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er Band bietet eine aktuelle Einführung in die Grundlagen der Sozialpsychologie. Mit dem Fokus auf das Individuum in der sozialen Welt
werden die wichtigsten sozialpsychologischen Theorien und Methoden
anschaulich dargestellt.
Der Band führt in Konzepte des sozialen Selbst ein und betrachtet dabei
problematische Persönlichkeitsmerkmale wie Autoritarismus, Narzissmus
und Soziale Dominanzorientierung. Kognitive Konsistenz und Dissonanz
sowie Kontrollstreben und -verlust, interpersonale Attraktion und physische
Attraktivität bilden weitere thematische Schwerpunkte. Das Kapitel zu den
Methoden beleuchtet Befragungen und Experimente als die wichtigsten
sozialpsychologischen Forschungsverfahren. Außerdem werden sozialkognitive Prozesse wie soziale Wahrnehmung, soziale Urteile und Entscheidungen sowie deren neurowissenschaftliche Bezüge ausführlich erläutert.
Der Band schließt mit spannenden Kapiteln über Einstellungen, Stereotype
und Vorurteile ab. Alle Kapitel sind mit Abbildungen, Kästen und Zusammenfassungen zur besseren Veranschaulichung der sozialpsychologischen
Begriffe und Zusammenhänge angereichert. Zudem finden sich am Ende der
Kapitel Verständnisfragen zur optimalen Prüfungsvorbereitung.
ISBN 978-3-8017-2154-1
9 783801 721541
Bierhoff / Frey
D
Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt
Hans-Werner Bierhoff • Dieter Frey
Sozialpsychologie –
Individuum und
soziale Welt
BACHELORSTUDIUM PSYCHOLOGIE
Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.
Aus H.-W. Bierhoff/D. Frey: Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt (ISBN 9783840921544) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Bachelorstudium Psychologie
Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt
von Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff und Prof. Dr. Dieter Frey
Herausgeber der Reihe:
Prof. Dr. Eva Bamberg, Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff,
Prof. Dr. Alexander Grob, Prof. Dr. Franz Petermann
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Aus H.-W. Bierhoff/D. Frey: Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt (ISBN 9783840921544) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Sozialpsychologie –
Individuum und
soziale Welt
von
Hans-Werner Bierhoff und Dieter Frey
unter Mitarbeit von
Nilüfer Aydin, Gerd Bohner, Susanne Braun, Julia Fischer, Peter Fischer,
Immo Fritsche, Ina Grau, Eva Jonas, Andreas Kastenmüller,
Lars-Eric Petersen, Claudia Peus, Leonie Reutner, Anne Sauer,
Eva Traut-Mattausch, Michaela Wänke, Silke Weisweile
und Jenny S. Wesche
Göttingen · Bern · Wien · Paris · Oxford · Prag · Toronto
Cambridge, MA · Amsterdam · Kopenhagen · STOCKHOLM
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Aus H.-W. Bierhoff/D. Frey: Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt (ISBN 9783840921544) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff, geb. 1948. 1967–1971 Studium der Psychologie in Bonn. 1974
Promotion. 1977 Habilitation. Seit 1992 Inhaber des Lehrstuhls für Sozialpsychologie an der
Ruhr-Universität Bochum. Forschungsschwerpunkte: Regeln der Fairness in Aufteilungssituationen, Freiwilliges Arbeitsengagement, Kundenzufriedenheit, Bindung, Bestätigungssuche
und Narzissmus in persönlichen Beziehungen.
Prof. Dr. Dieter Frey, geb. 1946. 1966–1970 Studium der Sozialwissenschaften in Mannheim
und Hamburg. 1973 Promotion. 1978 Habilitation. Seit 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Forschungsschwerpunkte:
Entscheidungsverhalten in Gruppen, Teamarbeit, Führung, innere Kündigung, Bedingungen
für Innovation, Börse und Psychologie, Entstehung und Veränderungen von Einstellungen und
Wertesystemen.
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Satz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar
Format: PDF
ISBN 978-3-8409-2154-4
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
13
Selbst
Eva Traut-Mattausch, Lars-Eric Petersen, Jenny S. Wesche
und Dieter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
Quellen des Selbstkonzepts und des Selbstwertgefühls . . . . . . . . .
Selbstwahrnehmung und selbstbezogene Attributionsprozesse . . .
Soziale Rückmeldungen und Auswahl neuer Informationen . . . . .
Sozialer Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fazit zu den Quellen selbstbezogenen Wissens . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstaufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Positive und negative Selbstdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Taxonomie verschiedener Selbstdarstellungsformen . . . . . . . . . . .
Wirksamkeit und Regulation des Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstwirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstdiskrepanztheorie und regulatorischer Fokus . . . . . . . . . . . . .
