290 Pilze. Bohnen, Roggen) regen die Keimung der mit Wasser befeuchteten Sporen an, noch mehr der ausgepreßte Saft von Weizensämlingen (Verdünnung 1 : 10 000), endlich auch dünne Schichten von Benzaldehyd, Buttersäure Salicylaldehyd und Aceton (vgl. das Ref. im Bot. Cbl. 1924. 3, 250). Die Sporenkeimung erfolgt zwischen ph 3,6 bis ph 7,1, am besten zwischen ph 51 bis ph 5,7. Die relative Luftfeuchtigkeit übt einen merklichen Einfluß auf die Lebensfähigkeit der Sporen aus (Optimum bei 50—75%). Bei dieser Feuchtigkeit und einer Temperatur von 5—26,5° C gehaltene Sporen be­ gannen häufig, in destilliertes Wasser gebracht, ohne Hinzufügung von Stimulantien zu keimen. Weizensämlinge, bei welchen die Koleoptile be­ reits länger als 4 mm ist, können durch Bestreuen mit trockenen Sporen nicht mehr infiziert werden. Bestäubung mit etwas keimenden Sporen ruft bei jüngeren Sämlingen stets starke Infektion hervor, während solche mit trockenen Sporen nicht sicher wirkt. Das Optimum für die Infektion der Weizensämlinge liegt bei einer Bodentemperatur von 14—21° (am sichersten bei 19—21°), das Minimum bei 5°, das Maximum bei 29—31°. Bei der Sporenkeimung teilt sich der Kern, und die Teilkerne wandern in das Promycel. Gewöhnlich tritt in jedes Sporidium 1 Kern über. Beim Aussprossen der Sporidien teilt sich dieser Kern und die Keimschläuche er­ halten 2 Kerne. Keimschläuche mit 4 Kernen wurden selten, Konjugation der Sporidien öfter wahrgenommen. Aus den konjugierten Sporidien sproßt ein einziger Keimschlauch aus und enthält zuerst die 2 Kerne, welche aus den Sporidien einwandern. Das Myzel verläuft in der Pflanze interzellulär und bildet Haustorien. Verzweigung und Fusion des Myzels erfolgt in der Pflanze. Vor der Sporenbildung wurden 2 kernige Hyphenzellen beobachtet. Wenn auch einzelne Sporen aus einer einzelnen Hyphe zu entstehen scheinen, so wurde doch häufig festgestellt, daß 2 getrennte Hyphen sich verbinden. Sterile Zellen und Sporen entstehen gleichzeitig aus einer Knäuel-Struktur. Zillig (Trier). Flerov, B. K., S u r l a C y t o l o g i e d e l a D o a s s a n s i a Alism a t i s C o r n u . Zeitschr. Russ. Bot. Ges. 1924 (1925). 9, 21-26. (5 Fig.) (Russ. mit franz. Zusfassg.) Bei der Untersuchung der genannten Ustilaginee kam Verf. zu dem Schluß, daß die Binuklearität des Pilzes auf zwei Arten entstehen kann: durch Kopulation von zwei Sporidien oder durch einfache Kernteilung in einer Sporidie. Die Kopulation der Kerne findet in den jungen Sporen vor ihrer endgültigen Reife Statt. Selma Ruoff (München). Buller, A. H. R., and Vanterpool, T. C, V i o l e n t s p o r e - d i s c h a r g e i n T i l l e t i a T r i t i c i . Nature 1925. 116, 934-935. (1 Fig.) Auf sterilem 4proz. Malzagar wurden die Chlamidosporen von Tilletia zum Keimen und zur Bildung der Sekundärkonidien gebracht. Infolge der Ähnlichkeit der letzteren mit den Basidiosporen der Hymenomyceten, Uredineen und Sporobolomyces wurde vermutet, daß die Sekundärkonidien die Basidiosporen des Brandpilzes seien. Dann war es auch wahrscheinlich, daß die Sekundärkonidien von den Sterigmen unter Tropfenausscheidung abgeschossen werden. Tatsächlich wird bei der Konidienreife an der Basis derselben an der Spitze des Sterigmas ein kleiner Tropfen sichtbar; er wächst innerhalb von 20 Sek. rasch heran und Spore und Tropfen wird auf eine Ent­ fernung von % mm abgeschleudert. 1 Std. nach dem Abschleudern beginn die Spore zu keimen. In abnormen Fällen keimt die Spore ohne abgeschleudert