T URImag 02|2015 TOURIMAG AUSGABE 2/2015 | INTERVIEW 1 Der kostenlose Newsletter zum Thema »Kommunikation und Marketing im Tourismus« unter: www.scmonline.de THEMEN U.A. 03TOURISMUSTALK Manuel Kliese (Visit Norway Deutschland) und Marco Montini (ENIT) über ihre Kommunikationsarbeit in Deutschland 06INTERVIEW Michael Masuch, TUI Deutschland 08 AUS DER PRAXIS Glückswachstumsgebiet Schleswig-Holstein 10 AUS DER PRAXIS Themenjahr 150 Jahre Ringstraße – Kommunikationskonzept Wiener Salon des WienTourismus 12INTERVIEW Jens Huwald (Bayern Tourismus Marketing) 14FACHBEITRAG 10 Thesen zur PR im Tourismus von Günter Exel 16 TOURISMUS START-UP IM FOKUS TripRebel TOURIMAG 2/2015 2 EDITORIAL Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in den letzten fünf Jahren ist in der Tourismus-PR kein Stein auf dem anderen geblieben. So sehen sich PR-Professionals im Tourismus heute mit einer Fülle an neuen Zielgruppen, Medien und Aufgaben konfrontiert. Dabei warten viele neue Herausforderungen. Wie kann man in der Reisebranche im Jahr 2015 noch erfolgreich kommunizieren und die Presseund Öffentlichkeitsarbeit neu ausrichten? Günter Exel hat sich in der aktuellen Ausgabe des TOURImag Gedanken dazu gemacht und diese in zehn Thesen zusammengefasst. Gerade auch die Onlineaktivitäten haben das Spektrum der PR-Arbeit erweitert. Wer vorn dabei sein will, muss die Klaviatur der Social-Media-Kanäle beherrschen. Über die Social-Media-Strategie von TUI Deutschland sprach ich mit Michael Masuch. Ein Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist die Kommunikations- und Marketingarbeit von Destinationen für den deutschen Markt. Im Tourismustalk unterhielt ich mich mit Manuel Kliese von Visit Norway und Marco Montini von ENIT über ihre täglichen Herausforderungen und Ziele, Norwegen und Italien als wichtige Urlaubsdestinationen für die Deutschen weiter auszubauen. Zudem sprach ich mit Jens Huwald von Bayern Tourismus Marketing über die Strategien und Kampagnen Bayerns, junge Zielgruppen für sich zu erschließen. Andrea Gastager hat mit ihrer Image-Kampagne Glückswachstumsgebiet frischen Wind in die Vermarktung von Schleswig-Holstein gebracht und WienTourismus stellt sein Kommunikationskonzept „Wiener Salon“ zum Themenjahr „150 Jahre Ringstraße“ vor. Nicht zuletzt möchte ich Ihnen unseren neuen Intensivkurs Tourismuskommunikation und -marketing vom 8. Oktober bis 12. Dezember in Berlin ans Herz legen, der sich in drei einzeln buchbaren Modulen mit den Themen PR, Marketing und Social Media bzw. Onlinekommunikation im Tourismus beschäftigt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! IMPRESSUM Herausgeberin: Madlen Brückner (V.i.s.d.P.) Vertretungsberechtigter: Lars Dörfel Redaktion: Nicole Diehlmann, Theresa Schulz Steuernummer: 37/171/21334 [SCM] c/o prismus communications GmbH Lehmbruckstr. 24 | 10245 Berlin T: +49(0)30 47 98 97 89 F: +49(0)30 47 98 98 00 [email protected] www.scmonline.de TOURIMAG 2/2015 | TOURISMUSTALK 3 KOMMUNIKATIONSARBEIT VON DESTINATIONEN MANUEL KLIESE (VISIT NORWAY) UND MARCO MONTINI (ENIT) IM INTERVIEW Foto: ©iSTock.com/PJPhoto69 Herr Kliese, warum sollen deutsche Touristen gerade nach Norwegen fahren? Manuel Kliese: Norwegen bietet eine der spannendsten und exotischsten, ursprünglichen und krassesten Landschaften weltweit. Fjorde und Nordlicht, aber auch spannende Städte wie Oslo, Bergen, Trondheim oder Tromsø liefern einen einmaligen Spannungsbogen. Und auch kulinarisch, kulturell und architektonisch hat sich in den letzten Jahren in Norwegen unheimlich viel getan. So viel, dass führende Portale wie Lonely Planet und tripadvisor norwegische Ziele regelmäßig in Top-Positionen der weltweiten „Must sees“ einordnen! Aktuell genießen wir on top noch die günstigen Rahmenbedingung einer sehr schwachen Krone zum starken Euro. Das hat Reisen nach Norwegen innerhalb des letzten Jahres mittlerweile um 20% günstiger gemacht. Ob Strandurlaub, Kultur oder Kulinarik – deutsche Touristen lieben Italien. Worin liegen die besonderen Herausforderungen Ihrer aktuellen Kommunikationsarbeit, Herr Montini? Marco Montini: Italien ist noch immer das Sehnsuchtsland Nr. 1 der Deutschen. Seit Goethes Italienreise sind deutsche Urlauber von der italienischen Kultur, Sprache und dem italienischen Lebensgefühl fasziniert. Als Italienische Zentrale für Tourismus ist es uns wichtig, dieses traditionelle Italienbild zu bewahren und zu pflegen und darüber hinaus auch das junge, moderne, weltoffene Italien zu präsentieren. Im Expo-Jahr 2015, in dem mehr als 20 Mio. Besucher zur Weltausstellung erwartet werden, ist es unserer Ansicht nach gelungen, dieses Bild einer breiten Öffentlichkeit zu transportieren. Das Motto der Expo lautet ja „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ und greift auf diese Weise das Thema Nachhaltigkeit auf. Italien stellt hier unter Beweis, dass es aufgrund seines einzigartigen touristischen Angebots mit Fokus auf Strandurlaub, Kunst & Kultur sowie Önogastronomie auch mühelos den Anknüpfungspunkt zu innovativen Themen und Projekten herstellen kann. So ist Italien beispielsweise auch die Heimat der Slow-Food-Bewegung, die bereits 1986 im piemontesischen Bra seinen Anfang nahm und einen wichtigen Platz auf der Expo 2015 in Mailand einnimmt. Der Tourismussektor trägt in Italien stark zur Wirtschaftsleistung und Beschäftigung bei. Dennoch sagt man, das Potenzial sei bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Infrastruktur, Kompetenzgerangel der Regionen, Organisationsdefizite – worin sehen Sie Nachholbedarf und was sind Ihre Pläne bis 2020? Marco Montini: Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor unseres Landes. Hier gilt es, dass wir uns bis 2020 neuen Herausforderungen stellen und uns auch gegen Mitbewerber durchsetzen. In der Vergangenheit ist uns dies gut gelungen: Die vom italienischen Statistikamt ISTAT bestätigten Zahlen der touristischen Ankünfte in Italien 2013 sorgen für eine äußerst positive Bilanz, da fast alle Quellmärkte in der Gebietsdirektion von ENIT Frankfurt Zuwächse verbuchten. Aus Deutschland kamen 2013 so viele Urlauber wie nie zuvor, so dass der Rekord von mehr als 10 Millionen Ankünften im Jahr 2012 noch einmal übertroffen wurde: 10.329.271 Millionen Ankünfte (+1,3%) und 52.224.949 Millionen Übernachtungen (+ 0,97 %) wurden für 2013 registriert. Auch wenn das italienische Statistikamt noch keine definitiven Zahlen für das gesamte Reisejahr TOURIMAG 2/2015 | TOURISMUSTALK 4 2014 veröffentlicht hat, stehen die Zeichen gut, dass sich die Ankünfte aus den deutschsprachigen Ländern und Benelux auf hohem Niveau gehalten haben. Italien ist mit seinen 20 Regionen und seiner Geografie eines der vielfältigsten Reiseziele, das auch für erfahrene Italienurlauber immer wieder Neues bereithält. Das macht nicht zuletzt die Faszination an unserem Land aus. MARCO MONTINI ist seit 1978 bei ENIT- Agenzia Nazionale del Turismo tätig. Er war von 2005 bis 2011 und dann wieder seit 2013 Direktor für die deutschsprachigen Länder, Benelux und Mitteleuropa bei der Italienischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt am Main. Herr Kliese, Sie arbeiten daran, die klassischen Norwegenziele wie Reisen zu den Fjorden und Lofoten, zum Nordkap und eine Hurtigruten-Seereise zu erweitern und somit den Tourismus als starken Wirtschaftszweig und als Alternative zur schwächelnden Energiewirtschaft zu stabilisieren. Wie schaffen Sie es, Norwegentouristen auch für Themen wie z.B. Kultur, Food und Architektur und andere Orte zu begeistern? Manuel Kliese: Reiseentscheidungen werden individueller und diversifizierter getroffen. Eine Destination muss thematisch mehr als „reason to go“ bieten, als nur das eine oder andere Highlight. Es geht in unserer Kommunikation darum, Norwegen