Taubheit bei Hunden und Katzen: Ursachen, Diagnostik und Therapie

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Für Studium und Praxis
Taubheit bei Hunden und Katzen:
Ursachen, Diagnostik und Therapie
J.-P. Bach1; M. Lüpke2; P. Wefstaedt1
1Klinik
für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover; 2Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische Physik,
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Schlüsselwörter
Key words
Auditorisches System, Erbkrankheit, Neurologie, Hörtest, Elektroaudiometrie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie
Auditory system, hereditary disease, neurology, hearing test, audiometry, computed tomography, magnetic resonance imaging
Zusammenfassung
Summary
Taubheit gehört zu den am häufigsten beobachteten sensorischen Defiziten bei Hunden und Katzen. Die Ermittlung des Ausmaßes und der
Ursache einer Taubheit kann Aufschluss über eine potenzielle Therapie
geben, dem Tierbesitzer den Umgang mit seinem Tier erleichtern und
die Entscheidung über die Zuchtverwendung des Tieres beeinflussen.
Die Elektroaudiometrie mittels BAER (brainstem auditory evoked response) ermöglicht eine objektive Beurteilung der Hörfunktion. Darüber hinaus können die Otoskopie und verschiedene bildgebende
Verfahren wie die Computertomographie bei der Ermittlung der Taubheitsursache hilfreich sein. Während Schallleitungstaubheiten häufig
therapierbar sind, gibt es bei sensorineuralen Taubheiten in den meisten Fällen keine zufriedenstellende Behandlungsmöglichkeit. Eine
wichtige Aufgabe des Tierarztes besteht hier in der Beratung des Patientenbesitzers im Umgang mit seinem Tier.
Deafness is one of the most common sensory deficits in cats and dogs.
Determining the scope and the cause of deafness is important for a
possible therapy and can enable the handling of the animal by its
owner as well as influence the decision about breeding with the affected animal. Electrodiagnostic testing using the brainstem auditory
evoked response (BAER) enables an objective evaluation of the hearing function. Additionally, otoscopy and various diagnostic imaging
techniques, including computed tomography, can help in determining
the cause of deafness. While conductive deafness can often be treated, there is normally no satisfactory treatment for sensorineural deafness. In such cases, an important task of the attending veterinarian is
to advise the owner on handling his/her animal.
Korrespondenzadresse
Dr. Jan-Peter Bach
Klinik für Kleintiere
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bünteweg 9
30559 Hannover
E-Mail: [email protected]
Deafness in the dog and cat: Aetiology, diagnostics and treatment
Tierärztl Prax 2013; 41 (K): 421–427
Eingegangen: 10. Oktober 2013
Akzeptiert nach Revision: 21. Oktober 2013
Einleitung
Taubheit gehört bei Hunden und Katzen zu den am häufigsten beschriebenen sensorischen Defiziten. Auch wenn Taubheit für unsere Haustiere regelmäßig nicht mit Schmerzen verbunden ist und
keinen lebensbedrohlichen Zustand darstellt, können Hörminderungen für betroffene Tiere und ihre Besitzer mit erheblichen Einschränkungen verbunden sein (33). Das fehlende Ansprechen auf
verbale Kommandos führt nicht nur dazu, dass taube Hunde als
Gebrauchshunde ungeeignet sind, es erschwert auch bei Liebhabertieren den Umgang mit dem Hund. Schwerhörige Tiere neigen
häufiger zu Schreckhaftigkeit und/oder Aggressivität (27). Taube
Katzen fallen in vielen Fällen durch anhaltende Lautäußerungen
auf (27). Zudem werden taube Tiere häufiger Opfer von Verkehrsunfällen als ihre hörgesunden Artgenossen (27).
