Globaler Klimawandel – warum ein besonderes Problem? Wilfried Küchler Udo Mellentin 11.Dezember 2012 Leipzig 8. November 2008 Klimakonferenz in Doha Negative Nachricht: „Noch nie gab es eine so große Kluft zwischen der immer schneller steigenden Erderwärmung und dem politischen Willen, sie zu bremsen“. Positive Nachricht: "Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien waren im vergangenen Jahr erstmals größer als die in fossile", sagt der Potsdamer Klimafolgenforscher Schellnhuber: "Der Wandel vollzieht sich schon - still, aber gewaltig." Hamburger Abendblatt, 10.12.12 11.12.2012 EMPFEHLUNGEN Pelzig / 4.Dezember 2012 http://www.zdf.de/ZDFmediathek ZEIT ONLIINE Die Klimakrieger http://www.zeit.de/2012/48/KlimawandelMarc-Morano-Lobby-Klimaskeptiker 11.12.2012 Globaler Klimawandel – warum ein besonderes Problem? Dynamik besorgniserregend (Ausmaß; Tempo) Mangelndes Problembewusstsein in der Bevölkerung Gegenwehr eigennutzorientierter Lobbyisten* Fehlende Durchsetzungskraft der „Klimaschützer“ Mangelnder politischer Wille unter Regierenden Der Klimawandel – Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit, Die deutschen Bischöfe, Nr. 29, September 2006 Leipzig 8. November 2008 „Arktischer Seegang“ - Perspektive des arktischen Eises Teil 1 Dynamik des Klimawandels besorgniserregend (Ausmaß; Tempo) © Gerhard Rießbeck: Der Blick des Forschers Fakten Der Klimawandel findet statt und er beschleunigt sich. Klimawandel vollzieht sich global und regional weit stärker als projiziert In Deutschland treten seit der Jahrhundertwende gehäuft neue Witterungsrekorde auf. Die gegenwärtigen Änderungen der Lufttemperatur haben den Bereich der bislang bekannten natürlichen Variabilität offensichtlich bereits verlassen Witterungsrekorde im vergangenen Jahrzehnt in Deutschland haben den Bereich der natürlichen Variabilität bereits verlassen Signifikanzschwelle Der von uns „entdeckte“ HOT SPOT -> Warming Background Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen Bundesrepublik Deutschland Auszüge: … Bei weiterer THG-Zunahme merkliche Zunahme der globalen Temperatur Möglichkeit des Abschmelzens arktischer Eismassen Es muss mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass unter diesem Aspekt der steigende Verbrauch fossiler Brennstoffe risikoreich ist. Warnung auch in der DDR: Prof. Böhme, Direktor des Meteorologischen Dienstes 11.12.2012 Wilfried Küchler, Udo Mellentin Temperaturanomalie der globalen Mitteltemperatur (Referenzperiode 1880-1920) Roter Punkt: Graue Linie: Rote Linie: Jahresmittelwert gleitendes Mittel über 12 Monate Langzeittrend Quelle: NASA Temperaturanomalie der globalen Mitteltemperatur (Referenzperiode 1880-1920) Roter Punkt: Graue Linie: Rote Linie: Jahresmittelwert gleitendes Mittel über 12 Monate Langzeittrend Quelle: NASA 11 Klimawandel vollzieht sich global und regional weit stärker als projiziert Setzt sich diese Entwicklung fort, müssen vorhandene regionale Klimaprojektionen in Frage gestellt werden Die längste instrumentelle Messreihe der Welt Die für Mitteleuropa bedeutsame deutsche Langzeitreihe Regionaler Temperaturtrend - Dekadische Anomalien Dresden / Referenzperiode 1961-1990 Fazit: Aus globaler Sicht sind bereits heute die Lufttemperaturen höher als während der letzten 2000 Jahre 