Broschüre Fit im Sport - mit der richtigen Ernährung

Werbung
Fit im Sport – mit der
richtigen Ernährung
Informationen für Freizeitsportler,
Sportvereine und Familien
U1
Fragen zur Ernährung beantwortet die:
Landeshauptstadt Stuttgart
Gesundheitsamt
Ernährungsberatung
Bismarckstraße 3
70176 Stuttgart
Telefon 0711/216-44 47
Telefax 0711/216-83 08
E-Mail: [email protected]
www.stuttgart.de
Informationen zum Sport:
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Sport und Bewegung
Nadlerstraße 4
70173 Stuttgart
Telefon 0711/216-59 816
Telefon Sportinfostelle 0711/216-59 500
Fax 0711/216-9 67 69
www.stuttgart.de/sport
Impressum: Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Sport und Bewegung und Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit der Abteilung Kommunikation
Text: Christina Pittelkow-Abele, Nadine Kerler und Dominik Hermet (Sportkreis Stuttgart e.V.); Redaktion: Tatjana Glodek; Gestaltung: Uli Schellenberger, Uwe Schumann;
Fotos: Barmer GEK (Seite 7, links 3. Bild von oben); ccvision (Seiten 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 rechts, 23, 25, 26, 27, 28, 30, 31, 32, 35,
36, 38 und 42); Christian Hass (Seite 22 links); Kraufmann (Titel rechts oben); pixelio (Seiten 26, 27 und 34 links); Pressefoto Baumann (Seite 41); Shutterstock (Titel, Seiten 1,
33 und 34 rechts); Techniker Krankenkasse (Seite 7 rechts); Turnverein Cannstatt 1846 e.V., Sportkindertagesstätte (Seiten 39 und 40)
Juli 2012
Fit im Sport – mit der
richtigen Ernährung
Informationen für Freizeitsportler,
Sportvereine und Familien
Inhalt
Sport ist wichtig
7
Ernährung und Sport
9
 Kohlenhydrate
2
Seite
9
 Fett
11
 Eiweiß (Protein)
12
 Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
15
 Ballaststoffe
16
Richtig essen und trinken
17
Trinken für den Erfolg
21
Gesund durch den Tag
24
„Geschmack kann man lernen“, Interview mit der Tagesmutter Jacqueline Dreibrodt
25
7 : 0 für gesunde Ernährung
26
Ist eine spezielle Sporternährung nötig?
28
Energieaufnahme und -verbrauch
29
Die zehn größten Ernährungsirrtümer
31
Nahrungsergänzungsmittel im Sport
33
Fit für den Wettkampf
36
Der Sportverein als Vorbild
37
Fit von Anfang an
39
Sportvereine und Ernährung
41
Zum Weiterlesen
42
Weitere Adressen und Internetlinks
43
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Vereinsfunktionäre, Übungsleiter, Trainer und Eltern,
die Sportstadt Stuttgart genießt bundesweit einen ausgezeichneten Ruf. Dies ist nicht nur durch die vielen
internationalen Großveranstaltungen der vergangenen Jahre, sondern vor allem durch die Förderung des
Vereinssports durch die Kommune begründet. Die vielfältigen Angebote der 490 Sportvereine in Stuttgart
leisten einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen in der Landeshauptstadt. In Ergänzung dazu fördert
und unterstützt die Stadt auch innovative und sozial-integrative Projekte wie das Gemeinschaftserlebnis
Sport, um allen Teilen der Bevölkerung passende Angebote unterbreiten zu können. Der Sport in Stuttgart
lebt vor allem durch Ihr engagiertes, in den meisten Fällen ehrenamtliches Engagement. Dafür danken
wir Ihnen herzlich.
Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir die Sportlandschaft in Stuttgart um einen weiteren,
gesundheitsfördernden Aspekt bereichern. Eine ausgewogene Ernährung ist neben der Bewegungsförderung ein zentrales Element für das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie für die
Gesundheit von Erwachsenen. Nicht zuletzt unterstützt eine gute Ernährung auch die Leistungsfähigkeit im Sport. Wir wollen Sie motivieren, sich dem Thema Ernährung im Sportverein anzunehmen.
Sie finden in der Broschüre viele Anregungen und Ideen, wie Sie das Thema in Ihrem Verein umsetzen
können, gute Beispiele sollen dabei helfen. Ergänzend dazu erhalten Sie vielfältige Hintergrundinformationen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie das Thema Ernährung in Ihrem Sportverein aufgreifen und die
Anregungen und Ideen der Experten umsetzen würden. Wir wünschen Ihnen dabei gutes Gelingen.
Dr. Susanne Eisenmann
Isabel Fezer
Bürgermeisterin Kultur, Bildung
und Sport
Bürgermeisterin Soziales, Jugend
und Gesundheit
3
4
Liebe Leserinnen und Leser,
warum ist die Ernährung im Sport so wichtig? Zum einen müssen
Essen und Trinken stimmen, damit Sportler ihre optimale Leistung
erbringen können. Zum anderen profitiert die Gesundheit und
sportliche Erfolge werden planbar. Bewegung und Sport sind eng
mit Ernährungsgewohnheiten verbunden. Wer sich regelmäßig
bewegt, isst oft auch bewusster und hat so bessere Chancen, länger
gesund zu bleiben.
Für Bürgerinnen und Bürger sind die Stuttgarter Sportvereine
wichtige Anlaufstellen. Über 200.000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter treiben schon in über 490 Sportvereinen und Organisationen
ihren Sport. Der Verein trägt dabei eine besondere Verantwortung
für die Jüngsten. Soll er doch das gesunde Aufwachsen von Kindern
und Jugendlichen begleiten und fördern. Denn die steigende
Anzahl von fettleibigen Kindern hat uns aufhorchen lassen. In
Stuttgart waren im Jahr 2009 zirka elf Prozent der Sechsjährigen
übergewichtig.
Das Amt für Sport und Bewegung greift mit dieser Broschüre erstmals das Thema Ernährung für Sportvereine auf. Dabei nehmen wir
Ernährungsangebote und die Ernährungsgewohnheiten im Sportverein stärker in den Blick. Es geht uns um bessere Leistungen im
Sport und im Wettkampf, die Förderung der Gesundheit und die
Steigerung des Wohlbefindens und damit auch der Lebensqualität.
Wir sprechen Irrtümer zur Ernährung an und geben Tipps und
Anregungen, wie sich Sport und Ernährung im Verein gut ergänzen
lassen. Zwei Dinge sind uns dabei wichtig:
1
Eine ausgewogene Ernährung ist kein zeitlich begrenztes „Projekt“, sondern ein dauerhafter Prozess, der sich auf alle Handlungsebenen des Vereins erstreckt. Gesunde Ernährung sollte
so selbstverständlich sein wie das Rauchverbot im Sportverein
und in den Vereinsgaststätten oder wie das Alkoholverbot für
Jugendliche. Der Fokus liegt dabei auf dem Vereinsalltag, dem
Trainingsbetrieb, Wettkämpfen und Turnieren. Im Sinne der
Nachhaltigkeit ist eine Festschreibung in den Statuten des
Vereins wünschenswert.
2
Alle Akteure im Verein, Vorstand, Übungsleiter, Trainer und
ehrenamtliche Helfer, sind Vorbilder und Botschafter. Sie praktizieren das Thema Ernährung im Alltag. Im Kinder- und Jugendbereich ist auch das Mitgestalten durch Eltern wünschenswert.
Diese Broschüre soll für alle eine Hilfe sein, die an dem Thema
Ernährung im Sportverein arbeiten und Impulse erhalten möchten.
Sie können sie auf Ihrer Vereinshomepage einstellen. „Fit im Sport –
mit der richtigen Ernährung“ steht unter www.stuttgart.de und
www.sportkreis-stuttgart.de zum Herunterladen bereit. Außerdem
sind für Sportvereine Fortbildungen und Informationsveranstaltungen geplant. Das Amt für Sport und Bewegung, der Sportkreis
Stuttgart und das Gesundheitsamt unterstützen Sie gerne bei der
Umsetzung. Und nicht vergessen: Richtig essen und trinken
macht Spaß! Wir sind überzeugt, dass alle von der richtigen
Lebensmittelauswahl profitieren.
Günther Kuhnigk
Leiter Amt für Sport und
Bewegung
Fred-Jürgen Stradinger
Dr. Dr. Hans-Otto Tropp
Präsident Sportkreis Stuttgart
Leiter Gesundheitsamt
5
6
Sport ist wichtig
Fit, schlank und gut drauf – Sport macht’s möglich. Natürlich
kommt man ins Schwitzen, anders als beim Lesen, Fernsehen
und Chatten, aber es lohnt sich, den inneren Schweinehund zu
überwinden, denn:
Sport macht gute Laune
Sport hebt die Stimmung und vertreibt
Stress. Bei körperlicher Betätigung schüttet
der Körper Glückshormone aus. Nach intensivem Sport ist man zwar ausgepowert,
aber auch ausgeglichen und zufrieden.
Sport trainiert den Körper
Regelmäßiges Training baut Muskeln auf, verbessert die Beweglichkeit, die Figur und die
Haltung. Die Muskeln stützen das Knochengerüst und verhindern Rücken- und Nackenschmerzen. Außerdem verbrauchen Muskelzellen mehr Energie als Fettzellen, das heißt,
man kann mehr essen ohne zuzunehmen.
Dieser Effekt hält sogar noch im Schlaf an.
Sport hält den Kopf klar
Bewegung hält auch die Gehirnzellen auf
Trab. Ausdauersportarten wie Laufen,
Schwimmen und Radfahren sorgen für eine
gleichmäßige Durchblutung des Gehirns
und eine gute Sauerstoff- und Nährstoffversorgung.
Sport stärkt das Immunsystem
Wer regelmäßig Sport treibt, aktiviert sein
Immunsystem. Sport an frischer Luft stärkt
die Abwehrkräfte auf natürliche Weise.
Regelmäßiges Joggen stärkt das Herz-Kreislauf-System
sowie die Körpermitte und ist einer der besten Fettkiller.
7
Ein gemeinsames Frühstück mit der Familie ist ein leckerer Start in den Tag.
8
Ernährung und Sport
Für Bewegung, Temperaturregelung und schnelle Informationsweiterleitung braucht der Körper Energie sowie Nähr- und Baustoffe, die er über die Nahrung aus Kohlenhydraten, Fett und
Eiweiß gewinnt. Beim Sport stellt er Energie aus einer Mischverbrennung bereit: Kohlenhydrate, Fette und im Notfall Eiweiße
werden in unterschiedlichen Anteilen zur Energiegewinnung
herangezogen. Schon bei mittlerer Belastung, zum Beispiel bei
langsamerem Laufen oder Radfahren, wird Fett zur Energiegewinnung verbrannt.
