LIEBE SEXUALITäT GESUNDHEIT

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Liebe
Sexualität
Gesundheit
Eine Broschüre
für Frauen
zu HIV/AIDS
und anderen
sexuell übertragbaren
Krankheiten
Für viele junge Frauen gehört HIV/AIDS zu
den ganz „normalen“ Risiken ungeschützter Sexualität. Sie wissen gut über Verhütung bescheid und können nur schwer
die Angst nachvollziehen, die AIDS noch
vor zwanzig Jahren bei vielen Menschen
hervorgerufen hat. Wer selbst die ersten
Berichte über AIDS bewusst miterlebt hat,
fragt sich hingegen, wieso es mittlerweile so ruhig um diese Krankheit geworden
ist. Weltweit sterben auch heute noch
Millionen Menschen an den Folgen von
HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung, aber
in Deutschland ist das nur noch selten ein
Thema.
Diese Broschüre möchte den aktuellen
Stand zu HIV und AIDS vermitteln, ohne
zu verharmlosen und ohne zu übertreiben. Auch andere sexuell übertragbare
Krankheiten werden ein Thema sein. Die
Informationen richten sich in erster Linie
an Frauen. Und zwar an alle Frauen, unabhängig von Alter, Lebenslage und sexueller Orientierung.
Darüber hinaus möchte die Broschüre in einem zweiten Abschnitt aber auch spezielle
Fragen behandeln, die vielleicht nicht für
alle Frauen gleichermaßen von Interesse
sind. Lesen Sie sich einfach die Textstellen
durch, die für Sie persönlich wichtig sind.
1
In einem dritten Abschnitt sind medizinische Hintergründe zu einzelnen sexuell
übertragbaren Krankheiten zusammengestellt. Wenn Sie mit Ihrem Arzt oder
Ihrer Ärztin über eine dieser Krankheiten
reden oder sich darauf untersuchen lassen
möchten, erhalten Sie hier kompakt alle
wichtigen Informationen. Legen Sie die
Broschüre doch einfach beim Arztbesuch
vor und gehen mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin
gemeinsam die einzelnen Punkte zur betreffenden Erkrankung durch.
Zur leichteren Übersicht sind die einzelnen Abschnitten farblich voneinander
getrennt:
Der hellorange Abschnitt gibt einen allgemeinen Überblick zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
aus der Sicht der Frau. Es wird beschrieben,
welche Krankheiten es gibt, welche Folgen
sie haben können, wie sie erkannt und behandelt werden. Durch ein paar „Sicherheitsregeln“ lässt sich das Ansteckungsrisiko für die meisten dieser Krankheiten
deutlich senken. Auch dies ist natürlich ein
wichtiges Thema in diesem ersten Teil der
Broschüre.
2
Der orange Abschnitt richtet sich an Frauen, die noch etwas mehr zu sexuell übertragbaren Krankheiten wissen möchten.
Hier werden auch spezielle Fragen behandelt, z.B.: Was kann ich tun, wenn ich mich
mit einer solchen Krankheit angesteckt
habe?
Was ist zu beachten, wenn ich schwanger
bin oder schwanger werden möchte? Welche Risiken haben Frauen, die sich (auch)
zu Frauen hingezogen fühlen? Was ist im
Falle einer Vergewaltigung zu beachten?
Der graue Abschnitt gibt einen ausführlichen medizinischen Überblick über sexuell
übertragbare Krankheiten bei Frauen. Er
richtet sich auch an Mediziner und ist daher in einer Sprache gehalten, wie Ärzte
sie oft verwenden. Damit aber auch Frauen
ohne Medizinstudium wissen, was genau
mit den einzelnen Fachbegriffen gemeint
ist, gibt es noch einen Anhang. Dort können Sie allgemeinverständliche Erklärungen jener Begriffe finden, die durch eine
Unterstreichung gekennzeichnet sind.
Das Einlegeblatt dieser Broschüre benennt
die wichtigsten Ansprechpartner zu HIV
und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten in Ihrer Region. Sollte dieses Blatt
fehlen, wenden Sie sich einfach an ein Gesundheitsamt oder eine AIDS-Hilfe in Ihrer
Nähe.
3
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen
6
HIV und AIDS
6
Risiken sexuell übertragbarer Krankheiten für Frauen mit Lust
Andere durch Viren hervorgerufene Krankheiten
Frauen mit Lust auf Frauen
40
9
auf Frauen
40
Hepatitis
9
43
Herpes
11
HPV: Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs
13
15
Durch Bakterien hervorgerufene Krankheiten
Vergewaltigung und HIV
Tripper
17
Sexuell übertragbare Krankheiten im Überblick
44
Chlamydien
18
AIDS
45
Syphilis
20
Candida – Mykose
47
Durch PIlze hervorgerufene Krankheiten
22
Chlamydieninfektion
48
Durch Parasiten hervorgerufene Krankheiten
23
Feigwarzen
49
Trichomonaden
23
Filzläuse
51
Milben und Filzläuse
24
Gonorrhö
52
Hepatitis A
53
Hepatitis B
54
Hepatitis C
56
Spezielle Fragen zu sexuell übertragbaren Krankheiten
25
Herpes
58
27
Skabies
60
Rahmenbedingungen
27
Syphilis
61
Medizinischer Hintergrund
28
Trichomonaden
63
Was tun, wenn der Test positiv ist?
29
32
Begriffserklärungen
64
Wissenswertes zur Testung auf sexuell übertragbare Krankheiten
Schwangerschaft und Geburt
Übertragbarkeit von HIV von der Mutter auf das Kind
34
Übertragbarkeit anderer sexuell übertragbarer Krankheiten von der Mutter auf das Kind
Krankheiten, die durch Viren hervorgerufen werden
34
35
Krankheiten, die durch Bakterien hervorgerufen werden
36
Krankheiten, die durch Parasiten hervorgerufen werden
37
Schwangerschaft trotz HIV?
4
38
5
Allgemeine
Informationen
HIV und AIDS
Wenn von sexuell übertragbaren Krankheiten die Rede ist,
denken die meisten Menschen zuerst an HIV/AIDS. Das ist
verständlich, denn nach wie vor ist AIDS eine unheilbare
und letztlich tödlich verlaufende Erkrankung. Allerdings
konnten in den letzten zehn Jahren viele Medikamente
gefunden werden, die den Krankheitsverlauf verzögern
und damit die Lebenserwartung der Betroffenen deutlich
erhöhen. Aber diese Medikamente haben Nebenwirkungen, und bei unregelmäßiger Einnahme verlieren sie im
Laufe der Jahre auch ihre Wirksamkeit. Man spricht in diesem Zusammenhang von „Resistenzbildung“.
Aus diesem Grunde empfiehlt sich nach wie vor der Schutz
vor einer HIV-Ansteckung etwa durch die Anwendung von
Kondomen („Safer Sex“). Wer einen HIV-Test durchführen
lassen möchte, kann dies im Gesundheitsamt machen, wo
der Test anonym und kostenlos ist.
Frauen, die sich und ihren Partner vor einer Ansteckung
mit HIV schützen wollen, zeigen Verantwortung. Kondome verwenden oder einen gemeinsamen HIV-Test machen
zu wollen, ist kein Zeichen von Misstrauen. Erst recht ist es
kein Zeichen für ständig wechselnde Sexualpartner.
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Vielmehr zeigen Frauen mit ihrem Wunsch
nach HIV-Schutz,
dass sie sich um die eigene Gesundheit wie
um die des Partners sorgen,
dass sie Verantwortung übernehmen und
Verhütung praktizieren,
dass sie selbstbestimmt über ihre Sexualität und Gesundheit entscheiden.
„Safer Sex“ heißt zu verhindern, dass eine infektiöse
Körperflüssigkeit (Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit) mit
Schleimhäuten (z.B. in der Scheide, im Mund oder im
Darm/Afterbereich) oder offenen Wunden in Kontakt
kommt. Konkret ergibt sich bei Sexualkontakten folgendes Risiko:
Bei Küssen, Streicheln oder Petting besteht kein Ansteckungsrisiko, solange keine der genannten infektiösen
Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden. In Speichel
(Spucke), Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten sind
nicht genügend Viren enthalten, eine Ansteckung mit HIV
ist auf diesem Wege also nicht möglich.
Beim Sex schützen Kondome, richtig angewendet !, vor
einer Ansteckung mit HIV.
Bei Oralsex („Blasen“, „Lecken“ etc.) ohne Kondom oder
einen vergleichbaren Schutz besteht ein gewisses Ansteckungsrisiko, das allerdings nicht besonders hoch ist. Das
Risiko lässt sich am besten dadurch senken, dass möglichst
kein Sperma und keine Scheidenflüssigkeit in den Mund
des Partners/der Partnerin aufgenommen wird.
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Beim „klassischen“ Geschlechtsverkehr (Vaginalsex) und
auch bei Analsex („von hinten“) besteht ein relativ hohes
Ansteckungsrisiko, es sei denn, es werden Kondome und
gegebenenfalls genügend fettfreies Gleitmittel verwendet.
Wer es etwas härter mag („SM“), sollte auf alle Fälle vermeiden, dass infektiöse Körperflüssigkeiten (z.B. Blut) mit
offenen Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommen.
Wenn Sie befürchten, sich bereits mit HIV angesteckt zu
haben, können Sie durch einen HIV-Test Gewissheit erhalten. Für viele Frauen und Männer, die ein positives Testergebnis bekommen, bricht zunächst die Welt zusammen.
Aber wer um seine Erkrankung weiß, kann sich auch frühzeitig behandeln lassen und dadurch seine Lebenserwartung deutlich erhöhen. Im Falle einer Schwangerschaft
kann das Wissen um eine HIV-Erkrankung zudem das Risiko verringern, dass auch das Baby mit HIV angesteckt
wird. Hierauf wird im zweiten Teil der Broschüre auch
noch einmal eingegangen.
Fragen zu AIDS (etwa zum HIV-Test, zu
den Übertragungswegen und Schutzmöglichkeiten) beantworten Ihnen die Mitarbeiter/innen von Gesundheitsamt oder
AIDS-Hilfe. Hier erhalten Sie auch Hilfe
und Unterstützung im Falle eines positiven
Testergebnisses.
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Andere durch Viren
hervorgerufene
Krankheiten
So wie die Krankheit AIDS durch das HI-Virus (Humanes
Immundefizienz-Virus, kurz: HIV) verursacht wird, gibt es
auch noch andere sexuell übertragbare Krankheiten, die
durch Viren übertragen werden. Zu ihnen gehören Hepatitis, Herpes und die so genannten Feigwarzen (Kondylome) sowie Gebärmutterhalskrebs.
Hepatitis
Hepatitis ist eine Lebererkrankung, die in unterschiedlichen Formen auftreten kann. Am verbreitetsten sind die
Formen Hepatitis A, B und C. Hepatitis A und B wurden
früher oft auch als „Gelbsucht“ bezeichnet. Gegen beide Formen ist eine Impfung möglich. Seit Oktober 1995
gehört die Impfung gegen Hepatitis B zu den empfohlenen Impfungen für Kinder und Jugendliche (bis zum
vollendeten 18. Lebensjahr werden die Kosten von der
Krankenkasse übernommen). Erwachsene Frauen können
sich natürlich auch bei ihrem Arzt oder ihrer Ärztin gegen Hepatitis A und B impfen lassen, müssen dies dann
aber aus eigener Tasche bezahlen. (Die Kosten liegen bei ca.