mit Inhalten, Stories und den vielen weiteren Aspekten wie Lebensqualität, Genuss, Kultur anzureichern und das Bild zu erweitern, so dass mehr Zielgruppen unser Land in ihren „relevance set“ für eine Reiseentscheidung aufnehmen. Dies, wo es geht, mit existierenden, starken Marken wie etwa Hurtigruten und Fjord-Norwegen. Zudem wollen wir Nation-Branding-Aspekte aus anderen Teilbereichen nutzen, um das weithin schon jetzt positive Image Norwegens für den Tourismus zu nutzen – genauso aber auch die Nation Brand Norwegens durch ein sehr begehrtes Tourismusprodukt aufzuladen. Herr Montini, Sie haben auch in diesem Jahr wieder den Premio ENIT für die besten Medienbeiträge über das Reiseland Italien verliehen – nun schon zum 21. Mal. Wie hat sich in den letzten Jahren die Berichterstattung über das Reiseland Italien in den deutschen Medien verändert und was bedeutet dies für Ihre Medienarbeit? Marco Montini: Die einzigartige Medienlandschaft Deutschlands und das breite Angebot an Verlagen, Zeitungen und Zeitschriften machen es immer wieder spannend, die Beiträge über das Reiseland Italien für unseren jährlich stattfindenden Premio ENIT zu sichten und zu bewerten. Schön ist es zu sehen, wie auch unbekanntere Regionen von Journalisten und Bloggern berücksichtigt werden. Die diesjährige Preisträgerin in der Kategorie „Bester Travel Blog“, Claudia Schulte, beschäftigt sich in ihrem Blog-Beitrag beispielsweise mit der Stadt Matera in der noch unbekannteren süditalienischen Region Basilikata, die 2019 europäische Kulturhauptstadt wird. Im Vergleich zu früher, als es vorwiegend Reiseführer und Zeitungsberichte gab, ist das Medienangebot heute viel größer und der Trend geht zur crossmedialen Nutzung. Was unterscheidet Ihre PR-Arbeit von der anderer Unternehmen? Worin sehen Sie die wichtigsten Ziele Ihrer täglichen PR-Arbeit und welche Maßnahmen wenden Sie an, um diese zu erreichen? Manuel Kliese: Bezüglich der Inhalte kommunizieren wir einen breiteren Mix an Themen und relevanter Informationen, z.B. auch Wirtschaftsnews zum Tourismus oder relevante gesellschaftliche Themen – nicht nur die klassische Tourismuskommunikation. Ansonsten gibt es sehr viel Aktivität bei Pressebesuchen und Recherchereisen – Norwegen hat so viel zu bieten und gilt als so exotisch und interessant, dass wir hier in hohem Maße relevante Journaillie im Land willkommen heißen können. Marco Montini: Unsere Aufgabe ist die Promotion der Destination Italien, die wir auf unterschiedliche Weise umsetzen. In der PR informieren wir über die verschiedenen touristischen Angebote der Regionen und vermitteln zwischen Journalisten und Bloggern und den italienischen Regionen, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Unser Ziel ist es, Journalisten und Blogger bestmöglich darin zu unterstützen, ein facettenreiches Italien zu präsentieren, das auch unbekanntere Gegenden und Regionen mit einschließt. Mit Roadshows, Presse- Events, Educational Tours, unserem Newsletter, unserer Website, Social Media-Kanälen und Dr. Andreas Binzenhöfer nicht zuletzt Messepräsenzen auf führenden Touristikmessen möchtenDATEV wir dieses Bild den deutschen Medienvertretern nahebringen und zeigen, wie vielfältig, gastfreundlich und weltoffen Italien ist. Nicht nur der Tourismus hat sich verändert, sondern auch die damit verbundene Kommunikation. Eine anspruchsvolle, digital versierte Zielgruppe möchte auch von Tourismusmarken zeitgemäß angesprochen werden. Welche Strategie verfolgen Sie in Ihrer Kommunikation mit Ihren Zielgruppen? Thorsten Cöhring Detecon TOURIMAG 2/2015 | TOURISMUSTALK 5 MANUEL KLIESE ist seit Oktober 2014 Leiter von Visit Norway in Deutschland mit Sitz in Hamburg. Der gelernte Kaufmann hat berufliche Stationen im arktischen Spitzbergen, bis 2010 bei der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH sowie anschließend und bis 2012 bei der AHK Norwegen in Oslo belegt. Vor seiner Tätigkeit bei Visit Norway hatte er verschiedene leitende Positionen bei der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) inne. Marco Montini: Digitale Kommunikation ist ein neuer Schwerpunkt unserer tagtäglichen Arbeit. Seit September 2013 haben wir die neue Facebook-Fanpage www.facebook. com/EntdeckeItalien ins Leben gerufen, die Italien-Liebhaber täglich mit neuen Postings neugierig machen soll. Darüber hinaus sind wir auch auf anderen Social-Media-Kanälen wie Twitter und Pinterest präsent und sorgen so für die nötige Streuung unserer Inhalte. Neben dem tagtäglichen Content -Marketing arbeiten wir auch vermehrt mit deutschen Reisebloggern zusammen; so haben wir bereits Blogger-Reisen z.B. nach Turin und nach Friaul-Julisch Venetien realisiert. Wichtig für die Gewinnung neuer Zielgruppen ist auch die Kooperation mit Partnern aus anderen Branchen. So haben wir in den vergangenen Jahren mehrere Co-Marketing-Aktionen durchgeführt, die auf das Made in Italy gesetzt haben. Manuel Kliese: Unsere Zielgruppen und die Struktur von Marketingkommunikation in Deutschland verlangt für eine gut funktionierende Kampagnenarbeit nach wie vor einen Mix aus On- und Offline-Kanälen. Bei unserer digitalen Werbung spielen neue Werbeformen, sowohl mobil als auch stationär, eine große Rolle, die bildstark inspirieren und zum Storytelling sowie buchbaren Angeboten hinleiten. Digital triggern insbesondere Formate, die Video oder animierte GIF/ Cinegraphs nutzen. Norwegen punktet im first contact vor allem visuell! Ansonsten haben wir in eine völlig neue Webpräsenz unter visitnorway.com investiert, die ab 1.1.16 auf ganz andere Weise als bisher kommuniziert und online noch für sehr viel mehr Inspiration und Relevanz sorgen wird. Welche Ziele haben Sie sich in Deutschland für Italien bzw. Norwegen gesetzt? Marco Montini: Wir möchten unsere Stellung auf dem Reisemarkt halten und ausbauen und werden dieses Ziel zusammen mit den italienischen Regionen für die nächsten Jahre anvisieren. Manuel Kliese: Nachhaltig das Image Norwegens anzureichern und damit mittel- bis langfristig den Change von einem großen, nicht mehr dynamischen Volumenmarkt zu einem Wachstumsmarkt zu erreichen. Ein jährliches Wachstum von 2-5 % würde die heute schon solide Position als Auslandsmarkt Nr. 1 im Incoming noch deutlich ausbauen können. JETZT NORWEGENS NORDLICHT LIVE ERLEBEN! Dr. Andreas Binzenhöfer DATEV Fotos: © Yngve Olsen Sæbbe / www.nordnorge.com / Tromsø, SAS STARTEN SIE MIT SAS ZUM NATURSPEKTAKEL: DÜSSELDORF – TROMSØ UND ZURÜCK AB 209 € Buchen Sie unter www.flysas.de * Preis für einen Hin- und Rückflug von Düsseldorf über Oslo nach Tromsø bei Buchung unter flysas.de. Begrenzte Kapazität und Verfügbarkeit der günstigsten Preise. Thorsten Cöhring Detecon TOURIMAG 2/2015 | INTERVIEW 6 INSPIRATION, DIALOG, ÜBERRASCHUNG & ZIELGRUPPENGERECHTE ANSPRACHE SOCIAL-MEDIA-STRATEGIE BEI TUI: Interview mit Michael Masuch, TUI Deutschland über Social-Media-Aktivitäten Laut einer Markenanalyse von webguerillas ist TUI aktuell der aktivste Reiseveranstalter im Social Web. Auf Facebook, Twitter und youtube wird TUI am stärksten wahrgenommen. Hohe Interaktion, schnelle Reaktionszeiten, viele Postings und eine große Community tragen als Faktoren dazu bei. Wie schaffen Sie das? Welche Strategie liegt dahinter? Michael Masuch: TUI verfolgt im Bereich Social Media eine langfristige Strategie zum Aufbau und Ausbau von Kundenbeziehungen. Eine Mischung aus Inspiration und Dialog sowie überraschenden Elementen und eine zielgruppenadäquate Ansprache sind Kernelemente dieses Strategieprogramms „Road2Social“. Zur Erreichung eines entsprechenden Qualitätsniveaus in den sozialen Kanälen wurden dabei sowohl Prozesse als auch Services (wie zum Beispiel die Beantwortung von Fragen in Facebook und Twitter) angepasst und professionalisiert. Gleichzeitig