Stärke der Selbstregulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
21
23
25
26
27
29
29
30
32
32
34
35
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
36
36
1.1
1.1.1
1.1.2
1.1.3
1.1.4
1.2
1.3
1.3.1
1.3.2
1.4
1.4.1
1.4.2
1.4.3
2
2.1
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.2
2.2.1
2.2.2
Die problematische Persönlichkeit – Autoritarismus,
Narzissmus und Soziale Dominanzorientierung
Hans-Werner Bierhoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
Autoritarismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kernmerkmale des Autoritarismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Autoritäre Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wie wird Autoritarismus erworben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Autoritätsgehorsam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nachweis des Autoritätsgehorsams: Die Milgram-Experimente . . .
Ursachen des Autoritätsgehorsams: Warum quälen Menschen
ihre Mitmenschen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
41
42
43
43
44
46
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2.2.3
2.2.4
Inhaltsverzeichnis
Das Beispiel des administrativen Gehorsams . . . . . . . . . . . . . . . . .
Autoritätsgehorsam im 21. Jahrhundert: Geschwächt oder
immer noch stark? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Genetische Determiniertheit des Autoritätsgehorsams . . . . . . . . . .
Narzissmus: Wenn es sehr persönlich wird . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Narzissmus in der Psychoanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Narzissten sind sozial unverträglich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gesunder und ungesunder Narzissmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Soziale Dominanzorientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Durch welche Merkmale ist Soziale Dominanzorientierung
gekennzeichnet? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gegenmaßnahmen bei Bedrohung der eigenen Dominanzerwartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
59
59
2.2.5
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.4
2.4.1
2.4.2
3
48
50
51
51
53
54
55
55
56
Konsistenztheorien
Claudia Peus, Dieter Frey und Susanne Braun . . . . . . . . . . . . . . .
61
Grundannahmen der Dissonanztheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dissonanzreduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Situationen, in denen Dissonanz und deren Reduktion häufig
auftreten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bedingungen, unter denen eine Dissonanzreduktion häufig
nicht nachweisbar ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anwendungsgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Theorie der kognitiven Balance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kongruitätstheorie (Osgood und Tannenbaum) und affektivkognitive Konsistenztheorie (Rosenberg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
63
64
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
82
83
83
3.1
3.2
3.2.1
3.2.2
3.3
3.4
3.5
4
4.1
64
72
74
76
80
Das Streben nach Kontrolle:
Menschen zwischen Freiheit und Hilflosigkeit
Immo Fritsche, Eva Jonas, Eva Traut-Mattausch und
Dieter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
85
Kontrolle und Kontrollmotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
87
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Inhaltsverzeichnis
4.1.1
4.1.2
4.1.3
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.3
4.2.4
4.3
4.3.1
4.3.2
4.3.3
Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kontrollmotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wege zur Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Konsequenzen von Kontrolle und Kontrollverlust . . . . . . . . . . . . .
Auswirkungen primärer Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kontrolle und der Umgang mit Stress und Bedrohung . . . . . . . . .
Folgen von Kontrollverlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Reaktanz und Hilflosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kontrolle als soziales Phänomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kontrolle als Folge sozialer Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Auswirkungen von Kontrolle auf soziale Prozesse . . . . . . . . .
Kollektive Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
87
90
93
96
96
97
100
102
105
105
106
108
Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
5
Interpersonale Attraktion
Hans-Werner Bierhoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
5.1
5.2
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.2.4
5.3
5.4
5.4.1
5.4.2
5.4.3
5.5
5.6
5.6.1
5.6.2
Positive Bewertung persönlicher Eigenschaften:
Der Effekt des „Gemocht-werdens“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ähnlichkeit oder Gegensätzlichkeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verstärkungs-Affekt-Modell der Attraktion . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ähnlichkeit in Persönlichkeitsmerkmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gegenseitigkeit des Mögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rolle der Information und kognitive Schlussfolgerungen . . . . . . .
Balancetheorie: Harmonische Systeme fördern die interpersonale Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nähe und Häufigkeit des Zusammentreffens . . . . . . . . . . . . . . . . .
Untersuchung zum Einfluss der räumlichen Nähe . . . . . . . . . . . . .
Mere exposure-Phänomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mere exposure in Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Perfektion und Attraktion: Komplexe Zusammenhänge . . . . . . . .
Aktual-Selbst und Ideal-Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übereinstimmung mit dem Ideal-Selbst steigert interpersonale
Attraktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstwertbedrohung durch außergewöhnliche Personen? . . . . . .
113
113
114
116
119
120
121
123
123
123
124
125
126
126
127
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
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6
Inhaltsverzeichnis
Physische Attraktivität
Hans-Werner Bierhoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
6.1
6.1.1
6.1.2
6.1.3
6.2
6.2.1
6.2.2
6.3
6.4
6.4.1
6.4.2
Stereotyp der Schönheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Physische Attraktivität, soziale Kompetenz und Persönlichkeit . . .