70 €, 3 Impfungen sind erforderlich.) Eine Impfung empfiehlt
sich unter anderem für Menschen, die häufiger wechseln9
de Sexualpartner/innen haben. Gegen Hepatitis C ist eine
Impfung leider noch nicht möglich.
Hepatitis A wird durch Kot übertragen und durch entsprechend verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser.
Eine sexuelle Übertragung kann bei Kontakt von Mund
und Darmausgang (Anus) erfolgen.
se und Leberkrebs und damit bis zum Tod führen. Daher
sollte auf alle Fälle bei Hepatitis medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Um zu erfahren, ob man sich
mit Hepatitis angesteckt hat, kann man beim Arzt oder im
Gesundheitsamt einen entsprechenden Test durchführen
lassen (Antikörpertest oder Virusnachweis).
Um sich gut vor Hepatitis zu schützen,
empfehlen sich daher folgende Verhaltensweisen:
Hepatitis B wird wesentlich leichter übertragen, da sich
dieses Virus in allen Körperflüssigkeiten befinden kann.
Somit besteht eine Ansteckungsgefahr vor allem bei ungeschütztem Sex (Vaginal-Geschlechtsverkehr, Analsex),
bei Kontakt mit Blut (etwa bei Drogenbenutzer/innen,
aber auch beim Piercen oder Tätowieren, sofern die entsprechenden Hygienevorschriften nicht eingehalten werden), aber auch schon beim Küssen (über den Speichel).
Eine Übertragung von Hepatitis B während Schwangerschaft und Geburt ist ebenso möglich.
Hepatitis C wird vor allem über Blutkontakt übertragen.
Eine Ansteckung bei ungeschütztem Sex ist möglich, aber
eher selten. Eine Übertragung während Schwangerschaft
und Geburt ist möglich.
Wer sich mit Hepatitis ansteckt, merkt das oft zunächst
nicht, denn die Symptome dieser Erkrankung gleichen
denen einer leichten Grippe (Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen, Übelkeit etc.). Bei Hepatitis A
und B kann nach einiger Zeit eine Gelbsucht auftreten,
muss aber nicht. Während in vielen Fällen Hepatitis von
selbst ausheilt, kommt es in anderen Fällen zu chronischen Krankheitsverläufen mit fortbestehender Leberentzündung. Dies kann bis hin zu Leberfibrose, Leberzirrho10
Safer Sex (vor allem Kondomanwendung)
Vermeidung direkter Blutkontakte
(z.B. über Nadeln)
Einhaltung von Hygienemaßnahmen
(z.B. Händewaschen nach Toilettengang etc.)
Impfung gegen Hepatitis A und B
Herpes
Herpes gehört zu den am weitesten verbreiteten Krankheitserregern, und für viele Menschen sind die kleinen
Herpesbläschen an den Lippen zwar unangenehm, aber
ein Stück Lebensnormalität. Wussten Sie aber, dass durch
Kontakt mit diesen Bläschen Herpes auch im Genitalbereich (z.B. an der Scheide) auftreten kann (etwa durch
Praktizieren von Oralsex mit einem Partner/einer Partnerin mit Herpes)? (Genital-) Herpes kann wiederum über
Geschlechtsverkehr an den Partner/die Partnerin weitergegeben werden.
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Herpesbläschen und -geschwüre sind nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern können sich bei Menschen mit geschwächten Abwehrkräften im ganzen
Körper ausbreiten und dort entsprechende Schäden hervorrufen. In der Schwangerschaft kann Herpes Komplikationen hervorrufen, die bis zum Verlust des ungeborenen
Kindes oder auch zu schweren Erkrankungen des Neugeborenen (wie z.B. Hirnhautentzündung) führen können.
Daher sollten schwangere Frauen, die mit Herpes zu tun
haben, hierüber auf alle Fälle den Arzt informieren.
Zur Verhinderung einer Herpes-Ausbreitung etwa im Genitalbereich empfehlen
sich folgende Maßnahmen:
Der Kontakt mit der Flüssigkeit aus den
Herpesbläschen sollte vermieden werden,
da in dieser Flüssigkeit sehr viele ansteckende Viren enthalten sind. Entsprechend sollte bei Oralverkehr ein Kondom oder eine
vergleichbare Schutzmaßnahme (z.B. ein
Dental Dam) verwendet werden.
Ist Herpes im Genitalbereich aufgetreten,
sollten Kondome benutzt werden.
HPV: Feigwarzen (Kondylome)
und Gebärmutterhalskrebs
Feigwarzen sind schmerzlose Warzen an den Geschlechtsteilen (z.B. an oder in der Scheide), die sehr unterschiedlich aussehen können und durch eine Virengruppe namens HPV (Humane Papilloma-Viren) hervorgerufen
werden. Diese Viren sind ähnlich weit verbreitet wie das
Herpes-Virus (s.o.), aber nur in wenigen Fällen führt es
tatsächlich zur Entstehung dieser Feigwarzen. Somit kann
ein Mensch also HPV-Viren in sich tragen und seinen Partner/seine Partnerin damit anstecken, ohne dass er selbst
jemals Feigwarzen gehabt hätte.
Feigwarzen sind vor allem ein kosmetisches Problem (d.h.
sie sehen nicht gerade schön aus), können aber auch jucken und nässen und je nach Position zu Schmerzen beim
Stuhlgang führen. Große Warzen im Geburtskanal können den Geburtsverlauf beeinträchtigen. Eine Behandlung erfolgt chemisch oder durch operative Entfernung.
Aber auch wenn keine Warzen auftreten, können HPV-Viren bei der Frau zu Gebärmutterhalskrebs und wahrscheinlich auch zu Scheiden- und/oder Analkarzinomen (Krebs),
beim Mann zu Penis- und Analkarzinomen führen. Daher
ist jährliche Krebsvorsorge besonders wichtig.
Für Mädchen und junge Frauen steht mittlerweile aber auch ein Impfstoff zur Verfügung, der gegen die meisten Formen
von HPV schützen kann. Für Mädchen
zwischen 12 und 17 Jahren ist es eine Standardimpfung, die Kosten werden von der
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Krankenkasse übernommen (3 Impfungen
sind erforderlich, Kosten ca. 160 € je Impfung). Die Impfung sollte vor dem ersten
Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.
Die Gefahr einer Ansteckung mit HPVViren lässt sich durch folgende Maßnahmen senken:
Safer Sex, vor allem Kondomanwendung
Vermeidung eines direkten Kontakts mit
sichtbaren Warzen
Durch Bakterien
hervorgerufene
Krankheiten
Außer Viren können auch Bakterien sexuell übertragbare Krankheiten hervorrufen, nämlich Tripper (Gonorrhö),
Chlamydien oder die Syphilis (Lues). Diesen Krankheiten
ist gemeinsam, dass sie relativ leicht übertragen werden,
durch rechtzeitige Behandlung aber auch relativ leicht
und unkompliziert wieder geheilt werden können. Allgemein werden Bakterien mit Antibiotika bekämpft, die somit auch bei Tripper, Syphilis und Chlamydien eingesetzt
werden. Bei diesen Krankheiten ist es außerdem wichtig,
dass immer auch der (Sexual-)Partner/die (Sexual-)Partnerin mitbehandelt wird, da sich die Partner/innen ansonsten immer wieder gegenseitig anstecken können. Wer
eine dieser Erkrankungen hat, kann außerdem bei ungeschütztem Sex leichter mit HIV angesteckt werden.
In manchen Fällen ist es nicht gerade leicht, eine Ansteckung mit einer bakteriellen sexuell übertragbaren
Krankheit zu erkennen. Es gibt nämlich nicht „das eine“
typische Krankheitszeichen (Symptom), das zu 100% auf
die jeweilige Erkrankung schließen lässt. Nur durch entsprechende Tests beim Arzt oder im Gesundheitsamt kann
man wirklich Gewissheit erhalten.
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Wer eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich
beobachtet, sollte dies zur Sicherheit mit seinem Arzt/seiner Ärztin besprechen:
Ausfluss aus der Scheide (bzw. dem Darmausgang), der unangenehm riecht, ungewöhnlich viel ist und/oder eine ungewöhnliche Farbe (grün, gelb, bräunlich) oder
Form (schleimig, eitrig oder schaumig) hat
Eine Ansteckung mit Syphilis, Tripper oder Chlamydien
lässt sich bei Sex mit wechselnden Partnern manchmal
nicht verhindern. Um das Ansteckungsrisiko dennoch
deutlich zu senken, lassen sich folgende Verhaltensweisen empfehlen:
Safer Sex (Kondomanwendung)
Kontakt zu offenen Wunden und vor allem
zu Geschwüren meiden
Schmerzen beim Wasserlassen
Jucken und Brennen an den Geschlechtsteilen
Schmerzen im Unterleib oder beim Sex
Störung der Monatsblutung (z.B. rot-bräunlicher Ausfluss, Ausbleiben oder unregelmäßiges Auftreten der Menstruation, Blutungen außerhalb der Regel)
Hautveränderungen (Geschwüre oder Hautausschlag)
Kontakt mit Ausfluss aus Penis, Scheide
oder Anus vermeiden
keine Weitergabe von Sexspielzeugen an
andere Personen
bei Erkrankung unbedingt den Partner/die
Partnerin mitbehandeln lassen!
Tripper (Gonorrhö)
Tripper wird durch Bakterien namens Gonokokken hervorgerufen und kann durch Vaginal-Geschlechtsverkehr,
Anal- und/oder Oralsex übertragen werden. Vom konkreten Übertragungsweg hängt es ab, ob sich die Erkrankung
durch Ausfluss aus der Scheide, Brennen beim Wasserlassen und Störung der Monatsblutung (bei Übertragung
durch Vaginalverkehr), Ausfluss aus dem Darmausgang
(bei Übertragung durch Analverkehr) oder Halsschmerzen
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(bei Übertragung durch Oralverkehr) bemerkbar macht.
Der Ausfluss tritt zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung
auf und ist grün-gelblich und oft eitrig.
Wird ein Tripper nicht behandelt, kann dies für die Frau
ernste Folgen haben. Hierzu gehören Entzündungen der
Gebärmutterschleimhaut, der Eileiter und der Eierstöcke,
was zu Unfruchtbarkeit führen oder eine Eileiterschwangerschaft begünstigen kann. Außerdem kann ein Tripper
Hautausschläge, Fieber und Gelenkschmerzen nach sich
ziehen. Bei der Geburt können die Gonokokken, die Tripper auslösen, auch auf das Kind übertragen werden. Es
besteht die Gefahr, dass das Neugeborene erblindet.
Je frühzeitiger ein Tripper behandelt wird, desto höher ist
die Chance, wieder vollkommen gesund zu werden. Die
Behandlung erfolgt durch Antibiotika, die der Arzt (z.B.
Hausarzt, Hautarzt oder Gynäkologe) verschreibt. Wichtig ist, den (Sexual-)Partner/die (Sexual-)Partnerin mitzubehandeln. Bis zum Abschluss der Behandlung sollten Sie
unbedingt auf Sex verzichten bzw. diesen Punkt mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen.