Die Ermittlung von Ursprung und Ausmaß der Erkrankung
kann den Umgang mit dem Tier erleichtern, Aufschluss über eine
mögliche Therapie der Erkrankung geben und die Entscheidung
über die Zuchtverwendung des Tieres beeinflussen. Aus diesen
Gründen besteht von Seiten vieler Züchter, Tierbesitzer und Tierärzte ein Interesse an einer zuverlässigen diagnostischen Aufarbeitung von Taubheiten. Im Folgenden werden nach einer kurzen
Übersicht über das Vorkommen und die häufigsten Formen der
Taubheit bei Hunden und Katzen die Möglichkeiten zu ihrer Feststellung und diagnostischen Aufarbeitung dargestellt, gefolgt von
einem Ausblick auf die vorhandenen Therapieoptionen.
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J.-P. Bach et al.: Taubheit bei Hunden und Katzen
3
a
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b
Abb. 1 Computertomographische Darstellung des Ohres einer Katze. a)
Auf diesem µCT-Bild sind ein Teil des vertikalen (1) und der
b horizontale (2)
Abschnitt des äußeren Gehörgangs sowie ein Trommelfell (Pfeil) und die Bulla tympanica (3) erkennbar. Aus den µCT-Daten wurde ein dreidimensionales
Modell der Gehörknöchelchen und des Innenohres erstellt, das in seiner anatomischen Lage abgebildet ist. b) Isolierte Darstellung der Gehörknöchelchen
(Hammer, Amboss und Steigbügel [Violetttöne]) und der Strukturen des Innenohres (Cochlea [grün], Bogengänge des Vestibularapparats [türkis])
Fig. 1 Computed tomographic images of the ear of a cat. a) This µCT-picture shows a section of the vertical (1) and the horizontal (2) part of the external ear canal as well as a tympanic membrane (arrow) and the bulla tympanica (3). A three-dimensional model of the auditory ossicles and the inner
ear was created based on the µCT-data, which is shown in its normal anatomical position. b) Isolated representation of the auditory ossicles (malleus,
incus and stapes [violet]) and the inner ear (cochlea [green], semicircular
canal [turquoise]).
Anatomie und Physiologie des auditorischen Systems von Hund und Katze
den Haarzellen des Corti-Organs weitergeleitet. Dort bewirken sie
die Auslenkung kleiner Zilien, wodurch Aktionspotenziale entstehen, die das Signal elektrisch weiterleiten. Das Corti-Organ ist somit für die Umwandlung der zuvor mechanischen akustischen
Signale in neurale Signale zuständig. Diese Signale werden über
die zentrale Hörbahn (▶ Abb. 2) zum auditorischen Kortex geleitet.
Das auditorische System von Hund und Katze setzt sich (ebenso
wie das des Menschen) aus dem Ohr und den zentralen Hörbahnen zusammen. Das Ohr (▶ Abb. 1) kann in drei Abschnitte unterteilt werden:
1. Das äußere Ohr einschließlich der Pinna und dem äußeren
Gehörgang dient dazu, Schallwellen aufzunehmen und in Richtung des Trommelfells weiterzuleiten. Der äußere Gehörgang hat
bei Hunden und Katzen einen vertikalen und einen horizontalen
Anteil. Modifizierte Schweißdrüsen in der Haut des äußeren Gehörgangs produzieren Zerumen, das die Haut befeuchtet und der
Entfernung von Schmutz, abgestorbenen Hautzellen und Fremdmaterialien dient (12).
2. Das luftgefüllte Mittelohr, das mit dem Trommelfell beginnt
und die Paukenhöhle mit ihren Gehörknöchelchen (Hammer,
Amboss und Steigbügel) umfasst, steht über die Tuba auditiva mit
dem Rachenraum in Verbindung. Am Trommelfell auftreffender
Schall wird über die Gehörknöchelchen auf die Membran des ovalen Fensters weitergeleitet, über die das Mittel- mit dem Innenohr
verbunden ist. Über die Hebelwirkungen der Gehörknöchelchen
und den Größenunterschied zwischen Trommelfell und der Membran des ovalen Fensters findet hierbei eine Verstärkung des
Schalldrucks statt.