Das Wesen der Sporternährung besteht nicht allein in der
Empfehlung von Nährstoffrelationen, das heißt wie viel Kohlenhydrat, Eiweiß und Fett an der Gesamtenergieverteilung beteiligt sind. Viel wichtiger ist eine bedarfsgerechte Ernährung, je
nach Sportart und Regenerationsphase (Wiederbelastbarkeit).
Bewegung an der frischen Luft tut gut.
Kohlenhydrate
Ein Vollkornbrötchen enthält viele Kohlenhydrate.
Das Brötchen zum Frühstück, der Müsliriegel zwischendurch
und die Nudeln vor dem Marathon sind wichtige Energiequellen und bestehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten. Kohlenhydrate sind der Sprit für die Muskeln. Sie sind an zahlreichen
Stoffwechselvorgängen beteiligt und regulieren den Wärmehaushalt des Körpers. Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen mit unterschiedlich langen Ketten. Die kürzeren wie
Frucht- und Traubenzucker (Glukose) schmecken sofort süß.
Langkettige Zuckermoleküle, so genannte komplexe Kohlenhydrate, sind als Stärke in Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und
Kartoffeln enthalten. Sie müssen im Darm in Einzelbausteine
aufgespalten werden und halten deshalb länger vor. Ein Gramm
Kohlenhydrate liefert vier Kilokalorien.
9
Kohlenhydrate sind in Form von Glykogen in Leber und Muskeln
gespeichert. Bei Aktivität mobilisiert der Organismus diese
Glykogenreserven und zerlegt sie in Glukosebausteine, der
verwertbaren Form der Kohlenhydrate im Körper. Bei längeren
Belastungsintensitäten, zum Beispiel beim Marathon, sind diese
Kohlenhydratspeicher die wichtigsten Energiespender. Für alle
Sportler ist es deshalb unabdingbar, optimal gefüllte Kohlenhydratspeicher aufzubauen. Das lässt sich trainieren. Regelmäßiges Training (Kohlenhydratspeicher werden entleert) und das
Wiederauffüllen der Glygogendepots verbessern die Speicherfähigkeit. Das heißt, es kann mehr Glykogen in Muskeln und
Leber eingelagert werden. Man spricht dann von der so
genannten Superkompensation (Speicherkapazität erhöht zum
Vergleich des Ausgangswerts). Voraussetzung: Es werden
ausreichend kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Spaghetti
und Kartoffeln gegessen.
Achtung Hungerast!
Bei einem plötzlichen körperlichen Leistungseinbruch spricht
man vom Hungerast. Durch intensives Training, zum Beispiel
bei einem Wettkampf, entleeren sich die Glykogenspeicher
(Kohlenhydratreserven) der beanspruchten Muskulatur. Da
die Muskeln ihre Energie nur durch Glukose (Blutzucker)
beziehen können, sinkt der Blutzuckerspiegel und der Körper
„unterzuckert“. Kraftlosigkeit, Schweißausbrüche, Schwindel,
Übelkeit, Schwarzwerden vor den Augen und Zittern sind die
Folgen. Diese Symptome verbessern sich, wenn man Kohlenhydrate isst. Ein Hungerast kann vermieden werden, indem
man vor dem Sport ausreichend kohlenhydratreiche Kost wie
Nudeln, Kartoffeln oder Müsli isst. An Wettkampftagen
sollte man zwischendurch die Speicher wieder auffüllen.
Viele Sportvereine bieten Lauf- und Walkingtreffs an.
10
Fett
Die Fettdepots stellen den größten Energiespeicher des Körpers
dar. Fett polstert wichtige Organe wie die Nieren, ist Bestandteil
der Zellwände und schützt den Körper vor Unterkühlung.
Außerdem transportiert es die fettlöslichen Vitamine A, D, E
und K. Fett enthält lebensnotwendige mehrfach ungesättigte
Fettsäuren, die der Körper zur Bildung von Zellbestandteilen
und Hormonen benötigt. Mit neun Kilokalorien pro Gramm
liefert Fett mehr als doppelt soviel Energie wie Eiweiß und
Kohlenhydrate. Der Fettverzehr in Deutschland ist deutlich zu
hoch. Als grober Maßstab gilt folgende Formel:
Körpergröße in cm - 100 = maximal tolerierbare
Fettverzehrsmenge pro Tag
Zum Beispiel: 164 - 100 = 64 Gramm Fett/Tag
64 Gramm kommen schnell
zusammen.
Ein großes Problem sind dabei die versteckten Fette in vielen Wurst- und Käsesorten, Gebäck, Mayonnaisen und Süßigkeiten.
Nachfolgend ein Überblick.
Fettgehalt in Lebensmitteln
Minisalami
100 Gramm
zirka 50 Gramm Fett
1 Stück
zirka 20 Gramm Fett
zirka 60 Gramm
zirka 17 Gramm Fett
Erdnüsse, 1 Dose
200 Gramm
zirka 100 Gramm Fett
Fleischsalat
100 Gramm
zirka 40 Gramm Fett
Kartoffelchips, 1 Dose
180 Gramm
zirka 80 Gramm Fett
Leberwurst (grob)
100 Gramm
zirka 35 Gramm Fett
Mayonnaise (2 Teelöffel)
10 Gramm
zirka 8 Gramm Fett
Nuss-Nougatcreme (2 Teelöffel)
20 Gramm
zirka 8 Gramm Fett
Saiten (ein Paar Wiener Würstchen)
200 Gramm
zirka 54 Gramm Fett
Schinken, gekocht (zwei Scheiben)
50 Gramm
zirka 5 Gramm Fett
Schokolade (1/2 Tafel)
50 Gramm
zirka 16 Gramm Fett
Croissant
Emmentaler (45%) (zwei Scheiben)
In Deutschland verzehrt laut
Statistik jeder Einwohner
jährlich über elf Kilogramm
Schokolade.
11
Eiweiß (Protein)
Eiweiße sind lebenswichtige Bausteine für Organe, Knochen,
Blut, Muskeln, Haut und Haar. Der Körper bildet aus Proteinen
auch Enzyme und Hormone, die verschiedene Körperfunktionen steuern. Hochwertiges, das heißt für den Körper gut verwertbares Eiweiß liefern Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte
sowie Hülsenfrüchte, Getreide und Kartoffeln. Ein Gramm
Eiweiß liefert vier Kilokalorien.
Freizeitsportler sollten für eine optimale Eiweißversorgung nicht
mehr, sondern abwechslungsreicher essen. Eiweiß besteht aus
20 verschiedenen Bausteinen, den Aminosäuren. Acht davon
kann der Körper nicht selbst bilden. Da es das optimale Nahrungsmittel mit allen lebenswichtigen Aminosäuren nicht gibt
und zudem für den Körper eine Kombination verschiedener
tierischer und pflanzlicher Eiweißlieferanten am günstigsten ist,
ist Abwechslung auf dem Teller gefragt.
Nachfolgend einige Lebensmittelkombinationen mit hoher biologischer Eiweißwertigkeit. Diese beschreibt die Menge an körpereigenem Eiweiß, die durch reines Nahrungseiweiß ersetzt werden
kann.
12
1
Getreide mit Milch und Milchprodukten: Haferflocken
mit Milch, Käsebrot, Müsli, Milchreis, Vollkorngriesbrei
2
Hülsenfrüchte mit Getreide: Bohnensalat mit Mais,
Linsen mit Spätzle, Erbsensuppe mit Vollkornbrötchen
3
Kartoffeln mit Milchprodukten: Kartoffelbrei, Pellkartoffeln
mit Kräuterquark
4
Kartoffeln mit Ei: Pellkartoffeln mit Spiegel- oder Rührei,
Kartoffelauflauf
Das Trainieren mit Kurzhanteln steigert Kraft, Muskelmasse und Beweglichkeit.
Bevor man Eiweißpräparate für teures Geld kauft, sollte man den Gehalt des Produktes erst einmal mit natürlichen
Eiweißlieferanten vergleichen:
Lebensmittel in 100 Gramm
Eiweiß in Gramm
Fett in Gramm
Brathähnchen gegrillt
21
5,6
Putenbrust
24
1
Rindfleisch mager (Roastbeef)
22
4,5
Schweinefleisch (Kotelett)
20
5 bis 9
16 bis 19
1
Milch, teilentrahmt (Fettgehalt 1,5 Prozent)
4
1,5
Buttermilch
4
1
Magerquark
17
1
Erbsen
5 bis 6
1
Brot
6 bis 9
1
Magerer Seefisch (z.B. Kabeljau, Scholle)
Seefisch trägt entscheidend zur Jodversorgung bei.
13
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, denn sie enthalten
viele Vitamine und Mineralstoffe, aber nur wenig Kalorien.
14
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
13 Vitamine sorgen dafür, dass lebenswichtige Stoffwechselvorgänge im Körper in Gang bleiben. Fettlösliche Vitamine (A, D, E
und K) können nur verwertet werden, wenn sie in Kombination
mit Fett verzehrt werden. Wasserlöslich sind die Vitamine des
B-Komplexes (B1, B2, B6, B12, Pantothensäure, Biotin, Niacin
und Folsäure) und Vitamin C. Bis auf Vitamin D können wir
Vitamine nicht selbst bilden und es sind nur begrenzte Speichermöglichkeiten vorhanden. Deswegen muss der Körper ständig
Nachschub bekommen.
Sportler, die wenig Frischkost essen, vegan leben (Ablehnung
tierischer Produkte) oder allgemein zu wenig essen, um ein
bestimmtes Gewicht zu erreichen, laufen Gefahr, mit Vitaminen
unterversorgt zu sein. Eine vollwertige und abwechslungsreiche
Mischkost mit täglich fünf Portionen Gemüse und Obst ist
deshalb besonders wichtig. Die Portionsmenge lässt sich dabei
mit den Händen bemessen. Eine Portion Obst beziehungsweise
Gemüse passt in eine gewölbte Handinnenfläche. Fünf Portionen
sind zum Beispiel ein kleiner Salat, eine Portion Brokkoli, ein
Glas Gemüsesaft, ein Apfel und eine Handvoll Heidelbeeren.
Mineralstoffe sind lebensnotwendige nichtorganische Stoffe,
die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern mit der
Nahrung aufnehmen muss. Spurenelemente sind Mineralstoffe,
die nur in Spuren im Körper vorhanden sind. Zirka ein Milligramm
bis fünf Gramm machen sie bei einem Erwachsenen aus. Trotz
dieser verhältnismäßig winzigen Mengen gelten folgende Spurenelemente als lebensnotwendig: Eisen, Jod, Fluorid, Mangan,
Kupfer, Selen, Chrom, Kobalt, Molybdän und Nickel. Dabei
handelt es sich um Bestandteile von Enzymen, Hämoglobin
(roter Blutfarbstoff) und Vitaminen. Die Empfehlungen der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegen im Milligramm- (wie Eisen, Kupfer, Mangan) oder Mikrogramm-Bereich
(wie Jod, Selen, Chrom, Molybdän).
