Stadterwärmung durch zunehmende Bevölkerungsdichte,In

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Stadterwärmung durch zunehmende
Bevölkerungsdichte
Einige Links hierzu http://tinyurl.com/yhysb66 und
http://tinyurl.com/yb6j4n3. In der englischsprachigen Literatur wird dieser
Effekt als UHI (Urban Heat Effect) bezeichnet. Er wurde bislang in den
Globalreihen von NOAA – National Oceanic and Atmospheric Administration, GISS
-Goddard Institute for Space Studies und CRU – Climate Research Unit, East
Anglia, GB, nur gar nicht, unzureichend oder erst in unzureichenden Ansätzen
berücksichtigt (http://tinyurl.com/yz3xyxc, http://tinyurl.com/y9xgrjr). Da
Globalreihen in vielen Fachveröffentlichungen als maßgebende Datenbasis
Verwendung finden [Hasselmann [1993]; Hegerl et al. [1996]; Zwiers [1999];
Barnett et al. [2005]; Rybski et al. [2006]; Zorita et al. [2008]] und daraus
politisch relevante Schlussfolgerungen gezogen werden, ist es aber von
höchster Wichtigkeit, den UHI mit größter Sorgfalt und so realistisch wie
möglich zu berücksichtigen.
In einer bemerkenswerten Arbeit hat E.R. Long
(http://scienceandpublicpolicy.org/originals/temperature_trends.html) die
Diskrepanz in der Erwärmung für jeweils 48 Messstationen in städtischen und
ländlichen Gebieten über die USA verteilt untersucht. Dabei wurde auf die
offiziellen unbearbeiteten Daten der NCDC, dem National Climate Data Center,
USA zugegriffen. Der Vergleich der Messstationen in ländlicher Umgebung
(rural) und städtischer Umgebung (urban) zwischen 1900 und 2009 zeigt, dass
die unjustierten, rohen (raw) Daten ab 1970 bis 2009 bei den
Temperaturanomalien um 0,6°C für den städtischen Bereich höher liegen als die
in den ländlichen Bereichen.
Erstaunlich ist, dass die von NCDC justierten Temperaturanomalien von
ländlichen und städtischen Messstationen dann aber wieder nahezu übereinander
liegen wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist. Hier bei den justierten
Temperaturanomalien beträgt der Unterschied nur noch etwa 0,15°C zwischen
ländlichen und städtischen Messstationen. Das weckt Zweifel an der korrekten
Justierung des Urban Heat Island Effektes.
Dies wirft auch ein großes Fragezeichen auf die Relevanz des gemittelten
globalen Temperaturanstiegs im vergangenen Jahrhundert und auf die Wirkung
der anthropogenen CO2 Eintrages in die Atmosphäre.
In einer jüngsten Veröffentlichung auf seiner Webseite
http://www.drroyspencer.com/ vom 3.März 2010 hat der bekannte Physiker Roy
Spencer (http://de.wikipedia.org/wiki/Roy_Spencer) über seine Forschung zum
UHI berichtet. Spencer verband lokale Temperaturreihen mit statistischen
Daten der Besiedelungsdichte in der Nähe der betreffenden Stationen. Sein
Ergebnis ist in den hier gezeigten Abbildungen gut erkennbar. Es zeigt sich,
dass der größte Erwärmungseffekt beim Anstieg sehr kleiner
Bevölkerungsdichten überproportional erfolgt und erst ab etwa 2500 Einwohnern
pro Quadratkilometer in einen proportionalen Zusammenhang übergeht. Der UHIEffekt ist angesichts von teilweise recht schnell ablaufenden
Bevölkerungszunahmen beachtlich. So ergibt eine Bevölkerungszunahme von 0
auf 20 Einw./km^2 eine zusätzliche Erwärmung von 0,22 Grad im betrachteten
Zeitraum dieses Bevölkerungswachtums und die Zunahme von 1500 auf 2500
Einw./km^2 den gleichen Wert.
Bleibt jetzt nur noch die Aufgabe, die Spencer-Kurve in lokale TemperaturReihen einzuarbeiten. Mit den „Globaldaten“ wird es dagegen wohl noch Jahre
dauern, denn hier sind zuvor die „politischen“ Korrekturen zu beseitigen.
Dr. Rainer Link
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
(EIKE-Pressesprecher)
Literaturangaben:
Barnett, T. et al. (2005), Detecting and attributing external in?uences on
the climate system: A review of recent advances, J. Clim., 18(9), 1291-1314.
Hasselmann, K. (1993), Optimal ?ngerprints for the detection of timedependent climate change, J. Clim., 6(10), 1957-1971.
