Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg LEHRPLANHEFTE REIHE I Nr. ^^ Bildungsplan für das berufliche Gymnasium der sechs- und dreijährigen Aufbauform Band 1 Allgemeine Fächer Aufgabenfeld II Heft 4 Ethik Eingangsklasse Jahrgangsstufe 1 und 2 ^^. August 2003 Lehrplanheft ^/2003 NECKAR-VERLAG Ausgabe C Inhaltsverzeichnis 3 Inkraftsetzung 4 Vorbemerkungen 5 Lehrplanübersicht Ethik 3 Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Stuttgart, {Datum} Lehrplanheft {Nr}/200{} Bildungsplan für das berufliche Gymnasium; hier: Berufliches Gymnasium der sechs- und dreijährigen Aufbauform Vom {Datum} {Aktenzeichen} I. II. Für das berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Lehrplan. Der Bildungsplan tritt mit Wirkung vom {Datum} in Kraft. Gleichzeitig tritt der im LPH {Nr. }/19{} veröffentlichte Lehrplan {Fach} vom {Datum} für das berufliche Gymnasium außer Kraft. Impressum Kultus und Unterricht Ausgabe C Herausgeber Lehrplanerstellung Verlag und Vertrieb Bezugsbedingungen Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Lehrplanhefte Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg; Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart Landesinstitut f. Erziehung u. Unterricht Stuttgart, Abt. III – Berufliche Schulen, Rotebühlstr. 131, 70197 Stuttgart, Fernruf (07 11) 66 42 – 3 11 Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen Die fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes bzw. der Satzanordnung für kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Verlages. Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Lehrplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 8. Dezember 1993, K.u.U. 1994 S. 12). Die Lehrplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt. Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher beim NeckarVerlag, Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen. Das vorliegende LPH ^/200^ erscheint in der Reihe I Nr. ^^ und kann beim NeckarVerlag bezogen werden. Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 4 Ethik Vorbemerkungen Ziel des Ethikunterrichts ist die Entfaltung der Kompetenz, über grundsätzliche moralische Probleme nachzudenken sowie auf der Grundlage ausgewiesener Begriffe, abgesicherter Informationen und argumentativ begründeter ethischer Grundsätze die Gestaltung einer eigenen sittlich qualifizierten Praxis anzustreben. Die moralische Autonomie der Schülerinnen und Schüler soll gestärkt, ihre ethische Argumentations- und Urteilsfähigkeit soll gefördert, handlungsorientierende Kompetenzen sollen entwickelt werden. Ausgangspunkt ist dabei die Fähigkeit, Situationen als ethisch relevant zu erfassen und moralische Probleme zu erkennen; in einem zweiten Schritt sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, Problemstellungen auf der Basis rationaler Argumentation, d. h. orientiert an logischen, empirischen und ethischen Standards, zu klären, die Auseinandersetzung mit strittigen Positionen zu führen, eine hinreichend begründete eigene Haltung zu formulieren und letztlich daran auch das eigene Handeln auszurichten. Bei der inhaltlichen Zielsetzung des Lehrplans wird daher auf Erkenntnisse der Philosophie ebenso wie auf Erkenntnisse anderer Wissenschaften zurückgegriffen. Konzeptionell zentral ist folglich der Grundsatz der Problemorientierung: Unterrichtlicher Ausgangspunkt ist eine konkrete Problemstellung, die einen breiteren Horizont, ein Problemfeld erschließt. Fragestellungen sind daher das durchgehende Formulierungsprinzip der Lehrplaneinheiten und der Inhalte. Philosophische Positionen sollen eingebunden werden in die Problemstellungen, es schließt dies gelegentliche Exkurse nicht aus, aber ein Selbstzweckcharakter philosophischer Ansätze ist nicht vorgesehen. Damit wird dieser Lehrplan der spezifischen Ausrichtung des Beruflichen Gymnasiums, seinem Lebens- und Praxisbezug, gerecht. Die Bandbreite der Themen entspricht dem weit gefächerten inhaltlichen Angebot dieser Schulart. Die Lehrplaneinheiten erfassen Fragen der persönlichen Lebensgestaltung, der innergesellschaftlichen Auseinandersetzung und globaler Probleme. Sie behandeln sowohl metaethische Fragestellungen, z. B. die Bedeutung von Werten und Glück, als auch Probleme der angewandten Ethik, z. B. der Naturethik und politischen Ethik. Es ergibt sich aus dieser Konzeption eine Fülle von Anknüpfungspunkten zu den Problemstellungen anderer Schulfächer. Diesen Umstand sollten die Fachkollegen für kooperative Formen der Unterrichtsvorbereitung und -gestaltung nutzen. Querverweise zwischen den Einheiten des Ethiklehrplanes selbst (vgl. LPE 1) bieten Chancen der Vernetzung des Stoffes. Ebenso finden sich in der Hinweisspalte des Lehrplans Verweise auf methodische Möglichkeiten (M und HOT), selbstständiges Lernen und Erarbeiten von Themen durch die Schülerinnen und Schüler zu initiieren. Im Ethikunterricht muss Raum bleiben für die Thematisierung von persönlichen Vorstellungen, Interessen, Gefühlen und Erfahrungen. Dem trägt der Lehrplan dadurch Rechnung, dass die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit nicht vollständig durch verpflichtende Inhalte belegt ist. Insbesondere sollen die im Lehrplan enthaltenen Wahlmöglichkeiten (W) dazu genutzt werden, den Unterricht auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler zu beziehen. Deshalb ist lediglich die Gesamtzahl der Unterrichtsstunden ausgewiesen. Auch die Reihenfolge der Lehrplaneinheiten ist ein durchdachter Vorschlag, nicht aber verbindliche Vorgabe. Auch in den Jahrgangsstufen 1 und 2 sind Pflicht- und Wahlthemen unterschieden: Von den jeweils drei Wahlthemen ist mindestens eines zu behandeln. Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 5 Lehrplanübersicht Gesamt- Seite stunden Schuljahr Lehrplaneinheiten Eingangsklasse Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 1 Wie entwickeln und wandeln sich Werte? 2 Welche Rechte haben alle Menschen? 3 Warum und wie weit wollen wir die Natur erhalten? 4 Ein geglücktes Leben – was ist das heute? 5 Warum sind Menschen gewalttätig? Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 10 50 20 7 7 8 9 11 12 80 Jahrgangsstufe 1 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 6 Ist der Mensch frei? 7 Welche Freiheiten und Pflichten haben wir uns selbst gegenüber? (Wahlthema*) 8 Wie wird Moral begründet? 9 Gibt es eine gerechte Verteilung von Gütern? 10 Wann beginnt der Schutzanspruch menschlichen Lebens? (Wahlthema*) 11 Was ist ein legitimes Rechtssystem? (Wahlthema*) 12 Welche Bedeutung hat Religion in der heutigen Welt? Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 10 15 15 17 18 20 21 50 20 22 23 80 Jahrgangsstufe 2 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 13 Wer bin ich für die anderen? Wer sind die anderen für mich? 14 Welche Freiheit haben Wissenschaft und Technik? 15 Welche ethischen Probleme stellen sich im Umgang mit Medien? (Wahlthema**) 16 Was fordert die globalisierte Welt von uns? 17 Dürfen Ärzte Patienten präferieren und selektieren? (Wahlthema**) 18 Fördert das Schöne das Gute? (Wahlthema**) 19 Was ist der Mensch? Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 8 26 26 28 29 30 31 40 16 32 34 64 * Ein Wahlthema aus Jahrgangsstufe 1 soll behandelt werden. ** Ein Wahlthema aus Jahrgangsstufe 2 soll behandelt werden. Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 6 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Ethik K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 7 Eingangsklasse Zeitrichtwert Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 10 Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Themen handlungsorientiert. Z. B. Projekt, Fallstudie, Planspiel, Rollenspiel 1 Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden Lehrplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen. Wie entwickeln und wandeln sich Werte? Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass und wodurch sich moralische Orientierungen beim Einzelnen ausprägen, innerhalb einer Gesellschaft verändern und zwischen den Kulturen unterscheiden. Sie kennen Sichtweisen der individuellen Moralentwicklung, des gesellschaftlichen Wertewandels und der Gültigkeit von Moral. Sie können zwischen unterschiedlichen Verbindlichkeiten von Sollensaussagen differenzieren und erfassen Notwendigkeit und Grenzen der Toleranz gegenüber relativen moralischen Ansprüchen. Wie entwickelt sich Moralbewusstsein beim Einzelnen? (W) Moralische Dilemmasituationen Modelle der Entwicklung des Gerechtigkeitsdenkens in der Ontogenese: Kohlberg, Oser/Althof Kritische Diskussion: Moralität als Lernprozess? Moralisches Wissen und moralisches Handeln Sozialisationsinstanzen als Medium, Sanktionen als Mittel der moralischen Gewissensbildung. Wie verändert sich die Bedeutung von Werten und Tugenden im Laufe der Zeit? Intrakultureller Wertewandel in der Phylogenese: HOT: Straßenumfrage unter verschiedenen Altersgruppen zu Werthaltungen, Tugenden, Erziehungs-Maximen, Erstellen von Ergebnisdiagrammen; Vergleich mit statistischen Erhebungen zum Wertewandel, Shellstudien Wertewandel oder historisch bedingte Werteaktualisierung? Ursachen gesellschaftlichen Wertewandels Tugenden im Zeitenwandel: die Bedeutung von Primär- und Sekundärtugenden Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 8 Ethik Welche Werte gelten in welchen Kulturen? Interkulturelle Wertunterschiede: Beispiele für kulturspezifische Werte, Normen und Regeln M: In multikulturellen Schulklassen: Beispiele aus den verschiedenen Herkunftskulturen, Kurzreferate, Filme, Literaturbeispiele Zusammenhang von intrakulturellem und interkulturellem Wertewandel Was unterscheidet moralische Werte und Tugenden von Sitten und Gebräuchen? Beispiele, Begriffsdefinitionen, Abgrenzungen HOT: Überprüfen von Sprichwörtern, Wandsprüchen, Standesethiken, Selbstverpflichtungen, religiösen Grundtexten, Belletristik auf ihre expliziten und impliziten moralischen Aussagen M: Metaplan: Erstellen und Gliedern von Listen mit Sollenssätzen Wie verbindlich sind moralische Werte? Relativistische und universalistische Positionen zum Geltungsanspruch von moralischen Normen und Werten Aktualisierung: Moral im Alltag, relativistische und universalistische Positionen in der Politik Menschenrecht und Völkerrecht, vgl. LPE 2 Verfassungsgebote, Toleranzgrenzen 2 Welche Rechte haben alle Menschen? Die Schülerinnen und Schüler erkennen Menschenrechte als unveräußerliche Grundrechte des Menschen. Sie haben einen Einblick in die Entstehung und Erweiterung der Menschenrechte. Sie setzen sich mit unterschiedlichen Begründungsansätzen auseinander und sind in der Lage, die mit der westlichen Prägung der Menschenrechtsbewegung verbundenen Probleme zu erörtern. Sie erkennen den menschenrechtlich gegebenen Anspruch, die Grundbedürfnisse aller Menschen weltweit zu befriedigen. Sie setzen sich mit der praktischen Arbeit von Menschenrechtsorganisationen auseinander und erkennen, dass das zentrale Problem der globalen Durchsetzung von Menschenrechten eine ständige Aufgabe ist, für die Politik wie auch für jeden Einzelnen. Wo wird gegen welche Menschenrechte verstoßen und wo werden Menschenrechte ideologisch instrumentalisiert? M: Fallbeispiele HOT: Kontaktaufnahme mit einer Organisation, die die Verletzung von Menschenrechten aufdeckt Was sind Menschenrechte und welche Arten von Menschenrechten gibt es? Struktur: Normtriade, Reziprozität von Rechten und Pflichten (Galtung) Freiheitsrechte, politische und soziale Rechte Unterschiedliche Funktionen von Menschenrechten Negative und positive Menschenrechte Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 9 Wie entstanden und entwickelten sich die Menschenrechte bis heute? (W) Historie der Menschenrechte von der Magna Charta bis zu aktuellen Menschenrechtserklärungen Generationen von Menschenrechten (Schutzund Abwehrrechte gegen staatliche Übergriffe, staatliche Leistungsverpflichtungen, Rechte von Gruppen oder Völkern), Menschenrechte und Menschenpflichten Wie werden Menschenrechte begründet? Wirkung und Notwendigkeit von Menschenrechten Begriff der Menschlichkeit Zentral für die Begründung: Gleichheitsgrundsatz und Konzept der Menschenwürde Implikation: Menschenrechte als rechtlich zu sichernder Anspruch Wie hängen Bedürfnisse und Menschenrechte zusammen? Bedürfnisse-Rechte-Dialektik (Galtung) Menschliche Bedürfnisse und ihre Absicherung: Spannung zwischen sozialen und liberalen Menschenrechten Menschenrechte und weltweite distributive Gerechtigkeit HOT: Kontakt mit NGO Was ist zur Durchsetzung der Menschenrechte erlaubt? Spannung zwischen dem theoretischen Anspruch und der praktischen Durchsetzung der Menschenrechte Mittel der Durchsetzung: öffentliche Information über die Verletzung von Menschenrechten – Bildung – Entwicklungshilfe – Wirtschaftsabkommen – militärische Intervention Vgl. LPE 5 3 Warum und wie weit wollen wir die Natur erhalten? Die Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Weisen des Erlebens, des Gebrauchs und Verbrauchs von Natur. Sie kennen unterschiedliche Ansätze der Naturethik. Sie begründen ihre eigene Position in dem Problemfeld „Umgang mit Natur“. Wie erleben wir Natur? Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Einstieg: Fallbeispiel: Menschsein impliziert Zerstörung von Natur; Ökonomie vor Ökologie – Was gehört alles zur Natur? – Wie gehen wir mit Natur um? Welche Funktionen hat Natur für uns? In welcher Weise nutzen wir die Natur? K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 10 Ethik Welche Interessen haben wir am Erhalt der Natur? Anthropozentrismus – Überlebensinteressen: Risikovermeidung und -begrenzung – ästhetische Interessen: Natur genießen Haben wir ökologische Verpflichtungen? (W) Fernhorizont, vgl. LPE 2 – räumlich: internationale ökologische Gerechtigkeit: Ressourcenverbrauch (z. B. Wasser), Entschädigungsverpflichtungen, Anerkennung der Lebensräume anderer Menschen und ihrer Kulturen – zeitlich: Anerkennung der Interessen nachfolgender Generationen Ökologische Zukunftsprognosen GG Art. 20a M: Erkundung: ökologische Landwirtschaft Hat Natur einen Wert an sich? Grenzen und Probleme des Anthropozentrismus Mitwelt statt Umwelt: Was ändert sich? M: Kontakt zu Naturschutzorganisationen Haben Tiere Rechte? Pathozentrismus: Begründung, Konsequenzen, Reichweite (Bentham, Schopenhauer, Singer) Das Tierschutzgesetz HOT: Tierhaltung in der Agrarindustrie, Schlachthof, Zoo Grenzen und Probleme des Pathozentrismus Hat alles Lebendige einen Schutzanspruch? Umfassender Artenschutz, Erhalt der Diversität Verbandsklagerecht Biozentrismus: Begründung, Konsequenzen, Reichweite, Probleme Hat auch die unbelebte Natur einen Schutzanspruch? (W) Erhalt von (Kultur-)Landschaften Historisch und kulturell differentes Naturverstehen: Paradigmenwechsel im Umbruch zur Moderne (Jonas) Physiozentrismus: Begründung, Konsequenzen, Probleme Der naturalistische Fehlschluss und seine Problematik Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 11 Ökonomie und Ökologie: ein vermittelbarer Gegensatz? 4 Fallbeispiele aus der Tagespolitik Nachsorgende End-of-Pipe-Technologien Das Problem der externen Kosten Ökologische Auflagen für Industrie und Landwirtschaft Konzept der Nachhaltigkeit – Vermeidungspolitik: produktionsorientierter Umweltschutz (ÖkoEffizienz, Produkt-Öko-Bilanz, Öko-Audit, „ökologischer Rucksack“) – Dematerialisierung (Faktor 4 und Faktor 10) HOT: Flächennutzungsplanung, Betriebsbesuch, Ökomobil; konkrete Probleme vor Ort, Fächer übergreifende Untersuchungen „Global denken – lokal handeln“: Wie leben wir? Ein geglücktes Leben – was ist das heute? Die Schülerinnen und Schüler kennen Grundgedanken antiker und zeitgenössischer Tugendethik. Sie setzen sich mit verschiedenen philosophischen und psychologischen Überlegungen zum individuellen Glücksstreben, seiner Abhängigkeit von inneren und äußeren Umständen und seinem Verhältnis zur moralischen Rücksicht auf andere auseinander. Was ist ein geglücktes Leben? Abgrenzung unterschiedlicher Glücksbegriffe Glückliche Augenblicke – geglücktes Leben M: Gedankenexperimente/Dialoge zu: Illusionäres Glück – wirkliches Glück (Spaemann) Von welchen Bedingungen ist ein geglücktes Leben abhängig? Bedürfnispyramide Maslow Individuelle, soziale und politische Bedingungen, Zufälle Strukturen gemeinschaftlichen Lebens (Aristoteles) Grundfähigkeiten des Menschen (Nussbaum) M: Was bedeutet das Fehlen der Grundfähigkeiten? Vgl. LPE 2 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 12 Ethik Welche Wege führen zu einem geglückten Leben? Psychologische Glücksforschung Dimensionen glücklichen Lebens: z. B. gelingende Arbeit, gelingende Interaktion mit anderen (Seel) Glück als Aufgabe, Verhältnis Glück und Sinn (Fromm, Camus) Bewertung unterschiedlicher Lebensentwürfe Abgrenzung Hedonismus/Eudämonismus Rangordnung der Lebensformen (Aristoteles) M: Bilder und Texte vom geglückten Leben, Utopien schreiben Glück und Moral – ein Gegensatz? Glück durch Tugend (Sokrates/Platon, Aristoteles, Kommunitarismus) Nichtidentität (Kant) Anerkennung und Ausgleich der Spannung zwischen Glück und Moral (Seel, Nussbaum) Wie kann es ein geglücktes Leben geben angesichts unvermeidbarer Lebenskrisen? (W) Soziale Kompetenz Lustprinzip – Realitätsprinzip Tugendlehre, Klugheit (Aristoteles), Seelenruhe, Mäßigung (Stoa) Klugheitsprinzipien Die Leitidee vom geglückten Leben – Weg oder Irrweg? HOT: Biografiearbeit/Interviews mit älteren Menschen, Interview mit mir selbst 5 Warum sind Menschen gewalttätig? Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Formen der Gewalt in der historischen und politischen Wirklichkeit auseinander. Sie kennen Theorien zur Entstehung von Gewalt und Aggression und überprüfen sie an der Realität. Das Gewaltmonopol des Staates wird ihnen in seiner Berechtigung und in seinen Grenzen bewusst. Sie anerkennen das Prinzip der Gewaltlosigkeit als allgemeine Zielvorstellung für den Umgang von Menschen miteinander und erörtern Möglichkeiten der Friedenserziehung und Friedenssicherung. Was ist Gewalt? M: Rollenspiel Täter-Opfer; Medienauswertung Formen und Arten personaler und struktureller Gewalt Abgrenzung Gewalt – Macht Sind Männer gewalttätiger als Frauen? Warum werden Menschen gewalttätig? Biologische, psychologische, soziologische und philosophische Erklärungsmodelle Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 13 Lässt sich staatliche Gewalt rechtfertigen? Ist Gegengewalt gerechtfertigt? Thomas Hobbes, Gewaltmonopol des Staates Begründung und Grenzen des Gewaltmonopols Widerstandsrecht – gewaltloser Widerstand Was ist ziviler Ungehorsam? Lässt sich ziviler Ungehorsam ethisch begründen? M: Fallstudien (Gandhi, King) Was sind die Ursachen politisch motivierter Gewalt? Gegensatz Erste Welt – Dritte Welt: Formen der Abhängigkeit Moderner Lebensstil kontra Tradition Undemokratische Strukturen Ursachen des politischen Fundamentalismus Ursachen des Terrorismus Lassen sich Kriege rechtfertigen? Darf man Frieden erzwingen? Ius ad bellum – ius in bello Tradition des “Gerechten Krieges” Humanitäre Intervention, vgl. LPE 2 Militärstrategien: Abschreckung und Verteidigung Pazifismus Welche Voraussetzungen hat Frieden? Unterschiedliche Friedensbegriffe Erziehung, bewusster Umgang mit den eigenen Aggressionen, Toleranz, Demokratie, Gerechtigkeit, gerechte Welt- und Wirtschaftsordnung, vgl. LPE 2 Hot: Konflikttraining Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 14 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Ethik K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 15 Jahrgangsstufe 1 Zeitrichtwert Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 10 Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Themen handlungsorientiert. Z. B. Projekt, Fallstudie, Planspiel, Rollenspiel 6 Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden Lehrplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen. Ist der Mensch frei? Die Schülerinnen und Schüler werden sich ihres eigenen Freiheits- und Unfreiheitserlebens bewusst, können verschiedene Arten von Freiheiten unterscheiden und erkennen, wie moralisches Handeln und Freiheit zusammenhängen. Sie wissen, welche Argumente für und gegen die Annahme von Willensfreiheit sprechen. Sie sind in der Lage, Faktoren zu durchschauen, die ihr Leben beeinflussen; dadurch erweitern sie ihren Spielraum an personaler Freiheit. Wann erlebe ich mich als frei, wann als unfrei? M: Protokoll eines Tagesablaufs unterteilt nach Freiheits- und Unfreiheitsempfinden. Diskussion von Freiheitsvorstellungen Wortfeldübungen zum Begriff „frei“ Beispiel: Strafrecht Literaturbeispiele: Kafka, Der plötzliche Spaziergang Büchner, Woyzeck; Dostojewski: Verbrechen und Strafe In welcher Hinsicht kann ich frei sein? Definitionen und Abgrenzungen: Handlungsfreiheit, Willensfreiheit, innere und äußere, positive und negative Freiheit Nimmt die Freiheit zu oder ab? (W) Wandel der Freiheiten im Zeitvergleich: Freiheitsbeschränkungen im Mittelalter und in der Moderne Freiheit durch Naturbeherrschung, vgl. LPE 3 Grenzen der Freiheit? (GG Art. 2, 4, 5) Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 16 Ethik Was spricht für einen freien Willen? Erlebte Willensfreiheit im Selbstverständnis als Bedingung von Handeln überhaupt Philosophische und anthropologische Begründungen der Willensfreiheit (Descartes, Kant, Herder, Sartre) Komponenten der Willensfreiheit: Das AndersKönnen, die Intelligibilität, die mentale Verursachung Was spricht gegen einen freien Willen? Philosophische, anthropologische, soziologische, psychologische, naturwissenschaftliche Kritik der Willensfreiheit: – Wille und Kausalität (Hume) – Wille und Herrschaft (Nietzsche) – Wille und Trieb (Freud) – Wille und Institutionen (Gehlen) – Bewusstsein und Gesellschaft (Marx) – Wille und Konditionierung (Skinner) – Wille und Genetik (Dawkins) – Wille und Gehirnfunktionen (Roth) – Wille und Erfahrung (Bieri) Wie hängen Freiheit und Moral zusammen? Freiheit als Voraussetzung von Moralität, vgl. LPE 8 Moralität als Beweis der Freiheit? (Kant) Moralität als Produkt von Sozialisation? Freiheit als Einsicht in Notwendigkeit? (Spinoza) Beispiel: Straftheorien (Vergeltungstheorie – Generalprävention), Schuldfähigkeit Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 17 Wahlthema 7 Welche Freiheiten und Pflichten haben wir uns selbst gegenüber? Die Schülerinnen und Schüler reflektieren in unterschiedlichen Hinsichten die Reichweite individueller Autonomie. Sie erkennen und anerkennen tragfähige Maßstäbe zur Beurteilung der jeweiligen Freiheitsansprüche. Sie anerkennen die ethischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen mit suizidalen und sterbenden Menschen. Wie darf ich mit mir umgehen? Problemstellungen: Alkohol und andere Drogen, Extrem- und Risikosport, Ritzen, Thrilling (Angst-Lust-Situationen), Schönheitschirurgie, Körperkult Ich allein bin meine Welt? (Max Stirner) Welche Gründe haben eine narzistische oder riskante Lebensführung? Unterschiedliche humanwissenschaftliche Erklärungsansätze Gibt es verbindliche Maßstäbe einer Bewertung? Gesetzliche Verbote und Begrenzungen, Begründung – Wozu verpflichten uns unsere Beziehungen zu anderen? Ethische Bewertungsansätze – Haben wir auch Pflichten gegen uns selbst? Immanuel Kant: Menschenwürde, kategorischer Imperativ (3. Fassung) Verantwortete Autonomie Darf ich mich selbst töten? Suizid-Statistiken und -Fälle Selbstmord und Freitod: historisch und kulturell differente Bewertungen Das (abstrakte) philosophische Problem der Selbsttötung (Immanuel Kant, Jean Améry) Die Selbsttötung als Signal der absoluten Hilfund Ausweglosigkeit Humanwissenschaftliche Erklärungsversuche suizidalen Verhaltens Möglichkeiten der Prophylaxe und Hilfe für alle Betroffenen Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 18 Ethik Ist es richtig, Sterbehilfe zuzulassen? 8 Fallbeispiele, Zeitungsmeldungen Begriffliche Unterscheidung: Sterbebegleitung und Sterbehilfe Passive, indirekte und aktive Sterbehilfe, medizinisch begleiteter Freitod Aktive Sterbehilfe und Hospizbewegung: menschenwürdiges Sterben? Patientenverfügung Grenzen individueller Autonomie? Wie wird Moral begründet? Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass der Geltungsanspruch von Moral von ihrer Begründung abhängt. Sie lernen, wie im Verlauf der Geschichte persönliches und allgemeines Glück, Vernunft und Wille, Natur und Sprache des Menschen, seine Fähigkeit zu Empathie und moralischer Verantwortung für den anderen in unterschiedlichen ethischen Ansätzen zur Begründung von Moralität herangezogen werden. Sie sehen, wie diese Begründungen sich wechselseitig ergänzen und kritisieren und gelangen über die kritische Einschätzung ihrer Folgen für das moralische Handeln zu einem eigenen Urteil über die Begründbarkeit von Moral. Kann man Moral überhaupt begründen? (Moralkritische Ansätze) Kritik religiöser Moralbegründung Nietzsche: „Der tolle Mensch“ Egoismus als Argument des moralischen Skeptizismus: Hobbes, Stirner, Freud Pragmatische und postmoderne Begründungskritik Braucht man Tugenden um glücklich zu sein? (Eudämonistische Ethik) (W) Tugend als Garant geglückten Lebens in der Gemeinschaft, Tugend als mittlerer Habitus Aristoteles: Nikomachische Ethik Aktualisierung: Erziehung zu moralischen Gefühlen Fähigkeitenansatz (Nussbaum), vgl. LPE 4 Ist es nützlich moralisch zu sein? (Utilitarismus) Identität von individuellem und allgemeinem Glück als Basis der Begründung von Moral Handlungs-, Regel- und Präferenzutilitarismus (Hare), Kontraktualismus (Hobbes) Beispiele hedonistischer Kalküle, Prinzipien des Ultilitarismus, Grenzen des Ultilitarismus Aktualisierung: Biothetik, Theorie des gerechten Krieges Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 19 Ist es vernünftig moralisch zu sein? (Deontologische Ethik) Freier Wille und Vernunft als Basis der Begründung von Moral (Kant) Herleitungen des kategorischen Imperativs aus dem Begriff des Guten und aus der Autonomie: Hypothetischer und kategorischer Imperativ, Freiheit und Moralität Formen der Selbstverpflichtung, Kritik der Motivethik: das Wollen-Sollen-Problem Entsteht Moral aus Empathie? (Intuitionismus) Selbstevidenz moralischer Gefühle als Begründung von Moral, z.B.: Mitleid und Gleichheit (Rousseau) Sympathie und Erfahrung (Hume/A. Smith) Mitleid als Projektion (Schopenhauer) Mitleid und sittliche Erkenntnis (Scheler) Empathie und soziales Engagement (Rorty) Aktualisierung: Hirnforschung Ist es natürlich moralisch zu sein? (Anthropologische Moralbegründung) (W) Die Natur des Menschen als Basis der Begründung von Moral Biologische und psychologische Anthropologie, z. B.: Gruppenselektionstheorie, Familienaltruismus, Gewissensbildung Aktualisierung: Verhaltensforschung bei Primaten (de Waal) Ergibt sich das Richtige im Konsens? (Diskursethik) Sprachliche Interaktion als Basis der Begründung von Moral Diskursregeln (Habermas) Universalisierungs- (U) und Diskursgrundsatz (D) Selbstverpflichtung und wechselseitige Verpflichtung, praktische Vernunft und soziale Vernunft M: Rollenspiel: einen ethischen Diskurs führen, Diskursregeln selbst entwickeln Ist Moral ein spontaner Impuls? (Postmoderne Ethik) (W) Verantwortung für den Anderen als Basis der Begründung von Moral Ethik als „Erzählung“, Dissens statt Konsens (Lyotard) Kontingenz, Ambivalenz und Aporie der Moral (Bauman) Selbstlosigkeit als Bedingung von Identität: „Ethik des Anderen“ (Lévinas) Von den 3 Wahlthemen ist mindestens eines zu behandeln. Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 20 9 Ethik Gibt es eine gerechte Verteilung von Gütern? Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Verteilungsgerechtigkeit ein wesentliches Element der Gerechtigkeit darstellt. Sie lernen verschiedene Sichtweisen gerechter Verteilung kennen und bewerten. Sie setzen sich mit nationalen und internationalen Problemen dieses Aspektes von Gerechtigkeit auseinander. Warum legen wir soviel Wert auf Gerechtigkeit? Erfahrungen von Ungerechtigkeit Wann fühlen wir uns gerecht behandelt? Was unterscheidet Gerechtigkeit und Gleichheit? Verschiedene Maßstäbe der Verteilungsgerechtigkeit Gerechtigkeit: Ideal oder Utopie? Gerechtigkeit in der Arbeitswelt Wer verteilt was an wen? Instanzen: Natur, Zufall, Mensch, Institutionen Verteilte Güter: Fähigkeit, Gesundheit, gesellschaftliche Position, Einkommen, Vermögen Welche Gerechtigkeitstheorien gibt es? Egalitarismus (Th. Nagel), liberaler Egalitarismus (J. Rawls), Liberalismus (F. Hayek) National: Gibt es eine gerechte Wirtschaftsordnung? Fakten zur Vermögens- und Einkommensverteilung M: Recherche, Armutsprofile Welche Kriterien für Einkommensverteilung sind gerecht? Lässt sich Privateigentum rechtfertigen? Müssen ethische Maßstäbe wirtschaftliche Entscheidungen beeinflussen? Weitere Probleme von ethischer Relevanz, Profitorientierung, Wachstumsorientierung, Verschwenden von Ressourcen, Arbeitslosigkeit, Krisenanfälligkeit International: Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung, was ist das ? Armut und Reichtum in Fakten, ungleicher Tausch Komponenten globaler wirtschaftlicher Gerechtigkeit Die Rolle der Weltbank Schuldenproblematik und Entwicklungshilfe Vgl. LPE 16 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 21 Wahlthema 10 Wann beginnt der Schutzanspruch menschlichen Lebens? Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Frage nach dem Schutzanspruch beginnenden menschlichen Lebens auseinander: Sie kennen die unterschiedlichen Problemstellungen, sie kennen unterschiedliche Maßstäbe zur Beurteilung, sie gewinnen einen eigenen, verantwortungsbewussten Standpunkt. Welche Problemstellungen sind gegeben? Stammzellenforschung, (therapeutisches) Klonen, PID, Schwangerschaftsabbruch, pränatale Diagnostik, Frühgeburten Welche Maßstäbe zur Beurteilung gibt es? Menschenwürde: Tötungsverbot, Instrumentalisierungsverbot; Überlebensbedürfnis, Überlebensinteresse, Lebensqualität Prinzipieller Schutzanspruch vom Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzellen an Gestufter Schutzanspruch: Nidation, Bildung neuronaler Zellen (Hirnleben in Analogie zum Hirntod), Geburt, personales Leben Deontologische, utilitaristische, pragmatische, logische Argumente Unterschiedliche Konsequenzen dieser Sichtweisen Wie gelange ich zu einem tragfähigen Standpunkt? Kriterien zur Beurteilung der oben genannten Maßstäbe: Widerspruchsfreiheit, gesellschaftliche Akzeptanz? Persönliche Präferenzen (in Dilemmasituationen): Resultat biografischer Erfahrung Differenz: Reflexion/Argumentation – Erleben Bereitschaft, die Konsequenz selbst auch zu tragen? Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 22 Ethik Wahlthema 11 Was ist ein legitimes Rechtssystem? Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass die Grundlage des Staates ein Rechtssystem ist, das seine Legitimation aus einer Theorie der Gerechtigkeit zieht. Sie können Fragen der Macht und des Rechts beurteilen und kennen die Sanktionsmöglichkeiten des Staates und ihre Problematik. Sie kennen ihre Aufgaben als Staatsbürger. Sie kennen Einflussgrößen für Recht und Gerechtigkeit in einem Staatswesen und erkennen die Notwendigkeit der Machtkontrolle. Wie erfahren wir das Recht? Fallbeispiele – Sicherheit – Maßstäbe der Gerechtigkeit – Konfliktlösungshilfe – Gerechtigkeit und Freiheit Welche Funktion hat das Recht im Staat? Ordnungsfunktion, Gerechtigkeitsfunktion, Herrschaftsfunktion, Herrschaftskontrollfunktion Was rechtfertigt die Macht des Staates? Vertragstheorie, Kontraktualismus Legalität, Legitimität Rechtsstaatsprinzip Moral der Herrschaft Kontrolle der Macht Wie unterscheiden sich Recht und Gerechtigkeit? Moral, Vernunftrecht, positives Recht (Kant, Bloch, Carl Schmitt, Kelsen) Prinzipien des Rechtsstaates Prinzipien der Strafgerechtigkeit Gerechtigkeit und Moral Recht und Korruption Welche Aufgaben hat der Bürger? Mitverantwortung statt Gehorsam Grenzen des Rechts und der Macht des Staates Zivilcourage und Recht auf Widerstand Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 23 Inwieweit darf der Staat Menschen strafen? Schutz der Bürger Gewaltmonopol Maßstäbe und Probleme der Strafzumessung, Gerechtigkeit einer Strafe Straftheorien Todesstrafe Soziale Schicht und Straffälligkeit Gerichtswesen Strafvollzug: Ziele und Wirklichkeit HOT: Besuch einer Gerichtsverhandlung HOT: Besuch einer JVA, Besuch: Jugendgerichtshelfer, Schöffe Alternativen: Täter-Opfer-Ausgleich, Mediation HOT: Mediation eines Schulkonfliktes M: Rollenspiel Gericht Wahlthema 12 Welche Bedeutung hat Religion in der heutigen Welt? Die Schülerinnen und Schüler kennen traditionelle und neue Erscheinungsformen des Religiösen in ihrer Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft. Sie erkennen den Unterschied zwischen religiösen und philosophischen Moralbegründungen. Sie setzen sich mit verschiedenen Formen der Religionskritik auseinander. Welche Formen des Religiösen gibt es? Traditionelle und neue, institutionalisierte und private Formen des Religiösen Äußerungen religiösen Lebens (Kult und Ritus, soziales Leben, Erzählung, Lehrgebäude, Kultur u.a.) HOT: – Umfrage: Glauben und religiöse Praxis heute – Medienanalyse: diffuse Formen des Religiösen in Popkultur, Werbung, Filmen, Sport, Körperkult u. ä. Unterschiedliche Konzepte von Religion (Schleiermacher, Durkheim, Luckmann u.a.) Warum sind Menschen religiös? Innensicht: religiöse Erfahrungen Außensicht: humanwissenschaftliche Erklärungen Funktionen der Religion für den Einzelnen: Weltdeutung, Sinngebung, Bewältigung