40 Optische Abbildung als zweifache FourierTransformation 4f - Optik 41 42 43 44 45 46 47 Magnetische Kernresonanz-Spektroskopie (NMR-Spektroskopie) Nach H. Friebolin, Ein-und zweidim. N(uclear) M(agnetic) R(esonance)-Spektroskopie: eine Einführung, 3.Aufl., Wiley-VCH, Weinheim, 1999 (ISBN 3-527-29514-3) Bedeutung in der Chemie : Zur Strukturaufklärung von Molekülen werden an Flüssigkeiten geringer Viskosität Spektren mit hoher Auflösung aufgenommen. 2 Nobelpreise (F.Bloch und E.M.Purcell 1952, R.R.Ernst 1991) G Magn. Kernmomente µ im Magnetfeld B0 am Beispiel von Protonen Legt man an organische Moleküle äußeres Magnetfeld (in z-Richtung), tragen die magnetischen Momente der Elektronenhüllen zu den lokalen Magnetfeldern bei, je nach der chemischen Umgebung. Sie können aus der Orientierung der Kernspins der Wasserstoffatome erschlossen werden. Quantenmechanische Beschreibung durch Kernspinquantenzahl I, (Werte für I: G G 0, ½, 1, 3/2, 2, ...6 , für Proton 1 H gilt I = ½) mit µ = γ L , L = I ( I + 1) = , γ... gyroskop. Verhältnis: char. Größe für jedes Isotop (γ für Protonen besonders groß), L... Drehimpuls = Kernspin (klass. Vorstellung: Kern rotiert um Achse). Magn. Momente von Kernen ≈ 3 Größenordn. kleiner als von Elektronenhüllen. Im Magnetfeld B0 gibt es bei I = ½ zwei Orientierungen des Drehimpulses (Magnetquantenzahl m = ±½), sodass L = = 3 / 2 , Lz = m= = ± = / 2 µ z = ± γ = / 2 . Winkel(L - z-Achse) ϕ = 54,74° und 125,26° weil cosϕ = Lz / L = ±1/ 3 . Energien E β ,α = ± γ B0= / 2 , mit Eα < Eβ; G µα ,z und B0 gleichgerichtet, Differenz ∆E = E β − Eα = γ = B0 . ∆E = hν L, Larmorfrequenz (auch Präzession der µ mit ν L). Mehr α - als β -Zustände besetzt (Boltzmannfaktor). Durchführung des Kernresonanz-Experiments: 1) Radiofrequenz ν 1 = ν L in y-Richtung eingestrahlt, Energie-Übergänge in beide Richtungen angeregt, Anzahl der Übergänge proportional zu Besetzungszahlen, daher überwiegt Absorption gegenüber Emission. Empfängerantenne misst Energie und damit Absorption. Durch kontinuierliche Veränderung der eingestrahlten Radiofrequenz und Registrierung der zugeh. Absorption: alle Resonanzfrequenzen und ihre relativen Intensitäten bestimmt. Die Resonanzfrequenz eines Protons hängt von seiner chemischen Umgebung ab, so viele Frequenzen wie unterschiedliche chemische Umgebungen. 2) Pulsverfahren: alle Frequenzen gleichzeitig als Puls eingestrahlt, Pulsdauer derart gewählt, dass mittlere magnetische Momente der Protonen aus Feldrichtung um 90° gekippt werden und dann eine Präzessionsbewegung ausführen. Unterschiedliche lokale Magnetfelder verursachen mehrere überlagerte Präzessionsfrequenzen ν L, die zu einer oszillierenden Magnetisierung führen. Diese wird registriert, die einzelnen Frequenzen durch Fourieranalyse ermittelt. Intensitäten ergeben die relative Häufigkeiten der jeweiligen chemischen Umgebungen. Vorstellung zum Magnetisierungsumklapp durch Radiofrequenzpuls Radiofrequenzeinstrahlung erzeugt Magnetfeld, das in x-Richtung oszilliert. Es kann als Überlagerung zweier gegenläufiger um die z-Achse rotierender Magnetfelder aufgefasst werden (Bild rechts). Die Komponente B1(l) rotiert mit gleicher Geschwindigkeit und gleichem Richtungssinn wie das magnetische Moment und nur sie kann es beeinflussen. Man betrachtet die Beeinflussung in einem mitrotierenden Koosystem (x’, y’, z), wirksames Feld während des Pulses ist B0+B1(l). Der Radiofrequenzpuls dreht die Momente von der z-Achse weg und synchronisiert sie teilweise auf ihrer Umlaufbahn. Beides zusammen wirkt sich auf die makroskopische Magnetisierung aus. Ein Impuls geeigneter Dauer kippt z.B. um 90° in die y’-Richtung oder um 180°. Die Rückkehr der magnetischen Momente in die Ausgangslage (Relaxation) erfolgt mit 2 charakteristischen Relaxationszeiten: für die Rückkehr in die z-Richtung (T 1, longitudinale oder Spin -GitterRelaxationszeit) und für die Rückkehr zur Gleichverteilung in xy-Ebene T2 (transversale Relaxationszeit oder Spin-Spin-Relaxationszeit) gemäß den Blochgleichungen: M − M0 dM z , =− z dt T1 dM x ′ M = − x′ , dt T2 dM y ′ M ′ =− y dt T2 48 49 Beispiele für NMR – Spektren CH3I 90 MHz 13 1 H - Spektrum C H3OH 22,63 MHz 13 C - Spektrum 50