3. Das Innenohr besteht aus der Hörschnecke (Cochlea) und
dem Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat). Die im Felsenbein
befindliche Hörschnecke umfasst drei flüssigkeitsgefüllte Kammern. An der Membran des ovalen Fensters auftreffende Schwingungen werden über die in der Cochlea befindliche Flüssigkeit zu
Ursachen und Formen der Taubheit
Die Einteilung der Taubheit bei Hunden und Katzen kann anhand
verschiedener Kriterien erfolgen. Neben den Unterscheidungen
zwischen uni- und bilateraler sowie vollständiger und unvollständiger Taubheit (Schwerhörigkeit) lässt sie sich wie folgt klassifizieren (27):
1. Periphere oder zentrale Taubheit: Von peripherer Taubheit
spricht man, wenn sich die Ursache für die Taubheit im äußeren
Gehörgang oder im Mittel- oder Innenohr findet. Bei einer zentralen Taubheit liegt eine Beeinträchtigung der Funktion des Hörnerven oder der höher gelegenen Teile der zentralnervösen Hörbahn vor.
2. Erblich bedingte oder erworbene Taubheit: Erbliche Ursachen sind der häufigste Grund für eine vollständige Taubheit bei
Hunden und Katzen. Sie treten meist im Zusammenhang mit Genen auf, die für eine teilweise oder vollständige Weißfärbung des
Fells verantwortlich sind (32).
3. Angeborene oder später auftretende Taubheit: Als angeboren
gelten alle Taubheiten, die zum Zeitpunkt der Geburt oder kurz
danach auftreten (32). Angeborene Taubheiten wurden bei mehr
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als 90 Hunderassen beschrieben; eine erbliche Ursache wird in vielen Fällen vermutet, ist aber in den meisten Fällen nicht sicher
nachgewiesen (33).
4. Schallleitungstaubheit oder sensorineurale Taubheit: Eine
Schallleitungstaubheit resultiert, wenn die Weiterleitung des
Schalls im äußeren Gehörgang oder im Mittelohr vermindert oder
vollständig blockiert wird. Beruht die Taubheit auf einer Fehlfunktion der Haarzellen des Innenohrs (oder im Fall einer zentralen
Taubheit in einer Funktionseinschränkung der zentralen Hörbahnen), spricht man von einer sensorineuralen Taubheit.
Häufige Taubheitsformen
bei Hunden und Katzen
Von den vielen Taubheitsformen, die bei Verwendung der genannten Unterscheidungskriterien theoretisch beschrieben werden
können, werden bei Hunden und Katzen nur bestimmte Formen
regelmäßig beobachtet. Zunächst lässt sich feststellen, dass periphere Taubheiten weit häufiger diagnostiziert werden als zentrale
Taubheiten (27). Dies mag zum einen daran liegen, dass periphere
Taubheit tatsächlich häufiger auftritt als zentrale. Zum anderen ist
dies in der Anatomie der zentralen Hörbahnen begründet: Oberhalb der Nuclei cochleares existieren zahlreiche Überkreuzungen
und Verbindungen der Hörbahnen der beiden Gehirnhälften, sodass eine bilaterale zentrale Taubheit nur bei massiven Läsionen
des Hirnstamms oder Mittelhirns oder beidseitigen Läsionen in
den kortikalen Teilen der Hörbahn entstehen kann. Aus diesem
Grund ist eine bilaterale zentrale Taubheit regelmäßig mit schweren Symptomen einer ZNS-Läsion vergesellschaftet, durch die eine
verminderte Hörfunktion in den Hintergrund tritt (27). Die beschriebenen peripheren Taubheitsformen lassen sich meist einer
der folgenden Gruppen zuordnen (31):
1. Die erblich bedingte, angeborene sensorineurale Taubheit
kann uni- oder bilateral auftreten. Die am häufigsten betroffene
und am besten untersuchte Hunderasse ist der Dalmatiner. In den
USA ergab sich für diese Rasse in verschiedenen Studien eine Prävalenz von etwa 22% uni- und 8% bilateral tauber Tiere (10, 29).
