Der Mittelstand.

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1 | 2014
Februar/März 2014
4,90 Euro
Der Mittelstand.
www.bvmw.de
Das Unternehmermagazin
Themenschwerpunkt: Mittelstand und Marketing
Wie die Energiewende
gelingen kann......................... S. 10
Markenarbeit ist
keine Hexerei........................ S. 34
Matthias Schweiger
Markus Müller
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dieser Ausgabe
Weil wir die beste
Bank für den Mittelstand
bleiben wollen.
Mittelstandsbank
Foto: Silke Borek
Der Mittelstand macht’s!
G
thjnk definiert keine Überfüllungen. Diese sind vom entsprechenden Dienstleister anzulegen und zu überprüfen.
DU-Termin: 23.01.2014
Medium: Der Mittelstand
Profil:
39L
eht es nach dem Mittelstand,
wird 2014 ein gutes Jahr für
Deutschland. Die Unternehmer
sind voller Optimismus in das neue Jahr
gestartet. Das ergab die nun schon traditionelle Unternehmerumfrage unseres
Verbandes zum Jahreswechsel, die wir
mit großem nationalem und internationalem Medienecho bei der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt haben.
Kunde: Commerzbank
Jobnummer: ACOB01/09/131003C
Produkt: MSB Mittelstandsbank Kampagne: MSB Marke
Datum: 23.01.14
Format:
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Selten war so viel Zuversicht in der Wirtschaft. Über 90 Prozent der Mittelständler
schätzen ihre gegenwärtige Geschäftslage als befriedigend oder besser ein.
Nahezu jeder zweite Unternehmer will in
diesem Jahr ebenso viel investieren wie
2013, knapp 32 Prozent sogar mehr. Fast
35 Prozent planen die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Alles in allem könnten bis zu 250.000 neue
Arbeitsplätze entstehen.
CYAN
MAGENTA
YELLOW
BLACK
Der deutsche Mittelstand hat seine Hausaufgaben gemacht. Allein 2013 haben
Klein- und Mittelbetriebe 160 Milliarden
Euro in unsere Zukunft investiert. In diesem Jahr dürften es über 180 Milliarden
Euro werden – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. In Berlin und in Brüssel.
So kann die EU-Schuldenkrise jederzeit
wieder aufflammen. Immerhin die Hälfte
der Unternehmen schließt den Ausstieg
oder Ausschluss von Mitgliedsländern der
Euro-Zone nicht aus.
Allergrößte Sorge bereiten den Mittelständlern die Energiekosten, die drückende Abgabenlast und der Fachkräftemangel. Hier ist die Große Koalition gefordert.
Auf Dauer können unsere Unternehmen
bei Strompreisen, die 30 Prozent über
dem EU-Durchschnitt liegen, im globalen
Wettbewerb nicht konkurrenzfähig bleiben. Deshalb muss die neue Bundesregierung Betriebe und Bürger durch eine
Senkung der Stromsteuer entlasten. Und
Deutschland braucht einen Neustart der
Energiewende. Sonst drohen Betriebsverlagerungen und Schließungen im Mittelstand.
Mit dem Konzept einer dezentrale(re)n
Energieerzeugung weist der BVMW der
Politik den Weg. Es stoppt die Explosion
der Strompreise, spart Milliardenkosten
beim Netzausbau und sichert die Wertschöpfung vor Ort. Mehr als 100 Bundestagsabgeordnete haben diese Botschaft
von unserem Parlamentarischen Abend in
ihre Fraktionen mitgenommen.
Auch in der Steuerpolitik bietet unser Verband konkrete Lösungen. Das Zauberwort
heißt Gewinn-Thesaurierung. Wir schlagen die Steuerfreistellung aller im Betrieb
verbleibenden Gewinne vor. Sie bringt
Liquidität, ermöglicht den Mittelständlern
Investitionen und schafft Arbeitsplätze in
unserem Land. Das sehen auch über 70
Prozent der Mittelständler so.
Der Fachkräftemangel wird immer mehr
zur Achillesferse unserer Wirtschaft.
Annähernd 90 Prozent der Unternehmen
können offene Stellen kaum oder gar nicht
besetzen. Fast ein Drittel musste in den
letzten beiden Jahren Aufträge mangels
Mitarbeitern ablehnen. Ein bundesweiter Mindestlohn von 8,50 Euro wird die
Personalnot im Mittelstand eher noch
verstärken.
Leider gehen auch die Rentenpläne der
Großen Koalition in die falsche Richtung.
Die schwarz-roten Sozialgeschenke belasten die Rentenkassen bis 2013 mit 130
Milliarden Euro zusätzlich. Das schlägt
auf den Faktor Arbeit durch. Schon heute
macht aber der Anteil von Steuern und
Abgaben an den Arbeitskosten bei uns
fast 50 Prozent aus, in den USA ist es weniger als ein Drittel.
