Klimawandel – Fakten und Argumente

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Klimawandel – Fakten und Argumente
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Inhalt:
Historische Dimension der Klimaerwärmung................................................................................... 2
Blick in die Klimageschichte führerer Jahrmillionen .................................................................... 2
Nach der letzten Eiszeit ............................................................................................................. 3
Wärme der Römerzeit ................................................................................................................ 3
Klimaoptimum im Mittelalter ....................................................................................................... 4
„Kleine Eiszeit“........................................................................................................................... 4
Jüngste Vergangenheit .............................................................................................................. 5
Überschätzte Witterungsextreme ................................................................................................... 6
Witterungsextreme der Vergangenheit ....................................................................................... 6
Witterungsextreme der Gegenwart ............................................................................................. 7
Folgen der Klimaerwärmung .......................................................................................................... 8
Eisverlust in Arktis und Antarktis ................................................................................................ 8
Aussterben der Eisbären............................................................................................................ 9
Artensterben .............................................................................................................................. 9
Ansteigen der Meere................................................................................................................ 10
Bedrohung der Korallenriffe ..................................................................................................... 11
Gletscherschwund ................................................................................................................... 12
Versiegen des Golfstroms........................................................................................................ 13
Ausdehnen der Wüsten............................................................................................................ 13
Ausbreiten von Tropenkrankheiten........................................................................................... 13
Klimaprognosen ........................................................................................................................... 13
Kritik an den Prognosen........................................................................................................... 14
Analogien zur Waldsterbens-Diskussion....................................................................................... 15
Episode des Waldsterbens....................................................................................................... 15
„Panikmache“ in Umweltfragen ................................................................................................ 16
„Panikmache“ zum Thema Klima.............................................................................................. 17
Kritik am IPCC und an der Wissenschaft .................................................................................. 19
Nutzen der Klimaerwärmung ........................................................................................................ 21
Kurioses und Erkenntnisse........................................................................................................... 23
Saubere Luft heizt Klima auf .................................................................................................... 23
Treibhauseffekt in Frage gestellt .............................................................................................. 23
Diagramm namens „Hockey Stick“ ........................................................................................... 23
Ausbruch des Vulkans Mount Saint Helens .............................................................................. 24
Einfluss der Sonne und der kosmischen Strahlung................................................................... 24
Erdbahnschwankungen............................................................................................................ 26
Chemtrail-Theorie .................................................................................................................... 26
Am Wochenende regnet es...................................................................................................... 26
Weniger statt mehr Hurrikane?................................................................................................. 26
Ozeane als Ursache für Klimawandel....................................................................................... 27
Emission von Treibhausgasen...................................................................................................... 27
CO2 als Treibhausgas? ............................................................................................................ 27
Bedeutung des anthropogenen CO2 ......................................................................................... 28
Anteil der Schweiz an den CO2-Emissionen ............................................................................. 29
Der Verkehr als CO2-Quelle ..................................................................................................... 30
Andere CO2-Emittenten............................................................................................................ 31
Flugverkehr.............................................................................................................................. 31
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Andere Treibhausgase............................................................................................................. 32
CO2-Konzentration................................................................................................................... 34
Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.......................................................... 34
Zielvorgaben (Kyoto-Protokoll)................................................................................................. 34
Wirksamkeit der Reduktionsmassnahmen auf das Klima.......................................................... 35
Freiwillige Massnahmen im Verkehrsbereich................................................................................ 35
Rahmenbedingungen............................................................................................................... 35
Vielzahl von freiwilligen Massnahmen ...................................................................................... 36
Technische Massnahmen im Verkehrsbereich.............................................................................. 37
Flächendeckende Einführung von schwefelarmen Treibstoffen (erledigt).................................. 37
Fördermassnahmen für alternative Treibstoffe ......................................................................... 37
Förderprogramme für Dieseltechnik ......................................................................................... 38
Emissionsvorschriften für Neufahrzeuge .................................................................................. 38
Beschleunigter Wechsel der Fahrzeugflotte ............................................................................. 38
Massnahmen ausserhalb des Verkehrswesens ............................................................................ 39
Anpassen statt Vermeidungsstrategie? ........................................................................................ 39
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Historische Dimension der Klimaerwärmung
Blick in die Klimageschichte führerer Jahrmillionen
•
Die Entwicklung der heutigen, seit rund einer Million Jahre dauernden geologischen Kaltphase
mit ihren Eis- und Zwischeneiszeiten wird bereit seit vielen Jahrzehnten studiert. Ein Blick in die
fernere Vergangenheit kann nun ein neues Licht auf die prognostizierte warme Zukunft werfen,
weiss man doch aufgrund versteinerter Tiere und Pflanzen, dass die Temperaturen damals
deutlich höher gewesen sein müssen. (NZZ 09.05.07)
•
Man glaubt zu wissen, dass es auf der heissen und lebensfeindlichen Oberfläche der Erde, die
sich im Lauf der Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,55 Milliarden Jahren bildete, möglicherweise bereits nach einigen hundert Millionen Jahren erste Krusten und Ozeane aus Wasser
gab. (NZZ 09.05.07)
•
Etwa 2,4 Milliarden Jahre vor unserer Zeit kam es, so legen Spuren im Gestein nahe, zu grösseren Vereisungen. Nach einer Erwärmung herrschte dann aber weit über eine Milliarde Jahre
lang erneut ein warmes Klima, das die Weiterentwicklung des Lebens begünstigte. (NZZ
09.05.07)
•
Für die Zeit etwa 700 bis 600 Millionen vor heute gibt es Sedimentspuren, die auf den ganzen
Planeten umfassende Vereisungen, eine „Snowball-Earth“, hinweisen. Diese Phasen - man
spricht von zwei - beschäftigen die Geologen intensiv. (NZZ 09.05.07)
•
Trotz vielen, zum Teil starken Schwankungen wird das Klima der letzten Jahrhundertmillionen
insgesamt als deutlich wärmer eingestuft als das heutige. Die CO2-Werte scheinen zum Teil
beim Mehrfachen des derzeitigen Wertes gelegen zu haben. (NZZ 09.05.07)
•
Vor etwa 50 Millionen Jahren ist, wie die Temperaturindikatoren zeigen, eine langfristige Abkühlung in Gang gekommen. Bis vor etwa 34 Millionen Jahren, als dies zur Bildung eines ersten
Eisschildes auf der Antarktis führte, sank die Tiefsee-Temperatur um etwa 7 Grad. Nach einer
nochmals wärmeren, bis vor etwa 15 Millionen dauernden Phase setzte sich die Abkühlung laut
den Daten aus Tiefseesedimenten weiter fort. (NZZ 09.05.07)
•
Vor 5 bis 3 Jahrmillionen sollen zwar bereits ähnlich tiefe CO2-Konzentrationen vorgeherrscht
haben (tief im Vergleich zur Vergangenheit), wie sie bei uns für die Zukunft erwartet werden,
und auch die Stärke der Sonneneinstrahlung scheint vergleichbar gewesen zu sein. Aber die
Temperaturen, vor allem jene an den Polen, waren viel höher, so dass sich im Norden noch keine ständige Eisdecke bilden konnte; der Meeresspiegel lag daher bis etwa 25 Meter über der
heutigen Marke. (NZZ 09.05.07)
•
Die Erde rutschte vor etwa 1 Million Jahren in die heutige kalte Phase mit ausgeprägten Eiszeiten, die auch in Europa zu flächendeckenden Vergletscherungen führten. (NZZ 09.05.07)
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Nach der letzten Eiszeit
•
Gemäss den Daten aus den Eisbohrkernen waren die Temperaturen vor 125'000 Jahren drei
bis fünf Grad höher als heute. Ursache war eine veränderte Position der Erdachse gegenüber
der Sonne, was die Erwärmung bewirkte. (IPCC-Bericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Es lebten in der letzten Warmzeit vor rund 120'000 Jahren tropische Nilpferde in Rhein und
Themse. Die Fossilien belegen dies. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische
Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
•
Zur Zeit der Dinosaurier kletterte die Oberflächentemperatur der Ozeane bis auf Badewannenniveau. Vor 30'000 Jahren schwankte das lokale Klima in Europa nach Änderungen
der Meeresströme mehrmals um fast zehn Grad Celsius innerhalb eines Jahrzehnts.
(Weltwoche, Nr. 42.06, S. 68)
•
Weshalb gibt es überhaupt einen Zürichsee? Wir kennen alle die Antwort: Einen Zürichsee –
wie auch einen Genfer-, Boden- oder Luganersee – gibt es, weil in der Eiszeit plötzlich eine
Klimaerwärmung einsetzte und alle Gletscher zum Schmelzen brachte, welche die Täler ausgefüllt hatten, in denen sich später das geschmolzene Eis zu Seen staute. (Facts 24.02.2005)
•
Seit dem Ende der letzten Eiszeit kann sich die Menschheit eines bemerkenswert ausgeglichenen Klimas erfreuen. Doch erdgeschichtlich gesehen ist dies eine grosse Ausnahme. Die
Klimageschichte lehrt, dass heftige Klimaschwankungen die Regel sind. (NZZ 07.11.01)
•
Seit etwa 11'600 Jahren befinden wir uns in einer Zwischeneiszeit, dem Holozän. (NZZ
09.05.07)
•
Es gibt nur eine Konstante – den Klimawandel selbst. Er prägte die Geschichte der Erde wie
der Menschheit. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
•
Klimawandel ist der Normalfall. Das Klima hat sich verändert, solange die Welt existiert, und
wird dies auch weiterhin tun. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Schon vor dem Erscheinen des Menschen gab es wärmere und kältere Zeiten als heute, mitunter auch abrupte Temperaturschwankungen um mehrere Grad innerhalb weniger Jahre.
(Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Das endgültige Ende der Kaltzeit kam schlagartig. Vor 11'560 Jahren schoss die durchschnittlicher Jahrestemperatur innerhalb von nur fünf bis höchstens 15 Jahren um fünf bis sechs
Grad Celsius auf heutige Werte nach oben. (NZZ 07.11.01)
•
Mittels Eisbohrkernen wurden für die Zeit zwischen 85'000 und 15'000 Jahren vor heute
insgesamt 21 solche Ereignisse nachgewiesen. Dabei zeigte sich jeweils folgendes Muster:
Die Temperatur geht über einen Zeitraum von eineinhalbtausend Jahren oder ein Mehrfaches
dieser Zeitspanne stufenweise um einige Grad nach unten, um dann plötzlich in weniger als
zehn Jahren wieder um einen ähnlich hohen Betrag nach oben zu schiessen. (NZZ 07.11.01)
•
Vor rund 16’000 Jahren wanderten die ursprünglichen Vorfahren der heute lebenden Briten
und Iren aus Iberien auf die Britischen Inseln. (…) Die Inseln waren damals unbewohnt. Zuvor
vertrieb die Eiszeit, die Europa 4000 Jahre lang eingehüllt hatte, die früheren Bewohner, und
zwar nach Spanien und Italien. Erst als das Klima wärmer wurde und sich die Gletscher zurückzogen, wanderten die Menschen wieder nordwärts. Sie konnten die Inseln damals zu
Fuss entlang der Atlantikküste erreichen, weil der Ärmelkanal und die Irische See wegen des
tiefen Meeresspiegels noch Land waren. (SonntagsZeitung 25.03.07)
•
Während des Optimums des Holozäns vor 6'000 bis 7'000 Jahren war es auf Erden im Schnitt
zwei bis drei Grad wärmer als heute, und es fielen mehr Niederschläge. Die Sahara war damals
eine lebensfreundliche Savanne. (Weltwoche Nr. 21.02)
Wärme der Römerzeit
•
Klimatologe Heinz Wanner: Die Wärme der Römerzeit kann man sich erklären, dass es keine
klimawirksamen tropischen Vulkanausbrüche hat, und die Sonne leuchtete auf stabil hohem
Niveau. „Es war eine sehr angenehme, warme Zeit ohne klimatische Störungen. Durch das
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grosse Moos im Seeland führte eine Verkehrsachse der Römer. Die Sümpfe und Überschwemmungen dort, die man mit der Korrektion der Juragewässer später aus der Welt
schaffte, das waren wohl Kinder der Kleinen Eiszeit.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Klimatologe Heinz Wanner: „Interessant ist, dass die Phase nach dem Zusammenbruch des
Römischen Reiches, nämlich die Zeit der Völkerwanderung von 400 bis 800 nach Christus,
wieder in einen Zeitraum kälteren Klimas und schwacher Leuchtkraft der Sonne fällt. Das ist
wohl auch nicht ganz zufällig. Besonders in Nordeuropa war es da sehr unwirtlich.“
(Weltwoche Nr. 4.07)
Klimaoptimum im Mittelalter
•
Gemäss der renommierten Wissenschaftszeitung „Nature“ sei es im 9. und 10. Jahrhundert
auf der Erde schon einmal so warm gewesen wie heute, obwohl damals bekanntlich keine
Autos auf den Strassen unterwegs waren. (NZZ am Sonntag 20.02.05)
•
Würde man die gegenwärtigen Temperaturen mit der mittelalterlichen Warmzeit vergleichen,
ergäbe sich keine Erwärmung. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Das mittelalterliche Klimaoptimum kannte höchstwahrscheinlich wärmere Zeiten als wir heute
und war gekennzeichnet von blühender Landwirtschaft und einem weitgehend eisfreien
Grönland (sprich: Grünland). (Weltwoche Nr. 21.02)
„Alle Rekonstruktionen zeigen, dass es im Mittelalter ein Klimaoptimum gab, dessen Ausmass
hinsichtlich Jahresmitteltemperatur und Niederschlag heute noch nicht wieder erreicht ist.“
(Dr. Ulrich Berner, Leiter der Klimaabteilung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und
Rohstoffe in Hannover; in: Bild der Wissenschaft 11/2001)
•
Diese Periode führte zur Blütezeit der Wikingerkultur. Die Hälfte der riesigen Landmasse
Grönlands konnte für Ackerbau und Viehzucht genutzt werden. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner
Republik 4 / 2004)
„Die Wikinger konnten um diese Zeit nur deshalb nach Nordamerika segeln, weil die Nordpassage nach Nordamerika eisfrei war“, sagt Ernest Rudel, Leiter der Abteilung für Klimatologie an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. (Weltwoche Nr. 21.02)
Als Grönland, das Erik der Rote sicher nicht zufällig nach der Farbe grün benannte, im Mittelalter von den Wikingern besiedelt wurde, war das Klima so mild, dass man umfangreichen
Ackerbau, Rinder- und Schweinezucht betreiben konnte. Das Nordmeer war zu einem guten
Teil eisfrei. (Weltwoche Nr. 17.07)
•
Im „Historischen Lexikon der Schweiz“ schreibt Christian Pfister: „Bis um 1300 lagen die Temperaturen im Sommerhalbjahr zeitweise etwas höher als im Durchschnitt des 20. Jahrhunderts,
namentlich im 11. und im 13. Jahrhundert. Strenge Winter waren vor allem im 13. Jahrhundert
seltener als in der Periode zwischen 1300 und 1900. Feigenbäume gediehen bis auf die geografische Breite von Köln. Die Alpengletscher waren damals so weit zurückgeschmolzen wie heute.“
•
Afrika war im letzten Jahrtausend zumeist trockener als gegenwärtig. Lang anhaltende Dürrezeiten dominierten und liessen die Sahara entstehen. Erst das 20. Jahrhundert verlief dort
überdurchschnittlich regenreich, das Jahrhundert unserer Klimaerwärmung. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
•
Klimatologe Heinz Wanner: Ursache der Mittelalterlichen Warmphase war „wohl wieder die hohe
Leuchtkraft der Sonne, wie in der Römerzeit. Und keine tropischen Vulkane. Der erste grosse
Vulkanausbruch war um 1256. Man kann das datieren, weiss aber noch nicht, wo er stattgefunden hat. Das war nach unseren neusten Analysen der grösste Vulkanausbruch der letzten 6000
Jahre. Der hat die Kleine Eiszeit eingeleitet.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
„Kleine Eiszeit“
•
Gegen Ende des Mittelalters begann die kühle Periode der „kleinen Eiszeit“, die klirrend kalte
Winter nach Europa brachte. Schelde und Rhein waren monatelang zugefroren, wie die
Gemälde alter niederländischer Meister dokumentieren. Auf der Themse hielt man Volksfeste
ab. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
•
In den besonders strengen Wintern des 16. und 17. Jahrhunderts drangen Wölfe aus dem Osten
bis Zentralfrankreich vor. Die Fichte gewann als kältetoleranter Waldbaum weithin an Boden. In
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Bayern löste Bier den Wein ab und wurde „Nationalgetränk“, weil es nun in fast allen Wintern
genügend Eis gab zur monatelangen Kühlung in den Eiskellern. Und so fort. (Josef H. Reichholf,
Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
•
Klimatologe Heinz Wanner: „Wir verstehen heute ziemlich gut, warum es die Kleine Eiszeit
gegeben hat: Die Leuchtkraft der Sonne war schwach, die Einstrahlung auf der Nordhalbkugel
war schwach, und wir hatten eine starke Vulkantätigkeit.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
Jüngste Vergangenheit
•
Die Kleine Eiszeit in Europa endete um die Mitte des 19. Jahrhunderts herum. Seither stiegen
die Temperaturen an, bis sie zwischen 1940 und 1970 leicht sanken. Das löste in den siebziger
Jahren Warnungen vor einer neuen Eiszeit aus. Seit den Achtzigern setzt sich die Erwärmung
wieder fort. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004) - Der amerikanische Klimawissenschaftler Stephen Schneider warnte 1971 vor einer neuen Eiszeit. (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Viele Temperaturkurven fangen mit dem Beginn der regelmässigen Aufzeichnungen um 1860
an. Dieser Termin fällt mit dem Ende der „kleinen Eiszeit“ und somit einem TemperaturMinimum zusammen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Heinz Wanner, Klimatologe: „Unser Wetter wird von der sogenannten Nordatlantischen Oszillation beeinflusst, die in Zeitskalen von zwanzig bis dreissig Jahren schwingt. Von 1950 bis 1975
hatten wir eine Serie von kalten, zum Teil auch schneereichen Wintern. Von 1975 bis 1998 waren die Winter wärmer, und seither beobachten wir wieder eine Rückkehr zu kühleren Episoden.
Das ist eine sehr natürliche Schwingung.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
•
In den vergangenen 250 Jahren – seit der kleinen Eiszeit zwischen 1550 und 1750 – hat sich
das Klima auf Erden ziemlich kontinuierlich erwärmt. Die Temperaturerhöhung des 20. Jahrhunderts wird auf rund 0,6 Grad veranschlagt. Die grösste Erwärmung fand allerdings zwischen
1910 und 1945 statt, als das Menschen gemachte CO2 noch keine grosse Rolle spielte.
(Weltwoche Nr. 21.02)
•
Seit den 1970er Jahren nimmt die Temperatur um knapp 0,2 Grad pro Jahrzehnt zu. Der beobachtete globale Erwärmungstrend der letzten Dekade verläuft bis dato ziemlich gleichmässig
und linear - nicht expontentiell. (…) Ein Blick auf den Temperaturverlauf der letzten 100 Jahre
zeigt bis etwa 1940 einen ähnlich raschen Anstieg wie heute, obwohl die Treibhausgase dabei
noch keine grosse Rolle gespielt haben können. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Ein Schreiben des Präsidenten der Royal Society an die britische Admiralität vom 20. November
1817 hat den folgenden Wortlaut: „In den Regionen um den Polarkreis hat ein bemerkenswerter
Klimawechsel stattgefunden. Mehr als 2'000 Quadratmeilen Eisfläche zwischen 74 und 80 Grad
nördlicher Breite, die bislang die Grönlandsee bedeckten, sind in den letzten zwei Jahren vollkommen verschwunden.“ Die Kälte, die das Gebiet für Jahrhunderte in einen undurchdringlichen
Eispanzer verwandelt hatte, sei offenbar in kürzester Zeit höheren Temperaturen gewichen.
Auch in Zentraleuropa registriert der Bericht alarmierende Zeichen für eine rasche Klimaerwärmung: „Alle Flüsse, die im Hochgebirge entspringen, haben aufgrund der abgetauten Schneeund Gletscherwasser weite Regionen überschwemmt.“ (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Das Klima in unserer Region ist keineswegs stabil. In der Zusammenfassung einer NFPTeilstudie (NFP 31 „Klimaänderungen und Naturkatastrophen“) schrieb der Umwelthistoriker
Christian Pfister 1998: „Die auffallendsten Signale im ganzen Kalenderjahr sind einerseits die
Häufung kalttrockener Anomalien zwischen 1565 und dem späten 19. Jahrhundert („kleine
Eiszeit“), andererseits das herausragende Maximum der warmen Anomalien im Jahrzehnt
1986-1995 (ein mögliches Signal der globalen Erwärmung).“
•
Ein Blick auf den Temperaturverlauf der letzten hundert Jahre zeigt bis etwa 1940 einen ähnlich
raschen Anstieg wie heute, obwohl die Treibhausgase dabei noch keine grosse Rolle gespielt
haben können. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Im 20. Jahrhundert, das kühl begann, gab es eine erste Erwärmungsphase von 1923 bis 1947,
an die sich eine Abkühlung anschloss, die bis 1977 dauerte. In den folgenden Jahren stellten die
Wissenschaftler eine noch nie beobachtete Erwärmung von 0,7 +/- 0,25 Grad pro Jahrzehnt
fest, die in das Jahrzehnt mit höchstwahrscheinlich den heissesten Sommern von 1994 bis in
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die Gegenwart mündete. Eine Erwärmungsphase, die mit jener in der ersten Hälfte des letzten
Jahrhunderts vergleichbar ist, findet sich zwischen 1731 und 1757. (NZZ 05.03.2004)
•
Elf der zwölf letzten Jahre waren die heissesten seit Beginn der Messungen von 1850. (IPCCBericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Richard S. Lindzen, US-Klimatologe, auf die Frage „Wie erklären Sie sich denn die jüngste
Erwärmung?“: „Ich sehe die nicht. Die Erwärmung passierte von 1976 bis 1986, dann ist sie
abgeflacht.“
Weitere Frage: „Sie akzeptieren aber, dass es generell wärmer wird?“: „Ja, aber wir sprechen
da von Zehnteln. Wenn man die Unsicherheiten in den Daten berücksichtigt, hatte man Erwärmung von 1920 bis 1940, Abkühlung bis 1970, Erwärmung wieder bis Anfang der neunziger Jahre. Aber man kann das nicht so genau sagen, wie immer behauptet wird. Es gibt keine
wesentlichen Unterschiede zwischen den Temperaturen von heute und jenen in den zwanziger und dreissiger Jahren. Das System ist nie konstant. Und das Ende der Welt auszurufen
angesichts von ein paar Zehntelgraden, ist lächerlich.“
Weitere Frage: „Gerade diese Zehntelgrade könnten ungeheure Folgen haben.“: „Ja, sie könnten - immer dieser Irrealis. Das Problem ist, dass die Medien ein Riesentheater um Temperaturunterschiede machen, die im Bereich der Ungewissheit liegen. Unserer Messmethoden sind
zum Beispiel einfach noch zu ungenau. (…) Die Hauptfrage bleibt: Sind diese 0,5 Grad eine
grosse oder eine kleine Veränderung, ist es ernst oder nicht? Wir wissen es nicht. Es sollte sich
niemand schämen zu sagen, dass noch viel ungewiss ist. Und ein paar Zehntelgrade machen
noch keinen ewigen Sommer.“ (Weltwoche Nr. 13.07)
•
Als wärmstes Jahr gilt 1998 mit 14,52 Grad (Globaltemperatur), in dem die zyklische Meereserwärmung El Niño in besonders starker Ausprägung auftrat. (Weltwoche Nr. 5.07) In den acht
Jahren seitdem wurde der Rekordwert nicht mehr übertroffen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Am Südpol allerdings, so die angesehene amerikanische Fachzeitschrift „Nature“ im Januar
2002, ist es nicht wärmer, sondern kälter geworden: um 0,7 Grad pro Jahrzehnt. Und wie warm
ist es tatsächlich? Das lässt sich nicht so genau sagen, weil auf zwei Dritteln der Erdoberfläche
gar keine Messstationen stehen, in den Ozeanen nämlich. (auto motor sport 19/2002)
•
Wenn von einer Erwärmung der Antarktis die Rede ist, bezieht sich dies in der Regel auf die
Antarktische Halbinsel. Die macht allerdings nur zwei Prozent der antarktischen Landmasse
aus. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Die globale Erwärmung ist erstaunlich regional. So entfallen etwa drei Viertel der Erwärmung
der letzten dreissig Jahre auf die nördliche Hemisphäre. Die Südhalbkugel, die zum überwiegenden Teil von Meeren bedeckt ist, zeigt nur sehr moderat steigende Temperaturen.