Für den Sportler sind die Mineralstoffe Eisen, Kalzium, Magnesium und Jod besonders wichtig. Sie sorgen für Muskelkontraktion und Nervenleitung beim Sport. Kalium, Magnesium,
Kalzium, Natrium und Chlorid gehen mit dem Schweiß verloren.
Eine ausgewogene und nährstoffreiche Mischkost liefert aber in
der Regel eine ausreichende Menge aller wichtigen Mineralstoffe
und Spurenelemente. Sie sollten zusätzlich nur im Bedarfsfall
nach einer ärztlichen Untersuchung und nur bei einem festgestellten Mangel in Form von Pulver oder Tabletten eingenommen
werden.
Eine „Handschale“ Erdbeeren entspricht einer Portion.
Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut. Ausdauersportler, vor allem, wenn sie sich vegetarisch ernähren, müssen
auf eine ausreichende Eisenversorgung achten. Eisen aus pflanzli-
15
chen Quellen ist für den Körper schlechter nutzbar als aus tierischen Quellen. Hier hilft Vitamin C. Es trägt zu einer verbesserten
Eisenaufnahme aus pflanzlichen Quellen bei. Empfehlenswert:
zu kräftig grünem Gemüse Orangensaft trinken und zu Vollkornprodukten auch Obst und Gemüse reichen.
Kalzium ist im Körper vor allem als Stabilisator in den Knochen
und Zähnen gebunden, es ist aber auch bei der Nervenreizleitung (zum Beispiel bei der Muskelaktivierung) enorm wichtig.
Ein Kalziummangel (Krämpfe) kann auftreten, wenn zu wenig
kalziumhaltige Lebensmittel wie Milchprodukte auf dem Speiseplan stehen. Eine ausreichende Kalziumzufuhr schützt vor
Osteoporose im Alter, eine Krankheit, bei der die Knochen
brüchig werden.
Magnesium hilft im Sport bei der Koordination von Nerven
und Muskeln. Ein Magnesiummangel kann sich durch Krämpfe
bemerkbar machen. Zur Vorbeugung sollten vor allem Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse verzehrt werden. Bei sehr
eiweißreichen Diäten (Stichwort: Low carb) wird auch weniger
Magnesium aufgenommen.
Jod ist unerlässlich für die Schilddrüsenhormone. Teile von
Deutschland gehören zu den Jodmangelgebieten Europas. Die
Schilddrüse steuert den Energiestoffwechsel und viele Lebensvorgänge. Deswegen ist der Einsatz von jodiertem Speisesalz
unerlässlich.
16
Vorsicht Überdosierung!
Der Markt für Vitaminkapseln und
Mineralstoffpräparate – speziell für
Sportler – boomt. Es werden auch
immer mehr Produkte über das Internet angeboten. Unter
bestimmten Umständen können solche Ergänzungsmittel
sinnvoll sein, wenn der Bedarf mit einer abwechslungsreichen
Kost nicht mehr zu decken ist. Der Name Ergänzungsmittel
macht auch den Stellenwert deutlich. Sie sollen die Nahrung
ergänzen und auf keinen Fall das Bemühen um eine vielseitige und vollwertige Basisernährung überflüssig machen. Die
Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen in hohen Dosierungen sollte mit dem behandelnden Arzt, der die persönlichen und medizinischen Risiken kennt, und mit dem Trainer,
der die Belastungen des Sportlers abschätzen kann, abgesprochen werden.
Ballaststoffe
Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenfasern und Quellstoffe,
die der menschliche Verdauungstrakt nicht aufspalten kann.
Sie quellen im Magen auf und wir fühlen uns schneller satt.
Ballaststoffe verlangsamen die Kohlenhydratverdauung und
verhindern so starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels.
Sie halten die Verdauung in Schwung und unterstützen eine
gesunde Darmflora, binden Schadstoffe und cholesterinhaltige
Gallensäuren und transportieren sie ab. Ballaststoffe sind vor
allem in Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten
enthalten. Damit sie richtig wirken können, muss ausreichend
getrunken werden.
Richtig essen und trinken
Eine bewusste Ernährung fängt bei der richtigen Lebensmittelauswahl an. Nachfolgend ein paar Tipps:

Essen Sie bewusst und lassen Sie sich Zeit!

„Verbotene Lebensmittel“ gibt es nicht.

„Richtig essen“ heißt vielseitig und selbstverständlich
auch mit Genuss zu essen.
Die Basis einer ausgewogenen
Sporternährung ist die
Ernährungspyramide:
Die Anzahl der Kästchen symbolisiert die Anzahl der Portionen, die täglich konsumiert
werden sollten.
Quelle: aid infodienst, weitere Informationen unter: www.aid-ernährungspyramide.de
17
Getränke: sechs Gläser täglich
Wasser ist absolut lebensnotwendig. Der größte Anteil der
Ernährungspyramide besteht deshalb aus Getränken. Wasser
transportiert Nährstoffe zu den Organen und in die Zellen,
gleichzeitig transportiert es die bei den Stoffwechselvorgängen
anfallenden „Abfallprodukte“ zu den Nieren, die sie dann mit
dem Harn wieder ausscheiden. Durch Schwitzen kann der Körper
seine Temperatur regulieren. Ohne Flüssigkeit trocknen Zellen
und Gewebe aus, Überhitzung, Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden können die Folge sein.
Nahrung auf. Sechs Gläser beziehungsweise mindestens 1,5
Liter Wasser über den Tag verteilt sorgen für einen ausgeglichenen
Wasserhaushalt. Wasserreiche Lebensmittel sind zum Beispiel
Äpfel (70 Prozent Wasser) und Gurken (95 Prozent Wasser).
Mehr zum Thema Trinken steht ab Seite 21.
Pro Tag benötigt der Körper zweieinhalb bis drei Liter Flüssigkeit. Dazu kommt die Flüssigkeitsmenge, die beim Sport durch
Schwitzen verloren geht. Etwa die Hälfte erhält der Organismus
aus Getränken, ein Teil wird bei Stoffwechselvorgängen im Körper
hergestellt. Die restliche Menge nimmt der Körper aus fester
Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist Voraussetzung für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Eineinhalb Liter sollte ein
Erwachsener pro Tag mindestens trinken, bei Sport und Hitze mehr.
18
Fünf Portionen Gemüse, Salat und Obst
3 + 1: drei Portionen Milch und Milchprodukte
und eine Portion Fleisch, Wurst, Fisch oder Ei
Obst und Gemüse, als Rohkost oder kurz gegart, enthalten meist
wenig Kalorien sowie viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Zu dieser Gruppe gehören
auch Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen, die zusätzlich wertvolles Eiweiß liefern. Fünf Portionen sollten es täglich
sein. Eine Handvoll ist dabei das Maß für großstückiges Gemüse
und Obst wie Kohlrabi, Äpfel und Orangen. Zwei Hände zur
Schale gehalten sind das Maß für zerkleinertes oder kleinstückiges
Gemüse oder Obst, zum Beispiel Kirschen, Erdbeeren und Salat.
Milch und Milchprodukte sind aufgrund ihres Kalziumgehalts
wichtig für die Knochen. Außerdem enthalten sie hochwertiges
Eiweiß, Magnesium und Vitamine der B-Gruppe. Es genügt,
täglich eine Portion mageres Fleisch, Fisch oder Ei zu essen,
denn alle liefern hochwertiges Eiweiß. Fleisch liefert außerdem
B-Vitamine, Eisen und Zink. Seefisch ist eine gute Jodquelle und
Eier enthalten viel Vitamin D.
Vier Portionen Brot, Getreide und Beilagen
Zwei Portionen Fette und Öle
Brot, Brötchen, Getreideflocken, Kartoffeln, Nudeln und Reis
haben wenig Fett und liefern Kohlenhydrate, Vitamine der
B-Gruppe, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Empfehlenswert
sind Vollkornprodukte mit einem hohen Ballaststoffanteil wie
Knäckebrot, Vollkorntoast, Körnerbrötchen und Müsli.
Öle sind reich an lebenswichtigen Fettsäuren. Raps-, Soja-,
Walnuss-, Sonnenblumen- und Olivenöl haben ein ernährungsphysiologisch günstiges Fettsäuremuster. Omega-3- und
Omega-6-Fettsäuren aus Kaltwasserfischen, zum Beispiel von
Hering, Lachs und Makrele, Raps- und Sojaöl wirken sich positiv
auf die Regeneration nach sportlicher Belastung aus.
Als Streichfett eignen sich Butter und ungehärtete Margarine
mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Kaufen
Sie nur „Pflanzenmargarine“ (98 Prozent Pflanzenfett) oder
„Sonnenblumenmargarine“ (97 Prozent Sonnenblumenöl). Das
Produkt „Margarine“ kann auch tierische Fette wie Talg und
Tran enthalten. Auf jeden Fall gilt: dünn aufs Brot schmieren!
Fachleute empfehlen eine fettmoderate Ernährung. In verarbeiteten Lebensmitteln steckt oft viel Fett (siehe Seite 11).
19
Eine Portion Extras:
Süßes, fette Snacks und Alkohol
Süßigkeiten, Knabbereien, alkoholische Getränke und Softdrinks, wie koffeinhaltige Getränke und Limonade, liefern
reichlich Energie, meistens Zucker und sind arm an Vitaminen,
Mineral- und Ballaststoffen. Deshalb sollte man, wenn überhaupt, täglich nicht mehr als eine Portion bewusst genießen.
Ein Liter Cola enthält 100 Gramm Zucker, das entspricht
40 Würfelzuckern.
Achtung Zuckerfalle!
So viel Würfelzucker steckt in den Lebensmitteln (ein Würfelzucker wiegt drei Gramm).
20
Menge
Lebensmittel
Würfelzucker (Stück)
Zucker in Gramm
1 Liter (1 Flasche)
Limonade
40
120
1 Liter (1 Flasche)
Eisteegetränk
40
120
1 Liter (1 Flasche)
Energygetränk
40
120
20 Gramm (1 Portion)
Nuss-Nougatcreme
4
12
50 Gramm (1/2 Tafel)
Schokolade
9
27
7 Gramm (1 Bonbon)
Karamellbonbon
2
6
50 Gramm (25 Stück)
Gummibärchen
13
39
30 Gramm (1 Stück)
Milchkinderschnitte
3
9
50 Gramm (1 Becher)
Kinderfruchtquark
3
10
500 Gramm (1 Flasche)
Tomatenketchup
50
150
Trinken für den Erfolg
Schwitzen beim Sport gehört dazu und das ist auch gut so,
denn so schützt sich der Körper vor Überhitzung. Durch den
Flüssigkeitsverlust wird das Blut dickflüssiger, die Zellen werden
dann nicht mehr so gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und die Organe können nicht mehr optimal arbeiten.
Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab, man
fühlt sich müde, kraftlos und gereizt. Auch Kopfschmerzen und
Kreislaufbeschwerden können die Folge sein. Durst signalisiert
bereits eine beginnende Austrocknung und ist ein Warnsignal:
Ein akuter Flüssigkeitsmangel ist vorhanden.
Um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, sollte man rechtzeitig und regelmäßig trinken und zwar schon vor dem Sport
1/4 Liter Mineralwasser oder Apfelsaftschorle. Dauert das
Training maximal 60 Minuten reicht es, den Flüssigkeitsverlust
nach dem Sport auszugleichen. Bei längeren Belastungen sollten
alle 15 Minuten 150 bis 200 Milliliter getrunken werden.
Optimal sind Trinkwasser, Mineralwasser, ungesüßter Früchteoder Kräutertee und mit Wasser verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte, am besten im Verhältnis 1:3 bis 1:5. Ab und zu kann
man sich auch Fruchtsäfte pur, einen Fruchtnektar und Fruchtsaftgetränke erlauben.
Schwarzer und grüner Tee sowie Bohnenkaffee zählen zu den
Genussmitteln und sind wegen ihres Koffeingehaltes für Kinder
nicht geeignet. Erwachsene und Jugendliche sollten nicht mehr
als vier Tassen pro Tag trinken. Milch, Buttermilch, Molke und
Kefirgetränke sind keine Getränke, sondern Nahrungsmittel. Sie
sollten nur in Maßen genossen werden.
Auf Limonaden, Ökobrause, süßstoffhaltige Getränke, Colagetränke, Energydrinks, Sportgetränke, Eistee und gefärbte
Getränke wie Bier-Mixgetränke sollte man besser ganz verzichten.
Trinken ist schon vor dem Sport wichtig.
21
Functional Drinks
Bei vielen der so genannten Functional Drinks ist die Wirkung
nicht hinreichend bewiesen. Vitaminzusätze sind nicht nötig,
weil Vitamine kaum über den Schweiß verloren gehen. Diese
Getränke sollen angeblich Folgendes bewirken:
Sportgetränke Ersatz von Nährstoffen, zum Beispiel Mineralstoffe und Kohlenhydrate
Energydrinks Erhöhung der körperlichen und geistigen
Leistungsfähigkeit
Wellnessdrinks Schaffung von Wohlbefinden
Nutraceuticals Förderung der Gesundheit
Ein effektives Sportgetränk muss drei Anforderungen erfüllen:
1 Flüssigkeitsverluste ausgleichen, die durch Schwitzen entstehen
2 Mineralstoffe ersetzen, die mit dem Schweiß verloren gehen
3 Energie (Kohlenhydrate) bei länger andauernden Belastungen
liefern
Mineralwasser mit Zitrone – ein spritziger Durstlöscher
Hypoton, hyperton, isoton
Wie schnell vom Darm Flüssigkeit an den Körper abgegeben
wird, hängt von der Teilchendichte und vom osmotischen
Druck ab. Bei Getränken vergleicht man den osmotischen
Druck mit dem des Blutes. Zwei Lösungen mit dem gleichen
osmotischen Druck nennt man isoton. Bei unterschiedlicher
Teilchendichte muss zwischen höher konzentrierten hypertonen und niedriger konzentrierten hypotonen Flüssigkeiten
unterschieden werden. Hypertone Getränke, wie pure
Frucht- und Gemüsesäfte, koffeinhaltige Getränke, Limonaden und Energydrinks, haben einen höheren osmotischen
Druck als Blut. Sie entziehen dem Körper zunächst Flüssigkeit. Ideal sind isotone und hypotone Getränke wie Mineralwasser und Fruchtsaftschorlen (ein Teil Fruchtsaft und drei
bis fünf Teile Wasser).
Wasser gehört zu den wichtigsten Lebensmitteln.
22
Empfehlungen:
 Beim Sport ist Apfelsaftschorle ideal. Empfehlenswert sind
Mischungen im Verhältnis 1:3 bis 1:5 von Fruchtsäften
und Mineralwasser. Mineralwasser liefert Natrium, Chlorid,
Magnesium und Kalzium, der Fruchtsaft Kalium und
Magnesium.

Wenn es schon ein Sportgetränk sein muss, dann mit
folgendem Mineralstoffgehalt:
Natrium
300 bis 1000 mg/l
Kalium
15 bis 225 mg/l
Kalzium
40 bis 500 mg/l
Magnesium
10 bis 50 mg/l
Kohlenhydratanteil
40 bis 60 g/l
(zum Beispiel Glukose, Saccharose).

Auf zusätzliche Vitamine sollte verzichtet werden.

Auf alkoholhaltige Getränke sollte man vor, während und
nach dem Sport ganz verzichten. Sie wirken sich negativ auf
die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit aus.

Bei Müdigkeit hilft eine Tasse Kaffee (nur für Erwachsene).

Die Getränke sollten kühl (5 bis 10° Celsius), nicht eiskalt
sein. Eiskalte Getränke können den Magen zu schnell
entleeren und so Durchfall verursachen.

Kohlensäurehaltige Getränke erhöhen das Risiko von
Seitenstechen und sollten vermieden werden.
Wie viel Fruchtsaft steckt wirklich im Saft?
Fruchtsaft
100%
Nektar
25 – 50%
Fruchtsaftgetränk
6 – 30%
Limonade
3 – 15%
Nur wenn das Produkt Saft heißt, ist wirklich 100 Prozent
Fruchtsaft enthalten. Er schneidet aufgrund seines hohen
Vitamingehalts deutlich besser ab als Fruchtnektar (25 bis 50
Prozent Saftanteil), Fruchtsaftgetränke (sechs bis 30 Prozent
Saftanteil) und Limonaden (drei bis 15 Prozent Saftanteil). Nach
der Fruchtsaftverordnung kann der Mindestgehalt der verwendeten Früchte nach Sorte variieren. Achten Sie aufs Etikett,
anstatt auf Fantasienamen, hier muss der Hersteller Farbe
bekennen!
23
Gesund durch den Tag
Der folgende Tagesplan für Freizeitsportler enthält mit 2.500
Kilokalorien alle wichtigen Nährstoffe auf sechs Mahlzeiten verteilt. Er ist auch für Jugendliche und Erwachsene im Alter von
15 bis 25 Jahren mit einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit und
wenig Freizeitaktivität geeignet. Steigert sich bei diesen Personengruppe die Trainingsintensität, kann natürlich mehr gegessen
werden.
Frühstück:
Ein ungezuckerter (Milch)-Kaffee (150 Milliliter) oder Tee und
ein Müsli aus Orangensaft, fünf Esslöffel Müslimischung mit
Nüssen oder Trockenobst (kein Schokomüsli), ein Becher (150
Gramm) Naturjoghurt (1,5 Prozent Fett) und eine Banane
Vormittagssnack:
Ein Glas Mineralwasser (200 Milliliter) und ein Glas Gemüsesaft
(200 ml) sowie eine Scheibe Roggenvollkornbrot (40 Gramm)
bestrichen mit einem Teelöffel Frischkäse (30 Prozent Fett) und
einer Scheibe (30 Gramm) Putenbrust oder Schnittkäse (30 Prozent Fett in Trockenmasse)
24
Mittagessen:
150 Gramm gegrillter Hähnchenschenkel, 200 Gramm gedünstete Karotten, 100 Gramm Reis (Trockengewicht) und zum
Nachtisch ein Schokoladenpudding (125 Gramm), zwei Gläser
Mineralwasser oder eine stark verdünnte Fruchtsaftschorle
Nachmittag:
Weintrauben (150 Gramm) und ein kleines Stück Obstkuchen
(100 Gramm) mit einer Tasse ungezuckertem Tee oder Kaffee
Abendessen:
Zwei Scheiben Roggenvollkornbrot (je 40 Gramm) mit einem
Teelöffel Butter bestrichen und einer Scheibe (30 Gramm)
Schnittkäse (zum Beispiel Gouda) sowie einer Scheibe magerem
Kochschinken, dazu ein Salat: zwei Tomaten, ¼ Salatgurke,
Vinaigrette aus Senf, Wasser, einem Esslöffel Essig und einem
Esslöffel Öl, Jodsalz und Pfeffer aus der Mühle.
Zum Knabbern am Abend eignen sich zum Beispiel klein
geschnittene Karotten, Apfelschnitze oder Gurkenstücke. Chips
und Kräcker kann man durch Reiswaffeln, Dinkelstangen und
Laugenbrezelchen, mit Sesam statt mit Salz bestreut, ersetzen.
„Geschmack kann man lernen“ Interview mit der Tagesmutter
Jacqueline Dreibrodt
Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung von Kindesbeinen an sind Grundpfeiler für die körperliche und geistige
Entwicklung. Die vierfache Mutter und erfahrene Tagesmutter
Jacqueline Dreibrodt aus Degerloch erzählt nachfolgend aus
ihrem Alltag. Dominik Hermet vom Sportkreis Stuttgart führte
das Gespräch.
Welche Bedeutung und Auswirkung hat Sport in Ihrer
Familie?
Meine eigenen Kinder sind alle sportlich aktiv, von der Leichtathletik übers Schwimmen bis hin zum Ballett. Dadurch haben
wir einen sehr guten Familienzusammenhalt. Wir gehen zusammen auf Wettkämpfe und unterstützen einander. Meine vier
Töchter haben teilweise zusammen Sport getrieben. Meinen
Tageskindern versuche ich schon früh Freude an der Bewegung
näher zu bringen. Wir gehen zum Beispiel zu Schwimmkursen
oder treiben Sport im Freien.
Welche Rolle spielt dabei die Ernährung?
Bei uns wird alles selbst gemacht, zum Beispiel Apfelmus und
Marmelade. Wir legen auch sehr viel Wert auf gesundes Essen
und dieser Gedanke wird von den Kindern aufgenommen. Bei
meinen Tageskindern gibt es zu den Hausaufgaben immer
einen gemischten Teller mit Obst und Gemüse der Saison.
Wenn die kleineren Kinder dann erkannt haben, dass Frisches
viel besser schmeckt als Fertigprodukte, verlangen sie diese
auch nicht mehr. Geschmack kann man lernen. Auf Wettkämpfen habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass häufig sehr fettes
Essen angeboten wird, was sich auch auf die Leistungsfähigkeit
negativ auswirkt.
Wie schaffen Sie es, dass die Kinder beim Sport und bei
der gesunden Ernährung am Ball bleiben?
Mit einer Anmeldung im Verein ist es nicht getan. Man muss
die sportliche Karriere der Kinder auch begleiten. Dazu gehört,
die Kinder zum Sport zu bringen und auf Turniere mitzugehen.
So verlieren sie nicht den Spaß und treiben lange Sport. Außerdem bin ich der Meinung, dass man schon vor der Einschulung
Sportangebote nutzen sollte. Kinder finden so von Anfang an
den Bezug zum Sport und können dann auch im Schulsport
mithalten. Genauso verhält es sich bei der Ernährung.
