Informationen zur Missionsarbeit und zu den Missionaren der Liebenzeller Mission Land: Spanien Beginn der Missionsarbeit: 1996 Anzahl der Missionare: 10 (davon 2 LM USA) + 4 Kandidaten ab 2007: Johannes und Angela Freimann David und Christine Kramer (ausgesandt von LM Kanada und Deutschland) Missionare sind eingesetzt in folgenden Orten und Aufgaben: - in Andalusien: Bratzler, Hanchett, Hertler - in Valencia: Frasch, Eckel, Pfeffer Ab 2006 beschränkt sich die LM in Spanien auf zwei geographische Schwerpunkte: Costa del Sol (Südküste) und Costa Azahar (Ostküste). Bratzler, Tanja - seit Ende Sept. 2000 (bis voraussichtlich Sommer 2007) seit 9. Jan. 2006: Marbella, Mitarbeit bei Hertlers; die Aufgaben von Tanja in Montilla übernahmen englische Missionare. Zu Tanjas Aufgaben in Marbella gehören: Teenkreis, findet abwechselnd in Marbella und in der Nachbargemeinde San Pedro statt und wird von Tanja und Theo gemeinsam geleitet Frauenstunde, wurde Anfang März 2006 gegründet und läuft recht gut; Tanja leitet ihn, Irene aus Paraguay hilft mit; Frauenstunde nennt sich „Frauen in Aktion“; die meisten Besucherinnen kommen aus Südamerika, „bringen viele Sorgen mit, wilde Beziehungsgeschichten, wenig Bibelwissen, aber großen Glauben“. Weitere Infos: s. bei Hertler Eckel, Andreas und Simona – seit 1. Sept. 2005 Sprachstudium in Villa Real Wohnen in dem kleinen Ort Alquerias del Niño Perdido, ca. 15 km südlich von Grao de Castellón. Die Sprachschule ist nur 5 km entfern. Eckels besuchen die Gemeinde in Grao und versuchen, Kontakte zu den Gemeindebesuchern aufzubauen. Daneben bringen sie sich ein in den missionarischen Aktivitäten in der Umgebung (Details siehe bei Frasch). Intensiver Sprachschulbesuch vorauss. bis Ende 2006, dann übernehmen sie die Verantwortung für die Jugendarbeit in der Gemeinde in Grao. Der valenzianische Dialekt der katalanischen Sprache setzt sich in der Gegend immer mehr durch (gegenüber dem während der Franco-Diktatur favorisierten Spanisch). Deshalb wollen Eckels auch Valenzianisch lernen. Es ist eine offizielle Landessprache und wird an der Schule gelehrt; Straßenschilder, Bekanntmachungen etc. sind darin verfasst; auf Ämtern stellen manche Angestellte nur ungern auf Spanisch um. Frasch, Reinhold und Katharina - seit 18./25. Juni 1999 seit Ende Okt. 2000 wohnhaft in Grao de Castellón (sprich: Castejon). Grao ist 3 km entfernt von Castellón de la Plana, weitere Infos s. u. Das Wirtschaftswachstum in der Provinz ist enorm. Fam. Frasch arbeitet in einer bestehenden Gemeinde in Grao. Die Arbeit dort begann Mitte der Neunziger Jahre, als sich eine Familie der Gemeinde Castellón wünschte, an ihrem Wohnort Grao de Castellón eine Gemeinde zu haben; anfangs fanden die Veranstaltungen in einer Garage statt; 2 Jahre lang waren Missionare aus der Schweiz in der Gemeinde im Einsatz; diese wuchs und kaufte sich einen kleinen Versammlungsraum; Ende 2000 übernahm die Schweizer Familie eine neue Aufgabe in ihrer Heimat; für die Einarbeitung von Fam. Frasch blieben zwei Monate. Im Okt. 2004 konnte die Gemeinde eine kleine Wohnung in Gemeindenähe kaufen. Dort findet jetzt sonntags die Kinderstunde statt, außerdem der Hauskreis, Besprechungen etc. – Im Gemeinderaum selbst konnten dadurch Trennwände abgebaut werden, so dass mehr Platz für Gottesdienstbesucher und die Café-Ecke zur Verfügung steht. 