(Weltwoche Nr. 5.07)
Überschätzte Witterungsextreme
Witterungsextreme der Vergangenheit
•
Über die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen dem „sogenannten Treibhauseffekt“
und Naturkatastrophen sagte Pfister 1999 in einem Interview (Die Weltwoche Nr. 50.06, S. 37):
„Im Alpenraum sind 1864-1900 im Herbst 28 Prozent mehr Niederschlag gemessen worden als
1901-1960. Kein Wunder, dass in dieser Zeit Überschwemmungen vom Typ ‚Uri 1987‘ vermehrt aufgetreten sind! Aufgrund dieser bedeutenden natürlichen Schwankungen in der Häufigkeit von Naturkatastrophen ist es nahezu unmöglich, ihr Auftreten zum Treibhauseffekt in
Beziehung zu setzen, geschweige denn, sie vorherzusagen.“
•
Zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert gab es die grössten Hochwasser- und Sturmkatastrophen und extrem kalte Winter. Aus dieser letzten Kaltzeit mit ihrem Höchststand der Gletscher
ging unsere Zeit hervor. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
•
Josef H. Reichholf, Biologe, Leiter Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung in
München, lehrt an beiden Münchner Universitäten Ökologie und Naturschutz: „Die grössten
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Überschwemmungen, die schwersten Stürme, bitterkalte Winter und Seuchen hatte es früher
nicht in den warmen Jahrhunderten gegeben, sondern in den Kaltzeiten. Die „Kleine Eiszeit“
traf die Menschen besonders hart. Könnten wird uns heute noch solche Winter leisten, in denen es wochenlang Kälte unter minus 20 Grad Celsius gegeben hat?“ (NZZ am Sonntag,
20.05.07)
Witterungsextreme der Gegenwart
•
Auch wenn die neunziger Jahre einen anderen Eindruck hinterlassen haben, so war das
20. Jahrhundert insgesamt doch ausgesprochen arm an Naturkatastrophen. In früheren Jahrhunderten, das zeigen Untersuchungen des Schweizer Klimahistorikers Christian Pfister,
mussten die Menschen weitaus häufiger mit Wetterextremen fertig werden. (NZZ 07.11.06)
•
In einem Zeitraum von mehreren hundert Jahren nehmen sich aktuelle Ereignisse meist bescheidener aus als in der Optik der Zeitgenossen. Laut Umwelthistoriker Christian Pfister (in
der Studie „Witterungsextreme und Waldschäden in der Schweiz“; 1988) ist die „Tendenz,
klimatische Anomalien in der jüngsten Vergangenheit gegenüber älteren zu überschätzen,
weit verbreitet und wohlbekannt“.
In seiner NFP-Studie kommt Pfister zum Schluss: „Die Häufigkeit von Naturkatastrophen in den
beiden letzten Jahrzehnten liegt in der Schweiz voll in der natürlichen Bandbreite der letzten
fünfhundert Jahre.“
•
Verbreitet sind in den letzten 50 Jahren Temperaturextreme beobachtet worden. Kalte Tage
und Nächte sowie Frost haben zahlenmässig abgenommen. (IPCC-Bericht 2007; Basler
Zeitung 03.02.07)
•
Es ist nicht klar, ob extreme Wetterereignisse zugenommen haben – oder nur die Aufmerksamkeit für diese. Richtig ist, dass die materiellen Schäden immer mehr zunehmen. Das liegt
aber vor allem daran, dass immer mehr Menschen in gefährdeten Gebieten – beispielsweise
an den Küsten – siedeln. Auch haben sie durch wachsenden Wohlstand immer mehr Hab
und Gut. Und sie sind immer häufiger versichert. Wichtig ist auch: Die Zahl der bei klimabedingten Katastrophen umgekommenen Menschen ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark
rückläufig. Dies liegt daran, dass man sich gegen Stürme, Fluten, Missernten und dergleichen heute besser schützen kann. Trotz steigender Temperatur ist das Leben für die Menschen sicherer geworden. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Laut des Beratenden Organs für Fragen der Klimaänderung (Organe consultatif sur les
changements climatiques, OcCC) haben sich im 20. Jahrhundert, in dem die Temperatur
global um 0,6 Grad gestiegen ist, die warmen und die kalten Temperaturextreme in allen
Jahreszeiten erhöht. Die Verminderung der sehr kalten Tage in den neunziger Jahren wird
mit einem Rückgang der Bisenlagen erklärt; ob diese Veränderung der atmosphärischen
Strömung eine Folge der globalen Klimaänderung ist, scheint jedoch noch unklar. Die in diesem Jahrhundert erwartete Erwärmung ist laut dem Bericht des OcCC jedoch mit grosser
Wahrscheinlichkeit mit einer Erhöhung der Temperaturextreme verknüpft. (NZZ 25.09.03)
•
Eine interdisziplinäre Analyse hat gezeigt, dass die Häufigkeit von Überschwemmungen in
den letzten 500 Jahren stark variierte und trotz Klimaerwärmung kein klarer Trend sichtbar ist.
(…) Im 20. Jahrhundert konnte einzig für das Einzugsgebiet des Rheins eine signifikante
Zunahme von Überschwemmungen nachgewiesen werden. Die Einzugsgebiete von Elbe und
Main zeigen aufgrund der verfügbaren Beobachtungen keinen signifikanten Trend. (…) Beim
Auftreten von Überschwemmungen spielen langfristige Schwankungen der atmosphärischen
Zirkulation und der damit verbundenen Feuchtetransporte von Atlantik und Mittelmeer Richtung Europa eine wichtige Rolle. (This Rutishauser und Heinz Wanner, in: NZZ 22.12.04)
•
Klimaforscher Hans von Storch: „Es ist falsch, Extrem-Ereignisse wie etwa das ElbeHochwasser auf den Klimawandel zurückzuführen.“ (Weltwoche Nr. 51/52.03)
•
Die wachsenden Schäden entstehen auch dadurch, dass zunehmend Risikogebiete besiedelt
und bewirtschaftet werden. (…) Unter dem Strich kommt es die Menschheit billiger, den
Klimawandel zu bekämpfen, als mit ihm zu leben. (Weltwoche, Nr. 42.06, S. 70)
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Nach den zwei Rekordjahren 2004/05 haben Katastrophen im Jahr 2006 massiv weniger
Schäden verursacht. Die niedrige Schadensbelastung geht u.a. auf die ruhige Hurrikansaison
in den USA und das Ausbleiben teurer Grosschäden in Europa zurück. (NZZ 09.03.07)
•
Laut den Experten zeigt sich, dass in den letzten Jahrzehnten vor allem die Schäden von wetterbedingten Naturkatastrophen zunahmen. Hinter diesem Schadensanstieg stünden die steigende Konzentration von Sachwerten und die Ausdehnung städtischer Agglomerationen in
gefährdete Gebiete. (NZZ 09.03.07)
•
„Über den Zusammenhang zwischen Hurrikanen und globaler Erwärmung gibt es noch keinen
wissenschaftlichen Konsens“, sagt der Hurrikanforscher Kerry Emanuel.
(Weltwoche, Nr. 24.06, S. 70)
•
Vermehrte oder stärkere Wirbelstürme erwartet William Gray von der Universität Colorado,
der führende Hurrikan-Experte der USA, als Folge des gestiegenen CO2-Niveaus nicht. Er
verwies vor republikanischen Abgeordneten darauf, dass die Zahl der Wirbelstürme, die an
der Atlantikküste auf das Festland der USA getroffen seien, in den vergangenen 40 Jahren im
Vergleich zu 40 Jahren davor zurückgegangen sei, trotz eines in dieser Zeit gestiegenen
CO2-Niveaus. (AP 28.04.07)
•
Im Winter 2005/06 herrschte in der Schweiz extreme Trockenheit. Am 13. Februar 2006 lag der
Wasserspiegel des Bodensees nur noch wenige Zentimeter über dem tiefsten je gemessenen
Stand vom Februar 1858. Das Ereignis wurde verschiedentlich als Zeichen des Klimawandels
gedeutet. Eine Untersuchung von Rolf Weingartner (Geographisches Institut der Universität
Bern) über die Häufigkeit solcher Ereignisse in den letzten 500 Jahren kam zum Schluss, dass
sich seit 1540 insgesamt 31 extreme Niederwasser-Ereignisse finden. Sie traten ausnahmslos
in den Monaten November bis März auf. (NZZ 31.01.07)
•
Es ist sehr wahrscheinlich (very likely), dass Wetterextreme wie Hitzewellen und Starkniederschläge in Zukunft häufiger auftreten. (IPCC-Bericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Nigel Lawson, der frühere Schatzkanzler Thatchers und pointierte Analyst des Zeitgeschehens: „Es gibt keinen Grund zur Hysterie. Die Fakten, wie sie vorliegen, sind nicht alarmierend.“ (Weltwoche Nr. 8.07)
Folgen der Klimaerwärmung
Eisverlust in Arktis und Antarktis
•
Die Temperaturen in der nördlichen Arktis sind fast doppelt so hoch gestiegen wie die weltweiten Durchschnittwerte der letzten hundert Jahre. Allerdings gibt es hier eine grosse Variation.
Und zwischen 1925 und 1945 wurde schon einmal eine Warmphase beobachtet. Vielleicht
entspringt das Rumoren in den Eisschichten auch natürlichen Launen der Natur. (IPCCBericht 2007; Basler Zeitung 05.02.007; Facts 8/07)
•
Das arktische Eis schrumpft um 2,7 Prozent pro Jahrzehnt. (IPCC-Bericht 2007; Basler
Zeitung 05.02.07)
•
Das arktische Eis schmilzt schnell. Von durchschnittlich 3,1 Meter Dicke schrumpfte es in den
letzten 30 Jahren auf 1,8 Meter. Zudem ist eine Fläche der Grösse Frankreichs und Spaniens
bereits zerronnen.
Und gemäss einer Studie „Arctic Climate Impact Assessment“ (Acia) steigen die Temperaturen
im hohen Norden fast doppelt so schnell wie in den meisten anderen Erdregionen.
Um vier bis sieben Grad könnte sich die Arktis bis zum Ende des Jahrhunderts erwärmen –
der Nordpol wäre dann wahrscheinlich zumeist eisfrei. (SonntagsZeitung 28.11.04)
•
Manche Glaziologen vermuten, dass es sich bei der gegenwärtigen Erwärmung am Nordpol
(wie in der Antarktis) um einen zyklischen Vorgang handeln könnte. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Von Forschern aus der Tiefe hervorgeholte Bohrkerne erzählen die erstaunliche Klimageschichte, dass die Arktis vor 55 Millionen Jahren subtropisch warm war.
(SonntagsZeitung 28.11.04)
Klimawandel – Fakten und Argumente
-9strasseschweiz – Verband des Strassenverkehrs FRS
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•
Das Eis der Antarktis zieht sich seit der letzten Eiszeit vor 10'000 Jahren zurück – und wird
dies vermutlich weitere 7'000 Jahre tun. Eine Beschleunigung dieser Entwicklung scheint es
nicht zu geben. Laut IPCC-Bericht (2001) ist durch Satellitenbeobachtung seit 1970 keine
signifikante Veränderung am Eispanzer der Antarktis feststellbar. Die grossflächigen Eisabbrüche (2002) führen die Wissenschaftler vor Ort auf eine ungewöhnliche lokale Erwärmung
zurück. Gründe: unbekannt. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Man weiss, dass auch auf dem Mars die Eiskappen dünner werden, obwohl der CO2Ausstoss auf unserem Nachbarplaneten eher gering ist. (Weltwoche Nr. 11.07)
Aussterben der Eisbären
•
In der Hudson Bay und in der südlich anschliessenden James Bay befinden sich die südlichsten Eisbärpopulationen der Welt. Hier ist die Zahl der Bären in den letzten zwanzig Jahren um
22 Prozent zurückgegangen, immer mehr Tiere leiden an Unterernährung. Grund dafür ist die
Temperaturzunahme der letzten zwanzig Jahre, die in der Arktis besonders stark war. (…)
Auch in der westgrönländischen Disko-Bucht am Baffin-Meer ist die Eisbärenpopulation leicht
rückläufig. Hier, wo ebenfalls zahlreiche Touristen zum Gletscher- und Bärenschauen anreisen, gibt es seit Jahren keine geschlossene Eisdecke mehr. (Weltwoche Nr. 17.07)
•
Von 13 kanadischen Eisbär-Populationen sind elf stabil oder nehmen sogar zu. (…) Sollte es
wärmer werden, wäre dies für die Eisbären vermutlich auch kein grosses Problem. (…) In den
Sommermonaten leben viele Eisbären in der schnee- und eisfreien Tundra und kommen dort
auch gut zurecht. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Zwar gibt es einige Regionen, in denen die Populationen offenbar auch in Folge der dünner
werdenden Eisschichten abnehmend ist, wie etwa in der kanadischen Hudson Bay - in andern
hingegen nimmt sie zu. Insgesamt hat sich seit den fünfziger Jahren, als es nur noch 5000
Exemplare gab, der Bestand in den neunzehn Populationen rund um den Nordpol verfünffacht. Mit dem Klima hat das jedoch nichts zu tun, sondern mit der Einschränkung der Jagd
durch den Menschen. (Weltwoche Nr. 17.07)
•
In den letzten Jahren wurden immer wieder Meldungen über einen wachsenden Kannibalismus unter Eisbären lanciert, der Folge der Nahrungsknappheit durch das abschmelzende Eis
sei. Genau betrachtet ist jedoch jedes Mal von denselben drei Fällen aus dem Jahr 2004 die
Rede, die immer wieder vorgebracht werden. Dabei ist bei ausgewachsenen männlichen Bären Kannibalismus nichts Ungewöhnliches. Unterlegene Gegner eines Kampfes oder auch
Jungtiere werden gelegentlich verspeist. Bei keinem anderen Säugetier wird so häufig Kannibalismus beobachtet wie bei Bären. (Weltwoche Nr. 17.07)
•
Eine andere Klima-Schauergeschichte geht so: Aus lauter Verzweiflung würden sich Eisbären
nun schon mit Braun- und Grizzlybären paaren. Tatsächlich ist es wohl vereinzelt zu solchen
Fällen gekommen, allerdings begegnen sich die verschiedenen Bären nur sehr selten. Dann
aber spricht biologisch nichts dagegen. Der Eisbär ist mit dem Braunbären eng verwandt, sie
können untereinander fortpflanzungsfähige Nachkommen zeugen. In Gefangenschaft ist das
öfter geschehen. (Weltwoche Nr. 17.07)
•
In der letzten Zwischeneiszeit vor 15'000 bis 10'000 Jahren waren die Temperaturen in der
Arktis erheblich höher als heute, auch in der mittelalterlichen Warmzeit war das Nordmeer zu
einem guten Teil eisfrei. Der Eisbär hatte sich damit offenbar arrangiert. (Dirk Maxeiner, P.M.
5/2007)
•
Als vor 12'000 Jahren das Ende der letzten Eiszeit mit einem raschen Klimawandel einsetzte
und durch das Abschmelzen des Nordeises der Meerespiegel um mehr als hundert Meter anstieg, starben in Europa zwar die Mammuts, Wollnashörner und Riesenhirsche aus, der Eisbär aber hat auch das überlebt. (Weltwoche Nr. 17.07)
Artensterben
•
Zwei einfache Befunde sprechen dagegen, dass höhere Temperaturen zu einem Rückgang
der Artenvielfalt führen:
Erstens nimmt die Artenvielfalt der Erde zum Äquator hin immer mehr zu. Die geringste Arbentvielfalt herrscht an den Polen und in der Kälte der Hochgebirge, die höchste im tropischen
Regenwald.
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Zweitens waren die Warmzeiten der Erdgeschichte immer die artenreichsten, während in den
Eiszeiten die Vielfalt abnahm. Artenverluste in beträchtlichem Umfang hatten die Kaltzeiten
(Glaziale) des Eiszeitalters (Plestozän) gebracht. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Josef H. Reichholf, Biologe, Leiter Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung in
München, lehrt an beiden Münchner Universitäten Ökologie und Naturschutz: „Warme Ze8iten
waren für die Biodiversität stets die guten Zeiten. Der Artenreichtum fällt von den Tropen zu
den Polen hin stark ab. Die kalten Regionen sind artenarm. Die Eiszeiten vernichteten einen
Grossteil der früheren Artenfülle, die es auch bei uns gegeben hat. (…) Ein wärmeres Klima
wird also die Lebensvielfalt nicht generell bedrohen. Die Zukunft der Arten hängt viel mehr von
der Art der Landnutzung ab. Höchst artenreiche Tropenwälder fallen gegenwärtig der Vernichtung anheim, weil sie in Soja-Felder umgewandert werden - als Futtermittel für unser Stallvieh.
(…) Auf dem überdüngten Land wird der bodennahe Bereich immer feuchter und kälter. Die
mageren, dürftig bewachsenen und bodennah warmen Flächen waren früher die Träger unserer Artenvielfalt gewesen. Seit Jahrzehnten beklagt der Naturschutz zu Recht ihren Rückgang.
Aber daran ist nicht das Klima schuld. Es liegt an der Überdüngung, vor allem an der Gülle
aus Massenviehhaltung, dass bunte Blumen, Schmetterlinge und viele Vögel auf den Fluren
Mitteleuropas rar geworden sind.“ (NZZ am Sonntag, 20.05.07)
Ansteigen der Meere
•
Die Ozeane haben sich bis in eine Tiefe von 3000 Metern erwärmt. Sie haben 80 Prozent der
zusätzlichen Wärme aus dem Klimasystem aufgenommen, und sie haben sich ausgedehnt.
der Anstieg der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert hat 17 Zentimeter betragen. (IPCC-Bericht
2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC; 2001) geht davon aus, dass der
Meeresspiegel im 21. Jahrhundert je nach Modell insgesamt um zehn bis 80 Zentimeter (elf
bis 88 cm; Weltwoche Nr. 21.02) ansteigen wird. Allerdings gibt es Stimmen, die diese Abschätzung hinterfragen. (NZZ 07.11.01)
•
Gemäss den Temperaturszenarien ist mit einem Anstieg des Meeresspiegels von 18 bis
59 Zentimetern bis ins Jahr 2099 zu rechnen. (IPCC-Bericht 2007, Basler Zeitung 03.02.07)
•
„Im Vergleich zu den letzten Berichten sind die Zahlen (des IPCC-Berichts) nicht bedrohlicher
geworden. Der letzte IPCC-Bericht ging noch davon aus, dass der Meeresspiegel um bis zu
90 Zentimeter steigt. Jetzt ist von 40 Zentimeter die Rede. Aber eine grosse Boulevardzeitung
macht daraus die Schlagzeile ’In 13 Jahren geht die Welt unter’.“ (Ulrich Cubasch, Leiter der
Arbeitsgruppe „Wechselwirkungen im Klimasystem der Erde“ am Institut für Meteorologie der
Freien Universität Berlin; in: Weltwoche Nr. 19.07)
•
Ein Anstieg der Ozeane um einen halben Meter, wie er bis zum Ende des Jahrhunderts denkbar
ist, wäre eine klimahistorische Lappalie – in extremen Treibhausphasen während der Erdgeschichte standen die Meeresspiegel siebzig Meter höher als heute. (Weltwoche, Nr. 42.06, S. 68)
•
Um etwa 5500 v. Chr. spaltete ein Anstieg des Meeresspiegels Irland, Grossbritannien und den
Kontinent voneinander ab. (SonntagsZeitung 25.03.07)
•
Der zusätzliche halbe Meter würde allein in Bangladesch acht Millionen Bürger zur Flucht in
höhere Gegenden zwingen. Die Niederlande kostete der Ausbau der Deiche mehr als eine
Milliarde Euro. (Weltwoche, Nr. 42.06, S. 68)
•
Bis zu 200 Millionen Menschen werden laut einer britischen Studie bis Mitte des 21. Jahrhunderts zur Migration gezwungen sein, weil Landstriche unbewohnbar werden, die Agrarfläche
eingeschränkt und Hungersnöte und Wassermangel entstünden. (NZZ 18.04.07)
•
Am stärksten werden die Mega-Deltas der Flüsse Nil, Ganges, Brahmaputra oder Mekong in
Asien und Afrika bedroht sein. Ohne Schutzmassnahmen werden allein in Asien bereits 2050
etwa 6,5 Mio. Menschen gefährdet sein, so ein WBGU-Bericht (Wissenschaftlicher Beirat der
Bundesregierung für Globale Umweltveränderung, WBGU). Die erhöhte Gefährdung geht von
der starken Bebauung, der grossen Entnahme von Grundwasser und der Erosion aus. Was
dazu führt, dass sich der Boden absenkt. Allein dadurch kann der Meeresspiegel an den verschiedenen Flussdeltas zwischen 0,5 und 12,5 cm pro Jahrzehnt steigen und das ist um ein
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Vielfaches schlimmer als der Anstieg durch den Klimawandel.