Wir reichen der neuen Bundesregierung
die Hand zum vertrauensvollen Dialog. Mit
dem BVMW steht ihr ein kritischer, aber
verlässlicher Partner zur Seite. Unser gemeinsames Anliegen muss es sein, den
Millionen Mittelständlern bestmögliche
Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit
2014 ein gutes Jahr wird – für den Verband, für den Mittelstand, für unser Land.
Ihr Mario Ohoven
Präsident Bundesverband mittelständische
Wirtschaft (BVMW) und Europäischer
Mittelstandsdachverband (CEA-PME),
Herausgeber „Der Mittelstand“
INHALT
SERVICE
6
44 Fünf gute Gründe für
Der neue Koalitionsvertrag und die Folgen für den Mittelstand
POLITIK
6
Der neue Koalitionsvertrag und
die Folgen für den Mittelstand
8
Parlamentarischer Abend
ein neues Logo
27
Marketing in Zahlen
IBWF
28
Beim E-Mail Marketing
auf Nummer sicher gehen
mit Rekordbeteiligung
10 Wie die Energiewende gelingen kann
12 Repräsentative Umfrage:
Wachstumsmotor Mittelstand
14
Bundestagung der Superlative
in Düsseldorf
16BVMW gründet
einzigartige Mittelstandsallianz
18Startbahn in die Zukunft
20 News aus Brüssel
22 „Le Mittelstand“
24 Mit Unterstützung nach Asien
KOLUMNE
26 Social Media ist tot
4
5
POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2014
30 InCaS in der Praxis
32
„Stürmische“ Mitglieder­­
versammlung des IBWF
SERVICE
34
36
38
40
Markenarbeit ist keine Hexerei
Karneval in Nizza
Genug getwittert
„Mit freundlicher
Unterstützung von ...“
42
44
45
Web aktiv
Fünf gute Gründe für ein neues Logo
Mit Erwartungen spielen
INHALT
KULTUR
BVMW
63 Fernsehserie
68Feiner geht’s nicht
46
48
50
52
53
54
BVMW
Werbung einst und heute
Vergleichen – aber richtig
Wertschöpfungsverluste vermeiden
Plagiate Made in Germany
Unternehmerpreise
Vom „Überlebenskünstler“
zum „strategischen Sanierer“
56
58
60
Panda, Pinguin und Kolibri
Am Zahn der Zeit
Betriebliche Altersversorgung
durch Entgeltumwandlung
61
Haftungsfalle für Arbeitgeber
KULTUR
62
63
64
66
Filmtipps
68
70
72
74
76
77
78
79
80
81
82
82
Fernsehserie
Feiner geht’s nicht
Sauberer Sand
Massivhäuser für Normalverdiener
Weltspitze der Munitionsentsorger
Qualität aus Überzeugung
Ausgezeichnete BVMW-Mitglieder
Kurz vorgestellt
IT-Sicherheit als Wettbewerbsvorteil
Veranstaltungskalender
Der Mittelstand. im Wandel
Findige Fachkräfte finden!
Impressum
Buchtipps
Reiseland Kroatien: Trendziel Opatija
Der Mittelstand. | 1 | 2014
5
POLITIK
Der neue Koalitionsvertrag und
die Folgen für den Mittelstand
Mühsame Annäherung
So viel Vorschuss-Verriss war nie. Noch bevor die Große Koalition ihre Arbeit aufgenommen hat, gilt sie für viele schon als
gescheitert: ambitionslos, selbstgefällig, kleinster gemeinsamer Nenner – das sind nur einige der Vorwürfe, die dem neuen
Bündnis aus SPD und Unionsparteien in den vergangenen
Wochen entgegenschlugen.
Dabei war eine Große Koalition nicht nur genau die Konstellation, die sich die meisten Wähler noch bis kurz vor der Bundestagswahl gewünscht hatten. Auch das „Weiter so!“ scheint
eine Botschaft zu sein, die zumindest in der überwältigenden
Zustimmung für die Unionsparteien steckt: Schließlich hatte
Bundeskanzlerin Angela Merkel wieder und wieder signalisiert,
dass keine Zumutungen zu erwarten seien („Sie kennen mich“),
und dafür fast die absolute Mehrheit der Stimmen bekommen.
Statt diesen komfortablen Zustand einer siebzig-prozentigen
Zustimmung, gut gefüllter Rentenkassen und erfreulicher Beschäftigungslage für dringende Reformen zu nutzen, hat man
es, wie die Grüne Oppositionspolitikerin Kerstin Andreae spitz
anmerkte, beim Koalitionsvertrag vor allem mit einer „Politik
von 60-jährigen für 60-jährige“ zu tun. Das Projekt Mütterrente, mit dem Frauen gedankt werden sollen, deren Kinder vor
1992 geboren sind, war das einzige Thema, für das die Partei
der Kanzlerin wirklich zu kämpfen bereit war. Es kostet jährlich
6,5 Milliarden, bedeutet für die Betroffenen einen kaum spürbaren Betrag und entfaltet sozialpolitisch nicht die geringste
Lenkungswirkung.