Haben sie noch irgendwelche Ratschläge?
Bringt eure Kinder zum Sport und begleitet sie während ihrer
sportlichen Laufbahn, dann bleiben sie dabei und verlieren
nicht den Spaß. Außerdem gilt: Selbst zubereitete Lebensmittel
stehen über Fertigprodukten.
Das Auge isst mit: Kinder essen deutlich mehr Obst und
Gemüse, wenn es mundgerecht geschnitten ist.
25
7:0 für gesunde Ernährung
Nachfolgend sieben Tipps für eine bessere Ernährung.
Schorle : Limo
Ersetzen Sie zuckerhaltige Limonaden wie Fanta, Colagetränke und
Ökobrause durch Fruchtsaftschorlen wie Apfel-, Orangen-, Kirsch- und
schwarzes Johannisbeerschorle.
Obst : Süßigkeiten
Bananen, Äpfel und Melonen schlagen jede Schokolade um Längen.
Pausenbrot : süßes Stückchen
1:0
2:0
3:0
Ein herzhaft belegtes Vollkornbrot mit Salatblatt, Tomatenscheiben und
einer Scheibe Käse ist jedem Kirschplunder und Nusshörnchen überlegen.
Erdbeerkuchen : Marmorkuchen
4:0
Kuchen ist durchaus erlaubt, es kommt nur auf die Auswahl an.
Ein Biskuitboden mit Früchten ist einem Rührkuchen vorzuziehen.
Fruchteis (Wassereis) : Milchspeiseeis
Ein Milcheis am Stiel mit Schokoladenhülle kann es auf 300 Kilokalorien
bringen. Deutlich kalorienärmer sind Fruchteis, Sorbets und Eis auf
Joghurtbasis.
26
5:0
Pellkartoffeln : Pommes frites
Pellkartoffeln und wilde Kartoffeln aus dem Backofen enthalten nur
einen Bruchteil des Fettgehaltes von Pommes frites, Kroketten und
Kartoffelpuffer.
6: 0
Spaghetti mit Tomatensoße : Spaghetti mit Schinken-Sahnesoße
7:0
Nudeln sind ein toller Energielieferant für müde Muskeln. Dabei entscheidet die Soße, ob sie zum Dickmacher werden. Eine Tomatensoße
ohne Sahne ist die fettärmere Alternative zu einer Schinken-Sahnesoße.
Zu einer guten Ernährung gehört auch ein entspanntes Essen mit der Familie
oder Freunden.
27
Ist eine spezielle Sporternährung nötig?
Der Begriff Sporternährung umschreibt nicht eine Ernährungsform für alle Sportler, sondern befasst sich mit der Ernährung
sportlich aktiver Menschen. Der Hochleistungssportler will mit
Hilfe der Ernährung seine Leistungsfähigkeit verbessern. Der
Gesundheitssportler möchte Krankheiten und Übergewicht
vermeiden. Dazwischen gibt es eine große Gruppe leistungsorientierter (Freizeit-)Sportler.
Wer sportlich aktiv ist, braucht keine spezielle Ernährung und
auch keine besonderen Nahrungsergänzungsprodukte. Nur für
Leistungssportler, die an Wettkämpfen teilnehmen und regelmäßig, mindestens drei- bis viermal wöchentlich jeweils mindestens 1,5 Stunden intensiv trainieren und dabei mehr als
2000 Kilokalorien pro Woche verbrauchen, kann unter
Umständen eine Ergänzung der normalen Kost sinnvoll sein.
organe müssen sich langsam umstellen. Vorsichtig mit einem
Vollkornbrötchen oder einem Müsli am Morgen beginnen und
langsam steigern. Dasselbe gilt für die Umstellung auf täglich
frisches Obst und Rohkost.
Grundsätzlich gelten für Fitness- und Leistungssportler die
Prinzipien der so genannten Fitnessernährung:
1 Kohlenhydratbetont
2 Fettkontrolliert (Reduktion sehr fettreicher Lebensmittel)
3 Ausgewogene Eiweißaufnahme (tierisches und pflanzliches
Eiweiß)
4 Verzehr von Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte
Sportanfänger können mit einer gezielten Ernährungsumstellung ihre Fitness verbessern. Abrupte Umstellungen sind aber
nicht empfehlenswert. Der Umstieg von Weißmehl auf Vollkornprodukte sollte nicht plötzlich erfolgen, die Verdauungs-
5 Ausreichend Flüssigkeit in Form von Getränken
6 Über den Tag verteilte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
Aktive Freizeitsportler brauchen
keine spezielle
Sportlernahrung.
28
Energieaufnahme und -verbrauch
Der Kalorienverbrauch beim Sport hängt von der Sportart, dem
körperlichen Einsatz, dem Körpergewicht des Sportlers und der
Belastungsdauer ab. Auch kurze Bewegungseinheiten sind gut,
denn die Fettverbrennung beginnt mit der sportlichen Betätigung.
Es stimmt nicht, dass erst nach 30 Minuten Körperfett verbrannt
wird. Bei länger andauernden Trainingseinheiten wird allerdings
mehr Fett verbrannt, da anfangs hauptsächlich schnell verfügbare Kohlenhydrate verbraucht werden. Durch regelmäßiges
Training lässt sich die Fettverbrennung optimieren.
Überflüssige Kalorien abzutrimmen ist nicht leicht. In einem
Kilogramm Körperfett sind 7.000 Kilokalorien gespeichert. Man
kann sich leicht ausrechnen (siehe Tabelle unten), wie lange
man einen bestimmten Sport oder eine andere Aktivität betreiben muss, um dieses eine Kilogramm Fett abzunehmen.
Muskelaufbau in vernünftigem Rahmen ist immer gut, denn
auch im Ruhezustand, also auch im Schlaf, verbraucht der Muskel Energie. Aber der Wunschtraum „Schlafen Sie sich schlank
im Schlaf“ geht ohne körperliche Aktivität nicht in Erfüllung.
Die Werte gelten für einen 70 Kilogramm schweren Mann, für Frauen erhöhen sich die Aktivitätswerte.
Nahrungsmittel oder Getränk
Energiegehalt
Verbraucht durch
Cola, eine Dose 0,33 l
145 Kilokalorien
20 Minuten Radfahren oder 60 Minuten Hemden bügeln
Chips, eine Tüte (200 g)
Salamipizza (300 g)
1.000 Kilokalorien
825 Kilokalorien
Eine Stunde und 45 Minuten langsam joggen (8,5 km/h) oder vier
Stunden spazieren gehen oder 3,5 Stunden putzen
Praline, ein Stück (10 g)
40 Kilokalorien
15 Minuten kochen oder zehn Minuten spazieren gehen
Cheeseburger (120 g)
¼ Dose Erdnüsse (50 g)
317 Kilokalorien
308 Kilokalorien
40 Minuten langsam joggen oder 40 Minuten Treppensteigen
Tafel Milchschokolade (100 g)
535 Kilokalorien
Eine Stunde langsam schwimmen oder 75 Minuten Radfahren
(15 km/h) oder fünf Stunden Autofahren
Glas Pils (0,2 l)
84 Kilokalorien
30 Minuten intensiv Billard spielen oder 15 Minuten Skifahren
29
Der Energieverbrauch beim Sport wird meistens überschätzt:
30
2,5 Kilometer Laufen in 15 Minuten
(entspricht 175 Kilokalorien)
1 Scheibe Vollkornbrot mit Käse oder
1 Portion Naturreis oder
1 Portion Weintrauben oder
0,5 l Buttermilch
4 Kilometer Skilanglauf in 30 Minuten
(entspricht 280 Kilokalorien)
0,5 l Apfelsaft oder
½ Tafel Schokolade oder
1 Portion Müsli mit Milch oder
1 kleines Steak
10 Kilometer Radfahren in 40 Minuten
(entspricht 370 Kilokalorien)
1 Müsliriegel oder
70 g getrocknete Feigen oder
1 Portion Kartoffeln oder
150 g Fruchtquark
600 Meter Schwimmen in 30 Minuten
(entspricht 160 Kilokalorien)
¼ l Vollmilch oder
1 mittelgroße Banane oder
1 Scheibe Vollkornbrot mit Quark und
Honig
Die zehn größten Ernährungsirrtümer
1
Sportlerriegel sind die ideale Nahrungsergänzung
Bei diesen Produkten unterscheiden sich der Energie- und Nährstoffgehalt sehr stark, deshalb sollte man auf die Zusammensetzung achten. Manche Riegel haben einen Energiegehalt von
über 600 Kilokalorien und bestehen zu 50 Prozent aus Fett.
Außerdem ist der Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt
oft unnötig hoch. Besser gleich eine Banane oder einen Apfel
essen!
2
Fleisch macht dick
Das kann man nicht pauschal sagen, da man zunächst unterscheiden muss, von welchem Teil des Tieres das Fleisch stammt.
Es gibt magere und fette Teile. Außerdem kommt es darauf an,
wie das Fleisch zubereitet wurde. Eine dicke Panade kann aus
dem fettarmen Hähnchenfleisch noch eine Kalorienbombe
machen. Außerdem spielen Beilagen und Soßen eine Rolle beim
Fettgehalt der Fleischmahlzeit.
3
Nudeln machen dick
Das stimmt so nicht. Durch ihren hohen Anteil an Kohlenhydraten liefern Nudeln einen guten Beitrag zur Energieversorgung
beim Sport. Wer keine Vollkornnudeln mag, kann auf Nudeln
ohne Ei zurückgreifen. Bei der Soßenwahl sollte man den jeweiligen Fettgehalt im Auge behalten und statt einer Sahnesoße zu
einer fettärmeren Alternative wie Tomatensoße greifen.
4
Abends essen macht dick
Wissenschaftliche Studien konnten dies nicht bestätigen. Interessant waren hierzu Untersuchungen an Muslimen während
des Ramadans. Es kommt nicht darauf an, wann man isst,
sondern was man isst. Entscheidend ist die über den gesamten
Tag zugeführte Energie. Ist über eine längere Zeit der Input
höher als der Output, steigt natürlich das Gewicht.
5
Light Produkte machen schlank
Untersuchungen zeigten, dass die meisten Personen, die solche
Produkte konsumieren, insgesamt keine Kalorien einsparten.
Kalorien, die durch extrem fettreduzierte Lebensmittel eingespart werden, werden häufig unbewusst durch einen größeren
Verzehr anderer Lebensmitteln wieder zugeführt.
6
Kaffee ist ein Flüssigkeitsräuber
Kaffee regt die Nieren an. Studien bestätigen den Anstieg der
Urinmenge bei Kaffeekonsum. Deshalb empfahlen Fachleute
jahrelang, zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser zu trinken, um
den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. „Völlig unnötig“ heißt es
jetzt aufgrund neuester Studien. Der Körper stellt sich in kurzer
Zeit auf das Koffein ein und kompensiert innerhalb eines Tages
den Flüssigkeitsverlust. Kaffee ist kein Flüssigkeitsräuber, sondern
füllt das „Wasserkonto“ genauso auf wie Mineralwasser, Tee
oder Apfelschorle.