Für Deutschland ermittelten Juraschko et al. (13) für den Dalmatiner eine Prävalenz von 12,3% mit unilateralem und von 7,4% mit
bilateralem Hörverlust.
Die erblich bedingte Taubheit der Katze tritt am häufigsten bei
Tieren mit weißem Fell und blauen Augen auf und wurde bereits
1859 von Charles Darwin in seiner Abhandlung ‚Origin of Species’
erwähnt (6). Cjevic et al. (5) ermittelten bei 84 reinrassigen weißen
Katzen, die an der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgestellt wurden, eine Taubheitsprävalenz von
20,2% (9,5% unilateral, 10,7% bilateral betroffen). Sowohl bei den
Dalmatinern als auch bei weißen Katzen kommt es im Rahmen
der Ausbildung einer erblich bedingten Taubheit zu einer Degeneration der Stria vascularis des Innenohrs (15, 16).
2. Für die erworbene, später auftretende sensorineurale
Taubheit gibt es eine Reihe möglicher Ursachen: So konnte für
Abb. 2 Anhand von MRT-Daten erstelltes Modell des Gehirns eines
Beagles mit schematischer Darstellung der zentralen Hörbahnen. Die im Innenohr entstandenen Signale werden entlang der Hörnerven (Nervi cochleares) zu den im Hirnstamm gelegenen Nuclei cochleares geleitet. Von diesen
verlaufen Nervenfasern zu den lateralen Lemnisci der ipsi- und der kontralateralen Seite; ein Teil der Fasern wird zuvor in den Kerngebieten des Corpus
trapezoideum umgeschaltet. Über die lateralen Lemnisci und die Colliculi
caudales des Mittelhirns verlaufen die Nervenimpulse zum Nucleus geniculatus medialis und schließlich über die Radiatio acustica zum auditorischen
Kortex. Aufgrund der beschriebenen Querverbindungen und Überkreuzungen
der Hörbahnen beider Seiten erhält der auditorische Kortex jeder Gehirnhälfte Informationen beider Ohren, was für das räumliche Hören von großer Bedeutung ist.
Fig. 2 Three-dimensional model of the brain of a beagle with schematic
representation of the central auditory pathways. Signals originating from the
inner ear travel down the auditory nerves (Nervi cochleares) towards the Nuclei cochleares in the brainstem. Nerve fibres extend from the Nuclei cochleares to the lateral lemnisci of the ipsi- and contralateral sides; prior to this,
part of the fibres are shifted to the Corpus trapezoideum. The nerve impulses
travel along the lateral lemnisci and the caudal colliculi of the mesencephalon to the medial geniculate bodies and finally pass the Radiatio acustica
before being relayed to the auditory cortex. Because of the described interconnections and crossovers, the auditory cortex of each side of the brain receives information coming from both ears, which is of great importance for
spatial hearing.
verschiedene Medikamente und Chemikalien (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika, verschiedene Chemotherapeutika und nichtsteroidale Antiphlogistika) eine ototoxische Wirkung nachgewiesen
werden (19, 20, 24, 30). Auslösend können ferner eine Otitis interna oder akustische Traumata wirken (27). Ebenso wie beim Menschen kommt es darüber hinaus in vielen Fällen auch bei Hunden
und Katzen zu altersbedingter Schwerhörigkeit (Presbyakusis) (31,
34).
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3. Die häufigsten Ursachen für eine erworbene, später auftretende Schallleitungstaubheit sind Entzündungen des äußeren
Gehörgangs oder des Mittelohrs und die übermäßige Produktion
von Zerumen, die eine Stenose oder einen vollständigen Verschluss des Gehörgangs zur Folge haben können (31). Ursächlich
in Betracht kommen zudem ein Riss des Trommelfells oder neoplastische Zubildungen, die den äußeren Gehörgang verschließen.
