PIRMASENS MARKETING E.V. PIRMASENS 2010 Verfasser: AK “Wirtschaft und Arbeit” PG “Existenzgründung/Neuansiedlungen” AK “Handel und Dienstleistung” AK “Kultur” AK “Tourismus” AK “Wohnen und Stadtgestaltung” AK “Image, Werbung, Kommunikation” DIE ZUKUNFT HAT VIELE NAMEN: FÜR DIE SCHWACHEN IST SIE DAS UNERREICHBARE, FÜR DIE FURCHTSAMEN IST SIE DAS UNBEKANNTE, FÜR DIE TAPFEREN IST SIE DIE CHANCE. VICTOR HUGO 2 Inhaltsverzeichnis Seite folgt Vorwort Verfasserverzeichnis Kurz und bündig: Pirmasens 2010 Stadtleitbild Wirtschaft und Arbeit Handel und Dienstleistung Kultur Tourismus Wohnen und Stadtgestaltung Image, Werbung, Kommunikation Projekte PIRMASENS MARKETING E.V. Vorstand Vorsitzender: Bernd Hummel Bernd-Hummel-GmbH Neuffer am Park, 66953 Pirmasens Tel.: (06331) 71 07 10 Fax: (06331) 7 33 08 Stellv. Vorsitzende: Dr. Robert Schelp Stadtverwaltung Pirmasens Exerzierplatz 66953 Pirmasens Tel.: (06331) 84 22 02 Fax: (06331) 84 25 40 Erich Weiss DecoDomus/Erich Weiss Lemberger Str. 255 66955 Pirmasens Tel.: (06331) 21 41 0 Fax: (06331) 21 41 30 Beisitzer: Otmar Bauer Kreissparkasse Pirmasens Bahnhofstr. 23 66953 Pirmasens Tel.: (06331) 542 201 Fax: (06331) 542 2 06 Robert Seitz Park-Brauerei AG Zweibrücker Str. 3 66953 Pirmasens Tel.: (06331) 805 113 Fax: (06331) 805 116 Rolf Schlicher Volksbank Pirmasens eG Alleestr. 2 66953 Pirmasens Tel.: (06331) 718 134 Fax: (06331) 71 81 91 Heinz Wagner Kömmerling Werke Zweibrücker Str. 200 66954 Pirmasens Tel.: (06331) 56 22 59 Fax: (06331) 56 21 96 Geschäftsführer: Georg Sander Stadtverwaltung Pirmasens Exerzierplatz 66953 Pirmasens Tel.: (06331) 84 25 26 Fax: (06331) 84 22 86 + 84 25 40 Pirmasens-Marketing im Internet: http://www.pirmasens.de/stadt/marketing 3 Vorwort Die Anfänge des Pirmasens-Marketings reichen zurück bis ins Jahr 1992. Damals regte der PS-Partnerservice an, die Attraktivität der Stadt durch dieses neuartige kommunalpolitische Instrument zu steigern. Zwei Banken verliehen der Forderung Nachdruck, indem sie ein Be­ ratungsunternehmen einerseits und Prof. Dr. Strobel, FH Worms, andererseits beauftragten, die Chancen offenzulegen, die ein Pirmasens-Marketing bietet. Im Jahr 1994 schließlich fertigte Diplom-Betriebswirt Georg Sander im Auftrag der Stadtver­ waltung die Pilotstudie “Leitlinien und Rahmenbedingungen für ein Pirmasens Marketing” an. Im Dezember desselben Jahres wurde Sander als hauptamtlicher Marketingkoordinator ein­ gestellt, um seine Studie zu realisieren. Im März 1995 gewann das Marketing mit der Einrichtung der “Anschubgruppe” an Fahrt. Die­ sem Team gehörten etwa 15 Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Stadtverwaltung an. Nach nur drei Monaten, im Juni 1995, wurde der Pirmasens Marketing e.V. gegründet, um unter dem Vorsitz des Unternehmers Bernd Hummel das Marketing zu koordinieren. Im Herbst 1995 begann der Marketingverein mit der Einrichtung von Arbeitskreisen, die die Formulierung eines Stadtleitbildes in Angriff nahmen. Zu den ca. 70 Aktiven zählten Unter­ nehmer, Arbeitnehmervertreter, Ratsmitglieder, Verwaltungsmitarbeiter, Kulturanbieter, Schüler, Hausfrauen, Verbandsrepräsentanten und viele mehr. Ein erster Entwurf des Leit­ bildes wurde im Sommer 1996 mit allen Ratsfraktionen ausführlich erörtert. Die Gespräche mit den Parteien verliefen überaus konstruktiv; zahlreiche Anregungen der Stadträte finden sich im vorliegenden Leitbild wieder. *** Viele Kommunen engagieren teure Beratungsunternehmen, die ein “fertiges” Marketingkon­ zept formulieren sollen. Wir halten dies für einen Ausdruck mangelnder Zielstrebigkeit und fehlenden