(Handelszeitung Nr. 16, 18.-24. April 2007)
•
Um den Südseestaat Tuvalu herum, dessen Inseln in den Medien zu Ikonen des Untergangs
geworden sind, ist die durchschnittliche Höhe des Meeresspiegels seit Jahrzehnten nicht angestiegen. Die Malediven wuchsen vor 5000 Jahren auf einem untergetauchten Korallenriff bis
über die Wasserorberfläche. Seitdem ist der Meeresspiegel bereits um zweieinhalb Meter gestiegen, ohne dass die Inseln verschwunden wären - sie wachsen einfach mit. Auch grosse
Mündungsdeltas auf dem Festland heben sich dank angeschwemmter Sedimente vielerorts
mit vergleichbarer Geschwindigkeit wie der Meeresspiegel. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Weil Masse und Anziehungskraft der Erde ungleich verteilt sind, weist die Meeresoberfläche
Senken und Höhen mit einem Unterschied von bis zu 130 Metern auf. (Dirk Maxeiner, P.M.
5/2007)
•
Der wichtigste Faktor ist die Ausdehnung der Wassermassen. Eine wichtige Rolle spielt auch
die Abschmelzung der Gebirgsgletscher. Nur schlecht abzuschätzen ist hingegen, wie stark
sich der Rückgang des Eises in Grönland und der Antarktis sowie die Wassernutzung des
Menschen auswirken. (NZZ 07.11.01; Weltwoche Nr. 5.07)
•
Der Nordpol besteht aus auf Wasser schwimmendem Eis, das den Meeresspiegel beim
Schmelzen nicht ansteigen lässt (genau so wenig wie ein Eiswürfel im Wasserglas).
(Weltwoche Nr. 5.07)
•
Der Meeresspiegel stieg am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10'000 Jahren rasch, in den letzten paar tausend Jahren aber nur noch langsam an. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Nach einer Studie britischer Forscher von Anfang 2007 ist der Anstieg in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts geringer ausgefallen als in den 50 Jahren zuvor.
(Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Satellitenmessungen ergeben derzeit einen jährlichen Anstieg von maximal ein bis zwei Millimetern – das wären in hundert Jahren zehn bis zwanzig Zentimeter. Prinzipiell steigt der Meeresspiegel seit mindestens 10'000 Jahren ganz langsam an. (Weltwoche Nr. 21.02)
Satellitenmessungen ergeben einen Anstieg zwischen einem und drei Millimetern pro Jahr, das
wären in hundert Jahren zehn bis 30 Zentimeter. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Aussagen über das bevorstehende Versinken der Südseeinseln werden umso unwahrscheinlicher, je näher man diesen Atollen kommt. Wolfgang Scherer, der Direktor des südpazifischen
Umwelt-Monitoring-Programms, sagte auf einer Pressekonferenz in Karibati: „Wir haben bislang kein Anzeichen, das auf einen beschleunigten Meeresspiegelanstieg durch die Klimawärmung hindeutet.“ (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Das letzte Mal, als die Polarregionen deutlich wärmer waren als heute (vor 125'000 Jahren),
stieg der Meeresspiegel um vier bis sechs Meter. (IPCC-Bericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07)
Bedrohung der Korallenriffe
•
Das Great Barrier Reef vor Australien ist das grösste und am besten erhaltene Korallenriff der
Erde. Verschiedene Faktoren setzen das Ökosystem unter Druck. Als grösstes Problem gilt
die Klimaerwärmung. Weil Korallen sehr empfindlich auf überdurchschnittlich hohe Temperaturen reagieren, rechnen immer mehr Forscher mit dem Absterben grosser Teile des Great
Barrier Reef. Die Korallen bleichen aus, weil sie die Algen, die in der innersten Schicht der Polypen leben und ihnen ihre Farbe geben, aus nicht ganz geklärten Gründen abstossen. Erstmals wurde die Korallenbleiche in den 1970er Jahren beobachtet. Am deutlichsten war sie
1998 und 2002. (NZZ 28.02.07)
•
Nach Einschätzung von Peter Ridd von der James Cook University in Townsville und Cairns
in Queensland ist die Klimaerwärmung für die Korallen kein unlösbares Problem. Er weist
darauf hin, dass die Erhöhung der Wassertemperatur im Great Barrier Reef um 0,4 Grad im
letzten Jahrhundert deren Wachstum sogar stark beschleunigt habe. Selbst wenn sie durch
die Klimaerwärmung irgendwann einmal in einen kritischen Bereich gelangen sollten, sind sie
dem warmen Wasser offenbar nicht hilflos ausgeliefert: Neue Resultate aus der James Cook
University zeigen, dass machen Arten nach einer Bleiche eine Symbiose mit anderen Algenar-
Klimawandel – Fakten und Argumente
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ten eingehen können, welche im Gegensatz zu den ursprünglichen Symbiosepartnern auch
bei relativ hohen Temperaturen im Gewebe der Polypen bleiben. (NZZ 28.02.07)
•
Ridd hält die Versauerung der Meere durch deren Aufnahme von Kohlendioxid eher als eine
potenzielle Gefahr: Diese Versauerung verändert die Chemie der Ozeane und stört die Kalksynthese der Korallen, Muscheln und Kalkalgen.
Das dramatisch klingende Versauerungsszenario ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen.
Denn Untersuchungen von David Barnes und Janice Lough vom Australischen Institut für
Meeresforschung an langlebigen Steinkorallen haben gezeigt, dass sich die Kalkbildungsrate
gegen Ende des 20. Jahrhunderts sogar erhöht hat. Die Wissenschafter führen dies darauf
zurück, dass die gestiegene Wassertemperatur die Kalksynthese beschleunigt. Das würde
bedeuten, dass die wärmeren Temperaturen den negativen Einfluss der Versauerung wettmachen können. (NZZ 28.02.07)
•
Einen positiven Einfluss der Klimaerwärmung auf das Great Barrier Reef erwartet Ridd von
dem prognostizierten Meeresspiegelanstieg. Der Anstieg des Meeresspiegels sei eine Chance
für das Riff. Ein Anstieg um einen Meter würde nach seinen Berechnungen die Fläche des
Riffes verdoppeln, weil die Rifflächen, die während des nacheiszeitlichen MeeresspiegelHöchststandes vor 5'000 Jahren entstanden sind und heute über dem Meeresspiegel oder
knapp darunter liegen, wieder von Korallen besiedelt werden könnten. (NZZ 28.02.07)
•
Das Massensterben von Korallen ist kein neues Phänomen. In einer kürzlich in der Zeitschrift
„Geology“ veröffentlichten Untersuchung hat ein Team unter der Leitung von John Pandolfi
von der University of Queensland gezeigt, dass in den letzten Jahrtausenden immer wieder
ganze Korallenriffe plötzlich abgestorben sind. Untersucht wurden neun fossile Riffe in PapuaNeuguinea im Norden des Great Barrier Reef, die vor 11'000 Jahren entstanden waren und
vor 4'000 Jahren über den Meeresspiegel gehoben wurden, wobei sie endgültig abstarben.
Insgesamt vier Mal war in dem 7'000 Jahre währenden Leben der Riffe ein Grossteil der Korallen abgestorben. (NZZ 28.02.07)
Gletscherschwund
•
Die Gletscher ziehen sich seit der Kleinen Eiszeit (15.-19. Jahrhundert) kontinuierlich zurück.
(NZZ 15.02.07)
•
Seit 1850, dem Ende der sogenannten Kleinen Eiszeit, hat sich die Gletscherfläche der
Schweiz um beinahe 40 Prozent reduziert. Diese Messungen lassen jedoch nur begrenzt den
Einfluss der Klimaerwärmung auf das Eis erkennen, aussagekräftiger wären Angaben zur
Volumenänderung. Für präzise Volumenangaben zum Eisvorrat fehlen jedoch weitgehend die
Daten. (Françoise Funk-Salami, in: NZZ 27.12.06)
•
In den letzten 10'000 Jahren seien die Alpengletscher mehrheitlich „von geringerer Ausdehnung
als heute“ gewesen, schreiben Geologieprofessor Christian Schlüchter an der Universität Bern
und sein Assistent Ueli Jörin in der Juni-Ausgabe 2004 der SAC-Zeitschrift „Die Alpen“. Zur
Römerzeit etwa hätten „die Gletscherzungen mindestens 300 Meter höher als heute“ gelegen.
Und es gebe Hinweise, dass vor rund 7'000 Jahren „entweder die meisten Alpengletscher sogar
überhaupt verschwunden waren oder aber zumindest nur noch als Restbestände existierten“.
Die „gängige Vorstellung von den seit der Eiszeit durchgehend relativ stark vergletscherten Alpen“ müsse „entscheidend revidiert werden“. Die implizite Botschaft: Womöglich ist das gegenwärtige Gletschersterben ein gar nicht so unnatürlicher Prozess. (Weltwoche Nr. 33.04)
•
In den Schweizer Zentralalpen gab es in den letzten 10'000 Jahren acht ähnliche Rückzugsphasen, teilweise über den heutigen Stand hinaus. In den Geröllhalden finden sich Zeugnisse
früherer Vegetation und Zivilisation. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Die Gletscher waren vor der Kleinen Eiszeit einige Male ähnlich weit zurückgeschmolzen wie
heute, etwa in der Mittelalterlichen Warmphase, deutlich in der Römerzeit, in der Bronzezeit
und in der Spätsteinzeitlichen Warmphase. (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Da 75 Prozent der Schweizer Gletscher kleiner als ein Quadratkilometer sind, wird im Jahr 2050
mit grosser Wahrscheinlichkeit die Mehrheit der Gletscher verschwunden sein. (…) Trotz der
Unsicherheit bei den Zahlen kann man aber schliessen, dass auch bei den als Folge der Klimaerwärmung zu erwartenden Eisverlusten die meisten der 50 grössten Gletscher mit grosser
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Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahrzehnten nicht von der Landkarte verschwinden werden.
(Françoise Funk-Salami, in: NZZ 27.12.06)
Versiegen des Golfstroms
•
Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich der warme Golfstrom verlangsamt. Trotzdem werden die
Temperaturen im Nordatlantik steigen, die Erwärmung ist stärker als die Abkühlung. (IPCCBericht 2007, Basler Zeitung 03.02.07)
•
Die Wahrscheinlichkeit für ein Versiegen des Golfstromes im 21. Jahrhundert liegt nahe bei
null. Der Golfstrom wird in erster Linie vom Windsystem über dem Nordatlantik und von der
Erdrotation in Schwung gehalten. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Die Theorie hinter dem Szenario beruht auf der so genannten thermohalinen Zirkulation.
Warmes Wasser strömt vom Golf kommend nach Norden. Da auf dem Weg dorthin viel Wasser verdunstet, erhöht sich der Salzgehalt, das Wasser wird schwerer. Im Norden sinkt das
abgekühlte schwere Wasser in die Tiefe und fliesst dann zurück in den Süden. Ein Abschmelzen der Polkappen würde den Ozean mit Süsswasser „verdünnen“, die leichteren Wassermassen könnten nicht mehr in die Tiefe sinken, das Förderband des Golfstroms käme zum
Stillstand. So könnte die globale Erwärmung Europa eine Kaltzeit bescheren, lautet die Hypothese. 2005 glaubte man tatsächlich, eine 30-prozentige Abschwächung des Strömungsantriebs des Golfstroms festgestellt zu haben - was sich inzwischen als falsch herausgestellt hat.
(Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
Ausdehnen der Wüsten
•
Auf 40 Prozent der Landfläche des Planeten ist es gegenüber dem langjährigen Mittel entweder trockener oder feuchter geworden. (…) Es gibt Wüsten, die sich ausdehnen, und solche,
die schrumpfen. Auswertungen von Satellitenbildern und Niederschlagsmessungen zeigen
beispielsweise, dass im Sahel südlich der Sahara das fruchtbare Land zunimmt und die vegetationslose Fläche auf dem Rückzug ist. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Die Ausdehnung von Wüsten muss ihre Uraschen nicht unbedingt in Klimaveränderungen haben. Abholzung, Überweidung und flache landwirtschaftliche Methoden können genauso ausschlaggebend sein. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
In Afrika werden nach Angaben der UN 58 Prozent der Bodenerosion auf Überweidung zurückgeführt. Auch der erhöhte Kohlendioxid-Gehalt der Luft spielt eine Rolle: Er bewirkt ein
stärkeres Pflanzenwachstum, insbesondere auf der Nordhalbkugel. Satellitenbilder dokumentieren, wie sich die Wälder ausdehnen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
Ausbreiten von Tropenkrankheiten
•
Die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria hat mit den herrschenden Temperaturen wenig
zu tun. Malaria forderte in vergangenen Jahrhunderten von den Tropen bis nach Russland
und zum Polarkreis ihre Opfer - und dies in kälteren Zeiten als heute. Holland wurde 1970 als
letztes europäisches Land malariafrei. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Die Ursachen für die Ausbreitung der Anopheles-Mücke liegen unter anderem im Abholzen
von Wäldern, Anlegen von neuen Reisfeldern und dem Verbot des Bekämpfungsmittels DDT.
Malarie wird weniger durch die Temperatur begünstigt als durch mangelnde Möglichkeiten der
Bevölkerung, sich vor den Stechmücken zu schützen. (…) Ähnliches gilt für das DengueFieber. (…) Die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber hängt heute
weniger mit den Temperaturen als vielmehr mit der Armut zusammen. (Dirk Maxeiner, P.M.
5/2007)
Klimaprognosen
•
Der Nasa-Forscher James Hansen, der gewissermassen das Copyright auf die KlimaApokalypse hat, äussert sich inzwischen bedeutend zurückhaltender. 1988 hatte er die Klimaaufregung mit extremen Erwärmungsprognosen vor dem amerikanischen Senat losgetreten.
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Doch Anfang 2002 verstörte der Kronzeuge Hansen mit der Aussage, bis zum Jahr 2050 sei
nur mit einer Erwärmung von lediglich 0,7 Grad zu rechnen. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
In der Regel wird der letzte IPCC-Bericht (2001) mit der Aussage zitiert, es könne in den
nächsten hundert Jahren zu einem „weltweiten Temperaturanstieg um bis zu 5,8 Grad“
kommen. Dies bedeutet gegenüber früheren Schätzungen auf eine dramatische Verschärfung der Lage hin. John Christy, ein am IPCC-Bericht (2001) beteiligter Atmosphärenwissenschaftler, sagt dazu: Dieses Szenario wird nicht eintreten. Die Welt ist in einem erheblich
besseren Zustand, als er in diesem Untergangsbild gemalt wird.“ (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Für die nächsten 20 Jahre wird bei allen (sechs Temperatur-) Szenarien mit einem Temperaturanstieg von 0,2 Grad pro Jahrzehnt gerechnet. Im besten Fall ist bis 2099 mit einer Erwärmung von 1,1 bis 2,9 Grad Celsius zu rechnen, im schlimmsten Fall mit 2,4 bis 6,4 Grad.
(IPCC-Bericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Diese Spanne (2,6 bis 4,1 Grad) ist grösser, als sie scheint. Eine Erwärmung am unteren Limit
könnte die Weltwirtschaft vielleicht gerade noch ohne Einbussen überstehen. Am oberen Rand
würde der Schaden bereits fünf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen, schätzen
Klimaökonomen. (Weltwoche, Nr. 10.05, S. 67)
•
Als kritische Grenze für den Klimawandel gilt eine Erwärmung auf zwei Grad Celsius über
dem vorindustriellen Niveau. Die Europäische Union hat sich in mehreren Beschlüssen der
letzten Jahre das Ziel gesetzt, unter diesem Limit zu bleiben. (Weltwoche, Nr. 42.06; NZZ
11.01.07)
•
Würden die Treibhausgas-Konzentrationen auf dem heutigen Niveau konstant gehalten, würden sich die Temperaturen in den nächsten 20 Jahren noch immer um 0,1 Grad pro Jahrzehnt
erhöhen. Grund sind die erwärmten Ozeane. (IPCC-Bericht 2007, Basler Zeitung 03.02.07)
•
Gemäss Jörn Thiede vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven deutet ein Vergleich mit den vergangenen Zwischeneiszeiten darauf hin, dass wir uns am
Ende der gegenwärtigen Warmzeit befinden und ein Umschlag in ein eiszeitliches Klimamuster
unmittelbar bevorsteht. Unmittelbar heisst in diesem Zusammenhang allerdings – Geologen
denken in anderen Zeiträumen – in Hunderten oder Tausenden von Jahren. (NZZ 07.11.01)
•
Nach heutigem Wissen kommt die nächste Eiszeit erst in 30'000 Jahren; dies als Folge der sich
ändernden Stellung der Sonne zur Erde (sog. Milankovich-Zyklen). (SonntagsZeitung 04.02.07)
•
In den 1970er Jahren sah sich die Menschheit noch vor einer selbstverschuldeten Eiszeit
stehen. (Weltwoche Nr. 42.06, S. 68)
•
Aussage von Heinz Wanner, Professor für Klimatologie und Meteorologie aus dem Jahr 1997:
„Die derzeitige Kälteperiode ist nur ein Vorgeschmack. Die Winter werden wieder deutlich kälter, so wie sie zuletzt in den fünfziger Jahren waren.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
Kritik an den Prognosen
•
Selbst die stärksten Grossrechner sind damit überfordert, dieses atemberaubend komplexe
System im Detail zu simulieren. (Weltwoche, Nr. 42.06, S. 68)
•
Das Verhalten des Wasserdampfes und die Wolkenbildung sind kaum verstanden und können
auch nicht im Rechner simuliert werden. Verschiedene Wolken in verschiedenen Höhen können wärmende Wirkung (positive Rückkoppelung), aber auch kühlende Wirkung (negative
Rückkoppelung) haben. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Kurzfristig können die Computer zwar den Überblick bewahren und zum Beispiel das Wetter
vom nächsten Tag mit grosser Annäherung vorhersagen. Langfristig geben uns die Modelle
aber keinerlei Gewissheit, sondern lehren uns nur: Schon wenige Umbesetzungen in der Ausgangsszene können in eine völlig unerwartete Richtung umkippen. (Weltwoche Nr. 50.06, S. 37)
•
Nigel Lawson, der frühere Schatzkanzler Thatchers: „Die Berechnungen stützen sich auf
Computermodelle. Diese Modelle wurden nicht aufgrund von Tatsachen erstellt, sondern aufgrund von Wechselwirkungen, die auf Mutmassungen beruhen. Die Vorhersagekraft dieser
Modelle ist nicht gut.“ (Weltwoche Nr. 8.07)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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•
Die meisten Klimaforscher arbeiten heute mit so genannten „General Circulation Models“
(GCM), was man mit „Kreislaufmodellen“ übersetzen kann. (…) Selbst der Versuch, das Klima
des vergangenen Jahrhunderts einigermassen zu simulieren, gelang erst nach umfangreichen
„Anpassungen“. Wichtige Klimaphänomene wie die zyklische Meereserwärmung El Nino wollten sich nicht einstellen. Die Computerspezialisten machen deshalb so genannte „Flusskorrekturen“: Sie „tunen“ gewissermassen das Modell, um es überhaupt zum Funktionieren zu
bringen. (…) Das Elektronenhirn wird so lange getrimmt, bis es den Austausch von Luft und
Wasser, die Sommer und Winter – also den Wetterkreislauf und die Klimaentwicklung – halbwegs vernünftig imitiert. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Eine Untersuchung unter Leitung des Giessener Physikers Armin Bunde, die 2002 in den angesehenen „Physical Research Letters“ veröffentlicht wurde, trug die Überschrift „Klimamodelle
schlechter als ihr Ruf“. So werde die „Erhaltungsneigung“ des Wetters deutlich unterschätzt,
wohingegen Trends, vor allem die globale Erwärmung, überschätzt würden.
(Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Besonders gewagt sind jene Klima-Modelle, deren Protagonisten vorgeben, sogar unser
regionales Klima für 50 oder 100 Jahre vorausberechnen zu können.
(Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Die Computersimulationen sind durchaus eine technische und wissenschaftliche Leistung.
Man kann damit die groben Folgen einzelner Veränderungen im Klimasystem abschätzen und
Szenarien entwerfen, die in Verbindung mit den anderen Disziplinen und Methoden der Klimatologie zu einem verbesserten Verständnis des Klimas führen. Doch dürfen solche Szenarien
nicht als Fakt genommen werden. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Der polnische Physiker Zbigniew Jaworowski bezeichnet Klimamodell als „in mathematische
Form gebrachte Meinungen ihrer Schöpfer über das Funktionieren des globalen Klimasystems“.
Sie sind sehr viel besser geworden, aber immer noch nicht in der Lage, so entscheidende
Klimafaktoren wie etwa die Vorgänge in den Ozeanen nachzubilden. (Weltwoche, Nr. 21.02)
•
Der Atmosphärenwissenschaftler Richard Lindzen vom Massachusetts Institute of Technologie
(MIT) hält heutige Computersimulationen des Klimas schon allein deshalb für fragwürdig, weil
eine Schlüsselgrösse des Treibhauseffektes nicht richtig verstanden sei: der Einfluss der
Wolken. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Für den Meteorologen Wolfang Thüne, der viele Jahre lang den ZDF-Zuschauern das Wetter
erklärte, ist das Wettergeschehen ein ideales Studienobjekt für die moderne Chaosforschung:
zumindest längerfristig nicht vorhersehbar und vom Menschen nicht beeinflussbar, auch nicht
durch CO2. (auto motor sport 19/2002)
•
„Es gibt derzeit keine Entwicklung, die es nicht ohne den Menschen auch schon gegeben hätte“,
resümiert Gernot Patzelt von der Universität Innsbruck. Der Gletscherexperte will einen
menschlichen Einfluss gar nicht ausschliessen, warnt aber vor voreiligen Schlüssen: Was
bislang geschah, ist erstaunlich undramatisch – die Katastrophe findet bisher ausschliesslich
im Computer statt. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Georgi Grusa, einer der führenden russischen Klimatologen, glaubt, dass selbst eine „mittelfristige Klimaprognose im Prinzip nicht möglich ist, weil es absolut unklar ist, wie sich die Faktoren verhalten werden, die den Klimawandel beeinflussen.“ Zu Schlüsselfaktoren wie Vulkanausbrüchen, Taifunen, Hurrikanen und der Sonnenaktivität liessen sich kaum Voraussagen machen. (Weltwoche Nr. 9.07)
Analogien zur Waldsterbens-Diskussion
Episode des Waldsterbens
•
Gemäss Christian Pfister sind für die gegenwärtige Zurückhaltung der Wissenschaft „die Erfahrungen mit der Diskussion um das ‚Waldsterben‘ in den 1980er Jahren“ ausschlaggebend:
„Die unmittelbaren Folgen des Vitalitätsverlustes der Wälder wurden damals bekanntlich von
den federführenden Wissenschaftlern überschätzt. Die Alarmstimmung erwies sich kurzfristig
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als unbegründet, ein Prozess, den populistische Politiker als ‚Waldsterbehysterie‘ brandmarkten. Das Ergebnis der Hysterie, die Durchsetzung des Katalysators, möchten aber selbst diese Kreise nicht rückgängig machen…“ Dazu schreibt „die Weltwoche“ (Nr. 50.06, S. 36): „Ein
seltsames Argument, zumal für einen Forscher: Laut seiner Logik sind wissenschaftliche Fehlleistungen begrüssenswert, wenn sie ein gewünschtes politisches Resultat bringen.“
•
In den deutschsprachigen Ländern wurde Waldsterben zum alles beherrschenden Thema. „Es ist
nicht fünf vor zwölf“, erklärte der SP-Nationalrat Moritz Leuenberger 1984, „sondern es ist längst
zwölf Uhr gewesen. Die Sturzfahrt ist in den freien Fall übergegangen.“ „Wir stehen am Rande
eines Abgrunds, einer Katastrophe“, sekundierte Verena Grendelmeier von der LdU/EVP, und
der deutsche Naturschutzfunktionär Hubert Weinzierl behauptete: „Das Sterben der Wälder wird
unsere Länder stärker verändern als der Zweite Weltkrieg.“ Es ist diese Unmässigkeit, dieser
Verlust aller Massstäbe, der bis heute die Öko-Prognosen auszeichnet. Immer steht der Weltuntergang bevor, es geht nie eine Nummer kleiner. (Die Weltwoche Nr. 50.06, S. 38)
•
Josef H. Reichholf, Zoologieprofessor, renommierter Ökologe, Führungsmitglied des WWF
und Autor viel zitierter Regenwald-Bücher hat 2002 ein Essay gegen die Ideologie des
Angstmachens geschrieben (Reichholf: „Die falschen Propheten. Unsere Lust an Katastrophen“. Wagenbach. 140 S.). Die inzwischen nachprüfbaren Fehlprognosen über das Waldsterben aus den frühen achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wiesen augenfällige Parallelen
zu den Klimaprognosen von heute auf. Es heisst, die Wälder Mitteleuropas seien gerettet
worden, weil Ökoaktivisten schärfere Umweltgesetze durchgesetzt hätten, zum Beispiel zur
Rauchgasentschwefelung bei Kohlekraftwerken. Doch Reichholf stellt klar, dass dies eine
neue Legendenbildung sei. Die Gesetze zur Reinhaltung der Luft waren zwar ein wohltuender
Nebeneffekt der damaligen Panik, hatten aber wenig Einfluss auf die Bäume. Der Wald lebt
weiter, weil die Vorhersagen einfach nicht stimmten. (Weltwoche Nr. 47.02)
•
Anhaltender Alarmismus ermüdet rasch, und bald einmal wird die Botschaft, die auf diese
Weise verbreitet werden soll, überhaupt nicht mehr gehört. So war es damals beim Waldsterben: Fünf Jahre lang wurden Katastrophen-Szenarien verbreitet, ohne dass eines davon eingetreten wäre. Danach lag das Thema Umweltschutz für zwanzig Jahre im politischen Koma.