von Leid u. a. Welche Deutungen von Mensch und Welt geben Religionen? (W) Z. B. Weltanfang, Tod, Fortschritt und Ziel der Geschichte Gemeinsamkeiten von religiösen Erzählungen mit Märchen und Mythen Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 24 Ethik Wie erklären Religionen Leid und Übel in der Welt? (W) Vergleich, z. B. monotheistische Religionen – Buddhismus M: Fallbeispiel zur Theodizee-Frage: z. B. das Erdbeben von Lissabon Welche gesellschaftlichen und politischen Funktionen können Religionen haben? Historische und aktuelle Beispiele: Religion als Teil politischer, sozialer und kultureller Macht Religiös begründete Gesellschaftskritik Religiöser Fundamentalismus/Fanatismus Was unterscheidet die Moral der Religionen von säkularer Moral? Welche ethischen Prinzipien vertreten Religionen? Exemplarische Untersuchung und Vergleich der moralischen Prinzipien verschiedener Religionen Wie begründen Religionen Moral? Vgl. LPE 8 Mit welchen humanwissenschaftlichen und philosophischen Ansätzen wird Religion kritisiert? Exemplarische Behandlung und Beurteilung religionskritischer Ansätze (Freud, Feuerbach, Marx, Nietzsche u. a.) Hat Religion noch eine Zukunft? Abschlussdiskussion: Säkularisierung und Gegenbewegungen Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III 25 K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 26 Ethik Jahrgangsstufe 2 Zeitrichtwert Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 8 Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Themen handlungsorientiert. Z. B. Projekt, Fallstudie, Planspiel, Rollenspiel 13 Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden Lehrplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen. Wer bin ich für die anderen? Wer sind die anderen für mich? Die Schülerinnen und Schüler kennen anthropologische und soziokulturelle Bedingungen der Identitätsbildung. Sie kennen Theorieansätze über die intersubjektive Konstitution der Identität und deren Bedeutung für die Entwicklung der Moralität. Sie erkennen die Bedeutung gelingender Identitätsprozesse für die Übernahme von Verantwortung. Sie bewerten das Recht des Individuums im Verhältnis zur Gruppe. Was ist personale Identität? Gibt es eine Kontinuität in der Zeit, eine Kohärenz und Kontinuität im Denken und Fühlen, obwohl der Mensch sich nie gleich bleibt? Individualität, Autonomie M: Biographien erkunden (eigene oder fremde), Reflexion des eigenen Lebenswegs Wie entsteht Identität? Intersubjektive Konstitution der Ich-Identität: biologische, psychologische, soziologische Erklärungsansätze Vergleich Affen – Menschen Psychologie und Säuglingsforschung (z. B. Erikson) Soziologie (z. B. Keupp) Wichtige Faktoren für Ausbildung der Identität: Materielle und soziale Ressourcen, Fähigkeit zu Selbsterprobung u. a. Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 27 Was macht Identitätsbildung heute schwierig? Probleme durch politische, ökonomische und ideologische Umbrüche Enttraditionalisierung, Normenwandel, Pluralisierung der Lebensformen; Forderung nach Flexibilität und Mobilität Differenzierung nach lebensweltlichen Selbsterfahrungsfeldern Verlust regionaler Bindungen, Migration Bewertung: Vielfalt als Gefahr oder Chance? (Beck) „Patchwork-“, „Bastelbiographie“ Misslingende/fragwürdige Identität: Feindbildkonstruktionen, rigid eingeschränkte Selbstkonstruktionen, Angebote der Kulturindustrie, Gewalt, Ausschluss von Fremden, Fundamentalismus Welche Bedeutung hat die Entwicklung der Identität für das Verhältnis des Menschen zu sich und zu anderen? Identitätskonstruktion als – intersubjektiver und selbstreflexiver Prozess – Voraussetzung für Übernahme der Perspektive des generalisierten Anderen – Voraussetzung der Fähigkeit zur Infragestellung und Weiterentwicklung der Normen (Benhabib, Honneth) Konstitutive Bedeutung der Identität für moralisches Bewusstsein (Tugend) Was schulde ich den anderen/was schulden die anderen mir? Intersubjektive Formen der Anerkennung: Primärbeziehung (Liebe), Rechtsverhältnisse (Rechtsgleichheit), Wertegemeinschaft (Solidarität, Wertschätzung) Missachtungsformen (Honneth) Moralische Konflikte zwischen Autonomiebestrebungen des Individuums und Normen der Gruppe Liberalismus-Kommunitarismus-Debatte Was ist kollektive Identität? Kollektive Identität, z. B. Geschlecht, Nation, Religion, Kultur Spannungsfeld individuelle – kollektive Identität Gruppenidentität und Gruppenrechte Grenzziehungen: Wer sind wir? Wer sind die anderen? Anerkennung des anderen in seiner Andersartigkeit Toleranz und ihre Grenzen Universalismus – Relativismus Vgl. LPE 16 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 28 14 Ethik Welche Freiheit haben Wissenschaft und Technik? Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass nicht nur die technische Anwendung, sondern auch die Forschung selbst ihre Grenzen in der Gefährdung des Menschen und der Menschlichkeit, aber auch des gesamten Globus hat. Sie können die Bedeutung von Verantwortung einschätzen. Sie kennen Konzepte, wie das ethische Dilemma von Freiheit und Verantwortung in Wissenschaft und Technik gelöst werden könnte. Weshalb muss Wissenschaft frei sein? Freiheit der Forschung als Wert (GG Art. 5) Beispiele für Einschränkungen (Galilei, Lyssenko, Mitschurin) M: Literatur: Brecht, Kipphardt, Dürrenmatt, Dudinzev: Die weißen Gewänder Gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Wissenschaft Machtausübung durch Wissen Welche Folgen haben Wissenschaft und Technik für das Selbstverständnis des Menschen? Geschichte von Wissenschaft und Technik – Konstitution des Subjektbegriffs in der Neuzeit – Technik im Alltag Auswirkungen von Technik auf Denken und Handeln (Günther Anders: prometheische Scham) Welche Verantwortung trägt der Wissenschaftler? Verantwortung als mehrstelliger Relationsbegriff (Wer trägt wie, wofür, weswegen, vor wem Verantwortung? Ropohl, Lenk) Weshalb muss Wissenschaft begrenzt sein? Bedrohliche Folgen von Forschung: Forschungsspiralen, Umweltzerstörung, Bedrohung des menschlichen Selbstbilds, Missbrauch von Forschung Welche ethisch fundierten Lösungsansätze gibt es für den Konflikt zwischen Freiheit und Verantwortung in Wissenschaft und Technik? Öffentliche Kontrolle der Forschung und ihrer Finanzierung Ethikkommissionen Technikfolgenabschätzung Verbote/Gebote/Codices Das Prinzip der Nachhaltigkeit, vgl. LPE 11 HOT: Codices, Selbstverpflichtungen suchen lassen Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 29 Wahlthema 15 Welche ethischen Probleme stellen sich im Umgang mit Medien? Medien bestimmen heute immer mehr unsere Realität. Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Einfluss der Medien auf ihr Denken und Handeln und lernen die Bedeutung der Medien national und global einzuschätzen. Sie lernen den aktiven Umgang mit Medien in allen Bereichen, in denen sie mit ihnen konfrontiert sind. Was wird in welcher Form öffentlich? „Bad news is good news“ Einfluss, Wirkung und Reichweite unterschiedlicher Medien Wie beeinflussen die Medien unser Erleben, Denken und Verhalten? Informationsgesellschaft Medien produzieren Ereignisse Mediatisierung von Kindheit und Jugend, Zunahme medienvermittelter Erfahrung Zunahme des Stellenwertes Verschmelzen von Medienwirklichkeit und sozialer Wirklichkeit, wachsende Bedeutung des visuellen Erlebens Wechselwirkung zwischen Politik und Medien Fälschung von Information und das Problem der Überprüfung Korrekter Umgang mit Informationen Welche Folgen haben Digitalisierung und Globalisierung der Medien? Weltweite Verfügbarkeit von Informationen Tendenz zur globalen Wirkung Tendenz zur Vereinheitlichung Fallanalyse: Wandel der Kriegsberichterstattung Durchsetzung westlicher Lebensform Realitätskonstruktionen werden global Was kann Medienethik leisten? Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Moralkodex der Medien Medienrecht Schwierigkeiten der Identifizierung von Handlungs- und Verantwortungsträgern Mitverantwortung des Publikums Bewusster Umgang HOT: Besuch von Zeitungs- und TV-Redaktionen; spielerischer Umgang mit digitalen Bildern M: Vergleich von Redaktionsstatuten K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 30 16 Ethik Was fordert die globalisierte Welt von uns? Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ethische Lösungsmöglichkeiten alltäglich erlebbarer moralischer Kontroversen in einer pluralistischen Welt und erarbeiten eine tragfähige, problemdifferenzierte eigene Position. Sie erörtern Möglichkeiten zur Bewältigung globaler Probleme und erwägen Möglichkeiten eigenen Engagements. Wie erleben wir den Pluralismus im Alltag? Offenheit, Horizonterweitung Moralische Kontroversen in einer pluralistischen, multikulturellen Gesellschaft und Welt, fehlender Konsens: z. B. Gentechnik, Tierhaltung, Schwangerschaftsabbruch, Sterbehilfe, gerechter (oder heiliger) Krieg, Stellung der Frau, Bedeutung und Einschätzung religiöser Forderungen Umgang mit Fremden und mit anderen Wertvorstellungen, vgl. LPE 11 Erfahrungen einer multiplen, vervielfältigten Identität, vgl. LPE 13 Welche ethischen Lösungsansätze für Kontroversen stellen sich uns diskursiv? Konstitution eines substantiellen Universalismus Reflexive Einsicht in die Konsequenz von Standpunkten und als Konsequenz die Entwicklung von Verfahrensweisen, Konflikte und Differenzen argumentativ austragen – Anerkennung der Differenz des Anderen (Michael Walzer) – Zivile Verfahren der Konfliktmediation, Ersatz oder Ergänzung der Legitimation aus Gründen: Teilhabe an geregelten Verfahren als Ersatz für ein fehlendes inhaltliches Wertesubstrat, transkultureller Diskurs – Universalismus als nur mehr regulative Idee (Dieter Senghaas) – Unterscheidung von „dünnen“ und „dichten“ Moralkomplexen (Michael Walzer), mehrstufige Weltethik (W. L. Bühl) – Bewusste Ausprägung einer Vielzahl partikularer Loyalitäten (Michael Walzer) – Unterscheidung „schwacher“ und „starker“ Verpflichtungen, von „Gütigkeit“ und „Schuldigkeit“ (Wolfgang Kersting) Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 31 Welche globalen Probleme stellen sich uns politisch? Stichworte: Armut, Flucht, Umweltzerstörung, Ressourcenverknappung, neue und alte Kriege, privatisierte Gewalt Tendenzen: extreme Ungleichheiten der gesellschaftlichen Lebensbedingungen und Ungleichverteilung des weltweit erwirtschafteten Reichtums, vgl. LPE 9 Gleichzeitigkeit von integrierenden und fragmentierenden Prozessen, von Diffusionen kultureller Muster (z. B. McDonaldisierung) und fundamentalistische Gegentendenzen (z. B ethnischer Separatismus), Exklusion von Menschengruppen und ganzen Regionen aus weltwirtschaftlichen Zusammenhängen (z. B. in Afrika), Marginalisierung Welche ethischen Lösungssätze stellen sich uns praktisch? Einsatz für die weltweite Achtung und Geltung der Menschenrechte Einsatz für die Institutionalisierung verbindlicher Regelungen auf transnationaler Ebene, von Ansätzen global gesamtwirtschaftlicher Steuerung, z. B. des sozialen Ausgleichs, der ökonomischen Kostenverrechnung von Umweltschäden, Umsetzung der Vereinbarungen, Verabredungen und Perspektiven der Weltund Umweltgipfel seit Rio de Janeiro 1992 Wahlthema 17 Dürfen Ärzte Patienten präferieren oder selektieren? Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Berechtigung des Gleichheitsgrundsatzes in zwei unterschiedlichen Situationen der medizinischen Versorgung auseinander. Sie erkennen die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit in einer grundsätzlich gegebenen Mangelsituation und entwickeln zur Problemlösung tragfähige Maßstäbe sozialer Gerechtigkeit. Lässt sich der Gleichheitsgrundsatz im System der Gesundheitsversorgung aufrecht erhalten? Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Kassen- und Privatpatienten Risikogruppen und -zuschläge Kostenspirale des Gesundheitswesens Ländervergleich Differente begriffliche Konzepte von Gesundheit und Krankheit, Implikationen Maßstäbe sozialer Gerechtigkeit K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 32 Ethik Wer bekommt das Organ? Organtransplantation: Missverhältnis zwischen Angebot und Bedarf Weitere Probleme: – Hirntoddiskussion, dualistisches Menschenbild – Das Transplantationsgesetz: Zustimmungslösung versus Widerspruchslösung – Kriterien einer Verteilungsgerechtigkeit Wahlthema 18 Fördert das Schöne das Gute? Die Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Positionen in der Frage, ob Kunst und Moral aufeinander verweisen. Sie setzen sich mit dieser Frage auseinander und finden zu einem gut begründeten eigenen Standpunkt. Das Wahre, Gute und Schöne: drei unterschiedliche Werte? Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Kunst und Moral: Brainstorming Untersuchung des Sprachgebrauchs – „gut“ und „schön“ – schön und unwahr zugleich? – gut und unwahrhaftig zugleich? Aisthesis, Ästhetik, Kunst: begriffliche Unterscheidungen Ernst Jünger: der Krieg als ästhetisches Erlebnis Benetton-Werbung Analytische distinkte und tendenziell je autonome Theorie- und Praxisformen und ihre Leitwerte – Theologie und Religion: das Heilige – Ethik und Moral: das Gute – Ästhetik und Kunst: das Schöne – Wissenschaft und Wissenschaftstheorie: das Wahre Konkurrenz dieser Wertordnungen um – problemspezifisch wechselnde – Vorrangstellungen K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 33 Wie eng lassen sich Kunst und Moral zusammen denken? Hat Kunst (immer?) eine moralische Funktion? Antike Idealvorstellungen der kalokagathia, des kalos kagathos; Begriff der Katharsis in der Tragödie; die Bedeutung der Kunst als Dimension menschlichen Lebens für das Ziel eines gelingenden, sinnvollen Lebens (Eudaimonia), einer Ethik der Lebensführung Humanistisch idealistische Kunsttradition Aufklärung: Fabeln, moralische Erbauungsliteratur (Gellert, Gottsched) Metaphysik des Schönen: Kant – Schiller – Hegel Die Ästhetisierung des Hässlichen als ethisches Problem (Karl Rosenkranz, 1853) Kunst als Triebverdrängung und -sublimation (Freud) Kunst als (auch moralische?) Irritation/Provokation von Realität/Normalität Kunst als – auch moralisch fundierte – Gesellschaftskritik Kunst als – auch moralische – Utopie (Ernst Bloch) Kunst und Kitsch: auch moralisch different? Tolstoi: Rückbindung des literarisch dargestellten Geschehens an die moralische Absicht (Über Shakespeare und über das Drama, 1904) Moralische oder pädagogische Instrumentalisierung von Literatur Ist die künstlerische Freiheit nicht grenzenlos? L’art pour l’art GG Art. 5,3 (Freiheit der Kunst) Die Ästhetisierung des Hässlichen: Tendenzen der Umwertung der Metaphysik des Schönen seit dem 19. Jahrhundert Obszönität und Schamlosigkeit als gezielte Grenzüberschreitung (George Bataille) Das Konzept des Erhabenen: Immanuel Kant – Friedrich Schiller – Karl Philipp Moritz – Ernst Jünger – Jean Francois Lyotard Darstellungen von Gewalt, Ästhetisierung von Gewalt Die Erweiterung des Kunstbegriffs: Design, Werbung, Instrumentalisierung der Kunst in der Werbung Sich selbst ästhetisieren: sich stylen Organisation des Selbstverständnisses über das Aussehen, nicht mehr über die berufliche Stellung und Tätigkeit Schönheitschirurgie; das Ich als Kunstprodukt Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 34 Ethik Gibt es wirklich gute Kunst, die gleichwohl moralisch verwerflich ist? 19 „Literatur ist niemals nur Kunst (...). Denn sie ist Gewissen – das aus der Welt hervorgehobene und vor sie hingestellte Gewissen.“ (Heinrich Mann) „Ein Werk, das der Realität gegenüber keine Souveränität zeigt und dem Publikum der Realität gegenüber keine Souveränität verleiht, ist kein Kunstwerk.“ (Bertolt Brecht) „Poesie ist Moral.“ (Kurt Marti) R. M. Rilke: Archäischer Torso Apolls Andererseits, z. B.: – Heinrich v. Kleist: Die Hermannsschlacht (?) – Georg Heym: Der Krieg (?) – Stanley Kubrick: Clockwork Orange (?) Literatur, zumal epische und dramatische Literatur, ist immer moralisch behaftet und moralisch diskutierbar. Die Intentionalität von Kunst/Literatur realisiert sich im Kopf des Rezipienten. Was ist der Mensch? Den Schülerinnen und Schülern wird die Bandbreite gegenwärtiger Vorstellungen vom Menschen bewusst. Sie reflektieren ihre praktischen Konsequenzen. Sie kennen relevante Positionen aus der Tradition und ihre Auswirkungen in unterschiedlichen Lebensbereichen (z. B. Alltag, Umgang miteinander, Erziehung, Staatsverständnis). Welche Vorstellungen vom Menschen haben wir heute? Wie wirken sie sich aus? Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III Meldungen/Berichte menschlicher Grausamkeit und Gewaltkriminalität M: Brainwriting: Was ist der Mensch? Das Menschenbild – des Grundgesetzes, der Demokratie – der Marktwirtschaft – der Pädagogik – der Humanwissenschaften, der Medizin – der Religionen – der Ethik K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 35 Welche Vorstellungen vom Menschen hatten Menschen früher? Wie wirken sie sich aus? Menschenbilder der Mythen (der Sündenfallmythos und seine Rezeptionsgeschichte: Pico della Mirandola, Herder, Kant, Schiller, Kleist) Sokrates, Platon und Aristoteles in ihrer Auseinandersetzung mit dem Hedonismus und der Sophistik Vom christlichen Mittelalter zur Neuzeit: Abhängigkeit von Gott, Sündhaftigkeit, Jenseitsorientierung – Autonomie und Fortschrittsdenken Die Bandbreite philosophischer Konzepte: Hume – Hobbes – Kant – Schopenhauer, Nietzsche – Bloch Die philosophische Anthropologie des 19. und 20. Jahrhunderts: Feuerbach, Scheler, Plessner, Gehlen Wie wollen wir uns sehen? M: Wir entwerfen uns als Menschen der Zukunft Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 36 Ethik Literaturhinweise LPE 1: Wolfgang Althof (Hrsg.): Laurence Kohlberg. Die Psychologie der Moralentwicklung. Frankfurt/M 1995 Alvin Bandura: Sozial-kognitive Lerntheorie. Stuttgart 1979 Martin und Sibylle Greiffenhagen: Ein schwieriges Vaterland. Zur politischen Kultur im vereinigten Deutschland. München/Leipzig 1993 Ronald Inglehart: Modernisierung und Postmodernisierung. Frankfurt/M1997 Jugend 2002. 14. Shell-Jugendstudie. Frankfurt/M 2002 LPE 2: Stefan Gosepath, Georg Lohmann (Hrsg): Philosophie der Menschenrechte. Frankfurt/M 1999 Hauke Brunkhorst, Wolfgang R. Köhler, Matthias Lutz-Bachmann (Hrsg): Recht auf Menschenrechte. Frankfurt/M 1999 Norberto Bobbio: Das Zeitalter der Menschenrechte. Berlin 1999 Johan Galtung: Menschenrechte - anders gesehen. Frankfurt/M 1997 LPE 3: Angelika Krebs (Hrsg): Naturethik. Frankfurt/M 1997 Hans Jonas: Von Kopernikus zu Newton. In: H. J.: Philosophische Untersuchungen und metaphysische Vermutungen (S. 193-127). Frankfurt/M 1994 Hans Jonas: Wertfreie Wissenschaft und Verantwortung. In: H. J.: Technik, Medizin und Ethik (S. 76-89). Frankfurt/M 1985 Hans Jonas: Das Prinzip Leben. Frankfurt/M 1997 Andreas Brenner: Ökologie-Ethik. Leipzig 1996 Manuel Schneider (Hrsg): Den Tieren gerecht werden. Witzenhausen 2001 Ernst U. v. Weizsäcker: Erdpolitik. Ökologische Realpolitik an der Schwelle zum Jahrhundert der Umwelt. Darmstadt 1989 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 37 LPE 4: Otfried Höffe: Aristoteles' universalistische Tugendethik. In: Klaus Peter Rippe, Peter Schaber (Hrsg): Tugendethik. Stuttgart 1998 Robert Nozick: Vom richtigen, guten und glücklichen Leben. München 1993 Martha C. Nussbaum: Gerechtigkeit oder Das gute Leben. Frankfurt/M 1998 ZDPE 1/2001: Martha C. Nussbaum. Braunschweig 2001 Wilhelm Schmid: Philosophie der Lebenskunst. Frankfurt/M 1998 Martin Seel: Versuch über die Form des Glücks. Frankfurt/M 1999 Robert Spaemann: Moralische Grundbegriffe. München 1983 LPE 5: Friedrich Hacker: Aggression. München 1993 Christian Vogel: Vom Töten zum Mord. München 1989 Götz Eisenberg: Amok – Kinder der Kälte. Über die Wurzeln von Wut und Hass. Hamburg 2000 Kursbuch: Gewalt. Kursbuch 147. Berlin 2002 Gerhard Konzelmann: Dschihad und die Wurzeln eines Weltkonflikts. München 2002 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 38 Ethik LPE 6: Peter Bieri: Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens. München 2001 Richard Dawkins: Das egoistische Gen. Berlin, Heidelberg, Oxford, 1994 René Descartes (1641): Meditationen über die erste Philosophie. (Vierte Meditation) Sigmund Freud (1930): Das Unbehagen in der Kultur. (Studienausgabe, Band IX) Arnold Gehlen: Anthropologische Forschung. Reinbek 1961 Johann Gottfried Herder (1772): Abhandlung über den Ursprung der Sprache David Hume (1758): Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. (Abschn. VII, VIII) Immanuel Kant (1785): Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Karl Marx (1785): Die deutsche Ideologie. (Kap. I, Feuerbach) MEW 3 Gerhard Roth: Fühlen, Denken, Handeln – Wie das Gehirn unser Verhalten steuert. Frankfurt/M, 2001 Jean-Paul Sartre: Ist der Existenzialismus ein Humanismus? Drei Essays. Reinbek 1966 Burrhus F. Skinner: Jenseits von Freiheit und Würde. Reinbek 1966 Benedictus (Baruch) de Spinoza (1680): Ethik, nach der geometrischen Methode dargestellt. (Teil IV, V) Ulrich Steinvorth: Was ist Vernunft? Eine philosophische Einführung. München 2002 (3. Teil: Vernunft und Natur) Ulrich Steinvorth: Freiheitstheorien in der Geschichte der Neuzeit. München 2000 LPE 7: Jean Amery: Hand an sich legen – Diskurs über den Freitod. Stuttgart 1976 Udo Benzenhöfer: Der gute Tod? Euthanasie und Sterbehilfe in Geschichte und Gegenwart. München 1999 Hans A. Hartmann/ Konrad Heydenreich (Hrsg): Verdammt viel Vergnügen! Beiträge zum Freizeitverhalten Jugendlicher. Frankfurt/M 1995 (edition ethik kontrovers) Rainer Hegselmann/ Reinhard Merkel (Hrsg): Zur Debatte über Euthanasie. Frankfurt/M 1992 Kay Refield Jamison: Wenn es dunkel wird. Zum Verständnis des Selbstmords. Berlin 2000 Walter Jens/ Hans Küng: Menschenwürdig sterben. München 1995 Roger Willemsen (Hrsg): Der Selbstmord. München 1989 EU 2/01: Selbstentwürfe, Verkörperungen Schüler 2002: Körper Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 39 LPE 8: Aristoteles: Nikomachische Ethik. Hamburg (Meiner) 1985 M. Düwell, Ch. Hübenthal, Ch. Werner (Hrsg): Handbuch Ethik. Stuttgart 2002 (Metzler) /Teil II: Ethische Theorien im Überblick, S. 25-231) Jürgen Habermas: Erläuterungen zur Diskursethik. Frankfurt 1992 (Suhrkamp) Richard M. Hare: Moralisches Denken. Seine Ebenen, seine Methoden, sein Witz. Frankfurt/M 1984 (Suhrkamp) Thomas Hobbes: Leviathan – Hrsg. und eingeleitet von I. Fetscher. Frankfurt/M 1984 (Suhrkamp) Otfried Höffe: Einführung in die utilitaristische Ethik. Tübingen 1992 Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Hamburg 1990 (Meiner) Wolfgang Kuhlmann: Zur Begründung der Diskursethik. In: ders: Sprachphilosophie – Hermeneutik, Ethik, Studien zur Transzendentalpragmatik. Würzburg 1992 (S. 164-175) Emmanuel Levinas: Ethik und Unendliches. Wien 1996 (Passagen-Verlag) Francois Lyotard: Postmoderne Moralitäten. Wien 1998 (Passagen-Verlag) John Stuart Mill: Utilitarismus, Übersetzung, Anmerkungen und Nachwort von D. Birnbacher. Stuttgart 1985 (Reclam) Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. In: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe Band 3. Hrsg: G. Colli, M. Montinari. München 1980 (dtv/Gruyter) Konrad Ott: Moralbegründungen zur Einführung. Hamburg 2001 Richard Rorty: Wahrheit und Fortschritt. Frankfurt/M 2000 (Suhrkamp) Arthur Schopenhauer: Metaphysik der Sitten. Hrsg: V. Spierling. München, Zürich 1985 (Piper) Peter Singer: Praktische Ethik. Stuttgart 1984 (Reclam) Ernst Tugendhat: Vorlesungen über Ethik. Frankfiurt/M 1993 Frans de Waal: Der gute Affe. München 1996 Wilhelm Weischedel: Skeptische Ethik. Frankfurt/M 1993 Wolfgang Welsch (Hrsg): Wege aus der Moderne, Schlüsseltexte der Postmoderne – Diskussion. Berlin 1994 (Akademie-Verlag) Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 40 Ethik LPE 9: Beck, Dorothee, Meine, Hartmut: Wasserprediger und Weintrinker. Wie Reichtum vertuscht und Armut verdrängt wird. Göttingen 1997. Bolte, Karl Martin, Hradil, Stefan: Soziale Ungleichheit in der Bundesrepublik. Opladen 1994 Hanesch, W. u.a.: Armut und Ungleichheit in Deutschland. Reinbek 2000 Höffe, Otfried: Gerechtigkeit. Eine philosophische Einführung. München 2001 Kersting, Wolfgang: Theorien der sozialen Gerechtigkeit. Stuttgart 2000 Kersting, Wolfgang: Kritik der Gerechtigkeit. Göttingen 2002 Koslowski, Peter: Prinzipien der ethischen Ökonomie. Tübingen 1988 Krebs, Angelika (Hrsg.). Gleichheit und Gerechtigkeit. Texte der neuen Egalitarismuskritik. Frankfurt 2000 MacIntyre, Alasdair: Der Verlust der Tugend. Frankfurt/M. 1995, Kap. 17 Nagel, Thomas: Eine Abhandlung über Gleichheit und Parteilichkeit. Paderborn, München 1994 Nozick, Robert: Anarchie -Staat –Utopia. München 1976, Kap. 7, S. 143-168 Rawls, John: Eine Theorie der Gerechtigkeit. Frankfurt/M. 1975, Bes.Kap.1,5 ,9 Rawls, John: Politischer Liberalismus. Frankfurt/M. 1998. Bes. S. 67-118. Schmücker, R., Steinvorth, U.: Gerechtigkeit und Politik. Berlin 2002. Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 41 LPE 10: Julia Dietrich u.a. (Hrsg): Humane Genetik? Seelze 2002 (Velber) (edition ethik kontrovers 10) Christian Geyer (Hrsg): Biopolitik. Die Positionen. Frankfurt/M 2001 Jürgen Habermas: Die Zukunft der menschlichen Natur. Frankfurt/M 2001 Otfried Höffe u.a.: Gentechnik und Menschenwürde. Köln 2002 Otfried Höffe u.a.: Medizin ohne Ethik? Frankfurt/M 2002 Norbert Hoerster: Abtreibung im säkularen Staat. Frankfurt/M 1991 Norbert Hoerster: Neugeborene und das Recht auf Leben. Frankfurt/M 1995 Norbert Hoerster: Ethik des Embryonenschutzes. Stuttgart 2002 Andreas Kuhlmann: Abtreibung und Selbstbestimmung. Die Intervention der Medizin. Frankfurt 1996 Andreas Kuhlmann: Politik des Lebens, Politik des Sterbens. Biomedizin in der liberalen Demokratie. Berlin 2001 Michael Quante: Personales Leben und menschlicher Tod. Personale Identität als Prinzip der biomedizinischen Ethik. Frankfurt/M 2002 LPE 11: Ernst Bloch: Naturrecht und menschliche Würde. Frankfurt/Main 1985 Detlef Horster: Rechtsphilosophie zur Einführung Hamburg 2002 Hans Kelsen: Was ist Gerechtigkeit? Stuttgart 2000 Gustav Radbruch: Rechtsphilosophie – Eine Studienausgabe. Stuttgart 1999 Carl Schmitt: Legitimität. Berlin 1998 Reinhold Zippelius: Das Wesen des Rechts – Eine Einführung in die Rechtsphilosophie. Stuttgart 1997 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 42 Ethik LPE 12: Peter L. Berger : Zur Dialektik von Religion und Gesellschaft. Frankfurt/M 1988 Emile Durkheim: Die elementaren Formen des religiösen Lebens. Frankfurt/M 2001 Mircea Eliade: Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen. Frankfurt/M 1998 Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums (1841) . Stuttgart 1990 Sigmund Freud: Die Zukunft einer Illusion. Frankfurt/M 1993 Erich Fromm: Märchen, Mythen, Träume. Eine Einführung in das Verständnis einer vergessenen Sprache. Reinbek 1981 Adel Th. Khoury: Das Ethos der Weltreligionen. Freiburg 1993 Hans Küng: Das Projekt Weltethos. München 1990. Kursbuch 149 (September 2002): Gott ist tot und lebt. Berlin 2002 Thomas Luckmann: Die unsichtbare Religion. Frankfurt/M 1991 Karl Marx: Die Frühschriften/hrsg. von Siegfried Landshut. Stuttgart 1971 Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. In: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe, Band 3, München 1980 Rolf Schieder: Wieviel Religion verträgt Deutschland? Frankfurt/M 2001 Friedrich Schleiermacher: Über die Religion. München 1991 Charles Taylor: Die Formen des Religiösen in der Gegenwart. Frankfurt/M 2002 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 43 LPE 13: Ulrich Beck u.a.: Eigenes Leben. München 1997 Ulrich Beck/ Elisabeth Beck-Gernsheim (Hrsg): Riskante Freiheiten. Frankfurt/M 1994 Seyla Benhabib: Selbst im Kontext. Frankfurt/M 1999 Seyla Benhabib: Kulturelle Vielfalt und demokratische Gleichheit. Frankfurt/M 1999 Erik H. Erikson: Der vollständige Lebenszyklus. Frankfurt/M 1988 Axel Honneth: Kampf um Anerkennung. Frankfurt/M 1998 Heiner Keupp u.a.: Identitätskonstruktionen. Reinbek 1999 Ernst Tugendhat: Vorlesungen über Ethik. Frankfurt/M 1993 (Dritte Vorlesung) EU kontrovers 6 (1998): Multikulturalität EU 4/02: Identitätskonstruktionen Ich und die anderen. Selbstfindung in Gemeinschaft. Klett Arbeitsblätter Ethik/Philosophie LPE 14: Günter Anders: Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. 1 und 2. München 1992 Ulrich Beck: Risikogesellschaft. Frankfurt/M 1996 Dieter Birnbacher: Ökophilosophie. Stuttgart 1997 Christoph Habig: Ethik der Technik – Ein Leitfaden. Berlin 1999 Hans Jonas: Dem bösen Ende näher – Gespräche über das Verhältnis des Menschen zur Natur. Frankfurt/M 1993 Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Frankfurt/M 1984 Hans Lenk und Günter Ropohl: Technik und Ethik. Stuttgart 1987 Günther Meyer-Abich: Aufstand für die Natur. München 1990 Barbara Skorupinski, Konrad Ott: Technologiefolgenabschätzung und Ethik. Zürich 2000 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 44 Ethik LPE 15: Frank Hartmann: Medienphilosophie. (utb) Hausmanninger, Bohrmann (Hrsg): Mediale Gewalt. Interdisziplinäre und ethische Perspektiven. Stuttgart 2002 (utb) Rudolf Maresch, Niels Werber (Hrsg): Medien. Macht. (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) Hermann Meyn: Massenmedien in Deutschland (Lernmaterialien). Neuauflage 2001 Florian Rötzer: Medien der Gewalt Christoph Türcke: Erregte Gesellschaft. Philosophie der Sensation. München 2002 Deutscher Presserat: Publizistische Grundsätze, Fassung vom 14.02.1996. Bonn 1996 EU 2/02: Medium Bild Beruf ohne Moral. In: Die Zeit, 26.12.1997: Journalismus LPE 16: Ulrich Beck: Was ist Globalisierung? Frankfurt/M 1998 Walter L. Bühl: Verantwortung für soziale Systeme. Grundzüge einer globalen Gesellschaftsethik. Stuttgart 1998 John Gray: Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus und seine Folgen. Frankfurt/M 2001 Klaus Hirsch/ Annette Scheunpflug: Globalisierung als Herausforderung für die Pädagogik. Frankfurt/M 1999 Otfried Höffe: Demokratie im Zeitalter der Globalisierung. München 1999 Wolfgang Kersting: Theorien der sozialen Gerechtigkeit. Wien 2000 Wolfgang Kersting: Kritik der Gleichheit. Über die Grenzen der Gerechtigkeit und Moral. Weilerswist 2002 Matthias Lutz-Bachmann/ James Bohmann: Weltstaat oder Staatenwelt? Frankfurt/M 2002 Hans-Peter Mahnke/ Alfred K. Treml (Hrsg): Total global. Weltbürgerliche Erziehung oder Überforderung der Ethik? Frankfurt/M 2000 (edition ethik kontrovers 8) Jerry Mander/ Edward Goldsmith (Hrsg): Schwarzbuch Globalisierung. München 2002 Dieter Senghaas: Zivilisierung wider Willen. Frankfurt/M 1998 Michael Walzer: Lokale Kritik – globale Standards. Zwei Formen moralischer Auseinandersetzung. Hamburg 1996 Michael Walzer: Über Toleranz. Von der Zivilisierung der Differenz. Hamburg 1998 Michael Walzer: Sphären der Gerechtigkeit. Ein Plädoyer für Pluralität und Gleichheit. Frankfurt/M 1998 Jean-Pierre Wils/ Hans-Peter Mahnke (Hrsg): Multikulturalität. Traum – Alptraum – Wirklichkeit. Frankfurt/M 1998 (edition ethik kontrovers 6) Jean Ziegler: Wie kommt der Hunger in die Welt? Ein Gespräch mit meinem Sohn. München 2002 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 Ethik 45 LPE 17: Johann S. Ach/ Michael Quante (Hrsg): Hirntod und Organverplanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Transplantationsmedizin. Stuttgart 1999 Richard Fuchs: Tod bei Bedarf. Das Mordsgeschäft mit Organtransplantationen. Frankfurt/M 1996 Renate Greinert/ Gisela Wuttke (Hrsg): Organspende. Kritische Ansichten zur Transplantationsmedizin. Göttingen 1993 Otfried Höffe: Medizin ohne Ethik? Frankfurt/M 2002 Johannes Hoff/ Jürgen in der Schmitten (Hrsg): Wann ist der Mensch tot? Organverpflanzung und Hirntodkriterium. Reinbek 1994 Winfried Kahlke/ Stella Reiter-Theil (Hrsg): Ethik in der Medizin. Stuttgart 1995 Stephan Kolb (Hrsg): Fürsorge oder Vorsorge? Frankfurt/M 1996 Wolfgang Kersting: Gerechtigkeit und Medizin. In: Wolfgang Kersting: Recht, Gerechtigkeit und demokratische Tugend. Frankfurt/M 1997 (S. 170-212) Walter Krämer: Die Krankheit des Gesundheitswesens. Frankfurt/M 1989 Hans-Martin Sass (Hrsg): Medizin und Ethik. Stuttgart 1989 Thomas Schlich: Transplantation. Geschichte, Medizin, Ethik der Organverpflanzung. München 1998 Urban Wiesing (Hrsg): Ethik in der Medizin. Ein Reader. Stuttgart 2000 EU 4/01: Ethik im medizinischen Alltag LPE 18: Hans A. Hartmann/Konrad Heydenreich (Hrsg): Moral des schönen Seins. Beiträge zur ethischen Reflexion über Kunst und Ästhetik. Frankfurt/M 1993 (edition ethik kontrovers 1) Politik und Poesie. Das Gedicht 10/10. 2002 Praxis Deutsch 95. 1989: Literatur und Moral Christian Schenk: Muss Literatur moralisch sein? Hamburg 2001 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14 46 Ethik LPE 19: Gerhard Arlt: Philosophische Anthropologie. Stuttgart 2001 Friedhelm Decher u.a. (Hrsg): Philosophische Anthropologie im 19. Jahrhundert. Würzburg 1997 Ruth Dölle-Oelmüller/ Willi Oelmüller: Grundkurs: Philosophische Anthropologie. Stuttgart 1996 Martin Endreß/ Neil Roughley (Hrsg): Anthropologie und Moral. Würzburg 2000 Gunter Gebauer (Hrsg): Anthropologie. Leipzig 1998 Gerd Hefner: Philosophische Anthropologie. Stuttgart 2000 Willi Oelmüller u.a.: Philosophische Arbeitsbücher VII. Diskurs: Mensch. Stuttgart 1993 Werner Schüßler (Hrsg): Philosophische Anthropologie. Freiburg 2000 Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreijährigen Aufbauform Landesinstitut für Erziehung und Unterricht – Abteilung III K.u.U., LPH {Nr/Jahr} Reihe { } Nr.{ } Band { } {Datum} 17.06.03/Gue L - 01/3248 14