11.12.2012 Rekonstruierte Temperaturen auf der Nordhalbkugel und direkte Messungen der NASA (rot) 11.12.2012 Quelle: Moberg 2005 Quelle: Meinhausen et.al., Climatic Change, 2011 11.12.2012 | Wilfried Küchler, Udo Mellentin Was bedeutet ein globaler Temperaturanstieg um 2 bis 6 Grad? During the last Ice Age 18.000 years ago, when milehigh sheets of ice reached as far south as the Great Lakes in USA, the Earth was just 5°C colder than it is today. To find average temperatures 5°C warmer than now, we have to go back as far as 60 millions of years, to the age of the dinosaurs. Meissen 04. Juli 2008 Globale Temperaturänderungen gegenüber dem heutigen Mittelwert (Mittellinie) der letzten 5,3 Mio. Jahre auf Basis von Tiefseesedimenten Vorfahre der Hominiden Meissen 04. Juli 2008 Teil 2 Gegenwehr eigennutzorientierter Lobbyisten 11.12.2012 Dr. S. Fred Singer President, The Science and Environmental Policy Project Fred Singer „Politiker, die den Klimawandel aufhalten wollen, sind gefährlicher als der Klimawandel selbst.“ unterstützt Aktivitäten von EIKE („Europäisches Institut für Klima und Energie“) 11.12.2012 Mangelndes Problembewusstsein in der Bevölkerung (hier USA) Mit amerikanischen Mitteln gegen den Klimaschutz. Die Anti-Kyoto-Lobby Geheimes Strategiepapier aus USA speziell an RWE (Vahrenholt!) EU-Klimaschutzbemühungen unterminieren US-Erfolgskonzept auf Europa übertragen Deutschland jetzt im Focus (?) Antwort: JA Wer dient als „trojanisches Pferd“ (??) Antwort: ??? Schlagworte: „steigende Energiekosten“; „Verlust an Arbeitsplätzen“; „Schädigung der Wirtschaft in Milliardenhöhe“; „grüner Aktionismus“; „Alarmismus“; „Klimahysterie“; „Ökodiktatur“ u.a. Wurde das Konzept erfolgreich umgesetzt? Antwort: JA (Morano: „Krieg ist gewonnen“) Im Visier: Deutschland 2010 22.09.2010 · Fred Singer zu Gast im Bundestag - Jacob-Kaiser-Haus Der Mensch übt keinen nachweisbaren Einfluss auf das globale Klima aus, Maßnahmen zum Klimaschutz schaden nur der Wirtschaft und überhaupt geht es den Menschen mit steigenden CO2-Werten immer besser – so zumindest die Thesen, die Fred Singer auf einer FDP-Veranstaltung im Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestages vortrug. Im Visier: Sachsen 2012 „Sind wir noch zu retten? – Zwischen Klimakatastrophe und Ökohysterie“ kohysterie“ Alternative Klimakonferenz der FDPFDP-Landtagsfraktion (Ankü (Ankündigung von H. Zastrow unterzeichnet) und der Fraktion der Europä Europäischen Liberalen (ALDE) Stichworte: „gegen medial geschürte Hysterie“ „grüner Aktionismus“ „gibt es überhaupt einen Klimawandel ?“ „nicht wenige seriöse Wissenschaftler bezweifeln mittlerweile Anstieg der Globaltemperatur ernsthaft, von anthropologischen Ursachen dafür ganz zu schweigen.“ Sonnabend, den 30.Juni 2012, 10.00 Uhr Internationales Congresscenter Dresden 11.12.2012 Vaclav Klaus, Fred Singer, Fritz Vahrenholt ….. 