J~/1::. wa...t. ~rt

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Beginn der 'Si tung:2ß.40 ·.
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L !LJ .
Anwesend.: 14 Mitglieder.~ Gäste I UJ;. ~ok1 'rvt
Vor,;;,i tz: Dr. U. Corti
Vor der Beginn der Sitzung, begrüsst cer Präsident Herrn und Frau
Dr. Bouvier.
Geschäftlicher Teil
.t:,ie .l!:xcursion ins Gosseuer Ried am 31 M.ai wird besprochen • .6t-r- f<n;~4ft ~
Kleine Mi t"teilu~gen
.
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J~/1::. w-a...t. ~rt ·
Herr Siebenhühner aemonstr1ert ll Ionnahen von •• ~ •••••••.•• popul1 vom
R. !f
...
~~Ü~b enschaftlicher Teil
Vortrag von G.Bouvier:Conference sur les taons(Tabanidae) du Conga,
avec demonstration..
~
1ie Grosse r'amilie der Tabniden ist sowohl in der Human• wie "in der
Veterinärmedizin wichtig. Die Bremsen sind nicht nur als mecrp=mische
Uebertraeger von versch. Trypanosomen, auch der Schlafkrankheit, gefürchtet~ ~ie verbreiten die B'ilariaen des Menschen von dem im Kongo
100 % aer Neger und 70 % der wei~;Jsen infiz.iert ist. In Südamerika wird
a.ie Tularemi.e aurch. Bremsen verbreitet. Bedeutend sind die 'Rremsen auch
uurch die Schäa.igungen a.ie sie Gurch Blutentzug dem J:,~1enschen und Vieh
zufügen.Tabanus xanthomelas,ein Tier das 0,35 g wiegt, kann hei einer
_ einzigen Blutmahlzeit 0, 7~ g Blut aufnehmen. Wenn man 'hedenkt dass 0 ie
Pferde und Rinder manchmal~'-111 'fa~enden von Bremsen lJedtS\..t~ind ,kann
man e:,ut verstehen aass dieYTiereynervös und unruhig werflemTer Stich
a.er Bremsen selbst hat eine gewisse Giftwirkung, die lokale oder generelle Entzünaung beim Mensch und Vieh verursachen kann •
.. Nur aie We~blichen Tiere sind .hemm~phag,. Die Män.nch~~en an ren
Bluten una Fruchten. Aber auch a1e ~e1bchen haben Wasser~ot1g.Bei ausschlieBslicher Blutnahrung verdursten deiV;emllbhan.~ix.s:xgii: Pareinski
hat auf dieser Grundlage eine Bekämpfungsmethode ausgearbeitet. Erbeobachtete acss die Weibchen oft über die vorhandenen Wasserflächen ge
flogen bind, wobei .S,~~ im Flug oft etwas 'Nasser aufna:b.m.en. Er schüttete
auf das Wasser etwls' Oel, wodurch die Flügel der Tabeniden verschmiert
wuraen una. cue Tiere balu abgefallen sind.
Geographische Verbeeitung Lie Bremsen >::>ind über dem ganzen Erde von
den i:>ptizbergen bis zu büdDU!XXkx chile yerbreitet-r. J·"doch ist die
Zahl der Arten in aen warmen und humilf·en Gebieten am grössten. Beeonders
star.k verbreitet sind die Bremsen in Südafrika und Südamerika.
In die tam~·.·.·lie aer Taban. ide, gehören 60 fiBHK.S: Gattunqen mit 2500
Arten, die ·olgen~...ermassen verteilt sind;
d
Europa u d Mittelmeergebiet
10 Gattungen
Afrika, ßthio~.pische Region ••••••••• :65
,,
Nordasien ••••••••••••••••••••.••••• 7 ll
II
Inao-Malaisches Gebiet ••••••••••••• l6
11
Australien ••••••••••••••••••••••••• ~o
II
Nqrdarne rika •••••.•••••••••••••••••• 10
II
büdamerika •........................ 28
.uie Schweiz hat ö Gattungen mit ca 47 Arten.Die arten kann man ganz
5enau in ! Gruppen einteilen. Soiche die unter und solche die über 600
m.ü.M. zu finuen sind. :0iese eigenschaft ist konstant.
1ie afrikanische Tabanio.en Der Referent konnte durch~i_t,;4.;1.. ich 6.000
Bremsen im Jahr ,in Kongo, wehrenc seinem 6 jährigen ~~infangen.
