en koon friisk ~ en kan friisk ~ en kon friisk ~ en kuon friisk Der Newsletter des Nordfriisk Instituut zur friesischen Sprache, Geschichte und Kultur Gudai, leew lidj, die 56. Ausgabe unseres Newsletters en koon friisk vom Februar 2015 widmet sich der 4. TamsJörgensen Preisaufgabe. Was dieses Mal gefordert ist und wie man am Gewinnspiel teilnimmt, das soll heute unser Thema sein. 1. jest kop ~ iarst kop ~ iaars kop ~ iirst kop ~ jarst kop ~ eerst kop sölring Āpgaav ~ fering-öömrang apgoow ~ halunder Apgoaw ~ freesk äpgoowe ~ frasch apgoowe fräisch apgååw halifreesk apgaof TAMS-JÖRGENSEN-PRISAPGOOWE 2015 „Dichten ist Übermut“, das wusste schon unser aller Vorbild, Johann Wolfgang von Goethe. Und weil wir uns insbesondere jetzt, da die Tage wieder länger werden, ein wenig Übermut nicht verkneifen wollen, sollten wir dem Drang nach Dichten einfach nachgeben. Zum Beispiel, indem wir einen Limerick verfassen und damit sogar möglicherweise einen Preis gewinnen. Die diesjährige Tams-Jörgensen-Preisaufgabe besteht nämlich im Verfassen eines kleinen friesischen Gedichts nach der Art eines Limericks. Doch was ist ein Limerick? Ein Limerick ist ein scherzhaftes Gedicht und es besteht aus fünf Zeilen mit dem Reimschema a-ab-b-a. In der ersten Zeile werden die handelnde Person und ein Ortsname genannt, in den folgenden Zeilen wird etwas über diese Person erzählt. Die letzte Zeile sollte möglichst mit einer überraschenden Pointe aufwarten. Der Rhythmus spielt beim Limerick eine große Rolle. Häufig wird nach folgendem Schema betont: da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da da-di-da A A B B A Es gibt aber auch Variationsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass die dritte und vierte Zeile kürzer sind. Sie haben nur zwei betonte Silben, während die anderen Zeilen drei Betonungen aufweisen. Zur Veranschaulichung folgen hier nun zwei Beispiele: frasch Latiinsch wus en böre üt Tuner, di toocht foon ham seelew wat wuner. Duch üt aw e eeker wus’r ai mör sü sääker, dan hi ploud åål sin bäiste ma uner. Gebildet war ein Bauer aus Tondern, und fand sich selbst zu bewundern. Doch draußen auf dem Acker war er nicht mehr so sicher, denn er pflügte all sein Vieh mit unter. fering Diar wiar ens en schaphörd ütj Wik, de hed a snütj fol faan a dik. Hi hed at feks puan an füng tu man luan, nü schongt’er Chansons an as rik. Es war einmal ein Schafhirte aus Wyk, der hatte die Schnauze voll vom Deich. Er hatte soviel zu tun und bekam zu wenig Lohn, jetzt singt er Chansons und ist reich. Einsendeschluss für die Vorschläge ist der 31. März 2015. Eine vom Nordfriisk Instituut benannte Jury wählt den überzeugendsten Vorschlag aus und vergibt einen Preis in Höhe von 250 Euro. Der Rechtsweg ist dabei ausgeschlossen. Das Preisgeld wird gestellt aus den Erträgen des 2005 gegründeten Tams-Jörgensen-Fonds. Einsendungen per Post an: Nordfriisk Instituut, Süderstr. 30, D-25821 Bräist/Bredstedt, NF oder per E-Mail: [email protected]. Foole spoos bait spikeliiren än luk erma! ________________________________________________________________________ Die nordfriesischen Dialekte: sölring fering öömrang halunder freesk frasch fräisch halifreesk = = = = = = = = Sylter Friesisch Föhrer Friesisch Amrumer Friesisch Helgoländer Friesisch Wiedingharder Friesisch Mooringer/Bökingharder Friesisch Nordergoesharder Friesisch Halligfriesisch Redaktion dieser Ausgabe: Antje Arfsten _____________ Wer unseren Newsletter „en koon friisk“ nicht mehr erhalten möchte, kann ihn auf unserer Homepage http://www.nordfriiskinstituut.de unter „Newsletter-Abo“ abbestellen. __