2006: Ein größerer Raum wird dringend gesucht (Kauf oder Bau). 2007: Reinhold kann sich durch die Entlastung von Eckels auf bestimmte Aufgaben konzentrieren: Aufzählung in RB Dez. 2006. Gemeindeleiter: Paco Esteve (macht Fortbildung zum Ehe- und Familienseelsorger) Regelmäßige Veranstaltungen: So: Gottesdienst mit 25 Erwachsene und Sonntagsschule/Kinderstunde mit 15 Kinder Di: Frauengebetskaffee, Zeit für Seelsorge (Reinhold und Paco) Mi: Gebets- und Bibelstunde Do: Hauskreis Fr: Tanzgruppe, Theatergruppe, Jugendcafé Sa: TEE-Treffen (monatlich), Jüngerschaftskurs für Teens, Teenagerkreis („Punto 7“) 60 % der Besucher sind Spanier, die „Ausländer“ haben meist einen europäischen Hintergrund, aber auch einige Südamerikaner und Rumänen. Ziele: Größeres Gemeindezentrum finden; interne Gemeindeordnung erarbeiten; Frauenarbeit aufbauen; Evangelisation im Norden der Provinz (s.u.); Vorbereitung darauf, einen eigenen Pastor zu haben und zu finanzieren. Höhepunkte 2005: > Taufe am 30. Jan.: ein Ehepaar und zwei Mädchen des Teenkreises > Einsatz mit „Teens in Mission“ im März/April: (47 Teens aus Deutschland, 25 aus Spanien) und der Zeltmission der LM. 1. Woche: spezielles Programm für Jugendliche, 2. Woche Programm für Erwachsene. Zum Glauben kamen Toni, José, Rodrigo und Daniel. Seit Herbst 2005 ist Daniel Peñalosa aus der Gemeinde, ein Chilene, der schon als Kind nach Spanien kam, zur Ausbildung am Seminar der LM. Ziel: später halbtags oder vollzeitlich Arbeit in der Gemeinde in Grao. Der Gemeindeleitungskreis hat beschlossen, sich der FIEDE anzuschließen (freie evangelische Gemeinden in Spanien). RB Frasch, Nov. 05: „In den nächsten zehn Jahren möchte die Gemeinde mit Hilfe von Missionsteams ganz gezielt den Norden der Provinz Castellón (59 Ortschaften) mit dem Evangelium erreichen. Unsere Provinz wurde als eine der letzten von Spanien mit dem Evangelium bekannt gemacht. So gibt es im Norden noch viele kleine und größere Ortschaften, in denen es keine lebendige Gemeinde oder einen Hauskreis gibt. Wir möchten zunächst an alle Haushalte ein Johannesevangelium verteilen. Öffentliche Programme in der Landessprache Valenzianisch sollen die Leute in den Küstenstädten zum Glauben einladen. Mit Gottes Hilfe möchten wir dort im Laufe der Zeit neue Gemeinden gründen.“ Mail Frasch an M. Auch v. 5. April 06: Wird künftig auch Gebetsanliegen aus der Arbeit in Onda (liegt 30 km entfernt von Castellón, 25 000 Einwohner) schicken, da sie seit drei Jahren auch dort bei der Gemeindegründung mitarbeiten. Jeden Sonntagnachmittag sind unsere Missionare mit 2 bis 5 Leuten aus der Gemeinde in Grao dort, helfen im Gottesdienst und sind einfach dabei. Vor Ort ist seit 3 Jahren eine Missionarsfamilie der ECM (Francisco und Shirley Gross aus Guatemala) und eine spanische Familie (Jose und Violeta Dominguez) engagiert. Das Wohnzimmer wurde zu klein, vor einem Jahr wurde ein Lokal (große Garage) gemietet, das nach und nach zu Gemeinderäumlichkeiten umgebaut wird. Ein weiterer neuer Einsatzort seit 2006 ist Benicarló, ein Fischerort ganz im Norden der Provinz, etwa 70 km von Castellón entfernt, 25 000 Einwohner. Eine Gruppe von Reach Spain war über Ostern 2006 dort, seither regelmäßige (mindestens einmal mtl.) missionarische Einsätze von Mitarbeitern aus Grao de Castellon. Titiana Condea aus der Gemeinde (Rumänin, schloß im Frühsommer 2006 