wurden Contentproduktionen und die Kommunikation im Social Web an die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen angepasst. Ziel ist es, diese Inhalte für die richtige Zielgruppe im richtigen Kanal mit der höchsten Relevanz verfügbar zu machen. Mit Bewegtbild erreichen Sie eine besonders gute Viralität? Wie erklären Sie sich den hohen Buzz auf youtube? Michael Masuch: Bewegtbild nimmt bei TUI einen kontinuierlich wachsenden Stellenwert ein. In der Kampagnenplanung werden mittlerweile stets auch Bewegtbild-Inhalte integriert und in verschiedene Kanäle übersetzt. Wichtig dabei ist, die verschiedenen sozialen Medien zu vernetzen und nicht für sich zu betrachten. So wird die Sichtbarkeit und Verbreitung von Videos gesteigert. Bspw. sind Twitter und Instagram hervorragend für den Einsatz von Influencern geeignet, um die Viralität weiter zu erhöhen und somit den Buzz auf YouTube zu stärken. Zumeist sind digitale Influencer auch nicht nur auf einem Kanal zu finden und stärken damit den Buzz zusätzlich von mehreren Seiten. Zum Jahreswechsel hat TUI seinen neuen internationalen Markenclaim „Discover your smile“ mit einer großen Social-Media-Aktion eingeführt, die auch offline gespielt wurde. Können Sie etwas zum Erfolg dieser Kampagne sagen? Michael Masuch: Die Einführungskampagne des Claims „Discover your smile“ hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Auch oder vor allem im Social-Media-Bereich haben wir dabei die Erfolgskennzahlenwerte deutlich übertroffen. Ein Teil dieser Erfolgswerte können in der „Facebook Sucess story“ eingesehen werden (https:// www.facebook.com/business/success/tui2). So konnten in der begleitenden Studie repräsentativ nicht nur der Claim auf ein Bekanntheitsniveau von fast 30% gehoben werden, sondern die Werbeerinnerung und Kampagnenbekanntheit im Wert sogar verdoppelt werden. Mit welchen konkreten Kommunikationsmaßnahmen schaffen Sie es, sich weiter zu profilieren und sich von Ihren Wettbewerbern in der Tourismusbranche abzugrenzen? Und wie zahlen diese auf Ihre Reputation ein? Michael Masuch: Social-Media-Maßnahmen sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Regel- und Kampagnenkommunikation der TUI Deutschland. Wir definieren darüber hinaus jedes Jahr neue Services für unsere Kunden, die unter Nutzung der Social Kanäle die Sichtbarkeit der Marke TUI in eben den sozialen Netzwerken erhöhen. Sei MICHAEL MASUCH ist seit 2013 Head of Social Media bei der TUI Deutschland GmbH. Nach seiner Ausbildung im Reisebüro sowie einem BWL/Tourismus-Studium war er einige Jahre im Bereich Strategie Europa Mitte und Inhouse Consulting der TUI Deutschland GmbH tätig. In der Funktion als geschäftsführender Gesellschafter leitete er im Anschluss sechs Jahre die Mediaagentur BlueSky Media. TOURIMAG 2/2015 | INTERVIEW es durch den Kundendialog und -service auf Facebook und Twitter, „Photowalks“ durch die Ferienanlagen oder „Social Walls“ in unseren Hotels. Gleichzeitig verstärken wir die Zusammenarbeit mit Influencern wie Bloggern, YouTubern oder Instagramern, die in Deutschland populär sind und zu unserer Marke passen. Hierdurch erreichen wir eine höhere Sichtbarkeit im relevanten Kommunikationsumfeld neuer Zielgruppen. Die Kombination aus Service, inspirierenden Inhalten und Kooperationen erhöht dabei die Reputation der TUI deutlich. Erst kürzlich beschrieb der prreport Ihren neuen Newsroom als contentgetriebenen Erlebnisplatz der hauseigenen Markenwelt. Was verbirgt sich dahinter? Michael Masuch: Auf dem Newsroom fließen alle Social-Media-Kanäle und Presseinhalte zusammen. So finden die Nutzer, wie beispielsweise Kunden, Bewerber und Journalisten, die aktuellen Neuheiten auf einen Blick direkt auf der Startseite. Die Webseite ist außerdem im Responsive Design erstellt, das heißt, dass die Inhalte optisch an die Geräte angepasst werden, mit denen der Nutzer sie aufruft (zum Beispiel Handy, Tablet oder PC). Was unterscheidet die Kommunikationsarbeit eines Tourismusunternehmens von der für andere Branchen? Michael Masuch: Die Architektur der Kommunikationsarbeit im Social-Media-Bereich ist in einem Touristikunternehmen im Grunde ähnlich zu anderen Branchen. Einen relevanten Unterschied macht jedoch die Reaktionsnotwendigkeit auf Geschehnisse in Urlaubsländern, auf die in den meisten Fällen sehr schnell reagiert werden muss. Hierzu haben wir bei der TUI nicht nur ein Global Monitoring System, welches uns eine schnelle Reaktionsmöglichkeit bietet, sondern seit gut einem Jahr auch ein sogenanntes „Listening Center“ für die Social-Media-Kommunikation. Dieses informiert uns direkt über den Status Quo bestimmter Themen und aktuelle Veränderungen. Dadurch sind wir in der Lage, schnell auf neueste Geschehnisse zu reagieren. Die dahinter liegenden Prozesse erlauben uns eine Reaktion rund um die Uhr – 24/7, 365 Tage im Jahr. DIE KOMBINATION AUS SERVICE, INSPIRIERENDEN INHALTEN UND KOOPERATIONEN ERHÖHT DIE REPUTATION DER TUI DEUTLICH. Michael Masuch 7 TOURIMAG 2/2015 | AUS DER PRAXIS 8 GLÜCKSWACHSTUMSGEBIET SCHLESWIG-HOLSTEIN Foto: ©TA.SH Die Image-Initiative „Glückswachstumsgebiet“ beruht auf einem neuen Marketing-Konzept. Getragen wird sie von einer Mitmachkultur, die alle Marketingorganisationen im Urlaubsland Schleswig-Holstein sowie Partner aus der Tourismusbranche, Einheimische und Gäste einbezieht. Überreicht man einem Menschen ein Geschenk, so macht das auch den Schenkenden glücklich. Dieses Phänomen nutzt die Initiative mit dem Prinzip ‚Glück teilen‘: Ob am Strand, in der Natur oder in der Stadt – überall kann man Glück erforschen. Stärkung der Nebensaison als Teil der Tourismusstrategie Die Image-Initiative ist Teil der Tourismusstrategie 2025, mit der sich das Land ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt hat: Bis zum Jahr 2025 soll die Zahl der statistisch erfassten Hotelübernachtungen auf 30 Millionen steigen (Stand 2014: 26,3 Mio.), der Bruttoumsatz im Tourismus soll sich um 30 Prozent auf 9 Milliarden Euro erhöhen (Stand 2012: 6,9 Mrd. Euro). Dazu will Schleswig-Holstein mindestens den dritten Platz unter den Bundesländern mit der höchsten Gästezufriedenheit erreichen (Stand 2013: Rang 7). Dabei spielt vor allem die Entwicklung in der Nebensaison eine Rolle. Schleswig-Holstein ist mit seiner einzigartigen Natur zu allen Jahreszeiten eine Reise wert. Diese Botschaft trägt die Initiative Glückswachstumsgebiet ins Land und über die Grenzen hinaus. Wind und Wetter ziehen immer mehr Gäste in den Norden Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH) setzt dabei auf Wetter, Wind und das Glück, das Urlauber speziell in der Nebensaison im echten Norden erleben. Bei der Bildsprache verzichtet die TA.SH bewusst auf Motive aus früheren Marketingansätzen: Klischees wie Rapsfelder, immerwährender Sonnenschein und Bilder von strahlenden Fotomodellen werden ersetzt durch Glücksmomente wie einen rauen Wind an der Ostsee oder ein Matschbad im Wattenmeer. „Das spricht unsere Gäste in einer modernen Sprache an“, sagt Andrea Gastager, Geschäftsführerin der TA.SH. Die hervorragende Entwicklung des Tourismus im Jahr 2014 bestätigt diesen Ansatz: Die Zahl der Übernachtungen hat im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent zugenommen. Diese Steigerung ist in der Vor- und Nachsaison entstanden. Das zeigt: Schleswig-Holstein als Urlaubsland wird unabhängiger von der Sommersaison. Mitmachkultur bringt frische Ideen hervor Das Besondere an der Marketing-Initiative ist eine neue Kultur des Mitmachens. Das Prinzip: Tourismusexperten und Leistungsträger aus dem ganzen Land entwickeln gemeinsam Ideen und beteiligen sich an der Initiative. Dazu gehören neben den Tourismusmarketing Organisationen Nordsee Tourismus GmbH, Ostsee-Holstein Tourismus