Dem steht auf SPD-Seite die Abschmelzung der hart erkämpften
Reform Rente mit 67 gegenüber – künftig sollen Arbeitnehmer,
Foto: Mellimage - Fotolia.com
Mittelstandspolitiker kritisieren außerdem,
dass trotz anders­lautender Versprechen
die Union es wieder einmal nicht
geschafft hat, die Kalte
Progression anzugehen.
6
Der Mittelstand. | 1 | 2014
POLITIK
die 45 Jahre in die Kassen eingezahlt haben, schon mit 63 Jahren
ohne Abschläge aus dem Erwerbsleben ausscheiden können. Damit ist der zentrale Gedanke der Reform – dass die Sozialsysteme
dringend auf den demografischen Wandel einjustiert werden
müssen – aufgegeben worden, ohne Not: Die Facharbeiter, um die
es hier geht, gehören zu den bestverdienenden Beitragszahlern
überhaupt. Das Nachsehen haben die Jungen.
Der Vertrag mag
ambitionslos sein, die beteiligten
Akteure sind es nicht.
Mittelstandspolitiker kritisieren außerdem, dass trotz anderslautender Versprechen die Union es wieder einmal nicht geschafft hat, die Kalte Progression anzugehen, also das Zusammenspiel zwischen Inflation und Steuerkurve. Bekommt etwa
ein Arbeitnehmer eine Gehaltserhöhung, rutscht er auf der
Steuerkurve nach oben, muss also mehr Steuern zahlen. Die
Inflation macht aber einen Teil seines Lohnanstiegs wertlos,
weil er für Dinge des täglichen Lebens mehr ausgeben muss
als vorher. Im schlimmsten Fall schlägt die kalte Progression
so zu, dass der Arbeitnehmer durch die Gehaltserhöhung zwar
mehr Steuern zahlt, real aber über ein geringeres Einkommen
verfügt als vorher.
Auf die Steuerzahler kommen in den nächsten vier Jahren
Belastungen im zweistelligen Milliardenbereich zu. Nach aktuellen Berechnungen des Bundesfinanzministeriums werden
sie allein im Jahr 2017 durch die kalte Progression etwa acht
Milliarden Euro mehr Steuern zahlen müssen als noch im laufenden Jahr. Über die gesamte Legislaturperiode gerechnet,
nehme der Staat dadurch gut 17,5 Milliarden Euro zusätzlich
ein. Darüber hinaus werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber
belastet, weil Union und SPD den Rentenbeitrag festschreiben
möchten, obwohl er laut Gesetz 2014 sinken müsste.
Themen auch: so beim Mindestlohn, den viele Mittelstandspolitiker für arbeitsplatzgefährdend halten; bei der Abschaffung des Optionsmodells, die einen Einstieg in die Doppelte
Staatsbürgerschaft darstellt, bei der Lebensleistungsrente
oder der Einführung einer Frauenquote in Dax-Unternehmen,
mit der die frühere Arbeitsministerin Ursula von der Leyen
bei ihren Parteifreunden seinerzeit noch auf Granit gebissen
hatte. Man sei, so berichtet ein SPD-Abgeordneter, „durch die
Unionsreihen gezogen wie durch Butter. Die wollten nichts.“
Allerdings ist der Koalitionsvertrag eben auch nur ein Papier.
Man muss sich nur kurz in Erinnerung rufen, dass die größten
Arbeitsmarktreformen in der Geschichte der Bundesrepublik – die Agenda 2010 der Regierung Schröder – 2002 ebenso
wenig im rot-grünen Koalitionsvertrag standen wie zuvor
die Entsendung deutscher Soldaten in den Kosovo, wie die
Einführung des Euro unter Helmut Kohl oder die Krisenbewältigung unter der ersten Großen Koalition, die Angela Merkel
führte.
Hinzu kommt das Personal. Der Vertrag mag ambitionslos
sein, die beteiligten Akteure sind es nicht. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat sein politisches Schicksal an
das Gelingen der Energiewende gehängt. Mit Ursula von der
Leyen als Verteidigungsministerin könnte die deutsche Ratlosigkeit über die eigene Rolle in der Welt ein Ende finden.
Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière sind politische
Schwergewichte, die es der Opposition nicht leicht machen,
Ablehnung zu mobilisieren. Auf der Ebene der Staatssekretäre hat sich die SPD mit namhaften Grünen ökologische
Kompetenz eingekauft.
Vergessen wir den Koalitionsvertrag. Er war das Protokoll
einer mühsamen Annäherung zweier Widerwilliger nach dem
Betriebsunfall des Ausscheidens der FDP und dem Platzen der
rotgrünen Träume. Die Annäherung wird vielleicht nie gelingen, wie die aktuellen Auseinandersetzungen um Vorratsdatenspeicherung, Zuwanderung oder Mindestlohn zeigen. Aber
sind Konflikte nicht die Grundbedingung guten Regierens?
Die Union hatte im Wahlkampf angekündigt, die kalte Progression zu mildern, konnte sich in den Verhandlungen mit
der SPD aber nicht durchsetzen. Auch das Versprechen, es
werde mit der Union keine Steuererhöhungen geben, wird so
klammheimlich unterlaufen.