die 4-jährige Bibelschule in Madrid ab) arbeitet künftig nebenberuflich in der Gemeinde mit. Hanchett, Gregg und Donna (LM USA) - seit Nov. 1997 Jüngerschaftstraining und Gemeindegründung in Olivares (Infos s.u.), auch im nächsten Term ab Mitte Okt. 06 Zunächst Sprachschule in Leioa bei Bilbao, dann von Anfang 2001 bis Sommer 2002 in Málaga. Halfen im Büro von EEA, bei den Bibelbus-Einsätzen in Torremolinos und in der Gemeindearbeit in Velez-Málaga. Wechselten im Sommer 2002 zu „East-West Ministries International“ (Dallas/USA). Arbeiten außerdem zusammen mit ABRE Foundation („a Spanish Service/Cultural Organization“). Olivares (8 000 Einwohner, bisher noch keine evangelische Gemeinde) ist ca. 20 km entfernt von Sevilla). Hanchetts haben die Arbeit mit einem Bibelkreis in ihrer Wohnung und mit Englischunterricht begonnen. Arbeiten mit dem spanischen Pastor Ruben Gomez zusammen. Wie bereits in Málaga, betreut Gregg weiterhin die evangelistische Homepage www.LamparaEs.com, für die zurzeit eine Werbeaktion in allen evangelischen Gemeinden Spaniens läuft. Nach der Wiederausreise im Okt. 06 besuchen zwei Kinder die Black Forrest Academy (Josiah und Anna), Elizabeth und Timothy bleiben in den USA zum Studium/Ausbildung. „Gregg will be directing the new Institute for Emerging Itinerant Evangelists training program that will be starting in November in Southern Spain.“. Hertler, Theo und Carolin - seit Jan. 1996 Marbella (sprich: Marbeja), Infos s. u. Gemeindegründung, Bereichsleitung Im Stadtteil San Pedro (wenige Kilometer östlich) existiert seit einigen Jahren eine weitere Gemeinde mit ca. 30 Mitgliedern. Es bestehen gute Kontakte und z. T. gemeinsame Aktivitäten. Regelmäßige Aktivitäten/Veranstaltungen in Marbella: So: Gottesdienst mit durchschnittlich 50 Besuchern aus 13 Nationen, Gebetstreff (22 – 24 Uhr) Mo: Literaturstand auf dem Markt (Montag), Traktate und Neue Testamente werden weitergegeben Di: Gebetstreff (22 – 24 Uhr) Mi: Bibelkurs (zum systematischen Kennenlernen der Bibel) Do: Kinderstunde (1998 begonnen, mittlerweile kommen 25 bis 30 Kinder) Fr: Jugendgruppe (25-30 Besucher, Stand April 05) Sa: Teenagergruppe Jugendgruppe pausiert zurzeit. Jüngerschaftskurse werden immer wieder angeboten (wenn es sich ergibt). Wöchentliches Opfer: ca. 500 Euro. Die Gemeinde unterstützt mit einem Beitrag von monatlich 800 Euro die Miete des Gemeindesaals und unterstützt die beiden Bibelschülerinnen aus der Gemeinde. Die Gemeindearbeit in Marbella ist als e. V. organisiert, geplant ist, dass sie später eine selbstständige Gemeinde im Verband der Brüdergemeinden wird. Einwanderungsstrom aus Südamerika (etwa 30 % davon sind Christen!) wirkt sich auf den Gemeindebesuch aus. Erste Taufe im Okt. 2001 (Lucia, eine junge Tschechin, brachte sich gut in Gemeinde ein; besucht seit Sept. 2003 eine Bibelschule in Madrid). Auch Jacqueline besucht diese Bibelschule. Beide werden anschließend in der Gemeinde in Marbella mitarbeiten. Außerdem kamen zum Glauben: Manuel (Arzt) und Katie, ein junges Ehepaar (2001), 2 Kolumbianer (im Jan. 2002), 1 Kolumbianer (Okt. 2003), weitere in 2004, 2005 und 2006. Derzeit machen 4 Personen eine Jüngerschaftsschulung/Glaubensgrundkurs. 