Die Biologie der Afrikanischen Tabaniden variiert wenig von der ~io­
logie aer bchweizer Tiere. Man dachte f~üher, dass die ~remsen in den
Tropen eine sehr schnelleJiB:k&:ru Entwicklung durchmachen,und dass
j~hrlich mehrere Gene~tionen entstehen.lJr.Bouvier konnte beweisen dass
d~e Bremsen in Kongo 1 ganzes Jahr für Ihre Entwicklung brauchen.
. _J ~de <·irt, :" ~ie,· J~.r-. R~:t&.-~6i.i:t ~infapgen kQn~t~- ·ba~\t~~~1?~1tt~tf!."!·~·~
. abg.egrenz:t-e~ .r~ugz.eit. von ~~4.Monaten. Naohe.r 1lersohwand ~Q.'ie Art wieder
una. man konnte sie erst nach l.Jahr ungefähr um die gltiiche Zeit ein:..
fangen. Nur ~irie einzige iArt u•s• erschien 2 mal im Jalfr.Bu,r furch
diese .lügenschaft der Tabaniden ist der Referent dazu gekommen mehrere.
neue arten von Kongo beschreiben zu können, trotzdem dass schort vetschiedene wissenschaftliche EXkursionen das Land durchfo'i>s·chten-. · Ti~se
JU:.kursionen waren aber zeitl_ich besrenit, B%JUdti:Bli:O: und. k.onnte_n, __$0 _ .
nicht alle zu verschieaenen Zeiten flie·gende Arten auffinden. .
__
Die afrikanische Tabaniden sind nicht g1:össer ,haben jedoch atwas:" - "-"
anaere Färbung als die Bremsen in den andern-.b!indern.Der Referent
- ciemonstrier.t anhand seine• Sammlungsmaterials ve-rtreter afrikanischer
Tabaniden.Die Pangoninen,haben einen S~chapparat cler Länger sein kann
'als der ganze Körper, und so aünn ist· dass man sich wundern muss ,_.,ieso 'die Tiere dicke Häute von Rindern damit durchstechen können.
Die natürlichen Feinde der afrikanischen Bremsen sind ungefähr
die gleichen wie die Feinde der Tse-tse fliegen und nicht viel verssc_hieüen als die Feinde in der Schwei~.
. Als erste sind die Vögel als Feinde zu nennen.-Vor allem d-ie Sohwal• "ben •JUt·••·····•····· und Bubulcusibis neben vielen ·anderen zu·nemten.
Die Vögel fi:t.& fangen meistens die mit Blut gefüllten schweren 'langsamer fliegende Tiere. Dabei is.t das langsäm· nicht misszuverstehen,
da die Tabaniden sicher mit leichtigkeit geschwind igkei ten von
~
60 km :pro Stunae erreichen.
'--._/
Cameleon ist. auch ein Tabaniuen unc Iiipteren:feind.Die Tiere kön
ntn ohne k>Chwirigkeit mit Br-emsen gefüttert werden und verzehren s-ie in
riesigen Mengen. ~-ie .iluu. leben in der Nähe von IJI:s:Bi: Blüten und fangen
mit leichtigKeit die dort anfliegenden Männchen und auch einige Wei'hGR
chen
.Assilidan, das sind grosse :i.iJ!:t-i: Iipteren die in Kongo sehr
_gross werden fliegen jn der Nähe von Vieh und vertilgen Mengen von
Bremsen.
.
i.ibellen die in Kongo stark ver'hreitet sind fangen die Arten
uie in. a.er Nähe von .~.~assen stellen leben.
Lie grössten Feinde der Tabeniden sind die Bembiciden.In der
~chwri:i~ ist eine Art, Bembex rostrate verbreitet.Sie füttern ihre
.Larven mit .Dipteren vor allem mit Tabaniden.In den Gängen von ~em,..,ex
Nestern könn,ßn oft ganz seltene Bremsenarten gef'unden werde:Q_ ie als
eine--art von Reserve aufgestappelt sind.
::;,phex und versch. V.espiden d.ie. in Kongo sehr grosse Insekten sina füttern ihre Larven auch vor alle-m mit Tabamilden. Das h-uffinden
der bphex l\ester ist oft seh:r schwer da sie bis 2,5 m.unter der Erde ·-_,..
oft vergraben sinu.
Gottesanbeterinan die wie die Kameleon in ~-er Nähe von '~Hüten le'hen
sind ebenfalls Feinde von Tabaniäen.
Von den arrachniden sind die Spinnen als besonders 'hedeutungsvolle
Feinde angesehen. Oft fangen ganz kleine Spinnen die grössten TalHnrrus
Arten • .Manche Netzspinnende Arten Spinnen Netze von 2-3 m durchmesser
dessen Fäden so stark sind dass-man den ~chlüsselbund hineinwerfen kann
ohne dass dem Netz etwas passiert • .Am Njassa see sind einige kleinere
Insel an aenen solche Mengen von- Spinnenestern sind dass man fast gar
.keine fliegende Insekten und natürlich auch keine Tabanus findet.