Mariam Lau
Redakteurin im
Hauptstadtbüro der ZEIT
In Hintergrundgesprächen beschreiben SPD-Politiker, die
mitverhandelt haben, diese Erfahrung bei fast allen anderen
Der Mittelstand. | 1 | 2014
7
POLITIK
Parlamentarischer Abend
mit Rekordbeteiligung
Politiker am Puls des Mittelstands
plodierenden Energiekosten. „Die im Koalitionsvertrag verabredete Energiepolitik der neuen Bundesregierung wird die
steigenden Strompreise nicht eindämmen
können. Die vorgelegten Studienergebnisse untermauern dagegen unsere Forderung nach einer dezentralen Energiewende.“ Das betonten Mario Ohoven, Dr. Paul
Grunow, Vorstand der Haleakala-Stiftung
und Matthias Willenbacher, Vorstand der
100 prozent erneuerbar stiftung, bei der
Vorstellung einer gemeinsam in Auftrag
gegebenen Studie.
Viele prominente Politiker sind der Einladung des Mittelstands gefolgt, darunter Parlamentarische
Staatssekretärin Iris Gleicke (SPD), MdB; Staatssekretärin a. D. Dagmar Wöhrl (CSU), MdB; Bundesverkehrsminister a. D. Dr. Peter Ramsauer und Grünen-Chef Cem Özdemir (v. li.).
Rekordbeteiligung: Über 100 Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen waren beim Parlamentarischen Abend
des Bundesverbands mittelständischer
Wirtschaft in Berlin. An einem der exklusivsten Orte Deutschlands, direkt am
Brandenburger Tor, präsentierte sich der
deutsche Mittelstand zum Beginn der
neuen Legislaturperiode. Hauptthema:
die Energiekosten im Mittelstand. Dazu
wurde eine brandaktuelle Studie vorgestellt.
Unter dem Motto: „Was bewegt den Mittelstand?“ wies Mario Ohoven in seiner
pointierten und kompetenten Eröffnungsrede auf die drückend hohe Steuerlast für
die mittelständischen Unternehmen hin.
„Der Anteil von Steuern und Abgaben an
den Arbeitskosten macht bei uns heute
fast 50 Prozent aus, in den USA sind es 30
Prozent“, so der Mittelstandspräsident.
Zudem zahlen die deutschen Unterneh-
8
men bis zu 60 Prozent mehr für Strom als
ihre amerikanischen Mitbewerber.
Zu den zahlreichen hochrangigen politischen Vertretern beim Parlamentarischen
Abend des BVMW zählten die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung,
Parlamentarische
Staatssekretärin
Iris Gleicke, der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Dr. Peter Raumsauer, Grünen-Chef Cem Özdemir, Dr. Günther
Krings, Parlamentarischer Staatssekretär
beim Bundesministerium des Inneren, die
Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Dagmar
Wöhrl und Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Die größten Sorgen bereiten den Unternehmerinnen und Unternehmern nach der
aktuellen BVMW-Unternehmerumfrage
neben der drückenden Steuerlast die ex-
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Die vom Berliner Reiner Lemoine Institut
erstellte Studie untersucht dezentrale und
zentrale Strommarktdesigns und bestätigt
die Auftraggeber in ihrer gemeinsamen
Forderung nach einer dezentral ausgestalteten Energiewende. „So dezentral wie
möglich, so zentral wie nötig“, lautete daher die Forderung, die Mario Ohoven, Dr.
Paul Grunow und Matthias Willenbacher
gemeinsam an die Vertreter aus Parlament
und Politik richteten.
„Unsere Studie belegt, dass ein landesweiter Ausbau der Erneuerbaren Energien gegenüber einem zentralistischen Pfad keine
Mehrkosten verursacht“, sagte Prof. Dr.
Jochen Twele, Geschäftsführer des Reiner
Lemoine Instituts. „Dezentralität bietet aber
zwei Vorteile: Zum einen macht man sich
weniger von Netzausbau und Speichern
abhängig – Optionen, die heute noch nicht
voll zur Verfügung stehen. Zweitens gibt es
weniger Unterschiede zwischen Gewinnerund Verlierer-Regionen der Energiewende.
Unter Betrachtung dieser Aspekte ergibt
sich daher die klare Empfehlung, den Ausbau der erneuerbaren Versorgungsstrukturen dezentraler zu gestalten“.
In seiner Rede verdeutlichte BVMWVorstandsmitglied Dr. Walter Niederstätter vom Weltmarktführer Kalle GmbH
POLITIK
anschaulich, wie brisant sich die hohen
Energiekosten auf sein Unternehmen auswirkten. Sie haben sich in nur drei Jahren
von acht auf 16 Millionen Euro verdoppelt.
Aus Kostengründen musste bereits eine
Druckerei nach Osteuropa verlagert werden, eine für Landau geplante Investition
wurde in den USA getätigt.
