Seebarsch

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Seebarsch
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Dicentrarchus l abra x
© Apromar (ES
)
Die Vermehrung der Seebarsche wird in der Anlage vollständig
kontrolliert. Die befruchteten Eier werden an der Oberfläche
des Laichbeckens geerntet und in Brutbecken gesetzt,
in denen die Larven schlüpfen. Anschließend werden die
Larven in Aufzuchtbecken umgesetzt. Sobald die Larven den
Nahrungsvorrat aus ihrem Dottersack aufgebraucht haben,
erhalten sie eine spezielle Nahrung, zunächst auf der Basis
von Mikroalgen und Zooplankton und später, mit zunehmender Größe, auf der Basis von Artemia (einem kleinen Krebstier).
Dieses Lebendfutter wird stets in der Brutanlage hergestellt.
Nach ein bis zwei Monaten werden die Larven in Becken umgesetzt, in denen sie an eine künstliche Nahrung gewöhnt werden. Danach wechseln sie in die Becken für juvenile Tiere,
wo sie mit Granulaten gefüttert werden. Nach zwei Monaten
können sie in die Abwachsstation überführt werden.
AUGUST 2012
Der Betrieb einer solchen Brutanlage erfordert beträchtlichen
technischen Aufwand und hochqualifiziertes Personal. Die
Brutbetriebe sind oftmals eigenständig und verkaufen die
Jungfische an Mastbetriebe.
Seebarsche werden überwiegend in Aquakultur erzeugt, dennoch stammen noch immer mehr als 10 % der gesamten
Seebarschproduktion weltweit aus Fischerei. Mit einem Anteil
von 80 % an der Weltproduktion ist die EU der mit Abstand
größte Erzeuger von Seebarsch weltweit. An zweiter Stelle, weit
hinter der EU, liegt Ägypten. Innerhalb der EU ist Griechenland
der größte Produzent, gefolgt von Spanien. Ausfuhren in
Drittländer kommen nur in geringem Umfang vor, während
Einfuhren aus Drittländern, vor allem aus der Türkei, einen wichtigen Faktor darstellen. Italien, Griechenland und die Niederlande
sind die Haupteinfuhrländer für Seebarsch aus der Türkei. In
Italien decken diese Einfuhren den lokalen Bedarf, doch in
Griechenland und den Niederlanden wird der Seebarsch meist
in andere EU-Länder wiederausgeführt. Tatsächlich spielt der
innergemeinschaftliche Handel eine bedeutende Rolle, wobei
Griechenland der wichtigste Exporteur und Italien, vor dem
Vereinigten Königreich, Frankreich, Spanien und Portugal, der
wichtigste Importeur ist.
I
Der Seebarsch wird wie die Goldbrasse schon lange mit extensiven Methoden bewirtschaftet. Dabei lässt man die Fische in
Lagunen eindringen und verschließt dann den Zugang, so dass
sie nicht mehr entweichen können. Beispiele für diese Methode
sind die „Vallicultura“ in Italien und die „Esteros“ in Südspanien.
Die gefangenen Seebarsche ernähren sich bis zur Ernte von
dem, was in der Natur vorhanden ist. In den 1960er Jahren
entwickelten Wissenschaftler in den Mittelmeerländern jedoch
intensive Bewirtschaftungsmethoden, die auf komplexen
Bruttechniken beruhen. Diese Verfahren waren bis Ende der
1970er Jahre in den meisten Mittelmeerländern sehr weit
entwickelt.
Produktion und Handel
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Zucht und Haltung
Zuchtseebarsche werden für gewöhnlich geerntet, wenn sie ein
Gewicht von 300 bis 500 g erreicht haben, was je nach
Wassertemperatur anderthalb bis zwei Jahre dauert.
N R .
Der Europäische Seebarsch, auch Wolfsbarsch genannt,
(Dicentrarchus labrax) kommt im gesamten Mittelmeer, im
Schwarzen Meer und im Nordostatlantik von Norwegen bis
zum Senegal vor. Er lebt in Küstengewässern bis in eine Tiefe
von 100 m (meist im Winter), aber ebenso im Brackwasser
von Flussmündungen und Küstenlagunen (im Sommer).
Gelegentlich ist er auch in Flüssen anzutreffen. Die Jungfische
sind vor allem während der jahreszeitlichen Wanderungen
gesellig und bilden Schulen. Die ausgewachsenen Tiere sind
weniger gesellig. Der Seebarsch ist ein gefräßiger Räuber, der
sich von Krebsen, Weichtieren und Fisch ernährt. Im Mittelmeer
erreichen die Männchen mit drei Jahren und die Weibchen
mit vier Jahren ihre Geschlechtsreife; im Atlantik mit vier bzw.
sieben Jahren.
Meistens werden die Fische in Schwimmkäfigen gezüchtet
(z. B. im Mittelmeer und vor den Kanarischen Inseln). Einige
Betriebe züchten die Seebarsche auch in Becken an Land,
wobei in der Regel ein Kreislaufsystem zur Steuerung der
Wassertemperatur verwendet wird. Manche Zuchtbetriebe verwenden noch die traditionellen extensiven und halbintensiven
Methoden.
FISCHEREI UND AQUAKULTUR IN EUROPA I
Biologische Merkmale
Präsentation auf dem Markt
Der Seebarsch wird wie die Goldbrasse in den Kühlabteilungen
der Verkaufsstellen fast immer als Portionsfisch im Ganzen
angeboten.
Seebarsch* – Angebot und Handel
in der EU (2009)
(Mio. EUR)
400
350
300
Nährwert pro 100 g
(Durchschnitt)
250
200
Kalorien: 123 kcal
Eiweiß: 21 g
Selen: 8 µg
Vitamin D: 2,3 µg
EPA: 438 mg
DHA: 579 mg
150
100
50
0
Erzeugung
Einfuhren aus
Drittländern
Ausfuhren in
Drittländer
* aus Fischerei und Aquakultur.
Quelle: Eurostat.
Seebarschfilets
im Kartoffelm
antel
Zutaten für 4 P
ersonen
•600 g Seebar
schfilets
•1 große meh
lig kochende Ka
rtoffel
•1 Ei
•1 Zwiebel
•2 Knoblauchz
ehen
Zubereitung
Aquakulturproduktion
von Seebarschen
in der EU (2009)
•1 Bund frische
Kräuter
(z. B. Kerbel, Pe
tersilie, Dill
und Estragon)
•50 g Butter
•5 cl Olivenöl
•Mehl
•Salz, Pfeffer
1. Zwiebel fe
in hacken.
2. In Olivenöl
anschwitzen, fe
ingehac
unterrühren, vo
m Feuer nehmen kte Kräuter und Knoblauchzeh
3. Kartoffel sc
en
und abkühlen la
hälen und rasp
ssen.
eln.
4. Alles mit de
m Ei vermenge
n, salzen, pfeffe
5. Fischfilets
rn.
würzen und in M
ehl wenden.
6. Filets beids
eitig mit der Ka
rtoffelmasse be
7. Butter und
legen.
Olivenö
goldbraun anbr l in eine Pfanne geben und Fil
aten. Im Ofen be
et
i 175°C ungefä s auf beiden Seiten
hr 7 Minuten fe
rtig garen.
Rezept von Ch
efkoch Philippe
Votquenne (Eur
o-Toques Belg
ique)
●
●
●
●
über 30 000 Tonnen
10 000 bis 20 000 Tonnen
5 000 bis 10 000 Tonnen
unter 2 000 Tonnen
Quelle: Eurostat.
EU-Binnenhandel
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