Kleinere Gebiete wie die Umgebung des Hauses usw.können durch diese
bpinnen von uen Tabaniden geschützt werden •
.illiit einigen Worten zeigt noch de~ Referent wie lückenhaft unsere-Kentni~se über die Lebensgeschichte d~r Bremsen ist. Man weißS. das
Konische ;e.;ier abgelegt werlien,die ~arven über dem Boden leben unr
carnivor ·sind, dann verpuppen sie sieh nach unbekannt langer Zeit und
~ach Tagne. oder. Wochen schlüpft die Puppe.
~ ~~
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~~ ~· f·*~-
Diskuss io
~i
1.\,
..... _
~
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.... 2...
_
AQ-f aie Frage von Fenjves über die jährliche Schwankung in der Zahl der
Tabaniden antwortet der Referent dai:3s aie Zahl der gefangenen Tahani•
uen ziemlich gleich war in allen Jahren. In manchen Gebieten die enger
umgrenzt werden, kann man oft ganz verschiedene Zahlen beim ~Fangen fest
stellen. ßs ist sehr schwer zu sagen ob man durch die biol)gische t:~ekämp
ung e-cwas machen kann.Vieleicht durch Sammeln wobei der.Referent an
die Harris fangapparate erinnert dessen Beschreibung er an der Jahresversammlung der SEG im Jahre 1941 gegeben hat.
Herrn Kaufmann beantwortet der Referent die Frage über die Harris
fallen, .dass die Tabaniden diese .!<'allen als Tiere annehmen. Tabanus
f'liegt nur nach ::,icht und meint dass aie Fallen,- aber auch kleinere
Holzbauten· usw. ':Piere sind • .ßrst auf dem Ti er oder Falle wird durch 'l'ast
und vielleicht geruchsinn festgestellt ob es sich lohnt einzustechen.
Herr Kaufmann macht aen Referenten auf cie Tabaniden in den
Wälaern von Hönt,g aufmerksam.Auch im uakenthal fand er auf einer "SxKursion grosse .tmzahl von 11ieren die ihn bis zur Schneegrenze hegle:i teten.
Herr 1r • .t~llenspach sagt uass eine Armahme besteht dass im· Engadin
keine Tabaniae luus::tJikBXX:rtlt:&B: existieren die die Pferde ,_.,elästigen~ 0,_.,
uas stimmt oder nicht kann er nicht eindelitig feststellen, er glaul:>t
jeuoch dass die falsch ist. Im Millitärdienst konnte er beohachten r'ass
Pferde aie die Stiche nicht gewohnt sind sehr nervös werden und solche
aie es gewohnt t>ind, ohne weitere aufregungdie Stiche annehmen •
.ßr frägt den heferenten ob es auch Nachtsfliegende Tal:>aniden
gibt, was ja nicht gut möglich ist wenn oie Tabeniden nur .aacb: ~icbt
fliegen •
.Lier heferent antwortet dass es nur ein einziges Demmerungstier
gibt Tabanus •••••••••• ,aber kein Nachttier.Auch bei den Glossinen ist
1 Gruppe vom rrypus fusca das am Al:end und vielleicht auch Nachts jagt •
.l!.s ist aber auch möglich dass es Tabanus "'rten gibt die nicht Rlutse.ue
gena sind.Man weiss noch viil zu wenig über die Biologie.
Auf aie li'rage von ..~.tr. Allenspach antwortet der Referent das Chry
sops in .tlJileriKa, aie Tullaremie vom ·rier auf den .Menschen ü'herträgt~
.vr .t:..llenspach :k1.BXxll weist auf' die Eigentümlichkai t hin, c1 ass cie
Pangonia Arten mit Ihren ialXXB:HxxiixxJd:R langen sehr feinen .H.üsseln
Büfralheute durshstechen können. ßS ist das gleiche Problem wie hei
~irex uas mit uem sehr feinem Legestachel Holz anbohren kann. Wenn man
versucht mit öiner sehr feinen 1\aciel üi.z:xJmxö:akzBmx:tnll ein hartes
Gegensatna anzubohren so geht das wenn man sehr geduldig vorgeht.