Selbstbewußtseins. Das Pirmasens-Marketing ist durchdrungen von dem Gedan­ ken, daß die Lösungen für die Herausforderungen, vor denen Pirmasens steht, nur aus der Stadt selbst kommen können. *** Es handelt sich bei dem vorliegenden Papier nicht um ein “Stadtleitbild” im eigentlichen Sin­ ne, denn neben der Beschreibung einer Stadtvision sind darin auch eine Stärken/Schwächenanalyse, ein Maßnahmenkatalog und einige Projektskizzen enthalten. Dennoch wollen wir der Einfachheit halber am Begriff “Leitbild” festhalten. Wir haben das Leitbild “Pirmasens 2010” genannt, weil es die von uns gewünschte Entwick­ lungsrichtung unserer Heimatstadt Pirmasens in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten be­ schreibt. 2010 - bis dahin ist noch viel Zeit, so könnte man denken. Wir müssen aber heute mit der Realisierung beginnen, wenn wir unser Ziel in den verbleibenden 14 Jahren erreichen wollen. 4 Wir wollen: • die Rahmenbedingungen für die lokalen Unternehmen verbessern und den Wirt­ schaftsstandort Pirmasens für die Anforderungen neuer und neuartiger Wirtschafts­ zweige rüsten; • der Einkaufsstadt Pirmasens eine starke Position im härter werdenden Wettbewerb mit den benachbarten Zentren erarbeiten; • die Kulturstadt Pirmasens zum urbanen Zentrum für das Umland entwickeln; • die Attraktivität der Wohnstadt Pirmasens und die Heimatbindung der Bürger erhö­ hen; • Pirmasens zum attraktiven Ausflugsziel für jene Urlauber ausbauen, die sich im landschaftlich reizvollen Umland aufhalten; • die Stadtverwaltung bei der notwendigen Entwicklung zum “Dienstleistungsunter­ nehmen” unterstützen. *** Wir danken den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, die das Stadtmarketing möglich gemacht haben, sowie all jenen, die mitgeholfen haben, dieses Leitbild zu formulieren. Ohne das Engagement Dutzender Mitstreiterinnen und Mitstreiter und die tatkräftige Mitarbeit zahl­ reicher Unternehmen hätten wir diese Etappe des Stadtmarketings nicht derart erfolgreich meistern können. Wir sind aufgrund der uns bisher entgegengebrachten Unterstützung zu­ versichtlich, daß wir auch den nächsten Schritt im Marketingprozeß, nämlich die Realisierung des Leitbildes, gemeinsam meistern werden. PIRMASENS MARKETING E.V. 5 Danke • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Bernd Adler Adler Modehaus Ellen Adrian Gerd Adrian Theisinger und Probst Bauunternehmung GmbH Hans-Peter Arnold Architekturbüro Arnold Wolfgang Barth Sympa-Tel Telemarketing Otmar Bauer Kreissparkasse Pirmasens Herr Becker Kreissparkasse Pirmasens Jürgen M. Bergfried Pirmasenser Messe GmbH Herr Borck Borck Schlemmerbuffet Cosima Broderix Rainer Christiner Stadtverw./Kultur- u. Fremdenverkehrsamt Michael Diehl Fa. Caprano Bauunternehmung GmbH Peter Dreher Gaststätte ParkPlatz Pierre Dubourg Hansberg Optik Rita Endres Komet Druck- und Verlagshaus GmbH Sylvia Gafiuk Wulf Girisch Friedrich Kusterer GmbH Handelsvertretungen Christel Glaser Herbert Groß Stadtverwaltung/Amt f. Wirtschaftsförderung Bettina Hansen Sympa-Tel Telemarketing Daniela Hardt Hardt Logistikservice GmbH Haro Heneka Medien-Vertriebs-GmbH Buchhandlung Albert Hirtz HIKO Bildverarbeitung Bernd Hummel Bernd-Hummel-GmbH Gerhard Hussong Matthias Jung Architekturbüro Walter und Matthias Jung Rainer Keßler Hubert Keßler GmbH Ingrid Klan Rheinpfalz Klaus Peter Klug Stadtverwaltung/Stadtplanungsamt Andreas Knüpfer Industrie- und Handelskammer IHK Hans-Jürgen Knüttel Fa. Knüttel Roswitha Köhler Köhler Elektro GmbH Angelika Koob Stadtverwaltung/Pressestelle Alois Kost Hörgeräte Herrmann GmbH Horst Krüger Stadtverwaltung/Stadtplanungsamt Artur Kuntz Robusta-Fenster GmbH Eric Kunz Hotel Kunz Herbert Ling Kaufhaus Rupprecht Wolfgang Loeser Stadtverwaltung/Stadtplanungsamt Volker Lösch Dipl.