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EXTRATERRESTRIK, BEMANNTE RAUMFAHRT
UND EXPLORATION DES WELTRAUMS
Ref. Ares(2014)77460 - 15/01/2014
Auswirkungen
der Extraterrestrik und
der bemannten Raumfahrt
Seit den 1980er Jahren beteiligt sich Europa an bemannten Raumflügen. Durch die europäische Zusammenführung früherer nationaler Initiativen nimmt das
europäische Astronautenteam regelmäßig an Missionen
zur Internationalen Raumfahrtstation (ISS) teil.
Die Anwendungen weltraumbasierter Systeme in Europa, die für die europäischen Bürger inzwischen zur
Selbstverständlichkeit geworden sind, beruhen auf einer
von Europa initiierten Investition in die wissenschaftliche
Forschung unter der Nutzung von Weltraumtechnologien über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren.
In einer Europäischen Union, die sich zu den im Jahr
2000 in Lissabon festgelegten Zielen einer wissensbasierten Gesellschaft für Europa verpflichtet hat,
gewähren uns Satelliten den Zugang zum Verständnis
des Planeten Erde, des Sonnensystems, unserer Galaxie
und der benachbarten Galaxien sowie die Möglichkeit
zur Suche nach den Ursprüngen der kosmischen Zeit.
Weltraumforschung
Die Europäische Raumfahrtpolitik unterstützt eine breit
angelegte Bestrebung zur weiteren Erforschung des
Weltraums durch Wissenschaftssatelliten über eine Reihe von erdnahen und im tiefen Weltraum operierenden
Missionen. Europäische Wissenschaftssatelliten beobachten die Sonne und die Umwelt von Sonne und Erde,
wodurch eine neue Wissenschaft hervorgebracht wird:
das Weltraumwetter. Vorhersagen des Weltraumwetters warnen vor Sonnenstürmen, die Satellitensysteme
ausschalten, die Telekommunikation unterbrechen und
beispielsweise Störungen der Stromversorgungsnetze
verursachen können.
Europa verfügt über eine Reihe eigener Wissenschaftssatelliten, die Vorkommnisse von Hochenergie im Weltall, beispielsweise bei Kollisionen zwischen Galaxien,
aufzeichnen. Im nächsten Jahr wird eine europäische
Mission unter dem Namen Herschel-Planck gestartet,
um die Reststrahlung des „Urknalls“ im Universum zu
untersuchen.
Bei der Erforschung der Planeten liefern die europäischen
Satelliten „Mars Express“ und „Venus Express“ hervorragende Daten und Aufnahmen der engsten Nachbarn
der Erde, während „Bepi-Columbo“ im Jahr 2013 auf
die Reise geschickt wird, um Merkur, den nächsten Planeten zur Sonne, zu kartieren. Europa hat eine Mission
zur Mondkartierung (SMART 1) bereits abgeschlossen,
während die Raumsonde ROSETTA im Begriff steht, ihr
Ziel, den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, im
Jahr 2014 zu erreichen.
Europäische Weltraumwissenschaftler sind weiterhin in
Schlüsselbereichen führend, die in einem langfristigen
Plan mit der Bezeichnung „Kosmische Vision“ bis zum
Jahr 2020 festgelegt sind. Ihre Schwerpunkte gelten den
Bedingungen des Lebens und der Planetenbildung sowie
den Ursprüngen und Grundgesetzen des Universums.
Bezüglich der Geowissenschaften wurden wissenschaftliche Prioritäten in einem ähnlichen Dokument, „The
Changing Earth“ („Die Welt im Wandel“), dargelegt,
das in Zusammenarbeit mit mehr als dreihundert europäischen Wissenschaftlern vorbereitet wurde. Im kommenden Jahrzehnt wird Europa auf dem Erfolg seiner
ERS- und Envisat-Missionen aufbauen, die heute ungefähr 1500 Wissenschaftlerteams mit Daten beliefern.
Durch sieben Forschungsmissionen im Rahmen des Explorer-Programms werden alle Aspekte des Erdsystems,
von der festen Erde bis zur Magnetosphäre untersucht,
einschließlich solcher Themen wie die Erforschung der
Polkappen, der Meeresströmungen und der Physik des
Erdinnern. Operationelle Systeme wie Wettersatelliten
werden ebenfalls eine Fülle von Daten liefern, die für
die Wissenschaftsgemeinschaft von unschätzbarem
Wert sind, insbesondere wenn langfristige Datensammlungen benötigt werden.
Bemannter Weltraumflug
und Forschung
Der europäische Beitrag zur bemannten Raumfahrt und
zur bemannten Erforschung des Sonnensystems wird
im Jahr 2007 mit dem geplanten Start und der Anbindung des europäischen COLUMBUS-Labors an die ISS
einen Meilenstein erreichen. Dies wird ein wichtiger Beitrag für der Nutzung der Internationalen Raumstation
(ISS) sein, wobei Europa Astronauten für die Besatzung
der Station bereitstellt und eine Reihe von europäisch
entwickelten Experimenten durchführen wird. Die europäische Rolle im ISS-Programm wird ab Ende 2007
weitergehend gestärkt durch die Bereitstellung des Europäischen Raumtransporters ATV ( Automated Transfer
Vehicle), das als Mehrzweck-Versorgungsfahrzeug den
Nachschub für die ISS gewährleisten wird.
Bei den Lebens- und Naturwissenschaften im Weltraum
führt Europa eine Reihe von Versuchen bezüglich der
Auswirkungen der Weltraumumgebung (Fehlen der
Schwerkraft und Strahlenbelastung) auf Naturphänomene sowie auf biologische Prozesse und den menschlichen Körper durch. Die Forschungsziele können
grundlegender Natur sein, umfassen aber eine Reihe potenzieller industrieller und medizinischer Anwendungen
auf der Erde. Versuche in der menschlichen Physiologie,
der Exobiologie und in einigen Technologiebereichen
bereiten den Weg für künftige bemannte Missionen
zum Mond oder Mars.
In der Exploration plant Europa die Teilnahme an den
laufenden internationalen Studien einer demnächst geplanten Rückkehr zum Mond mit nicht-bemannten Robotern und gegebenenfalls mit bemannten Missionen.
Ziel ist die Beteiligung an der Einrichtung einer ständigen
bemannten Mondbasis. Die europäische Forschung im
Rahmen der Mission SMART-1 trug zum aktuellen Konzept einer ständigen bemannten Mondbasis nahe dem
Südpol des Mondes bei, wo Regionen mit dauerhaftem
Sonnenlicht in Kratergebieten mit größter Wahrscheinlichkeit über Wasser in Form von Eis verfügen.
Für den Anschluss an die laufende überaus erfolgreiche Mission MARS Express bereitet Europa derzeit
die Marsmission EXO-Mars vor, die ein Landefahrzeug
und einen rover auf den Mars bringen wird und in einer
Anschlussmission mit Hilfe eines Rückkehrfluggerätes
eine entnommene Bodenprobe vom Mars auf die Erde
zurückbringen würde. Diese Missionen, die von großem wissenschaftlichen Interesse sind, werden zudem
ein Schlüssel bei der Planung einer bemannten MarsMission Mitte des Jahrhunderts sein. Eine solche Mission würde zwangsläufig von internationaler Dimension
sein. Unternehmen dieser Größenordnung haben aber
eine besondere Bedeutung für den europäischen Identitätsbegriff und auf die Vorreiterposition Europas in der
Wissensgesellschaft.
Ausführlichere Informationen:
http://www.esa.int/esaCP/index.html
http://www.esa.int/SPECIALS/Aurora.index.html
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