Sich-selbst-erfüllende Prophezeiung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erklärung durch Evolutionspsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gesichtsattraktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Soziale Eindrucksbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Symmetrie des Gesichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Figurattraktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Auswirkungen der physischen Attraktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Beruflicher Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Romantische Partnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
133
134
135
136
137
140
141
142
144
144
147
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
7
Soziale Wahrnehmung: naive Theorien,
Eindrucksbildung, Verarbeitung von Gesichtern
Andreas Kastenmüller, Dieter Frey, Nilüfer Aydin und
Peter Fischer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
7.1
7.2
7.2.1
7.2.2
7.3
7.3.1
7.3.2
7.3.3
7.4
Naive Theorien: Der Mensch als naiver Laienwissenschaftler . . .
Attributionstheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Korrespondenzverzerrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Unterschiede zwischen handelnden Personen und
Beobachtern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Eindrucksbildung und Verarbeitung von Gesichtern . . . . . . . . . . .
Holistische Verarbeitung von Gesichtern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Soziale Wahrnehmung von Gesichtern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gedächtnis und Gesichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
152
154
156
158
159
159
160
160
161
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
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8
9
Soziale Urteile und Rationalität bei Entscheidungen:
Urteilsheuristiken und Erwartungen
Nilüfer Aydin, Silke Weisweiler, Peter Fischer,
Andreas Kastenmüller und Dieter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
8.1
8.2
8.2.1
8.2.2
8.2.3
8.2.4
8.2.5
8.3
8.3.1
8.3.2
8.3.3
8.3.4
Rationalität bei Entscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Urteilsheuristiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Leichtigkeit der Abrufbarkeit einzelner Informationen:
die Verfügbarkeitsheuristik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Urteile unter Rückgriff auf Ähnlichkeit und Merkmalsverteilungen: Die Repräsentativitätsheuristik . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anker- und Adjustierungsheuristik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Emotionsheuristik („How-do-I-feel-about“-Heuristik) . . . . . . . . . .
Simulationsheuristik (Kontrafaktisches Denken) . . . . . . . . . . . . . .
Einfluss von Erwartungen auf kognitive Verarbeitungsprozesse . . .
Schemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Perseveranzeffekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hypothesentheorie der Wahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sich-selbst-erfüllende Prophezeiungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
166
167
167
170
172
175
177
181
181
182
182
184
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
9
Soziale Kognition: Aktivierung kognitiver Konzepte,
automatische kognitive Konzepte und die Entwicklung
der soziokognitiven Neurowissenschaft
Julia Fischer, Anne Sauer, Peter Fischer und Dieter Frey . . . . . . 189
9.1
9.2
9.2.1
9.2.2
9.2.3
9.2.4
9.2.5
9.3
9.3.1
9.3.2
9.3.3
9.3.4
Einleitung: Was sind soziale Kognitionen? . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Semantisches Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Affektives Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Prozedurales Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wie kommt es zum Primingeffekt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Medienforschung als Beispiel für die praktische Anwendung
des Priming-Paradigmas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gedankenlosigkeit und assoziierte automatisierte Prozesse . . . . . .
Gefangensein in Kategoriendenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mechanische und automatische Reaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Handeln unter einer einzigen Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Entstehung von Gedankenlosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
190
191
192
192
193
194
195
196
196
197
198
199
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9.3.5
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9.4
9.4.1
9.4.2
Inhaltsverzeichnis
„Mindfulness“ als Gegenpol zur Gedankenlosigkeit . . . . . . . . . . .
Kritikpunkte an Langers Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gelungene interdisziplinäre Vernetzung: die soziokognitive
Neurowissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Überblick: Methoden in den Neurowissenschaften . . . . . . . . . . .
Forschungsschwerpunkte in der soziokognitiven
Neurowissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
199
200
202
203
206
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
10
Einstellung und Verhalten
Michaela Wänke, Leonie Reutner und Gerd Bohner . . . . . . . . . . . 211
10.1
10.2
10.3
10.4
10.5
10.6
10.6.1
10.6.2
10.7
10.7.1
10.7.2
10.8
Was ist eine Einstellung und welche Rolle spielt sie
in der Sozialpsychologie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Funktion von Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einstellungen als temporäre Konstrukte vs. Gedächtnisrepräsentationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Struktur und Stärke von Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Messung von Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einstellungsbildung und Einstellungsänderung . . . . . . . . . . . . . . .
Prozesse geringen kognitiven Aufwands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Prozesse höheren kognitiven Aufwands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Was bewirken Einstellungen: Einflüsse auf Informationsverarbeitung und Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wann sind Einstellungen gute Verhaltensprädiktoren? . . . . . . . . .
Wie wirken sich Einstellungen auf Verhalten aus? . . . . . . . . . . . .
Einstellungsänderung als Folge von Verhaltensänderung . . . . . . .
