Elemente jeder Gemeindegründungs-Bewegung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Intensives Gebet Ausgeprägte Evangelisation Gezielte Gemeindegründungen Autorität der Heiligen Schrift Einheimische, lokale Leitung Laienleiterschaft Hauskirchen Gemeindegründende Gemeinden Schnelle Reproduktion Gesunde Gemeinden Einheimische, lokale Leiterschaft Missionare, derfolgreich eine GGB begonnen haben, lernten, Fremde aus dem Rampenlicht zu halten. Dieses Prinzip wurde zu einer wichtigen Parole, die Strategie-Koordinatoren überall begleitet: «Die Ressourcen sind in der Ernte.» Dieser Grundsatz erinnert dauernd daran, immer nach potentiellen Leitern in der Ernte selbst Ausschau zu halten, damit die Arbeit getan werden kann. Und er ist auch ein wichtiges Korrektiv für jene ausländischen Missionare, die auf Strategien setzten, welche starke Abhängigkeiten von ausländischen Teams bedingten. Die effektivsten Teams in Gemeindegründungs-Bewegungen haben relativ wenige Ausländer, aber dafür ein großes Netzwerk von einheimischen Partnern. Ausländische Missionare verstehen, dass ihre Rolle darin besteht, ihre Vision, Leidenschaft und Fachkenntnis an die einheimischen Brüder und Schwestern weiterzugeben. So entwickeln Praktiker der Gemeindegründungsbewegungen sehr schnell einheimische Leiterschaft und vertrauen ihnen die Zukunft der Bewegung an. Praktiker haben gelernt, niemals etwas alleine zu machen, sondern immer einen Bruder oder eine Schwester mitzunehmen, damit er oder sie später nach ihrem Vorbild handeln könne; In jedem Fall ist es das Ziel, die Kraft der Vision in die Herzen und Leben derjenigen zu pflanzen, die man zu erreichen versucht. Die Fackel weitergeben Sich auf einheimische Leiterschaft zu verlassen, kann für Missionare schwierig sein. Selbst heutzutage ziehen es einige Missionare vor, die neuen Gemeinden, die sie zu gründen geholfen haben, selbst zu leiten. Andere Missionare halten daran fest, dass Muttergemeinden ordinierte Pastoren zu Einsätzen herüberschicken, damit sie jungen, in Anfangsschwierigkeiten steckenden Gemeinden mit Taufe und Abendmahl helfen. Diese Form der Abhängigkeit von Außenstehenden hat niemals zu einer GGB geführt. Beim Treffen mit der Projektgruppe der Gemeindegründungs-Bewegung stellten wir die Frage, wann man die Fackel an die neuen Leiter weitergebe. Ihre einstimmige Antwort lautete: „In einer GGB beginnst du mit der Fackel in ihrer Hand!“ Einheimische Leiter einzusetzen, anstatt sich auf Leiter von außerhalb zu verlassen, hat gewichtige Auswirkungen 1. Es zeigt, dass wir alle Sünder, alle durch Gnade gerettet sind, alle von Gott gebraucht werden können. 2. Es verdeutlicht, dass das Christentum keine westliche Religion ist, sondern ein Ausdruck des Leibes Christi, welcher allen Gläubigen gegeben wurde. 3. Es verhindert, dass sich ein unerreichbarer Leiterschafts- und Ausbildungsstandard etabliert. Die meisten missionarischen Gemeindegründer haben mehr Erfahrung und biblische Ausbildung als die erste Generation neuer Gläubiger jemals erreichen wird. Aber wir sollten nicht vergessen, dass es viele Generationen brauchte, diese Ausbildungsmöglichkeiten aufzubauen, die wir bei uns im Westen vorfinden. Neue Gläubige müssen nicht denken, dass sie denselben Ausbildungsstandard erreichen müssen, um Gottes Volk zu leiten. Ein afrikanischer Gemeindeleiter brachte es auf den Punkt. «Wir denken an euch Missionare mit großer Bewunderung und Liebe. Wir sind für das was ihr uns beigebracht habt, genauso dankbar wie für jene Person, die uns das Autofahren lehrte. Aber wir wollen unseren Fahrlehrer nicht dauernd neben uns haben, wenn wir uns hinters Steuer setzen!» Laienleiterschaft In Gemeindegründungs-Bewegungen sind es die Laien, die sich hinters Steuer setzen. Unbezahlte, nichtprofessionelle, normale Männer und Frauen leiten die Gemeinden. Warum ist Laienleiterschaft so wichtig? Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. Praktische Gründe: Eine Bewegung, die Tausende von neuen Gemeinden hervorbringt, braucht Tausende von Leitern, und die größte Quelle ist die einheimische, lokale Gemeinschaft selbst. Um all diese Leiter hervorzubringen, muss man im größten Teich der möglichen Kandidaten fischen. 2. Theologische Gründe: Laienleiterschaft ist fest gegründet in der Lehre vom allgemeinen Priestertum der Gläubigen – die egalitärste Lehre, die man sich denken kann. Nach Jahrhunderten der Abhängigkeit von einem kleinen Stamm levitischer Priester wandte sich Gott der Gemeinde zu und sagte: «Ihr seid ein auserwähltes Volk, eine königliche Priesterschaft ...» Das bedeutet nicht, dass das Christentum keine speziellen Leiter kennt; aber es meint, dass jeder Christ vor Gott den Priesterstatus hat. Jeder Gläubige ist vollkommen ausgerüstet mit dem Recht und der Verantwortung, die Verlorenen zur Rettung und in die Reife zu führen. 3. Jesu Vorbild: Jesus selbst hat Laien — Männer und Frauen — in die Nachfolge gerufen. Es ist ermutigend, wenn durch das Beispiel der Zwölf die Bereitschaft eines neuen Gläubigen gefördert wird, ein dienender Leiter der Gemeinde zu werden. 4. Zur Bewahrung des Glaubens: Auf der ganzen Welt hat sich gezeigt, dass die Einladung zur Rettung lieber gehört wird als der Ruf zur Jüngerschaft. Während der ersten Wochen des neuen Lebens verlassen viele Neubekehrte die Gemeinde wieder, und zwar durch die Hintertür und auf Nimmerwiedersehen. Laienmitarbeiter in der Gemeinde einzusetzen, hat sich als effektivstes Mittel erwiesen, diese Hintertür zu schließen und stattdessen eine lebenslange enge Einbindung in den Leib Christi zu erwirken. 5. Aus Gründen der Relevanz: In traditionellen Gemeindestrukturen unterscheidet sich ein Geistlicher in punkto Bildung und Lebensstil von seiner Gemeinde. In der katholischen Kirche wird dies durch das Zölibat verstärkt. In Gemeindegründungs-Bewegungen sind die Pastoren mit dem Volk verbunden, indem sie Lebensstil und persönliche Kämpfe teilen: Sind die Menschen vorwiegend Bauern, wird der Leiter ebenfalls ein Bauer sein. Sind die Gemeindeglieder vorwiegend Städter, werden auch Städter die Leitung innehaben. Sind praktisch alle Analphabeten, wird der Leiter das ebenso sein. Wenn die Leute taubstumm sind, wird die Leiterschaft auch aus Taubstummen bestehen. 6. Aus ökonomischen Gründen: So viele Gemeindegründungs-Bewegungen haben sich in Ländern mit minimalen finanziellen Ressourcen entwickelt. Indem man eine vielfältige Laienleiterschaft einsetzt, die sich in privaten Räumlichkeiten trifft, können diese begrenzten Finanzen in die Mission und den Dienst fließen statt in Mitarbeiterlöhne und Immobilien.