e.V., Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V., Herzogtum Lauenburg Marketing & Service GmbH und Marketingkooperation Städte Schleswig-Holstein e.V. auch der Tourismusservice Fehmarn sowie die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH. Ebenfalls beteiligt sind Partner aus Hotellerie und Gastronomie, Kultur und Freizeitwirtschaft sowie Natur und Umweltschutz. In einer Workshop-Reihe haben alle Partner gemeinsam glückshormonauslösende Produkte und Angebote erarbeitet. Mehr als 750 Ideen sind auf diese Weise entstanden. Die 30 besten Ideen finden TOURIMAG 2/2015 | AUS DER PRAXIS Sie auf der Website Glückswachstumsgebiet. Umsetzung: das Glückswachstumsgebiet nimmt Gestalt an ANDREA GASTAGER ist seit Juni 2014 Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH, der landesweiten Marketingorganisation des Landes Schleswig-Holstein. Die ausgebildete Touristikfachwirtin war zunächst als stellvertretende Geschäftsführerin des Kur- und Verkehrsverein e.V. tätig. Im Jahr 2000 wechselte sie als Marketingleiterin der Lübeck und Travemünde Tourist-Service GmbH, 2007 übernahm sie die Geschäftsführung der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH sowie in dieser Zeit auch die Geschäftsführung und den Vorsitz der Marketingkooperation Städte in Schleswig-Holstein e.V. (MakS). Deinen Werkstattblick in den Umsetzungsprozess zeigt das Ideenbuch, mit dem die TA.SH Beispiele für neue Angebote, Events und Installationen vorstellt. Das Buch soll Lust machen, sich an der Gestaltung des Glückswachstumsgebiets zu beteiligen. Einige Ideen sind bereits umgesetzt oder in der Planungsphase – etwa das Museums-Speed-Dating in Lübeck: Innerhalb einer Stunde präsentieren das Buddenbrookhaus, das Willy-Brandt-Haus, das Günter-Grass-Haus und das Behnhaus/ Drägerhaus mit einem ausgewählten Exponat die ganze Leidenschaft und Besonderheit des jeweiligen Museums. Hohe Aufmerksamkeit für den Blog ‚Glücksküstenschnack‘ Ein kreatives Projekt hat die TA.SH zum Start ihrer Initiative auf den Weg gebracht: Seit Juni 2014 reist Geschäftsführerin Andrea Gastager mit ihrem Team durch Schleswig-Holstein und berichtet auf dem Urlaubsblog ‚Glücksküstenschnack‘ über ihre Eindrücke und Erlebnisse. Spontan, persönlich und direkt teilen die Blogger der Tourismus-Agentur auf dem ‚Glücksküstenschnack‘ ihre Tipps, Fotos und Videos aus dem Urlaubsland. „Hier zeigen wir auch viele Besonderheiten und Glücksmomente, die Schleswig-Holstein speziell in der Nebensaison bietet“, sagt Andrea Gastager. Die Idee kommt an: Über 30 000 Besuche und 100 000 Seitenaufrufe haben die TA.SH überzeugt, die ursprünglich geplante Begrenzung von einem Jahr aufzuheben und weiter zu bloggen. Geteiltes Glück: neuer Messestand und Smartphone-App Auf Reisemessen und Veranstaltungen präsentiert sich das Land mit einem beweglichen Glücksort, der die Werte des echten Nordens abbildet. Mit modular kombinierbaren Elementen aus Naturmaterialien und einer Videoleinwand zeigt sich Schleswig-Holstein modern und naturverbunden. Seit dem Frühjahr 2015 testen die TA.SH und ihre Partner zudem eine Smartphone-Applikation. Die App ermöglicht es, besondere Glücksorte und Erlebnisse digital mit der Kamera der Smartphones festzuhalten. Auf dem Bild markiert der Nutzer seinen Ort mit dem Glücksspot und teilt ihn über die App mit anderen. Dank der Geokoordinaten lassen sich diese Glücksmomente auf dem Internetportal ‚Glückswachstumsgebiet‘ nacherleben. Nach der Pilotphase soll die App im Herbst 2015 für jeden kostenlos zum Download bereitstehen. Das Portal wird schrittweise erweitert. Es bietet Informationen zur Philosophie der Initiative sowie Angebote und Produkte. „Marketing von oben herab funktioniert nicht. Dafür sind unsere Gäste viel zu medienaffin“, so die TA.SH Geschäftsführerin. „Deshalb nutzen wir neben der App auch die Social Media Kanäle, um auf Augenhöhe mit ihnen zu kommunizieren, also nicht nur zu senden, sondern auch zu empfangen.“ Positive Reaktionen und öffentliche Diskussion zur Initiative Die Initiative „Glückswachstumsgebiet“ hat dem Urlaubsland viel Aufmerksamkeit und positive Resonanz in der Öffentlichkeit eingebracht. Zum Start lobten die Kieler Nachrichten die Initiative als „authentisch, ungekünstelt“. Der Ansatz sei „mutig“ und absolut passend für den echten Norden. Der SH:Z titelte „Der Norden erfindet sich neu“ und kommentierte zur Präsentation der ersten Ideen „Bravo, das ist ein toller Aufschlag.“ 9 TOURIMAG 2/2015 | AUS DER PRAXIS KOMMUNIKATIONSKONZEPT 10 „WIENER SALON“ DES WIENTOURISMUS ZUM THEMENJAHR „150 JAHRE RINGSTRASSE“ Foto: ©WienTourismus / Verena Melgarejo Wien verbindet imperiales Flair mit aufregend junger Kreativität. Bereits um 1900 zählte die Stadt zu den wichtigsten Zentren der Literatur, Bildenden Kunst, Architektur, Wissenschaft und Musik. Kreativer Treffpunkt und Geburtsstätte vieler Ideen waren die Salons der Ringstraßenpalais an der Wiener Ringstraße. Sie zählten zu den wichtigsten gesellschaftlichen Drehscheiben der Stadt und leisteten eine wertvolle Kulturarbeit. Eingebettet in ein Europäisches Netz entstanden hier Verbindungen von Kunst, Literatur, Musik, Theater und Politik, die über nationale Grenzen hinweg Orte der Verständigung entstehen ließen. Zum 150. Geburtstag der Wiener Ringstraße stellte WienTourismus diese Entwicklung in den Fokus einer Kampagne. Ziel war es, Wiens Position als weltoffene, moderne Kunst- und Kulturmetropole zu festigen und die Stadt international über einen Zeitraum von einem Jahr mittels einer B2B-Kampagne inklusive wichtiger B2C-Aspekte zu bewerben. Eine Berichterstattung in sämtlichen Mediengattungen zum Jubiläum, zur Veranstaltungsreihe und zum Buch, welches anlässlich des Jubiläums erschien, sollte eine breite Zielgruppenansprache sicherstellen. Die internationale Reisebranche wurde detailliert über das Jubiläumsjahr informiert und deren Kunden zur Produktwahl „Wien-Reise“ aktiviert. Zu diesem Zweck wurden auch Packages zum Themenjahr aufgelegt. Den Rahmen zum Themenjahr bildete die Event-Serie „Wiener Salon – 150 Jahre Ringstraße“ in Verbindung mit dem Buchprojekt „1865, 2015. 150 Jahre Wiener Ringstraße. Dreizehn Betrachtungen“. Dabei inszeniert WienTourismus das imperiale Flair der Ringstraße im jungen, kreativen, künstlerischen Rahmen des Wiener Salons. Das Buch WienTourismus hat 13 internationale Autoren und Autorinnen eingeladen, zum Jubiläum literarische Beiträge zu verfassen. Herausgekommen sind persönliche Texte, die in der Muttersprache und in Deutsch zusammengefasst wurden. Das Buch umfasst 192 Seiten, illustriert mit 13 Bildern und Zitaten von Wiener Persönlichkeiten und erschien im März 2014 im deutschsprachigen Buchhandel, online sowie als eBook und Hörbuch. Die Texte sind auf http://ringstrasse2015.info in der Landessprache als Lese-und Hörprobe verfügbar. Die Eventreihe Das Format „Wiener Salon“ bildete den Rahmen der Eventserie, dessen Programm marktspezifisch adaptiert wurde. Zum Aperitif wurde der für das Jubiläum kreierte Ringstraßen-Cocktail „Sound of the Ring“ serviert, der Gewinner eines Wettbewerbs, zu dem Schlumberger, die Vienna Bar Community und WienTourismus aufgerufen hatten. Die Musik „Ring-Remix“ von sound:frame wurde speziell für die Events zusammengestellt und kombiniert Wiener Elektronik mit wienerischen Zitaten aus den letzten 150 Jahren. Neben dem Imagefilm zum Themenjahr präsentierten die AutorInnen und teils Schauspieler eine Lesung ihres Buchtextes. Das Rahmenprogramm des Künstlers Luis Casanova Sorolla gab eine Kunstperformance mit Wiener Staatsballetttänzerinnen zur eigens komponierten Musik von Carlos Pino zum Besten. Dabei griff er die Vorstellung junger Kunst wieder auf, einen der wichtigsten Aspekte des Salons. TOURIMAG 2/2015 | AUS DER PRAXIS