11.12.2012 „DIE KALTE SONNE“ Entwarnung in Sachen Klimawandel?? Erste Stellungnahme zum Buch „Die kalte Sonne“ von F. Vahrenholt Forum Frauenkirche "Das Ende der Gewissheiten. Die Zumutung des Wandels" „Energiepolitik ist mehr als Klimapolitik“ Prof. Dr. Fritz Vahrenholt CEO RWE Innogy GmbH Essen „Ich habe eine gute Botschaft für Sie“ Veranstaltungsreihe der Stiftung Frauenkirche Dresden in Kooperation mit der TU Dresden, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und dem Freistaat Sachsen 11.12.2012 Warnende Stimmen 11.12.2012 Al Gore „Die Macht des Geldes wird zu groß“ Süddeutsche Zeitung, 6. September 2010 Der globale Kampf gegen den Klimawandel wird trotz aller Hinweise auf katastrophale Folgen immer schwieriger: „Die Demokratie steht vor turbulenten Jahren – vor allem in den USA. Die Macht des Geldes wird zu groß. Nie zuvor hat die Wirtschaft so großen Druck auf die Politik ausgeübt, wie heute. Der Einfluss wird zur Besorgnis erregenden Größe. Wir müssen endlich Wege finden, ihn zu begrenzen.“ PAUSE für Diskussion ?? 11.12.2012 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! „DIE KALTE SONNE“ Entwarnung in Sachen Klimawandel?? Erste Stellungnahme zum Buch „Die kalte Sonne“ von F. Vahrenholt Kurze Inhaltsskizze Aktueller Anlass ist der Versuch international verquickter, einflussreicher Lobbygruppen, die sogenannte Klimaskepsis auch in Deutschland populär zu machen. Der Mensch sei gar nicht hauptverantwortlich für den aktuellen Klimawandel, sondern die Sonne. Der Weltklimarat irrt und der Klimawandel werde nicht so schlimm ausfallen. Außerdem würde es in den kommenden Jahrzehnten kälter – und die Temperaturen gingen seit 1998 schon zurück. Es bleibe demnach reichlich Zeit, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Kohle, Öl und Gas können ganz beruhigt weiter genutzt werden, natürlich auch die Atomkraft. Im Buch wird die Arbeit Tausender international und unabhängig voneinander arbeitender Wissenschaftler infrage gestellt. Diskreditierende Angriffe auf bekannte Fachexperten lassen schnell erkennen, dass es Vahrenholt nicht um einen wissenschaftlichen Diskurs geht. Jeder Leser sollte sich die Frage stellen: „Cui bono?“ (Wem nutzt es). Die Antwort dürfte wohl nicht schwer fallen. 11.12.2012 Atempause beim Klimawandel? Gegenwärtig Hauptthese der „Skeptiker“ Grunderkenntnisse der Klimaforschung werden in Frage gestellt: Seit 1998 erwärmt sich Erde nicht mehr – Klimawandel hat gestoppt Seit 1998 erwärmt sich die Erde nicht mehr. Der Klimawandel hat gestoppt Vahrenholt behauptet, seit 1998 mache die globale Erwärmung Pause. Diese These ist nicht neu, man begegnet ihr inzwischen in vielen Beiträgen zum Klimawandel, insbesondere auch in den Medien. Sie dürfte wesentlich mit dazu beigetragen haben, dass in letzter Zeit in der öffentlichen Meinung Zweifel am Klimawandel wieder stärker in den Vordergrund treten. 11.12.2012 Die Ozeane als (CO2- und) Wärme-SENKE 11.12.2012 „alter“ Datensatz 1998 -> 2005 -> 2010 HadCRU (Hadley Center / Climate Research Unit) Globale Lufttemperatur „neuer“ Datensatz 2007 -> 2005 / 2010 -> 1998 Vorläufige Grafiken: Küchler Irreführung von Politik und Öffentlichkeit Die Wahl von 1998 als Anfangsjahr ein übler unwissenschaftlicher Trick, da das Jahr 1998 aufgrund eines singulären Ereignisses (dem stärksten El Niño im Pazifik seit Beginn der Aufzeichnungen) weit über den Klimatrend hinausragt Trend für alle 5 globalen Temperaturdatenreihen vor Extraktion der wichtigsten natürlichen Klimafaktoren El Nino, Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche 11.12.2012 Trend für alle 5 globalen Temperaturdatenreihen nach Extraktion der wichtigsten natürlichen Klimafaktoren El