212
213
214
215
215
219
219
222
225
226
227
229
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
11
Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung
Lars-Eric Petersen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Stereotype . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
11.1
11.1.1 Bildung, Erhalt und Veränderung von Stereotypen . . . . . . . . . . . . 235
11.1.2 Stereotype, Wahrnehmung und Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
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Inhaltsverzeichnis
11
Folgen für Mitglieder stereotypisierter Gruppen . . . . . . . . . . . . . .
Vorurteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Rassismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sexismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Altersvorurteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Soziale Diskriminierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Individuumsorientierte Erklärungen für soziale
Diskriminierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.3.2 Gruppenorientierte Erklärungen für soziale Diskriminierung . . . .
11.3.3 Folgen sozialer Diskriminierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
239
241
241
243
245
246
11.1.3
11.2
11.2.1
11.2.2
11.2.3
11.3
11.3.1
246
248
250
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252
12
Methoden in der Sozialpsychologie:
Befragungen und Experimente
Ina Grau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253
12.1
12.1.1
12.1.2
12.1.3
12.2
12.3
12.4
12.4.1
12.4.2
12.4.3
12.5
Verfahren der Datenerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Beobachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Indirekte und nicht reaktive Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der Begriff der Messung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Von der Theorie zur Hypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Arten von Untersuchungsdesigns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Deskriptives Design . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Korrelatives Design . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Experimentelles Design . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bestandteile von Befragungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
254
254
255
256
257
258
260
260
261
262
266
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Autorinnen und Autoren des Bandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Vorwort
Warum eigentlich Sozialpsychologie? Sozialpsychologie ist ein ausgesprochen
spannendes Teilgebiet der Psychologie; die Erkenntnisse dieser Subdisziplin der
Psychologie stehen im Schnittpunkt vieler innovativer Entwicklungen, Forschungstraditionen und interdisziplinärer Ansätze. Die Psychologie beschäftigt
sich (im Sinne von Kurt Lewin) allgemein gesprochen mit dem Erleben und Verhalten von Menschen; beides ist abhängig von Merkmalen und Variablen (a) der
Person und (b) der Umwelt.
Sozialpsychologische Fragestellungen
Die Sozialpsychologie betont vor allem, inwieweit soziale Aspekte sowohl die
Person als auch die Umwelt beeinflussen. Wir Sozialpsychologen stellen dabei
Fragen wie: Inwieweit beeinflusst die soziale Umwelt (also z. B. Gruppengemeinschaften, andere Menschen) die einzelne Person bei ihrer Personenwahrnehmung,
bei ihrer Motivation? Wie beeinflussen einzelne Menschen oder Gruppen von
Menschen ihre soziale Umwelt? Unter welchen Bedingungen sind Minoritäten
erfolgreich? Was sind typische Merkmale der Majorität?
Die Erfahrung mit dem Studium der Sozialpsychologie zeigt, dass sich die Studierenden durch die Lernerfahrung in ihrem eigenen Selbst und in ihren eigenen
Entscheidungen in positivem Sinne verändern. Die Ausbildung in Sozialpsychologie macht aus ihnen Menschen, die reflektierter im Alltag handeln, die Zusammenhänge durchschauen, welche den meisten Mitmenschen verborgen bleiben,
und die aus menschlichen Schwächen lernen, um menschliche Stärke zu entfalten.
Zum Inhalt dieser Bände
Die beiden Bände zur Sozialpsychologie stützen sich auf eine Menge profunden
Wissens. Die moderne Sozialpsychologie, deren deutsch-amerikanische Wurzeln
mindestens bis in die 1940er Jahre zurückreichen, hat in den vergangenen Jahrzehnten sehr erfolgreiche Forschungsprogramme verwirklicht. Eines ist besonders bemerkenswert: Viele der Erkenntnisse sind kontraintuitiv. Ein Beispiel ist
der Befund, dass Gewinner der Bronzemedaille glücklicher sind als Gewinner
der Silbermedaille. Obwohl es so sein sollte, dass der Bessere zufriedener ist,
wird dieses nahe liegende Muster unter bestimmten Umständen auf den Kopf
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Vorwort
gestellt. Die Sozialpsychologie verhilft dazu, die real existierenden Besonderheiten zu verstehen und wirkt dadurch einer Vereinfachung entgegen. Das macht den
besonderen Reiz der Sozialpsychologie aus: Sie ermöglicht ein differenziertes
Verständnis der Alltagsvorgänge.
Daneben gibt es auch immer wieder neue Anwendungen der Sozialpsychologie.
Wir haben innerhalb der Konzeption der zwei Bände angestrebt, eine Balance
zwischen etablierten Erkenntnissen und aktuellen Fortschritten der Sozialpsychologie zu finden. Im zweiten Band finden sich verschiedene Kapitel, in denen die
aktuellen Fortschritte unserer Disziplin im Mittelpunkt stehen. Dazu zählen zwei
Kapitel über die neu formulierte „Positive Psychologie“ sowie die Analyse von
Kommunikationsprozessen und ein Kapitel, das dem wichtigen Thema „Innovation“ gewidmet ist.