NIKOLAUS GRÄSER ist Medienmanager bei WienTourismus und kümmert sich schwerpunktmäßig um die Märkte Zentralund Osteuropa. Jüngst zeichnete er im Zuge des Eurovision Song Contest für die internationale Kommunikation und Pressearbeit des WienTourismus verantwortlich. Das Event wurde in 15 Märkten umgesetzt: Deutschland, Berlin: Delight Rental Studios in der Backfabrik, Japan, Tokio: Daikanyama T-Site Garden Gallery, Türkei, Istanbul: The Sofa Hotels & Residences, Kanada, Toronto: Privathaus eines Unternehmerpaars, England, London: W Hotel Leicester, WYLD Night Club, Russland, Moskau: White Loft, Frankreich, Paris: Hotel Salomon de Rotschild, Ungarn, Budapest: Festetics Palota, Schweiz, Zürich: Villa Tobler, Polen, Warschau: Czuły Barbarzyńca, Italien, Mailand: Spazio Anniluce, Tschechien, Prag: Lobkowiczký Palais in der Prager Burg, Australien, Sydney: Harry Seidler Apartment, Spanien, Madrid: Hotel de Las Letras , USA, San Francisco: Ritz-Carlton San Francisco. Es fanden weitreichende Berichterstattungen (Print, Radio, TV und Online) über das Themenjahr statt. In einigen Ländern gab es exklusive Vorabdrucke der entsprechenden Texte (z.B. in der deutschen „Die Welt am Sonntag“, der österreichischen „Die Presse“, sowie im japanischen Magazin „Scapes“). Die gesamte Medienreichweite kann noch nicht ermittelt werden, da viele Aktivitäten bei den Wiener Salons initiiert wurden und derzeit laufen. Es nahmen an den Events rund 900 Personen teil. Wien positionierte sich damit erneut als weltoffene, moderne Stadt und als intellektuelle Kunst- und Kulturmetropole im Herzen Europas. Die Evaluation erfolgt durch das Medienaufkommen in Presse und Fachpresse und dessen Reichweite in strategischen Märkten wie Deutschland, Japan, Türkei, Kanada, England, Russland, Frankreich, Ungarn, Polen, Italien, Tschechien, Australien, Spanien, der Schweiz und den USA. Dafür wurde das Themenjahr über verschiedenste Kanäle bereits im Voraus kommuniziert: Gruppenpressefahrten, Newsletter, FamTrips, Online und Print Marketing Kampagnen, wie Banner und Inserate sorgten für eine breite Aufmerksamkeit. Foto: ©WienTourismus / Verena Melgarejo 11 TOURIMAG 2/2015 | INTERVIEW 12 BAYERN – EINFACH ANDERS Foto: ©bayern.by Sie haben mit „Bayern – einfach anders“ 2014 eine neue Kampagne gestartet, mit der sie vor allem junge Zielgruppen für das Bundesland Bayern begeistern möchten und das junge Gesicht Bayerns zeigen wollen. Was hat Sie zu dieser Kampagne motiviert? Jens Huwald: Die Kampagne richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 29 Jahren, die ihre Reiseentscheidungen selbstständig treffen und individuell oder in kleinen Gruppen reisen. Bayern ist spannend und hat schon jetzt für ein jüngeres Publikum viel zu bieten. Wir wollten kein neues Produkt entwickeln, sondern vorhandene Angebote in den für die Zielgruppe relevanten Medien herausstellen. Deshalb haben wir es uns mit der Imagekampagne „Bayern – einfach anders“ zur Aufgabe gemacht, junge Reisende für Bayern zu begeistern und als angesagte und attraktive Urlaubsdestination zu positionieren. Der Fokus der Marketingmaßnahmen liegt deshalb jenseits der klassischen touristischen Botschaften, sondern in erster Linie darauf, das junge Gesicht Bayerns zu zeigen. Wie unterscheidet sich diese Imagekampagne von den bisherigen? Jens Huwald: Die Imagekampagne unterscheidet sich von anderen Kampagnen der by.TM insofern, dass wir uns anderer Marketingmaßnahmen bedienen und die Ansprache der jüngeren Zielgruppe über andere Kanäle erfolgt, als in der klassischen Vermarktung unserer Dachmarke Bayern. So findet „Bayern – einfach anders“ in erster Linie online statt. Auf der Webseite www.bayern-einfach-anders. de und in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter. Angesprochen werden Jugendliche, die ihren Urlaub gerne aktiv gestalten und viel erleben – entweder bei Outdoor-Angeboten in der Natur oder bei Städtetrips. Sie sagen, Sie entwickeln mit dieser Kampagne keine neuen Angebote, sondern bedienen sich nur neuer Medien, die für die Zielgruppe relevant sind. Sie kommunizieren dort, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält – das ist online. Wie wurde die Kampagne bisher bei Ihrer Zielgruppe aufgenommen und sind Sie mit der Interaktion zufrieden? Sehen Sie schon erste Erfolge auf der Nachfrageseite? Jens Huwald: Der Launch der Webseite fand im Sommer 2014 statt. Zeitgleich ging auch die Facebook-Seite online und kurze Zeit später unsere Twitter- und Instagram Accounts @iambavaria. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Fangemeinde auf Facebook größer. Das Interesse an den Staffelaccounts @iambavaria wächst auch jetzt weiter an. Die Statistiken geben ebenfalls Aufschluss darüber, dass wir mit „Bayern – einfach anders“ genau die Zielgruppe erreichen, die wir auch erreichen wollen. Das gibt unserer Kommunikationsstrategie natürlich Rückenwind und wir sind sehr zufrieden. Mit den Zugriffszahlen auf die Webseite sind wir ebenfalls zufrieden. Einige unserer Artikel zu Nischenfestivals haben bereits mehr Zugriffszahlen als die Seiten der Festival-Veranstalter. Sie gehen in den Social Media auch neue Wege, die bereits andere wie VisitSweden beschritten haben – sie geben Ihren Instagram- und Twitter-Account in fremde Hände? Welche Idee steht dahinter? Geben Sie uns einen kurzen Einblick in Ihre Social-Media-Strategie! Jens Huwald: Unsere Social Media Strategie ist natürlich neben der Webseite ein weiterer Schwerpunkt in der Kommunikation. Mit den Staffel-Accounts @iambavaria auf Twitter und Instagram kommen Persönlichkeiten aus Bayern zu Wort, die authentisch neue Facetten Bayerns kommunizieren. Die Charaktere wechseln alle zwei Wochen. TOURIMAG 2/2015 | INTERVIEW JENS HUWALD ist seit 2012 Geschäftsführer Kommunikation und war von 2005 bis 2011 Leiter Public Relations und Unternehmenskommunikation bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH. Zuvor war er bei der Omnicom-Agenturgruppe und bei BSMG Worldwide Deutschland/Weber Shandwick tätig, Das kann ein hipper Bierbrauer sein, der einen Blick in seine Arbeit und sein Leben gibt oder eine Nachwuchsband, die live von einem großen bayerischen Festival berichtet. Der Blick vor und hinter die Kulissen soll damit garantiert werden und das Interesse der Jugendlichen auf Bayern lenken. Das funktioniert sehr gut und wir haben keine Probleme, neue Menschen für dieses Projekt zu begeistern. Dass die Accounts gut funktionieren, zeigen auch die Zahlen. Vor allem auf Instagram ist die Zahl unserer Abonnenten in den letzten Monaten stark angestiegen. Auch auf Facebook nutzen wir Instagram-Bilder sehr gerne, um die Authentizität der Kampagne sichtbar zu machen. Wir wollen Schnappschüsse aus dem echten Leben der Jugendlichen in Bayern zeigen. Wo gehen sie hin, wie genießen sie den Feierabend, welche Festivals darf man nicht verpassen? All das spiegeln die Instagram-Bilder viel besser wider als Marketingfotos oder professionelle Veranstaltungsbilder. 2015 haben Sie mit der Kampagne #echteinladend wieder Medienaufmerksamkeit erhalten. So zeigen bayerische Persönlichkeiten die schönen Seiten von Bayern und geben Tipps. Besonders aufgefallen ist dabei ein tätowierter Hipster, der für Urlaub in Bayern wirbt und die Vielseitigkeit des Bundeslands in den Mittelpunkt stellt. Hier räumen Sie mit dem Dirndl-und-Lederhosen-Klischee auf. Wie sind die Reaktionen bisher? Jens Huwald: Wir sind immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Charakteren in Bayern und pflegen ein großes Netzwerk. Als das Motto der diesjährigen Ganzjahreskampagne Formen annahm und wir uns konkret an die Ausarbeitung der Maßnahmen machten, kam aus unserem Team der Vorschlag, Franz einzubinden. Er zeigt auf seine ganz eigene Art, dass Tradition und Moderne in Bayern Hand in Hand gehen können. Franz Keilhofer ist authentisch – heimatverbunden, aber trotzdem modern und aufgeschlossen. Es ist genau diese Vielfältigkeit, die wir repräsentieren möchten. Die Reaktionen auf die #EchtEinladend-Kampagne waren riesig und auch überwiegend positiv. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns natürlich sehr über diesen Erfolg. 13 INTENSIVKURS TOURISMUSKOMMUNIKATION UND -MARKETING Durch immer neue Technologien und die Weiterentwicklung von Social-Media-Kanälen, Blogs und Videoportalen ergeben sich stets neue Möglichkeiten und Wege, sich über die Urlaubsreise zu informieren und auszutauschen. Professionelle, authentische Informationen und Verkaufsargumente werden wichtiger. Aber auch Pressemitteilungen, Newsletter und Mailings gehören nach wie vor zum Instrumentarium in der Tourismusindustrie. Zielgruppengerechte, ansprechende Texte zu formulieren und Kunden auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen, zu überzeugen, zu begeistern und auch zu binden ist wichtig. Dazu ist es unerlässlich, im Vorfeld zu analysieren, wie man die Zielgruppen am effektivsten erreicht. Aber auch eine hervorragende Verkaufsstrategie mit gewinnbringenden Vertriebswegen und erfolgreichen Kampagnen ist das A und O für die Umsatz- und Absatzsteigerung. Als Kommunikatoren und Medienspezialisten müssen Sie immer up to date sein, um die kommunikativen Herausforderungen zu beherrschen. In dem dreimoduligen Intensivkurs können Sie Ihr in der Praxis erworbenes Wissen in den Bereichen Marketing, PR und Onlinekommunikation im Tourismus untermauern und vertiefen. Modul 1 PR im Tourismus 08.10. - 10.10.2015 | Berlin Referent: Günter Exel | Gastvortrag: Air Berlin Modul 2 Marketing im Tourismus 19.11. - 21.11.2015 | Berlin Referentin: Catharina Fischer | Gastvortrag: Felix Willeke (Lernidee Erlebnisreisen) Modul 3 Onlinekommunikation und Social Media im Tourismus 10.12. - 12.12.2015 | Berlin Referentin: Kristine Honig-Bock | Gastvortrag: Kai Michael Schäfer (Beach Inspectors) Kursgebühr: 2100 EUR zzgl. MwSt. Mehr unter: www.scmonline.de TOURIMAG 2/2015 | FACHBEITRAG 10 THESEN ZUR PR IM TOURISMUS In den letzten fünf Jahren ist in der Tourismus-PR kein Stein auf dem anderen geblieben. Wie kann man in der Reisebranche im Jahr 2015 noch erfolgreich kommunizieren? Damit beschäftige ich mich vom 8. bis 10. Oktober in Berlin im Rahmen des SCM-Intensivkurses Tourismuskommunikation und -marketing. Bei der Planung dieses praxisnahen Moduls habe ich alles Lehrbuch-Wissen entsorgt und mit einem weißen Blatt Papier begonnen. Unser (wenig bescheidenes) Ziel: die Neuausrichtung der gesamten Unternehmenskommunikation. Wir hinterfragen die „traditionelle“ Pressearbeit kritisch. Selektieren, was sich heute noch bewährt – und was nicht. Tauschen unsere Erfahrungen aus. Und analysieren gemeinsam die neuen Herausforderungen, zugeschnitten auf jeden Teilnehmer. Wohin wird uns diese gemeinsame Reise ohne Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen bringen? Wir setzen uns keine vorgegebenen Ziele – aber wir haben einen Kompass im Gepäck. Als Einstimmung zu unserem Workshop stelle ich heute diese „10 Thesen zur PR im Tourismus“ in den Raum … These 1: Die Krise des Journalismus frisst ihre Kinder Anzeigenrückgang, reduzierter Personalstand, geringere redaktionelle Volumina, kaum Zeit zur Eigenrecherche, kritiklose Übernahme von Pressetexten – und dazu der Druck der Anzeigenabteilung. Klassische Medien sind in der Krise – und angestellte Journalisten eine aussterbende Spezies. Der Pressestelle kommt so allmählich ihr traditionelles Gegenüber in den Redaktionen abhanden: Der Freelance-Journalist von heute ist mobil, bedient eigene Kanäle, arbeitet multimedial, kämpft um Aufträge, ist zu hohem Output gezwungen – und hat eigene Anforderungen an die Pressearbeit. These 2: Von der Pressearbeit zu Influencer Relations Klassische Medienportale haben durch Blogs und soziale Netzwerke Konkurrenz als Nachrichtenquellen erhalten. Damit ändert sich auch der Fokus der Pressearbeit: Reise- und Wirtschaftsredaktionen sind nur mehr ein Teil der Klientel; Blogger und Influencer erweitern das Spektrum. Diese kommunizieren aber anders über Tourismusmarken – und wollen auch anders angesprochen werden als über Pressemitteilungen. Was bedeutet das für PR-Professionals? Einen Push für den persönlichen Dialog – und eine Stärkung fürs Networking. Auf Sie kommt es an. Auf Sie und auf Ihre Kontakte. These 3: Man kann nicht nicht sozial kommunizieren Früher war alles einfacher. Punkt 10 Uhr wurde eine Meldung online freigeschaltet, ging per Mail an den Verteiler raus – damit hatte die Presse-Abteilung ihren Job gemacht. Den Rest erledigten die Journalisten. Heute kommunizieren wir anders. Am Puls der Zeit. Auf Augenhöhe mit dem Endkunden. Sprich: sozial. Auch wenn Sie es auf Facebook, Twitter & Co. nicht tun: Ihre Kunden sprechen dort über Sie. Erwarten, dass Sie dort antworten. Und dass es quer durch alle Kanäle dieselbe Stimme ist. These 4: Raus aus dem Newsroom! Rein ins Multimedia-Universum! Pressetexte? Pressebilder? Ein Imagefilm? Haben wir doch alles im Newsroom. So what? – So wie sich die Kanäle ändern, ändern sich auch die Medienformate. Unternehmensblog statt Pressetext. Instagram statt Pressebild. Podcast statt Pressestatement. Twitter- und Vine-Impressionen statt High-End-Video. Unternehmen werden zu Medienproduzenten – und erreichen damit Interessenten weit über die Grenzen ihres Newsrooms, ihrer Website hinaus. Nur: Was davon ist sinnvoll? Was rechtfertigt den Aufwand? Gemeinsam suchen wir hier nach Antworten.. These 5: Google takes it all Social PR ist die Produktion von Content für Zielgruppen – und Suchmaschinen! So ist Search Engine Domination zum Angelpunkt in der Pressearbeit geworden: Nicht nur Texte, sondern auch Bilder, Videos, Podcasts und Echtzeit-Content zahlen im Google-Universum in ihre Marke ein. Welchen Content geben Sie der Presse, der Online-PR, den Wikis? Was behalten Sie als Unique Content für Ihre eigenen Seiten? Und, ach ja: Ist Google+ tot – oder nicht doch einer ihrer wichtigsten digitalen Auslagen für Ihr Unternehmen? These 6: Sind Sie fit für die Pressekonferenz 2.0? Sorry, liebe Redaktionen: Aber ihr seid nicht mehr die einzigen, für die eine Pressekonferenz abgehalten wird. Multimedia-Journalisten und Blogger posten live, verpacken eine Unternehmens-Botschaft in verschiedenste Formate, kommunizieren sie an die unterschiedlichsten Zielgruppen. Über Livestream oder Echtzeit-Feed erreichen Unternehmen ihr Zielpublikum wiederum direkt, ohne redaktionellen Filter – sofern sie fit sind für eine Pressekonferenz 2.0 … Habe ich vergessen, das Wörtchen „interaktiv“ zu erwähnen? These 7: Pressereisen neu erfinden Nochmals unser Thema: Journalismus in der Krise. Redaktionen können immer weniger Pressetermine und Pressereisen beschicken. Die Zahl der No-Shows steigt, die Qualität des Outputs sinkt. Zugleich drängen Blogger in die Arena. Mit eigenen Ideen, Medien und Kanälen, eigenen 14 TOURIMAG 2/2015 | FACHBEITRAG Ansprüchen und Erwartungen. Und bezahlt werden wollen sie auch noch … Was bedeutet das für Pressereisen? Sie benötigen neue Formate und Inhalte – sowie ein gänzlich anderes Timing, das der geänderten Arbeitsweise von Bloggern wie Multimedia-Journalisten entspricht. GÜNTER EXEL unterstützt das Institut für digitale Wertschöpfung und Tourismuszukunft–Institut für eTourismus als Berater und Netzwerkpartner. Zuvor war er Marketingleiter bei Prima Reisen sowie langjähriger Chefredakteur der Tourismus-Fachmagazine FM und FaktuM. Seit 2007 ist Exel auch als selbstständiger Marketing- und Social Media Consultant tätig.. Der Workshop „PR im Tourismus“ ist Teil des SCM-Intensivkurses Tourismuskommunikation und -marketing und findet vom 8. bis 10. Oktober in Berlin statt. Weitere Module: „Marketing im Tourismus“, 19.