Klausur zur Veranstaltung Grundlagen der Finanzwissenschaft

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Modul „Einführung in die VWL“
Klausur zur Veranstaltung
Grundlagen der Finanzwissenschaft
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
der Universität Rostock
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft
Prof. Dr. Robert Fenge
Sommersemester 2014
Name: ..............................................................
Vorname: .......................................................
Matrikelnummer: .............................................
Studiengang: ………....................................
Erster Versuch:
Zweiter Versuch:
Dritter Versuch:
Bearbeitungshinweise:
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Die Klausur besteht aus 13 Seiten (einschließlich dieser Seite). Bitte kontrollieren Sie,
ob Sie eine vollständige Klausur erhalten haben.
Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Die Bearbeitungszeit beträgt 90 Minuten.
Benutzen Sie nur das ausgeteilte Papier. Versehen Sie das Deckblatt nach Erhalt mit
Ihrem Namen und Ihrer Matrikelnummer.
Wenn nicht anders definiert, entspricht die Variablenbezeichnung derjenigen der
Vorlesung. Verbale Erläuterungen müssen nachvollziehbar in Stichpunkten erfolgen.
Grafiken müssen ausreichend beschriftet und erläutert werden.
erlaubte Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner
Bitte trennen Sie die Blätter nicht voneinander!
Aufgabe 1
Punkte
Viel Erfolg!
2
3
4
Σ
Max. mögliche
Note
Punkte
37,5
Aufgabe 1 (Unvollständige Information)
(10 Pkt.)
Auf einem Markt für Medikamente herrsche per Annahme vollständige Konkurrenz. Die
Nachfrage eines repräsentativen Individuums sei durch seine marginale Zahlungsbereitschaft
MZB = 14 - 0,5x gegeben. Die Kosten der Pharmaindustrie zur Herstellung der Medikamente
werden mit der Kostenfunktion K(x) = x² + 2x wiedergegeben.
a)
Was ist eine marginale Zahlungsbereitschaft?
b)
Ermitteln Sie die effiziente Menge an nachgefragten Medikamenten. Stellen Sie
hierfür die Optimalitätsbedingung auf.
c)
Nehmen Sie an, die Regierung überlegt die Kosten der Medikamentenherstellung
vollständig zu übernehmen. Wie viele Medikamente würde das Individuum in
diesem Fall nachfragen?
d)
Die politische Opposition schlägt stattdessen vor, lediglich Kosten in Höhe von 2x
zu übernehmen. Berechnen Sie die nachgefragte Menge.
e)
Vergleichen Sie den Vorschlag der Opposition mit dem der Regierung. Welcher
ist aus Wohlfahrtssicht zu bevorzugen? Begründen Sie Ihre Antwort kurz und
verdeutlichen Sie Ihr Ergebnis in einer geeigneten Graphik. Kennzeichnen Sie die
entsprechenden Wohlfahrtsverluste der Allokationen aus c) und d).
Aufgabe 2 (Externe Effekte)
(10 Pkt.)
Der Brauereisektor sei durch ein repräsentatives Unternehmen beschrieben, das sich als
Preisnehmer verhält. Die Kostenfunktion des Unternehmens lautet K(x) = x² + 17, wobei
x ≥ 0 die Bierproduktion in Hektolitern und K(x) die Kosten in Euro bezeichnen. Der Preis sei
p = 30. Durch die Bierproduktion entsteht in der Nachbarschaft der Brauerei ein
unangenehmer Geruch. Die betroffenen Anwohner bewerten den dadurch verursachten
Schaden mit S(x) = 3x² - 50x + 3.
a)
Bestimmen sie die Menge x, die auf dem Biermarkt produziert wird.
b)
Nennen Sie die Bedingung, durch die die effiziente Produktionsmenge
x*gekennzeichnet ist. Wie groß ist die Menge x*?
c)
Erklären Sie mit Hilfe der Bedingung aus b), warum die in a) produzierte Menge
nicht effizient ist.