Die Neuerungen und Weiterentwicklungen sind allerdings auch in allen anderen
Kapiteln spürbar, wie sich an der Vielzahl der Zitate aus dem letzten Jahrzehnt
erkennen lässt. Uns schwebte bei der Planung der Inhalte eine Synthese zwischen
Basiswissen und aktueller Forschung einerseits und zwischen Grundlagen der
Psychologie und ihrer Anwendung andererseits vor.
In den beiden Bänden zur Sozialpsychologie innerhalb der Reihe „Bachelorstudium Psychologie“ wurde eine Zweiteilung zwischen der individuumszentrierten
Sozialpsychologie auf der einen Seite und der Sozialpsychologie der Interaktion
und der Gruppe auf der anderen Seite durchgeführt. Wir beginnen mit Kapiteln,
die einen starken Fokus auf individuelle sozialpsychologische Phänomene beinhalten. Darunter fallen die Sozialpsychologie des Selbst und die der problematischen Persönlichkeit, die durch negative Rückwirkungen auf soziale Beziehungen
gekennzeichnet ist. Auch das Streben nach Konsistenz, das sich in vielen Variationen durch unser Erleben und Denken zieht, und das Streben nach Kontrolle, in
dem Grundfragen der menschlichen Existenz thematisiert werden, sind dieser
Perspektive zuzuordnen. Viel Aufmerksamkeit wird schon seit langem und gegenwärtig wieder den Themen der interpersonalen Attraktion und der physischen
Attraktivität zuteil. Solche Themen sind für Sie als Leserinnen und Leser vielleicht
besonders interessant, weil Sie sich ihnen wegen ihrer großen Nähe zum alltäglichen Erleben kaum werden entziehen können. Das gilt auch für die weiteren
Kapitel, bei denen es sich um soziale Wahrnehmung, einschließlich Eindrucksbildung, soziale Urteilsbildung sowie Einstellungen und Vorurteile dreht. Die Bildung des Eindrucks von anderen Menschen – ob es sich nun um Prominente oder
um Bekannte handelt – ist hoch spannend und die Erkenntnisse darüber können
unmittelbar genutzt werden, um sich im sozialen Umfeld erfolgreich zu positionieren.
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Vorwort
15
Zusätzlich haben wir im ersten Band ein Kapitel über die Methoden der Sozialpsychologie aufgenommen, um ein tiefer gehendes Verständnis für die Datengewinnung der Sozialpsychologen zu ermöglichen. Dabei werden zwei Techniken der Datenerhebung ausführlich behandelt, die den überwiegenden Teil der
Forschung in der Sozialpsychologie bestimmen: die Befragung und das Experiment.
Der zweite Band in dieser Reihe stellt soziale Interaktion und die Dynamik in
Gruppen in den Mittelpunkt. Der Mitmensch wird als Vergleichsperson bedeutsam, er oder sie ist aber auch betroffen durch antisoziale Denkschemata und
Handlungstendenzen auf der negativen Seite und durch die Bildung prosozialer
Intentionen auf der positiven Seite. Zum Verständnis dieser Themenbereiche sind
als Bezugssystem Theorien der sozialen Interaktion und der Kommunikation
unentbehrlich. Auf dieser Basis lassen sich soziale Gruppenprozesse verstehen,
die im Zentrum des zweiten Bandes stehen. Im Einzelnen werden die Rolle der
Führung und die Bedeutung von gesellschaftlichen Normen und Rollen, die das
kulturelle Bezugssystem bereitstellt, behandelt. Die Kapitel über Leistung in
Gruppen und über Intergruppenbeziehungen runden den gruppenpsychologischen
Teil ab. Beide Kapitel beinhalten Anwendungswissen, das z. B. in der Wirtschaftsund Organisationspsychologie unmittelbar relevant ist. Der zweite Band enthält
auch die Darstellung der schon erwähnten neu entwickelten Forschungsfelder der
Sozialpsychologie. Darunter fällt die „Positive Psychologie“, bei der es unter
anderem um die Frage geht, was Menschen glücklich macht. Dann aber auch das
Kapitel über Innovation, in dem die Generierung neuer Organisationsformen und
Techniken im Mittelpunkt steht. Das erste Jahrzehnt des dritten Jahrtausends hat
gezeigt, dass der Innovation jetzt und in der Zukunft sowohl in der Wirtschaft als
auch im Leben eines jeden Bürgers eine überragende Bedeutung zukommt. Der
zweite Band wird durch einen nachdenklichen Beitrag über die Rolle der Wissenschaftstheorie in der Psychologie abgeschlossen.