Chlamydien
Außerdem sind Schmerzen im Unterleib und/oder Schmerzen beim Sex möglich. Bei Übertragung durch Analverkehr tritt der Ausfluss aus dem Darmausgang (Anus) aus,
bei Übertragung durch Oralverkehr treten hingegen
Halsschmerzen auf. Die Symptome einer Infektion (Ansteckung) mit Chlamydien zeigen sich meistens 7 bis 21 Tage
nach der Übertragung. Oft gibt es jedoch nur leichte oder
sogar gar keine Krankheitszeichen. Das heißt allerdings
leider nicht, dass es zu keiner Ansteckung gekommen ist!
Neu eingeführt ist ein kostenfreies Chlamydien-Screening
für alle Frauen bis 25 Jahren (1x jährlich).
Auch eine Infektion mit Chlamydien kann ernste Folgen
für die Frau haben, denn es kann zu einer bleibenden
Entzündung, Verklebung oder Vernarbung der Eileiter
kommen. Wie der Tripper kann die Chlamydien-Infektion
daher auch Unfruchtbarkeit bewirken oder das Risiko von
Eileiterschwangerschaften erhöhen.
Um all dies zu verhindern, muss eine Chlamydien-Infektion möglichst schnell durch
den Arzt oder die Ärztin mit Antibiotika
behandelt werden. Wichtig ist, den (Sexual-)
Partner/die (Sexual-)Partnerin mitzubehandeln. Bis zum Abschluss der Behandlung
sollten Sie unbedingt auf Sex verzichten
bzw. diesen Punkt mit Ihrem Arzt/Ihrer
Ärztin besprechen.
Auch Chlamydien (sprich: Klamüdien) sind Bakterien, die
beim Sex übertragen werden können. Ähnlich wie der
Tripper können sie bei Übertragung durch Vaginalverkehr
zu (schleimig-eitrigem) Ausfluss aus der Scheide, Brennen
beim Wasserlassen und Störung der Monatsblutung führen.
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Syphilis (Lues)
Die Syphilis gehört zu den gefährlichsten sexuell übertragbaren Krankheiten und verläuft in drei Stadien (Lues I, II
und III):
Das Stadium Lues I setzt etwa drei Wochen nach Ansteckung ein. An der Übertragungsstelle (z.B. Schamlippen, Scheide, Darmausgang oder Mund) bildet sich ein
schmerzloses Geschwür oder ein Knoten. Geschieht dies
in der Scheide oder im Mund, kann dieses Geschwür/dieser Knoten auch schnell übersehen werden. Syphilis-Geschwüre oder -Knoten sind höchst ansteckend, daher sollten sie auf keinen Fall von anderen berührt werden. Nach
ein paar Wochen verschwindet das Geschwür/der Knoten
wieder von selbst. Achtung: Dies bedeutet keine Heilung
der Syphilis!
Stadium Lues II tritt etwa acht Wochen bis zu zwei Jahren (!) nach der Ansteckung auf. Hierbei bilden sich nicht
juckende Hautausschläge, die leicht mit Neurodermitis,
Schuppenflechte oder anderen Hauterkrankungen verwechselt werden können. Die Ausschläge werden oft
begleitet von Fieber und Lymphknotenschwellungen. Je
nach Art der Ausschläge/Pusteln kann hierüber eine Ansteckung erfolgen. Die Symptome klingen nach einer Zeit
von selbst wieder ab, aber auch dies bedeutet keine Heilung. Manchmal können Symptome der Lues II zu einem
späteren Zeitpunkt erneut auftreten.
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Stadium Lues III tritt mehrere Jahre nach der Ansteckung
auf, wenn zuvor keine Behandlung erfolgt ist. Es kommt
zu einer schweren Schädigung innerer Organe und des
Nervensystems, die bis hin zum Tod führen kann. Bei
Schwangerschaft kann Lues III zu schweren Schäden des
Kindes führen wie etwa einer Verformung der Knochen
und/oder geistiger Behinderung.
Syphilis wird durch Blutkontakt oder über direkten Kontakt mit den Syphilisbakterien aus dem Geschwür bei Lues I
bzw. den Hautpusteln bei Lues II übertragen. Dies kann
bei jeglicher Art von Sex, aber auch schon beim Küssen
(falls sich das Geschwür im Mund befindet) geschehen.
Zum Glück ist eine Syphilis relativ leicht heilbar, und bis
zum Eintritt in das Stadium Lues III kann sie keine bleibenden Schäden hervorrufen. Organschäden, die im Stadium
Lues III auftreten, können jedoch nicht mehr rückgängig
gemacht werden. Daher sollten Sie, wenn Sie bei sich Symptome aus den ersten beiden Syphilis-Stadien beobachtet
haben, Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen und sich auf
Syphilis testen lassen.
Die Behandlung erfolgt über die Gabe von
Penicillin oder Antibiotika durch den Arzt/
die Ärztin. Wichtig ist, den (Sexual-)Partner/die (Sexual-)Partnerin mitzubehandeln. Bis zum Abschluss der Behandlung
(d.h. mindestens zwei Wochen) sollten Sie
unbedingt auf Sex verzichten bzw. diesen
Punkt mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen.
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Durch Pilze
hervorgerufene
Krankheiten
Durch Parasiten
hervorgerufene
Krankheiten
Hefepilze können die so genannte Candidose (oder Mykose) hervorrufen. Pilzerkrankungen können sexuell
übertragen werden oder bei geschwächten Abwehrkräften von selbst entstehen. Auch die Einnahme von Antibiotika kann die normale Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen und eine Pilzerkrankung begünstigen.
Candidose führt zu einem weißen, bröckeligen Ausfluss
aus der Scheide, geröteten und geschwollenen Schamlippen, starkem Juckreiz und Brennen in der Scheide sowie
zu Schmerzen beim Sex. Bei geschwächter Körperabwehr
können die Pilze auch den gesamten Körper befallen.
Zwar ungefährlich, dafür aber sehr unangenehm können
Parasiten wie Milben („Krätze“) oder Filzläuse sein. Die
einzelligen Trichomonaden hingegen können sogar zu
Unfruchtbarkeit führen.
Pilzerkrankungen lassen sich durch so genannte „Antimykotika“ in Form von Salben, Zäpfchen oder Tabletten
relativ leicht behandeln. Auf jeden Fall sollte der (Sexual-)
Partner bzw. die (Sexual-)Partnerin mitbehandelt werden.
Um die Pilzausbreitung von Anfang an zu
verhindern, empfiehlt sich das Praktizieren
von Safer Sex sowie die Vermeidung von
Störungen der Scheidenflora etwa durch
übertriebene Intimhygiene. Z.B. sollten
Sie beim Waschen der Scheide soweit wie
möglich auf Seife verzichten, keine Intimsprays anwenden etc.
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Trichomonaden
Hierbei handelt es sich um einzellige, also extrem kleine
Parasiten, die bei Sex ohne Kondom übertragen werden
können. Beim Mann rufen sie oft gar keine Beschwerden
hervor, bei der Frau hingegen oft einen schaumigen, übel
riechenden, grau-gelblichen Ausfluss aus der Scheide,
sowie Jucken und Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen. Außerdem erhöht eine Ansteckung mit Trichomonaden das Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten anzustecken.
Unbehandelt können Trichomonaden zu
Unfruchtbarkeit führen. Die Behandlung
erfolgt durch den Arzt/die Ärztin mittels
Tabletten oder Scheidenzäpfchen. Auf jeden Fall sollte der (Sexual-)Partner bzw. die
(Sexual-)Partnerin mitbehandelt werden.
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Milben („Krätze“, Skabies) und Filzläuse
Milben und Filzläuse werden durch engen Körperkontakt, also etwa beim Sex, aber auch schon beim Petting
übertragen. Auch eine Übertragung durch gemeinsam
benutzte Bettwäsche, Handtücher etc. ist möglich, wenn
auch seltener. Die Tiere machen sich durch heftigen Juckreiz (vor allem nachts) bemerkbar, Filzläuse darüber hinaus durch kleine Blutungen und bläuliche Hautflecken,
die durch die Lausbisse entstehen.
Die Behandlung erfolgt durch chemische
Mittel (z.B. Jacutin®). Wichtig ist, dass
nicht nur die lebenden Milben/Läuse, sondern auch deren Eier (Nissen) abgetötet
werden.
Auf jeden Fall sollte der (Sexual-)Partner
bzw. die (Sexual-)Partnerin sowie sämtliche
(Familien-)Angehörige, die mit Kleidung,
Handtüchern etc. in Berührung kommen
können, mitbehandelt werden. Um deren
Ansteckung nach Möglichkeit zu verhindern, ist auf ein sorgfältiges Einhalten von
Körperhygiene sowie auf regelmäßigen
Wechsel der Wäsche zu achten.
24
Spezielle Fragen
zu sexuell
übertragbaren
Krankheiten
In diesem zweiten Teil der Broschüre sollen
spezielle Fragen zu sexuell übertragbaren
Krankheiten angesprochen werden.
Zunächst geht es um die Testung auf die
verschiedenen Krankheiten: Welche Tests
gibt es? Wie laufen sie ab? Wann und wo
kann man sich testen lassen? Und was
kann man tun, wenn man tatsächlich ein
positives Testergebnis erhält?
Anschließend soll noch einmal das Thema
„Schwangerschaft und Geburt“ aufgegriffen werden. Welche sexuell übertragbaren Krankheiten können von der Mutter
auf das Kind übertragen werden? Welche
Gefahren bestehen und welche Schutzmaßnahmen lassen sich treffen? Ist es im
Falle einer HIV- oder Hepatitis-Erkrankung
überhaupt zu verantworten, ein Kind zu
bekommen?
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Liebe und Sexualität sind äußerst vielseitig
und nicht jede Frau fühlt sich sexuell und/
oder emotional zu Männern hingezogen.
Was müssen Frauen, die Sex mit Frauen
haben (möchten), im Hinblick auf sexuell
übertragbare Krankheiten beachten? Welche Risiken und welche Schutzmöglichkeiten gibt es? Wer sind Ansprechpartner/innen für Frauen mit Lust auf Frauen?
Abschließend wird die Gefahr einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten bei einer Vergewaltigung angesprochen. Was ist aus medizinischer, was
aus psychologischer Sicht hierzu zu sagen?
Wie sieht die rechtliche Situation aus?
Wissenswertes
zur Testung
auf sexuell übertragbare
Krankheiten
Rahmenbedingungen
Beim Gesundheitsamt kann der HIV-Antikörpertest kostenfrei (das Land Rheinland-Pfalz trägt die Kosten) und
anonym durchgeführt werden, ebenso der Nachweis von
Antikörpern bei Syphilis und Hepatitis.
Wenn eine Frau davon ausgeht, sich erst vor kurzem mit
dem HI-Virus angesteckt zu haben und den langen Zeitraum der möglichen Antikörperbildung (bis zu etwa 3
Monaten) nicht abwarten kann, besteht die Möglichkeit,
den Virusnachweistest (PCR-Bestimmung) in einem medizinischen Labor (s. Einlegeblatt) durchführen zu lassen.