Nino, Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche Grafik: klimafakten.de Ursachen für die derzeitige Erderwärmung Auch die Muster des derzeit beobachteten Temperaturanstieges auf dem Globus entsprechen dem, was aus physikalischen Gründen für die Erderwärmung infolge eines verstärkten Treibhauseffekts vorhergesagt wird. •Die Troposphäre erwärmt sich, die Stratosphäre kühlt sich ab •In den letzten Jahrzehnten hat die Erwärmung während der Nacht stärker zugenommen als während des Tages •Wintertemperaturen nehmen stärker zu als jene im Sommer Fazit: Nur zunehmende Treibhausgaskonzentrationen können den derzeitigen Klimawandel erklären 11.12.2012 Fazit: Nur zunehmende Treibhausgaskonzentrationen können den derzeitigen Klimawandel erklären 11.12.2012 Antarktis kühlt sich „klammheimlich“ ab 11.12.2012 „Plausibilitäts-Check Antarktis“ 11.12.2012 Trend der Lufttemperatur in Faraday / Antarktische Halbinsel Die russische Antarktis-Station Wostok Quelle: weltderwunder.de 11.12.2012 Original-Text Vahrenholt: „Die tiefen Wolken sind möglicherweise auch der Schlüssel zu einem Temperatur-Paradoxon, das sich weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit seit Jahrzehnten in der Ost-Antarktis abspielt. Während sich die restliche Welt in dieser Zeit erwärmt hat, kühlte sich die Ost-Antarktis während der letzten Jahrzehnte klammheimlich ab. Die Erklärung könnte sein, dass tiefe Wolken in der Antarktis keine kühlende, sondern eine wärmende Wirkung ausüben. Die hohe Sonnenaktivität in den letzten Jahrzehnten könnte also über die geschrumpfte kosmische Strahlung zu einer Abnahme der niedrigen Wolkenbedeckung geführt haben, die den Wärmeglockeneffekt in der Ost-Antarktis reduziert hat.“ 11.12.2012 Nicht vergessen: 11.12.2012 Hot Spot Arktis 11.12.2012 Nicht vergessen: 11.12.2012 Amazonas Amazonas-Gebiet 11.12.2012 Verheerende Dürre im Amazonas-Becken Brasiliens 2005 Die Sonne verursacht den Klimawandel 11.12.2012 Globale Mitteltemperatur und Zahl der Sonnenflecken (jeweils als laufende 11-Jahres-Mittel) 11.12.2012 Grafik: klimafakten.de Wegen sinkender Sonnenaktivität wird der Klimawandel pausieren Es gibt in der Tat Anzeichen für geringere Sonnenaktivität in den nächsten Jahrzehnten. Die Aussagen sind aber noch sehr unsicher. Eine neuere britische Studie zeigt, dass selbst eine deutliche Abschwächung der Sonnenaktivität, wenn sie denn auftritt, die globale Erwärmung im 21. Jahrhundert lediglich um etwa 0,1 °C bis 0,2 °C mindern würde. Diese Zahlen der britischen Kollegen stimmen mit denen einer früheren Studie des PIK Potsdam überein Fazit: Eine abnehmende Sonnenaktivität in den kommenden Jahrzehnten wird also, selbst wenn sie extrem ausfällt, nur sehr wenig an der menschengemachten Erderwärmung ändern. 11.12.2012 Die kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel 11.12.2012 Die kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel Räumliche Verteilung der kosmischen Gammastrahlung mit Energien größer 100 MeV. Ihre Verteilung gibt gleichwohl Hinweise auf den Ursprung der Teilchenstrahlung. Das helle Band ist die Milchstraße, mit ihrem Zentrum in der Mitte 11.12.2012 Fakt ist: Je schwächer die Sonnenaktivität ist, desto mehr kosmische Partikelstrahlung gelangt zur Erde. Wie aber wirkt sich diese Partikelstrahlung