-Designer Dunja Maurer Stadtverwaltung/Pressestelle Ingrid Naß Dr. Peter Neumann Parkbrauerei AG Margit Nuss Volkshochschule Martin Oden Wirtschafts- und Steuerberatung Oden Wolfram W. Prochnow Reisebüro Kömmerling Jörg Rahn WHG Rahn GmbH Elfi Brigitte Ries Ries Tagungen & Coaching 6 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Dominik Rössler Georg Sander Dr. Robert Schelp Rolf Schlicher Erwin Schmenger Peter Schmid-Kömmerling Sonja Schmid-Kömmerling Prof. Helmut Schüle Stefan Sefrin Robert Seitz Helfried Steckel Elisabeth Stock Matthias Strugalla Peter Stumpf Nadine Trautmann Maximilian Van de Sand Regine Wachenhausen Dieter Wagner Heinz Wagner Thomas Warth Margot Wehrmeier Erich Weiss Holger Westing Frau Winter Heike Wittmer Heiner Wölfling Gebr. Kömmerling Kunststoffwerke GmbH Stadtverwaltung/Pirmasens Marketing e.V. Stadt Pirmasens Volksbank Pirmasens eG Parkbrauerei AG Gebr. Kömmerling Kunststoffwerke GmbH Fachhochschule/Fachbereich Kunststofftechnik Parkbrauerei AG Kunst und Kultur e.V. Gaststätte ParkPlatz Finanzamt Pirmasens Hypo-Bank Kaiserslautern Stadtwerke Pirmasens Kömmerling Werke ÖTV Pringle Of Scotland DecoDomus/Erich Weiss Kreishandwerkerschaft Westpfalz Dresdner Bank AG - Filiale Pirmasens Stadtverwaltung/Museen und Archiv Fa. Wölfling 7 KURZ UND BÜNDIG: PIRMASENS 2010 Wirtschaft und Arbeit 2010: • Auch wenn Schuhe in steigendem Maße im Ausland produziert werden, bleibt Pirmasens wegen des konzentrierten Branchen-Know-hows eine “Schuhstadt”. Neben der Schuhin­ dustrie prägen die Branchen Maschinenbau und Chemie/Kunststoff den Wirtschaftsstand­ ort Pirmasens. • Die herausragende Stärke des Standortes Pirmasens sind die weichen Faktoren Natur und Lebensqualität. • Der Standort Pirmasens wird verstärkt für Unternehmen aus der Kommunikations- und In­ formationsbranche interessant werden sowie für Industrien, die durch umweltverträgliche Produkte und Produktionsverfahren gekennzeichnet sind. • Unternehmensgründer werden in Pirmasens spezifische harte Standortfaktoren vorfinden, wie z.B. ein Netz von Beratungseinrichtungen und Firmenpatenschaften sowie Kooperati­ onsmöglichkeiten mit Fachhochschule, Messe und anderen Forschungseinrichtungen. Handel und Dienstleistung 2010: • • • • Einkaufen in Pirmasens macht Spaß. Shopping in Pirmasens ist bequem. Pirmasens ist das Einkaufszentrum für das Umland. Pirmasens bietet ein großes Angebot und hervorragenden Service auf überschaubarem Raum. • Einkaufen in Pirmasens ist eine Freizeitbeschäftigung neben vielen anderen (Sport, Gast­ ronomie, Kultur). Kultur 2010: • Pirmasens bietet Highlights in ausgewählten Kultursparten. • Wirtschaft und Marketingverein werden ein intelligentes Kulturmarketing in Verbindung mit einem effizienten Sponsoring praktizieren. Tourismus 2010: • Im Umland findet der Tourist Entspannung - in Pirmasens Abwechslung. • Stadt und Landkreis werden gemeinsam vermarktet. • Attraktion: Factory-outlet1 in der Innenstadt. Wohnen und Stadtgestaltung 2010: • Leben in einer Stadt, in der die schlichte “Nachkriegsarchitekur” von einer sehenswerten Stadt- und Gebäudegestaltung abgelöst wird. • Hohe Lebensqualität und niedrige Lebenshaltungskosten. • Stolz sein auf das urbane Angebot der Stadt und die reizvolle Umgebung. 1 factory outlet: Direktverkauf von Produkten vom Hersteller an den Endverbraucher. 