Die Kosten von etwa 185 € müssen von der Ratsuchenden
getragen werden.
Wenn ein Arzt/eine Ärztin den Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit hat,veranlaßt er/sie Untersuchungen zur Abklärung. Diese Untersuchungen werden
von der Krankenkasse übernommen.
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Medizinischer Hintergrund
Sexuell übertragbare Krankheiten, die durch Krankheitszeichen an den Geschlechtsorganen sichtbar werden, werden diagnostiziert, indem Erreger durch einen Abstrich,
(z.B. Syphilis) oder aus dem Blut (Kultur) nachgewiesen
werden, d.h. auf einem Nährmedium werden Erreger angezüchtet (z.B. Gonorrhö).
Einige Krankheitserreger sind mittels einer Färbung unter
dem Mikroskop darstellbar: z.B. Tripper (Gonorrhö).
Sexuell übertragbare Krankheiten, die nicht an den Geschlechtsorganen sichtbar werden, werden durch Antikörpernachweis diagnostiziert. Antikörper bilden sich z.B.
bei einer HIV-Infektion in der Regel drei bis sechs, spätestens etwa zwölf Wochen nach der Ansteckung. Daher ist
eine Beratung vor einem HIV-Antikörpertest immer erforderlich, um über die Anamnese zu klären, ob und wann
ein Infektionsrisiko bestanden hat.
Das diagnostische Fenster ist bei der HIV-Infektion quälend lang. Um sich schon früher Klarheit zu verschaffen,
könnte man auf eigene Kosten eine PCR (Polymerase
Chain Reaction) durchführen lassen (Nachweis von Erbsubstanz (RNA) des HI-Virus).
Bei Chlamydien kommt heute der Gensonden-Nachweis
zum Einsatz: kurze einsträngige DNA-Abschnitte heften
sich an dazu passende (komplementäre) Abschnitte des
gesuchten Gens (Chlamydien).
4
Was tun, wenn der Test positiv ist?
Wenn eine Frau erfährt, dass sie sich mit einer sexuell
übertragbaren Krankheit angesteckt hat, löst dies bei ihr
verständlicherweise Ängste und Verunsicherung aus. Hinzu kommen oft Schamgefühle, es wird als peinlich empfunden sich „so etwas“ eingefangen zu haben.
Oft ist es der Frauenarzt, der eine sexuell übertragbare
Krankheit feststellt. Da diese Erkrankungen aber recht
häufig auftreten, sind sie für Ärzte nichts Ungewöhnliches. Wer also wegen einer sexuell übertragbaren Krankheit zum Arzt geht und sich behandeln lässt, braucht sich
deswegen nicht zu schämen. Vielmehr zeugt ein solches
Verhalten von großem Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich selbst und auch gegenüber seinem Partner/
seiner Partnerin.
Die meisten sexuell übertragbaren Krankheit sind gut behandelbar und auch heilbar. Sie werden erst dann gefährlich, wenn die Ansteckung nicht erkannt wurde, wenn sie
verschwiegen und nicht behandelt wird. Es gibt aber auch
andere, weniger „harmlose“ Krankheiten, die chronisch
verlaufen und oft auch tödlich enden. Dazu gehört vor allem die HIV-Erkrankung. Sie ist nach wie vor nicht heilbar
und bedarf einer lebenslangen, engmaschigen medizinischen Behandlung. Aber auch Hepatitis B und C können
chronisch verlaufen und schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen. Daher hat die Diagnose einer
solchen Erkrankung stets eine andere Bedeutung für die
betroffenen Frauen als die Feststellung einer anderen,
gut behandelbaren und letztlich heilbaren sexuell übertragbaren Krankheit.
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Im Erkrankungsfalle ist daher die Feststellung, um welchen Krankheitserreger es sich genau handelt, ein wichtiger erster Schritt für die richtige Behandlung und den
richtigen Umgang mit der Erkrankung. Ein guter erster
Ansprechpartner ist der Frauenarzt. Er ist in der Lage,
wichtige Fragen zum Umgang mit der Krankheit und zu
deren Therapie zu beantworten. Gleichzeitig kann er die
richtigen Medikamente zur Behandlung verschreiben.
Damit die betroffenen Frauen eine sexuell übertragbare
Krankheit schnell wieder los werden bzw. damit sich keine Verschlimmerung einstellen kann, ist es wichtig, dass
sie sich ganz genau an die Anweisungen ihres Arztes halten.
Wenn Sie Fragen zu Erkrankungen haben, sprechen Sie
Ihren Arzt an. Er kann Ihnen genaue Informationen zu
Übertragungswegen, Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten geben. Manchmal ist es etwas schwierig alles zu
verstehen, was der Arzt erklärt, und oft ergeben sich Fragen auch erst im Nachhinein. Einigen Frauen ist es auch zu
unangenehm, mit dem Frauen- oder sogar dem Hausarzt
über Sexualität und sexuelles Verhalten zu sprechen. Für
diese Fälle besteht zusätzlich die Möglichkeit, sich an das
örtliche Gesundheitsamt oder an eine AIDS-Hilfe zu wenden, etwa im Rahmen einer anonymen Telefonberatung.
Eine weitere Möglichkeit ist das anonyme Beratungstelefon der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) sowie die E-Mail-Beratung der Deutschen AIDSHilfe (www.aidshilfe-beratung.de). Die entsprechenden
Telefonnummern sowie sonstige Kontaktdaten finden Sie
auch im Anhang.
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Wenn Sie sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit
angesteckt haben, ist es wichtig, dass Sie Ihren Partner/
ihre Partnerin schützen. Gegebenenfalls müssen Sie aber
auch frühere Sexualpartner/innen ebenfalls informieren.
Auch zum eigenen Schutz vor einer erneuten Ansteckung
ist es wichtig, mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin über Ihre
Erkrankung zu reden. In aller Regel ist nämlich eine Mitbehandlung Ihrer (Sexual-)Partner/innen ebenfalls notwendig und unabdingbar. Nur so können auch Sie sich
vor dem so genannten „Ping-Pong-Effekt“ schützen, bei
dem sich die Sexualpartner/innen immer wieder gegenseitig anstecken.
Innerhalb einer Partnerschaft wird die Ansteckung mit
einer sexuell übertragbaren Krankheit oft als Untreue
bewertet – zu Unrecht, denn einige dieser Krankheiten
können auch auf nichtsexuellem Wege übertragen werden (z.B. Pilzerkrankungen, Trichomonaden). Auch zu Ihren Fragen, wie Sie eine sexuell übertragbare Erkrankung
gegenüber Ihrem Partner/Ihrer Partnerin ansprechen können, helfen Ihnen die Berater/innen des Gesundheitsamtes oder der AIDS-Hilfe gerne weiter.
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Schwangerschaft
und Geburt
Vorkehrungen getroffen werden, die eine Ansteckung
des Kindes durch die Mutter verhindern können. Ein HIVTest in der Schwangerschaft stellt keine IGEL-Leistung
dar, das heißt: die Schwangere muss nicht für die Kosten
des Tests aufkommen.
Für schwangere Frauen ist die Diagnose einer HIV- oder
AIDS-Erkrankung ein doppelter Schock. Zur Sorge um die
eigene Person und die eigene Gesundheit tritt rasch die
Sorge um das ungeborene Kind und dessen Wohl hinzu. In erster Linie befürchten schwangere Frauen nach
der HIV-Diagnose, dass sie ihr Kind während Schwangerschaft, Geburt oder Wochenbett ebenfalls mit HIV anstecken könnten.
Wenn bei einer schwangeren Frau eine HIV-Erkrankung
festgestellt wird, sollte sie Kontakt zu einer Entbindungsklinik aufnehmen, die in Hinblick auf Personal und apparativer Ausstattung auch Risikogeburten und/oder Risikokinder betreuen kann. Dadurch ist gewährleistet, dass
das Neugeborene sofort medizinisch gut versorgt werden
kann. Durch einen Kaiserschnitt wird das Risiko einer HIVÜbertragung von der Mutter auf das Kind drastisch verringert.
All diese Ängste – oft verbunden mit einem emotionalen
Rückzug von Freunden und Angehörigen – belasten die
schwangere HIV-Patientin. Viele Frauen stellen sich in dieser Situation die Frage, ob sie ihrem Kind ein lebenswertes Leben bieten können und ob sie daher überhaupt das
Kind zur Welt bringen sollen (Schwangerschaftskonflikt).
Soziale Einrichtungen für Frauen und Mütter sowie AIDSHilfen können in diesen Fällen neben benötigten Informationen auch Zuwendung und sonstige Hilfestellungen
geben. Wichtig ist, dass sich die betroffenen Frauen ausreichend Zeit nehmen, um nicht eine voreilige Entscheidung zu treffen.
Mit einem positiven Testergebnis umzugehen, ist für
schwangere Frauen daher alles andere als leicht. Dennoch
sprechen viele gute Gründe für einen HIV-Test im Falle einer Schwangerschaft. Wenn eine werdende Mutter über
ihre HIV-Erkrankung informiert ist, können rechtzeitig
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Um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten,
ist es wichtig, dass beide während der ganzen Schwangerschaft ausreichend medizinisch sowie durch geeignete
Beratungsangebote betreut werden. Schwangerschaftsberatungsstellen und AIDS-Hilfen können den betroffenen Müttern helfen, indem sie Kontakte zu so einem
medizinisch-beraterischen Netzwerk vermitteln. Nur eine
eng koordinierte Zusammenarbeit in den Bereichen HIVBehandlung, Gynäkologie und Pädiatrie, von Ärzten,
Hebammen und psychosozialen Beratungssystemen kann
eine optimale Versorgung von Mutter und Kind sicherstellen. Gerade eine Schwangere mit HIV bedarf regelmäßiger medizinischer Kontrollen, die über die üblichen
Vorsorgeuntersuchungen hinausgehen.
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Übertragbarkeit von HIV
von der Mutter auf das Kind
Wenn eine schwangere Frau HIV hat, kann dieses Virus
während der Schwangerschaft, vor allem aber während
des Geburtsvorganges auf das Kind übertragen werden.
Auch eine HIV-Übertragung beim Stillen (über die Muttermilch) ist möglich. Ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen liegt die Übertragungsrate bei etwa 20-30% (d.h.
20 – 30 von 100 Fällen!).
Zum Glück gibt es mittlerweile aber auch Wege, dieses
Risiko deutlich zu verringern – völlig ausgeschlossen ist es
dadurch aber immer noch nicht! Die meisten HIV-Übertragungen erfolgen wohl während oder in den letzten
Wochen vor der Geburt. Erhält die Mutter jedoch bereits
während der Schwangerschaft eine geeignete Behandlung, kann die Übertragungsrate auf etwa 2% (d.h. auf
2 von 100 Fällen!) gesenkt werden – vorausgesetzt, das
Kind kommt per Kaiserschnitt zur Welt und die Mutter
verzichtet auf das Stillen.
Übertragbarkeit anderer
sexuell übertragbarer Krankheiten
von der Mutter auf das Kind
Nicht nur HIV, sondern auch andere sexuell übertragbare
Krankheiten können für ein ungeborenes Kind eine mehr
oder weniger starke gesundheitliche Bedrohung darstellen. Grundsätzlich ist jede dieser Erkrankungen während
Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit von der Mutter auf
das Kind übertragbar.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden im Folgenden
wieder die einzelnen Krankheiten getrennt nach den jeweiligen Krankheitserregern aufgeführt.