Dr. Bouvier, sagt aass man bei den Bremsen gar nichts von einem langsamen geaulaigen Einstechen sprechen kann • .F'enjves macht darauf aufmerKsam aass man aen Bremsenstich nicht ohne weiteres mit dem Stich
einer Nadel vergleichen kann, da bei den stechenden Dipteren die eigentlichen ~techborsten in uer Unterlippe i.B sind, und die Unterlippe
als eine J!ührung beim stechen dient. 1azu bemerkt Herr Cullatti dass
man m~t einer Nähnadel sogar ein l'rankenstück durchstechen kann,wenn
man uie .Naael in einem Xu;,;x Kork hat, der als Führung dient und wenn
man einen starken ~chlag auf den Kork macht.
Herr Vogel frägt erb es war ist dass Schimmel weniger angefallen
wercten als schwarze Pferde • .uer Referent bejaht die Frage. Nach den
Unters~chungen von Harris
wedren weisse Tiere viel weniger hefallen
ah, schwarze. 1ies weist wiederum ciarauf dass die Ta,..,aniden nach x
Sicht fliegen. 1r.Corti frägt wie es sich dann mit dem befallen von
Negern und. weissen verhällt)$:J'CJIXHxli:BxxliB.Die Neger werden tatsächlich
vi~l früher und mehr befallen, antwortet der Referent.Auf die Frage von
Dr. Rey antwor·tet aer Referent dass man nach dem Baden wahrscheinlich
aeshalb mehr Bremsen am nassen Körper hat weil die Tiere curch Heflex
angezogen werden.
Lr.Corti macht auf den Bremenbühl, beim Jakobshorn aufmerksam, wo
es riesige Meng_en von Bremen hat. Er frägt warum die l'al:Janic1en vor Gewi tte.r mehr stechen. Der . .Referent antwortet dass dies die glei ehe Erscheinung sein--mag wie KJlJllUI die Nervosität nAT' "RiAnAn ur. ... {"!;",...;++--
· wahr~chetniidh. du;ch_ l~os.'pheriscne -Einflfu;e,e.Attl ein.~·-·weitere Fra~- vti1i.
-.Dr. Corti antwortet· ~er Referent dass er nicht gl~u'bt d.~s scnwerz weg~n
de+ grösseren wärme meh,r befallen· w':i,.ra als 'Weisa. Bremen sj.nd Augen...
_tiere und das ist das wichtigste.
·
Weiter frägt Dr. Corti, wie es sich mit der grossen Wiederstandskraft
der Bremsen verhällt• Die Tiere sind gegen schlag Quetschung Pressen
sehr wiederstandsfäh1g. Der Referent erklärt dass mit der gut ausgebildeten lvluskulatlllll und sehr gz·o·ssen Elastizität.
__ J.Jr •. Corti frägt nach der Immunität gegen Bremsenstich lX~yxp~)ucyBm­
fympe;a:YJQ'Bl'.tj.mp C1BJ!'XJa).apj3i•Jt• Auf die erste Frage antwortet der
~eferent-bejahend,teilweise. Der Speichelcer Bremsen wirkt haemoliti:azllx tisch.und verursachti lokale oöe-r generelle Entzündungen.Es ist
eine dirrekte Giftwirkung und keine Infektionswirkung. Er glaubt sogar
dass der .::lpeichel gewissermessen Bakterizid ist da die Fälle von In
,
fektionen äusserät selten an .::ltelle der Stiche eintreten.Man kann sich
an die ~tiche gewöhnen gleich wie der Immker sich an die Bienenstiche
gewöhnt.
·
I.w ~ango gibt es wahrscheinlich l.eshalb so viel kleine Arten, antwortet
der Reftlrent lierrn .LJr. Uorti, weil oi es e hess er den F·einden entweichen
Können.
MBit~Herr Kaufmann macht auf aie ~igentümlichkeit des Stiches
aufmerkbam dass viel längere .::lchmerzen entstehen wenn man den Stich
kratzt.
Dr Bauvier glaubt dass der Sp~ichel sogar eine gewisse anes- ~
thetisqhe 11irkung hat.iAsst man cie Bremsen ausstechen unö nimmt man sie
nicht vor der Beendigung des Saugens weg so schmerzt der Stich viel
weil.iger als wenn die Tiere weggejagt werden.Was das Kratzen betrifft ,
so ist üie nicht in äirrektem Zusammenhang mit dem Stich. Kratzt man
lange una intensiv eine nicht angestochene btelle so schmerzt diese
auch una bekommt eine Entzündung.Durch den Speichel können eventuell
, 'rripanosomeh und einige Bakterien einciringen eher nach seiner Meinung
nur solche aie dem Speichel angepasst sind.
l'lachdtlm,..ur. C orti dem Heferenten nochmals für seine Bemühung und
sehr interessanten Vortrag dankt wird die Si~zunh um ~~.30 geschlossen •
.I;er Aktuar•
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