In beiden Bänden sind bestimmte Mittel der Darstellung eingesetzt worden, um
Ihnen das Lesen der Kapitel zu erleichtern. Dazu zählt die Verwendung von Marginalien, durch die Inhalte, die im fortlaufenden Text ausführlicher behandelt
werden, auf den Punkt gebracht werden. Außerdem wird ein Glossar bereitgestellt,
in dem die wichtigen Begriffe, auf denen die Darstellung aufbaut, definiert sind.
Schließlich finden sich Prüfungsfragen zu den Inhalten jedes Kapitels, um ein
selbstorganisiertes Studium des Stoffs zu erleichtern. Weitere didaktische Mittel
sind Kästen, durch die wichtige Ergebnisse hervorgehoben werden, und weiterführende Literaturangaben, die zusätzlich zu der zitierten Literatur angegeben
werden, um eine umfassendere Beschäftigung mit den Themen der Sozialpsychologie zu fördern.
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Vorwort
Danksagung
Ein Projekt wie dieses wäre ohne die Mithilfe vieler Personen nicht vorstellbar.
Dazu zählen an erster Stelle die Autorinnen und Autoren, die die Erstellung der
Kapitel übernommen haben. Das sind neben Dieter Frey und Hans-Werner Bierhoff im Einzelnen: Nilüfer Aydin (Ludwig-Maximilians-Universität München),
Gerd Bohner (Universität Bielefeld), Susanne Braun (Ludwig-Maximilians-Universität München), Katja Corcoran (Universität zu Köln), Gina Dirmeier (LudwigMaximilians-Universität München), Sylvana Drewes (Georg-August Universität
Göttingen), Detlef Fetchenhauer (Universität zu Köln), Julia Fischer (LudwigMaximilians-Universität München), Peter Fischer (Karl-Franzens-Universität
Graz), Immo Fritsche (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Ina Grau (Universität
Bonn), Verena Graupmann (Ludwig-Maximilians-Universität München), Werner
Greve (Universität Hildesheim), Eva Jonas (Paris-Lodron-Universität Salzburg),
Cathleen Kappes (Universität Hildesheim), Andreas Kastenmüller (Liverpool John
Moores University), Rudolf Kerschreiter (Ludwig-Maximilians-Universität München), Jutta Kienbaum (Freie Universität Bozen), Günter W. Maier (Universität
Bielefeld), Thomas Mussweiler (Universität zu Köln), Silvia Osswald (Polizei
Bayern), Elke Rohmann (Ruhr-Universität Bochum), Lars-Eric Petersen (Universität Halle-Wittenberg), Claudia Peus (Ludwig-Maximilians-Universität München), Leonie Reutner (Universität Basel), Anne Sauer (Karl-Franzens-Universität Graz), Lisa Katharin Schmalzried (Ludwig-Maximilians-Universität München),
Thomas Schultze (Georg-August Universität Göttingen), Birgit Schyns (Durham
Business School), Sebastian Stegmann (Goethe-Universität Frankfurt), Stefan
Schulz-Hardt (Georg-August-Universität Göttingen), Bernhard Streicher (LudwigMaximilians-Universität München), Eva Traut-Mattausch (Paris-Lodron-Universität Salzburg), Johannes Ullrich (Goethe-Universität Frankfurt), Rolf van Dick
(Goethe-Universität Frankfurt), Michaela Wänke (Universität Mannheim), Silke
Weisweiler (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Jenny S. Wesche
(Ludwig-Maximilians-Universität München).
Weiterhin ist die Unterstützung des Gesamtprojekts durch verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erwähnen, die wesentlich zur Strukturierung der
Abläufe und zur organisatorischen Gestaltung beigetragen haben. Frau Michaela
Bölt, Frau Dipl.-Psych. Gina Dirmeier, Frau B. Sc. Simone Lehmann, Frau B. Sc.
Carina Mosig, Frau B. Sc. Renata Wacker und Herr Dipl.-Psych. Albrecht Schnabel haben die Organisation und Fertigstellung der Kapitel übernommen. Außerdem
möchten wir Frau Professorin Dr. Eva Bamberg (Universität Hamburg) und Frau
Professorin Dr. Rosemarie Mielke (Universität Hamburg) für Anmerkungen,
Kommentare und Korrekturhinweise danken. Schließlich gilt unser Dank Frau
Susanne Weidinger vom Lektorat des Hogrefe Verlags, die jederzeit mit Rat und
Tat zum Erfolg des Gesamtprojekts beigetragen hat.
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Vorwort
17
Zielgruppen
Die vorliegenden Bände sind als Grundlage für Studierende des Bachelorstudiums
in Sozialpsychologie vorgesehen. Für diesen Leserkreis wurden die Inhalte fokussiert und didaktisch aufbereitet. Sie sind auch für Studierende sozialwissenschaftlicher Studiengänge geeignet, in denen sozialpsychologisches Wissen vermittelt
wird.