2004: Immigranten aus Südamerika stellen 70 % der Besucher in der Gemeinde in Marbella. Infos über Gemeinde: s. Mission im Blickpunkt 5/2005 2006: Die Gemeindebesucher haben 13 verschiedene Nationalitäten (von Argentinien bis Russland), jede Woche kommen 3 bis 4 neue, andere gehen aus „Arbeits- und Wohnungsgründen“. Die Gemeinde ist für viele Heimatlose Familienersatz. Daher werden oft gemeinsame Essen und Spielnachmittage organisiert. Evangelisation ist seit Beginn der Arbeit ein Schwerpunkt. Neue Gläubige werden angeleitet, das Evangelium weiterzugeben: die Gemeinde wird zum Evangelisationsteam. Aus drei verschiedenen Gemeinden in Marbella und San Pedro hat sich eine Musikgruppe gebildet, die – wie auch die Teengruppe – bei Evangelisation mitmacht. Die Gemeinde engagiert sich auch jedes Jahr bei einer Evangelisation in einem anderen Teil Spaniens, zuletzt in Burgos/Nordspanien. Insgesamt arbeiten in der Gemeinde in Marbella 6 bis 8 Personen mit. Dringend nötig ist ein größerer Gemeindesaal! Infos zur Stadt Marbella (Stand: Aug. 2006): Die Regierung macht Front gegen Korruption. Deshalb wurden in den vergangenen drei Jahren drei Bürgermeister verhaftet, auch weitere Verantwortliche der Kommune und korrupte Bauunternehmer. Zuletzt wurde der Stadtrat aufgelöst und eine Regierungskommission eingesetzt. Die Stadt Marbella ist pleite. Diese Situation macht die Genehmigungsverfahren für die Marktstandarbeit undurchsichtig. Pfeffer, S. Gisela - seit Jan. 1996 seit 15. Jan. 2006: Grao de Castellón; Hauptaufgabe: Aufbau einer Arbeit unter Frauen Zuvor ab 20. Juni 2001: im Freizeitzentrum "Pinos Reales", Aufgaben: Administration, Hauswirtschaft (außer Küche), Seelsorge, Einsatz als "Notfall-Krankenschwester" Missionare arbeiten zusammen mit folgenden Partnerkirchen/-missionen: - Evangelismo en Accion (EEA), gegr. 1967, Gründer: Juan Gili (im Dez. 2003 gestorben), Direktor: Benjamín Martín. Die EEA hat Kontakte zu LM, WEM. Mit der EEA arbeiten zusammen: Bratzler, Hertler. - European Christian Mission International (ECM) und Iglesia Evangélica Missionera Andalucía (IEMA): Eckel, Frasch, Pfeffer. - East-West Ministries International: Hanchett M. Auch im Geschwisterrundbrief 12/2003: „Nach den Jahren des Sammelns an Erfahrungen vereinbarten wir eine mehr partnerschaftliche Struktur mit der Organisation EEA. Theo Hertler ist dort nun offiziell unser Bereichsleiter und somit Gegenüber von EEA.“ Missionare lernen folgende Sprache/n: Englisch, Spanisch (Kastilisch = Castellano), wird in ganz Spanien verstanden; Minderheitensprachen sind Katalanisch, Baskisch (die älteste lebende Sprache Europas!) und Galizisch. Allgemeines zu Land und Leuten: Fläche: 505.990 km²; 65 % davon werden landwirtschaftlich genutzt. Spanien besteht aus dem Hauptteil der Iberischen Halbinsel, den Balearen im Mittelmeer, den Kanarischen Inseln vor Nordwestafrika und den Enklaven Ceuta und Melilla an der nordafrikanischen Küste. Spanien verfügt über Küsten mit einer Gesamtlänge von 3 144 km. Bevölkerung: 40.280.000 Einwohner; 81/km²; 78 % der Bevölkerung lebt in Städten; 91,6 % Spanier; Minderheiten: Basken (5,7 %), Roma (1,6 %), Ausländer (1,1 %, vor allem Nordafrikaner/Araber, Lateinamerikaner, EU-Bürger, Chinesen). In Spanien gibt es 8 022 Städte und Dörfer, in 7 450 davon gibt es keine evangelische Gemeinde. Gemeinsam mit Deutschland liegt Spanien auf dem untersten Rang der Geburtenstatistik in Europa (1,27 Kinder/Frau). Wirtschaft: Jahrzehnte der Instabilität und Isolierung haben das