Daraus ist es erst vor kurzem erwacht. Je mehr jetzt übertrieben wird, desto grösser ist die
Möglichkeit, dass es bald wieder in diesen Zustand verfällt. (NZZ am Sonntag, 08.04.07)
„Panikmache“ in Umweltfragen
•
Es war ein amerikanisches Hiobs-Trio, das den Ton für das letzte Viertel des 20. Jahrhunderts
setzte: Paul Ehrlich („Die Bevölkerungsbombe“), Norman Myers („Die sinkende Arche“) und
Dennis Meadows („Die Grenzen des Wachstums“). Der Club of Rome und seine Anhänger
läuteten der Erde von nun an die Totenglocken. „Mehr als dreieinhalb Milliarden Menschen
bevölkern bereits unseren sterbenden Planeten - und etwa die Hälfte von ihnen wird verhungern“, prophezeite Ehrlich, und die Weltöffentlichkeit nahm es für bare Münze. „Es wird dann
in den zuerst betroffenen Regionen wie etwa Indien zu Milliarden Toten kommen“, behauptete
Meadows. Myers prognostizierte, dass bis zu Jahrtausendwende viele tausend Tierarten aussterben würden. (Die Weltwoche, Nr. 50.06, S. 37)
•
Die Öko-Apokalyptik lieferte den Treibstoff für einen Alarm-Journalismus, der bis heute die
Medien prägt. Nicht Tatsachen interessieren, sondern Prognosen und Szenarien. Wer die
Welt am düstersten malt, erhält die meiste Aufmerksamkeit. Schicht um Schicht türmen sich
die Untergangsprognosen. Dass sie zumeist von der Realität widerlegt werden, kümmert
kaum – solange genügend Nachschub vorhanden ist. (Die Weltwoche, Nr. 50.06, S. 38)
•
Es gibt eine durch staatlichen Alarmismus erzeugte Massenhysterie. Jedes Unwetter, jede
Hitzewelle, jede Sturmflut und bald wohl auch jeder Vulkanausbruch finden ihre Klientel, die
sie als Aufbäumen der Natur gegen uns Menschen deuten.
(Peter Uebersax in: Facts 24.02.2005)
•
Vor zwanzig Jahren getraute man sich wegen des Ozonlochs kaum mehr an die Sonne. Inzwischen gibt die Wissenschaft Entwarnung. Durch menschliches Handeln gelang die Wende.
Warum wird die Umweltsensation kaum beachtet? (…) Das Ozonloch begann sich wieder zu
schliessen. Das war allerdings seltsamerweise den Medien kaum eine Meldung wert, die sich
vorher in apokalyptischen Szenarien gegenseitig überboten. (…) Das Ozonloch ist zwar wei-
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terhin beunruhigend gross, aber es wird die Menschheit nicht vernichten. Auch die angebliche
Zunahme von Hautkrebs hat sich als falsch erwiesen. (…) Warum ist das Ozonloch heute kein
Thema mehr? Eigentlich hätte nach den ersten positiven Meldungen ein Jubel der Erleichterung ausbrechen müssen. Fast hat man den Einruck, dass es ein menschliches Bedürfnis
nach Apokalypse gibt. (Weltwoche Nr. 18.07)
„Panikmache“ zum Thema Klima
•
Das Klimaproblem ist der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Umweltdiskussion. Vielen Umweltschützern gilt der Treibhauseffekt als teuflischste Gefahr seit der Atombombe – Kohlendioxid wurde zum finalen Giftgas modernen Wirtschaftens. Es spielt dabei sicherlich die
ernsthafte Sorge um eine Aufheizung des Planeten eine Rolle. Es geht aber auch um Macht
und Moneten, um Ideologien und Ideale. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Gerade die Klimaforschung, während der letzten Jahrzehnte von der unpolitischsten zur politischsten Disziplin der Naturwissenschaft aufgestiegen, setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel,
wenn sie ihre Ergebnisse überverkauft: Wahrscheinlichkeit als Wahrheit, Worst-CaseSzenarien als düstere Prognose. (Weltwoche, Nr. 42.06, S. 68)
•
Klimakatastrophe ist ein von Medien und Umweltaktivisten geprägter Begriff. Er wird meist im
Kampf um politische Ziele bemüht. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Praktisch alle Naturkatastrophen werden dabei (im Kampf um politische Ziele) auf den Treibhauseffekt zurückgeführt, auch wenn es für einen solchen Zusammenhang keine wissenschaftliche Belege gibt. Wetterextreme werden als repräsentativ für die Zukunft dargestellt
und mit Bildern von Stürmen, Fluten, versinkenden Städten und Inseln emotionalisiert. Archetypisch für diese Weltsicht ist der Hollywoodfilm „The Day After Tomorrow“, in dem New York
unter einer eisigen Flutwelle gefriert. Die Endzeit-Prognosen basieren auf Spekulationen, beispielsweise dem vollständigen Abschmelzen der Pole oder dem Ausbleiben des Golfstroms.
Solche Entwicklungen sind für die absehbare Zeit extrem unwahrscheinlich.
(Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Wenn Flüsse über die Ufer treten, ein Hitzesommer hinter uns und Talkshows vor uns liegen,
erklären die Forscher, die extremen Wetterereignisse seien zwar kein Beweis für die Klimaveränderung, aber sie widersprächen auch nicht dem Szenario eines veränderlichen Klimas.
Das Problem ist nur: Sie widersprechen auch nicht dem Szenario eines stabilen Klimas – für
die Beurteilung klimatischer Veränderung sind sie folglich wertlos.
(NZZ am Sonntag 20.02.2005)
•
Tatsachen werden mit Emotionen und Vorstellungen vermischt, die Aufmerksamkeit wird eindimensional ausgerichtet. Aufgrund der reichlich fliessenden Forschungsgelder stellen immer
mehr wissenschaftliche Disziplinen ihre Arbeit in den Dienst der Klimaforschung. Selbst entfernte Disziplinen wie die Paläoanthropologie springen auf den Klimazug auf. „All want a piece
of the action“, sagt Richard Lindzen, jeder will dabei sein, alle buhlen um Aufmerksamkeit und
suchen nach möglichst aufregenden Thesen. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Klimatologe Heinz Wanner: „Wahrscheinlich lösen die Diskussionen um den Klimawandel
mehr Forschungsgelder aus, das stimmt.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Richard S. Lindzen, US-Klimatologe: „Viele Interessengruppen haben den Klimawandel entdeckt. Jeder wird davon profitieren ausser die gewöhnlichen Konsumenten. Letztere müssen
mit Propaganda zugeballert werden. Der Wissenschaftler profitiert, die Mittel haben sich mehr
als verzehnfacht seit den frühen neunziger Jahren. Dann gibt es die Umweltbewegung, eine
Multi-Milliarden-Operation, Tausende von Organisationen. (…) Man braucht Probleme, die
man nicht beheben kann.“ (Weltwoche Nr. 13.07)
•
Die Erfahrung mit dem Waldsterben ist Grund genug für uns, auch der aktuellen Klimadebatte
skeptisch gegenüberzustehen. Denn wer garantiert, dass das Ganze nicht bewusst im grossen Stil aufgebauscht wird von Kreisen, die durchaus ein vitales Interesse haben an Massnahmen im Zusammenhang mit dem Klimawandel? (Automobil Revue 02.05.07)
•
„Bislang wurden die Erkenntnisse der Klimaforschung eher abgewiegelt. (…) Plötzlich steht
das Thema auch auf der Agenda der Politik sehr weit oben. Manchmal hat man schon das
Gefühl, dass da jemand im Hintergrund grosses Interesse daran hat.“ (Ulrich Cubasch, Leiter
Klimawandel – Fakten und Argumente
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der Arbeitsgruppe „Wechselwirkungen im Klimasystem der Erde“ am Institut für Meteorologie
der Freien Universität Berlin; in: Weltwoche Nr. 19.07)
•
Die Wissenschaftler unterliegen auch einem Konkurrenzdruck: Wer am lautesten schreit, wird
gehört. Aber diese gegenwärtige Angstkampagne finde ich schlimm. Unter Kollegen diskutieren wir oft: Musstest du das wirklich so krass formulieren? Das wissen wir doch gar nicht.
Manche Klimaforscher sind der Ansicht, dass man die Menschen vor den Kopf stossen muss,
sonst bewegt sich nichts.“ (Ulrich Cubasch, Leiter der Arbeitsgruppe „Wechselwirkungen im
Klimasystem der Erde“ am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin; in: Weltwoche Nr. 19.07)
•
Wissenschaft und Forschung etwa können massiv profitieren, wenn die staatlichen Geldhahnen geöffnet würden, und das auf lange Sicht, weil mit raschen Lösungen nicht gerechnet
werden kann. Die grossen Umweltschutzorganisationen wie WWF oder Greenpeace, aber
auch politische Parteien aus dem grünen Spektrum erlebten Zuläufe wie seit Jahren nicht
mehr. (Automobil Revue 02.05.07)
•
Dr. Bruno Köppel, Naturwissenschafter aus St. Gallen, ergänzt diese Auflistung: als mögliche
Profiteure sieht er auch den „Staat, welcher neue Steuern erheben möchte, die Landwirtschaft, die von ihren eigenen Klimagasemissionen ablenken will, und schliesslich all jene
Kreise, die eine Diskussion darüber, wie viele Menschen und Tiere der Planet Erde überhaupt
verträgt, verhindern möchten“. (Automobil Revue 02.05.07)
•
Wie weit in der Klimadebatte Partikularinteressen im Spiel sind, ist im Grunde gar nicht so
wichtig. Es genügt, wenn man endlich vom alten Klischee Abstand nimmt, geldgierig sei ausschliesslich die „böse“ Wirtschaft, während andererseits alle, die ein Herz für die Umwelt haben, a priori Gutmenschen seien und für sich das Recht in Anspruch nehmen dürfen, die alleinige Wahrheit zu kennen. (Automobil Revue 02.05.07)
•
Die öffentliche Abhandlung des Klimathemas zeichnet sich aus durch ständige Wiederholung
von Schreckensmeldungen, vereinfachte Schuldzuweisung und emotionale Aufladung. Das
sind die Muster der klassischen Propaganda. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Es wird eine Untergangsstimmung erzeugt, die von der Hysterie bis zur Religiosität alle Phasen der kollektiven Erregung durchläuft. Das Ganze ist keine Diskussion mehr, es ist eine Art
Feldgottesdienst der Ungläubigen, die sich im Glauben an das Ende der Welt zusammengefunden haben. Es ist noch nicht lange her, da die berufsmässigen Verkünder der Apokalypse
uns den Anbruch einer neuen Eiszeit androhten, einer Kältewelle, die alles Leben auf der Erde vernichten sollte; jetzt drohen sie uns mit dem Gegenteil, einer globalen Erwärmung, die
schon kurzfristig dazu führen soll, dass der Meeresspiegel steigt und Palmen entlang der Elbe
wachsen. (Weltwoche Nr. 11.07)
•
Umweltwissenschafter und Umweltpolitiker scheinen sich offenbar zu sagen, man habe die
Gunst der Stunde zu nutzen und den Menschen noch mehr Furcht einzujagen, damit sich umso radikalere Massnahmen durchsetzen oder aber – im Falle der Grünen – noch mehr Parlamentssitze erobern liessen. (NZZ am Sonntag, 08.04.07)
•
Nigel Lawson, der frühere Schatzkanzler Thatchers und pointierte Analyst des Zeitgeschehens: „Auf der Welt gibt es ernsthafte Gefahren – die Gefahr der Proliferation der Kernwaffen,
die Gefahr des internationalen Terrorismus und möglicherweise eine Verbindung der beiden.
Auch das Problem der weitverbreiteten Armut auf der Welt ist ein ernstes, obschon in dieser
Beziehung Fortschritte gemacht werden. Dies sind wirkliche Probleme, aber es sind sehr
schwierige Probleme. Für Politiker ist es einfacher, vor diesen schwierigen Problemen zu
flüchten und zu sagen: ,Wir werden den Planeten retten.‘ Aber dies ist hauptsächlich heisse
Luft, wenn ich den Ausdruck gebrauchen darf. Sehr wenig wird getan. Und wenn mehr getan
würde, dann wäre dies wahrscheinlich schädlich.“ (Weltwoche Nr. 8.07)
•
Wie immer, wenn es um die Rettung der Menschheit geht, darf man sehr bald bestimmte Wahrheiten nicht mehr aussprechen, gewisse Fragen nicht mehr stellen. Folgende Fragen sind im
Treibhaus verboten: Erstens: hat die Erde sich tatsächlich bereits über ein von der Natur verursachtes Mass hinaus erwärmt? Zweitens: Wird sie sich weiter erwärmen? Und drittens: Wenn
ja, wäre das überhaupt schlimm? Besonders letztere Frage gilt als ganz arg zynisch.
(Weltwoche Nr. 21.02)
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Während der Klimakonferenz in Nairobi (2006) überboten sich die Zeitungen mit wildesten
Vorhersagen. Wie einst beim Waldsterben werden nur die Experten interviewt, die das
Schlimmste verkünden. Düstere Prognosen zahlen sich durch Medienaufmerksamkeit und
staatliche Förderung aus. Kaum jemand traut sich zu fragen, ob es wirklich seriös ist, das
Weltklima für fünfzig oder hundert Jahre vorherzusagen. Schliesslich gelingt dies nicht einmal
für die nationale Wirtschaftsentwicklung des nächsten Jahres – obwohl man es dabei mit viel
weniger Unbekannten zu tun hat. (Weltwoche Nr. 50.06, S. 38).
•
Die Endzeitprognosen basieren auf Spekulationen, beispielsweise dem vollständigen Abschmelzen der Pole oder dem Ausbleiben des Golfstromes. Solche Entwicklungen sind für die
absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon hat vor Schülern in New York den Klimawandel als
massive Gefahr für die Menschheit dargestellt. Der Klimawandel sei inzwischen eine ebenso
grosse Bedrohung wie Kriege. (Basler Zeitung 03.03.07)
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Richard S. Lindzen, US-Klimatologe: „Die Leute werden glauben gemacht, sie seien bessere
Menschen, wenn sie mit ihrem ganzen Herzen glauben, die Welt käme an ein Ende, wenn
man sie nicht sofort rettete. Dann entwickeln die Menschen religiösen Enthusiasmus, dann
werden sie wie Islamisten. Jeder, der die Menschen so hochschaukelt, sollte sich schämen.“
(Weltwoche Nr. 13.07)
•
„Wir haben beim Klimawandel eine grosse emotionale Welle erzeugt und laufen nun Gefahr, in
einen Klimaschutz-Fundamentalismus abzugleiten.“ Nestlé-Chef Peter Brabeck (Das Magazin
17 - 2007)
Kritik am IPCC und an der Wissenschaft
•
Alle die Klimapäpste, die die Welt mit ihren Katastrophenszenarien schrecken, leben vom
Staat – gut und gerne! – und haben kein Interesse daran, ihre weich abgefederte Unentbehrlichkeit als Klimaaufpasser und -warner zu schwächen. Ich unterstelle nicht, dass sie bewusst
Erkenntnisse unterschlagen. Aber sicherlich ist es für sie zuträglicher, wenn sie warnen,
anstatt Entwarnung zu geben. (Peter Uebersax, in: Facts 24.02.2005)
•
Auch Wissenschaftler erliegen leicht dem Herdentrieb, folgen dem dominanten Paradigma,
weil es beruflichen Aufstieg, Titel und Forschungsgelder verheisst. (Dr. Jürgen Krönig,
in: Berliner Republik 4 / 2004)
•
Das Kernproblem der Klimaforschung ist nicht, dass sie zu wenig über das Klima weiss,
sondern dass sie weniger darüber weiss, als sie zu wissen vorgibt. (Weltwoche Nr. 10.05, S. 67)
•
Wissenschafter machen sich zu Anwälten des Klimaschutzes und verschweigen die Grenzen
ihres Wissens. Das schadet ihrer Glaubwürdigkeit. (Andreas Hirstein in: NZZ am Sonntag,
20.02.2005).
•
Welchen Einfluss die Ozeane und Wolken auf das Klima haben, wissen die Forscher genauso
wenig, wie sie die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung vorhersehen oder den umstrittenen
Einfluss der Sonne abschätzen können, die gegenwärtig so aktiv ist wie seit 8'000 Jahren
nicht mehr. (NZZ am Sonntag 20.02.2005)
•
Professor Richard Lindzen, Meteorologe am MIT in Massachussetts, erhebt massive Vorwürfe
gegen die „Wissenschaftsfunktionäre“ des Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC.
Sie verfälschten in ihren Zusammenfassungen die Realität. Es gebe selbst unter den Hunderten von Wissenschaftlern, die an Projekten des Klimarates arbeiteten, keinen Kosens über die
Erwärmung; die Autoren des Klimareports führten Regierungen wie Öffentlichkeit bewusst in
die Irre. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
•
Die von den IPCC-Wissenschaftern gebetsmühlenartig beschworene Aussage, die weltweite
Klimaforschung sei sich praktisch einig, dass die gegenwärtigen Klimaveränderungen vom
Menschen verursacht seien, trifft so nicht zu. „Die Aussagen des IPCC sind überhaupt nicht
eindeutig. Innerhalb der Fachgemeinde gehen die Auffassungen weit auseinander“, sagt Ulrich
Berner, Leiter der Klimaabteilung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in
Hannover. „Lediglich die so genannte Summary for Policymakers, die Zusammenfassung für
Klimawandel – Fakten und Argumente
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politische Entscheidungsträger, suggeriert eine Einigkeit. In Wahrheit gibt es sie nicht.“
(Weltwoche Nr. 21.02)
•
Der IPCC-Report (2001) ist kein Werk der besten, unabhängigen Klimawissenschaftler, er ist
vor allem ein Werk, dem 150 Regierungen zustimmen müssen, von Saudi-Arabien bis zur
Schweiz. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Die Öffentlichkeit hat den Eindruck, einer einhelligen Wissenschaft gegenüber zu stehen, die
Aktion fordert – nicht nur von der Politik, sondern von jedem einzelnen. So scheint es. Aber es
ist gar nicht „die Wissenschaft“, die hier einfordert. Vielmehr rollt ein politischer Prozess ab –
in dem Wissenschaftler allerdings wichtige Akteure sind. Denn wissenschaftliche Einsichten
werden nicht nur präsentiert, sondern für Ziele eingesetzt. Der viel beachtete Stern-Report etwa, den der Ökonom Nicholas Stern für den englischen Premier Tony Blair verfasste, ist kein
wissenschaftliches Werk, sondern die Auftragsarbeit eines Beamten für eine Regierung mit
einem politischen Programm. (…) Auch die IPCC-Wissenschaftler waren von den Regierungen nominiert. (…) Hier haben wir es nicht mit konventioneller Wissenschaft zu tun, sondern
mit einem von gesellschaftlichen Interessen beeinflussten Prozess, in dem es neben dem
„richtigen“ Verstehen auch um Einfluss, Macht und Ressourcen geht. (…) Was da öffentlich
„Wissenschaft“ genannt wird, mit dem Privileg des Recht-Habens, sind in erheblichem Umfang auch politische Positionen. (Hans von Storch, Professor für Meteorologie an der Universität Hamburg, in: Berner Zeitung 05.05.07)
•
Auch in der Klimaforschung werden viele der heutigen Antworten dem stetigen Nachfragen
aus der Wissenschaft nicht standhalten und revidiert werden. So glaube ich, dass wir in Bezug
auf Wasserstand und tropische Stürme noch eine Menge lernen müssen. (Hans von Storch,
Professor für Meteorologie an der Universität Hamburg, in: Berner Zeitung 05.05.07)
•
Mit seinen Prognosen bereitet der Weltklimabericht nicht mehr und nicht weniger als den Boden vor für massive Restriktionen, einschneidende Verbote und absurdeste Umweltschutzforderungen. Ganz nach dem bekannten Muster, zuerst den Leuten gehörig Angst einjagen, ihnen Schuldgefühle einimpfen und dann, wenn sie genügend weichgeklopft und mürbe sind,
Zugeständnisse aller Art abringen. (Automobil Revue 02.05.07)
•
Klimaforscher Hans von Storch: „Wenn ich die (die Physiker und die Chemiker; das sind natürlich naturwissenschaftliche Experten, aber in Bezug auf das Klima sind sie Laien) weglasse
und nur jene mitzähle, die selber spezifische Klimastudien machen, ist der Anteil an wirklichen
Skeptikern sehr gering. In Deutschland haben wir keinen einzigen, und auch in der Schweiz
kenne ich keinen. Was die These des menschgemachten Klimawandels angeht, ist unter
Fachleuten der Dissens minimal.“ (Weltwoche Nr. 51/52.03)
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Richard S. Lindzen, US-Klimatologe: „Laurie David, die Produzentin des Filmes von Al Gore,
hat einen Blog, in dem sie schrieb, sie sei froh, dass diese Wissenschaftler endlich unterdrückt würden. Sie schrieb auch, man sollte Wissenschaftler, die ihre Zweifel wissenschaftlich
untersuchen wollen, nicht mehr finanziell unterstützen.“ (Weltwoche Nr. 13.07)
•
Richard S. Lindzen, US-Klimatologe: „Ich war am weltweiten Treffen der Geophysiker in diesem Winter in San Francisco. Al Gore sprach. Und seine Botschaft lautete: ‚Haben Sie den
Mut, dem Konsens beizutreten, machen Sie das öffentlich, und nehmen Sie sich die Freiheit,
Abtrünnige zu unterdrücken.’ Das Publikum war begeistert. (Weltwoche Nr. 13.07)
•
Die wissenschaftlichen Belege, die für die bevorstehende globale Katastrophe angeboten
werden, sind so stichhaltig wie jede Statistik, die mit Durchschnittwerten arbeiten. Im Durchschnitt hat jeder Deutsche, je nach Bundesland, zwischen neun und viertausend Euro auf der
hohen Kante, die Sozialhilfeempfänger eingeschlossen. (Weltwoche Nr. 11.07)
•
Matthias Mast, Chefredaktor Berner Bär: „Ich bin ein Klimatologen-Geschädigter. (…) Mir fällt
auf, dass Wissenschaftler den Weltuntergang da predigen, wo sie (staatliche) Forschungsgelder garnieren können, mit der Vorgabe, die Menschen und die Welt vor dem Untergang zu
bewahren. Von Klimatologen in Brasilien oder Indonesien, wo seit Jahren die grösste von
Menschen gemachte Umweltkatastrophe abläuft, lese ich hingegen sehr wenig. Bei der Rodungs-Mafia, welche täglich ein Stück Regenwald in der Grösse des Kantons Zug abholzt und
abbrennt, gibt es halt für unsere Klimatologen nichts zu holen.“ (Berner Bär 15.05.07)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Einige Wissenschaftler befürchten, das Klima könne durch eine sich selbst verstärkende Kettenreaktion einen „Tipping-Point“ erreichen und gleichsam umkippen. Das Szenario lautet wie
folgt: Mehr Kohlendioxid verursacht höhere Temperaturen, die mehr Wasserdampf und damit
noch mehr Wärme produzieren, woraufhin wiederum mehr natürliches Kohlendioxid und andere Treibhausgase aus Meeren und Böden aufsteigen, was die Temperaturen weiter erhöht.