Persönlicher Nutzen für Leserinnen und Leser
Die Bände sollen mehr als Lehrbücher der Sozialpsychologie sein. Nutzen Sie das
hier präsentierte Wissen über sich selbst, ihre wichtigsten Bezugspersonen und
die Gesellschaft mit, um die täglichen Entscheidungen, Interaktionen und Gruppen
zufrieden und erfolgreich zu gestalten, um soziale Beziehungen zu entwickeln und
zu verbessern und um Ihre Vorstellung von sich selbst im Schnittpunkt sozialer
Einflüsse besser zu verstehen!
Aufgrund der sozialpsychologischen Theorien, Erkenntnisse und Phänomene,
die wir hier in dem Buch besprechen, glauben wir, dass wir mindestens fünf
Aspekte erreichen – die gleichzeitig auch für gute Theorien und fundiertes Wissen sprechen:
1. Man kann bestehende Sachverhalte besser klassifizieren, beschreiben und analysieren.
2. Man kann die Sachverhalte auch besser erklären, indem man diese Phänomene
aus Theorien ableitet.
3. Man kann auch bessere Vorhersagen machen, wenn man bestimmte Theorien
und entsprechende Erkenntnisse kennt. Am Beispiel der Kontrolltheorie: Wenn
man weiß, dass in einer Organisation Arbeitsabläufe nicht so richtig erklärt
werden, wenn man sie nicht so richtig vorhersagen und schon gar nicht beeinflussen kann, dann wird man entsprechend der Kontrolltheorie auch nicht
überrascht sein, wenn viele Mitarbeiter in die innere Kündigung gehen.
4. Natürlich kann man mit Hilfe der hier versammelten Theorien, Modelle und
Erkenntnisse auch zur Verbesserung seines Umfeldes beitragen. Wenn man zum
Beispiel die Kontrolltheorie kennt, wird man wissen, warum Motivation, Engagement und Identifikation so wichtig sind und was man tun muss, um sie zu
erreichen: Man muss Sinn vermitteln, Dinge erklären, Ereignisse transparent
und vorhersagbar machen und die Betroffenen am Entscheidungsprozess beteiligen.
5. Schließlich glauben wir, dass unsere Theorien und die behandelten Phänomene
in diesem Buch auch aufklärerisch wirken können: Dort, wo zum Beispiel in
Unternehmen demotivierend geführt wird, so dass bei den Mitarbeitern deswe-
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.
Aus H.-W. Bierhoff/D. Frey: Sozialpsychologie – Individuum und soziale Welt (ISBN 9783840921544) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.
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Vorwort
gen Entfremdung entsteht, können unsere Forschungsergebnisse Veränderungen in Institutionen, Gruppen, Firmen, Krankenhäusern unterstützen. Insofern
haben sozialpsychologische Erkenntnisse und Theorien immer auch den Anspruch einer aufklärerischen Wirkung: Bestehende Zustände, die eine verächtliche Behandlung von Menschen, deren Erniedrigung, ihre Hilflosigkeit und
Unmündigkeit erzeugen, können fundiert und auf Basis evidenzbasierter wissenschaftlicher Erkenntnisse der modernen Psychologie angeprangert und
verändert werden.
In diesem Sinne wünschen wir uns, dass dieses Buch den Leserinnen und Lesern
nicht nur Erkenntnisgewinn beschert, sondern auch zu einer Verbesserung in
Richtung einer offeneren und mündigeren Gesellschaft beitragen kann.
Bochum und München
Hans-Werner Bierhoff und Dieter Frey
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Kapitel 1
Selbst
Eva Traut-Mattausch, Lars-Eric Petersen, Jenny S. Wesche
und Dieter Frey
Inhaltsübersicht
1.1
1.1.1
Quellen des Selbstkonzepts und des Selbstwertgefühls . . . . . . . .
Selbstwahrnehmung und selbstbezogene Attributionsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Soziale Rückmeldungen und Auswahl neuer Informationen . . . . .
Sozialer Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fazit zu den Quellen selbstbezogenen Wissens . . . . . . . . . . . . . .
Selbstaufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Positive und negative Selbstdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Taxonomie verschiedener Selbstdarstellungsformen . . . . . . . . . .
Wirksamkeit und Regulation des Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstwirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Selbstdiskrepanztheorie und regulatorischer Fokus . . . . . . . . . . . .