Krankheiten, die durch Viren
hervorgerufen werden
Hepatitis A, B und C (auch bekannt als „Gelbsucht“) können im Verlauf der Schwangerschaft, vor allem aber während der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen
werden. Auch beim Stillen ist eine Ansteckung des Neugeborenen möglich. Die Untersuchung auf Hepatitis gehört
zur Mutterschaftsvorsorge. Ist die Mutter mit Hepatitis B
angesteckt, muss das Neugeborene unmittelbar nach der
Geburt geimpft werden, um das sehr hohe Risiko einer
chronischen Erkrankung zu vermindern.
Herpes kann – wie schon erwähnt – auch im Genitalbereich auftreten. Ist dies bei einer schwangeren Frau der
Fall, kann das zu großen Problemen für das Kind führen,
und im schlimmsten Fall kann das ungeborene Kind sogar
sterben. Aber auch der „normale“ Lippenherpes kann von
der Mutter auf das Kind übertragen werden, wenn die
Mutter gerade zum Geburtstermin einen akuten Krankheitsschub hat, und kann ebenso für das ungeborene Kind
lebensgefährlich sein. Daher sollten schwangere Frauen,
die mit Herpes zu tun haben, auf jeden Fall ihren Arzt
darüber informieren.
Humane Papilloma-Viren (HPV) können neben Gebärmutterhalskrebs auch so genannte „Feigwarzen“ hervorrufen. Diese Warzen können sich auch im Geburtskanal
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ausbreiten und dadurch die Geburt des Kindes beeinträchtigen. Eine Entfernung der Warzen ist auf chemischem Wege oder durch eine Operation möglich. Besser
ist aber noch der Schutz vor einer Ansteckung mit HPV,
und mittlerweile steht für junge Mädchen und Frauen ein
geeigneter Impfstoff zur Verfügung.
Krankheiten, die durch Bakterien
hervorgerufen werden
Tripper oder Gonorrhö ist eine Erkrankung, die durch so
genannte Gonokokken verursacht wird. Es handelt sich
hierbei um Bakterien, die fast ausschließlich über sexuelle
Kontakte übertragen werden. Aber auch bei der Geburt
ist eine Übertragung der Gonokokken von der Mutter auf
das Kind möglich. In diesem Fall besteht für das Neugeborene die Gefahr einer Erblindung. Ist eine Ansteckung des
Kindes nicht sicher auszuschließen, muss ihm daher gleich
nach der Geburt ein Antibiotikum in die Augen getropft
werden.
Bei Chlamydien handelt es sich um weit verbreitete und
vor allem in Hinblick auf Schwangerschaft nicht ungefährliche Erreger. Da sie oft unerkannt bleiben, können
sie etwa zu Unfruchtbarkeit bei der Frau bzw. zu Zeugungsunfähigkeit beim Mann führen. Wird eine Frau mit
Chlamydien trotzdem schwanger, besteht ein erhöhtes
Risiko für eine Eileiterschwangerschaft. Frauen, die sich
während der Schwangerschaft anstecken, haben häufiger
eine Frühgeburt. Bei der Geburt können die Bakterien von
der Mutter auf das Kind übertragen werden. Chlamydien
können bei Neugeborenen zu gefährlichen Augen- und
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Lungenentzündungen führen. Daher wird im Rahmen
der Mutterschaftsvorsorge auch auf eine Ansteckung mit
Chlamydien untersucht.
Auch Syphilis-(Lues-)Bakterien können bei der Geburt auf
das Neugeborene übertragen werden. Außerdem ist bereits während der Schwangerschaft eine Ansteckung des
ungeborenen Kindes möglich. Folgen können eine Fehloder Totgeburt sowie die Geburt eines schwerkranken
Kindes sein. Daher wird im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge auch eine Untersuchung auf Syphilis durchgeführt,
denn durch die rechtzeitige Behandlung der Mutter kann
eine Ansteckung und damit auch eine Schädigung des
Kindes verhindert werden.
Krankheiten, die durch Pilze oder Parasiten
hervorgerufen werden
Auch Pilzerkrankungen während einer Schwangerschaft
müssen ärztlich kontrolliert und behandelt werden, da
das Neugeborene sich während der Geburt bei der Mutter anstecken könnte. Das Gleiche gilt für eine Infektion
mit Parasiten wie Milben (Krätze), Filzläusen oder Trichomonaden. Trichomonaden können außerdem zu Unfruchtbarkeit führen sowie zu Komplikationen vor und
während der Geburt (z.B. zu Frühgeburten).
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Schwangerschaft trotz HIV?
Ein eigenes Kind zu haben, ist für viele Menschen Ausdruck einer erfüllten Partnerschaft und fester Bestandteil
ihrer Lebensplanung. Für Frauen mit HIV schien diese Lebensperspektive oftmals schon verloren, was heute aber
dank verbesserter Therapiemöglichkeiten nicht mehr so
sein muss. Die heutige antiretrovirale Therapie führt zu
verlängerter Lebensperspektive sowie zu Verbesserung
der Lebensqualität für Menschen mit HIV. Auch dies lässt
oft den Wunsch nach eigener Familie mit Kind wieder
wachsen.
Möglichkeiten, dass eine Frau ohne HIV von ihrem HIVinfizierten Partner ein Kind bekommen kann, ohne sich
selbst und das ungeborene Kind einem HIV-Ansteckungsrisiko auszusetzen.
Als erste Anlaufstelle bei einem Kinderwunsch ist auf jeden Fall die betreuende
HIV-Schwerpunktpraxis oder eine AIDS-Beratungsstelle (etwa von Gesundheitsamt
oder AIDS-Hilfe) zu nennen, die das nötige
Hilfsnetz aus Ärzten und psychosozialen
Fachberatern aufbauen und koordinieren
können.
Trotzdem müssen Menschen mit HIV oft erleben, dass ihr
Wunsch nach einem eigenen Kind von anderen ignoriert,
abgelehnt, kritisiert oder gar verurteilt wird. Um Auswege aus dem Dilemma zwischen ungewollter Kinderlosigkeit und dem Risiko einer HIV-Übertragung von der Mutter auf das Kind aufzuzeigen, ist eine intensive Beratung
über die medizinischen Möglichkeiten und Grenzen erforderlich.
Eine HIV-infizierte Frau mit Kinderwunsch
sollte sich daher von ihrem Arzt, von einer
Schwangerschaftsberatungsstelle oder einer AIDS-Hilfe umfassend beraten und betreuen lassen.
Nur so lassen sich die heutigen Möglichkeiten der Medizin nutzen, den Kinderwunsch einer HIV-infizierten Frau
umzusetzen, ohne dass sie bei einem ungeschützten Sexualkontakt ihren Partner einer HIV-Ansteckungsgefahr
auszusetzen braucht. Ebenso existieren mittlerweile auch
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Frauen mit Lust
auf Frauen
Risiken sexuell übertragbarer Krankheiten
für Frauen mit Lust auf Frauen
Wenn von HIV und AIDS gesprochen wird, geht die Diskussion in den meisten Fällen an Frauen, die Sex mit Frauen
haben, gänzlich vorbei (Beispiel: „Kondome schützen!“).
Nach wie vor ist die Auffassung weit verbreitet, HIV und
andere sexuell übertragbare Krankheiten stellten für diese Frauen kein größeres Problem dar. Auf den ersten Blick
scheint diese Argumentation zu stimmen, denn Frauen,
die Sex mit Frauen haben, sind eher seltener als heterosexuelle Frauen von HIV und anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten betroffen.
Auf den zweiten Blick wird jedoch deutlich, dass selbst
Frauen, die ausschließlich Sex mit Frauen haben, über HIV
und andere sexuell übertragbare Krankheiten informiert
sein sollten. In Statistiken geht die einzelne Betroffene
nur allzu schnell unter und eine sexuelle Übertragung
von Krankheiten ist selbstverständlich auch zwischen
zwei Frauen möglich. Ob „frau“ sich mit einer solchen
Krankheit ansteckt, ist keine Frage der Identität, sondern
ausschließlich eine Frage der sexuellen Handlungen, die
praktiziert werden. Bedenkenlosigkeit ist daher genauso
wenig angebracht wie eine übertriebene Angst und „Latexfixierung“, die das andere Extrem des Umgangs mit
sexuell übertragbaren Krankheiten markiert.
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In den letzten Jahren ist es immer normaler geworden,
dass auch Frauen, die mit Frauen zusammenleben, gemeinsam Kinder bekommen möchten. Auch hier kommt
wieder die Frage sexuell übertragbarer Krankheiten ins
Spiel. Zum einen können etwa Chlamydien oder Trichomonaden zu Unfruchtbarkeit führen. Zum anderen müssen
sich viele lesbische Frauen aufgrund der vorherrschenden
Gesetzeslage ihren Kinderwunsch durch Selbstinsemination (Selbstbefruchtung) mit Hilfe „privat“ gespendeten
Samens (etwa von einem befreundeten schwulen Mann)
erfüllen. Da dieser Samen nicht von einer offiziellen Samenbank kommt, die das Sperma auf Krankheitserreger
wie HIV untersucht, müssen sich die Frauen darauf verlassen, dass der jeweilige Samenspender verantwortungsbewusst sich und die Frauen vor einer sexuell übertragbaren Krankheit geschützt hat.
Sinnvoll kann in diesem Fall etwa ein frühzeitiger Test des Samenspenders auf HIV
und andere Krankheiten sein.
An dieser Stelle soll aber noch einmal auf das Thema „Safer Sex“ zwischen Frauen zurückgekommen werden. Die
Einhaltung folgender „Regeln“ senkt das Übertragungsrisiko von sexuell übertragbaren Krankheiten bei Sexualkontakten zwischen Frauen deutlich:
Bei Cunnilingus („Lecken“, Oralverkehr) besteht ein relativ geringes Ansteckungsrisiko für HIV, sofern kein
Menstruationsblut an die Mundschleimhaut der Partnerin
gelangt. Für andere Krankheiten wie etwa Syphilis oder
Hepatitis B bestünde schon ein größeres Ansteckungsrisiko, sofern die Partnerin eine solche Krankheit hat.
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Wer dieses Risiko ausschließen möchte,
kann ein Dental Dam oder ein aufgeschnittenes Kondom verwenden.
Sexspielsachen wie Vibratoren und Dildos sollten nur von
einer Frau benutzt und nicht mit der Partnerin geteilt werden. Alternativ kann aber auch jede Partnerin ein neues
Kondom darüber streifen. Aber auch wenn nur eine einzige Frau ein Sexspielzeug verwendet, sollte immer dann
ein neues Kondom zum Einsatz kommen, wenn das Spielzeug für verschiedene Körperöffnungen verwendet wird.
Generell ist darauf zu achten, dass es zu
keinem Kontakt zwischen offenen Wunden, Schleimhäuten und infektiösen Körperflüssigkeiten wie Blut oder Scheidenflüssigkeit kommt.
