Name:_____________________________________ Elektrotechnik Mechatronik Abschlussprüfung Messtechnik 2 SS2014 Studiengang: Mechatronik, Elektrotechnik Bachelor Prüfungstermin: 23.7.2013 (90 Minuten) Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Großmann, Prof. Dr. Frey Hilfsmittel: Taschenrechner alle schriftlichen Unterlagen Generelle Hinweise: • Aufgaben, die mit einem * gekennzeichnet sind, lassen sich unabhängig von anderen Teilaufgaben lösen. • Überprüfen Sie als Erstes die Vollständigkeit der Prüfungsangabe anhand der Seitennummerierung. Beschriften Sie die Prüfungsangabe und alle losen Blätter, die Sie abgeben, mit Ihrem Namen. • Mobiltelefone ausschalten und wegpacken! • Lösungen ohne erkennbaren Lösungsweg werden nicht gewertet. Viel Erfolg! Musterlösung Messtechnik 2 SS14-ML 1. Lichttaster (Σ Fr,Gr 25 Pkt.) Eine LED (Daten siehe rechts) mit Linse erzeugt einen parallelen Lichtstrahl mit Durchmesser 1 cm. Falls sich ein Objekt im Weg befindet, reflektiert es Licht diffus. In einiger Entfernung befindet sich eine Fotodiode mit Linse zum Empfang. forward voltage viewing angle radiant flux forward capacitance a) (*) Wie groß ist der Strom durch die LED? = = 5 − 1.8 = 9.7 330Ω 1.8 V 50° 0.3 lm 5 nF U0 5V (2 ) Fotodiode 330 Ω 3 cm b) (*) Welche Strahlungsstärke IV (in cd) hat die LED? Φ 0.3 = = Ω 2 (1 − 15 cm 0.3 = 25°) 0.59 = 0.5 !(3 ) Objekt c) (*) Welche Brennweite und welchen Durchmesser muss die LED-Linse haben? "#$25° = 5 → % = 10.7 % Durchmesser ≥ 1 cm (3 ) d) (*) Um Störungen zu vermeiden, kann die Quelle U0 Wechselspannung erzeugen. Bis zu welcher Grenzfrequenz arbeitet die LED hier? %' = (' 1 1 = = = 96-./(2 ) 2 2 ) 2 ⋅ 330Ω ⋅ 5$+ e) (*) Berechnen Sie über die Linsen-Gleichung die Brennweite der Empfangs-Linse. 1 1 1 1 1 = + = + % 0 2 3 15 → % = 2,5 (2 ) Seite 2/9 Messtechnik 2 SS14-ML Fr,Gr Kennlinien der Fotodiode: f) (*) Wie warm darf die Fotodiode werden, wenn der Sperrstrom maximal 3 nA betragen darf?(2 dark current 3nA → TA = 30°C g) (*) Welchen Lichtstrom (in lm) muss die Fotodiode empfangen, damit der Fotostrom 50 nA wird? (lichtempfindliche Fläche = 7.5 mm²) 3 Empfindlichkeit z.B. aus 4 5678 5669: Beleuchtungsstärke ; <= Lichtstrom Φ 3,75μ > ; ⋅ 5V 0.5 ? UH OPV1 R1 UA OPV2 100 kΩ Der Fotostrom wird mit einem U/U-Verstärker (OPV1) und mit einem Schmitt-Trigger (OPV2) weiterverarbeitet (siehe rechts). R2 h) (*) Der OPV hat ein Bandwidth-Gain-Product von 7 MHz. Welche Verstärkung ist bei einem 10 kHzSignal maximal möglich? ABC i) E ⋅ 10-./ → E 700 2 (*) Bei einem Fotostrom von 50 nA soll am Ausgang die Spannung UH = 0.5 V betragen. Außerdem sollen die Bias-Ströme kompensiert werden. Berechnen Sie die nötigen Widerstände R1 und R2. FG H 6,I E IJ 5 || M → j) 7D./ M ⋅ 100-Ω 100 OO L ⋅ L OO L P L 5 11 K L 0,99 101-Ω → 5 → M 5 99 ⋅ M 100-Ω (Quellenwiderstand) 10DΩ 4 (*) Mit einem Schmitt-Trigger wird aus UH ein Schaltsignal UA erzeugt. Mit Fotostrom soll UA = 5 V sein, ohne Fotostrom UA = 0. Ergänzen Sie in der Schaltung oben den passenden Schmitt-Trigger; erzeugen Sie die Referenzspannung mit einem Spannungsteiler. Hinweis: NICHT Bauteile berechnen, nur zeichnen! → nicht-invert. Schmitt-Trigger 2 Seite 3/9 Messtechnik 2 SS14-ML 2. Energieautarke Sensoren Fr,Gr (Σ Σ 24 Pkt.) Der rechts gezeigte Sensor soll für eine Messung jeweils 0,5 s energieautark betrieben werden. Folgende Sensordaten sind bekannt: >RGSTU 3 , >RGSTU 3-Ω. a) (*) Berechnen Sie den Leistungsbedarf des Sensors. SRGS L VWXYZ[\ WXYZ[\ (2 Pkt.) 3000]B Zur Energieversorgung stehen folgende Quellen zur Verfügung: • 1000 lx Beleuchtungsstärke für eine Solarzelle mit folgenden Angaben zur Kennlinie: U [V] I [µA] ^]B_ • 0,00 530 0 1,25 520 611 1,50 480 720 1,70 360 651 1,90 0 0 Thermogenerator der mit Kühlkörper zwischen einer Wärmequelle bei `a 35°) und der Umgebung bei `b 20°) betrieben wird. Folgende Angaben sind bekannt: Thermogenerator Seebeck Spannung [mV/K] Relec [Ω] Rthermal (Rth-TPG) [K/W] 100 200 20 Kühlkörper Rthermal (Rth-HS) [K/W] 5 Zunächst soll die Solarzelle als Energiequelle betrachtet werden. b) (*) Skizzieren Sie für die Solarzelle jeweils die I-U und P-U Kennlinie in das nachstehende Diagramm. Schätzen Sie die maximal zur Verfügung stehende Leistung ab. Verwenden Sie dafür die Werte aus der oben gegeben Tabelle. (3 Pkt.) → ST9cUdeff g 1,5 ∙ 480] 720]B c) (*) Schätzen Sie ab, aus wie vielen Diodensegmenten die Solarzelle aufgebaut ist. Markieren Sie eine der folgenden Möglichkeiten: ein, zwei, drei oder vier. (2 Pkt.) (1 Pkt.) d) (*) Sind die Diodensegmente seriell oder parallel verschaltet? Begründen Sie Ihre Antwort. (2Pkt.) Serienschaltung, damit sich die Teilspannungen zu Ti 1,9 addieren. Seite 4/9 Messtechnik 2 SS14-ML Fr,Gr Nun wird der Thermogenerator als Energiequelle betrachtet. e) (*) Skizieren Sie das thermische Ersatzschaltbild und tragen alle bekannten Werte ein. (3 Pkt.) f) (3 Pkt.) (*) Berechnen Sie die am Thermogenerator abfallende Temperaturdifferenz. ∆`kfl `a `b ∙ 15t ∙ mnopqr mnopqr P mnosW M6 M6PI 12t g) (*) Berechnen Sie nun die am Thermogenerator erzeugte Leerlaufspannung bei dieser Temperaturdifferenz. Falls Sie c) nicht bearbeitet haben verwenden Sie hier ∆`kfl 10t. (2 Pkt.) J v J 100 v u kfl ∙ ∆ kfl kfldTi 100 alternativ: ∙ 12t ∙ 10t 1,2 1,0 h) Berechnen Sie nun die maximale Leistung, die vom Thermogenerator bereitgestellt wird. (3 Pkt.) kfldeff 5 w ∙ kfldTi ∙ Si L 5 Vpqro[x w ∙ XyXx alternativ: i) 5 w ∙ 5,M L M66z 1800]B 5 w ∙ 5,6 L M66z 1250]B Die von Solarzelle und Thermogenerator bereitgestellten Spannungen sind für den Betrieb des Sensors zu klein. Deshalb muss noch ein DCDC-Wandler eingesetzt werden. Dieser hat eine Effizienz von 80 %. Berechnen Sie jeweils für Solarzelle und Thermogenerator die maximal mögliche (3 Pkt.) Messfrequenz. allgemein: >RGSTU ∙ "SRGS {∙ lRGRUc|TU %JRSS {∙ ∙ "acU} → %JRSS frXYX\~m[\ fWXYZ[\ 5 {∙ frXYX\~m[\ 5 ∙ | fWXYZ[\ ZXYZ €M6•‚ 5 384 ./ 0,8 ∙ ƒ666•‚ ∙ 6,IS 5„66•‚ 5 960 ./ 5MI6•‚ 5 666 ./ 0,8 ∙ ƒ666•‚ ∙ 6,IS Thermogenerator: %JRSS alternativ: %JRSS 0,8 ∙ ƒ666•‚ ∙ 6,IS • Solarzelle: • ∙| 5 |n~\• ZXYZ Seite 5/9 Messtechnik 2 3. Digitale Messkette SS14-ML Fr,Gr (Σ Σ 21 P) Auszug aus dem Datenblatt eines ADC: Parameter Full Scale Range Resolution Throughput rate SINAD ≈ SNR SFDR ≈ |THD| a) Spec 5 13 1 74 85 Units V bits MSPS dB dB Errors Integral Nonlinearity Differential Nonlinearity Gain Error Offset Error Spec ±0.7 ±0.7 ±7 ±4 Units LSB LSB LSB LSB (*) Wie groß ist ein LSB (in V)? b) (*) Berechnen Sie