aus? Ein Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Wolkenbildung konnte bislang experimentell nicht bestätigt werden. Neuere Forschungsresultate zeigen, dass offensichtlich kein Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Partikelbildung besteht (Atmos. Chem. Phys., 10, 2010). Auch erste Ergebnisse des seit 2006 am Kernforschungszentrum Cern laufenden aufwändigen Experiment namens Cloud (»Wolke«) deuten nicht auf eine mögliche Wirkung von kosmischen Strahlen auf die Wolken und das Klima aus hin. Selbst wenn dem so wäre, dürfte diese Partikelzunahme aber im atmosphärischen Geschehen keine Rolle spielen, da das Angebot an Kondensations-und Gefrierkernen (Mineralstaub, Ruß, Pollen usw.) stets ausreichend ist (Hoose, 2012). 11.12.2012 Arktischer Raum Quelle: www.bing.de Kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel 11.12.2012 Kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel 11.12.2012 Grafik: Küchler Datenquelle: NOAA Fazit: Die kosmische Strahlung zeigte in den vergangenen 50 Jahren keine signifikante Veränderung. Allein schon deshalb ist sie a priori nicht in der Lage, den drastischen Temperaturanstieg in den letzten Jahrzehnten zu erklären. Zudem fehlen bislang jedwede Belege für eine Klimawirkung kosmischer Strahlung. 11.12.2012 Ethische Aspekte des globalen Klimawandels -> Ein Problem der globalen Gerechtigkeit Ein Problem der Gerechtigkeit zwischen den Generationen Ein Problem der Schöpfungsgerechtigkeit Kardinal Lehmann, September 2006 Meissen 04. Juli 2008 Quelle: Die deutschen Bischöfe, September 2006 11.12.2012 Tagesschau Dezember 2006 Was kommt auf uns zu? Wir befinden uns sehr wahrscheinlich am Beginn einer außergewöhnlichen Heißzeit, wie sie die Menschheit noch nicht annähernd erlebt hat Weitere Aussichten ... Heißeste Sommer seit mindestens 500 Jahren Pfister, GEOkompakt, Nr. 9 Stott, P.A., D.A. Stone, and M.R. Allen (2004): Human contribution to the European heatwave of 2003, Nature 432, 610-614 Ch. Schär et al, Nature 2004 77 21. April 2012 | Wilfried Küchler Figures in GISS Popular Science Page 11.12.2012 Zahlreiche Untersuchungen sind in den vergangenen Jahren zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen wie die "Hockeystick"-Kurve eines US-Forscherteams um Michael Mann (Abbildung: PNAS) 11.12.2012 Rekonstruierte Temperaturen auf der Nordhalbkugel und direkte Messungen der NASA (rot) 11.12.2012 Quelle: Moberg 2005 Rekonstruierte Temperaturen in Mitteleuropa Abweichungen vom Mittel des Referenzzeitraumes 1760-1960; Quelle: Glaser 2008 11.12.2012 Was wird in Broschüre nicht angeführt? Relevanz psychologischer Aspekte Die Klimaskeptiker befriedigen "ein Bedürfnis der Menschen nach einfachen Wahrheiten„. Denn die Wissenschaft ist so kompliziert geworden, dass große Teile der Bevölkerung ihr nicht mehr folgen können. Fast alle Menschen sind erleichtert, wenn da jemand in Sachen Klimawandel Entwarnung gibt und sagt: „Das kommt ja doch alles nicht so schlimm“. Das „schlechte Gewissen“ und die „Sorge“ schwinden. Man kann sich beruhigt zurücklehnen. Dan Gilbert, Harvard University, Boston (Psychologe) Wir sind Nachfahren von Leuten, die jagten und sammelten, deren Leben kurz war und für die ein Mann mit einem Stock die größte Gefahr darstellte. Wenn Terroristen