Eine Behinderung der Schallleitung führt in den meisten Fällen
nur zu einer unvollständigen Taubheit (27).
Abb. 3 Durchführung der Hörprüfung mittels BAER (brainstem auditory
evoked response). Bei der Elektroaudiometrie mittels BAER erhält das Tier
über Kopfhörer akustische Stimuli. Zur Messung der resultierenden elektrischen Aktivität in der Cochlea und den Hörbahnen bis zum Hirnstamm werden Ableitelektroden in einer vorgegebenen Anordnung subkutan am Schädel des Tieres platziert.
Fig. 3 Hearing test using the brainstem auditory evoked response (BAER).
During the electroaudiometric BAER test, acoustic stimuli are presented to
the examined animal. Recording electrodes are placed subcutaneously in a
predetermined pattern along the skull of the animal to measure resulting activity in the cochlea and the central auditory pathways up to the brainstem.
Diagnostik
Verschiedene diagnostische Tests lassen sich zur Feststellung einer
Taubheit und ihrer Ursachen bei Hunden und Katzen nutzen. Neben Tests, die tatsächlich die Hörfunktion überprüfen, können andere diagnostische Techniken wie die Otoskopie oder bildgebende
Verfahren hilfreich sein. Diese liefern zwar keine direkten Informationen zur Hörfähigkeit des Patienten, erlauben aber, anhand
morphologischer Informationen Rückschlüsse auf die Hörfunktion des Patienten zu ziehen und mögliche Ursachen für eine
Taubheit zu erkennen.
Funktionelle Hörtests
Überprüfung der Hörfähigkeit
durch Beurteilung des Verhaltens
a
Abb. 3
Abb. 4
b
Abb. 4 a) BAER-Kurve eines hörgesunden Hundes nach Stimulation mit
Klickgeräuschen mit einem Schalldruckpegel von 90 dB. Analog zum Menschen werden die erkennbaren Ausschläge mit römischen Zahlen von I–VII
nummeriert. Die Kurven IV und VII sind bei Hunden häufig nicht eindeutig zu
identifizieren (35). Zur Bestimmung der Hörschwelle kann die Untersuchung
mit stufenweise verringerten Schalldruckpegeln wiederholt werden (35).
b) BAER-Kurve eines anderen Hundes nach gleicher Stimulation wie unter
(a). Es sind keinerlei Ausschläge erkennbar. Das untersuchte Ohr ist taub.
Fig. 4 a) BAER-curve of a normal-hearing dog after stimulation with clicking noises with a sound pressure level of 90 dB. Analogous to humans, the
resulting peaks are numbered with Roman numerals from I–VII. The curves IV
and VII can often not be identified clearly in the dog (35). To determine the
hearing threshold, the examination can be repeated using a stepwise reduction in the presentation level of the acoustic stimuli (35). b) BAER curve of a
second dog, which received the same stimulation as in (a). No peaks are
present. The examined ear is deaf.
Die Überprüfung der Hörfähigkeit durch Beurteilung des Verhaltens eines Patienten stellt in vielen Einrichtungen die einzige Möglichkeit der Hörprüfung dar. Hierbei wird außerhalb des Sichtfeldes des Tieres ein Geräusch erzeugt und die Reaktion des Tieres
beobachtet. Ein solcher Hörtest ist einfach durchführbar, hat jedoch aus verschiedenen Gründen nur eine limitierte Aussagekraft:
Einseitig taube oder eingeschränkt hörfähige Hunde reagieren auf
das erzeugte Geräusch im Regelfall genauso wie hörgesunde Tiere
(32), sodass die Feststellung einer einseitigen oder unvollständigen
Taubheit mit dieser Methode nicht möglich ist. Aber auch vollständig taube Tiere können durch optische Hinweise oder Luftbewegungen auf die Stimulation ansprechen. Umgekehrt zeigen
manche hörgesunde Tiere aufgrund der angespannten Situation
beim Tierarzt keinerlei Reaktion auf den Stimulus (32).