Wirtschaftswachstum gehemmt; Tourismus (55 Mio. Touristen pro Jahr), Industrie und die Aufnahme in die EU haben Spanien in eine progressive und moderne Industriewirtschaft verwandelt; Arbeitslosenrate: 7 bis 8 %. Jahresdurchschnittseinkommen im Jahr 2003: 16 990 US Dollar, damit weltweit Rang 35 (Quelle: Weltbank, Juli 2004) Politik: Spaniens turbulente Geschichte bestimmt auch die Gegenwart (die islamische Besetzung währte 700 Jahre; Instabilität, Bürgerkriege und Diktaturen). In seinem goldenen Zeitalter (15./16. Jahrhundert) hat Spanien weiten Teilen des Globus seine Kultur aufgedrängt. Heute ist das Land eine konstitutionelle Monarchie mit weit reichenden Rechten der 17 autonomen Gebiete. Die linksgerichteten baskischen Terroristen der ETA belasten Spanien seit 1961. Im Baskenland herrscht die höchste Polizeidichte Europas. Regierungswechsel nach der Wahl im März 2004: Sozialisten lösten die Konservativen ab. Auch wenn der Arbeitsmarkt zuletzt ins Stagnieren geriet, sind große Teile der Bevölkerung zufrieden. Es wird konsumiert wie noch nie. Religion: Während Francos Diktatur war der Katholizismus Staatsreligion. Die Verfassung von 1978 garantiert gleiche Rechte für alle Religionen und Ideologien. Die völlige Gleichheit wurde für die Evangelikalen, Muslime und Juden jedoch erst 1992 erreicht. Spanien ist nach wie vor stark katholisch geprägt (lt. offizieller Statistik sind 96 % katholisch; nur 36 % gelten als "praktizierende Katholiken"; Rundbrief Frasch, Juni 99). Die Religiosität der Menschen besteht aus Traditionen und Volksfrömmigkeit - eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus spielt keine Rolle. Zitat von Fraschens Sprachlehrerin: "Wir Spanier sind nicht religiös, sondern folkloristisch." Nichtreligiöse/Andere: ca. 20 % Moslems: 0,5 % Juden: 0,03 % Christen: 79,5 %; davon 0,89 % Protestanten; 78 % Katholiken und 0,01 % Orthodoxe; ca. 300 000 evangelikale Christen (lt. „Offene Türen“ von Wiedenest sind 60 % aller evangelikalen Christen in Spanien Roma). lt. Operation World sind 0,4 % der Bevölkerung evangelikal In 30 Jahren (von 1972 – 2002) wuchs die Anzahl der evangelischen Gemeinden von 300 auf 1 667 (Wachstum von mehr als 500 %; aber überwiegend im Raum Madrid, Barcelona und Galizien), die der evangelischen Christen von 20 000 auf 100 000, die der Denominationen von 5 auf 50, die der Missionsgesellschaften von 19 auf 250 und die der Missionare von 50 auf 1 250. „Und trotzdem gibt es in 7 450 Ortschaften von insgesamt 8 022 noch keine evang. Gemeinde, 118 Städte mit über 10 000 Einwohnern sind noch völlig unerreicht.“ (Quelle, Matthias und Marion Keppler in „Kontaktmission“, Nov./Dez. 2002) idea spektrum v. 15.12.04: „Spanien. Steuerzahler können frei entscheiden, ob sie einen Teil ihrer Steuerschuld (5,2 Promille) einer Glaubensgemeinschaft oder dem Staat zukommen lassen. Fast 40 Prozent der Spanier unterstützen auf diese Weise ihre Kirche.