angreifen, reagieren wir mit aller Gewalt und Entschlossenheit, genau wie unsere Vorfahren es getan hätten. Der KLIMAWANDEL hingegen ist eine so tödliche Gefahr, weil er die Alarmglocken in unserem Kopf nicht schrillen lässt. Wir schlafen ruhig und fest in einem Bett, das längst zu brennen begonnen hat. Immerhin ist es möglich, dass unser Gehirn lernt, sich auf die neue, schleichende Bedrohung einzustellen. Bevor es zu spät ist. Ethische Aspekte des globalen Klimawandels -> Ein Problem der globalen Gerechtigkeit Ein Problem der Gerechtigkeit zwischen den Generationen Ein Problem der Schöpfungsgerechtigkeit Kardinal Lehmann, September 2006 Meissen 04. Juli 2008 Quelle: Die deutschen Bischöfe, September 2006 Seit 1998 erwärmt sich die Erde nicht mehr. Der Klimawandel hat gestoppt Die Aussage widerspricht jedoch jeder sorgfältigen Klimaanalyse aus folgenden Gründen: Erstens ist die Wahl von 1998 als Anfangsjahr ein übler unwissenschaftlicher Trick, da das Jahr 1998 aufgrund eines singulären Ereignisses (dem stärksten El Niño im Pazifik seit Beginn der Aufzeichnungen) weit über den Klimatrend hinausragt. Durch geschickte Auswahl eines Startjahres lässt sich für gewisse Zeiträume immer wieder ganz einfach ein Ende der Erderwärmung konstruieren. 11.12.2012 Zweitens haben die Temperaturen seit 1998 weiter zugenommen, insbesondere wenn die Arktis gebührend einbezogen wird. Das ist beim von Vahrenholt zugrundegelegten HADCRUT-Datensatz nicht der Fall. Im GISS-Datensatz der NASA – hier wird die arktische Region angemessen berücksichtigt – tritt das Jahr 1998 nicht in den Vordergrund. Zudem sagen Rekordjahre generell wenig aus über Trends. Dafür muss man mehrere Jahrzehnte betrachten. Dennoch sei erwähnt, dass 2005 und 2010 noch wärmer waren als das Jahr 1998. 11.12.2012 Drittens zeigen dekadische Trendanalysen, dass das vergangene Jahrzehnt 20012010 als weltweit – also auch auf allen Kontinenten der Erde - mit Abstand wärmstes Jahrzehnt seit Beginn der Messungen in die Annalen eingegangen ist. Das bedeutet, dass sich die natürlich bedingten Schwankungen im vergangenen Jahrzehnt, die hier diskutiert werden, auf einem Rekordniveau der Lufttemperatur („Warming Background“) abgespielt haben. Dadurch konnten seit der Jahrtausendwende weltweit völlig neuartige Witterungsrekorde registriert werden, übrigens auch in Deutschland (das wärmste Frühjahr 2007, der wärmste Sommer 2003, der wärmste Herbst 2006 und der wärmste Winter 2006/07). 11.12.2012 MITTELALTERLICHE WÄRMEPERIODE Vahrenholt und andere „Skeptiker“ behaupten, dass die sogenannte Mittelalterliche Warmzeit genauso warm war wie das heutige Klima. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die heutige Erwärmung doch auch natürlich bedingt sein oder gar als unproblematisch angesehen werden kann. Vahrenholt: „Wir wissen, dass es um 1000 so warm war, dass Eric der Rote Grönland besiedelt hat, ja, um 1000 hatten wir eine vergleichbare Wärme wie heute und um 1600 hatten wir um minus zwei Grad, um minus 1 bis 2 Grad größere Kälte und nicht nur in Europa, weltweit.“ Richtig ist, dass sich die Erwärmung damals auf die Nordhalbkugel konzentrierte – weltweit war es kühler als heute. 