-21. November und „Onlinekommunikation und Social Media im Tourismus“, 10.-12. Dezember. These 8: Krisenkommunikation: Hochseilakt mit Netz Remember Eyjafjallajökull? Vor fünf Jahren versank die klassische Krisen-PR mit Pressemeldung und Call Center im Ascheregen. Heute ist Krisenkommunikation die Königsdisziplin der Pressearbeit – und Krisen-PR bedeutet vor allem eines: Echtzeitkommunikation auf allen Kanälen. Ein Hochseilakt, bei dem Timing und Balance von Dark Site, Echtzeit-Feed, Social Media, Presseaussendungen, Sonder-Newsletter und Krisen-Hotline stimmen müssen. Vorbereitet und trainiert gehören. Machen Sie Ihrer Geschäftsführung klar: Wenn Sie heute noch so kommunizieren wie vor fünf Jahren, dann stürzen Sie unweigerlich ab. These 9: Reissen Sie die Bürowände nieder! Marketing, Presse, PR, Social Media, CRM – Kommunikation ist eine Querschnitt-Materie! Selbst wenn Sie „nur“ die Pressearbeit verantworten, bedeutet Corporate Communications einen ständigen Austausch zwischen allen Abteilungen. Lange Wege sind Fallen, Hierarchien sind Gift – Kommunikation muss fließen. Reißen Sie die Bürowände nieder, strukturieren Sie Ihre Kommunikationsabteilung neu! Gemeinsam erörtern wir, was dies für die Arbeitsflüsse in Ihrem Unternehmen bedeutet. Ihr Weg zum erfolgreichen Social Intr These 10: Content is king? Speed ist Kaiser! 11 Themen – 11 Workshops – 2 Tage Werbung? Truth well told. Marketing? Content is king. – Beides gilt auch für die Pressearbeit. Doch ein Gesetz ist in den letzten Jahren hinzugekommen: Speed matters. Wenn die Kommunikationsabteilung für jedes Posting auf die Freigabe der Geschäftsführung warten muss, werden Sie von der Realität überholt. Als Kommunikator benötigen Sie freie Hand zu schnellen Entscheidungen – und das Wissen um den richtigen Ton in allen Kanälen. Klingt einfach – aber reißt eine gewaltige Baustelle auf: die Unternehmenskultur. 15 TOURIMAG 2/2015 | INTERVIEW TOURISMUS START-UP IM FOKUS TRIPREBEL Wer steckt hinter TripRebel? TripRebel wird von seinen Gründern Carlos Borges und Dr. Gernot Supp geleitet, Carlos ist der CEO. Er hat einen Abschluss in Tourismusmanagement sowie einen MBA in Internationalem Marketing und hat bereits für Airlines, verschiedene Hotels sowie bekannte Marken im Konsumgüterbereich gearbeitet. Dr. Gernot Supp ist der Chief Scientist Officer und hatte bereits mehrere Führungspositionen in neurowissenschaftlichen Laboren von Weltruhm wie dem UKE Hamburg oder dem Max-Planck-Institut inne. Er hat zehn Jahre damit verbracht, Daten auseinanderzunehmen und Sinn aus Datensätzen zur Gehirnaktivität zu machen – dieses Wissen kommt ihm jetzt dabei zugute, wenn es darum geht, das letzte Geheimnis der Touristik zu knacken. Weitere Teammitglieder sind Valentino Borghesi, der Creative Director und unser Tech Lead Pepijn Schoen. Valentino ist gewissermaßen in einer Druckerei aufgewachsen. Er hat in Mailand Kommunikationsdesign studiert und war vor TripRebel schon Teil verschiedener Startup-Teams. Pepjin ist der ehemalige CTO des Startupbootcamp Amsterdam. Er hat einen Master in Computerwissenschaften und verfügt über fünf Jahre Erfahrung in den Bereichen Nukleartechnik und Virtual Reality. Nur ein weiteres Onlinebuchungsportal oder ein neues Geschäftsmodell? Was unterscheidet Sie von der Konkurrenz? In den letzten 15 Jahren ist der Hotelbuchungsprozess vom stationären Reisebüro ins Internet abgewandert. Die erste Welle entstand durch Onlineanbieter wie Booking.com oder Expedia, die Hotelinformationen digitalisiert und standardisiert haben und Raten, Verfügbarkeiten und die Buchungsbestätigung in Echtzeit anbieten konnten. Der Konsument konnte seine Reisen in seinem eigenen Wohnzimmer buchen. In einer zweiten Welle kamen Metasuchmaschinen wie Trivago und Kayak auf den Markt und stellten die Preise und Verfügbarkeiten verschiedener Anbieter auf einer Website dar. Der Kunde konnte auf einer Website einen vollständigen Überblick über das aktuelle Angebot erhalten. Die Transparenz der Metasuche arbeitet inzwischen gegen sich selbst, da die großen Hotelanbieter die Preise der Mitbewerber aktuell erfassen und so jegliche Preisunterschiede ausgleichen können. TripRebel geht über den reinen Preisvergleich hinaus und ist sozusagen der Anfang einer dritten Welle. Die Kunden müssen sich keine Gedanken mehr über den optimalen Buchungszeitraum machen. TripRebel dreht die Metasuche um 90°: statt die Angebote der einzelnen Anbieter zu vergleichen, suchen wir nach Preisunterschieden zwischen Buchung und Check-In – ein Zeitraum in dem eine starke Fluktuation herrscht. Trivago oder Kayak zeigen das beste Angebot zum Buchungszeitpunkt an. Mit TripRebel erhalten die Kunden das beste Angebot zwischen dem Buchungszeitpunkt und ihrer Ankunft im Hotel. Mit welchen Kanälen und Instrumenten etablieren Sie TripRebel auf dem umkämpften Markt? Wir haben schon verschiedene Kanäle ausprobiert. Für uns funktionieren Kanäle am besten, die uns die Möglichkeit bieten, unser Produkt zu erklären – Content Marketing, aber auch PR, Advertorials oder Native Advertising. Für die Zukunft möchten wir unsere Geschichte auch mithilfe von Rich Media Advertising erzählen. Ziehen Sie eine Zwischenbilanz, was waren die Schwierigkeiten der ersten 12 Monate? Wie so oft in der Startup-Welt ist es eine Herausforderung, ausreichend finanzielle Mittel aufzutreiben, um die Arbeit am Produkt und das Marketing für mindestens zwölf Monate zu sichern. Darüber hinaus war es für uns schwierig, das perfekte Team zusammenzustellen – die Anforderungen sind undefiniert und können sich in dieser frühen Phase schnell ändern. Jemand der heute der perfekte Mitarbeiter ist, könnte schon nächste Woche überflüssig sein. 16 TOURIMAG 2/2015 | WEITERBILDUNG 17 WEITERBILDUNG PR IM TOURISMUS 8. - 10.10.2015 in Berlin 23. - 25.06.2016 in Berlin Trainer: Günter Exel Gastvortrag: Air Berlin Parallel zur Krise der klassischen Medien befinden sich auch Pressearbeit und PR in einem tiefgreifenden Umbruch. PR-Professionals im Tourismus sind heute mit einer Fülle an neuen Zielgruppen, Medien und Aufgaben konfrontiert. Wie Sie die Neuausrichtung Ihrer bisherigen Pressearbeit gestalten, erfahren Sie in diesem Seminar. Sie besprechen und üben den Einsatz von sozialen Netzwerken, Multimedia-Storytelling, Video-Marketing und Livestreaming. Neben den Grundzügen klassischer Pressearbeit erarbeiten Sie die wichtigsten Faktoren einer Online-Präsenz mittels Online-PR, SEO und Wiki-Management für Touristiker. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie Presse- und Bloggerreisen optimal planen und mit professionellem Krisen- und Beschwerdemanagement Krisensituationen kompetent meistern.. Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter und Nachwuchskräfte aus der Unternehmenskommunikation, PR und Marketing, Marken- und Vertriebsverantwortliche, Eventmanager sowie Kommunikations-Agenturen aus der Reiseindustrie. MARKETING IM TOURISMUS 19. - 21.11.2015 in Berlin 7. - 9.04.2016 in Berlin Trainerin: Catharina Fischer Gastvortrag: Felix Willeke (Lernidee Erlebnisreisen) Ein modernes Tourismusmarketing stellt den Kunden an den Anfang sowie das Ende der Wertschöpfungskette. Die Verlagerung vom Produkthin zum Kundenfokus ist nicht nur in der Tourismusbranche maßgebend. Das hat Auswirkungen auf den Einsatz von klassischen sowie neuen Marketingmethoden. Ganzheitliche Marketing- und damit auch Kommunikationsstrategien sind gefragt. Darüber hinaus eine aktuelle und zielgerichtete Kommunikation und Interaktion mit dem Kunden. Welche Strukturen, Entwicklungen und Techniken dafür ausschlaggebend sind und wie eine Verknüpfung aller dialogischen Kanäle von Online bis zum Event aussehen kann, soll dieses Seminar aufzeigen. Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter und Nachwuchskräfte aus dem Marketing und PR, Marken- und Vertriebsverantwortliche, Eventmanager, Onlinekommunikatoren, Mobile- und Display-Manager, Social-Media-Manager sowie Kommunikations-Agenturen aus der Reiseindustrie. SOCIAL MEDIA UND ONLINEKOMMUNIKATION IM TOURISMUS 10. - 12.12.2015 in Berlin 19. - 21.05.2016 in Berlin Trainerin: Kristine Honig-Bock Gastvortrag: Kai Michael Schäfer (Beach Inspectors) Social Media und Onlinekommunikation sind im Tourismussektor einfach nicht mehr wegzudenken. Rasant entwickeln sich die Technik und die damit einhergehenden kommunikativen Möglichkeiten. Nicht mehr nur junge Menschen teilen ihre Reiseerlebnisse über soziale Netzwerke. Auch digital Immigrants nutzen mittlerweile Blogs, Foto- und Videoplattformen, um sich zu informieren und auszutauschen. In diesem Seminar erhalten Sie einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten, die das Web zu bieten hat und wie Sie eine erfolgreiche Strategie erstellen. Unsere Experten verraten Ihnen Tipps für guten Content, Suchmaschinenoptimierung und welche Möglichkeiten sich zur Kooperation mit externen Bloggern bieten. Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter und Nachwuchskräfte aus der Unternehmenskommunikation, PR und Marketing, Marken- und Vertriebsverantwortliche, Eventmanager, Onlinekommunikatoren, Mobile- und Display-Manager, Social-Media-Manager sowie Kommunikations-Agenturen aus der Reiseindustrie. TOURIMAG 2/2015 | SCHON GELESEN? 18 LITERATURTIPPS Anne M. Schüller Business Village, Göttingen 2015 | 300 Seiten ISBN: 978-3-86980-312-9 29,80 € Hartmann, Rainer utb, Konstanz 2013 | 246 Seiten ISBN: 978-3825239732 24,99 € Marketing in Tourismus und Freizeit Das neue Empfehlungsmarketing: Durch Mundpropaganda und Weiterempfehlungen neue Kunden Der Kunde ist zunehmend auf der Suche nach Produkten, die zu seinem Lebensstil passen – auch im Tourismus- und Freizeitsektor. Dieser Herausforderung muss auch das zeitgemäße Marketing kreativ entgegenkommen. Rainer Hartmann geht dieses Thema mit seiner Publikation interdisziplinär an und beleuchtet das Marketing aus dem Blickwinkel der Forschung, der Lehre und Praxis. Er schafft damit ein Grundlagenwerk, das für Studierende in Freizeit- und Tourismusstudiengängen sowie für Praktiker gleichermaßen geeignet ist. Empfehlen Sie uns weiter! Das hört man immer wieder, wenn man einen Kauf getätigt hat und man mit dem Produkt zufrieden war. Empfehlungsmarketing ist das Mittel der Wahl in Zeiten nachlassender Werbewirkung und hoher Vergleichbarkeit. Bisher noch wenig beanspruchte Werbeformen eröffnen heute völlig neue Wege in Sachen Mundpropaganda – und dies auch immer häufiger online und mobile. Durch seine klare Struktur, die dem Marketing-Managementprozess folgt, und einfache Handhabbarkeit unterstützt es die tägliche Arbeit und kann auch als Nachschlagewerk eingesetzt werden. Jedes Kapitel setzt Lernziele, die am Kapitelende mit Kernaussagen sowie Übungsaufgaben gefestigt werden sollen. Fallbeispiele reichern das Buch an und veranschaulichen das erlernte theoretische Rüstzeug noch einmal praktisch. Das Buch Marketing in Tourismus und Freizeit bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema und bringt dennoch einen hohen Nutzen nicht nur für Einsteiger sondern auch Fortgeschrittene und Praktiker. Willkommen in der neuen Arbeitswelt Wie Sie das Empfehlungsmarketing strategisch angehen, es systematisch entwickeln und als Instrument einsetzen, verrät Anne M. Schüller in ihrem Buch „Das neue Empfehlungsmarketing“. Sie zeigt nicht nur, wie Sie in vier Schritten zum Ziel kommen, sondern erhalten auch anhand vieler Beispiele Ideen, wie Empfehlungsgeschichten entstehen, wie man zielsicher generiert und wie Sie den Kunden als Multiplikator einsetzen. Rechtliche Aspekte und Erfolgsmessung runden den praktischen Ratgeber ab. Das Buch zeigt, wie facettenreich das moderne Empfehlungsmarketing ist und welche Potenziale darin stecken. Krisenkommunikation Theresa Schulz Steffi Gröscho, Claudia Social Media in der Unternehmenskommunikation Lars Dörfel/ Theresa Schulz Eichler-Liebenow, Regina Köhler hier bestellen hier bestellen hier bestellen ANMELDUNG TOURIMAG 2/2015 19 FAX: +49 (0)30 479 89 800 | POST: SCM, LEHMBRUCKSTRASSE 24, 10245 BERLIN INTENSIVKURS TOURISMUSKOMMUNIKATION UND -MARKETING Ja, ich nehme teil an dem Intensivkurs „Tourismuskommunikation und -marketing” oder an einem einzelnen Modul des Intensivkurses und akzeptiere die Teilnahmebedingungen sowie die AGB*. 2.100,00 € pro Person für die Teilnahme am gesamten Intensivkurs „Tourismuskommunikation und -marketing”. 8. Oktober - 12. Dezember 2015 | Berlin 7. April - 25. Juni 2016 | Berlin Die Module sind auch einzeln buchbar. Die Teilnahmegebühr für ein Modul beträgt 890,00 € (zuzüglich 19% Mehrwertsteuer). Bei der Buchung von zwei Modulen beträgt die Gebühr 1.590,00 €. Sie möchten sich für einzelne Module des Intensivkurses „Tourismuskommunikation und -marketing“ anmelden? Wählen Sie bitte hier die gewünschten Module*: PR im Tourismus (Einzelpreis 890,- €) 8. - 10. Oktober 2015 | Berlin 23. - 25. Juni 2016 | Berlin Marketing im Tourismus (Einzelpreis 890,- €) 19. - 21. November 2015 | Berlin 7. - 9. April 2016 | Berlin Social Media und Onlinekommunikation im Tourismus (Einzelpreis 890,- €) 10. - 12. Dezember 2015 | Berlin 19. - 21. Mai 2016 | Berlin WEITERE SEMINARE (AUSWAHL)* Schreibtraining für PR-Profis – Journalistisches Schreiben in Unternehmen (Preis 890,- €) 28. - 29. September 2015 | Berlin 22. - 23. Oktober 2015 | Düsseldorf 30. November - 1. Dezember 2015 | München Suchmaschinen-Optimierung: Das fehlende Bindeglied integrierter Content-Strategien (Preis 475,- €) 6. November 2015 | Düsseldorf Vertriebsunterstützende PR (Preis 475,- €) 13. November 2015 | Düsseldorf Krisen-PR – Kontroversen, Konflikte, Krisen (Preis 475,- €) 18. November 2015 | Frankfurt Rhetorik im Medienumgang (Preis 475,- €) 18. November 2015 | Frankfurt Storytelling (Einzelpreis 890,- €) 19. - 20. November 2015 | München Geheimwissen Google? Ein SEO-Insider packt aus (Preis 475,- €) 24. November 2015 | Berlin Agenda Setting erfolgreich umsetzen: Strategisches Themen- und Issues Management (Preis 475,- €) 4. Dezember 2015 | Düsseldorf SCM – BIBLIOTHEK (AUSWAHL)** Willkommen in der neuen Arbeitswelt. So erwecken Sie ein Social Intranet zum Leben. 49,90 € Krisenkommunikation 29,90 € Social Media in der Unternehmenskommunikation 29,90 € Storytelling – Die Kraft des Erzählens für die Unternehmenskommunikation nutzen 26,90 € 19,99 € (E-Book) Like it oder Plus it? – Facebook vs. Google Plus 26,90 € 19,99 € (E-Book) Social Media und Recht: Juristische Fallstricke im Social Media Marketing 26,90 € 19,99 € (E-Book) **Bei einer Buchbestellung stellen wir Ihnen zusätzlich 2,95 Euro für Verpackung und Versand in Rechnung. Ab einem Bestellwert von 50 Euro ist die Lieferung kostenfrei. IHRE DATEN Name | Vorname Firma | Institution Funktion | Abteilung Straße | Postfach PLZ | Ort E-Mail RECHNUNGSANSCHRIFT Name | Vorname Firma | Institution Funktion | Abteilung Straße | Postfach PLZ | Ort Unterschrift Unternehmens- und Krisenkommunikation in der digitalen Ära (Preis 475,- €) 4. Dezember 2015 | München Professionelle PR-Konzepte I (Preis 950,- €) 7. - 8. Dezember 2015 | Berlin Professionelle PR-Konzepte II (Preis 490,- €) 9. Dezember 2015 | Berlin *Die AGB finden Sie unter www.scmonline.de/agb | Datenschutz-Hinweis: Sie können bei uns der Verwendung Ihrer Daten widersprechen, wenn Sie in Zukunft keine Prospekte mehr erhalten möchten. (§28 VI BDSG). Alle Preise verstehen sich zzgl. der gesetzlichen MwSt.