“ Besonderheiten: - Marbella ist 56 km entfernt von Málaga, hat 130 000 Einwohner, im Sommer inkl. Touristen ca. 400 000 bis 600 000; an manchen Tagen wird die Millionengrenze überschritten. Die Stadt liegt an der Costa del Sol und ist eine der exklusivsten Touristenstädte. Hier verkehrt der Jetset; es gibt Villen der reichen Araber, von Prominenten und Industriellen aus aller Welt etc.). Es gibt aber auch "normale" Stadtteile, in denen die Durchschnittsbevölkerung lebt. In einem solchen befindet sich auch der Versammlungsraum und das Arbeitsgebiet von Hertlers. Marbella wächst enorm, wenn der derzeitige Bauboom anhält, verdoppelt sich die Einwohnerzahl bald. Etwa 60 Mafia- Gruppierungen sind in Marbella aktiv. Der Versammlungsraum in Marbella wurde am 30. Mai 1998 eingeweiht. Er ist ca. 90 qm groß und dient als Treffpunkt und Versammlungsort für die Aktivitäten wie Kinderstunde, Gottesdienst usw. Mittlerweile platzt er aus allen Nähten, eine Alternative wird gesucht – sehr schwierig, da Marbella extrem teuer ist. - Viele Jugendliche an der Costa del Sol haben enorme Probleme mit Drogen. Die Polizei beschlagnahmt öfters große Mengen (mehreren hundert Kilo). Die Rauschmittel werden durch Schmuggelschiffe über Gibraltar ins Land geliefert. Spanien hat (lt. Roland Weinmann, DMG) fünfmal so viele Drogenabhängige wie Deutschland und die höchste Aids-Rate in der EU (lt. Idea Spektrum 29/2002 hat Spanien 1 464 Aidsfälle je eine Million Einwohner, Deutschland dagegen „nur“ 235). Es gibt in Spanien mehr Drogenabhängige als evangelikale Christen (etwa 300 000 Heroin- und Kokainabhängige). R. Weinmann: "Alkoholismus ist weit verbreitet. Es gibt drei bis vier Millionen Alkoholiker, das sind etwa 10 Prozent der Bevölkerung. Milch ist teurer als Wein. - "Flamenco" ist nicht nur ein Tanz. Darunter versteht man auch eine besondere Art von Gesang oder Gitarrenspiel. In den EEA-Gemeinden werden auch Flamenco-Veranstaltungen mit christlichen Liedern angeboten, um Außenstehende zu erreichen. - Grao de Castellón (neuer Einsatzort von Fam. Frasch) ist unweit der Provinzhauptstadt Castellón de la Plana, gehört zur Provinz Castellón an der Costa Azahar (sprich: Asa-ar)= "Küste der Orangenblüten"); die Provinz wiederum gehört zur Region Valencia (besteht aus den Provinzen Valencia, Alicante und Castellón); die Costa Azahar (früher auch Costa del Azahar) ist ein 120 km langer Küstenabschnitt zwischen der Costa Brava und der Costa Blanca; einer der fruchtbarsten Landstriche Spaniens dank des Bewässerungssystems der Mauren, flächenweise Orangenplantagen; ca. 75 km nördlich von Valéncia gelegen; 80 % aller Keramikfliesen Spaniens werden hier hergestellt und in alle Welt exportiert; Umgangssprache: Valenciano, eine alte, dem Katalanischen verwandte Sprache. Sie wird auch an den Vorschulen und Schulen unterrichtet. Die Gottesdienste werden in Castellano (s.o.) gehalten, da in der Gegend viele Leute aus anderen Landesteilen arbeiten. Das versteht jeder. - Prozessionen (Info von S. Sabine Buchmeier vom 16.4.2001: "Von Palmsonntag bis Ostersonntag sind in Málaga 78 Prozessionen durch die Straßen gezogen, d. h. 78 Throne mit Christus- oder Marienfiguren wurden von über 10 000 Trägern durch die Straßen getragen. Manche Prozessionen dauerten über 10 Stunden." - Infos über „Business in Spanien“ aus „working@office“ (wörtlich): Hierarchien haben in Spanien eine höhere Bedeutung als in Deutschland. Sie sind nur nicht auf den ersten Blick erkennbar. ...Entscheidungen werden vorwiegend auf Chefebene – bei Geschäftsessen, hinter verschlossenen Türen, mit wenig Transparenz und ohne Einbeziehung der Mitarbeiter – getroffen. Titel werden in Spanien nicht überbewertet. Mehr als Titel zählen persönliche Beziehungen: ‚tender enchufe’ ist wichtig (enchufe heißt der Stecker