Brainstem auditory evoked response (BAER)
Die elektroaudiometrische Hörprüfung mittels BAER lässt sich
vergleichsweise einfach durchführen. Da sie auch unter Sedation
oder Anästhesie verlässliche Resultate liefert, eignet sie sich hervorragend zum Einsatz bei Tieren. Der Patient erhält über Kopfhörer akustische Reize (meist Klickgeräusche oder einzelne Töne
definierter Frequenz und Stärke) und es wird die resultierende
elektrische Aktivität in der Cochlea und den Hörbahnen bis zum
Hirnstamm gemessen (▶ Abb. 3). Bei der bestimmten elektrischen
Aktivität handelt es sich um die Summenaktionspotenziale der
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nervalen Strukturen im Ableitungsgebiet, die auch als akustisch
evozierte Potenziale (AEP) bezeichnet werden. Die Ableitung dieser AEP erfolgt durch mehrere subkutan am Schädel des Patienten
platzierte Elektroden. Da die Amplitude des gemessenen Antwortsignals um ein Vielfaches kleiner sein kann als andere, für die Messung irrelevante (z. B. elektromyographische) Signale, werden in
der Regel mehrere hundert Aufzeichnungen durchgeführt, deren
Ergebnisse dann gemittelt werden können, um eine aussagekräftige Spannungskurve zu erhalten (▶ Abb. 4). Obwohl abgesehen
von der Hörfähigkeit des Probanden auch andere Faktoren wie die
Elektrodenposition (9), die Anästhesie (26) oder die Schädelform
und -größe (22) die resultierende Kurve beeinflussen können, lassen sich mittels BAER sowohl uni- als auch bilaterale Schwerhörigkeiten zuverlässig diagnostizieren. Darüber hinaus ist durch eine
Bestimmung der Hörschwelle jedes Ohres eine Aussage über das
Ausmaß einer partiellen Taubheit möglich (7). In einigen Studien
wurde zudem versucht, die einzelnen Wellen der Spannungskurve
verschiedenen anatomischen Strukturen entlang der Hörbahn der
Probanden zuzuordnen (4, 14). Eine solch einfache Zuordnung ist
jedoch aufgrund der funktionellen und anatomischen Komplexität
der Hörbahn nach neueren Studien nicht möglich (35). Trotz dieser Einschränkung hat die BAER in der Veterinärmedizin unter
anderem zum Ausschluss einer erblich bedingten Taubheit bei den
genetisch vorbelasteten Rassen eine weite Verbreitung.
Weitere Hörtests
Im Jahr 2011 überprüften McBrearty et al. (18) die Eignung evozierter otoakustischer Emissionen zum Nachweis von Taubheit bei
Hundewelpen. Dieses Verfahren ist schnell durchführbar und erfordert eine weniger teure Spezialausrüstung als die Elektroaudiometrie mittels BAER. Über eine in den äußeren Gehörgang eingebrachte Sonde wird ein Klickstimulus appliziert. Am hörgesunden
Ohr kommt es daraufhin zur Aussendung akustischer Emissionen,
die mit einem in der Gehörgangssonde enthaltenen Mikrophon
aufgefangen werden. Der Test erreichte in der Studie eine Sensitivität von 100%, allerdings nur eine Spezifität von 78% im Vergleich zur BAER. Ein Verfahren, das 2013 sowohl bei Hunden als
auch bei Katzen im Rahmen von Studien zum Einsatz kam, ist die
funktionelle Magnetresonanztomographie (1, 3). Diese Technik
ermöglicht es, durch akustische Stimuli ausgelöste Aktivität im
zentralen Nervensystem darzustellen. Im Gegensatz zur Elektroaudiometrie lässt sich hierbei die Aktivität bestimmten Strukturen
entlang der zentralen Hörbahn des Patienten räumlich zuordnen
(▶ Abb. 5). Aufgrund des hohen apparativen Aufwandes wird diese Technik vermutlich Studien vorbehalten bleiben.