Stärke der Selbstregulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
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29
29
30
32
32
34
35
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
36
36
1.1.2
1.1.3
1.1.4
1.2
1.3
1.3.1
1.3.2
1.4
1.4.1
1.4.2
1.4.3
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Kapitel 1
Schlüsselbegriffe
•
•
•
•
•
Definitionen:
Selbstkonzept und
Selbstwertgefühl
Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
Selbstwertschutz und Selbstwerterhöhung
Selbstaufmerksamkeit
Selbstdarstellung
Selbstwirksamkeit und Selbstregulation
„Wer bin ich?“, „Was kann ich?“, „Was bin ich wert?“ Dies sind
wichtige Fragen, die sich vermutlich alle Menschen gelegentlich
stellen. Die Antworten, die sich Personen in Bezug auf die ersten
beiden Fragen geben, konstituieren ihr Selbstkonzept. Unter dem
Selbstkonzept einer Person kann man ganz allgemein die Annahmen
von Personen hinsichtlich ihrer eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten verstehen. Personen gelangen im Laufe ihres Lebens zu Einschätzungen darüber, ob sie z. B. intelligent, durchsetzungsfähig, sportlich
oder körperlich attraktiv sind. Diese Selbsteinschätzungen in ihrer
Gesamtheit bilden das Selbst bzw. das Selbstkonzept einer Person.
Die Antwort auf die dritte der obigen Fragen ergibt sich aus den
positiven oder negativen subjektiven Bewertungen dieser Selbsteinschätzungen (z. B. „Es ist gut, dass ich intelligent bin.“ und „Es ist
nicht so gut, dass ich so unsportlich bin.“). Aus der Summe dieser
Selbstbewertungen ergibt sich das sogenannte Selbstwertgefühl. Das
Selbstkonzept und das Selbstwertgefühl resultieren aus einer Vielzahl
von Ereignissen und Gegebenheiten. Im ersten Abschnitt dieses Kapitels werden zunächst die Hauptquellen von Selbstkonzept und
Selbstwertgefühl dargestellt. Es folgen Abschnitte zur Selbstaufmerksamkeit und Selbstüberwachung. Anschließend wird mit einem
Abschnitt zur Selbstdarstellung erörtert, wie Personen versuchen in
sozialen Interaktionen den Eindruck, den sie auf andere Personen
machen, zu kontrollieren. Das Kapitel endet mit der Vorstellung der
Konzepte Selbstwirksamkeit und Selbstregulation, die ausschlaggebend für die Planung und Ausführung von Verhaltensweisen sind.
1.1 Quellen des Selbstkonzepts und
des Selbstwertgefühls
Wie konfigurieren sich nun Selbstkonzept und Selbstwertgefühl? Auf
welche Art und Weise gewinnen Personen Wissen über eigene Persönlichkeits- und Leistungseigenschaften? In der Forschung wurden
verschiedene Quellen genauer untersucht: Selbstwahrnehmung,
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Selbst
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selbstbezogene Attributionen, soziale Rückmeldung und soziale Vergleichsprozesse. In der nachfolgenden Darstellung der Forschungsbefunde zu diesen Quellen des Selbstkonzepts wird allerdings deutlich werden, dass selbstwertrelevante Informationen oft nicht objektiv
verarbeitet werden. Vielmehr ist diese Verarbeitung häufig dadurch
motiviert, das Selbstwertgefühl zu schützen bzw. zu erhöhen. Einen
Überblick über diese im Text beschriebenen Strategien der Selbstwerterhöhung gibt der folgende Kasten.
Strategien zum Selbstwertschutz
und zur Selbstwerterhöhung
• Eigene Erfolge intern, eigene Misserfolge extern attribuieren
(self-serving bias).
• Aktive Suche nach selbstwertdienlichen Informationen über die
eigene Person (selektive Informationssuche).
• Hinderliche Umstände für die eigene Leistungserbringung erzeugen/betonen (self-handicapping).
• Vor Leistungssituationen die eigenen Möglichkeiten herunterspielen (sandbagging).
• Eigene Fähigkeiten als überdurchschnittlich wahrnehmen (above
average effect).
• Die Annahme, verbreitete und akzeptierte Meinungen zu besitzen (false consensus effect).
• Auswahl von Vergleichspersonen, die schlechter abschneiden
als man selbst (downward comparison).
1.1.1 Selbstwahrnehmung und selbstbezogene
Attributionsprozesse
Personen nehmen ihre eigenen Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken
und körperlichen Zustände wahr und ziehen aus dieser Selbstbeobachtung Rückschlüsse auf eigene Fähigkeiten und Eigenschaften.
Bem (1972) argumentiert in seiner Selbstwahrnehmungstheorie, dass
Personen im Moment des Handelns oftmals nicht genügend Informationen besitzen, um eigene Gefühle und andere interne Zustände genau benennen zu können. Sie sind daher in der gleichen Lage wie ein
außenstehender Beobachter, der aus Verhaltensbeobachtungen auf die
internen Zustände von Personen schließen muss. So kann eine Person, die ihre Vorlesungsmitschriften immer ordentlich abheftet, ihren
Abwasch jeden Abend angeht und ihre CD-Sammlung alphabetisch
geordnet im Regal stehen hat, z. B. daraus schließen, dass sie sowohl
eine selbstdisziplinierte als auch ordnungsliebende Person ist.
Selbstwahrnehmungstheorie
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