31
7
Ballaststoffe sind nur Ballast
Ballaststoffe sind keinesfalls nur überflüssiger Ballast. Sie sind
pflanzliche Stoffe, die der Körper nur teilweise oder gar nicht
verdauen kann. Es gibt lösliche und unlösliche Ballaststoffe, mit
vielen nützlichen Funktionen (siehe Seite 16). Obst und Gemüse
sind reich an löslichen Ballaststoffen, Vollkornprodukte dagegen
enthalten unlösliche Ballaststoffe.
8
Böses Cholesterin
Cholesterin (Cholesterol) wird oft zu unrecht verteufelt. Es
gehört zu den wichtigsten Elementen des Stoffwechsels und
befindet sich in jeder Körperzelle. Die Gesamtmenge im
menschlichen Körper beträgt 130 bis 150 Gramm. Der Organismus scheidet täglich zirka ein Gramm in Form von Gallensäure
aus, deshalb muss die entsprechende Menge nachgeliefert
werden. Die körpereigene Bildung von Cholesterin, vor allem in
Leber und Darm, wird erhöht, wenn die Nahrung wenig enthält
und umgekehrt. Cholesterin kommt in unterschiedlichen
Mengen in allen tierischen Lebensmitteln vor. Alle pflanzlichen
Lebensmittel sind cholesterinfrei. Der Hinweis „cholesterinfrei“
auf pflanzlichen Lebensmittelprodukten ist also nur Werbung.
Durch Sport sinkt der Gesamtcholesterinspiegel.
10 Honig – eine süße Alternative zu Zucker?
Das Naturprodukt Honig wird ernährungsphysiologisch überschätzt. Honig hat einen mit Zucker vergleichbaren Brennwert,
wirkt ebenso kariös und besteht aus zirka 81 Prozent Kohlenhydraten und 18 Prozent Wasser. Der Rest sind Mineralstoffe und
geringe Mengen an Fett, Eiweiß, Vitaminen und Enzymen.
Diese sind aber im Hinblick auf die Verzehrmenge zu vernachlässigen. Hauptsächlich enthaltene Zucker sind Fruktose und
Glukose, beim Blütenhonig macht das 65 bis 75 Prozent aus.
Aufgrund seines Aromas wird Honig in der Regel sparsamer
verwendet.
9
Brauner Zucker ist gesünder als weißer
Brauner Zucker hat keinen nennenswerten Mineralstoffgehalt
und ist somit nicht gesünder als weißer Zucker. Für braunen
Zucker existieren unterschiedliche Herstellungsverfahren. Weißer
Zucker wird mit braunem Farbstoff (Zuckercouleur) oder Zuckerrohrmelasse überzogen oder der Zucker wird in der Raffination
nicht ausreichend von der Melasse befreit. Brauner Zucker wird
auch aus abgepresstem Zuckerrohrsaft gewonnen.
Müsli mit Obst als natürliches Süßungsmittel enthält viele
Ballaststoffe und ist ein prima Start in den Tag.
32
Nahrungsergänzungsmittel im Sport
Kapseln, Pulver und Riegel – Stuttgarts Freizeitsportler geben
viel Geld für Nahrungsergänzungsmittel aus. Sie erhoffen sich
einen schnelleren Muskelaufbau und eine bessere Nährstoffversorgung. Dabei ist ein Nutzen nicht erwiesen. Meistens sind Nahrungsergänzungsmittel weder sinnvoll noch leistungssteigernd
und im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich.
Sportlerriegel
Energie- und Sportlerriegel sind beliebt, versprechen sie doch
meist eine leistungssteigernde Wirkung. Leider enthalten sie
meistens zu viel Fett, Eiweiß und unnötig zugesetzte Vitamine
und Mineralstoffe. Laut Stiftung Warentest stecken in einem
Fitness-Riegel durchschnittlich etwa 200 Kilokalorien. Wer
ein- bis zweimal pro Woche eine halbe Stunde joggt und sich
normal ernährt, muss damit rechnen, dass diese zusätzlichen
Kalorien genau da landen, wo man sie eigentlich wegtrainieren
wollte. Besser man greift gleich zu einer Banane. Sie ist kohlenhydratreich, leicht verdaulich, praktisch fettfrei, reich an Vitaminen
und Mineralstoffen (Kalium und Magnesium) und kostet nicht
viel.
Wenn es aber trotzdem mal ein Riegel sein soll, hilft
folgender Check, ob sich das Anbeißen lohnt:
1 Woraus besteht der Riegel hauptsächlich?
Ein Blick aufs Etikett gibt Auskunft: Unter den ersten drei Zutaten sollten Getreide und getrocknete Früchte stehen. Steht da
Zucker, auch als Glukose- oder Fruktosesirup getarnt, ist der
Riegel nicht empfehlenswert.
2 Sind Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt?
Dann ist die Menge entscheidend. Im Kleingedruckten steht die
Angabe „Prozent vom Tagesbedarf“. Wenn ein Zusatz schon
50 Prozent des Tagesbedarfs und mehr ausmacht, kann das
schon zuviel sein.
3
Werden Aromen zugesetzt, um einen bestimmten
Geschmack zu erzielen?
Besser sind Riegel aus Getreide, Trockenobst und Nüssen. Die
Zutatenliste gibt darüber Auskunft. Sehr zuckerreiche Riegel sind
allzu oft mit Aromen aufgepeppt.
Koffein
So genannte Sportlerriegel enthalten oft viele Kalorien
und synthetisch zugesetzte Vitamine.
Koffein ist ein pharmakologisch wirksamer Stoff (Arzneimittel)
und kommt in Kaffee, schwarzem, grünem und weißem Tee,
Matetee, Guarana sowie der Kolanuss vor. Fitnessdrinks und
Riegel mit Koffein versprechen oft das ultimative Leistungshoch.
Im Leistungssport stand Koffein bis einschließlich 2003 als
Stimulans auf der Dopingliste und wird seither beobachtet. Die
individuelle Koffeinempfindlichkeit variiert. Aber Schätzungen
zufolge kann der damalige Grenzwert von zwölf Mikrogramm
Koffein pro Milliliter Urin bereits mit fünf bis sechs Tassen Kaffee
hintereinander erreicht werden. Bei starken Kaffeetrinkern
kann auch ein Gewöhnungseffekt auftreten. Bei Kindern, die
33
Guarana
Der Samen einer aus dem Amazonasgebiet stammenden
Lianenart nennt sich Guarana. Er schmeckt bitter und kakaoähnlich und enthält etwa doppelt so viel Koffein als Kaffeepulver.
Die Kombination von Kaffee- und Guaranaprodukten ist nicht
empfehlenswert, weil dann sehr hohe Koffeinmengen aufgenommen werden.
Taurin
Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 6,4 Kilogramm Rohkaffee im Jahr 2010 ist Kaffee das beliebteste Getränk der
Deutschen.
normalerweise nicht viele koffeinhaltige Getränke konsumieren,
kann es zu vorübergehenden Verhaltensstörungen wie Aufregung, Reizbarkeit, Nervosität und Angstzuständen kommen.
Größere Mengen Koffein bewirken Schweißausbrüche, Zittern,
Reizbarkeit und Herzklopfen. Koffein erhöht die Reizbarkeit des
Nervensystems und den Blutdruck, verbessert die Durchblutung
des Herzmuskels, führt zu einer größeren Leistungsfähigkeit
von Herz und Gehirn und hält so den Wachzustand aufrecht.
Koffein ist für Sportler aber keine empfehlenswerte Stimulans.
Nach neuesten Studien soll es die Leistungsfähigkeit im Sport
sogar schmälern, indem es einen erhöhten Blutfluss im Herzen
verhindert.
34
Von „taurus“ (lateinisch Stier) leitet sich der Name Taurin ab. Es ist
in Rindergalle enthalten und entsteht im Körper beim Abbau
bestimmter Eiweißbausteine. Unter Belastung kann es der Körper
in ausreichender Menge selbst bilden. Taurin kann – muss aber
nicht – über Fleisch, Fisch und Milch aufgenommen werden. Eine
leistungsfördernde Wirkung von Energiegetränken mit modischen
Namen von roten Pferden und fliegenden Bullen ist nicht erwiesen, auch wenn das Marketing entsprechender Produkte dies
behauptet.
Die leistungsfördernde Wirkung von Energydrinks ist
nicht bewiesen.
L-Carnitin
Hersteller werben mit L-Carnitin als „Fatburner“ (englisch
Fettverbrenner). Es soll gegen Übergewicht wirken und die Ausdauer verbessern. Tatsächlich spielt L-Carnitin im Energiestoffwechsel bei der Fettverbrennung eine Rolle, es ist aber nicht
lebensnotwendig. Der Körper produziert bei ausgewogener
Ernährung ausreichend Carnitin, auf das er immer wieder zurückgreifen kann. Deshalb bringt die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit L-Carnitin keinen zusätzlichen Effekt.
Bisher konnte keine seriöse Studie einen positiven Effekt auf
die Ausdauerleistung oder Fettverbrennung nachweisen.
Kreatin
Bei kurzer, kraftintensiver Muskelarbeit (Sprints) hilft Kreatin,
Energie bereitzustellen.
Fazit: Nur wenn Sport in sehr hoher Intensität betrieben
wird und Zeitnot sowie rasche Verfügbarkeit eine wichtige
Rolle spielen, wie beim Triathlon, haben bestimmte „Sportlerlebensmittel“ ihren Platz. In der Regel sind sie als Nahrungsergänzungsmittel für Hochleistungssportler gedacht
und nicht für jedermann. Der Wissenschaftliche Ausschuss
der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
hat Grenzwertkalkulationen für einzelne Nährstoffe angestellt, die als gesundheitlich unbedenklich angesehen werden. Diese Werte sind sehr viel niedriger angesiedelt, als
mancher Freizeitsportler nach dem Prinzip „viel hilft viel“
praktiziert. In wissenschaftlichen Studien konnte kein Einfluss
auf die Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden. Viele
Substanzen rufen zudem Nebenwirkungen wie Übelkeit,
Erbrechen und Durchfall hervor. Häufig fehlen Angaben zur
Produktqualität. Subjektive Erfahrungen einzelner Sportler
können nicht verallgemeinert werden.
Beim Ausdauersport bringt Kreatin keine Vorteile. Die Nahrung
(Fisch und Fleisch) deckt die Hälfte des Bedarfs, den Rest bildet
der Körper selbst. Die Einnahme von Kreatinpräparaten ist nicht
notwendig und kann Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen
verursachen. Zudem sinkt die körpereigene Produktion.
Zu viele Nahrungsergänzungsmittel können auch schaden.