Fotos: Christian Kruppa
In zahlreichen persönlichen Gesprächen,
beispielsweise mit der Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung, Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke, und
dem Vorsitzenden des Ausschusses für
Wirtschaft und Energie, Dr. Peter Ramsauer, MdB, warb Mario Ohoven für die
Forderungen des Mittelstands für die
begonnene Legislaturperiode. Denn, so
Mario Ohoven: „Wenn die politischen
Rahmenbedingungen der Großen Koaliti-
on stimmen, wird 2014 ein gutes Jahr für
den deutschen Mittelstand und damit für
uns alle.“
Die Parlamentarier zeigten sich beeindruckt von der Arbeit des BVMW. So lobte Tino Sorge (Auschuss für Gesundheit):
„Eine beeindruckende Veranstaltung des
BVMW. Es war für mich wichtig, den direkten Kontakt zum unternehmerischen
Mittelstand weiter zu intensivieren.“ Und
Thomas Viesehon (Ausschuss für Verkehr
und digitale Infrastruktur) meinte: „Sie als
Verband und wir als Abgeordnete sollten
gemeinsam alles tun, damit der Mittelstand die Rahmenbedingungen bekommt,
die er braucht.“
Die hohe Präsenz von über 100 Bundestagsabgeordneten verdeutlichte einmal
mehr: Die BVMW-Kontakte zu mittelständischen Unternehmern in den Wahlkreisen
sind in der Politik heiß begehrt. Schließlich
bietet kein anderer Verband eine Struktur
mit bundesweit 300 Repräsentanten und
über 600.000 direkten Unternehmerkontakten jährlich.
Den ausführlichen Bericht über die
Studie finden Sie auf Seite 10.
Stefan Waldschmidt
BVMW, Leiter Public Affairs
BMWi-Staatssekretärinnen Brigitte Zypries, MdB, und Iris Gleicke, MdB,
Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, mit Mario Ohoven.
Vorstellung der gemeinsamen Studie: Prof. Dr. Jochen Twele, Dr. Paul
Grunow, Mario Ohoven, Dr. Walter Niederstätter, Reinhard Schneider (v. li.).
Klare Worte: Mario Ohoven legte dar, was der Mittelstand von den Abgeordneten und der Bundesregierung erwartet.
Staatssekretär a. D. Otto Bernhard, Peter Weiß, MdB, und Klaus-Peter
Willsch, MdB (v. li.).
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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POLITIK
Wie die Energiewende gelingen kann
„So dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“, so lautet die
Kernforderung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft in Bezug auf die Energiewende und eine zukunftssichere
Energieversorgung. Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und als Stromverbraucher und -erzeuger von
der Energiewende betroffen. Die Lasten von Überförderung und
fehlender Markt- und Systemintegration der Erneuerbaren Energien tragen Mittelstand und Privathaushalte gleichermaßen.
Ohne einen grundlegenden Neustart in der Energiepolitik ist die
Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland gefährdet.
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn Bezahlbarkeit und
Nachhaltigkeit miteinander in Einklang gebracht werden.
Bei der Diskussion zur Zukunft der Energieversorgung steht die
Frage nach der räumlichen Verteilung der Erneuerbaren im Vordergrund. Befürworter eines zentralistischen Ausbaus, also des
Ausbaus von Wind im Norden und Photovoltaik im Süden, verweisen häufig auf Statistiken zu Sonnenstunden und Windaufkommen.
Dass diese Argumentation zu kurz greift, beweisen der teure Netzausbau in Folge zunehmender Fluktuationen und die horrenden
Anschlusskosten für Offshore-Windparks.
Mit der Stetigkeitsprämie hat die Energiekommission des BVMW
ein Konzept vorgelegt, das die Erneuerbaren wirtschaftlich und
nachhaltig in den bestehenden Markt integriert. In Verbindung mit
einem intelligenten Mix Erneuerbarer Energien senkt der dezentrale Ausbau Volatilität, reduziert den Netzausbau und stärkt die
kommunale Wertschöpfung. Mittelstand und Bürger profitieren
10
als Verbraucher, ebenso jedoch als Stromproduzenten. Die Bürgernähe schafft hohe Akzeptanz für die Energiewende, denn die
Wertschöpfung dieser Zukunftsinvestition bleibt in der Region.
Die Frage nach der zukünftigen Ausgestaltung der Energiewende
ist zu wichtig, um es bei Mutmaßungen zu belassen. Daher hat
der Bundesverband mittelständische Wirtschaft gemeinsam mit
der Haleakala-Stiftung und der 100 prozent erneuerbar stiftung
das Berliner Reiner Lemoine Institut beauftragt, dezentrale und
zentrale Energiekonzepte zu untersuchen.