Das Ganze löst eine fortwährende Kaskade positiver Rückkoppelungen aus - schmelzende
Eisflächen reflektieren weniger Wärmestrahlung, was wiederum mehr Eis schmelzen lässt,
und so weiter und so fort.
Dem steht entgegen, dass es in der Erdgeschichte Phasen mit zehn- bis 20-mal höheren Kohlendioxid-Konzentrationen als heute gab - und gleichzeitig eine Eiszeit herrschte. Es kam
auch wiederholt zu Temperatursprüngen um mehrere Grade innerhalb weniger Jahre, ohne
dass ein solcher „Runaway-Effekt“ eingetreten wäre. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
Nutzen der Klimaerwärmung
•
Der Normalzustand der Erde ist die Eiszeit. Warme Phasen, die in der Erdgeschichte leider
die Ausnahme darstellen, sind angenehm für Menschen, Tiere und Pflanzen. Zumal wenn die
Zahl der Erdbewohner rasant wächst und damit auch der Bedarf an Acker- und Weideland,
um hungrige Mäuler zu stopfen. Kalte Jahre waren stets die Hungerjahre der Menschheit weshalb der kürzlich verstorbene britische Astronom Sir Fred Hoyle den Klimawarnern entgegenhielt, die wahre Gefahr für die Menschheit sei die Eiszeit, deren Auslöser wir bis heute
noch nicht verstehen. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
•
Erd- und menschheitsgeschichtlich zeichneten sich warme Zeiten durch hohe Artenvielfalt und
blühende Kulturen aus. Warme Phasen sind für das Wachstum und die Ausdehnung der
Landpflanzen - und damit für die Lebensgrundlage aller Lebewesen - vorteilhaft. In kalten Zeiten geht es dagegen bergab. Gute Ernten in der mittelalterlichen Warmzeit und Hungerjahre in
der darauf folgenden kleinen Eiszeit weisen darauf hin. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Josef H. Reichholf, Biologe, Leiter Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung in
München, lehrt an beiden Münchner Universitäten Ökologie und Naturschutz: “Warum freuen
wir uns eigentlich nicht darüber (über die Prophezeiungen wärmerer Sommer und milderer
Winter)? Wir Menschen sind als biologische Art in den Tropen entstanden. Unser Körper ist
auf warmes Klima eingestellt. Bei 27 Grad Celsius fühlen wir uns wohl. Liegt die Umgebungstemperatur niedriger, brauchen wir Kleidung und geheizte Räume. In der Kälte zu leben, kostet Energie. Sehr viel sogar. (…) Im milden Winter 2006/07 sparten die Deutschen so viel Energie, dass sie das Sparziel von 20 Prozent zum Klimaschutz glatt erreichten. Wenn solche
Winter die Regel werden und die Bevölkerung in den Ländern der EU bis zum Jahr 2050 im
vorhergesagten Umfang schrumpft, kommt die Verminderung von einem Fünftel des
Verbrauchs von 1990 ohne weitere Massnahmen von selbst zustande. Europa dürfte wie in
der Vergangenheit zu den Gewinnern eines insgesamt wärmeren Klimas gehören. Das zeigen
die regionalisierten Klimamodelle.“ (NZZ am Sonntag, 20.05.07)
•
Grundsätzlich erwartet man, dass eine Temperaturerhöhung das Wachstum von Pflanzengemeinschaften anregen wird. Günstig auswirken dürfte sich in diesem Zusammenhang auch
die stetige Zunahme des Treibhausgases CO2 in der Atmosphäre, die zu einer „Düngung“ der
Landökosysteme führen könnte. Tatsächlich gibt es bereits verschiedene Hinweise, dass die
Landökosysteme in den letzten Jahren mehr und mehr Pflanzenmasse produzieren. Allerdings lässt sich nur sehr schwer sagen, ob sich die erwarteten Effekte auch grossräumig eingestellt haben. Eine Gruppe um Liming Zhou von der Boston University glaubt nun, genau
diesen Nachweis erbringen zu können. (NZZ 26.09.01)
•
Für die Schweizer Landwirtschaft hat eine gemässigtere Klimaerwärmung vermutlich mehr
Vorteile als Nachteile: Die Folgen einer leichten Abnahme der Sommerniederschläge und einer Temperaturzunahme um zwei bis drei Grad seien „nicht dramatisch, ja für das Ertragspotenzial vieler Kulturen sogar positiv“, sagt Jürg Fuhrer von der Forschungsanstalt Agroscope
Reckenholz-Tänikon. „Die Verlängerung der Vegetationszeit fördert das Potenzial speziell für
den Futterbau und begünstigt die Bewirtschaftung.“ (Weltwoche Nr. 5.07)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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In der Tier und Pflanzenwelt wird sich bereits in den kommenden 40 Jahren etliches ändern.
So werden sich Forellen in höher gelegene Gewässer zurückziehen. Im Mittelland werden dafür neue Tierarten einwandern. So werden sich auch Bauern anpassen müssen. Unter dem
Strich dürfte der Klimawandel bis ins Jahr 2050 für die Bauern laut der Studie des beratenden
Organs des Bundes für Klimafragen (OcCC) tendenziell mehr Vor- als Nachteile bringen. So
dürfte der Ernteertrag vieler landwirtschaftlicher Kulturpflanzen als Folge der länger werdenden Vegetationsperioden steigen. Allerdings werden die Bauern mehr Probleme haben mit der
Unkraut- und Schädlingsbekämpfung. Zudem könnte bei Extremereignissen das Risiko von
Ernteausfällen steigen. (Berner Zeitung 15.03.07)
•
Roland Hohmann, Projektleiter der Studie „Klimaänderung und die Schweiz 2050 - Erwartete
Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft“ (OcCC 2007): „Schon der Hitzesommer 2003 zeigte, dass gewisse Branchen von Hitzeperioden profitieren. So die Weinbauern.
Für die hiesigen Bauern im Allgemeinen könnte der Klimawandel Vorteile bringen.“
(Berner Zeitung 15.03.07)
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Klimatologe Heinz Wanner auf die Frage der Vorteile der Klimaerwärmung: „Die Sonnenanbeter kommen auf ihre Rechnung. Wahrscheinlich können Rebgebiete profitieren. Früchte und
Gemüse werden gut wachsen, wo man bewässert; auch der Reis in der Magadino-Ebene gedeiht besser. Der Sommertourismus in den Alpen gewinnt an Attraktivität. Aber man muss
auch die Nachteile sehen (…)“ (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Eine landwirtschaftliche Studie der EU kommt zum Schluss, dass im Norden die Ernteerträge je
nach Gegend um bis zu 70 Prozent zunehmen könnten, während sie im Süden Europas je nach
Region um möglicherweise bis zu 22,4 Prozent abnehmen. Den erhöhten Todesraten im Sommer wegen der zunehmenden Hitze und der länger werdenden Hitzeperioden stünde eine Abnahme der Kältesterblichkeit im Norden gegenüber. Per saldo wäre laut der Studie aber bereits
bei 2,2 Grad Celsius Erwärmung 36'000 zusätzliche Todesfälle zu verzeichnen. (NZZ 11.01.07)
•
Bei einer Erwärmung um zwei Grad, wie sie bis 2050 zu erwarten ist, bleiben beispielsweise
laut einer kürzlich veröffentlichten OECD-Studie sämtliche 49 untersuchten Walliser Skigebiete schneesicher. Erst bei einer Temperatursteigerung um vier Grad müssen einzelne Gebiete
aufgeben. Vorübergehend dürften also die hochgelegenen Schweizer Skigebiete eher von der
Klimaerwärmung profitieren, weil etwa den bayrischen oder auch vielen österreichischen Wintersportregionen der Schnauf früher ausgehen wird. (Weltwoche Nr. 5/07)
•
Der Klimawandel bietet laut Jürg Schmid von Schweiz Tourismus für viele voralpine Regionen
auch Chancen: Wenn die Sommermonate heisser und trockener würden und es am Mittelmeer verbreitet 40 Grad sei, bekomme die „alpine Sommerfrische“ neue Bedeutung und Attraktivität. Die Bergseen, die heute kalt seien, würden zu Badeseen, und der Herbst verlängere
sich bis in den November. Hier böten sich neue Möglichkeiten für einen sanften Tourismus.
(NZZ 02.03.07)
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Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre der Planet nicht 15 Grad warm, sondern herrschten
lebensfeindliche Temperaturen von minus 18 Grad Celsius. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004) Der Treibhauseffekt erwärmt die Erde um etwa 33 Grad. (Weltwoche Nr. 5.07)
Der Treibhauseffekt ist ein natürliches Phänomen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
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Würde anderseits der natürliche Treibhauseffekt völlig ungedämpft wirken, „so herrschten auf
der Erde plus 55 Grad“, erklärte der Nasa-Klimatologe Roy W. Spencer. Der Planet hat aber
in Form von Verdunstung und Wetterprozessen ein effizientes Kühlsystem installiert, das die
Temperatur derzeit im Bereich um 15 Grad stabilisiert. Knackpunkt des Klimastreites ist, ob
die planetare Kühlmaschine den relativ geringen zusätzlichen Beitrag des Menschen zum
Treibhauseffekt ausgleichen kann oder nicht. (Weltwoche Nr. 21.02; Dr. Jürgen Krönig, in:
Berliner Republik 4 / 2004)
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Roland Hohmann, Projektleiter der Studie „Klimaänderung und die Schweiz 2050 – Erwartete
Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft“ (OcCC 2007): „Unsere Untersuchungen zeigen, dass sich das Lebensgefühl in den Städten positiv verändern könnte. Es könnte
im Sommer eine mediterrane Stimmung aufkommen. Denken Sie nur an den Hitzesommer
2003, da war in den Städten sehr viel los, und es kam eine neue Lebenslust auf.“
(Berner Zeitung 15.03.07)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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„Grosse Teile von Kanada oder Russland werden durch wärmeres Klima sicher bewohnbarer.“ (Ulrich Cubasch, Leiter der Arbeitsgruppe „Wechselwirkungen im Klimasystem der Erde“
am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin; in: Weltwoche Nr. 19.07)
Kurioses und Erkenntnisse
Saubere Luft heizt Klima auf
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Weil weniger Russ die Atmosphäre belastet, steigt erstmals seit Jahrzehnten die Sonneneinstrahlung auf der Erde. Der Effekt könnte die beschleunigte Klimaerwärmung in den neunziger
Jahren erklären. Strengere Emissionsgrenzwerte für Fahrzeuge, Heizungen und Industriefeuerungen könnten – so wichtig sie für eine gesunde Umwelt auch sein mögen – die globale Erwärmung in Zukunft weiter beschleunigen. (NZZ am Sonntag, 12.06.2004)
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Aus physikalischen Gründen muss die Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen zu
einer Temperaturerhöhung führen. Offen ist die Frage, wie stark diese Erwärmung durch andere Effekte wie Staub oder Wolkenbildung kompensiert wird.
•
Nach der herrschenden Lehrmeinung haben Staubpartikel, sogenannte Aerosole, einen eher
kühlenden Effekt: Je höher die Luftverschmutzung, desto grösser die Abkühlung. Damit wird
versucht, die trotz steigendem Kohlendioxid sinkenden Temperaturen von 1940 bis 1970 zu
erklären. (Weltwoche 5.07)
Treibhauseffekt in Frage gestellt
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Dass es den CO2-Treibhauseffekt nicht geben kann, liegt gemäss Gerhard Gerlich, Professor
für mathematische Physik an der Universität Braunschweig, daran, dass Spurengase in einem
homogenen Gasgemisch gar nicht wie eine Wärme reflektierende Glasscheibe wirken können.
Selbst in einem Gewächshaus sei der Treibhauseffekt nur zu einem kleinen Teil für die Wärme
verantwortlich. Die entscheidende Ursache sei da nämlich die blockierte Luftströmung.
(auto motor sport 19/2002)
Diagramm namens „Hockey Stick“
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Ein Diagramm namens „Hockey Stick“, 1998 erstellt von Michael Mann, damals an der University of Amherst, sorgte für einen Streit über die wissenschaftliche Basis des Klimawandels.
Ein flaches Stück, der Schaft des liegenden Hockeyschlägers, steht für das jahrtausendelang
stabile Weltklima. Doch mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
schwingt sich der stilisierte Graph empor wie die gebogene Schlagfläche.
Im „Summary for Policymakers“ des Berichts des Uno-Klimaausschusses IPCC von 2001
prangte der „Hockey Stick“ - nebst dem Satz „Es ist wahrscheinlich, dass auf der nördlichen
Halbkugel die 1990er Jahre das wärmste Jahrzehnt und 1998 das wärmste Jahr der letzten
tausend Jahre waren.“ Dieser Befund bewog Regierende und Parlamentarier weltweit, das
Kyoto-Protokoll zu unterschreiben.
Umso ernüchternder wirkte die Erkenntnis, dass der Hockey-Stick nicht die Realität wiedergibt. Das Team des schwedischen Meteorologen Anders Moberg zeigte 2005 im Magazin
Nature, dass das Klima in den letzten tausend Jahren weitaus stärker schwankte – ganz ohne
menschliches Zutun. (Weltwoche Nr. 10.05, S. 67)
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Viele Temperaturkurven fangen mit dem Beginn der regelmässigen Messungen um 1860 an.
Dieser Termin fällt mit dem Ende der Kleinen Eiszeit und somit einem Temperatur-Minimum
zusammen. Man vergleicht also mit einem Extremwert. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Klimaforscher Hans von Storch und seine Kollegen konnten ausserdem nachweisen, dass die
Kurve auf einer fehlerhaften Anwendung statistischer Methoden beruht, weshalb die globale
Erwärmung in den letzten 150 Jahren systematisch überschätzt wurde.
(NZZ am Sonntag 20.02.2005)
•
„Diese Kurve ist statistisch unhaltbar.“ (Dr. Ulrich Berner, Leiter der Klimaabteilung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover; in: Bild der Wissenschaft 11/2001)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Klimatologe Heinz Wanner: „(…) aber in der Zusammenfassung (des IPCC-Berichts 2001) für
politische Entscheidungsträger hat man die Hockey-Stick-Kurve zu stark gewichtet. Das war sicher zu plakativ und unvorsichtig.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
Ausbruch des Vulkans Mount Saint Helens
•
Beim Ausbruch des nordamerikanischen Vulkans Mount Saint Helens in den Achtzigerjahren
wurde eine Schadstoffmenge in die Atmosphäre geblasen, die gemäss wissenschaftlichen
Untersuchungen den gesamten CO2-Ausstoss des weltweiten Motorfahrzeugverkehrs innert
zweier Jahre übertraf. (Facts 24.02.2005)
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Schon ein grösserer Vulkanausbruch kann den Klimatrend umlenken.
(Weltwoche Nr. 42.06, S. 68)
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So ist das Jahr 1816 wegen des Vulkanausbruchs von Sumbawa (Indonesien) als Jahr
ohne Sommer in die Geschichte eingegangen. (NZZ 15.02.07)
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Klimatologe Heinz Wanner: „Ein grosser tropischer Vulkanausbruch ist wie ein Peitschenknall, der auf einen Schlag grosse Mengen von Schwebestoffen in die Stratosphäre bläst.
Das reduziert die globale Temperatur für zwei oder drei Jahre, bis sich die Schwebestoffe
wieder gesetzt haben.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Es ist wahrscheinlich („likely“), dass die Treibhausgase einen höheren Anstieg (der Temperaturen) verursacht hätten, wäre die Erwärmung nicht durch Schwebeteilchen von Vulkanausbrüchen und des Menschen (Verbrennungen) gebremst worden. „likely“ bedeutet eine Wahrscheinlichkeit zwischen 66 und 90 Prozent. (IPCC-Bericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07)
Einfluss der Sonne und der kosmischen Strahlung
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Wissenschaftler haben bei Bohrungen im kilometerdicken Eis der Polarkappen Proben zu
Tage gefördert, mit deren Hilfe man das Weltklima um viele Jahrtausende zurückverfolgen
kann. Sie scheinen zu beweisen, dass das Klima über alle die Jahre hinweg ständig zwischen
wärmer und kälter wechselte. Weshalb das geschah, suchen Astronomen mit Wechseln in der
Sonnenaktivität und winzigen Veränderungen in der Umlaufbahn beziehungsweise der Achsstellung unseres Planeten zu erklären. (Facts 24.02.2005)
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Frühere Klima-Umschwünge sind nur auf Veränderungen der Sonneneinstrahlung zurückzuführen. (Weltwoche Nr. 42.06, S. 68)
Klimatologie Heinz Wanner: „Eine Rolle gespielt hat (bei der Erwärmung im 20. Jahrhundert, vor 1940) sicher, dass bis 1940 die Sonnenaktivität zugenommen hat und seither
nicht mehr.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
•
Einer der bekanntesten Skeptiker, der amerikanische Atmosphärenphysiker Fred Singer, behauptet in einem neuen Buch, die Klimaerwärmung sei grösstenteils nicht menschengemacht.
Sie sei vielmehr die Folge eines 1500-jährigen Zyklus, der von der Sonne angetrieben wird
(sog. Bond-Zyklen). (Weltwoche Nr. 4.07)
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Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre ist im letzten Jahrhundert um dreissig Prozent gestiegen, da gibt’s keine Zweifel. Die Durchschnittstemperatur auf der Welt nahm im
zwanzigsten Jahrhundert um 0,6 Grad zu. Das ist höchstwahrscheinlich zu etwa zwei Dritteln
auf den anthropogenen Treibhauseffekt zurückzuführen, zu einem Drittel auf die verstärkte
Sonnenaktivität. (Klimaforscher Hans von Storch, in: Weltwoche Nr. 51/52.03)
•
Die Sonne sei für den Klimawandel verantwortlich, „und damit fällt die TreibhausKatastrophen-Theorie in sich zusammen“, schreibt Nigel Calder, britischer Journalist, im Buch
„Die launische Sonne“. – Aber: Wie der neue IPCC-Bericht (2007) zeigt, sind die menschlichen Aktivitäten (Emissionen von Treibhausgasen und Schwebeteilchen) um ein Vielfaches
klimawirksamer als die Schwankungen der Sonnenaktivität. (SonntagsZeitung 04.02.07)
•
Russland ist eine Hochburg der Anhänger der „Sonnentheorie“. Chabibullo Golubtschikow,
Leiter des Hauptlabors des Pulkowers Observatoriums, führt die gegenwärtige Erderwärmung
auf eine praktisch das ganze 20. Jahrhundert über andauernde Erhöhung des integralen
Stroms der Sonnenstrahlung zurück. Seit sechshundert Jahren sei eine derartig mächtige
Sonnenstrahlung wie im 20. Jahrhundert nicht zu beobachten gewesen, wobei die Steigerung
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der Sonnenaktivität ihr Maximum in den neunziger Jahren erreicht haben soll. Genau in diesem Zeitraum sei die wachsende Zunahme der durchschnittlichen Temperatur der Erdoberfläche beobachtet worden. Gegenwärtig, stellt Golubtschikow in Aussicht, trete die Intensität der
Sonnenstrahlung in die abnehmende Phase des Jahrhundertzyklus ein. „In fünfzig Jahren
werden sich die Erdbewohner mit harten langen Wintern und kühlen Sommern konfrontiert
sehen.“ (Weltwoche Nr. 9.07)
•
In den letzten beiden Jahren erschien in anerkannten wissenschaftlichen Fachzeitschriften eine Reihe von Studien von Astrophysikern, die in den nächsten Jahrzehnten mit dem Beginn
einer Abkühlung aufgrund solarer Einflüsse rechnen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Klimatologe Heinz Wanner: „Es gibt drei natürliche Faktoren, die das Energiegleichgewicht stören: Erstens die Erdbahnschwankungen, die sehr langfristig wirken. Zweitens die
eher kurzfristigen Schwankungen der Leuchtstärke der Sonne. Und drittens, noch viel
kurzfristiger, die Vulkane.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
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Wissenschafter der Ruhr-Universität Bochum (Jan Veizer) und der Hebrew University in Jerusalem (Nir J. Shaviv) haben Beweise gefunden, dass kosmische Strahlung (cosmic ray flux,
CRF) der Hauptmotor der Erwärmung und Abkühlung der Erde sein könnte. Bei ihrem Auftreten auf die Erdatmosphäre beeinflusst sie die Wolkenbildung und dadurch den Wasserkreislauf der Erde. Zwei Drittel der Temperaturschwankungen auf der Erde seien auf diese Weise
erklärbar. Die Wirkung wird verstärkt dadurch, dass bei grösserer Sonnenaktivität auch das
Magnetfeld der Sonne wächst und kosmische Strahlung von der Erde weglenkt. Es treffen
dann weniger kosmische Partikel auf die Atmosphäre, es entwickeln sich weniger Wolken und
es wird wärmer.