8 STADTLEITBILD “PIRMASENS 2010” Wirtschaft und Arbeit 2010 Neuausrichtung der Wirtschaftsförderungspolitik Auch in der Zukunft werden Unternehmen der Schuhbranche und deren Zulieferbetriebe das wirtschaftliche Bild der Stadt Pirmasens maßgeblich prägen. Gleiches gilt für die Kunststoff­ industrie sowie die lokalen Chemieunternehmen und Maschinenbauer. Der Strukturwandel in der Schuhproduktion sowie der Abzug der amerikanischen Streitkräfte und die damit verbun­ denen negativen Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Sozialstruktur werden zu einer wirt­ schaftspolitischen Neuorientierung führen. Neben dem Erhalt der vorhandenen Unternehmen wird die Ansiedlung neuer Betriebe aus innovativen Branchen vorrangiges Ziel der Wirt­ schaftsförderung werden. Standortmarketing Pirmasens wird ein intelligentes, zielgruppenorientiertes Standortmarketing betreiben, das die vorhandenen “weichen” Standortfaktoren offensiv vermarktet. Vor dem Hintergrund der be­ grenzten finanziellen Mittel wird es vor allem darauf ankommen, kostengünstige aber effekti­ ve Werbeaktionen zu starten. Für Unternehmen aus Zukunftsbranchen (Informations- und Kommunikationstechnologie etc.) werden spezifische “harte” Standortvorteile geschaffen (Vernetzung des Angebotes re­ gionaler Forschungs- und Beratungseinrichtungen; Entwicklung spezieller Förderprogramme, günstige Gewerbemieten und Immobilienpreise für Existenzgründer). Daneben werden Exis­ tenzgründer durch etablierte Unternehmen im Rahmen von Firmenpatenschaften unterstützt. Die Pirmasenser Messe wird die Attraktivität des Standortes Pirmasens durch die Ausrich­ tung neuartiger Messen, Fachausstellungen und Kongresse weiter steigern. Von wachsender Bedeutung für die wirtschaftliche Neuausrichtung der Stadt werden ferner die Fachhochschu­ le und die sonstigen Bildungs- und Forschungseinrichtungen sein. Handel und Dienstleistung 2010 Gemeinsam handeln Der lokale Einzelhandel sowie die handelsnahen Dienstleister (Gastronomie, Bäcker, Metz­ ger, Banken, Stadtverwaltung etc.) konkurrieren nicht in erster Linie mit dem Wettbewerber in der eigenen Stadt. Vielmehr muß sich die Einkaufsstadt Pirmasens auseinandersetzen mit den umliegenden Einkaufsstädten. Konkurrenten sind Mittelzentren wie Zweibrücken, die Oberzentren Kaiserslautern und Saarbrücken aber auch Kleinstädte und die Zentren auf der “Grünen Wiese”. Vor diesem Hintergrund darf der Wettbewerb der Pirmasenser Einzelhänd­ ler untereinander nicht das geschlossene Auftreten der Einkaufsstadt Pirmasens verhindern. “Kaufhaus Pirmasens”: durchgehend geöffnet Die Stärke der Einkaufsstadt Pirmasens liegt in ihrer Größe: das Mittelzentrum Pirmasens bietet einerseits mehr Auswahl als die umliegenden Kleinstädte und andererseits besseren 9 Service, günstigere Parkmöglichkeiten und mehr Ruhe als die benachbarten Großstädte. Die für Mittelzentren typischen Schwächen werden in Pirmasens gezielt abgebaut und nach Möglichkeit in Standortstärken umgewandelt. Wichtigster Punkt wird dabei die einheitliche Gestaltung der Öffnungszeiten der Innenstadt-Geschäfte sein. Der Pirmasenser Einzelhandel nutzt die Tatsache, daß sich täglich mehr als 11.000 Berufseinpendler, über 1.500 Schüler aus dem Umland und eine unüberschaubare Zahl weiterer Besucher (Patienten von Arztpra­ xen, Besucher von Freizeiteinrichtungen, Touristen, Geschäftsreisende etc.) in der Stadt auf­ halten. Um deren Kaufkraft zu erschließen und die Bindung der Besucher an die Einkaufs­ stadt Pirmasens langfristig zu stärken, ist es unabdingbar, daß der Einzelhandel seine Waren und Dienstleistungen dann anbietet, wenn die Gäste aus dem Umland, hier vor allem die Be­ rufspendler, Zeit zum Einkaufen haben: nämlich um die Mittagszeit. Wer sein Geschäft dann schließt, wenn Kunden aus dem Umland in großer Zahl in der Stadt sind, darf sich nicht wun­ dern, wenn diese Kunden keine Beziehung zur Einkaufsstadt Pirmasens aufbauen werden. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund der liberalisierten Ladenöffnungszeiten. Einkaufsstadt der kurzen Wege Pirmasens ist eine der wenigen Städte ohne Parkplatzprobleme. Die moderne Tiefgarage un­ ter dem Exerzierplatz, das Parkhaus in der Schäferstraße und die übrigen innenstadtnahen Parkflächen ermöglichen bequemes Shopping. Die ohnehin niedrigen Parkgebühren werden durch ein funktionierendes Parkkostenerstattungssystem des Einzelhandels weiter gesenkt. Die innenstadtnahen Parkplätze und die Konzentration vieler attraktiver Geschäfte auf en­ gem Raum macht Pirmasens zur “Einkaufsstadt der kurzen Wege”. Service durch Erfahrung Die Einkaufsstadt Pirmasens unterscheidet sich von den Wettbewerbern durch den ver­ gleichsweise geringen Filialisierungsgrad des lokalen Einzelhandels. Alteingesessene Famili­ engeschäfte und engagierte Jungunternehmer bieten den Kunden einen Service, der von Bil­ ligfilialisten und den Anbietern auf der “Grünen Wiese” nicht erreicht werden kann. Daneben sind in Pirmasens auch jene Filialisten und Franchise-Unternehmen ansässig, die in einer att­ raktiven Einzelhandelslandschaft nicht fehlen dürfen. Einkaufen als Erlebnis Einkaufen in Pirmasens - das vollzieht sich in Vororten und Stadtteilen, wie etwa in der Winz­ ler Straße, vor allem aber in der anspruchsvoll gestalteten Fußgängerzone. Die Vielzahl der über das Jahr verteilten kleinen und großen Veranstaltungen wird Einkaufen zum Erlebnis machen: das “Schlabbeflickerfest, das “Exe-Fest” mit einem gehobenen kulinarischen und kulturellen Angebot sowie der “Belznickelmarkt”, der zu einem kunsthandwerklich geprägten Weihnachtsmarkt umgestaltet wird, und nicht zuletzt die beiden verkaufsoffenen Sonntage werden alljährlich Tausende von Menschen aus nah und fern in die Stadt locken. Straßen­ musikanten, Kleinkünstler, Clowns und Pflastermaler entdecken die Fußgängerzone und den Exerzierplatz als ideale Bühne. 10 Schuhe kaufen in der City Ein Publikumsmagnet weit über die Grenzen der Region hinaus kann ein “Schuh-factoryoutlet” sein. Die hohe Kundenfrequenz eines solchen factory-outlet-centers (vor allem her­ vorgerufen durch Touristen und Besucher aus dem Umland) würde Einzelhandel und Gast­ ronomie zugute kommen und die Innenstadt erheblich beleben. Kultur 2010 Kulturstadt Pirmasens: Erfolg durch Kulturmarketing Pirmasens bietet nicht nur den Einwohnern ein attraktives Kulturangebot. Die Stadt wird vielmehr den Anspruch erheben, kulturelles Zentrum über die Grenzen der Region hinaus zu sein. Es wird angestrebt, mit dem Begriff Pirmasens eine bestimmte kulturelle Aussage zu assozi­ ieren (ähnlich wie “Museum Speyer”, “documenta Kassel”, “Ruhrfestspiele Recklinghausen”). Die Instrumente des Kulturmarketing und des privaten Sponsorings werden aufeinander ab­ gestimmt und zielgerichtet eingesetzt. Auf diese Weise werden Anreize für die Kulturanbieter geschaffen, Veranstaltungsformen zu entwickeln, die geeignet sind, die Stadt über die Gren­ zen der Region hinaus zum Kulturmagneten aufzuwerten. Tourismus 2010 Im Umland findet der Tourist Entspannung, in Pirmasens Abwechslung Pirmasens ist umgeben von einem Urlaubsgebiet erster Güte. Der Pfälzer Wald im Osten und die Nordvogesen im Westen werden für Urlauber zunehmend attraktiver. Pirmasens ist das Zentrum dieses touristisch reizvollen Umlandes. Einkaufen und bummeln, essen und