Der Oltner Stefan Frey sorgt in Madagaskar für Strom. > 17 Eine Gerlafinger Firma ist schweizweit führend, wenn es um automatische Telefonansagen geht. > 12 Der Sonntag, Nr. 16, 22. April 2012 Martin Kieser und sein Handballverein Olten ernten die Früchte intensiver Arbeit. >13 REGION 11 Die Tortenkönigin kann auch Schoggi Die Suteria will mit neuen Schokoladetafeln durchstarten und lud gestern in der Oltner Filiale das Publikum zur Degustation Und so entsteht der «Himbeertraum»: Form auspinseln, … Suteria-Geschäftsführer Michael Brüderli (2. von rechts) und Produktionskoordinator Lukas Koller (rechts) machten bei der gestrigen Degustation Gross und Klein glücklich. HR. AESCHBACHER … bestreuen mit gefriergetrockneten Himbeerstücken, … Von PHILIPP KISSLING S ie schmeckt uns am besten, wenn wir sie mit geschlossenen Augen laaangsam auf der Zunge vergehen lassen. Wenn ihr unerhört zarter Geschmack mit dem Gaumen verschmilzt und sie uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Schokolade. Wir essen sie als Tafeln, Pralinés, Stängeli, Kuchen und 1000 anderen Variationen. Und wir essen viel Schoggi: Beim Pro-Kopf-Verbrauch waren die Schweizer 2011 mit 11,9 kg wieder Weltmeister. Allein 98 799 Tonnen verkauften die Schweizer Schokoladeproduzenten in Tafelform und Kleinformaten. Und genau hier, bei der bewährten Tafel, will die Suteria Chocolata AG mit Sitz in Solothurn und Filiale in Olten ansetzen. Bekannt vor allem für die «Original Solothurner Torte», von der jährlich zwischen 30 000 und 40 000 Stück über den Ladentisch gehen, haucht das Unternehmen seinen Schoggitafeln neues Leben ein. Quadratisches Format, edle Verpackung, neue Kreationen – so soll das etwas angestaubte Image der Suteria-Tafel aufpoliert werden. Geschäftsführer Michael Brüderli ist sich bewusst: «Wir können die Schoggitafel nicht neu erfinden. Aber wir wollen mit wenig Text und viel Bild auf der Verpackung Emotionen hervorrufen.» Das Resultat lässt sich sehen. Die Tafel hebt sich, so Michael Brüderli, von Tafeln anderer Hersteller ab, denn Format und Verpackung seien schweizweit einzigartig. Die Schoggi ist hochwertig und wird von Hand produziert. Das hat seinen Preis. Fr. 7.80 kosten die neuen Tafeln, die Champagne Séléction gar Fr. 8.50. Beim Inhalt liessen sich die Schokoladeexperten ebenfalls etwas einfallen. Neu ist der «Himbeertraum» – weisse Schoggi mit kleinen Himbeerstückchen. «Sie kommt sehr gut an, die Leute mö- Suterias neue, quadratische Schoggitafeln Milch, Venezuela & Ecuador 66%, Himbeertraum, Chocolat Noir, Knuspermandel und Champagne Séléction. BKO gen die säuerliche Note», freut sich der 43-jährige Luterbacher Brüderli, seit dem 1. Mai 2011 Geschäftsführer des Solothurner Confiseurs. Neu sind ausser- « ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Die weisse Schoggi mit Himbeer kommt sehr gut an. Die Leute mögen die säuerliche Note.» MICHAEL BRÜDERLI, SUTERIA-GESCHÄFTSFÜHRER ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● dem die dunkle Schokolade mit Knuspersplitter und die «Champagne Séléction». Letztere ist die Tafelversion der Champagner-Truffes, das beliebteste Schoggiprodukt des Hauses; ein Viertel des jährlichen Schokoladebedarfs von 10 Tonnen wird für die Truffes verwendet. Die Suteria-Schoggitafel wird dank der neuen Kreationen und des neuen Auftritts künftig im Sortiment kaum mehr ein Mauerblümchendasein fristen. Bisher wurden jährlich lediglich 2000 Tafeln abgesetzt. «Das Potenzial für fünfmal mehr ist vorhanden», glaubt Michael Brüderli. Gerne möchte er neue Absatzkanäle erschliessen; künftig sollen die Produkte nicht mehr ausschliesslich in den eigenen Verkaufsgeschäften erhältlich sein. Auf Teufel komm raus mehr verkaufen ist indes nicht das Ziel. Die Suteria-Schokoladetafel soll keine Massenware werden. Einerseits soll der Verkauf optimiert und andererseits die Produktion von Hand unbedingt beibehalten werden. Automatisierung ist nicht das Ziel. Hier hat Brüderli einen Spagat zu meistern. Die Suteria steht mit ihrer neu lancierten Schoggitafelkollektion zweifellos vor einer süssen Herausforderung. … und ausgiessen. Bei der Milchschokolade und der dunklen Schoggi übernimmt eine Maschine auf Knopfdruck diese Aufgabe. Die Dosierung ist der einzige Produktionsschritt, der maschinell geschieht. Sollte die Nachfrage nach Tafeln weisser Schokolade stark ansteigen, müsste sich die Suteria überlegen, dafür eine eigene Giessmaschine anzuschaffen. Die überflüssige Schoggi wird sorgfältig abgestrichen. Danach kühlt die Form bei 5 Grad im Kühlschrank aus. BRUNO KISSLING