Andere diagnostische Möglichkeiten
Mithilfe der Otoskopie können Erkrankungen des äußeren Gehörgangs wie z. B. Otitis externa und Veränderungen des Trommelfells entdeckt und beurteilt werden. Auch wenn diese einfach
durchführbare Untersuchung keine direkten Informationen zur
Abb. 5 MRT-Bilder des Gehirns eines Beagles mit überlagerter Kennzeichnung aktiver Areale und Beschriftung anatomischer Strukturen. Die Abbildung zeigt Dorsal- (obere Reihe) und Transversalschnitte (untere Reihe)
durch das Gehirn. Die Colliculi caudales (CC) und die Nuclei geniculati mediales (NGM) wurden in den Bildern auf der rechten Seite gekennzeichnet.
Mittels funktioneller MRT werden Areale, die auf akustische Stimulation reagieren, identifiziert und farblich dargestellt (Bilder auf der linken Seite).
Fig. 5 MRI-images of the brain of a beagle with superimposed marking of
active areas and labelling of anatomical structures. The image shows dorsal
(upper row) and transversal (lower row) slices of the brain. The caudal colliculi (CC) and the medial geniculate nuclei (NGM) are labelled in the pictures
on the right. Regions reacting to auditory stimulation are detected via functional MRI and marked in yellow and red (pictures on the left).
Hörfunktion des Patienten liefert, ergeben sich damit insbesondere Hinweise auf eine Schallleitungstaubheit und ihre Ursachen
(27).
Verschiedene bildgebende Verfahren können zur Darstellung
des auditorischen Systems von Hund und Katze genutzt werden.
So lassen sich einige Veränderungen insbesondere im Bereich des
Mittelohrs bereits durch eine Röntgenuntersuchung darstellen (2).
Röntgenbilder erlauben jedoch auch bei Einsatz spezieller Lagerungstechniken aufgrund der Überlagerung der darzustellenden
Strukturen mit anderen Teilen des Schädels nur eine begrenzte Beurteilung des Ohres. Schnittbildverfahren wie die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie (MRT) sind zwar
aufgrund des hohen apparativen Aufwands größeren Praxen und
Kliniken vorbehalten, ermöglichen allerdings eine detaillierte und
überlagerungsfreie Darstellung anatomischer Strukturen des Ohres (36) (▶ Abb. 6). Mittels MRT ist zudem eine Darstellung bestimmter Abschnitte der zentralen Hörbahn möglich (1, 21). Beide
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Therapie
Abb. 6 CT-Bild eines Cavalier King Charles Spaniel mit beidseitiger Otitis
media. Der 3-jährige Hund wurde aufgrund von Taubheit vorgestellt. In der
klinischen Untersuchung reagierte er lediglich auf sehr laute akustische
Stimuli. In der otoskopischen Untersuchung stellten sich beide Trommelfelle
intakt, aber vorgewölbt und von verminderter Transparenz dar. Die CT-Untersuchung zeigte beidseits freie äußere Gehörgänge (1) und eine Füllung der
Bulla tympanica des Mittelohrs mit röntgendichtem Material (2). Es wurde
die Diagnose einer primären sekretorischen Otitis media (28) gestellt.
Fig. 6 CT-image of the head of a Cavalier King Charles Spaniel with bilateral otitis media. The 3-year-old dog was presented because of deafness. During the clinical examination the patient reacted solely to very loud acoustic
stimuli. In the otoscopic examination, both tympanic membranes appeared
to be intact but with reduced transparency. The CT-pictures displayed free
external ear canals (1) and filling of both bullae tympanicae with radiopaque
material (2). Primary secretory otitis media (28) was diagnosed.
Verfahren können somit bei der Diagnostik verschiedener Erkrankungen des auditorischen Systems sehr hilfreich sein.