Wer Gleitmittel zusammen mit Latexprodukten verwenden möchte, sollte darauf achten, ein wasserlösliches Mittel zu verwenden. Produkte auf Fett- oder Ölbasis greifen
nämlich das Latex an und beschädigen es, so dass dann
kein ausreichender Krankheitsschutz mehr besteht.
Latexprodukte dürfen grundsätzlich nur
einmal verwendet werden, d.h. nach Gebrauch werden sie entsorgt.
Bei den ersten Zeichen der sexuell übertragbaren Krankheiten, die in dieser Broschüre beschrieben wurden, sollte der
Arzt/die Ärztin des Vertrauens aufgesucht
werden.
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Vergewaltigung
und HIV
Wer bewusst riskiert, einen anderen Menschen mit HIV
anzustecken, begeht im Sinne der deutschen Rechtsprechung (§223a StGB) eine schwere Körperverletzung. Dies
gilt natürlich auch bei einer Vergewaltigung durch einen
Täter mit HIV. Selbst wenn das Vergewaltigungsopfer sich
nicht mit HIV ansteckt, liegt immer noch eine versuchte
schwere Körperverletzung vor. Kommt es zu einer Ansteckung mit einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit, kann dies im Einzelfall vom Gericht als eine einfache
Körperverletzung gewertet werden.
Eine betroffene Frau sollte mindestens zwei Untersuchungen auf HIV (HIV-Antikörpertests) durchführen lassen:
Der erste Test sollte möglichst unmittelbar
nach der Vergewaltigung durchgeführt
werden. Nur dadurch kann ausgeschlossen
werden, dass bereits vorher eine HIV-Infektion vorgelegen hat.
Erst, wenn bei einem weiteren Test nach
zwölf Wochen keine HIV-Infektion nachgewiesen wurde, ist davon auszugehen,
dass es zu keiner Ansteckung der Frau gekommen ist.
HIV-Antikörpertests können bei jeder Ärztin des Vertrauens sowie kostenlos beim
Gesundheitsamt durchgeführt werden.
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Sexuell
übertragbare
Krankheiten
im Überblick
Der folgende graue Abschnitt möchte einen ausführlichen medizinischen Überblick
über sexuell übertragbare Krankheiten bei
Frauen bieten.
Dieser soll die vorangehenden Abschnitte
ergänzen und sowohl interessierte (Laien-)
Frauen als auch medizinisches Fachpersonal ansprechen. Er eignet sich daher einerseits als Nachschlagewerk für spezifische
medizinische Fragestellungen zu einer bestimmten sexuell übertragbaren Krankheit
als auch als kurze medizinische Zusammenfassung der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Um die Verständlichkeit dieses medizinischen Abschnittes auch fachfremden Frauen zu ermöglichen, sind im Anhang alle
Fachbegriffe, die durch eine Unterstreichung hervorgehoben worden sind, nochmals in allgemeinverständlicher Sprache
erklärt.
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AIDS
(Acquired Immune Deficiency Syndrome)
Erreger:
Humanes Immundefizienz Virus
HIV1 weltweit häufiger als HIV2
Übertragung:
• Geschlechtsverkehr, besonders riskant ist Analsex
(Darmverkehr), sehr riskant ist Vaginalsex (Scheidenverkehr), auch möglich beim Oralsex (Mundverkehr),
wenn Samenflüssigkeit in den Mund gelangt, noch
etwas weniger möglich, wenn Scheidenflüssigkeit in
den Mund gelangt.
• gemeinsame Nutzung einer gerade benutzten Spritze
bei Drogengebrauchern
• eine HIV-infizierte Frau kann ihr Kind während der
Schwangerschaft, Geburt oder beim Stillen anstecken.
Frauen haben im Vergleich zu Männern ein höheres
Ansteckungsrisiko:
• Spermienflüssigkeit enthält mehr Viren als Scheidenflüssigkeit
• die Schleimhaut der Scheide ist leichter verletzlich
(Entzündung, Verletzung – Eintrittspforte für das
Virus) als die Schleimhaut der Eichel
Inkubationszeit: jahrelang ohne Beschwerden (HIV-Infektion); Folgeerkrankungen durch das HI-Virus verursachte
Schwächung des Immunsystems (AIDS)
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Symptome: bei Ansteckung eventuell Beschwerden vorübergehend wie bei Virusgrippe; nach Jahren
Folgeerkrankungen wie Lungenentzündung, Durchfälle,
Mundsoor und v. m.; bei Frauen: Gebärmutterhalskrebs
Candida – Mykose
Diagnostik: HIV-Antikörpertest, Bestätigung mit
Westernblot-Test
PCR-Virusnachweistest
Übertragung:
• nur bei Störung der normalen Bakterienflora in
der Scheide
• sexuelle Übertragung durch explosionsartige Zunahme der Hefepilze
Therapie: Lebenslange antiretrovirale Kombinationstherapie – Virushemmung und Symptomlinderung,
vollständige Virusentfernung nicht möglich; Unterschiede bei Nebenwirkungen und Stoffwechsel der
Frauen. Impfstoff nicht verfügbar!
Epidemiologie: Ende 2007 lebten ca. 59.000 Menschen
mit einer HIV-Infektion in Deutschland, davon etwa
10.000 Frauen, 9.500 Menschen lebten mit dem Vollbild
AIDS. Ca. 3.000 Menschen infizierten sich 2007 mit dem
HI-Virus, davon etwa 600 Frauen.
Prävention: Kondome, Femidome, Latextücher, sterile
Injektionsnadeln
Antiretrovirale Therapie und Kaiserschnittentbindung
bei HIV-infizierten Frauen
Erreger: Candida-Pilze (Hefepilze)
Inkubationszeit: einige Tage
Symptome: gerötete und geschwollene Schamlippen,
starker Juckreiz und Brennen in der Scheide,
Ausfluss (weiß und bröcklig)
Schmerzen beim Sex
bei Immunschwäche: Pilzinfektion im ganzen Körper
Diagnostik: Abstrich, Kultur
Therapie: lokale Behandlung, mit Antimykotika, bei
schweren Verläufen mit Tabletten, z.B: Fluconazol
Epidemiologie: sehr häufig
Prävention:
• Kondome, Femidome, Dental Dams
• Vorsicht bei Antibiotikaeinnahme
• bei Intimhygiene nicht zu häufiges Waschen
mit Seifen – Störung des Scheidenmilieus,
• Unterstützung mit Milchsäurebakterien
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Chlamydieninfektion
Feigwarzen (Kondylome)
(bakterielle Scheideninfektion)
Erreger: Humane Papilloma - Viren (HPV)
(verschiedene Typen)
Erreger: Chlamydia trachomatis, Serotypen D-K
Übertragung: sexuell
Übertragung: Geschlechtsverkehr (sexuell)
Inkubationszeit: ein bis mehrere Monate
Inkubationszeit: 7-21 Tage
Symptome:
• zerklüftete Warzen („Hahnenkamm“)
teilweise nässend, juckend im Genitalbereich
• bei Immunschwäche: unkontrolliertes Wachstum
• Schmerzen bei Stuhlgang
• Beeinträchtigung des Geburtsverlaufes
• HPV-Typen, die zu Gebärmutterhalskrebs führen,
sind seltener in Feigwarzen nachweisbar
Symptome:
• Ausfluss
• Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
• bei 75% der Frauen keine Beschwerden;
• bei Nichtbehandlung: chronische Entzündung
der Eileiter,Gefahr der Eileiterschwangerschaft;
Unfruchtbarkeit; Entzündung im kleinen Becken
(pelvic inflammatory disease)
Diagnostik: Abstrich, PCR, Gensonde
Therapie: Antibiotika
Epidemiologie: häufigste bakterielle STD
Prävention: Kondome, Femidome vermindern das Risiko
einer Ansteckung deutlich.
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Diagnostik:
meist klinische Diagnose, Essigsäuretest
• Virusnachweistest im Blut nur bei wissenschaftlichen
Fragestellungen
• bei Feigwarzen und Veränderungen im Bereich des
Gebärmutterhalses – spezieller Nachweis von HPV
– Krebsvorsorge wichtig!
Therapie:
• Selbsttherapie: Lokale Behandlung z. B. mit Condylox® oder Aldara®, Interferon beta
• ärztliche Therapie: Trichloressigsäure, Vereisen,
chirurgische Verfahren, bei Laser häufig Rückfälle!
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Epidemiologie: neben Chlamydien und genitalen Herpessimplex-Viren häufigste sexuell übertragbare Infektion.
Jede fünfte Frau im sexuell aktiven Alter ist mit genitalen Papillomviren infiziert, davon etwa jede dritte mit
Papillomvirus-Typen, die Gebärmutterhalskrebs- oder
Scheidenkrebs auslösen können.
Prävention:
• Kondome, Femidome, Dental Dams
• Direkten Kontakt mit sichtbaren Warzen vermeiden!
• Impfempfehlung für 12-17jährige Mädchen
Filzläuse
Erreger:Pediculus (Phthirus) pubis (flügelloses Insekt)
Übertragung: meist in Schamhaaren, durch direkten
Körperkontakt, sexuell
Inkubationszeit: 3-6 Tage
Symptome: Bisse der Läuse verursachen Juckreiz,
bläuliche Hautflecken und kleine Blutungen
Diagnostik: Läuse und Eier sind sichtbar
Therapie:
• äußerliche Behandlung mit chemischen Mitteln, z. B.
• Goldgeist forte®
• Jacutin®
• Desinfektion der Wäsche
Epidemiologie: weltweit verbreitet und häufig
Prävention:
• Körperhygiene
• Vorsicht bei ungepflegter Kleidung und unsauberen
Matratzen
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Gonorrhö (Tripper)
Hepatitis A
Erreger:Neisseria gonorrhoeae
Erreger: Hepatitis A Virus (HAV)
Übertragung: Geschlechtsverkehr, Sexspielzeug, Hände
Übertragung:
• fäkal-oral (durch Kot (Fäkalien) verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser)
• sexuelle Übertragung bei oral-analen Kontakten
(Mund – After)
Inkubationszeit: 2-7 Tage
Symptome:
• grün-gelber (eitriger) Ausfluss
• Brennen beim Wasserlassen
• bei analem Sex: Ausfluss aus dem Darm
• bei oralem Sex: Halsschmerzen
• Frauen zeigen oft weniger Symptome und haben
oft weniger Beschwerden; bei Nichtbehandlung:
Eierstock-Eileiterentzündungen, Unfruchtbarkeit
und Bauchfellentzündung (pelvic inflammatory
disease/PID)
Komplikationen: Gelenk-, Herz-, Augenentzündung,
Ausschläge
Diagnostik: Abstrich, Kultur, Antikörpernachweis
Therapie: Antibiotika; Vorsicht: Resistenzen möglich!
