Mobilität im ländlichen Raum - Das Forschungsvorhaben

Werbung
Markus Krüger M.Sc., Kompetenzzentrum ländliche Mobilität, Hochschule Wismar
Intermodaler Nahverkehr im
ländlichen Raum auf Basis von
Elektromobilitätskomponenten
Ausgangslage
Mecklenburg-Vorpommern heißt:
• Naturraum vs. Kulturlandschaft
• Ökologische Landwirtschaft vs. Intensive Landnutzung
• Herrenhäuser und Schlösser vs. Aussterbende Landstriche
Raumtypisierung
Was tun wir mit diesen Landstrichen?
Aufgeben?
Stabilisieren?
Entwickeln?
Letztendlich geht es immer darum, die Würde der Menschen
im peripheren ländlichen Raum durch Erhalt und
Weiterentwicklung der Lebensqualität zu wahren.
Das heißt: den Menschen den Zugriff auf soziale Kontakte,
Dienstleistungen und Waren zu erhalten.
Ziel:
Sicherung der Daseinsvorsorge heißt im ländlichen Raum vorrangig:
Mobilität gewährleisten
Öffentlicher Nahverkehr
Öffentliche Mobilität im strukturschwachen
ländlichen Raum ist eine Herausforderung:
wenige Menschen - weite Strecken – hohe Kosten
Generell heißt das Paradigma der Nahverkehrspläne:
Wir müssen die Menschen von
der Haustür abholen.
Dazu fährt der Bus im Zickzack durch die
Landschaft und hält in jedem Dorf. Das macht den
ÖPNV langsam. Er ist unattraktiv für eilige Menschen.
Er ist unfinanzierbar für die Aufgabenträger.
Daseinsvorsorge Mobilität
Im strukturschwachen ländlichen Raum gibt es fast keinen ÖPNV mehr.
Es gibt viele Ansätze, ÖPNV zu revitalisieren:
- Alternative Bedienformen
- Anrufsammeltaxi
- Bürgerbus
- Mitnahmesysteme (Mobilitätszentralen)
- uvm.
....und es gibt inmod
Die inmod Idee
inmod versucht das Attraktivitätsdefizit des ÖPNV zu
beheben. inmod definiert eine neue Philosophie des Busfahrens:
ÖPNV im strukturschwachen ländlichen Raum ist immer multimodal
Dazu wird ein schneller Busverkehr auf die Magistralen reduziert und mit wenig
Haltestellen versehen, kombiniert mit integrierten Zubringern. Ein öffentlicher
Teil und ein privater Teil der intermodalen Kette.
Ein System, ein Ticket, zwei Fahrzeuge
Die inmod Praxis
Bei inmod fährt ein Elektro- bzw.
Hybridbus als Expressbus auf den
Hauptstraßen des ländlichen Raums.
Als Zubringer aus den Ortschaften des ländlichen
Raums dienen Pedelec.
Die Strecken sind so eingerichtet, dass die
Fahrgäste höchstens 15 Minuten, also 5 km, mit
dem Elektrofahrrad zurücklegen.
Die inmod Technik
Der inmod Elektrobus ist 9,5 m lang, fährt
80 km/h schnell und hat eine Reichweite von
250 km. Die inmod Hybridbusse sind 12 m
lang.
Die inmod Technik
320 inmod Pedelec:
ab Werk modifiziert, so
dass Laden ohne
Akkuentnahme möglich ist.
Die inmod Technik
200 inmod Abstell- und Ladeboxen: Voll mit
Elektronik zur Nutzerkommunikation, zum Öffnen der
Türen, zum Senden des Status, zum Laden der Akkus.
Die inmod Technik
Der inmod Manager:
Die Verwaltungs- und
Prozessmanagement Software.
Die inmod Nutzer
D
rei unterschiedliche Gruppen
werden inmod benutzen:
1.
2.
3.
die Bewohner des ländlichen
Raums mit Bedarfsverkehr,
die Pendler, die aufs Auto
verzichten wollen und
die Touristen, die sich zwischen
Küste und Binnenland ohne Auto
bewegen können.
Die inmod Strecken
Pionier mal vier:
Klützer Winkel Richtung Lübeck
Salzhaff Richtung Rerik
Anklam Richtung Küste
Waren - Neustrelitz
Die inmod Resonanz
Seit August 2012 haben sich bereits über 250
Bewohner des ländlichen Raums bei inmod
registriert.
Jede Woche kommen 5 bis 10 Nutzeranfragen dazu,
obwohl die warme Jahreszeit jetzt erst so richtig
beginnt.
Das Fahrgastaufkommen in den Bussen ist stark
gestiegen. Genaue Zahlen liegen jedoch noch nicht
vor.
Die inmod Varianten
inmod ist also das Prinzip der intermodalen
Verkehrskette aus Schnellbus und integriertem Zubringer.
Der Zubringer kann auch:
• Der PKW eines Rentners sein
• Ein Bürgerbus sein
• Ein normales Fahrrad sein
Alle diese Varianten werden Teil der ÖPNV-Finanzierung
Verantwortungsaufteilung :
• den Expressbus verantwortet der Landkreis
• den Zubringer verantworten die Gemeinden
Das inmod Fazit
In einem dreijährigen Testzeitraum wird inmod
viele relevante Erkenntnisse über attraktive und
zukunftsorientierte ÖPNV-Szenarien sammeln.
Wir sind uns sicher: Die wiedergewonnene
Mobilität wird die Entwicklungschancen und
damit die Lebensqualität in diesem Raum
beleben.
Herunterladen