T.2 - bei DuEPublico

Werbung
Tabelle 72: Prozentuale Verteilung der verschiedenen Farbgebungen
Deutschland
Frankreich
4-Farb-Druck
87,5
75,0
Schwarz/weiß
6,9
12,5
S/w + 1 Farbe
5,6
12,5
Die restlichen Werbeanzeigen fallen durch eine weniger bunte Darstellungsweise auf,
wobei relativ gleichmäßig häufig schwarz/weiße und schwarz/weiße Werbungen mit einer
weiteren Farbe auftauchen. Dabei liegt der Anteil französischer Werbung ca. doppelt so
hoch wie derjenige der deutschen, was auf einen abwechslungsreicheren Umgang mit der
farblichen Darstellung hinweist.
Werbeanzeige 16
Es sei darauf hingewiesen, daß die Untersuchungskategorie der schwarz/weißen Anzeigen
auch schwarz/beige oder bläulich grau/weiße Farbgebungen miteinbeziehen, da diese
Variationen einen ähnlichen Effekt besitzen: Die Reduktion von Farbe macht die Anzeige
gegenüber dem farbigen Redaktionsteil und gegenüber den bunten Annoncen auffälliger.
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Ihre farblichen Qualitäten wirken wie die Schwarz/weiß-Fotographie künstlerisch. Die
farbliche Einheitlichkeit wirkt außerdem beruhigend auf den Betrachter. 6,9 Prozent der
deutschen und 12,5 Prozent der französischen Werbung bedienen sich dieser Methode, die
sich durch ihren fälschlicherweise als unscheinbar wahrgenommenen Bildausdruck von den
anderen Werbungen unterscheidet (Werbeanzeige 16).
Auf die Darstellung von schwarz/weißen Werbungen, die eine weitere Farbe enthalten,
greifen 5,6 Prozent der deutschen sowie 12,5 Prozent der französischen Werbungen
zurück. Die Funktion hier ähnelt derjenigen der schwarz/weißen Farbgestaltung. Die
hinzugefügte, häufig dominante Farbe erheischt höchste Aufmerksamkeit. Keine andere
Farbgebung kann einen entsprechend hohen Grad an Attraktion herstellen und den Leser
auf die Wichtigkeit bestimmter Bildelemente hinweisen. Die Abbildung 17 veranschaulicht
diesen Umstand.
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Werbeanzeige 17
Alter der dargestellten Personen
Die Mehrzahl der Automobilwerbungen stellen keine Personen dar. In Deutschland liegt
der Anteil bei 61,9 Prozent, in Frankreich bei 65,0 Prozent.
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Tabelle 73 Prozentuale Verteilung der Altersgruppen dargestellter Personen
Deutschland
Frankreich
Keine Personendarstellung
61,9
65,0
Junge Erwachsene
21,9
22,5
Ältere Erwachsene
5,6
1,9
Verschiedene Altersstufen
9,4
6,3
Kinder
1,3
4,4
Personendarstellungen innerhalb der Anzeigenwerbung dient einerseits der Darstellung des
Käuferprofils, andererseits der Identifikation des Betrachters mit dieser Figur. Darum ist es
nicht verwunderlich, daß der Großteil aller Personendarstellungen junge, kaufkräftige
Erwachsene sind. In beiden Ländern liegt ihre Auftretenshäufigkeit gleich hoch: 21,9
Prozent in Deutschland und 22,5 Prozent in Frankreich.
Um mehr Leser anzusprechen, weichen viele Werbungen auf die Abbildung verschiedener
Altersgruppen aus. 9,4 Prozent der deutschen und 6,3 Prozent der französischen
Annoncen zeigen ein breites Spektrum möglicher Fahrzeugbesitzer.
Erstaunlicher als diese Werte sind diejenigen bezüglich der älteren Erwachsenen. Während
eine ältere Person in Deutschland sehr wohl als kompetenter Ratgeber beim Autokauf
angesehen wird (5,9%), treten sie in Frankreich wesentlich seltener auf (1,9%). D.h. ältere
Erwachsene werden nur selten als spezielle Käufergruppe betrachtet.
Erstaunlicher Weise werden Kinder häufiger als "Verschreiber" eingesetzt. In 1,3 Prozent
der deutschen und 4,4 Prozent der französischen Werbung schlagen Kinder den Kauf eines
bestimmten Fahrzeugs vor. Diese Werbung wendet sich besonders an junge Familien.
Unschuldig wirkende Kinder werben für die Sicherheit der Produkte und geben dem Leser
den Eindruck, daß gerade das beworbene Fahrzeug ihrer Verantwortung die Kinder zu
schützen, entgegenkommt.
Art der dargestellten Personen
Die Adressatengruppe wird neben der Information zum Alter durch die Art der
dargestellten Personen identifiziert bzw. differenziert.
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Tabelle 74: Prozentuale Verteilung abgebildeter Personen
Deutschland
Frankreich
Keine Person
61,9
65,0
Frau
6,9
9,4
Mann
18,8
12,5
Paar
2,5
1,9
Kind
1,3
4,4
Familie
5,6
6,3
Verschiedene Personen
3,1
0,6
Der Prozentsatz der Männerdarstellungen stellt sich, in Bezug auf den deutschen Korpus,
mit 18,8 Prozent als die mit Abstand häufigste heraus. Dieser Wert liegt dreimal so hoch
wie derjenige zu den fotographischen Abbildungen von Frauen (6,9%). In Frankreich fällt
dieser Unterschied wesentlich schwächer aus, dennoch erscheint auch dort die Darstellung
von Personen männlichen Geschlechts häufiger als von Frauen. Das Verhältnis ist weniger
eklatant mit 12,5 Prozent Männerabbildungen (Werbeanzeige 18) zu 9,4 Prozent
Frauendarstellungen.
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Werbeanzeige 18: zwei rechte Seiten
Einzig in der Fahrzeugklasse des Kleinwagens besitzen Frauendarstellungen eine höhere
Frequenz (Werbeanzeige 19). Da eben diese Fahrzeugklasse im französischen Korpus
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wesentlich häufiger vertreten ist als im deutschen (39% zu 19%), erklärt es ansatzweise den
höheren Anteil von Frauenabbildungen.
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Werbeanzeige 19
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Ein anderer, auch möglicher Rückschluß könnte bedeuten, daß Frauen in Frankreich
generell häufiger in der Verschreiberfunktion auftreten und damit eher als in Deutschland
als gleichberechtigter, kompetenter Kommunikationspartner in Autofragen gelten. Da
jedoch keinerlei andere Ergebnisse diese These unterstützen, kann sie nur als Hypothese
weiter verwendet werden. Eine logischere Erklärung hingegen bietet die Tatsache, daß
Kleinwagen in Frankreich auch häufiger beworben werden. Da es sich bei den Käufern der
Kleinwagenklasse vor allem um Frauen handelt, werden diese dementsprechend häufiger
bildlich repräsentiert. Andererseits darf nicht darüber hinweggesehen werden, daß die Frau
auch nach dem Zeitalter des Pin-Ups stets als Blickfang für den männlichen Betrachter zu
verstehen ist (Werbeanzeige 20 und 21).
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Werbeanzeige 20
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