Die im Januar 2014 veröffentlichte Studie bestätigt das Energiekonzept des BVMW. Bei der Frage nach dem richtigen Strommarktdesign kommt die Studie zu dem Schluss, dass der Ausbau
Die vollständige Studie ist über die
Homepage des BVMW abrufbar:
www.bvmw.de/politik/energie
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
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Weitere Informationen zu den
Stiftungen unter:
www.bvmw.de/politik/energie
www.haleakala-stiftung.de
www.100-prozent-erneuerbar.de
Fotos: Agentur für Erneuerbare Energien
Wissenschaftliche Studie bestätigt Energiekonzept des BVMW
POLITIK
Erneuerbarer Energien dezentral gestaltet werden sollte. Die klare
Empfehlung der Autoren stützt sich auf folgende Argumente:
• Risiko: Ein zentrales Szenario setzt mehr Übertragungsnetzausbau und mehr Speicher voraus – beides ist mit hohem
Risiko verbunden. Denn ob die Bürger immer mehr Strom­
trassen akzeptieren, und ob Speicher so schnell wie erwartet
marktfähig werden, ist ungewiss. Dezentral machen wir uns
von diesen Unwägbarkeiten unabhängiger, verringern das
Risiko von Fehlinvestitionen.
• Klimaschutz: Dezentral können wir konventionelle und
umweltverschmutzende Kraftwerke leichter ersetzen und
erreichen die gesteckten Klimaschutzziele kosteneffizient.
• Energieimporte: Dezentral bedeutet Unabhängigkeit von Steinkohle- und Erdgasimporten.
Darüber hinaus fällt in einer dezentralen Energiewelt auch die
Integration von Strom, Wärme und Mobilität leichter. Dezentrale
Anwendungen wie Power-to-Heat und Blockheizkraftwerke zeigen: Energieeffizienz kann zu einem echten Innovationstreiber für
den Mittelstand werden.
Die Frage nach der zukünftigen
Ausgestaltung der Energiewende
ist zu wichtig, um es bei
Mutmaßungen zu belassen.
Die Studie belegt zudem, dass der Anteil erneuerbar erzeugten
Stroms am Energiemix kaum Einfluss auf die Entwicklung der Gesamtkosten hat. Die Energiewende kann somit auch ohne horrende
Kostensteigerungen für Mittelstand und Bürger gelingen. Und das,
obwohl die Autoren die Potenziale einer erhöhten Energieeffizienz
bewusst nicht miteinbezogen haben.
Matthias Schweiger
BVMW, Bereich Politik und Volkswirtschaft
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
11
POLITIK
Repräsentative Umfrage:
Wachstumsmotor Mittelstand
Deutschlands Unternehmer gehen mit großem Optimismus in das Neue Jahr
Begleitet von sehr großem Interesse der
Medien aus dem In- und Ausland, hat
Mittelstandspräsident Mario Ohoven zum
Jahreswechsel die traditionelle Unternehmerumfrage des BVMW bei der Bundespressekonferenz in Berlin präsentiert.
„Der Mittelstand sorgt auch 2014 verlässlich für Wachstum und Beschäftigung in
Deutschland. Die Unternehmer gehen mit
großem Optimismus in das neue Jahr. Sie
12
erwarten jedoch von der Bundesregierung
investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen, insbesondere in der Steuerpolitik“, so Ohoven zu den wichtigsten Ergebnissen.
Großes Medienecho
Bundesweit und branchenübergreifend hatten rund 3.300 Unternehmer an der Umfrage
im Dezember teilgenommen. Die Ergebnisse
Der Mittelstand. | 1 | 2014
wurden mit unglaublicher medialer Resonanz aufgegriffen: Ob Neue Zürcher Zeitung, F.A.Z., Handelsblatt, DIE WELT oder
BILD am Sonntag, auch die Tagesschau
und Deutschlandradio berichteten wie die
Onlinemedien SPIEGEL online und Stern.de,
über die aktuelle wirtschaftliche Lage aus
Sicht des deutschen Mittelstands. Daraus
resultierte eine Rekord-Auflagenreichweite
von 114,43 Millionen Lesern.
Fotos: Thiemo Napierski
Gefragt: Mario Ohoven im Interview mit Deutschlandradio zu den Ergebnissen der Umfrage.
POLITIK
2014 wird weiter
investiert und eingestellt
Die momentane Geschäftslage schätzen
über 90 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe als befriedigend oder besser ein.
Fast 38 Prozent (2012: 28 Prozent) erwarten noch höhere Umsätze im ersten
Halbjahr 2014 als im Jahr zuvor. Rund 53
Prozent rechnen mit einer gleichbleibend
guten Geschäftslage. Nahezu jeder zweite Unternehmer plant 2014 ebenso große
Investitionen wie im Vorjahr, knapp 32
Prozent (2012: 27 Prozent) wollen mehr
investieren als in den vergangenen zwölf
Monaten.
Zur Sicherung
des Standortes
Deutschland muss
die Politik für
investitions­freund­
lichere Rahmen­
bedingungen sorgen.
„Der Mittelstand fungiert auch 2014 als
Jobmotor in unserem Land“, betonte Ohoven. Laut Umfrage planen fast 35 Prozent
(2012: 32,1 Prozent) der Mittelständler, im
laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter
einzustellen. Gut 58 Prozent der Klein- und
Mittelbetriebe wollen die Mitarbeiterzahl
halten. Überaus positiv wird die aktuelle
Finanzierungssituation bewertet: Rund 80
Prozent vergeben die Schulnoten befriedigend, gut oder sehr gut.