Die beiden Forscher haben die Klimadaten der letzten 600 Millionen Jahre mit der Intensität
der kosmischen Strahlung in dieser Zeit untersucht und eine übereinstimmende Periodizität
gefunden, berichten sie in der Fachzeitschrift der Geological Society of America „GSA Today“.
(SonntagsZeitung 06.07.03; Der Bund 12.12.03; Weltwoche Nr. 45.03)
•
Die kosmische Strahlung stammt von explodierenden Sternen in der Galaxie und enthält winzige Partikel, die beim Auftreffen auf die Erdatmosphäre Kondensationskerne und in der Folge
Wolken bilden. Eine Änderung der Wolkenbedeckung um nur wenige Prozent hat enorme
Auswirkungen auf das Erdklima.
Die Kausalkette dafür scheint plausibel und lässt sich physikalisch genauso schlüssig wie die
Kohlendioxid-Hypothese erklären: Die auf die Atmosphäre treffende kosmische Strahlung wird
von der Sonne moduliert. Je stärker das Magnetfeld der Sonne ist, desto mehr schirmt sie die
Erde gegen den Partikelsturm ab.
Nun hat sich das Magnetfeld der Sonne im 20. Jahrhundert verdoppelt. Weil die Erde dadurch
besser abgeschirmt wird, bilden sich in den unteren Schichten weniger kühlende Wolken: Es
wird wärmer. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Der dänische Physiker Henrik Svensmark beobachtete schon vor Jahren eine unerklärliche
Korrelation zwischen Sonnenflecktätigkeit und Wettergeschehen. Er enttarnte die wechselnde
kosmische Strahlung, den so genannten Sonnenwind, als einen womöglich entscheidenden
Drahtzieher bei der Wolkenbildung. (auto motor sport 19/2002)
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„Wenn wir die Welttemperaturdaten der letzten 150 Jahre anschauen und mit dem CO2-Anstieg
vergleichen, sehen wir zwar einen monotonen CO2-Anstieg, aber ein Auf und Ab im Temperaturverlauf. Wenn wir dagegen betrachten, wie die Sonnenaktivität in diesem Zeitraum variiert
hat, sehen wir einen eklatanten Gleichklang zwischen Temperatur und Änderung der Sonnenaktivität. Die Kurven verlaufen nahezu parallel. Wenige Jahre vor einer Temperaturveränderung
auf der Erde hat sich die Sonnenaktivität entsprechend verändert. Diese Temperaturvariationen
werden einmal verursacht durch Intensitätsänderung bei der Sonneneinstrahlung, zum Zweiten
durch eine Änderung des Sonnenwindes, der auf die Erdatmosphäre einwirkt. Ein Mehr an
kosmischer Partikeln führt zu einer verstärkten Wolkenbildung, ein geringerer Partikelstrom zu
weniger Wolken.(…)“ (Dr. Ulrich Berner, Leiter der Klimaabteilung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover; in: Bild der Wissenschaft 11/2001)
•
Die Durchschnittstemperatur auf der Welt nahm im zwanzigsten Jahrhundert um 0,6 Grad zu.
Das ist höchstwahrscheinlich zu etwa zwei Dritteln auf den anthropogenen Treibhauseffekt zu-
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rückzuführen, zu einem Drittel auf die verstärkte Sonnenaktivität. (Klimaforscher Hans von
Storch, in: Weltwoche Nr. 51/52.03)
Erdbahnschwankungen
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Klimatologe Heinz Wanner: Die Ursache für die Wärme 3000 vor Christus waren die Erdbahnschwankungen. „Hier geht es vor allem um die Schiefe und die Schwingung der Erdachse, die
sich auf einer Zeitskala von 10'000 bis 100'000 Jahren zyklisch verändern. Zum Beispiel ist
die Austrocknung, die Wiederbefeuchtung und die abermalige Austrocknung der Sahara
wahrscheinlich auf diesen Faktor zurückzuführen. Und ebenso die wärmere Periode in der
Nordhemisphäre zirka 2000 bis 6000 vor Christus. Durch die veränderte Erdachse hatten wir
bei uns eine viel stärkere Sonneneinstrahlung, fast sieben Prozent mehr als heute. Das ist
sehr viel. 5000 vor Christus war die Baumgrenze dreihundert Meter höher als heute.“ (Weltwoche Nr. 4.07)
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Richard S. Lindzen, US-Klimatologe: „Die Eiszeiten korrelieren irgendwie mit den ErdbahnParametern, aber wir wissen nicht, wie diese den Klimawandel beeinflusst haben.“
(Weltwoche Nr. 13.07)
•
Mit tieferen Temperaturen und tieferen CO 2-Werten schient die Wirkung der Tatsache,
dass die Stärke und Verteilung der Sonneneinstrahlung als Folge der elliptischen Erdbahn, der Neigung der Erdachse und der Präzession in der Erdrotation zyklisch ändert,
auf das Klima überhand genommen zu haben. Damit rutschte die Erde vor etwa 1 Millionen Jahren in die heutige kalte Phase mit ausgeprägten Eiszeiten, die auch in Europa zu
flächendeckenden Vergletscherungen führten. (NZZ 09.05.07)
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Die Wechsel (der etwa alle hunderttausend Jahre wiederkehrenden, langen Eiszeiten und
der wenige zehntausend Jahre dauerenden Zwischeneiszeiten) entstehen nach einer breit
akzeptierten Theorie durch die sich periodisch ändernde Stellung der Erde gegenüber der
Sonne. (NZZ 09.05.07)
Chemtrail-Theorie
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Für die Anhänger der Chemtrail-Theorie sind Kondensstreifen Spuren des Todes. Sie glauben,
dass Flugzeuge heimlich grosse Mengen Chemikalien in die Luft sprühen. Die am Himmel zu
sehenden Kondensstreifen (engl. Contrails) bezeichnen sie als Chemtrails. Durch das Ausbringen von Barium- und Aluminiumverbindungen soll die Einstrahlung der Sonne vermindert, der
Treibhauseffekt kompensiert und dadurch der Klimawandel gestoppt werden. Das Programm
werde von den Regierungen streng geheim gehalten, weil die hochgiftigen Substanzen nicht
nur Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel hervorrufen, sondern auch jährlich Millionen
Tote verursachen sollen. (Blick 03.01.07)
•
Paul J. Crutzen, ein Naturwissenschaftler, der für seine Forschungen über das Ozonloch den
Nobelpreis erhielt, schlug vor, notfalls Schwefel in die Stratosphäre zu injizieren, denn die gegenwärtige Verminderung der Emissionen führe zu einer Beschleunigung der Erderwärmung.
(Weltwoche Nr. 18.07).
Am Wochenende regnet es
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Wer glaubt, am Wochenende sei das Wetter ohnehin immer schlecht, bekommt Schützenhilfe
von den Wissenschaftern. Die Meteorologen Dominique Bäumer und Bernhard Vogel von der
Universität Karlsruhe bestätigen aufgrund von Messungen, dass es an Wochenenden häufiger
regnet als an den Arbeitstagen danach. Allgemein sei es in der ersten Wochenhälfte wärmer,
während es von Mittwoch bis Samstag kälter werde. „Am plausibelsten erscheint uns, dass
das Aerosol, also der Feinstaub, dies verursacht“, sagt Bäumer. Während der Arbeitswoche
werde viel Feinstaub ausgestossen. Dieser Ausstoss gehe über die Wochenenden jeweils zurück. Feinstaub erleichtert die Wolkenbildung, weil an den Oberflächen des Aerosols Wasser
kondensiert.“ (Berner Zeitung 03.03.07)
Weniger statt mehr Hurrikane?
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Möglicherweise führt die Klimaerwärmung zu einer Verminderung der Zahl der Hurrikane. Der
Grund dafür könnte die Zunahme so genannter vertikaler Schwerwinde sein, wie zwei USHurrikanforscher im Fachblatt „Geophysical Research Letters“ berichten. Bislang ging man
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davon aus, dass höhere Temperaturen automatisch mehr Hurrikane zur Folge haben werden.
(SonntagsZeitung 22.04.07)
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Die globale Erwärmung verringert die Temperaturunterschiede zwischen den Polen und dem
Äquator. Je grösser dieser Gegensatz ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Stürme
entstehen. Von der Theorie her sollte eine globale Erwärmung daher zu einer Verringerung
der Sturmhäufigkeit führen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
Ozeane als Ursache für Klimawandel
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Der führende Hurrikan-Experte der USA sieht in den Meeresströmungen und nicht im vom
Menschen verursachten Kohlendioxidausstoss die Ursache für den Klimawandel. In fünf bis
zehn Jahren werde eine Abkühlung einsetzen, erklärte William Gray von der Universität Colorado vor republikanischen Abgeordneten. Vermehrte oder stärkere Wirbelstürme erwartet
Gray als Folge des gestiegenen CO2-Niveaus nicht. (AP 28.04.07)
Emission von Treibhausgasen
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In der Schweiz sind die Treibhausgasemissionen 2005 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Millionen Tonnen gestiegen. Insgesamt beliefen sie sich auf 53.6 Millionen Tonnen. Im Vorjahr waren es noch 53 Millionen Tonnen gewesen und 1990, im Referenzjahr des Kyoto-Protokolls,
52,8 Millionen Tonnen. 2005 lagen die Emissionen somit um 1,7 Prozent über jenen von
1990. Die Zunahme von 2004 auf 2005 führt das Bundesamt für Umwelt auf die kalten Wintermonate zu Beginn des Jahres zurück. (NZZ 17.04.07)
CO2 als Treibhausgas?
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Kohlendioxid ist kein Umweltgift, sondern ein Leben und Wachstum spendendes Gas, ohne
das es kein Leben gäbe. 95 Prozent aller Kohlendioxid-Emissionen sind natürlichen Ursprungs. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
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Aufgrund der Eiskern-Studien scheint es so zu sein, dass in der Vergangenheit nicht die CO2Konzentration die Temperaturerhöhung angetrieben hat, sondern die Temperatur über eine
Reihe von Rückkopplungsmechanismen den CO2-Gehalt steuerte. (NZZ 07.11.01)
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Dass CO2 seit frühester Zeit eine entscheidende Rolle im Klimageschehen spielt, darüber
herrscht bei Fachleuten heute weitgehend Einigkeit. Sie sehen sich nämlich vor das Paradoxon gestellt, dass laut den Astronomen die Strahlkraft der Sonne in den letzten 4,5 Milliarden
Jahren um etwa 40 Prozent zugenommen hat, ohne dass die Erde „gekocht“ und ihr Wasser
verloren hätte, wodurch die Entwicklung von Leben verunmöglicht worden wäre. Im Gegenteil
– das Klima scheint trotz mehr Sonnenenergie langfristig kühler geworden zu sein und hat
sich immer in einem für Organismen mehr oder weniger günstigen Bereich bewegt. Die Geologen sprechen vom Problem der „schwachen frühen Sonne“; es lässt sich bis jetzt nur lösen,
wenn man von sehr hohen CO2-Konzentrationen in der Frühzeit der Erde ausgeht. Deren
grosse Treibhauswirkung hätte demnach dafür gesorgt, dass auch bei einer geringeren Einstrahlung ähnliche Temperaturen wie heute vorherrschten. (NZZ 09.05.07)
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Das CO2 in der Atmosphäre verstärkte laut dem IPCC mit über 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit die Strahlungsschwankungen als Folge der periodisch sich ändernden Stellung der
Erde gegenüber der Sonne - zum Teil vermutlich erheblich verzögert zur Erwärmung. Die zunehmende Freisetzung fossilen Kohlendioxids durch den Menschen, so wird angenommen,
hat die Klimagase jedoch von Verstärkern warmer Phasen zu eigentlichen Temperaturtreibern
gemacht. (NZZ 09.05.07)
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Richard S. Lindzen, US-Klimatologe: „Aber es ist so. Der Einfluss von CO2 ist weit geringer,
als die Modelle vorausgesagt haben. (Weltwoche Nr. 13.07)
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In dem Buch „Mit der Erde leben“, herausgegeben von Professor Friedrich-Wilhelm Wellmer,
Präsident der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften, heisst es, es sei nach wie vor
„unklar“, ob der Anstieg von Kohlendioxid vom Menschen verursacht worden sei oder, „was
wahrscheinlicher ist, auch ein Rückschwung des Klimas aus der Kleinen Eiszeit in ein neues
Klimaoptimum ist“. (Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Die Funktion des Kohlendioxids ist logarithmisch: Wollte man seine zusätzliche Wirkung noch
einmal verdoppelt, müsste man die CO2-Konzentration bereits vervierfachen, dann verachtfachten und so weiter. Es strebt also einem Sättigungspunkt entgegen, an dem neu in die Atmosphäre gelangte Moleküle praktisch keine zusätzliche Wirkung mehr haben. Genau wie bei
einem Treibhaus, bei dem es nichts mehr bringt, noch dickere Scheiben zu installieren. (Dirk
Maxeiner, P.M. 5/2007)
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Für den Fall einer Verdoppelung der Kohlendioxidkonzentration ergäbe sich eine direkte zusätzliche Treibhauswirkung von nicht einmal einem Grad. Wie kommen dann Prognosen zustande, die einen Temperaturanstieg um mehrere Grad voraussagen? Diesen liegt folgende
Hypothese zugrunde: Die ursprüngliche leichte Erwärmung lässt mehr Wasser verdunsten,
und der zusätzliche Wasserdampf lässt die Temperaturen dann noch mehr steigen. Die Wissenschaftler nennen dies eine „positive Rückkoppelung“. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Für eine dominierende Rolle des Kohlendioxids im aktuellen Klimageschehen gibt es keinen
direkten Beweis, sondern nur eine indirekte Herleitung: Man glaubt, alle anderen Ursachen für
die in den letzten dreissig Jahren beobachtete Erderwärmung ausschliessen zu können. CO2
bleibt derzeit nach Meinung der meisten Klimaforscher als einziger Tatverdächtiger übrig.
(Weltwoche Nr. 5.07)
•
Das Kohlendioxid stieg seit der vorindustriellen Zeit langsam und stetig an. Man sollte also
meinen, dass die Temperaturen in diesem Zeitraum ebenfalls kontinuierlich zugenommen
hätten. Das ist aber nicht der Fall. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Nach Meinung von Juri Golubtschikow von der Geografischen Fakultät der Moskauer Universität
ist der Zusammenhang zwischen der Konzentration des klimaschädlichen Kohlendioxids in der
Atmosphäre und der globalen Erwärmung alles andere als bewiesen. (Weltwoche Nr. 5.07)
Bedeutung des anthropogenen CO2
•
Kohlendioxid (CO2) ist das wichtigste, vom Menschen emittierte Treibhausgas. (IPCC-Bericht
2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Es ist sehr wahrscheinlich („very likely“), dass die vom Menschen ausgestossenen Treibhausgase den grössten Teil des Temperaturanstiegs seit 1950 verursacht haben. Dem Ausdruck
„very likely“ wird eine Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent zugeordnet. (IPCC-Bericht
2007; Basler Zeitung 03.02.07)
•
Der Anteil der von Menschen freigesetzten Treibhausgase in der Atmosphäre beträgt zwei bis
drei Prozent. Den Rest liefern Meere, Böden, Vegetation und Vulkane. (Weltwoche Nr. 21.02;
Dr. Jürgen Krönig, in: Berliner Republik 4 / 2004)
97 Prozent der jährlichen Kohlendioxid-Emissionen entstammen der Natur, etwa drei Prozent
aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe durch den Menschen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
So erstaunt es nicht, dass es neben der veröffentlichten Wissenschafter-Meinung auch eine
andere gibt, eine, die den menschlichen Aktivitäten einen vernachlässigbar kleinen Anteil an
den Treibhausgasen zuordnet. Justament ein Prozent soll dieser betragen, Atmung inklusive.
Laut dem St. Galler Chemiker Bruno Köppel entfalle die Hälfte davon auf die sogenannte
technische Kohlendioxidproduktion. An diesen 0,5 Prozent wiederum sei der Strassenverkehr
(Personenwagen und Nutzfahrzeuge) mit etwa 12 Prozent beteiligt – das wären dann gerade
mal 0,06 Prozent des gesamten anfallenden natürlichen und technischen CO2! (Automobil
Revue 02.05.07)
•
„Die Rolle des CO2 wird möglicherweise überschätzt. (…) Wir denken in der Tat, dass der
Treibhauseffekt durch das vom Menschen ausgestossene CO2 im Vergleich zum Einfluss der
Sonnenstrahlung sehr gering ist. Nach Erkenntnissen der Klimatologen macht der menschengemachte Treibhauseffekt durch CO2 1,2 Prozent des gesamten Treibhauseffekts aus, den
wir auf der Erde haben. Zusammen mit den übrigen anthropogenen Treibhausgasen kommt
man auf zwei Prozent.“ (Dr. Ulrich Berner, Leiter der Klimaabteilung der Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover, in: Bild der Wissenschaft 11/2001)
•
Wenn, wie die Klimaforscher aus den Messdaten (Eisbohrkerne) schliessen, der CO2-Gehalt
der Erdatmosphäre tatsächlich seit über einer Million Jahre nie so hoch gewesen sein soll wie
in unserer Zeit, dann kann das Kohlendioxid auch nicht der allein entscheidende Faktor für die
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Klimaerwärmung sein. Es reicht somit nicht aus, das Kohlendioxid allein als Mass zu verwenden und daraus den Klimatrend hochzurechnen. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie,
Zoologische Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
•
Selbst wenn die Menschheit alles verfeuerte, was die Erde an fossilem Brennstoff hergäbe,
würde sie den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre auf keinen absoluten Rekordstand treiben. (Weltwoche Nr. 42.06, S. 68)
•
Lokale Veränderungen wie Entwaldung, Landwirtschaft, Überweidung, Bewässerung und
wachsende Grossstädte tragen zur Beeinflussung des Klimas durch den Menschen genauso
bei wie grossräumig wirkende Emissionen durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe oder die
Haltung von Nutztieren. Es herrscht keine Einigkeit darüber, inwieweit der zusätzlich vom
Menschen verursachte Treibhauseffekt durch andere künstliche oder natürliche Einflüsse verstärkt, abgeschwächt oder überlagert wird. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
In harschen Worten kritisierte der führende Hurrikan-Experte der USA, William Gray von der
Universität Colorado, vor republikanischen Abgeordneten die Forscher und Politiker, die in
den vom Menschen produzierten klimaschädlichen Gasen die Ursache des Klimawandels sehen. „Sie geben alle Schuld den Menschen, was verrückt ist“, sagte Gray. „Wir sind nicht die
Ursache davon.“ Gray gehört seit langem zu den Kritikern der Theorie, dass die Treibhausgase zu einer Erwärmung der Welt führen. Er sieht in den Meeresströmungen und nicht im vom
Menschen verursachten Kohlendioxidausstoss die Ursache für den Klimawandel. In fünf bis
zehn Jahren werde eine Abkühlung einsetzen, erklärte Gray, Und weiter, dass durch die Warnungen vor dem Klimawandel eine regelrechte Industrie entstanden sei. (AR 28.04.07)
Anteil der Schweiz an den CO2-Emissionen
•
Mit 0,2 Prozent der globalen CO2-Emissionen trägt die Schweiz nur unwesentlich zum Klimawandel bei. Deshalb kann die Schweiz selbst mit maximalen CO2-Reduktionen direkt keine
signifikanten Beiträge zur Rettung des globalen Klimas leisten. Viel wichtiger sind internationale Anstrengungen – auch der grossen und der stark wachsenden Emittenten, wie der USA;
Chinas und Indiens.
•
Die EU weist, verglichen mit dem Bruttoinlandprodukt, einen mindestens doppelt so hohen
CO2-Ausstoss auf wie die dienstleistungsintensive Schweiz mit ihrer abgasfreien Elektrizitätsversorgung. Die USA bringen es auf den dreifachen Betrag. Wir stehen also heute schon fast
vorbildlich da. Trotzdem hat sich unser Land zu einem weit überdurchschnittlichen Reduktionsziel verpflichtet. (Weltwoche Nr. 11.05)
•
Es wird eingewendet, aufgrund unserer hohen Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen seien wir zum
Handeln verpflichtet. Auch dieses Argument trifft nicht zu, denn jüngste Berechnungen einer
Studie im Auftrag der britischen Regierung zeigen, dass die Schweiz nach Litauen und Rumänien die tiefsten Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen Europas und der OECD-Länder ausweist.
Länder wie Schweden, Dänemark, Norwegen oder Deutschland, die in der Diskussion als Klimavorbilder der Schweiz dargestellt werden, zeichnen sich durch einen zum Teil massiv höheren Pro-Kopf-Ausstoss aus, ganz zu schweigen von Ländern wie Kanada, die USA oder Australien. (Inside, Ausgabe 1/2007)
•
Laut Erhebungen des World Resources Institute (WRI) in Washington stösst die EU gesamthaft
nach den USA und China weltweit am meisten CO2 aus. Insgesamt sind es rund vier Milliarden
Tonnen pro Jahr oder 8,8 Tonnen pro Einwohner. Die Schweiz rangiert mit einem CO2-Ausstoss
von 5,8 Tonnen pro Einwohner an 25. Stelle der europäischen Staaten.
(Basler Zeitung 10.04.07)
CO2-Ausstoss pro Kopf (Europa)
1. Luxemburg
2. Finnland
3. Estland
4. Tschechien
5. Belgien
22.8 t
14.3 t
13.0 t
12.2 t
11.9 t
9. Deutschland
10. Zypern
11. Österreich
12. Grossbritannien
13. Griechenland
10.5 t
9.6 t
9.4 t
9.3 t
8.8 t
Klimawandel – Fakten und Argumente
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6. Niederlande
7. Irland
8. Dänemark
•
11.5 t
10.9 t
10.7 t
14. Polen
15. Italien
25. Schweiz
8.1 t
8.1 t
5.8 t
Gemäss einer Studie des Bundesamts für Umwelt (Bafu) beträgt mit den sogenannten grauen
Emissionen der Ausstoss pro Kopf 12,5 statt 7,2 Tonnen CO2-Äquivalente. Im Jahr 2004 zum
Beispiel hätten sich die direkten Treibhausgas-Emissionen im Inland auf 53,0 Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalente belaufen. Würden die bei der Herstellung der importierten und exportierten Güter verursachten Treibhausgas-Emissionen eingerechnet, seien es dagegen 93,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Diese Erkenntnisse widerlegen die oft gehörte Behauptung, die
Schweiz verursachte deutlich weniger Emissionen als vergleichbare Industrieländer. (NZZ
16.05.07)
Der Verkehr als CO2-Quelle
Strassenverkehr 9.9%
3.6
Flugverkehr 1.6 %
9.9
13.5
1.6
2.3
Bahn-+Schiffsverkehr 2.3%
Strom + Wärme 24.6%
Andere Treibstoffverbrennung 9%
24.6
18.2
Industrie 10.4%
Flüchtige Emissionen 3,9%
Industrieprozesse 3.4%
3.4
3.9
Raumnutzungsänderungen 18.2%
10.4
9
Landwirtschaft 13.5%
Abfallwesen 3.6%
Treibhausgasausstoss der einzelnen Sektoren
(100% = geschätzte globale Kohlendioxid-Äquivalent von 41'755 Mio. Tonnen;
Quelle: WRI World Resources Institute, 2005, Navigating the Numbers: Greenhouse Gas Data and International Climate Policy, Washington DC; in UBS
research focus, Klimawandel: Ein heisses Thema, Januar 2007, S. 11)
•
Ein Drittel des Verbrauchs fossiler Energien liegt in der Schweiz beim motorisierten Verkehr.