Hegerl, G. C., H. von Storch, K. Hasselmann, B.D. Santer, U. Cubasch, and
P.D. Jones (1996), Detecting greenhouse-gas-induced climate change with an
optimal ?ngerprint method, J. Cim., 9(10), 2281-2306.
Rybski, D., A. Bunde, S. Havlin and H. von Storch (2006), Long-term
persistence in climate and the de-tection problem, Geophys. Res. Lett., 33,
L06718, doi:10.1029/2005GL025591.
E. Zorita, Stocker, T.F., von Storch, H., How unusual is the recent series of
warm years? (2008), Geophys. Res. Lett., 35, L24706, doi:
10.1029/2008GL036228, 2008
F.W. Zwiers (1999), The detection of climate change, in Anthropogenic
ClimateChange, pp. 163-209, Springer, New York.
In Erwartung eines US-amerikanischen
„Temperatur-Gate“?
Unsere Studie über das Frisieren von Daten durch die U.S.-Regierungsbehörde,
die mit der Sammlung von Temperatur-Informationen beauftragt ist, ruft
unangenehme Fragen hervor.
Man hat uns zwanzig Jahre lang immer wieder gesagt (vielleicht ist
„eingetrichtert“ das bessere Wort), dass eine globale Erwärmung stattfindet.
Durch Climategate mit nachfolgenden Geständnisse und der Distanzierung von
Wissenschaftlern des CRU [Climate Research Unit der brit. East Anglia
Universität], der Penn-Staatsuniversität, der Arizona-Staatsuniversität, des
IPCC und anderer Stellen erfahren wir nun, dass ganz wenig von den sachlichen
Inhalten ihrer „fachbegutachteten“ Veröffentlichungen stimmt. Die
mittelalterliche Warmperiode hat es gegeben, es war wärmer als heute, die
Meere haben nicht die Tiefebenen überflutet und das Eismeer wird sich
vermutlich nicht in ein Sommermeer verwandeln. Natürlich haben die
vorherrschenden Massenmedien nur wenig davon berichtet, vor allem in den USA,
und Präsident Obama scheint kaum informiert zu sein. Aber jetzt wird die
Geschichte vom Klimawandel interessanter, weil Amerika ein eigenes kleines
„Gate“ hat. Ich möchte es ATG nennen für „Amerikanisches Temperatur-Gate“.
Das Nationale Klimadatenzentrum (NCDC) des U.S. Wetterdienstes teilt auf der
Grundlage seiner „justierten Daten“ mit, dass für den Zeitraum vom letzten
Jahrzehnt des 19. Jh. bis 2006 die Temperaturen in den kontinentalen USA mit
einer Rate von 0.69 °C/Jh. angestiegen sind (hier zu sehen). Das
Klimadatenzentrum kommt zu dieser Schlussfolgerung aufgrund des Frisierens
der Rohdaten einer Teilmenge von Wetterstationen auf dem Kontinent,
ausgewählt aus einem Gitternetz bestehend aus Zellen mit Kantenlängen von 2,5
Grad Breite und 3,5 Grad Länge. (Näheres hier und hier). Am meisten wird
hinterfragt, gerade erst von D’Aleo and Watts, ob der vom Klimadatenzentrum
gemeldete Anstieg korrekt ist. Vielleicht ist dieser Wert auf die bevorzugte
Verwendung (Über-Selektion) von Wetterstationen in städtischem Umfeld
zurückzuführen oder aufgrund anderer Kriterien, z. B. das Auslassen von
Stationen in höheren Lagen für die jüngere Vergangenheit bei gleichzeitigem
Einbezug für die ältere Vergangenheit.
Wir beschäftigen uns hier nun mit einem Aspekt, dem Wärme-Insel-Effekt,
[engl.] abgekürzt UHI-E [Urban Heat Island Effect].