Um die Geruchsbelästigung einzudämmen, bietet das Hotel dem Unternehmen eine
Subvention z für jeden Hektoliter an, der nicht produziert wird. Hierfür wird ein
Schwellenwert xe vereinbart.
d)
Stellen Sie die Gewinnfunktion des Bierunternehmens auf und berechnen Sie das
optimale z, welches das Hotel zahlen müsste, um die Produktion der effizienten
Menge x* zu sichern.
e)
Wird der Schwellenwert zu hoch angesetzt, werden dann zu hohe oder zu niedrige
Subventionszahlungen geleistet? Begründen Sie Ihre Antwort.
f)
Sei xe = 20. Berechnen Sie die ggf. zu viel oder zu wenig gezahlte Subvention des
Hotels an das Bierunternehmen.
g)
Was wäre eine mögliche Erklärung für die falsche Festsetzung des
Schwellenwerts?
Aufgabe 3 (Öffentliche Güter)
(7,5 Pkt.)
In einem Dorf an der Küste gibt es 1000 Bewohner, die erwägen einen Deich zu bauen. Die
Kosten des Deichbaus betragen pro „Einheit“ Deich (= 500m³) 100.000 Euro. Jeder
Dorfbewohner hat eine marginale Zahlungsbereitschaft von MZB = 2000 - 500X, wobei X die
Menge an „Deicheinheiten“ bezeichnet.
a)
Nun entscheidet sich eine Initiative aus 100 Dorfbewohnern für den Bau des
Deichs. Wie viele „Deicheinheiten“ werden gebaut, wenn sich die 100
Dorfbewohner gemäß ihrer marginalen Zahlungsbereitschaft an dem Bau
beteiligen?
b)
Wie viele „Deicheinheiten“ sollten optimalerweise gebaut werden? Stellen Sie die
Ergebnisse aus a) und b) graphisch dar und berechnen Sie jeweils die
resultierende Konsumentenrente aller Dorfbewohner.
c)
Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust aufgrund des Trittbrettfahrerverhaltens?
Aufgabe 4 (Multiple Choice)
(10 Pkt.)
Kennzeichnen Sie bei jeder der folgenden Aussagen, ob sie wahr oder falsch ist. Für eine
korrekte Kennzeichnung erhalten Sie 2 Punkte, für eine nicht gekennzeichnete Aussage 0
Punkte und für eine falsche Kennzeichnung wird Ihnen 1 Punkt abgezogen. Sie erhalten für
den MC-Teil mindestens 0 Punkte, d.h. eventuelle Negativpunkte werden nur mit den
Teilaufgaben dieser Aufgabe und nicht mit anderen Aufgaben verrechnet.
Pareto-Effizienz der Marktwirtschaft
Wahr
Falsch
Wahr
Falsch
Wahr
Falsch
Die Aussage des 1. Hauptsatzes der Wohlfahrtsökonomik lautet, dass
bei vollständiger Konkurrenz und vollkommenen Märkten jedes
Marktgleichgewicht ein Pareto-Optimum ist.
Coase-Theorem
Gemäß der Invarianzthese ist die Internalisierung externer Effekte
genauso abhängig von der Verteilung der Eigentumsrechte wie die
Verteilung der Wohlfahrtsgewinne.
Nach dem Coase-Theorem sind Transaktionskosten für das Erreichen
der effizienten Allokation irrelevant.
Wohlfahrtskriterien
Das Arrow-Theorem besagt, dass keine Aggregationsmöglichkeit
individueller Präferenzen existiert, welche demokratisch und transitiv
ist,
kein
Individuum
vom
Entscheidungsprozess
ausschließt,
allokative Effizienz sichert und zugleich bei Unabhängigkeit
irrelevanter Alternativen zu einer sozialen Präferenzordnung führt.
Eine soziale Wohlfahrtsfunktion definiert die Wohlfahrt der
Gesellschaft über die Wohlfahrt einzelner Individuen.
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