Werbeanzeige 12 412 Werbeanzeige 13 Die Werbeanzeige 13 versucht das Fahrzeug mit der Eigenschaft “modern“ zu versehen, indem es die Redeweise "auf dem Weg in die Moderne" graphisch darstellt. 413 In den meisten Fällen jedoch wird eine Graphik in die Werbung eingefügt, um einerseits technische Daten übersichtlicher zu machen (Werbeanzeige 4). Andererseits soll der Gesamtaussage ein technischer Touch gegeben werden, wie z.B. Werbeanzeige 10 veranschaulicht. Bedeutung von Produkt und Kontext Die folgende Tabelle gibt Aufschluß über die Wichtigkeit des Kontextes, in den das entsprechende Produkt eingefügt wird. Dabei kann festgestellt werden, daß die Phase der Werbung, in der das Produkt absolut im Vordergrund steht, als überholt angesehen werden muß, denn nur gut ein Viertel der Anzeigen (26,3 % der deutschen und 20,6% der französischen) greifen auf diese Methodik zurück. Tabelle 69: Prozentuale Verteilung der Wichtigkeit von Kfz und Kontext im Bild Deutschland Frankreich Kfz wichtiger als Kontext 26,3 20,6 Kfz und Kontext gleichwichtig 58,1 64,4 Kontext wichtiger als Kfz 10,6 15,0 Keine Kfz-Darstellung 5 0 Die weiter hinten abgebildete Werbeanzeige 28 zeigt einen Hintergrund, der ausschließlich dazu dient, die Fortbewegung des Fahrzeugs anzuzeigen. Ohne diese Andeutung einer Straße würde das Auto sozusagen in der Luft schweben. Ein Auslassen dieser schemenhaften Andeutung wäre somit aussageträchtiger als die Darstellung, welche dem Betrachter nicht weiter auffällt. Am häufigsten vertreten sind Anzeigen, bei denen das Produkt und der Kontext dieselbe Bedeutung besitzen. 58,1 Prozent der deutschen und 64,4 Prozent der französischen Werbung bedienen sich dieses Mittels. Die hohen Werte machen deutlich, daß die Simulation einer Situation, in der das Fahrzeug unerläßlich ist, eine wichtige Rolle spielt. Das Produkt wird zur Lösung eines Problems gebraucht, siehe Werbeanzeige 14. 414 Werbeanzeige 14 In selteneren Fällen wird der Kontext wichtiger als das Produkt selbst dargestellt. Dieser Schluß läßt sich aus dem Größenverhältnis schließen. In immerhin 10,6 Prozent der deutschen Anzeigen und 15,0 Prozent der französischen fällt die Umgebung im Bild größer als die eigentliche Fahrzeugabbildung aus. Dennoch bleibt die logische Struktur gleich: Mit Hilfe des Fahzeugs kann jede Situation bewältigt werden, siehe die folgende Werbeanzeige 15. 415 Werbeanzeige 15 416 Ganz ohne Pkw-Abbildung sind 5,0 Prozent der deutschen und 0 Prozent der französischen Werbungen. Fahrmodus Die Darstellung der Fahrmodi ähnelt sich in beiden Ländern. So stellt ca. jede zweite Fahrzeugabbildung das Produkt stehend dar (48,1% in Deutschland, 55,0% in Frankreich). Tabelle 70: Prozentuale Verteilung des Fahrmodus Deutschland Frankreich Stehend 48,1 55,0 Normalfahrt 26,3 21,3 Betont schnelle Fahrt 15,6 20,0 Hindernisfahrt /Bremsung 5,0 3,8 Die Normalfahrt wird in deutschen Anzeigen mit 26,3 Prozent zu 21,2 Prozent etwas häufiger gewählt als in französischen, die hingegen mehr Darstellungen betont schneller Autofahrt zeigen (20,0% in Frankreich und 15,6% in Deutschland). Abbildungen, bei denen das Fahrzeug auf ein Hindernis stößt, werden allgemein selten gewählt. Die Abbildung einer (Voll-)Bremsung wählten 5,0 Prozent der deutschen und 3,8 Prozent der französischen Werbungen. Insgesamt fällt der hohe Anteil an Werbungen auf, die eine schnelle Fahrweise bewerben, was von den Institutionen zur Werbeselbstdisziplin untersagt wurde. Diese Verhaltensregel wurde in Deutschland geringfügig häufiger eingehalten. Wischtechnik/Bewegungsillusion Der Gebrauch der Wischtechnik gilt als ein weiteres Merkmal zur Darstellung des Fahrmodus. Eine Anwendung von Techniken zur Darstellung von Bewegung wurde in ca. einem Drittel der Anzeigen verwendet. 35,6 Prozent der deutschen und 33,1 Prozent der französischen Werbebilder täuschen die Bewegung es abgebildeten Fahrzeugs durch die Wischtechnik vor.1 1 Dies widerspricht jedoch nicht den soeben festgehaltenen Ergebnissen zum Fahrmodus, da die Wischtechnik nicht zwingend zur Darstellung von Geschwindigkeit benötigt wird.. 417 Tabelle 71: Prozentuale Verteilung der fotographischen Modifikation Deutschland Frankreich Bewegungsillusion 35,6 33,1 Keine Bewegungsillusion 64,4 66,9 Die Darstellung der Schnelligkeit des Fahrzeugs stellt sich als typisches Mittel der Bildgestaltung heraus, wenngleich alle Werbebetreiber von den Organisationen dazu angehalten werden, weder Durchzugskraft noch PS-Stärke des Fahrzeugs als Werbeargument zu benutzen. Dennoch scheint die Geschwindigkeitsdarstellung ein Hauptelement der Argumentation zu sein. Neben dieser inhaltlichen Bedeutung kommt der Darstellung von Bewegung auch ein kreativer Wert zu. Farbgebung Farbige Darstellungen stellen bei Anzeigen den “Normal-Fall“ dar. Deutsche Werbungen verwenden diesen 4-Farb-Druck in 87,5 Prozent der Anzeigen. In Frankreich liegt der Prozentsatz mit 75,0 Prozent etwas niedriger. 418