Hauptsorgen: Abgabenlast,
Energiekosten und Fachkräftemangel
Sofern die Euro-Krise nicht aufflammt,
rechnen gut 42 Prozent (2012: 28 Prozent)
der Unternehmer 2014 mit einem wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland.
Die größten Sorgen bereiten ihnen die Steuerlast, die Energiekosten und der Fachkräftemangel. „Eine tiefgreifende Steuerreform
ist überfällig. Das fordern 62 Prozent der
Mittelständler von der Bundesregierung.“
Es sei ein „Alarmzeichen für die Politik“, so
Ohoven, dass 86 Prozent der Mittelständler
ihre Belange im Koalitionsvertrag nicht genügend berücksichtigt sehen.
Als besorgniserregend bezeichnete Ohoven den Fachkräftemangel im Mittelstand.
So haben 53 Prozent Schwierigkeiten bei
Werden die Belange des Mittelstands genügend
im Koalitionsvertrag berücksichtigt?
der Besetzung offener Stellen, ein Drittel findet überhaupt keine geeigneten
Fachkräfte. Ebenso viele Mittelständler
mussten in den vergangenen zwei Jahren
Aufträge mangels Mitarbeitern ablehnen.
Ohoven warnte vor der Einführung eines
einheitlichen Mindestlohns. Dies werde
die Personalnot der Klein- und Mittelbetriebe noch verschärfen. Er appellierte
zugleich an die Bundesregierung, zur
Sicherung des Standortes Deutschland
für investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen zu sorgen. Das hätten über 70
Prozent der Unternehmer gefordert. „Ein
erster Schritt muss die Steuerfreistellung
aller im Betrieb verbleibenden Gewinne
sein“, so Ohoven.
Welche gesamtwirtschaftliche Entwicklung erwarten
Sie in den kommenden 6 Monaten in Deutschland?
14,2 %
42,5 %
85,8 %
ja
Mario Ohoven bei der Pressekonferenz.
nein
3,7 %
Aufschwung
Der Mittelstand. | 1 | 2014
53,8 %
Stagnation
Rezession
13
POLITIK
Bundestagung der
Superlative in Düsseldorf
„WachstuN 2014“ – der BVMW erfolgreich und engagiert für den Mittelstand, für Deutschland
Mittelstandspräsident Mario Ohoven setzte mit seiner Eröffnungsrede Maßstäbe für das Verbandstreffen.
Optimistisch, substanzvoll und emotional bewegend, mit seiner Eröffnungsrede
setzte Mittelstandspräsident Mario Ohoven Maßstäbe für die 1. Bundestagung
des BVMW in Düsseldorf. Und gab mit
dem Motto die Richtung für den Verband
vor: „WachstuN 2014“, also Wachstum
durch aktives Tun. Im tatkräftigen Einsatz vor Ort wollen die rund 300 Verbandsrepräsentanten den Erfolg des
Rekordjahrs 2013 noch einmal steigern.
Viel Lob für die politische Arbeit des
BVMW spendete die Spitzenpolitik. Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium,
kündigte den Ausbau der vertrauensvollen Kooperation zwischen unserem Verband und ihrem Haus an: beispielsweise
bei der Roadshow „mIT Sicherheit“ oder
bei Projekten zu Innovationsmanagement
und Nachhaltigkeit. Grünen-Chef Cem Özdemir, Mitglied im Politischen Beirat des
BVMW, würdigte die wichtige Rolle des
Verbandes in Berlin und Brüssel. Beim
Thema Mittelstand komme heute keiner
14
am BVMW vorbei. Das bestätigte auch
Christian Lindner, der neue FDP-Vorsitzende, in Düsseldorf. Er greife gern auf
das Netzwerk des BVMW zurück, um direkte Impulse aus der unternehmerischen
Praxis zu bekommen. Ein- und Ausblicke
zur Großen Koalition vermittelte Henning
Krumrey. Der stellvertretende Chefredakteur und Leiter des Parlamentsbüros der
„Wirtschaftswoche“ zählt zu den renommiertesten Journalisten in Deutschland.
Auf höchstem wissenschaftlichem Niveau
referierte der frühere Wirtschaftsweise
Prof. Dr. Ulrich van Suntum über Parallelwährungen als „Wege aus der EuroFalle“. Den Anstoß hatte unser Verband
mit einem Expertensymposium in Berlin
gegeben.
Voneinander und miteinander lernen,
darum ging es im Pecha-Kucha-Format.
Erfolgreiche Verbandsrepräsentanten
ließen Kollegen an ihren Erfahrungen
bei Veranstaltungsmanagement und
Prozessoptimierung teilhaben. Dem Ziel
der Mitgliedergewinnung und -bindung
Der Mittelstand. | 1 | 2014
dienten auch die Workshops und Vorträge von und mit Topreferenten. So punkte
Verkaufsexperte Franc Hagel mit praxisnahen Tipps zur Gesprächsführung.