11.12.2012 Das mittelalterliche Optimum (besonders markante Wärmeperiode von 1200 bis 1350) stellt sowohl was das Niveau der Jahresmitteltemperaturen als auch was die Zirkulationsform anbelangt, keinen historischen Vorläufer oder Vergleichsfall des modernen Treibhausklimas dar. Prägung durch heiße Sommer und kalte bis strenge Winter, d.h. vorwiegend Hochdrucklagen). Deutschland ist in Treibhausklima angekommen (Bruchpunkt liegt in 1970er Jahren). Besonderes Kennzeichen: Erwärmung im Winter Quelle: Glaser, 2008 11.12.2012 „Steuermann“ Singer: Dennis Meadows „Ich vertrete die Theorie, dass das gegenwärtige System viele Organisationen und Menschen begünstigt. Es begünstigt sie, indem sie viel Macht und Geld erhalten. Und sie werden alles dafür tun, Anstrengungen, das System zu verändern, zu verhindern. Man erlebt, wie Ölfirmen den Klimawandel leugnen, man erlebt, wie Chemiefirmen Vorfälle leugnen usw.usw. Ich denke, sie werden damit Erfolg haben. Sie haben die Macht und das Geld. Diejenigen von uns, die eine Umkehr wollen, müssen Möglichkeiten finden, Inseln der alternativen Entwicklung zu schaffen, die in einem Meer der Nicht-Nachhaltigkeit existieren können.“ Dennis Meadows Europäische Akademie Otzenhausen, Kolloquium „Perspektiven einer nachhaltigen Entwicklung“ , 2010 27. Juni 2012 z.B. Stadtgarteninitiativen Mit amerikanischen Mitteln gegen den Klimaschutz. Die Anti-Kyoto-Lobby Geheimes Strategiepapier aus USA speziell an RWE (Vahrenholt!) EU-Klimaschutzbemühungen unterminieren US-Erfolgskonzept auf Europa übertragen Deutschland jetzt im Focus (?) Antwort: JA Wer dient als „trojanisches Pferd“ (??) Antwort: u.a. FDP Schlagworte: „steigende Energiekosten“; „Verlust an Arbeitsplätzen“; „Schädigung der Wirtschaft in Milliardenhöhe“; „grüner Aktionismus“; „Alarmismus“; „Klimahysterie“; „Ökodiktatur“ u.a. Wurde das Konzept erfolgreich umgesetzt? Antwort: JA (Morano: „Krieg ist gewonnen“) ExxonMobile initiiert Brief an Bush 2002 (Weltgipfel Johannesburg) -> „… keine neuen internationalen Umweltabkommen unterzeichenen … globale Erwärmung ist das unwichtigste globale Umweltproblem …“ 2005 Manipulation von Klimastudien, um die Rolle der THG-Emissionen bei der Klimaentwicklung herunterzuspielen (durch P. Cooney, Weißes Haus) Neuartige Witterungsextreme resultieren aus Veränderungen der Zirkulationsmuster und dem Beitrag der globalen Erwärmung „Warming-Background“ Hoch aktuell The new database (CRUTEM4) comprises 5583 station records (CRUTEM3 more than 4000 station records). The inclusion of much additional data from the Arctic (particularly the Russian Arctic) has led to estimates for the Northern Hemisphere (NH) being warmer by about 0.1°C for the years since 2001. JOURNAL OF GEOPHYSICAL RESEARCH, VOL. 117, D05127, 29 PP., 2012 doi:10.1029/2011JD017139 Hemispheric and large-scale land-surface air temperature variations: An extensive revision and an update to 2010 Fazit: Die globale Erwärmung ist in den vergangenen Jahren keineswegs zum Stillstand gekommen, wie einige „Klimaskeptiker“ behaupten, sondern erreichte ein Rekordniveau. Bei der Betrachtung der globalen Erwärmung bräuchte man sich übrigens auch nicht ausschließlich auf die Lufttemperaturen zu konzentrieren. So geben vor allem die gemessenen Ozeantemperaturen tendenziell klare Hinweise darauf, dass sich die Erde vor und nach 1998 kontinuierlich erwärmt hat. 11.12.2012