den SINAD aus allen Fehlern. Warum ist der Wert kleiner als im Datenblatt? c) (*) Wie viele effektive Bit hat der ADC gemäß Datenblatt? Seite 6/9 Messtechnik 2 SS14-ML Fr,Gr Das Spektrum rechts zeigt ein sinusförmiges Signal (Amplitude = FSR/2 = 2,5 V). Es wurde aus 8192 Werten berechnet. d) (*) Bei fA/4 findet sich die größte Oberwelle. Zeichnen Sie diese ins Diagramm ein. e) Zeichnen Sie den Rauschteppich entsprechend dem Datenblatt-SNR ein. f) Kann man ein zusätzliches sinusförmiges Signal mit Amplitude 75 µV als Signal erkennen? (Rechnung + kurze Begründung!) Das Anti-Alias-Filter (AAF) soll Störungen ab fA/2 = 500 kHz um mindestens den Faktor 100 dämpfen. g) (*) Bestimmen Sie grafisch die Durchlassfrequenz fD. 0 -10 |H|/dB -20 -30 -40 -50 -60 -70 10 -1 0 10 10 1 f/fD (*) Das Filter ist elliptisch. Nennen Sie einen Vorteil und einen Nachteil dieses Typs. Seite 7/9 10 2 Messtechnik 2 SS14-ML 4. Kurzfragen Fr,Gr (Σ Σ 23 P) Betrachten Sie die nachfolgenden Schaltungen und Simulationsdaten eines realen Operationsverstärkers. ltSpice-Schaltplan Simulationsergebnisse Messbeschaltung 1 Messbeschaltung 2 a) (*) Welche zwei statischen Eigenschaften eines realen Operationsverstärkers können Sie aus dem Diagramm zur Messbeschaltung 1 ablesen? Geben Sie auch jeweils Zahlenwerte an. 45μ …> Offsetspannung: …> Short-circuit output current: (2 P) †16 (2 P) b) (*) Welche dynamische Eigenschaft der Schaltung mit realem Operationsverstärkers können Sie aus dem Diagramm zur Messbeschaltung 2 ablesen? Schätzen Sie auch den Zahlenwert ab. ‡V~ ‡| 4 Slew rate: g MddM 56•S 0,4 •S 400 b S (3 P) c) (*) Schätzen Sie den Wert der Kapazität C1 in der Messbeschaltung 2 ab. Hinweis: Falls Sie zur Berechnung einen Strom verwenden wollen, nehmen Sie den Wert 16 Ansatz: )1 ∆ˆ‰5 …> ∙ ∆" ∆| …> ∙ ∆V ŠK g 16 )1 ∙ ∆ ∙ I•S M ‰5 40$+ . (1 P) (2 P) Seite 8/9 Messtechnik 2 SS14-ML Fr,Gr d) (*) Warum kann ein Thermoelement nicht nur aus einem Metall bestehen? Kurze Begründung. Zwischen heißem und kaltem Ende eines Leiters entsteht durch Thermodiffusion eine materialabhängige Thermospannung. Um den Stromkreis zu schließen wird Hin- und Rückleiter benötigt. Nur bei zwei unterschiedlichen Materialien gibt es eine Differenzspannung. (3 P) e) (*) Auf Kristallmaterial wird in unterschiedlicher Richtung Kraft ausgeübt. Wann erwarten Sie einen piezoelektrischen Effekt für die in den Bildern gezeigten Fälle? Begründen Sie die Antworten. (4 P) hier piezoelektrischer Effekt: Ladungsschwerpunkte +/Verformung getrennt. f) hier kein piezoelektrischer Effekt: durch Ladungsschwerpunkte +/- werden Verformung nicht bewegt. werden durch (*) Das nachfolgend gezeigte piezoelektrische Material zeigt einen Längs- und einen Quereffekt. Zeichen Sie jeweils ein, wo die piezoelektrische Spannung entsteht: (2 P) für den Quereffekt für den Längseffekt g) (*) Eine Schaltung hat bei Betrieb mit 75 % der Nennleistung und einer Umgebungstemperatur von 20°) die Ausfallrate 90+ `. Wie groß ist die Ausfallrate, wenn die Schaltung bei GRGG 12B betrieben wird? Thermischer Widerstand: 10 t ⁄B, Aktivierungsenergie: 30-`. ∆` |a ∙∆ |a ∙ 0,25 ∙ Œ ` 1 ∆` g Œ ` ∙ •?Ž • GRGG ;8 •` ∙ ‘ -` ` ƒ6v 90+ ` ∙ •?Ž ’30 ∙ M€ƒvPM6v“ 30t 1,94 56o” a (2 P) 1940+ ` (2 P) Seite 9/9