•
Die Wachstumsraten des Treibstoffverbrauchs (pro Jahr) liegen zwischen 1990 und 2000 bei
1,5 Prozent (Benzin: 0,8%; Diesel: 1,7%; Flugpetrol: 3.6%), seither weist der Treibstoffsektor
einen jährlichen Verbrauchsrückgang von 0,7 Prozent auf (Benzin: -2,2%; Diesel: +6,0%;
Flugpetrol: -3,8%).
•
Ein wesentlicher Teil des schweizerischen Benzinverbrauchs wird durch das Ausland konsumiert (bis ca. 16%; Treibstofftourismus aufgrund der relativ tiefen Benzinpreise in der
Schweiz). Umgekehrt besteht beim Dieselkonsum ein vermuteter Anteil des Konsumentenimports aus dem Ausland in der Höhe von drei bis zehn Prozent.
Klimawandel – Fakten und Argumente
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•
Mit jedem Liter Benzin, den der Automotor in Antriebskraft umsetzt, gelangen rund 2,3 Kilogramm (kg) CO2 in die Atmosphäre. Verbrennt der Motor Dieselöl, sind es sogar 2,6 kg.
(Automobil Revue Nr. 7, 14.02.07)
•
Als grobe Faustregel gilt: Verbrauch (in l/100 km) multipliziert mit 24 bei Benzin und mit 26,5
bei Diesel ergibt den CO2-Ausstoss in Gramm pro Kilometer. (SonntagsZeitung 11.03.07)
•
Die Automobile (3 Mio. Fahrzeuge, durchschnittlicher Verbrauch 8l/100 km, 12'000 km/Jahr)
stossen hochgerechnet 6,624 Millionen Tonnen CO2 aus, die Töffler (500'000 Fahrzeuge,
durchschnittlicher Verbrauch 5l/100 km, 5000 km/Jahr) „nur“ 287'500 Tonnen. Die Vierrädrigen produzieren also 23 Mal mehr CO2 wie ihre zweirädrigen Kollegen. (Töff 06/2007)
Andere CO2-Emittenten
•
Von etwa 6,4 Tonnen CO2 pro Kopf, die in der Schweiz jährlich freigesetzt werden, entfallen
etwa 1,6 Tonnen auf die individuelle Mobilität und ungefähr 2,8 Tonnen auf den Niedertemperaturwärmebedarf.
•
Da die Stromproduktion in der Schweiz weitgehend frei von CO2 ist, hat man vorerst zu entscheiden, ob die Anstrengungen zur wesentlichen Reduktion der CO2-Emissionen – nebst der
in beiden Bereichen erforderlichen Erhöhung der Energieeffizienz – prioritär auf den Verkehr
oder auf den Wärmebedarf anzusetzen sei.
•
Seit 1950 hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht, von rund 2 auf 6 Milliarden Menschen.
Und der Mensch ist einerseits ganz direkt am CO2-Ausstoss mitbeteiligt (denn nicht nur beim
Verbrennen von Benzin oder Dieselöl entsteht CO2, sondern ganz schlicht und einfach auch
beim Atmen). (Automobil Revue 02.05.07)
•
Die Informations- und Kommunikationstechnik ist laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Gartner für rund zwei Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich, etwa für genauso viel wie der Luftverkehr. Die Studie berücksichtigt neben der Nutzung der Geräte auch die Energie, die zum Kühlen der Geräte und für den Betrieb der Infrastruktur erforderlich ist. Auch der Energieaufwand bei der Produktion, dem Vertrieb und der Entwicklung
wurde berechnet. (NZZ am Sonntag 29.04.07)
Flugverkehr
•
In der ganzen Kyoto-/Klimadiskussion ist der Flugverkehr ausgeklammert. Dies gilt auch für
die Strategie EnergieSchweiz.
•
In der EU sind die CO2-Emissionen des Flugverkehrs von 1990 bis 2002 fast um 70 Prozent
gestiegen.
•
In der Schweiz ist der Flugverkehr bereits für zehn Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. (Blick 05.03.07)
•
Ein Flug London - New York – London für zwei Personen produziert in etwa gleich viel CO2
wie ein Durchschnittsfahrzeug in der EU das ganze Jahr (Quelle: European Environmental
Press EEP Newsletter 18.03.05; www.la-umwelt.de/Belastungen_durch_Flugverkehr.pdf;
www.greenpeace-magazin.de).
•
Ein Flug von München nach Hamburg verursacht pro Person 170 Kilogramm Kohlendioxid.
Ein Auto verbraucht auf gleicher Strecke durchschnittlich 45 Kilo weniger.
(ADACmotorwelt 3/2007)
•
Die aktivsten Klimaschützer waren und sind Vielflieger - was kein Vorwurf, sondern eine Feststellung sein. soll. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung
München; in: NZZ 16.02.07)
•
Neben dem Treibhausgas CO2 spielen auch Kondensstreifen und Zirruswolken eine Rolle. Im
Unterschied zu anderen Wolken führen diese Wolkenformationen zu einer effektiven Klimaerwärmung, da sie mehr Wärme von der Erde zurückbehalten. Es kann nicht ausgeschlossen
werden, dass die Auswirkungen dieser im Himmel harmlos weiss aussehenden Flugzeugspuren
zurzeit gravierender sind als der Effekt des gesamten von der Luftfahrt bisher ausgestossenen
CO2. (NZZ 21.02.07)
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•
Das Intergovernmentel Panel on Climate Change (IPCC) kommt in seinem neusten Bericht
(2007) zum Schluss, dass die direkte Wirkung der Kondensstreifen geringer sein dürfte als
früher angenommen. (NZZ 21.02.07)
Andere Treibhausgase
•
Wasserdampf ist das bei weitem wichtigste Treibhausgas in der Atmosphäre überhaupt und
im Rahmen der heutigen Klimamodelle verantwortlich für den bedeutendsten Rückkoppelungsprozess bei einem Anstieg des Kohlendioxids. Der Wasserdampf allein verdopple die
durch eine erhöhte CO2-Konzentration zu erwartende Erwärmung ungefähr, schrieb das IPCC
in seiner wissenschaftlichen Lagebeurteilung 2001. (NZZ 20.11.02)
•
Mindestens zwei Drittel des natürlichen Treibhauseffektes gehen auf das Konto von Wasserdampf. Den Rest verursacht vor allem Kohlendioxid, hinzu kommen noch Gase wie bodennahes
Ozon oder Methan. Es ist auch weniger die unstrittige, aber relativ geringe Treibhauswirkung
des Kohlendioxids selbst als vielmehr die Vermutung eines erheblichen Verstärkungseffektes
durch Wasserdampf, auf dem das gängige wissenschaftliche Gebäude aufbaut.
(Weltwoche Nr. 5.07)
•
Ohne Wasserdampf in der Atmosphäre wäre es auf der Erde etwa minus 18 Grad Celsius
kalt. (SonntagsZeitung 04.02.07)
•
Das Verhalten des Wasserdampfes und die Wolkenbildung sind kaum verstanden und können
auch nicht im Rechner simuliert werden. Verschiedene Wolken in verschiedenen Höhen können wärmende Wirkung (positive Rückkoppelung), aber auch kühlende Wirkung (negative
Rückkoppelung) haben. (…) Im komplexen Geschehen der Atmosphäre liegt die Achillesferse
aller gängigen Klimamodelle und Prognosen. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
•
Es gibt eine ganze Reihe anderer, natürlicher Treibhausgasquellen. Dazu gehören beispielsweise verrottende Biomasse (Pflanzen), aber auch Vulkane. Und schliesslich darf die Wirkung
des Wasserdampfs (Wolken) in der Atmosphäre nicht ausser Acht gelassen werden; zwar gilt
Wasserdampf nicht als klassisches Treibhausgas, aber es hat doch vergleichbare Effekte auf
die von der Erde reflektierte Sonnenbestrahlung. (Automobil Revue 02.05.07)
•
Mit der Konzentration auf die Reduktion der CO2-Emissionen verzichtet die Schweiz freiwillig
darauf, andere Treibhausgase zu vermindern, obwohl deren Reduktion zum Beispiel beim
Methan gratis zu haben wäre: Man müsste einfach die Tierbestände halbieren – dann halbieren sich auch die Methanproduktion und obendrein noch die Subventionen für Tierhaltung.
(vgl. Weltwoche 11.05)
•
„Das liebe Vieh und sein Mist sind wahre Treibhausgas-Schleudern!“ (Schlagzeile SonntagsBlick 14.01.07): Die Landwirtschaft ist Gift fürs Klima - nicht nur wegen der grossen, filterlosen
Traktoren. Eine ausgewachsene Milchkuh verursacht mit den Rülpsern beim Wiederkäuen pro
Jahr 115 Kilogramm des schädlichen Treibhausgases Methan (CH4). Das summiert sich zu
gewaltigen Mengen, wie des Spezialisten im Bundesamt für Umwelt errechnet haben:
Bei 716'000 Kühen (Stand 2002) beläuft sich der Schweizer Methan-Ausstoss täglich auf 226,
jährlich auf 82'500 Tonnen. 53'000 Tonnen steuern Rinder, Schafe, Ziegen und weiteres
Kleinvieh bei.
Eine Tonne des Treibhausgases entspricht von der Wirkung her 21 Tonnen Kohlendioxid (CO2).
Dazu kommen weitere bäuerliche Treibhausgase wie das Lachgas N2O, das beim Abbau von
Stickstoffdünger anfällt.
Gemäss einer Studie der Uno-Welternährungsorganisation FAO ist weltweit die Viehzucht
schädlicher fürs Klima als der Verkehr. Methan allein macht ein Fünftel der globalen Treibhausgas-Emissionen aus.
•
Josef H. Reichholf, Biologe, Leiter Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung in
München, lehrt an beiden Münchner Universitäten Ökologie und Naturschutz: „In Deutschland
übertreffen die 14 Millionen Rinder, 23 Millionen Schweine und anderen Nutztiere das Lebendgewicht der 82 Millionen Menschen um mindestens das Dreifache. Die deutschen Fluren
können diesen Viehbestand nicht mehr ernähren. Deshalb muss Futter importiert werden. (…)
Gegenmassnahmen sind nicht vorgesehen. Auch Methan aus der Viehhaltung bleibt unberücksichtigt. Die Wiederkäuer geben es bei der Verdauung von sich. Als Treibhausgas ist es
über zwanzigmal wirksamer als das Kohlendioxid. Termiten, die auf den tropisch-
Klimawandel – Fakten und Argumente
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subtropischen Viehweiden besonders gut gedeihen, verstärken die Methanfreisetzung. Nach
Einschätzung der FAO belastet die Viehhaltung das Klima global ähnlich stark wie alle Menschen Indiens, Japans und Deutschlands zusammen. Mit 18 Prozent übertrifft die Wirkung der
Wiederkäuer den gesamten motorisierten Verkehr (14 Prozent) beträchtlich.“ (NZZ am Sonntag, 20.05.07)
•
Alle 40 Sekunden entfährt einer Kuh ein Rülpser. Und mit ihm Methan. Die Rinder sind damit
Klimasünder. Zu etwa vier Prozent soll das Vieh den Klimawandel mitverschulden.
Neben Kohlendioxid ist Methan die Nummer zwei unter den klimaschädigenden Treihausgasen. Laut Weltklimarat IPCC stammt die Hälfte des weltweit ausgestossenen Methans aus der
Landwirtschaft – und etwa ein Fünftel davon aus den Mägen der Wiederkäuer, allen voran aus
denen der Rinder. Tendenz steigend. Im aktuellen IPCC-Bericht fordert der Rat daher auch
die Bauern zum aktiven Klimaschutz auf.
Rülpsend stösst die Kuh Tag für Tag 300 bis 450 Liter Methan aus.
(SonntagsZeitung 13.05.07)
•
Methan und Lachgas gelangen in die Atmosphäre, um ein Vielfaches aggressiver als das
Kohlendioxid aus den Verbrennungsmotoren. (…) Die Viehzucht ist für 18 Prozent des von
Menschen verursachten Ausstosses von Treibhausgasen verantwortlich, wie die Welternährungsorganisation FAO in einer Studie nachweist. (SonntagsZeitung 18.03.07)
•
Eine Uno-Studie (UN-Ernährungsorganisation FAO) belegt, dass Nutztiere mehr zur Klimaerwärmung beitragen als der weltweite Strassenverkehr (Facts 8/07), auch weil ihretwegen parallel Wälder abgeholzt werden. (ADACmotorwelt 3/2007)
•
In manchen Zukunftsszenarien fehlt (nebst Kohlendioxid und Wasserdampf) das Treibhausgas Nummer drei, das Methan. Pro Molekül ist es in der Atmosphäre mehr als zwanzigmal
wirkungsvoller als das CO2. Doch weil es hauptsächlich aus der Landwirtschaft und der
Förderung von Erdgas stammt, müssten ganz andere Massnahmen als beim Kohlendioxid ergriffen werden. Die Politik traut sich an die Landwirtschaft jedoch nicht heran. (Josef H.
Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
•
So zeigen Berechnungen des Bundesamts für Umwelt in Bern, dass in einem Liter Milch
50 Gramm des Klimagases Methan stecken (was das Klima ungefähr so stark belastet wie ein
Kilogramm CO2). (Basler Zeitung 21.03.07)
•
Klimagasausstoss 2004:
Verkehr
2.8
13.1
13.5
Energieversorgung
Industrie 10.4%
7.9
25.9
Forstwirtschaft
Gebäude
17.4
Landwirtschaft 13.5%
19.4
Abfall
(aus: Blick 05.05.07)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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CO2-Konzentration
•
Zu vorindustriellen Zeiten enthielt die Atmosphäre 280 CO2-Moleküle pro Million Luftteilchen
(parts per million, ppm). Konsens unter den Forschern ist, dass die Menschheit diesen Wert
tunlichst nicht mehr als verdoppeln sollte. Schon jetzt hat sie ihn auf 380 ppm getrieben - und
die globalen Emissionen steigen mit exponentieller Dynamik. (IPCC-Bericht 2007; Basler Zeitung 03.02.07; Weltwoche Nr. 42.06, S. 70)
•
Wenn es so weitergeht, enthält die Atmosphäre gegen Ende des Jahrhunderts hin mindestens
800 ppm Kohlendioxid. (Weltwoche Nr. 42.06, S. 70)
•
Die Eiskernforschungen zeigen, dass sich in der Vergangenheit der CO2-Gehalt der Atmosphäre zwischen 200 und 300 ppm bewegte. Die heutige Konzentration von 365 ppm stellt
somit eine Ausnahmesituation dar. Noch krasser sind die Verhältnisse beim Methan. Seine
Konzentration hat sich gegenüber den natürlichen Höchstständen mehr als verdoppelt.
(NZZ 07.11.01)
•
Klimatologe Heinz Wanner: „Dank Eisbohrkern-Untersuchungen der Universität Bern wissen
wir, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre heute fast dreissig Prozent höher ist als je zuvor in
den letzten 650'000 Jahren.“ (Weltwoche 4.07)
•
Eine Verdoppelung des Kohlendioxidanteils gegenüber der vorindustriellen Zeit würde den natürlichen Treibhauseffekt um etwa 2,5 Prozent verstärken. Die Funktion des Kohlendioxids ist
logarithmisch. Wollte man seine zusätzliche Wirkung noch einmal verdoppeln, müsste man
die CO2-Konzentration bereits vervierfachen, dann verachtfachen und so weiter. Es strebt als
einem Sättigungspunkt entgegen, an dem neu in der Atmosphäre hinzukommende Moleküle
praktisch keine zusätzliche Wirkung mehr haben. Genau wie bei einem Treibhaus, bei dem es
nichts mehr bringt, noch dickere Scheiben zu installieren. (Weltwoche Nr. 5.07)
•
Wenn sich 100 Menschen in einem vier Meter hohen Raum von 200 Quadratmeter Fläche
versammeln, dann ist die CO2-Konzentration darin nach einer Stunde etwa zehnmal so hoch
wie der in der Erdatmosphäre. Gefährlich ist das aber nicht. (Dirk Maxeiner, P.M. 5/2007)
Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen
Zielvorgaben (Kyoto-Protokoll)
•
Die Strassenverkehrsverbände stehen hinter den Zielen der Schweiz zur Senkung der CO2Emissionen gemäss Kyoto-Protokoll (-8% gegenüber 1990) und gemäss CO2-Gesetz (-10%
gegenüber 1990).
•
Die EU will ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um ein Fünftel vermindern. Die Umweltminister der 27 Mitgliedstaaten haben am 20. Februar 2007 beschlossen, den CO2-Ausstoss in
der EU insgesamt bis 2020 um mindestens 20 Prozent unter das Niveau von 1990 zu drücken.
(NZZ 21.02.07)
•
US-Forscher wie Stephen Pacala und Robert Socolow von den Princeton University gehen
davon aus, dass es genügt, die CO2-Emissionen auf dem heutigen Stand zu stabilisieren.
Das reiche nicht, widersprechen Stefan Rahmstorf und seine Kollegen vom Potsdam-Institut
für Klimafolgenforschung. Sie fordern mindestens eine Halbierung der globalen Emissionen und zwar bis zur Mitte des Jahrhunderts.
Der Meeresklimatologe Mojib Latif von der Universität Kiel wiederum gibt der Menschheit noch
ein paar Jahrzehnte Bedenkzeit; der Übergang zur kohlenstofffreien Ökonomie könne sich geruhsam im Lauf der nächsten 50 bis 100 Jahre vollziehen.
Dagegen hält David King, der wissenschaftliche Chefberater der britischen Regierung, die Klimakatastrophe bereits für unabwendbar: „Es ist wahrscheinlich jenseits unserer Möglichkeiten, unter der Zweigradgrenze zu bleiben.“ (Weltwoche Nr. 42.06, S. 70)
•
Eine Studie der Erdöl-Vereinigung aus dem Jahr 2002 hat berechnet, dass der Verkehrsbereich mit den eingeleiteten bzw. vorbereiteten Massnahmen das Reduktionsziel bei den Treibstoffen (-8% gegenüber 1990) um 2,4 Mio. t CO2 oder rund 17 Prozent verfehlen wird.
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Wirksamkeit der Reduktionsmassnahmen auf das Klima
•
Kann der Mensch das Klima überhaupt schützen? – „Da sind mächtigere Kräfte im Spiel“, sagt
Kary Mullis, Nobelpreisträger für Chemie und wissenschaftliches Enfant terrible. Und fügt salopp hinzu: „Hey, sind vor 15'000 Jahren die Gletscher geschmolzen, weil die Leute zu viele
Lagerfeuer angezündet haben? Nein. Und auch die nächste Eiszeit werden nicht wir Menschen verursachen.“ (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Das Kyoto-Protokoll hat zwar einen grossen symbolischen, aber keinen praktischen Einfluss
auf das Klimageschehen. Der ausgewiesene Klimawarner und IPCC-Klimaforscher Tom
Wigley hat einmal kalkuliert, welche Auswirkungen es hätte, wenn sich tatsächlich alle Länder
inklusive der USA brav an das ursprüngliche Regulierungswerk hielten. Vorausgesetzt, die
derzeitigen Klimamodelle rechnen richtig, ergäbe sich laut Wigley für das Jahr 2050 eine
Verminderung des Temperaturanstiegs um 0,07 Grad. Das liegt unterhalb der praktischen
Nachweisbarkeit. „Ich stimme wie fast die gesamte Wissenschaftsgemeinde voll und ganz der
Meinung zu, dass Kyoto null Effekt auf die globale Temperaturerhöhung haben wird“, bestätigt
sein kanadischer IPCC-Kollege Andrew Weaver. (Weltwoche Nr. 21.02)
•
Das Klima ändert sich. Das ist sicher. Der Mensch hat daran massgeblich Anteil. Das ist sehr
wahrscheinlich. Dass wir die Änderung aufhalten können werden, ist jedoch höchst unwahrscheinlich. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung München;
in: NZZ 16.02.07)
Freiwillige Massnahmen im Verkehrsbereich
•
Die Strassenverkehrsverbände haben frühzeitig signalisiert, dass sie eine CO2-Abgabe vermeiden und mit freiwilligen Massnahmen sowie insbesondere mit technischen Massnahmen
das Reduktionsziel erreichen wollen.
