Samstag, 26.04.2014 Prof. Dr. Jochen Wambach Beginn 20:00 Uhr

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Samstag, 26.04.2014
Prof. Dr. Jochen Wambach
(TU Darmstadt)
Neutronensterne –
Leuchttürme im Universum
Beginn 20:00 Uhr
Auf der Ludwigshöhe
©
Aufbau eines Neutronensterns
Lexikon der Astrophysik 08 / 2007
Dr. Andreas Müller
Pulsar im Supernova-Überrest CTA 1
NASA, S. Pineault (DRAO)
Neben weißen Zwergen und schwarzen Löchern
gehören die Neutronensterne zu den „kompakten
Objekten“ im Universum. Diese zeichnen sich durch
geringe Größe (mit Radien zwischen zehn und
einigen tausend Kilometern) und unvorstellbar hohe
Materiedichten aus. Wir kennen zurzeit über 2000
Neutronensterne in unserer Milchstraße, wobei die
Gesamtzahl jedoch auf mehr als hundert Millionen
geschätzt wird.
Neutronensterne wie schwarze Löcher sind das Endprodukt massereicher Sterne (mindestens 8 - 10-mal
schwerer als die Sonne), deren Verlöschen sich als
spektakuläres kosmisches Ereignis in Form einer
Supernova-Explosion vollzieht. Dabei werden solch
gewaltige Energiemengen frei, dass die Leuchtkraft
einer Supernova-Explosion zeitweilig vergleichbar
mit der einer gesamten Galaxie ist. Die Existenz von
Neutronensternen wurde bereits in den frühen 1930
Jahren vorhergesagt. Erste Berechnungen zeigten,
dass sie etwa die Masse der Sonne und einen Durchmesser von ca. 20 km haben sollten. Sie rotieren mit
Perioden von Sekunden und weniger um ihre eigene
Achse. Jüngere Neutronensterne besitzen ein extrem
starkes Magnetfeld, was sie in Verbindung mit der
Eigenrotation zu Pulsaren macht. Dabei werden
fokussierte elektromagnetische Wellen abgestrahlt,
die wie bei einem Leuchtturm den Beobachter streifen. Dieser Effekt führte 1967 schließlich zur Entdeckung der Neutronensterne. Ähnlich der Erde hat
auch ein Neutronenstern einen komplexen inneren
Aufbau, der nur teilweise verstanden ist.
Oft findet man Neutronensterne in einem Doppelsternsystem mit einem Stern, einem weißen Zwerg
oder einem anderen Neutronenstern oder schwarzen
Loch als Begleiter. Dies führt zu so interessanten
Phänomenen wie dem Aussenden von Gravitationswellen oder zum Verschmelzen mit dem Begleiter;
sogar ein schwarzes Loch kann dabei entstehen.
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