Wir haben zwei Teilmengen von Wetterstationen aus der Klimadaten-Hauptliste
ausgewählt (48 pro Teilmenge mit je einer Station aus den südlicheren 48
Staaten). Die Stationen in der ersten Teilmenge waren in ländlichen
(rurale) Umgebungen gelegen, das ist die ländliche Datenserie. Die Stationen
der anderen Teilmenge waren in städtischen (urbane) Umgebungen, das ist die
städtische Datenserie. Die Längen- und Breiten-Koordinaten aus der NCDC-Liste
wurden benutzt, um mit dem Computer „über die Stationen zu fliegen“ und mit
Hilfe einer GPS-Kartensoftware die ländliche und städtische Charakteristik zu
bestätigen. Die Rohdaten und die „justierten“ Temperaturdaten wurden in eine
Tabellenkalkulationsliste eingetragen und untersucht. Die Rohdaten sind die
jährlichen gemessenen Durchschnittstemperaturen. Die „justierten“ Daten sind
die jährlichen Durchschnittstemperaturen des NCDC, die aus den Rohdaten
abgeleitet wurden, indem „korrigierende“ Annahmen in Bezug auf die Tageszeit,
die Art der Messgeräte usw. angesetzt wurden, und indem für Stationen ohne
Daten die Temperaturdaten geschätzt wurden, auf der Basis von vorliegenden
Messungen anderer Stationen mit der gleichen geographischen Breite und/oder
aus der gleichen Region. (Für ein tiefer gehendes Verständnis der Protokolle
des NCDC bei der Konversion von Rohdaten in justierte Daten siehe hier.) Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Die Tabellenwerte
zeigen, dass der vom NCDC angegebene Temperaturanstieg von 0.65 °C/Jh. auf
einer Über-Selektion von Stationen aus städtischer Umgebung beruht.
°
C/Century, 11-Year Average Based on the Use of
Station Set
Raw Data
Adjusted Data
Rural (48)
0.11
0.58
Urban (48)
0.72
0.72
Rural + Urban (96)
0.47
0.65
Die Tabellenwerte erlauben vier wichtige Aussagen:
1) Die Anstiegsrate bei den gemessenen Rohdaten ist
in ländlichen Gebieten
klein, (wenn überhaupt vorhanden, dann tatsächlich sind es nur 0.11°C/Jh!)
2) Es gibt in der Tat einen Wärmeinsel-Effekt bei den Rohdaten aus den
städtischen Gebieten mit einer Zunahme von 0,72 °C/Jh. Das bedeutet, dass der
Mensch die Erwärmung in den städtischen Gebieten verursacht hat. Das sollte
aber niemanden überraschen. Weil aber der ländliche Wert nur 15 % des
städtischen Wertes beträgt, kann der Wärmeinsel-Effekt keine Erwärmung in den
ländlichen Gegenden verursacht haben und kann keineswegs für eine globale
Erwärmung stehen, , außer dass die zusammengefassten städtischen und
ländlichen Werte einen höheren durchschnittlichen Anstieg ergeben, als die
ländlichen Werte für sich allein.
3) Die Summe aus ländlichen und städtischen Werten bei den justierten Daten
ist 0.65 °C/Jh. Das ist immer noch weniger als die vom NCDC veröffentlichen
0.69 °C/Jh. Daher benutzt die NCDC vermutlich mehr städtische als ländliche
Stationen.
4) Und das ergibt den „Temperatur-Gate-Effekt“: Das Frisieren der Daten durch
das NCDC – „Justierung“ genannt – hat einen Anstieg in den ländlichen
Gebieten erzeugt. Aus einem Rohwert von 0.11°C/Jh. wurde ein "justierter"
Wert von 0.58 °C/Jh. Bei den städtischen Werten ergibt das hingegen keine
Änderung. Das heißt, durch die Art der Behandlung der ländlichen Daten durch
das NCDS erzwingt diese, dass der ländliche Wert dem städtischen ähnlicher
wird. Das ist das genaue Gegenteil von jeglicher vernünftigen Beurteilung,
angesichts der Zunahme an Ausdehnung und Aktivität in städtischen Gebieten.
Es sei denn man will täuschen.
Die Kritik an der Behandlung der historischen Daten für die kontinentalen
Vereinigten Staaten durch das NCDC ist die gleiche, wie in einem kürzlich
veröffentlichten russischen Papier über die Behandlung der historischen Daten
aus Russland im HadCRUT [Hadley Climate Research Unit Temperature, UK]. Eine
Zusammenfassung der Argumente kann man hier lesen.
Die vollständige Studie finden Sie im Anhang bzw. können Sie hier abrufen.
UPDATE von Anthony Watts: Ein Leser fragte, warum die Divergence 1960
beginnt. Stadtwachstum könnte eine Ursache sein. Aber weil das Paper die NCDC
Anpassungen zum Thema hat, ist die untere Grafik von NOAA vergleichbar
passend.
http://www.ncdc.noaa.gov/img/climate/research/ushcn/ts.ushcn_anom25_diffs_urb
-raw_pg.gif
Edward R. Long ist promovierter Physiker. Er ist pensionierte NASAWissenschaftler und Berater für Raumfahrt-Strahlungsphysik und für Energieund Klimafragen beim Commonwealth of Virginia. [Offizielle Informationsstelle
des U.S. Bundesstaates Virgina]
Der Artikel erschien im "American Thinker" und wurde dankenswerter Weise von
Helmut Jäger für EIKE übersetzt.
weitere Details siehe auch hier
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