35
Fit für den Wettkampf
Das wichtigste bei der Vorbereitung auf einen Wettkampf sind
ein optimal mit Wasser versorgter Körper sowie gefüllte
Kohlenhydratspeicher (siehe auch Seite 9 und 21). Beides hat
einen entscheidenden Einfluss auf die Wettkampfleistung. Sind
die Kohlenhydratspeicher nicht ausreichend gefüllt, steht weniger
Energie zur Verfügung. Deshalb ist eine kohlenhydratreiche
Mischkost bereits in der Trainingsphase wichtig.
Während des Wettkampfes:
 wiederholt kleine Mengen an Flüssigkeit
 kleine Mengen kohlenhydratbetonter Speisen (Banane, Riegel)
Nach dem Wettkampf:
Die Regenerationszeit beträgt in der Regel 24 Stunden. Nun
heißt es, die Energiespeicher mit Kohlenhydraten (Vollkornkekse
und Fruchtsaftschorle) wieder aufzufüllen. Magnesium
(Mandeln, Naturreis und Bohnen) und Kalium (Trockenfrüchte,
Spinat, Bananen) aktivieren die Speicherung von Glykogen aus
dem Einfachzucker Glukose (Glykogensynthese). Eiweißhaltige
Nahrung repariert kleine Faserrisse in den Muskeln und der
Wasserhaushalt wird mit reichlich Trinken wieder ausgeglichen.
Am Tag des Wettkampfes sollten der Wasserhaushalt
ausgeglichen und der Blutzuckerspiegel stabilisiert sein.
Drei bis vier Stunden vorher:
Müsli, Reis, Nudeln, Brot, Schorle, Mineralwasser
Ein bis zwei Stunden vorher:
Banane, Müsliriegel, Schorle, Mineralwasser
 kleine Portionen bevorzugen
 kein voller Bauch, aber auch kein leerer Magen
 keine Experimente mit ungewohnten Speisen
36
Auf die Plätze, fertig, los!
Der Sportverein als Vorbild
Wie das Thema Ernährung im Verein transportiert wird, hängt
in erster Linie von dessen Führung ab. Der Vorstand kann gesundes Essen und Trinken als Leitbild in den Statuten verankern
und als besonderes Profil des Vereins herausarbeiten. Er kann
Ernährungsberater zu Veranstaltungen einladen, den Mitgliedern und Übungsleitern viele praktische Tipps für den Alltag
geben. Im Anhang der Broschüre stehen Verbände, die qualifizierte Ernährungsberater/-innnen vermitteln.
Für Kinder ist ihre Übungsleiterin /ihr Übungsleiter nicht nur ein
sportliches Vorbild. Mädchen und Jungen nehmen ihr Verhalten
bewusster wahr als wir denken. Die Übungsleiter sollten deshalb
mit gutem Beispiel vorangehen und in ihrer Gegenwart auf eine
geeignete Getränke- und Speisenauswahl achten. Dies gilt
insbesondere auch für Alkohol und das Rauchen.
Tipps für die Vereinsgaststätte:
Das Essen in der Vereinsgaststätte ist idealerweise leicht verdaulich, versorgt den Sportler beziehungsweise Gast mit wichtigen
Inhaltsstoffen und schmeckt. Riesensteaks mit kleinen Beilagensalaten und wenig attraktive „Vollkornburger“ sollten der
Vergangenheit angehören. Heute sind Fitnessteller kulinarisch
anspruchsvoller. Leichte und moderne Fitnessteller können
Gemüserisotto (oder Couscous) mit Salat, Salat mit Fetakäse
und frischem, schonend gedünstetem Gemüse oder Polentapizza mit Salat sein.
Dabei gelten einfache Regeln:
 Den Gemüseanteil vergrößern und die Fleischportion verkleinern oder fleischlose Alternativgerichte anbieten.
 Pfannkuchen können mittels Vollkornmehl, Haferflocken
und Quark vollwertige Basisprodukte sein, egal ob sie mit
Obst oder mit leicht gedünstetem Gemüse gefüllt werden.
 Die klassische Gemüsesuppe „Minestrone“ wird mit
Glasnudeln oder Reiseinlage zur Fitness-Suppe.
 Als Fleisch und Fischbeilagen (und von der Menge her
gesehen liegt hier die Betonung auf Beilage) bieten sich
magere Hähnchenbruststreifen oder Fischfilets an.
Anregungen für die Speisekarte:
Es eignen sich Nudelgerichte wie (Vollkorn)-Penne mit Gemüsesoße, Gabelspaghetti mit bunten Soßen, bunter Tortellinieintopf
mit Hühnchen oder Champignonragout auf Makkaroni. Statt
Nudeln kann auch Reis auf der Karte stehen. Die ernährungsphysiologisch wertvollste Reissorte ist Naturreis (Vollkornreis)
aufgrund eines höheren Anteils wertvoller Inhaltsstoffe.
Am empfehlenswertesten sind Kartoffeln. Sie sind wohlschmeckend, bekömmlich, kalorienarm und weisen einen
beachtlichen Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen auf.
Außerdem sind sie vergleichsweise günstig.
Ebenfalls empfehlenswert sind andere Gerichte mit frischem
Gemüse wie Gemüsepfanne mit gekochten Putenbruststreifen,
buntes Sommerrisotto oder Blumenkohlbratlinge mit Tomatensoße. Dazu passen verschiedene Salate je nach Saison (Salatbuffets): Bohnen-Mais-Salat, Romanasalat mit Käsedressing,
Blattsalat mit gelben Röstflocken, aromatisierter Karottensalat,
Chinakohl-Apfelsalat, grüner Salat mit Aprikosenstückchen,
Eisbergsalat mit Mandarinen, Chinakohl-Mais-Salat oder
Tomaten-Mais-Gurken-Salat.
37
Ein leckerer und gesunder Nachtisch ist frischer Obstsalat aus
regionalem und saisonalem Obst. Eine andere „Schleckerei“
könnte ein Grießpudding mit Erdbeersoße, Früchtepüree aus
frischem Obst oder frischen Früchten, zum Beispiel Erdbeeren,
sein. Je nach Jahreszeit kann der Koch das Obst austauschen
und auch durch Tiefgefrorenes ersetzen.
Neben dem üblichen Sortiment an Limonaden sollten verschiedene Wasser-Fruchtsaftgetränke auf der Karte stehen, nicht nur
Apfel- und Orangensaftschorle. Die verschiedenen Mineralwasseranbieter sind sehr innovativ und bieten oft neue Kombinationen an. Mögliche Sorten könnten sein:







Apfel-Kirschschorle
Apfel-Birnenschorle
Birne-Kräuterschorle
Trauben-Mirabellenschorle
Apfel-Johannisbeerschorle
Grapefruitschorle
Johannisbeersaftschorle
Bei den Getränken sollte der so genannte Apfelsaft-Paragraf des
deutschen Gaststättengesetzes (GastG) in den Leitlinien des
Pächters verankert sein: Ein attraktives alkoholfreies Getränk
muss billiger als Bier angeboten werden.
Essen und Trinken bei Sportfesten und an
Wettkämpfen
Grillgerichte sind bei Vereinsfesten im Sommer immer beliebt.
Aber anstatt der üblichen fetten Grillwürste, wie Rote mit Brötchen oder Currywurst, und Schweinehals könnte ja auch fettarmes gegrilltes Gemüse auf dem Teller liegen. Das ist nämlich
eine vitamin- und ballaststoffreiche Ergänzung zum Fleisch.
38
Gemüse vom Grill schmeckt einfach lecker.
Gemüse kann ganz oder in Stücken mariniert, mit gewürztem
Öl oder einfach pur auf den Grill. Auch magere Fische, wie
Kabeljau, Seelachs, Zander und Schellfisch, sind eine Alternative.
Nachfolgend ein paar Alternativen für den Grill:
 Folienkartoffeln
 Festfleischige, saftige Gemüse wie Tomaten, Zwiebeln,
Paprika, Zucchini, Auberginen, Karotten und Fenchel
 Maiskolben
 Champignons
 Schafskäse
 Hühnerbrust
 Fisch
 Vegetarische Würstchen
Aus diesen Zutaten kann man auch leckere Gemüse- und
Gemüse-Fleischspieße machen. Auch ein vegetarische Burger
und Vollkornpizza mit Gemüsestreifen sind eine gute Alternative. Ideale Kindersnacks sind Gemüse- und Obstspieße.
Empfehlenswerte Getränke sind Mineralwasser und verschiedene Fruchtsaftschorlen.
Fit von Anfang an
Kinder im Vorschulalter haben einen unerschöpflichen Bewegungsdrang. In Sportkindergärten können sie diesem optimal
nachkommen. Sie erproben sich im freien Spiel und bei Angeboten wie Bewegungsbaustellen und Gerätelandschaften und
erfahren so die Grenzen ihres Könnens. Der TV Cannstatt hat
seit September 2005 eine Sportkindertagesstätte. Dort bekommen die Kinder auch ein Mittagessen. Tanja Ott, ehemalige
Leiterin der Sportkindertagesstätte, erläutert nachfolgend die
Sportangebote und Ernährungsgewohnheiten. Dominik Hermet
vom Sportkreis Stuttgart e.V. führte das Gespräch.
Wie kann man sich die Sportkindertagesstätte vorstellen?
Die größeren Kinder (drei bis sechs Jahre) sporteln dreimal pro
Woche (Montag, Mittwoch und Donnerstag) jeweils 90 Minuten in der Sporthalle, die Kleineren dürfen zweimal pro Woche
mit den Erzieherinnen in den Gymnastikraum zur Bewegungsstunde. Für uns sind Sport und Bewegung sehr wichtig. Das fördern wir nicht nur in Sport- und Bewegungsstunden. Die Kinder
sind bei uns dauernd in Bewegung: Spielend im Garten, auf
Spielplätzen in der Umgebung oder bei Spaziergängen außerhalb des Geländes. Auch beim Sport im Freien und im Sommer
auf den Sportplätzen sind die Kinder an der frischen Luft.
Einfach mal abhängen: Sport mit Ringen.
Wie hat sich der Sportkindergarten entwickelt?
Die Sportkindertagestätte bestand zu Beginn aus einer einzigen
Kindergruppe in einer sehr kleinen Einrichtung mit kleinem
Gymnastikraum. Diese wurde später zu einer gut ausgestatteten Einrichtung mit einer großen Küche und einem Gartenbereich umgestaltet, die an eine Sporthalle angrenzt. Derzeit gibt
es drei Gruppen mit insgesamt 60 Kindern: Die Krippe für die
Kinder von sechs Monaten bis drei Jahren (zirka 40 Kinder), die
räumlich von den zwei Gruppen der Drei- bis Sechsjährigen
(jeweils zehn Kinder) getrennt ist. Für jede Gruppe sind jeweils
eine Kinderpflegerin sowie eine Erzieherin zuständig. Außerdem gibt es Gymnastiklehrerinnen und eine Psychomotorikerin
sowie Küchenkräfte und Übungsleiter, die bei den Sportstunden
unter die Arme greifen können.