in der Steckdose). Vorausgeplante Gespräche sind selten. Es ist üblich, das, was der andere gesagt hat, mit den gleichen oder ähnlichen Worten ein- oder mehrmals im Gespräch zu wiederholen – quasi als Bestätigung oder als Zeichen der Verständigung. ... Spanier sind oft nicht so gut in Sprachen ausgebildet und dankbar, wenn der andere ihre Sprache spricht. Perfektion wird dabei, anders als in Frankreich, keinesfalls erwartet. ... Sofort ins Thema einzusteigen, kommt nicht gut an. Ein regelrechtes ‚warming-up’ ist wichtig. Es ist ein ausgeprägtes Interesse da, zu erfahren, wie es einem geht. Tabu für Ausländer sind Gesprächsthemen wie der Nationalismus, Probleme des Baskenlandes oder Katalonien, RAF, Franco-Regime, islamischer Terror und religiöse katholische Traditionen. Nicht allzu festgefahren in seinen Ansichten sollte sein, wer im Lieblingsland der Deutschen erfolgreich Geschäfte machen will. Deutsche sind im Allgemeinen in Spanien sehr gut angesehen und den Spaniern sympathisch. Geschätzt wird die deutsche Professionalität, Disziplin, Effizienz und Qualität. Auf der anderen Seite gelten die Deutschen als ‚cabezas cuadradas’ (Quadratköpfe), also etwas unflexibel und stur im Denken und Handeln. Spanier dagegen improvisieren gern, für sie gibt es meist mehrere Wege. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sind für Spanier wichtige Werte. Infos zu verschiedenen Stichworten aus „Spanien, Kulturen erleben“ von Orlando Grossegesse, aus der Reihe „Polyglott, Land & Leute“, 2002: Aberglaube: „Der volkstümliche Heiligen – und Marienkult hat von jeher abergläubische Tendenzen. Die Grenzen zwischen naiver Frömmigkeit und Aberglauben sind fließend. ... Neugeborenen werden vorsorglich unter Zauberformeln Talismane und Kräuter in die Wiege gelegt.“ Andalusien: „Die Andalusier verstehen es, tief gefühlte Religiosität mit ausgelassener Fröhlichkeit zu verbinden, sei es während der Semana Santa oder bei den vielen Prozessionen, die insbesondere zur Marienverehrung abgehalten werden.“ Arbeitsalltag: „In Spanien wird hauptsächlich zwischen 10 und 14 Uhr und nach einer ausgedehnten Pause wieder zwischen 16/17 und 20 Uhr gearbeitet. Es gilt als sehr unhöflich, jemanden während der Siesta zu stören. Arbeitsmarkt: „Die Arbeitslosenquote ist mit 14,1 % (2001) höher als der europäische Durchschnitt. Sie nimmt zwar tendenziell leicht ab, doch mit einer grundlegenden Veränderung ist kaum zu rechnen. Die bei uns so rasch gestellte Frage nach dem Beruf kann daher oft ungewollt peinlich oder gar verletzend wirken. Viele Spanier geben nur sehr ungern über ihre Beschäftigung Auskunft. ... Besonders alarmierend ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit: Mit einer Quote von fast 40 % liegt Spanien an erster Stelle in der EU.“ Einladung: „Die Spanier sind stolz auf ihre Großzügigkeit, die alle Bereiche des Lebens einschließt. Jeder überraschende Besuch ist für sie ein willkommener Anlass, in die nächste Bar zu gehen und zu einem Drink einzuladen. ... Eine Einladung in der Bar und im Restaurant ist die Regel, eine Einladung nach Hause dagegen selten. Und wenn es dann so weit ist, dann gilt die Einladung in eine Familie als besonderer Vertrauensbeweis.