trinken, Kultur- und Freizeitveranstaltungen besuchen - all das kann der Tourist in Pirma­ sens. Das urbane Angebot der Stadt Pirmasens rundet damit das Urlaubserlebnis all jener Touristen ab, die sich im Umland aufhalten. Erfolg durch professionelle Tourismuswerbung Die Stadt informiert Touristen und Interessenten durch Werbung mit klassischen Medien (Broschüren etc.), aber vermehrt auch durch die Verwendung neuartiger Kommunikations­ techniken wie Internet, CD-ROM, Video usw. Eine besondere Attraktion für Gäste der Stadt und der umliegenden Gemeinden werden die Pauschalangebote für Urlauber bieten. Sie werden den ermäßigten Eintritt ins PLUB, kosten­ lose Gästeführungen und Museumsbesuche, Besichtigung der Parkbrauerei oder sehenswer­ ter Schuhfabriken, Preisnachlässe in der Gastronomie und vieles mehr beinhalten. 11 Wohnen und Stadtgestaltung 2010 Nachkriegsarchitektur prägt das Bild der Innenstadt Wie viele andere Städte wurde auch Pirmasens im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, in weiten Teilen sogar nahezu vollständig zerstört. Die Notwendigkeit, schnell neuen Wohnraum und Betriebe zu errichten, ließ wenig Spielraum für Ästhetik. Die “Nachkriegsarchitektur” prägt bis heute das Erscheinungsbild der Stadt, vor allem im Innenstadtbereich. Wohnortbindung steigern Das Mittelzentrum Pirmasens vereinigt Urbanität und Überschaubarkeit. Im Bewußtsein der Bevölkerung wird sich Pirmasens zur attraktiven Wohnstadt entwickeln. Grundlagen hierfür sind ein abwechslungsreiches Kultur- und Freizeitangebot, die ausreichende Versorgung mit Konsumgütern und eine stabile Wirtschaft. Die Nähe zu den Oberzentren Kaiserslautern und Saarbrücken sowie zum Naturpark Pfälzer Wald und den Nordvogesen verleiht Pirmasens eine günstige geographische Lage. Architektonische Sehenswürdigkeiten wirken als “Initialzünder” Architektonische Sehenswürdigkeiten wie das Stadtwerkegebäude, der Exerzierplatz, die Fußgängerzone mit dem Schloßplatz, der renovierte Neuffer oder die Delta-Schuhfabriken (Adam-Müller-Straße) wirken oft wie Fremdkörper inmitten einer architektonisch anspruchs­ losen Umgebung. Nicht selten jedoch motivierte die Errichtung oder Renovierung sehenswer­ ter Gebäude die Eigentümer der benachbarten Häuser, die bauliche Umgestaltung der eige­ nen Immobilie in Angriff zu nehmen. Anreize für Gebäuderenovierung schaffen Bei der Gestaltung privater und öffentlicher Bauwerke wird noch stärker auf die Einbeziehung künstlerischer und regionalspezifischer Akzente geachtet. Stadt und Marketingverein werden sich verstärkt dafür einsetzen, positive Bauleistungen zu honorieren, um für die Bürger An­ reize zu schaffen, in das eigene Haus zu investieren. Dabei soll die Verwendung einheimi­ scher Werkstoffe (z.B. Sandstein) oder Bautechniken ebenso im Vordergrund stehen wie die Verwendung ökologisch verträglicher Materialien. Architekten und Stadtplaner, private und öffentliche Investoren, Hauseigentümer und Bauher­ ren werden im Rahmen eines kontinuierlichen Dialoges sowie durch zielgerichtete Beratung und Öffentlichkeitsarbeit für ästhetische, ökologische, historische und regionalkulturelle Be­ lange sensibilisiert. Hierbei gilt es auch, der gewachsenen Eigenständigkeit von Vororten und Stadtteilen Ausdruck zu verleihen. 