Epidemiologie: in letzter Zeit Anstieg in den USA,
Kanada und westeuropäischen Nachbarländern , 25.000
bis 35.000 Neuinfektionen pro Jahr
Prävention: Kondome, Femidome vermindern das Risiko
einer Ansteckung deutlich
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Inkubationszeit: etwa 2-6 Wochen
Symptome:
• Müdigkeit,
• Appetitlosigkeit
• Übelkeit
• Erbrechen
• Fieber
• in etwa der Hälfte der Erkrankungsfälle „Gelbsucht“
Krankheitsdauer 4-6 Wochen, heilt in der Regel aus,
lebenslange Immunität
Diagnostik:
• Hepatitis A – Virusausscheidung im Stuhl
ca. 2 Wochen vor bis 2 Wochen nach Krankheitsbeginn (Infektiosität)
• Anti-HAV-IgM (Antikörpertest) im Blut: frische Infektion
• Anti-HAV-IgG (Antikörpertest) im Blut: frühere Infektion
Therapie: Schonung
keine spezifische Behandlung erforderlich
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Epidemiologie:
• weltweit häufigste virusbedingte Leberentzündung
• in Deutschland: 1.500 Neuinfektionen pro Jahr
5% der Bevölkerung Antikörperträger
Prävention:
• konsequent befolgte Hygiene
• Kondome bei Oral- / Anal-Praktiken
• Impfung!
Hepatitis B
Erreger:Hepatitis B Virus (HBV)
Übertragung:
• Geschlechtsverkehr bei 60-70% der Fälle
• Blut (Spritzentausch beim Fixen – i. v. Drogenmissbrauch)
• Gefahr bei Bluttransfusion in Deutschland so gut
wie ausgeschlossen
• beim Küssen nicht ausgeschlossen
Inkubationszeit: 1-6 Monate
Symptome:
• Beschwerden wie bei einer Grippe, meist keine
„Gelbsucht“
• nach 3-5 Monaten heilt bei rund 90% der Erkrankten
die Krankheit aus, 10% werden chronisch
• Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs
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Diagnostik:
• akute HBV-Infektion:
HBs-Ag (Virusnachweis) und erhöhte Lebertransaminasen (Leberwerte)
• abgelaufene Infektion: anti-HBc (Antikörpernachweis)
Therapie: Bei chronischem Verlauf: Interferon und virushemmende Medikamente, auch dann noch Ausheilung
möglich! Zusätzlich wird gesunde Ernährung und der
Verzicht auf leberschädigende Substanzen (Alkohol und
nicht erforderliche Medikamente) empfohlen.
Epidemiologie:
• Weltweit haben etwa 2 Milliarden Menschen eine
HBV-Infektion durchgemacht, 5 bis 7% der Weltbevölkerung (300 bis 420 Mill. Menschen) sind chronisch mit
HBV infiziert.
• Europa: bis zu 8% der Bevölkerung in Ost- bzw. Südeuropa chronisch infiziert.
• Deutschland: 7% der Bevölkerung anti-HBc (Antikörpertest) als Merkmal einer durchgemachten HBVInfektion, 0,6% chronische HbsAg-Träger (300 bis
650.000 Personen)
• mehrere Tausend Neuinfektionen pro Jahr
Prävention: Kondome, Femidome, Dental Dams,
Impfung!
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Hepatitis C
Erreger:Hepatitis C Virus (HCV)
Übertragung:
• vor allem Blut, (Spritzentausch beim Drogenmissbrauch),
• Blutprodukte heute sicher,
• selten sexuell (Vaginal- und Analsex),
• bei der Geburt unter 5%
Inkubationszeit: nach 1-6 Monaten HCV-Antikörperbildung
Epidemiologie:
• weltweit sind etwa 130 Millionen Menschen
(3% der Weltbevölkerung) chronisch mit HCV infiziert.
(Ägypten bis 20%, in Afrika, Westpazifik höher als
Nordamerika und Europa)
• Europa: 3-5 Millionen HCV-positive Personen
(von Norden nach Süden zunehmend)
• Deutschland: Anti-HCV (Antikörpertest) in der deutschen Bevölkerung 0,4% - 0,7% (Virusträger 400.000
– 500.000)
• mehrere Tausend Neuinfektionen pro Jahr
Prävention:
• keine Impfung möglich! • Kondome
Symptome: bei 90% aller Fälle Symptome einer leichten
Grippe
Diagnostik: Virusnachweis mit HCV-RNA-Polymerase,
Antikörperbildung bis 6 Monate nach Ansteckung
Therapie:
• 20-40% Ausheilung ohne Therapie
• 60-80% chronischer Verlauf bis hin zur Leberzirrhose
und Leberkrebs
• bei früher Behandlung gute Erfolge mit Interferon
und virushemmenden Medikamenten (Nebenwirkungen)
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Herpes (genitalis)
Erreger:
• Herpes simplex-Virus (HSV) 2
genitalis (im Genitalbereich)
• Herpes simplex-Virus (HSV) 1
labialis (an den Lippen)
Übertragung: durch Kontakt mit der sehr infektiösen
Flüssigkeit aus den Bläschen aber auch über Speichel,
Vaginal-, Prostatasekret und Sperma
Inkubationszeit: 5-10 Tage
Diagnostik: klinisch Erregernachweis in Kultur;
Virusnachweistest nur bei Verdacht auf Gehirnhautentzündung
Therapie: virushemmende Medikamente (Aciclovir u. ä.)
bei leichten Rezidiven äußerlich – lokal als Creme, bei
schweren innerlich
Epidemiologie: häufigste STD: in den Industriestaaten
haben 70-80% der Erw. Antikörper gegen HSV1 und
20-30% gegen HSV2.
Prävention: Kondome, Femidome, Dental Dams
Vermeidung des Kontaktes mit der Flüssigkeit aus
Herpesbläschen
Symptome:
• Jucken, Rötung, Bläschenbildung, manchmal mit
Fieber und Lymphknotenschwellung
• Abheilen kleiner Geschwüre nach 2-4 Wochen
• Lebenslang: Virusträger; bei Absinken der HSV – Antikörper Rezidiv, Wiederauftreten möglich
Komplikation:
• bei Immunschwäche: lebensbedrohliche Erkrankung
• während der Schwangerschaft: Verlust des Ungeborenen möglich
• während der Geburt schwere Krankheiten des Neugeborenen wie Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung
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Skabies (Krätze)
Syphilis (Lues)
Erreger:Sarcoptes scabiei (Milbe)
Erreger: Treponema pallidum
Übertragung: enger Kontakt von Mensch zu Mensch,
selten durch gemeinsam benutzte Bettwäsche, Handtücher
Übertragung:
• Geschlechtsverkehr, aber auch durch Körperkontakt,
Küssen (wenn Geschwür im Mund), Sexspielzeug;
• gemeinsam benutzte Spritzen beim Drogenmissbrauch;
• Schwangerschaft
Inkubationszeit: rund 4 Wochen
Symptome:
• Milben bohren Gänge in die oberste Hautschicht, legen
Eier ab, vor allem zwischen Fingern, an Handgelenken,
unter den Achseln, an den äußeren Genitalien
• heftiger Juckreiz, vor allem nachts
Diagnostik: Nachweis der Milbe am Ende der
Milbengänge
Therapie: z. B. Jacutin®
Epidemiologie: weltweit verbreitet und häufig
Prävention:
• Körperhygiene, regelmäßiger Wäschewechsel
• Mitbehandlung von Sexualpartner und Familienangehörigen
Inkubationszeit: 10-90 Tage (durchschnittlich 21 Tage)
Symptome:
• Bis 3 Wochen nach der Infektion Lues I: Primäraffekt:
Knoten, schmerzloses Geschwür, Lymphknotenschwellung bei Frauen in der Vagina, Gefahr des
Übersehens!
• Lues II: 8 Wochen bis 2 Jahre nach Ansteckung:
Fieber, Schwellungen der Lymphknoten und Hautausschläge, die nicht jucken!
• Lues III: mehrere Jahre nach Ansteckung bei Nichtbehandlung: schwere Schädigung innerer Organe
• Lues IV: Neurosyphilis
• Schädigung des Kindes in der Schwangerschaft, u. a.
Verformung der Knochen, geistige Behinderung
Diagnostik: Erregernachweis im Abstrich
Antikörpernachweis im Blut
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Therapie:
• Penicillin oder Antibiotika über mindestens zwei
Wochen
• in Stadium I und II heilbar,
• Organschäden in Stadium III nicht rückgängig zu
machen
Epidemiologie:
• ca. 3.000-3.500 Neuinfektionen/Jahr in Deutschland
• Syphilis-Ausbrüche in Osteuropa und auf dem Balkan
• Eine Syphilis-Infektion erhöht das Risiko, sich mit HIV
anzustecken!
• 30% der neu diagnostizierten Syphilisfälle sind HIVinfiziert!
Prävention:
• Kondome/Femidome/Dental Dams vermindern
das Risiko einer Ansteckung.
• Kein Kontakt zu offenen Wunden.
• Kein Sexspielzeug weitergeben.
Trichomonaden
Erreger:Trichomonas vaginalis (Geißeltierchen),
einzellige Parasiten
Übertragung:
• sexuell, vor allem Vaginalverkehr
• gemeinsam benutzte Handtücher, Sexspielzeug
• Trichomonaden überleben in feuchter Umgebung
stundenlang
Inkubationszeit: 4-30 Tage
Symptome: bei der Frau: schaumiger übelriechender
graugelblicher Ausfluss aus der Scheide, Juckreiz,
Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen beim
Geschlechtsverkehr
Diagnostik: Nachweis mittels Kulturen
Therapie: Antibiotika
Epidemiologie: häufigste sexuell übertragbare
Krankheit!
Prävention:
• Partnerbehandlung
• Kondome!
Infektion mit Trichomonaden ist der Wegbereiter für
andere STD‘s!
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Begriffserklärungen
(Glossar)
Abstrich: zu diagnostischen Zwecken wird
Untersuchungsmaterial gewonnen mittels
Abstrichnadel, -öse, -spatel, -tupfer (auf
Watteträger oder Holzstäbchen) und in einem Glasröhrchen steril aufbewahrt
akut: „Akut“ ist das Gegenteil von chronisch und bedeutet das plötzliche Auftreten einer Krankheit mit raschem
und heftigem Verlauf.
Anamnese: Vorgeschichte einer Krankheit
Antibiotikum: Medikament zur Bekämpfung von Bakterien
Antikörper: Die körpereigenen Abwehrkräfte (Immunsystem) bilden „Antikörper“
zur Abwehr der Erreger.
Antikörpertest: Der „Antikörpertest“ ist das Gegenteil
eines Virusnachweises. Beim Antikörpertest können die
Krankheitserreger nicht direkt nachgewiesen werden.
Vielmehr wird getestet, ob die körpereigenen Abwehrkräfte (Immunsystem) bereits auf den Krankheiterreger
reagiert und so genannte „Antikörper“ zur Abwehr der
Erreger gebildet haben. Bis das Immunsystem Antikörper
gebildet hat, vergeht einige Zeit. Daher kann etwa der
HIV-Antikörpertest erst zwölf Wochen (d.h. drei Monate)
nach der letzten Risiko-situation ein zuverlässiges Ergebnis
zeigen.
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antiretrovirale Therapie: HIV, also der Krankheitserreger,
der die Krankheit AIDS hervorruft, ist ein so genanntes
„Retro-Virus“. Medikamente gegen HIV bezeichnet man
daher als „antiretroviral“.
Bei der antiretroviralen HIV-Therapie werden gleich
mehrere dieser Medikamente miteinander kombiniert.
Der Patient muss also gleich mehrere verschiedene Medikamente einnehmen, da ein einzelner Wirkstoff alleine
nicht ausreichend wirkt (siehe auch Resistenzbildung).