“ Gesten und Mimik: „Im katholischen Spanien wird in vielfältiger Weise das Kreuz benutzt, etwa mit Daumen und Zeigefinger oder mit den beiden Zeigefingern geformt, wenn man die Wahrheit seiner Ausführungen beschwört. Noch stärkt wirkt das, wenn dieses Kreuz zusätzlich geküsst wird: Man beschwört das Gute und wehrt das Böse ab.“ Glücksspiel: „Der Kauf eines Loses gehört für viele Spanier zum täglichen Ritual. ... Vor allem ist es der spanische Staat, der sich an der Spielleidenschaft seiner Bürger gesundstößt. ... Spanien besitzt mit 270 000 Spielautomaten die höchste Pro-Kopf-Rate in Europa. Daneben sind Bingo-Säle zu einer beliebten Freizeiteinrichtung geworden. ... Statistisch hochgerechnet verspielt jeder Spanier jährlich ein Monatseinkommen. ... Mit Sicherheit sind 5 bis 10 % der spanischen Bevölkerung als spielsüchtig anzusehen.“ Image der Deutschen: „Obwohl die Deutschen oft ironisch als Maschinen oder Quadratköpfe bezeichnet werden, da ihnen Ordnung, Pünktlichkeit und Disziplin über alles gehe, werden die hoch entwickelte Technik und die florierende Wirtschaft Deutschlands in Spanien anerkannt und bewundert.“ Kleidung: „In ganz Spanien legt man großen Wert darauf, gut gekleidet zu sein. ... Anlässlich der zahlreichen regionalen Feste sind Trachten sehr beliebt. Berühmt sind darunter in Andalusien die farbenfrohen Kostüme der Zigeunerinnen und bei den Männern die so genannte traje de Jerez, eine Tracht mit eng anliegender schwarze Jacke, breiter, leuchtend roter Schärpe, Stiefeln und dem breitkrempigen sombrero cordobés.“ Lebenseinstellung: „Die meisten Spanier wirken sympathisch herzlich und großzügig, sie demonstrieren heitere Gelassenheit und kehren dabei Probleme unter den Teppich. ... Geltungssucht oder Neid sind die Antriebsfedern so mancher Verhaltenswiesen, die dem Fremden auf den ersten Blick großzügig erscheinen. Zugleich herrscht ein unsichtbares Geflecht von Freundschaftsdiensten, das sich von der einfachen Familie bis in die obersten Etagen erstreckt: der so genannte amiguismo. Jeder sucht seine Familienangehörigen und seine Freunde zu begünstigen ... nach dem Motto: ‚Wer einen Paten hat, erhält die Taufe.’ ... Viele Spanier sind individualistisch und oft wenig bereit, sich in die Lage anderer zu versetzen. ... Die Einstellung gegenüber der Zukunft ist eher fatalistisch. ‚Morgen ist ein anderer Tag’, heißt eine beliebte Redewendung.“ Medien: „Die Angewohnheit, tagtäglich zum Frühstück die Zeitung zu lesen, ist in Spanien nicht weit verbreitet. Stattdessen blättert man vielleicht in der Bar ein paar Seiten durch. Eine mit ‚Bild’ vergleichbare Sensationspresse gibt es in Spanien nicht. ... Heute gibt es 774 private und 723 öffentliche Radiostationen. Doch das Radio hat insgesamt eher an Popularität eingebüßt; es läuft vor allem als Geräuschkulisse bei Arbeit und Freizeit. Demgegenüber ist das Fernsehen allgegenwärtig. ... Der Fernsehkonsum nimmt teilweise amerikanische Ausmaße an.“ Medizin: „Drogen, weit verbreiteter Alkoholismus, die Folgen des Nikotins und ungesunde Ernährungsgewohnheiten (viel Zucker und Fett) sind die häufigsten Krankheitsverursacher. Ähnlich wie das Umweltbewusstsein ist in Spanien auch das Gesundheitsbewusstsein unterentwickelt.“ Namen: „Jeder Spanier besitzt außer seinem Taufnamen zwei Familiennamen. Der erste ist der des Vaters, der zweite der der Mutter. Die Frau behält auch nach einer Heirat ihren Familiennamen. ... Namensschilder an Klingelknöpfen oder Türenschildern sind rar. Anonymität ist Trumpf.“