39
Was essen die Kinder in der Kindertagesstätte?
Es gibt ein bis zwei feste Essenszeiten, Frühstück und Mittagessen. Die Kleinen frühstücken in der Krippe, die Größeren
daheim mit ihren Eltern oder im Kindergarten. Das Mittagessen
liefert ein Caterer nach dem „cook and chill“-Verfahren
(„kochen und kühlen“, die Speisen werden erst kurz vor dem
Verzehr erwärmt). Ich bin mit der Qualität des Essens sehr zufrieden. Auf das Essen und dessen Auswahl können wir Einfluss
nehmen. Wir wollen ein kindgerechtes Essen anbieten, das
möglichst gesund und ausgewogen sein sollte. Neben einem
kleinen Salat und einer leckeren Hauptspeise gibt es einen
fruchtigen Nachtisch wie einen Apfel oder eine Banane, manchmal auch einen Muffin oder Gummibärchen. Die Kleinen bis
eineinhalb Jahren bekommen gar keine zuckerhaltigen Lebensmittel.
Backen mit frischem Obst macht Spaß.
Den Erzieherinnen ist die Vermittlung von gesundem Essen sehr
wichtig. Wir backen zusammen mit den Kindern ab und zu
selbst ein Brot oder einen Kuchen. Die Eltern nehmen die Art
und Weise der Ernährung gerne an und nehmen teilweise auch
was für ihren Alltag mit. Die Sportkindertagesstätte möchte
sich in Kooperation mit den Eltern für eine gesunde Ernährung
der Kinder einsetzen.
„Was hast du in deiner Vesperbox?“ Mädchen der Sportkindertagesstätte TV Cannstatt frühstücken gemeinsam.
40
Sportvereine und Ernährung
Mehrere Stuttgarter Sportvereine haben sich das Thema Ernährung zu eigen gemacht. Gute Leistung ist kein Zufall und die
Ernährung spielt dabei eine Rolle. Bei der Sport- und Kulturgemeinde (SKG) Botnang schreiben die Fußballtrainer Ernährungspläne für Spieler, zusätzlich gibt es für alle Mitglieder
Gesundheitstage mit Ernährungsprogrammen und ärztlicher
Unterstützung. Um Leistung geht es auch beim VfB Stuttgart.
Für die Internatskicker steht ein Ernährungspunktesystem
bereit, das eine jährliche Ernährungsberatung ergänzt. In der
Vereinsgaststätte wartet mittags und abends ein Sportleressen
auf alle Jugendspieler. Strenger geht es beim Training zu, dann
gibt es nur vorgegebene Getränke. Denn es wäre schade, wenn
optimales Training durch Ernährungsfehler zu Leistungseinbrüchen
führen würde.
Viele Sportvereine nutzen die Vereinsgaststätte, um Mitglieder
und Gäste mit leckerem und gesundem Essen anzulocken.
Standen früher noch fettige und süße Gerichte auf der Speisekarte, sind dort heute vermehrt Salate und Sportlerteller zu
finden.
Jubel bei den Internatskickern des VfB Stuttgart.
Bei der Arbeit vieler Sportvereine zeigt sich, dass neben den
Gaststätten das Zusammenspiel von Vorstand und Übungsleitern wichtig ist, wenn man Ernährung im Verein umsetzen
möchte. So thematisiert beim SSV Zuffenhausen eine Übungsleiterin und geprüfte Ernährungsberaterin die Ernährung. Dem
Vorstand soll dabei die Rolle des Initiators zukommen, der den
Stein ins Rollen bringt. Die Übungsleiter nehmen die wichtige
Rolle der Multiplikatoren ein. Alle, die mit Kindern zu tun
haben, sollen künftig darauf achten, dass möglichst wenig
Zucker, sei es über Getränke oder Süßigkeiten, angeboten
wird.
41
Zum Weiterlesen
42
Checkliste Nahrungsergänzung
Verbraucherzentrale Hamburg, 2007
GUT DRAUF-Tipp: Fit ohne Pillen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln 2008
Essen geht durch den Magen – Die kleine Ernährungslehre
aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.,
Bonn 2010
Nahrungsergänzungsmittel – Nutzen oder Risiko?
aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.,
Bonn 2009
Die richtige Ernährung für Sportler
Autor: Prof. Dr. Michael Hamm, Riva Verlag
München 2009
Rundum fit mit Sport und Ernährung
aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.,
Bonn 2010
GUT DRAUF-Tipp: Fitness, Sport, Body
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln 2008
Trendgetränke (Marktcheck der Verbraucherzentrale)
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
Weitere Adressen und Internetlinks
aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Telefon 0228/84 99-0
Telefax 0228/84 99-177
E-Mail: [email protected]
www.aid.de
www.was-wir-essen.de
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon 0228/37 76-600
Telefax 0228/37 76-800
E-Mail: [email protected]
www.dge.de
Sportkreis Stuttgart e. V.
Fritz-Walter-Weg 19
70372 Stuttgart
Telefon 0711/280 77-658
Telefax 0711/280 77-652
E-Mail: [email protected]
www.sportkreis-stuttgart.de
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V.
Paulinenstraße 47
70178 Stuttgart
Telefon 0711/66 91 10
Telefax 0711/66 91 50
www.vz-bawue.de
Qualifizierte Ernährungsberater/innen
Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater - QUETHEB e. V.
Schlossplatz 1
83410 Laufen
Telefon 08682 / 95 44 00
Fax 08682 / 95 44 98
E-Mail: [email protected]
http://quetheb.de
VDD Verband der Diätassistenten –
Deutscher Bundesverband e. V.
Susannastraße 13
45136 Essen
Telefon 0201-94 68 53 70
Fax 0201-94 68 53 80
E-Mail: [email protected]
www.vdd.de
Verband der Oecotrophologen e.V. (VDOE)
Reuterstraße 161
53113 Bonn
Telefon 0228/289 22-0
Fax 0228/289 22-77
E-Mail: [email protected]
www.vdoe.de
43
Sportwegweiser
Der Sportwegweiser ist ein Recherche-Werkzeug für alle, die
sich sportlich betätigen wollen oder als Zuschauer nach Sportveranstaltungen suchen: www.stuttgart.de/sportwegweiser
Mit den drei Broschüren:
 „Fit von Anfang an“ (Angebote bis 14 Jahre),
 „Fit durchs Leben“ (Angebote von 15 bis 59 Jahre) und
 „Fit ohne Ende“ (Angebote ab 60 Jahre)
soll allen Bürgerinnen und Bürgern ein praktischer Wegweiser
durch die Sportlandschaft Stuttgart an die Hand gegeben werden. Um ein möglichst wohnortnahes Angebot anzubieten,
sind die Broschüren nach Stadtbezirk untergliedert und innerhalb des Stadtbezirks nach Sportarten. Bei der jeweiligen Sportart sind alle Vereine oder sonstigen Sportanbieter, die diese
Sportart im Programm haben, mit Telefonnummer sowie
Internetadresse aufgelistet.
Die Broschüren sind beim Amt für Sport und Bewegung, an der
Rathaus-Infothek sowie bei allen Bezirksrathäusern kostenlos
erhältlich und sollten ab sofort in keinem Haushalt mehr fehlen.
Unter www.stuttgart.de/sport können Sie die Broschüren
auch als pdf-Datei herunterladen.
44
ag
t
s
r
e
n
n
o
D
m
a
r
e
m
Im
Verkehrswacht
schult Jugendliche
Junge Leute sind im Straßenverkehr besonders
stark gefährdet. Die Stuttgarter Verkehrswacht will
das ändern.
Seite 3
Mehr Sicherheit
durch Prävention
Im Präventionsbericht stellen Stadt, Polizeipräsidium
und der Förderverein „Sicheres und Sauberes Stuttgart“
Projekte zur Verhinderung
von Kriminalität vor.
Seite 4
Weinpakete für
Amtsblattleser
Die Stuttgarter Philharmoniker, das Orchester der Landeshauptstadt Stuttgart, begeistern Saison für Saison mit ihren themenorientierten Konzertreihen.
Foto: Niels Schubert
Die Stadt soll schöner werden
Alte Verkehrsschneise wird verschwinden – Vor Hospitalkirche entsteht ein Platz
Ein dicker Batzen im Doppelhaushalt 2010/2011 ist für städtebauliche Entwicklungs- und Sanierungsprojekte eingeplant. Dazu zählt der Bereich Kronprinz- und Tübinger Straße.
Viel Geld fließt auch in das Hospitalviertel. Mittel für die
„ Kulturmeile“ gehen an andere Projekte.
Zwei neue Frühlings-Weinpakete zum Sonderpreis
hat das Weingut der Stadt
exklusiv für die Leser des
Amtsblatts zusammengestellt.
Seite 9
Überblick
Personalien
Notdienste
Müllabfuhr
11
14
15
Gemeinderat
Stellenangebote
18
20
Gottesdienste
Veranstaltungen
ab 25
ab 27
Tipp der Woche
29
Die Querspange, eine Schneise zwischen Kronprinz- und Tübinger
Straße, wird umgestaltet.
Foto: Tiefbauamt
Die sogenannte Querspange
zwischen Kronprinz- und Tübinger Straße – ein Relikt aus
den Zeiten der autofreundlichen Stadt – wird nun heutigen städtebaulichen Anforderungen angepasst. Der Gemeinderat hat für die Umgestaltung insgesamt 2,81
Millionen Euro bewilligt. Dazu lagen Anträge der CDU
und der SPD vor.
Darüber hinaus wird auf
Antrag der Grünen auch der
Bereich Tübinger Straße von
der Eberhardstraße bis zur Sophienstraße aufgewertet. Dafür wurden 1,2 Millionen Euro bereitgestellt. Ein Ziel des
Antrags der Grünen ist, den
Straßenraum so umzugestal-
ten, dass er von allen Verkehrsteilnehmern gemeinsam
genutzt werden kann.
Weitere Mittel fließen in
die städtebauliche Aufwertung des Hospitalviertels, des
ehemals "Reiche Vorstadt" genannten Stadtquartiers. Für
die Neugestaltung des Platzes
vor der Hospitalkirche wurden Mittel in Höhe von
734 000 Euro bereitgestellt.
Zudem hat der Gemeinderat der Sanierung des Jugendhauses Mitte in der Hohestraße für zwei Millionen Euro
zugestimmt. Diese Sanierung
wird mit Mitteln aus dem
Konjunkturpaket II des Bundes gefördert.
Harald Beutel
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Sport und Bewegung
Nadlerstraße 4
70173 Stuttgart
Telefon 0711/216-59 816
Telefon Sportinfostelle 0711/216-59 500
Fax 0711/216-9 67 69
Herunterladen