Rahmenbedingungen
•
Allerdings sind die Rahmenbedingungen für freiwillige Massnahmen im Bereich des Privatverkehrs ziemlich komplex:
o
Einerseits fehlen die entsprechenden Anreize zur freiwilligen Vermeidung von CO2Emissionen, weil die Alternativen (z.B. Treibstoffe, Fahrzeuge usw.) teurer oder weniger
effizient oder anderweitig nachteilig sind. Die Antriebstechnologie für Fahrzeuge auf der
Basis von fossilen Treibstoffen ist nach mehr als hundertjähriger Entwicklungsgeschichte
ausgereift, leistungsstark, weltweit einsatzfähig und preiswert; sie ist bis heute jeder anderen Antriebstechnologie überlegen.
o
Anderseits bedeutet die freiwillige Vermeidung von CO2 in der Regel ein Verzicht (z.B. auf
eine Fahrt mit dem Motorfahrzeug, auf eine „sportliche“ Fahrweise, auf ein leistungsstarkes Fahrzeug usw.) auf eine Betätigung, die man aus Erfahrung, aufgrund der Werbung,
aus entwicklungsgeschichtlichen Gründen usw. als erstrebenswert einstuft.
o
In vielen Fällen wird der Anreiz zur freiwilligen CO2-Vermeidung augenscheinlich zunichte
gemacht und gar ins Gegenteil verkehrt. Die chronischen Staus auf dem Strassennetz als
Folge einer verfehlten Verkehrsberuhigungspolitik bzw. des bewussten Versäumnisses
der Behörden zum nachfragegerechten Strassenbau machen einen grossen Teil der
Sparanstrengungen der Automobilisten zunichte.
o
Die Verbesserung des Verkehrsflusses auf den Strassen muss ein Kernelement einer Strategie zu weniger CO2-Emissionen im Strassenverkehr sein. Modellrechnungen zum Bundesverkehrswegeplan 2003 (Deutschland) für das Jahr 2015 unterstreichen, dass Stopand-go-Verkehr die Emissionen erheblich steigert. Im Vergleich mit Verkehrssituationen
ohne oder mit geringfügigen Störungen kommt es bei Stau so gut wie immer mindestens
zu einer Verdoppelung der CO2-Emissionen. Das beweist: Klimapolitisch lohnt es sich somit, durch Massnahmen wie Telematik, Unfallvermeidung, Baustellenmanagement und einen gezielten Ausbau die Stop-and-go-Situationen im Strassenverkehr zu verringern. (Pro
Mobilität, Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V. – Kompakt Ausgabe 01/07 vom 29.03.07)
Klimawandel – Fakten und Argumente
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Anstieg der CO2-Emissionen pro km im Stop-and-go-Verkehr im Vergleich zu
einer Verkehrssituation mit geringen Störungen (Projektion 2015)
Anstieg in %
(Mindestwerte)
PW (Otto)
Innerorts
Ausserorts (ohne Autobahn)
Autobahn
150%
280%
100%
Lkw >3,5 t
o. Anhänger
130%
270%
350%
Sattelzug
65%
160%
160%
Reisebus
90%
300%
270%
Quelle: Berechnung nach „Die gesamtwirtschaftliche Bewertungsmethodik Bundesverkehrswegeplan 2003,
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen“
Treibstofftourismus
o
Schliesslich gilt die Feststellung, dass sämtliche Sparanstrengungen im Bereich der Treibstoffe vom Treibstofftourismus überlagert werden können: Massgebend für die CO2-Bilanz
ist nicht die Energiemenge, die auf den schweizerischen Strassen verbraucht wird, sondern der Absatz an den Tankstellen in unserm Land. Hier bestehen beträchtliche Differenzen. So macht der Tanktourismus beim Benzin fünf bis 15 Prozent des gesamten Absatzes aus. Er schwankt von Jahr zu Jahr infolge der Benzinpreisdifferenz zu den Nachbarländern. Beim Diesel läuft der Tanktourismus umgekehrt.
Vielzahl von freiwilligen Massnahmen
•
Die Hauptakteure im Bereich des Privatverkehrs haben seit der Inkraftsetzung des CO2Gesetzes eine Vielzahl von Aktivitäten zur Verbrauchsreduktion und somit zur CO2-Senkung
auf freiwilliger Basis in Angriff genommen:
Fahrweise Eco-Drive
o
Die Automobilverbände (insb. TCS und ASTAG) waren Wegbereiter bei der Einführung
der Eco-Drive-Kurse. Mit der sparsamen und sicheren Fahrweise Eco-Drive ist eine Treibstoffeinsparung von fünf bis zehn Prozent bei allen Fahrzeugen in kurzer Zeit möglich.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Eco-Drive mit seinen Vorzügen mit einer breit
angelegten Informationskampagne jedem Autofahrer näher gebracht wird.
Energieetikette
o
Die Automobil-Importeure haben Ende der 1990-er Jahre zusammen mit dem Garagengewerbe die Deklaration des Treibstoffverbrauchs von Neuwagen freiwillig eingeführt. Seit
Anfang 2003 wird nun mit einer breiten Kampagne von EnergieSchweiz in Zusammenarbeit mit der Automobilbranche die Energieetikette bekannt gemacht und der Einsatz energieeffizienter Fahrzeuge propagiert. Erhofft wird langfristig eine Verbrauchsabsenkung um
vier bis fünf Prozent und kurzfristig zumindest eine Sensibilisierung des Autokäufers für
den Energieverbrauch der Fahrzeuge.
o
Autoverkäufer wissen zu berichten, dass heute die Energieeffizienzkategorie beim Kauf
eine ähnlich grosse Rolle spielt wie die Fahrleistungen. (Automobil Revue 02.05.07)
Senkung des spezifischen Flottenverbrauchs
o
Die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure auto-schweiz hat darüber hinaus mit dem
UVEK eine Vereinbarung zur Senkung des spezifischen Flottenverbrauchs um 24 Prozent
von 8,4 (2000) auf 6,4 l/100 km (2008; entspricht 155 Gramm CO2/km) getroffen. Diese
Vereinbarung ist ambitiös. Sie basiert vor allem auf Verbesserungen bei der Fahrzeug- und
Motorentechnik, auf der Direkteinspritzung bei Ottomotoren sowie auf einer Erhöhung des
Dieselanteils bei neuen Personenwagen auf 30 Prozent.
o
Immerhin zeigen die jüngsten Erhebungen von auto-schweiz, dass das ehrgeizige Ziel
erreichbar ist: Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch der in der Schweiz im Jahr 2005
verkauften neuen Personenwagen lag zwei Prozent tiefer als im Vorjahr; durchschnittlich
bei 7,67 l/100 km (= 189 Gramm CO2/km). Mehr als die Hälfte (rund 56 Prozent) aller verkauften Fahrzeuge konnte den Energieeffizienzkategorien A-C zugeordnet werden. Das
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bedeutet, dass diese Fahrzeuge im Durchschnitt lediglich 6,63 l/100 km verbrauchen und
damit beinahe das für das Jahr 2008 anvisierte Endziel von 6,4 l/100 km schon erreichen.
o
Trotzdem ist das mit dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie
und Kommunikation (Uvek) vereinbarte Zwischenziel von 7,15 l/100 km per Ende 2005
um sieben Prozent verfehlt worden.
o
Seit 1990 ist der spezifische Verbrauch der Neuwagen in der Schweiz um 16 Prozent (von
9,12 auf 7,67 l/100 km) zurückgegangen. Diese Entwicklung bestätigt den technischen
Fortschritt.
o
Der durchschnittliche CO2-Ausstoss der Flotten in Europa hat sich von 186 g/km (1995)
bereits auf 161 g/km (2004) reduziert. Allerdings ist klar, dass die Autoindustrie in Europa
das selbst gesteckte Ziel von 140 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2008 nicht erreichen
wird. (ADACmotorwelt 3/2007)
Klimarappen auf Treibstoffen
o
Die Erdöl-Wirtschaft hat zusammen mit den Verbänden des motorisierten Strassenverkehrs als zusätzliche freiwillige Massnahme des privaten Verkehrs das Projekt des Klimarappens entwickelt. Der Klimarappen auf Treibstoffen konnte – vor allem dank der drohenden viel höheren CO2-Abgabe - rasch realisiert werden. Er dürfte seine Ziele erreichen. Die CO2-Emissionen können stabilisiert (aber noch nicht reduziert) werden.
(Hans-Luzius Schmid, in: NZZ 18.12.06)
Technische Massnahmen im Verkehrsbereich
•
Langfristig am effektivsten auf die Verbrauchsreduktion und somit auf die CO2-Reduktion werden sich vor allem technische Massnahmen auswirken. Die Verbrennungsmotoren müssen weiter optimiert und die traditionellen Treibstoffe allenfalls ersetzt werden. Entsprechende Entwicklungen setzen gesetzliche Rahmenbedingungen (z.B. Emissionsvorschriften) voraus, die sich an
den realistischen Möglichkeiten der Fahrzeugindustrie und der Forschung orientieren.
Flächendeckende Einführung von schwefelarmen Treibstoffen (erledigt)
•
Die Spartechnologie bei modernen Verbrennungsmotoren mit Direkteinspritzung für Diesel
und Benzin setzt schwefelarme Treibstoffe voraus. Eine Lenkungsabgabe gestützt auf das
Umweltschutzgesetz bewirkte 2004, dass der schwefelhaltige Treibstoff innert kurzer Zeit vom
Markt verschwunden ist.
Fördermassnahmen für alternative Treibstoffe
•
Die Beimischung von Bio-Ethanol zum Benzin oder der vermehrte Einsatz von Erdgas bzw.
Biogas sind weitere Projekte, die gegenwärtig in der Branche verfolgt werden.
•
So haben die Schweizerische Gasindustrie und die Produzenten von Bio-Gas die gesamtschweizerische Lancierung dieses Treibstoffs vereinbart.
•
In den Eidgenössischen Räten wurde in der Frühjahrssession 2007 eine Änderung des Mineralölsteuergesetzes verabschiedet, welche die Förderung so genannt umweltschonender
Treibstoffe (Erdgas, Flüssiggas) zum Ziel hat. Konkret werden (vermutlich ab 2008) Erdgas
um 40 Rappen und Flüssiggas um 20 Rappen gegenüber dem Benzinäquivalent pro Liter verbilligt. Treibstoffen aus erneuerbaren Rohstoffen wie Biogas, Bioethanol oder Biodiesel werden von der Mineralölsteuer sogar gänzlich befreit. Ziel ist es, die rund sieben Milliarden Liter
Benzin zu fünf Prozent durch „grünen“ Treibstoff zu substituieren. Gemäss Botschaft des
Bundesrates lasse sich damit mittelfristig der CO2-Ausstoss im Verkehr um rund vier Prozent
reduzieren.
•
Bei den heutigen Produktionsbedingungen dürften nur wenige Arten von Biotreibstoffen eine
„positive ökologische Gesamtbilanz“ aufweisen; am ehesten trifft das für Biogas zu, das aus
Grünabfällen oder Jauche gewonnen wird, und allenfalls auf Ethanol aus Gras oder Zuckerohr. Bei Treibstoffen, die aus Ackerpflanzen wie Mais oder Kartoffeln gewonnen werden, ist
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der Energie-Input in Form von Dünger, Landmaschineneinsatz, Verarbeitung, Transport grösser oder annähernd gleich gross wie der Energiegewinn. (BaZ 04.04.07)
•
In Europa besteht ein klares Bekenntnis zu Erd- und Biogas als alternativen Kraftstoff für Motorfahrzeuge. Die EU strebt einen Anteil von zehn Prozent an solchen Fahrzeugen am PKWBestand bis ins Jahr 2020 an und lässt eine steuerliche Begünstigung von Erdgas als Kraftstoff durch die Mitgliedsländer zu. (NZZ 03.04.07)
•
Für eine weitere Verbreitung von Gasfahrzeugen spricht, dass Erdgas noch lange Zeit als
nicht regenerativer Rohstoff verfügbar sein wird und dessen weitere Verbreitung die Abhängigkeit vom Erdöl reduziert. Erdgas, das vorwiegend aus Methan besteht, verbrennt zudem
besonders schadstoffarm, so dass etwa bei den Vorläufersubstanzen der bodennahen Ozonbildung erhebliche Vorteile gegenüber Benzin- und Dieselkraftstoffen bestehen. Beim CO2Ausstoss liegen Motoren mit Erdgasantrieb auf dem Niveau von Dieselaggregaten und damit
rund 20 bis 25 Prozent unter jenem vergleichbarer Benzinmotoren. Mit Biogas betriebene
Fahrzeuge fahren völlig CO2-neutral. In der Bafu-Studie über die Ökoprofile von Treibstoffen
schneidet Gas als alternativer Kraftstoff daher deutlich am besten ab. Schliesslich besteht gerade in der Schweiz ein recht dichtes Netz an Biogas-Tankstellen. (NZZ 03.04.07)
•
Ethanol kann als flüssiger Treibstoff relativ kostengünstig über das bestehende Tankstellennetz verteilt werden, und die technischen Anpassungen im Fahrzeug sind deutlich einfacher
als bei den Gasfahrzeugen. (NZZ 03.04.07)
Förderprogramme für Dieseltechnik
•
Der spezifische Treibstoffverbrauch der Diesel-PW liegt bei durchschnittlich 6,63 l/100 km.
Das sind beinahe 1,5 l (20%) weniger als der durchschnittliche Verbrauch von Benzinfahrzeugen, was einen um 10,4 Prozent geringeren CO2-Ausstoss ergibt.
•
Der Anteil an Diesel-Personenwagen ist im Jahr 2006 auf knapp einen Drittel (30%) der Neuwagen gestiegen, europaweit beträgt der Dieselanteil 51 Prozent.
•
Mit der Verbilligung des Dieseltreibstoffs könnten zusätzliche Anreize für Förderung der
Dieseltechnik geschaffen werden. Entsprechende Vorstösse sind im Ständerat genehmigt, im
Nationalrat bisher aber abgelehnt worden.
Emissionsvorschriften für Neufahrzeuge
•
Die EU-Kommission will den durchschnittlichen CO2-Ausstoss der in der EU verkauften Neuwagen mit gesetzlichen Vorgaben bis 2012 auf 120 Gramm pro Kilometer senken. Zur Erreichung dieses Ziels sollen vor allem Verbesserungen der Motorentechnologie beitragen, die
die durchschnittlichen Emissionen auf 130 Gramm pro Kilometer reduzieren müssen. Ergänzende Massnahmen wie Vorgaben für Auto-Klimaanlagen und ein vermehrter Einsatz von Biotreibstoffen sollen einen zusätzlichen Abbau um weitere zehn Gramm pro Kilometer ergeben.
(NZZ 08.02.07)
•
5,6 Prozent respektive 289 der 5'120 der in der Schweiz erhältlichen Fahrzeugtypen erfüllen
bereits die verschärften CO2-Vorgaben der EU, davon sind 218 Fahrzeuge mit Diesel, 68 mit
Benzin und drei mit Erdgas betrieben (Info EurotaxGlass’s 01.03.07)
Beschleunigter Wechsel der Fahrzeugflotte
•
37 Prozent der immatrikulierten Personenwagen in der Schweiz sind weniger als fünf Jahre alt.
•
32 Prozent haben ein Alter von fünf bis neun Jahren.
•
Rund 30 Prozent der Personenwagen (das sind 1,3 Mio. Fahrzeuge) sind jedoch älter als
zehnjährig, dies bei steigender Tendenz.
•
Altfahrzeuge weisen in der Regel eine verbrauchsrelevante Technik auf, die älter ist als vor
zehn Jahren. Sie sollten verstärkt aus dem Verkehr genommen und durch Fahrzeuge mit
neuer, verbrauchsgünstiger Technologie ersetzt werden.
•
Für die beschleunigte Verbreitung von Fahrzeugen mit neuester Spar-Technologie stehen
Massnahmen in Form von Kaufanreizen wie zum Beispiel:
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Die Befreiung von der Automobilsteuer beim Import von Fahrzeugen mit unterdurchschnittlichem Treibstoffverbrauch je Fahrzeugklasse oder
o
Vergünstigungen für diese Fahrzeuge bei den kantonalen Motorfahrzeugsteuern im
Vordergrund.
o
Diskutiert wurde auch schon eine Ausmerzaktion von verbrauchsungünstigen Altfahrzeugen mittels einer „Verschrottungsprämie“.
Massnahmen ausserhalb des Verkehrswesens
•
In vielen Sektoren kann eine CO2-Minderung wirtschaftlich deutlich günstiger erreicht werden
als durch technische Massnahmen im Strassenverkehr (200 bis 350 Euro/t CO2). So weist die
Verwendung von Biomasse zur Strom- oder Wärmeerzeugung mit ca. 10 Euro/t CO2 deutlich
geringere Vermeidungskosten auf als der Biomasseeinsatz im Strassenverkehr. Der grossflächige Einsatz erneuerbarer Energieträger im Verkehr ist kaum sinnvoll, solange der Wärmeund Stromsektor von fossilen Kraftstoffen dominiert wird.
•
Es lohnt sich, darüber nachzudenken, welcher Energiesektor zu welchen Kosten und über
welchen Zeitraum einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung leisten kann. Das Buwal
(heute: Bafu) schreibt in seiner Zeitschrift „Umwelt“: „Möglichst kosteneffiziente Klimapolitik
strebte bereits das 1997 ausgehandelte Kyoto-Protokoll an. Es geht von der Einsicht aus,
dass ein zur Emissionsverminderung eingesetzter Franken nicht überall gleich viel bewirkt.“
•
Die Schweiz weist einen hohen Altbaubestand auf: 73 Prozent der Gebäude wurden vor 1980
erstellt. Von den besonders sanierungsbedürftigen Gebäuden sind bis heute nur rund 50 Prozent wärmeisoliert. Das Einsparpotential bei der Sanierung von Wohnbauten gemäss Minergie-Standard beträgt 65 Prozent und entspricht einer CO2-Reduktion von 1,1 Millionen Tonnen
pro Jahr (t/a). Durch den hohen Altbaubestand in der Schweiz müssten Sanierungen in der
ganzen Schweiz finanziell gefördert werden. Fördergelder könnten den Sanierungszyklus
essentiell beschleunigen.
•
Mittelfristig soll Mineralöl für motorische Zwecke, das heisst für den Verkehr, vorbehalten werden; die Dekarbonisierung muss in erster Linie im stationären Wärme/Heizungsbereich stattfinden. (Prof. Dr. Konstantin Boulouchos, ETH Zürich, in: Eine strategische Road-Map für das
Schweizer Energiesystem, SSM Vortragstagung 06.09.05)
•
Deutschland erprobt die Erdeinlagerung von Kohlendioxid: In den nächsten zwei Jahren (bis
2009) sollen in Ketzin westlich von Berlin 60'000 Tonnen Kohlendioxid 700 Meter tief unter die
Erde gepumpt werden. Poröse Sandsteinschichten nehmen den Klimaschädling auf, überdeckende Gips- und Tonstein-Schichten sollen dafür sorgen, dass er nicht nach oben entweichen kann. Diese geologischen Voraussetzungen sind in der norddeutschen Region weitverbreitet, ähnlich geeignete Formationen gibt es auch in vielen anderen Teilen der Erde.
Deutschland hat so viel Speichergestein, dass es für die nächsten hundert Jahre reichen würde, wollte man sämtliches CO2 in den Untergrund schicken. Noch befindet sich die CO2Endlagerung allerdings erst in der Forschungsphase, für die 35 Millionen Euro vorgesehen
sind. Mit Ergebnissen von „CO2-Sink“, wie das von der Europäischen Union geförderte Projekt
heisst, sei vor 2009 nicht zu rechnen, eine kommerzielle Nutzung der Methode vor 2015 nicht
wahrscheinlich. (Basler Zeitung 28.02.07)
Anpassen statt Vermeidungsstrategie?
•
Klimaforscher Hans von Storch: „Es gibt zwei Optionen: Anpassung und Vermeidung. Wir
müssen den ökonomisch richtigen Mix aus diesen zwei Optionen finden. (…) Die hiesige
öffentliche Debatte favorisiert die Vermeidung des Klimawandels, auch weil sie diese für
moralisch höherwertig hält - wer will nicht die Schöpfung schützen? Aber alles in die Vermeidung zu stecken, ist ökonomisch nicht sinnvoll. Erstens sind wir schon viel zu lange in dem
Prozess drin, wir haben schon viel zu viele Treibhausgase emittiert. Darum ist der Klimawan-
Klimawandel – Fakten und Argumente
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del nicht vermeidbar, nur verminderbar. Zweitens hat unsere Wirtschaft und unsere Lebensform eine Trägheit. Wir können nicht plötzlich aufhören, unsere Häuser mit Öl und Gas zu
heizen. Die totale Vermeidung hätte einen viel zu hohen Preis. (…) Also müssen wir uns
anpassen, so oder so.“ (Weltwoche Nr. 51/52.03)
•
Klimaforscher Hans von Storch: „Mit 100'000 Euro kann man in Bangladesch einen Schutzbau
erstellen, in dem man bei einer Flut 3000 Leute sicher unterbringen kann. Mit wenig Mitteln
kann man hier grosse Wirkung erzielen. Aber es gibt keine grossen internationalen Programme, die das unterstützen. Wir setzen alles auf die Vermeidung. Wir wollen sozusagen die Gefahr, in Bangladesch zu versaufen, dadurch bekämpfen, dass wir in Deutschland weniger Auto
fahren. Das kann’s ja nicht sein.“ (Weltwoche Nr. 51/52.03)
•
Die für das Klima bedeutungslose Umsetzung des Kyoto-Protokolls wird jährlich bis zu
350 Milliarden Dollar kosten. Das ist siebenmal so viel wie die gesamte Entwicklungshilfe
weltweit. Der dänische Statistikprofessor Bjørn Lomborg, Leiter des dänischen Institute for
Environmental Economic Assessment (und Autor des Bestsellers „The Sceptical Environmentallist“), fragt: „Wollen die Industriestaaten den Ländern der Dritten Welt ineffizient helfen, indem sie Milliarden in die Treibhausgas-Verringerung hineinstecken – oder wollen sie lieber in
die wirtschaftliche Entwicklung investieren, damit sich diese Länder in fünfzig oder hundert
Jahren selber der Klimafolgen wehren können?“ (Weltwoche Nr. 21.02)
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Schadensbegrenzung muss erste Priorität geniessen. Beispielsweise durch den Rückbau
leichtsinniger Flussbegradigungen und ein Überdenken der Baupolitik ausgerechnet in FlussAuen. (auto motor sport 18/2002)
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Wir müssen uns wappnen gegen Dürre und Hochwasser, Stürme, Lawinen und Schneekatastrophen. An den Küsten sollten die Deiche gegen den um bis zu einem halben Meter
steigenden Meeresspiegel erhöht werden. Unser ertragsreiches Ackerland brauchen wir für
Nahrungsmittel. Es sollte nicht länger mit staatlicher Förderung in Biomasseproduktionen
umgewandelt werden. Je rascher wir Massnahmen zur Vorsorge ergreifen, desto besser
wird unser Beispiel weltweit überzeugen. (Josef H. Reichholf, Professor für Zoologie, Zoologische Staatssammlung München; in: NZZ 16.02.07)
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Richard S. Lindzen, US-Klimatologe, auf die Frage: „Sie sagen, man könne nichts machen
gegen den Klimawandel. Sind wir dem Untergang geweiht?“: „Ich sage: Wir sollten nichts unternehmen. Wir haben wirklich andere Probleme. Wenn ich als Amerikaner Europa anschaue,
dann sehe ich einen Kontinent, der sich keine Sorgen macht um den Terrorismus, eine mögliche Nuklearmacht Iran, den aufstrebenden Islamismus, sondern um die Klimaerwärmung.
Das ist eine Form gesellschaftlicher Dummheit. Europa will sich gut und wichtig fühlen, das ist
dumm. Und gleichzeitig wird kein Land die Kioto-Kriterien erfüllen können. Nein, ich verstehe
das alles nicht: Man soll sich jetzt neue Glühbirnen anschaffen. Was soll das helfen? Sind
denn alle am Durchdrehen? Ich hoffe, das hört bald auf.“ (Weltwoche Nr. 13.07)
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Die Frage drängt sich auf, ob sie (die Gutmenschen) etwa von anderen, dringenderen Problemen ablenken wollen, die wirklich gelöst werden müssen – Hunger und sauberes Trinkwasser,
aber auch Krankheiten wie Aids oder Malaria. (Automobil Revue 02.05.07)
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„Verglichen mit dem Klimawandel ist die Wasserkrise weitaus bedrohlicher.“ Nestlé-Chef Peter
Brabeck (Das Magazin 17 - 2007)
Bern, 21.05.07
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