Entsprechend wird die antiretovirale HIV-Therapie oft
auch als „Kombinationstherapie“ bezeichnet .
Chlamydien-Screening: für Frauen bis 25
Jahre werden die Kosten für eine einmal
jährliche Untersuchung auf Chlamidien von
der Krankenkasse übernommen. Der Test
wird mit einer Urinprobe durchgeführt.
chronisch: „Chronisch“ ist das Gegenteil von akut und
bezeichnet Krankheiten, die bereits über einen längeren
Zeitraum fortbestehen, dabei aber meistens weniger starke Beschwerden als in der akuten Phase auslösen.
Einige chronische Krankheiten können von selbst oder
aber durch Medikamenteneinnahme wieder weggehen
(z.B. Hepatitis-B und -C), während andere Krankheiten
unheilbar sind und für den Rest des Lebens bestehen bleiben (z.B. HIV/AIDS).
Dental Dam: „Dental Dam“ heißt auf
deutsch „Lecktuch“ und meint ein kleines
Tuch aus dünnem Latex, das beim Oralsex
über die Scheide (bzw. den Anus) gelegt
werden kann, um den Kontakt mit infek41
tiösen Körperflüssigkeiten und Krankheitserregern zu vermeiden.
Bei Verwendung von Dental Dams beim
Oralsex kann die Wahrscheinlichkeit einer
Übertragung von sexuell übertragbaren
Krankheiten gesenkt werden.
Diagnostisches Fenster: unter diagnostischem Fenster
versteht man die Zeitspanne zwischen Infektion (Ansteckung) und Auftreten von Antikörpern im Blut. In dieser
Zeit kann die Infektion durch den Antikörpertest nicht diagnostiziert werden.
Diagnostik: Maßnahmen zur
Erkennung einer Krankheit
Eileiterschwangerschaft: Bei einer normalen Schwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter
ein. In wenigen Fällen kommt es aber dazu, dass sich das
befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutter einnistet, etwa
im Eileiter. Dies kann etwa durch eine Chlamydien- oder
eine Trichomonaden-Erkrankung der Frau begünstigt
werden.
Wird eine Eileiterschwangerschaft nicht rechtzeitig behandelt, kann es zum Platzen des Eileiters kommen. Das
ist für die Frau lebensgefährlich.
Epidemiologie: Lehre von der Häufigkeit
einer Krankheit, sowie deren Ursachen
und Risikofaktoren in Bevölkerungsgruppen, deren Verlauf und deren sozialen und
volkswirtschaftlichen Folgen.
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Gelbsucht: „Gelbsucht“ meint die Gelbfärbung von Haut
und Schleimhäuten (etwa im Auge) im Zusammenhang
mit einer Leberentzündung. Der Fachbegriff für die Gelbsucht lautet Ikterus. Da eine Gelbsucht oft im Zusammenhang mit einer Hepatitis-Erkrankung auftritt, wird in der
Umgangssprache häufig Gelbsucht mit Hepatitis gleichgesetzt.
Gensonde: Gensonden bestehen aus kürzeren einsträngigen DNA- oder RNA-Abschnitten und können sich an dazu passende Abschnitte eines gesuchten Gens (z.B.
eines Krankheitserregers) anlagern.
HIV-Test: Der HIV-Test wird in der Regel als HIV-Antikörpertest durchgeführt. Es handelt sich hierbei um einen
Bluttest, der über eine Ansteckung mit HIV Auskunft gibt.
Er kann bei jedem Arzt durchgeführt werden, kostet dann
aber in der Regel etwas. Kostenlos und anonym (also ohne
dass eine Nennung des eigenen Namens verlangt wird) ist
der HIV-Test im Gesundheitsamt.
Humane Papilloma-Viren: Humane Papilloma-Viren (kurz: HPV) sind eine Familie verschiedener Viren, die auf deutsch auch als
„Warzenviren des Menschen“ bezeichnet
werden. Einige dieser Viren können Feigwarzen hervorrufen, also Warzen im Intim- bzw. Analbereich, andere verursachen
Karzinome, also Krebs. Vor allem der Gebärmutterhalskrebs bei Frauen wird durch
Humane Papilloma-Viren ausgelöst.
Mittlerweile gibt es aber eine Impfung für
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Mädchen und junge Frauen. Diese Impfung kann aber nur wirken, wenn sie vor
dem ersten Geschlechtsverkehr gegeben
worden ist. Sie wirkt zwar gegen die meisten Viren dieser Familie, aber leider nicht
gegen alle. Deshalb ist auch trotz Impfung
ein jährlicher Besuch der Krebsvorsorge für
Frauen ab 20 Jahren wichtig.
IGEL-Leistung: „IGEL-Leistung“ ist die Abkürzung für
„Individuelle Gesundheitsleistungen“. Gemeint sind alle
die Leistungen, die ein Arzt seinen gesetzlich versicherten Patienten nur gegen Selbstzahlung verordnen darf.
Ein HIV-Test während der Schwangerschaft ist hingegen
keine IGEL-Leistung, das heißt die Krankenkasse muss die
Kosten für diesen Test übernehmen.
Ikterus: anderes Wort für Gelbsucht
infektiöse Körperflüssigkeiten: Gemeint sind alle Körperflüssigkeiten, in denen ein bestimmter Krankheitserreger
enthalten ist und über die sich eine andere Person mit der
jeweiligen Krankheit anstecken kann.
Welche Körperflüssigkeit infektiös und welche nichtinfektiös ist, hängt vom konkreten Erreger ab. So sind für HIV/
AIDS nur vier Körperflüssigkeiten infektiös: Blut, Sperma,
Scheidenflüssigkeit und Muttermilch. Speichel ist hingegen für HIV nicht infektiös, wohl aber für Hepatitis-B.
Inkubationszeit: Zeitspanne
zwischen Ansteckung und
Auftreten von Krankheitszeichen.
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Kultur: Aus dem Blut oder einem Abstrich
werden Erreger gewonnen und auf einem
Nährmedium angezüchtet.
Leberfibrose: Eine Leberfibrose kann die
Folge einer Hepatitis-B oder -C Erkrankung
sein. Es handelt sich um einen krankhaften
Umbau der Leber, bei dem diese ihre Funktionsfähigkeit verliert.
Leberzirrhose: Eine Leberzirrhose kann
die Folge einer Hepatitis-B oder -C
Erkrankung sein. Es handelt sich um eine
krankhafte Schrumpfung der Leber, bei
der diese ihre Funktionsfähigkeit verliert.
Mutterschaftsvorsorge: medizinische Untersuchungen zur frühzeitigen Erkennung
von Risikoschwangerschaften und Risikogeburten, bei denen ein Risiko für die Mutter, für das Kind oder für beide besteht.
Mundsoor: Befall der Mundschleimhaut
mit Candida-Pilzen
Neurosyphilis: Syphilis des Nervensystems
Pädiatrie: Kinderheilkunde
Polymerase Chain Reaction (PCR): Polymerase-Kettenreaktion zum Nachweis von
Erbsubstanz (DNA/RNA) aus Viren, Bakterien oder auch komplexeren Lebewesen.
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positives Testergebnis: Bei einem positiven
Testergebnis konnte der jeweilige Krankheitserreger nachgewiesen werden, d.h.
leider, dass die untersuchte Person infiziert
ist. Um falsch positive Testergebnisse möglichst auszuschließen, wird etwa bei HIV im
Falle eines positiven Testergebnisses noch
ein anschließender Bestätigungstest (Western Blot) durchgeführt.
Prävention: Vorkehrungen zur
Verhinderung von Krankheiten
Primäraffekt: erstes sichtbares Krankheitszeichen einer Infektionskrankheit am Ansteckungsort.
Resistenzbildung: Wer bei einer Erkrankung die verschriebenen Medikamente nicht ganz genau nach Verordnung
einnimmt, riskiert, dass sich so genannte „Resistenzen“
bilden, d.h. die Krankheitserreger werden gegen das
verordnete Medikament unempfindlich (sie können sich
wieder vermehren). Die Folge ist, dass die Krankheitsbeschwerden bleiben oder sogar noch zunehmen.
Man kann sich auch direkt mit Krankheitserregern anstecken, die unempfindlich gegenüber bestimmten Medikamenten sind, also bereits Resistenzen aufweisen. Dadurch
sind die Behandlungsmöglichkeiten gegen die Krankheit
bereits von vorne herein eingeschränkt.
Rezidiv: Erneutes Auftreten
einer Krankheit
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Safer Sex: „Safer Sex“ meint sichererer Sex,
bei dem eine Ansteckung mit HIV unwahrscheinlich ist. Es ist jedoch kein absolut
„sicherer“ Sex, bei dem eine Ansteckung
völlig ausgeschlossen wäre. So etwas gibt
es nämlich nicht. Aber zum Glück ist das
Restrisiko, sich trotz Safer Sex mit HIV anzustecken, relativ gering.
Andere sexuell übertragbare Krankheiten
wie Syphilis oder Hepatitis-B hingegen
können trotz Safer Sex wesentlich leichter
übertragen werden. Es gilt, dass Kondome
das Risiko einer Ansteckung mit diesen
Krankheiten vermindern, nicht aber ausschließen können.
Was aber genau ist nun Safer Sex? Gemeint
ist Sex ohne Austausch der infektiösen Körperflüssigkeiten Blut, Sperma und Scheidenflüssigkeit. Zu Safer Sex gehört die Anwendung von Kondomen bei Vaginal- und
Analsex genauso wie zu verhindern, dass
beim Oralsex Sperma auf die Schleimhäute
von Mund- und Rachenbereich gelangt.
Standardimpfungen: Als „Standardimpfungen“ bezeichnet man alle die Impfungen, die jedem Kind und jedem
Erwachsenen in Deutschland empfohlen werden. Neben
den Impfungen zum Schutz vor Krankheiten wie Keuchhusten, Masern, Kinderlähmung, Tetanus und Diphterie
gehören hierzu auch Impfungen vor den sexuell übertragbaren Krankheiten Hepatitis-B und HPV (Humane Papilloma-Viren).
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Symptome: Krankheitszeichen
Therapie: Behandlung einer Krankheit
Virusnachweis: Anders als der Antikörpertest können beim Virusnachweis die
Krankheitserreger (in diesem Fall also Viren) direkt nachgewiesen werden. Virusnachweise sind sehr viel teurer als Antikörpertests und werden in der Regel nicht von
den Krankenkassen übernommen. Sie können außerdem meist nur in Speziallabors
durchgeführt werden.
Vollbild AIDS: Folgeerkrankungen, die durch die HI-Virus
verursachte Schwächung des Immunsystems auftreten.
Grafische Gestaltung: Graphik Design Birgit Bach, Trier
STD: Sexual Transmitted Diseases = sexuell
übertragbare Krankheiten
Diese Broschüre wurde nach bestem Wissen
und Gewissen verfasst (Stand: Ende 2007) von:
Barbara Detering-Hübner
Bernd Geller
Helga Kudjer-Lauer
Nina Schroeder
Alrun Schleiff
Gudrun Zimmermann
und finanziell ermöglicht durch:
Aidshilfe Rheinland-Pfalz
Kreisverwaltung Trier-Saarburg
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie
und Frauen
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