12 Image, Werbung, Kommunikation 2010 Pirmasens: Schuhe und mehr In der Vergangenheit prägten vor allem zwei Ereignisse das Selbstverständnis der Pirmasen­ ser: die Gründung einer Grenadiergarnison durch Landgraf Ludwig IX. von HessenDarmstadt und - nach der Auflösung der Garnison 1790 - der Aufbau der Schuhfabrikation, die mit der Zeit industrielle Ausmaße annahm. Stadt im Wandel - Stadt im Aufbruch In Pirmasens vollzieht sich im Zuge der Verlagerung von Teilen der Schuhproduktion ins Ausland und des Abzugs der amerikanischen Streitkräfte aus der Westpfalz ein tiefgreifender Strukturwandel. Die Pirmasenser sind entschlossen, diese Herausforderungen zu meistern und dabei die urbanen Lebensfunktionen Einkaufen, Wohnen, Freizeit und Tourismus nicht nur zu bewahren, sondern sie weiter auszubauen. Mittelzentrum im Mittelpunkt Die Pirmasenser werden sich vor diesem Hintergrund auf die “weichen Standortfaktoren” be­ sinnen, die ihre Heimatregion kennzeichnen. Pirmasens liegt in der Provinz - und die Pirma­ senser werden den Begriff “Provinz” positiv interpretieren. Bis unmittelbar an die Stadtgrenze reicht der Naturpark Pfälzer Wald. Das Nachbarland Frankreich und die Nordvogesen sind nur wenige Kilometer entfernt. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe befinden sich mit Kaiserslau­ tern und Saarbrücken zwei Oberzentren mit Großstadtatmosphäre. Die Pirmasenser werden ihre Stadt als urbanen Mittelpunkt des umliegenden Landkreises Südwestpfalz begreifen, denn das Mittelzentrum Pirmasens bietet weit mehr Kulturleben, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten als die Kleinstädte und Dörfer im Umland. Professionelle Kommunikationspolitik durch Glaubwürdigkeit Die mit Kommunikationspolitik befaßten Einrichtungen der Stadt werden moderne Technik und professionelle Mittler wie Werbe- und PR-Agenturen nutzen. Das wichtigste Kommunikationsinstrument ist jedoch Glaubwürdigkeit. Daher werden Stadt­ repräsentanten und Kommunalverwaltung, aber auch Marketingverein und andere Institutio­ nen einen ehrlichen und offenen Umgang mit der Bevölkerung sowie eine faire und professi­ onelle Zusammenarbeit mit den Medien pflegen. Es gilt, der Bevölkerung ein realistisches Bild der Entwicklungschancen, aber auch der großen Herausforderungen zu vermitteln, die der Strukturwandel unweigerlich mit sich bringt. 13 Stadtverwaltung 2010 Über das Auftreten der Stadtverwaltung wurde in allen Marketing-Teams ausführlich be­ raten. Meist wurde festgestellt, daß die Verwaltungsmitarbeiter in der Regel freundlich und fachlich hervorragend ausgebildet sind. Die Vision einer modernen Administration ist das “Dienstleistungsunternehmen Stadt”, dessen Mitarbeiter sich durch ein gesteigertes Maß an Bürgernähe, Problemlösungs­ kompetenz, Qualitätsbewußtsein und Servicedenken auszeichnen. Der Marketingverein schlägt nachfolgend eine Formulierung für das Selbstverständnis der Stadtverwaltung vor. Aufbauend auf diesem Diskussionspapier sollten Verwal­ tungsmitarbeiter aller Hierarchieebenen ihr Leitbild einer bürgernahen Stadtverwaltung entwickeln. Die Einberufung eines eigenen Stadtmarketing-Arbeitskreises “Stadtverwaltung 2010” ist denkbar. Funktion von Stadtrat und Stadtverwaltung Der Stadtrat hat als das vom Bürger legitimierte Lenkungsorgan der Stadt die Aufgabe, der Verwaltung die wesentlichen Ziele vorzugeben, die Zielerfüllung zu kontrollieren und gege­ benenfalls steuernd auf die Administration einzuwirken. Es obliegt der Verwaltung, den Pro­ zeß der Zielformulierung im Rat durch die Entwicklung eigener Alternativen zu unterstützen. Die Stadtverwaltung hat vor allem die Aufgabe, die vom Rat vorgegebenen Ziele schnellst­ möglich eigenständig zu realisieren und den Rat kontinuierlich über den aktuellen Zielerrei­ chungsgrad zu informieren. Der Bürger ist Kunde - und der Kunde ist König Die Stadtverwaltung Pirmasens versteht sich als Dienstleister für ihre Kunden, nämlich für Bürger, ansiedlungsinteressierte und ansässige Unternehmen und für Besucher der Stadt. Daher muß im Vordergrund die größtmögliche Befriedigung der Bedürfnisse all jener stehen, die Wünsche und Forderungen an die Stadt herantragen bzw. die von den Handlungen der Verwaltung betroffen sind. Dies gilt für reine Serviceleistungen ebenso wie für hoheitliche Aufgaben. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung • arbeiten kontinuierlich daran, Verwaltungsabläufe zu straffen und Bearbeitungszeiten - et­ wa für Genehmigungsverfahren und Anfragen - immer weiter zu verkürzen (Ziel muß es sein, vergleichbare Aufgaben schneller zu erledigen als andere Kommunen); • streben danach, Problemlösungen für Bürger, Besucher und Unternehmen unbürokratisch, innovativ und wenn nötig auch unkonventionell herbeizuführen; • suchen aktiv nach Möglichkeiten, durch Optimierung der Verwaltungsabläufe den Wirt­ schaftsstandort Pirmasens attraktiver zu gestalten; • sind im persönlichen Umgang mit den Kunden zuvorkommend; im Schriftverkehr steht Verständlichkeit und Freundlichkeit an erster Stelle; • werden bereits in der Ausbildung auf den späteren Einsatz im “Dienstleistungsunterneh­ men Stadtverwaltung” vorbereitet; Bürgernähe ist Bestandteil des Lehrplanes; • orientieren sich bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen (Räumlichkeiten, technische Ausstattung, Öffnungszeiten usw.) vorrangig an den Wünschen der Kunden. 14 Modernes Verwaltungsmanagement Die Anforderungen moderner Verwaltungen können nur durch die Anwendung wirtschaftsna­ her Managementtechniken bewältigt werden. Die Führungskräfte der Stadtverwaltung • pflegen einen kooperativen Führungsstil und praktizieren echtes Teamwork; • streben ganzheitliche Konzepte statt Einzellösungen an; • gestalten die verwaltungsinterne Kommunikation nach den gleichen Standards, die auch dem Kontakt mit den Kunden zugrunde liegen; • setzen Mitarbeiter ihren Qualifikationen entsprechend ein; vor allem in Ämtern mit hoher Kundenfrequenz werden Stellen nur mit solchen Personen besetzt, die für die damit ver­ bundenen Aufgaben besonders geeignet sind; • fördern eigenständiges Denken, honorieren konstruktive Kritik, schaffen ein experimentier­ freudiges - und damit fehlertolerantes - Umfeld; • ermöglichen und fördern Fortbildung. Effektivität, Wirtschaftlichkeit, hohe Qualität Der Umgang mit Steuermitteln verpflichtet die Verwaltung zu maximaler Effektivität, Wirt­ schaftlichkeit und hohem Qualitätsbewußtsein. Daher • ist den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu schaffen, welches professionelles Arbeiten er­ möglicht (hierzu gehört neben der adäquaten Gestaltung der Arbeitsräume vor allem die Bereitstellung der nötigen technischen Einrichtungen); • pflegen Verwaltungsmitarbeiter einen sparsamen Umgang mit den ihnen anvertrauten fi­ nanziellen Mitteln; • werden Buchführungs- und Controllingverfahren entwickelt, welche die maximale Wirt­ schaftlichkeit des Ressourceneinsatzes und ein Höchstmaß an Transparenz über die Mit­ telverwendung ermöglichen; • werden Verwaltungsmitarbeiter motiviert, eigenständig nach sinnvollen Einsparmöglichkei­ ten einerseits und neuartigen Einnahmequellen andererseits zu suchen. Information von Öffentlichkeit und Presse Die Verwaltung betreibt eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, die durch Aktion statt Reaktion gekennzeichnet ist. Sie arbeitet mit der Presse fair und offen zusammen. Den Vertretern der Medien werden Informationen schnell und vollständig zugeleitet, sofern durch die Veröffentli­ chung nicht die Rechte Dritter gefährdet werden. 15 16