöht sich der thermische Wirkungsgr ad der Turbogrupp e auf über 37 °/o, sodass ein Anlagewirk ungsgrad von ungefähr 31°/o, bezogen auf Kohle und Klemmen, erreicht wird. Wird in einer Zentrale Masut als Brennstoff verwendet, sodass ein Velox-Damp ferzeuger mit Zwischenüb erhitzung im Dampferzeu ger selbst aufgestellt werden kann, so werden Anlagewirk ungsgrade von 32- 33°/o, bezogen auf Masut und Generatorkl emmen, erreicht werden. Dieser Anlagewirkungsgra d entspricht praktisch demjenigen einer Dieselanlage. Die Dampfkraft anlage hat aber gegenüber einer Dieselanlag e den Vorteil billigeren Brennstoffes , geringerer Anlage-, kleinerer Schmieröl- und Reparaturko sten. W. R. Felix. (MS 844) ° ° Verlag: A.-G. Brown, Boveri Cie., Baden (Schweiz). - Druck: Buchdruckerei Effingerhof A.-G., Brugg. Erhältlicli in den Buchhandlunge n A. Frandce A.-G., Bern, und Rouge & Cie., Lausanne.