Weitere diagnostische Optionen umfassen die zytologische Beprobung des äußeren Gehörgangs, eine Myringotomie mit zytologischer und bakteriologischer Untersuchung des gewonnenen
Aspirats und die Biopsie aus dem äußeren Gehörgang (8).
Fazit für die Praxis
Bei Hunden und Katzen treten verschiedene Formen von Taubheit
auf. Zur Einschätzung von Ausmaß und Ursprung der Taubheit sowie
einer möglichen Therapie der Taubheitsursache ist eine diagnostische
Aufarbeitung notwendig. Die BAER (brainstem auditory evoked response) stellt eine einfach durchführbare und verlässliche Methode
zur Untersuchung der Hörfähigkeit von Hunden und Katzen dar. Darüber hinaus können bildgebende Verfahren wie die Computertomographie zur Untersuchung des auditorischen Systems genutzt werden. Während sich Schallleitungstaubheiten in den meisten Fällen
behandeln lassen, gibt es bei sensorineuraler Taubheit meist keine
zufriedenstellenden Therapiemöglichkeiten, sodass eine wichtige
Aufgabe des Tierarztes die Beratung des Tierbesitzers im Umgang
mit seinem Tier ist.
Die Erfolgsaussichten der Behandlung eines tauben Tieres hängen
in hohem Maße von der Taubheitsursache ab. Bei einer Schallleitungstaubheit lässt sich das Hörvermögen in vielen Fällen wiederherstellen (z. B. Behandlung der einer Otitis externa oder media
zugrundeliegenden Infektion, Reinigung des Gehörgangs von
übermäßig vorhandenem Zerumen, Beseitigung von Fremdkörpern, Myringotomie, Bulla-Osteotomie). Dagegen bestehen bei
sensorineuraler Taubheit sehr begrenzte Behandlungsmöglichkeiten. Zwar wurden bereits Cochleaimplantate und verschiedene
Hörhilfen an Hunden und Katzen getestet (17, 23, 34), doch kamen diese Geräte aufgrund der hohen Kosten und einer in vielen
Fällen unzureichenden Akzeptanz durch die Patienten bisher nicht
zu einem weit verbreiteten Einsatz. Darüber hinaus ist es schwierig, eine Verbesserung des Hörempfindens der behandelten Tiere
und damit den Erfolg solcher Maßnahmen zu beurteilen.
Somit wird nach Feststellung einer sensorineuralen Taubheit
die Hauptaufgabe des Tierarztes meist die Beratung des Patientenbesitzers und des Züchters im Umgang mit dem erkrankten Tier
sein. Taube Tiere können bereits im Welpenalter aufgrund von
fehlendem Eingehen auf die Lautäußerungen ihrer Wurfgeschwister durch grobes Spielen auffallen. Das Training tauber Tiere erfordert mehr Zeit als das hörgesunder Tiere, doch kann ein gutes
Ansprechen auf Handzeichen und die Körpersprache des Besitzers
erreicht werden. Insbesondere bei tauben Katzen treten häufig anhaltende oder besonders lautstarke Lautäußerungen auf (25, 27).
Auch sonst gutmütige taube Hunde können reflexartig beißen,
wenn sie sich erschrecken. Dies muss der Tierbesitzer selbst berücksichtigen, aber auch besondere Vorsicht walten lassen, wenn
beispielsweise Kinder in der Nähe des Hundes sind. Wie erwähnt
sind taube Tiere auch im Straßenverkehr besonders gefährdet.
Nicht selten werden sie durch das Auto des eigenen Besitzers verletzt (11).
Unilateral taube Tiere zeigen kein abweichendes Verhalten gegenüber hörgesunden Tieren. Trotzdem sollte bei Verdacht auf eine erblich bedingte Taubheit von einer Zucht mit dem betroffenen
Tier abgeraten werden.
Danksagung
Wir bedanken uns bei Herrn Prof. Dr. Ingo Nolte für seine freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels.
Interessenkonflikt
Die Autoren bestätigen, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Tierärztliche Praxis Kleintiere 6/2013
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