BVMW-Schulungsprofi Werner Krüger
und Marketingleiter Michael Woltering
überzeugten im simulierten Unternehmergespräch. Akustischer Höhepunkt:
die Trommel-Rhythmen von Drum Cafe
rissen die Teilnehmer buchstäblich von
den Stühlen.
In seiner begeisternden Abschlussrede
motivierte Mario Ohoven noch einmal
die Verbandsrepräsentanten „Machen
Sie 2014 zu Ihrem persönlichen Erfolgsjahr!“. Der Mittelstandspräsident warnte die Große Koalition zugleich vor den
Folgen einer Politik der Umverteilung für
Wachstum und Beschäftigung. Unser
Verband müsse nach dem Ausscheiden
der FDP aus dem Deutschen Bundestag
gegenüber der Bundesregierung, wenn
nötig, klare Kante zeigen: für den Mittelstand, für Deutschland. Nicht zuletzt
dafür gab es Standing Ovations.
Fotos: Steffen Höft
POLITIK
Grünen-Chef Cem Özdemir, Mitglied im
politischen Beirat des BVMW.
Topjournalist: Henning Krumrey, stellvertretender
Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“.
Spitzenwissenschaftler und ehemaliger
Wirtschaftsweiser Prof. Dr. Ulrich van Suntum.
Auftritt des international erfolgreichen Violinisten Baptiste Pawlik. Am Klavier Tamilla Guliyeva.
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Brigitte Zypries.
Aus der „Basis“ für die „Basis“: Stefan Dirks, Margit Schmitz und Ralf-Dieter Höfer bei ihren Pecha-Kucha-Vorträgen (v. li.).
Der Mittelstand. | 1 | 2014
15
POLITIK
BVMW gründet
einzigartige Mittelstandsallianz
Foto: Fabian Matzerath
Verbändeallianz: Die starke Stimme für den Mittelstand
Den Reichstag im Blick: Die Mittelstandsallianz unter der Führung des BVMW einigt sich auf die politischen Schwerpunkte für 2014.
Unmittelbar nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrags haben
sich 22 mittelständisch geprägte Branchenverbände unter Führung
des BVMW zu einer Mittelstandsallianz vereint. Ein erstes Treffen
fand im Zentrum des Berliner Regierungsviertels statt.
Gemeinsam werden die Verbände in der neuen Legislaturperiode
für eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung kämpfen. In der
Verbändelandschaft ist dieser Zusammenschluss einzigartig. Die
strategisch bedeutsamen Themen des Mittelstands erreichen somit in der Politik eine neue Schlagkraft.
Bereits vor der Bundestagswahl hatte der BVMW in seiner Verbändeallianz 20 der nun insgesamt 22 Verbände vereint, die basierend auf dem politischen Grundsatzprogramm des BVMW einen
10-Punkte-Plan für den Mittelstand öffentlichkeitswirksam unterzeichnet haben.
Die Verbände sind sich in der Einschätzung einig, dass die schwarzrote Agenda viele teure Wohltaten, wenig Wachstumsimpulse und
keine Strukturreformen bedeutet. Die Vertreter des Mittelstandes
müssen mit einer Stimme sprechen, um dessen Belange und Nöte
in der Politik deutlich hörbar zu artikulieren. Die geballte Kompetenz aus branchenspezifischen, branchenübergreifenden sowie
Fachverbänden sieht sich nicht nur in der Verantwortung, den
Finger in die Wunden zu legen, sondern vor allem auch Lösungen
zu präsentieren, die dem Mittelstand helfen und auf der Gesetzgebungsebene umsetzbar sind.
Oberstes Ziel der Mittelstandsallianz ist eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit
des deutschen Mittelstands zu erhalten und zu stärken.
16
Mitglieder der Mittelstandsallianz
1. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e. V.
2. Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e. V.
3. Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e. V.
4. Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e. V.
5. Bundesverband Deutscher Innovations-,
Technologie- und Gründerzentren e. V.
6. Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e. V.
7. Bundesverband Digitale Wirtschaft e. V.
8. Bundesverband Erneuerbare Energie e. V.
9. Bundesverband Initiative 50Plus e. V.
10.Bundesverband IT-Mittelstand e. V.
11. Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V.
12.Bundesverband selbständiger Buchhalter
und Bilanzbuchhalter e. V.
13.Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e. V.
14.Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V.
15.Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung e. V.
16.Deutsche Bauchemie e. V.
17. Deutsches Institut für Erfindungswesen e. V.
18.Institut für Betriebsberatung,
Wirtschaftsförderung und -forschung e. V.
19.Verband Organisations- und Informationssysteme e. V.
20.Verein Deutsche Sprache e. V.
21.Verband Deutscher Metallhändler e. V.
22.Verband Innovativer Unternehmen e. V.
Alexandra Horn
BVMW, Leiterin Verbandskooperationen und Projekte
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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POLITIK
Startbahn in die Zukunft
Um sich die Stadt der Zukunft vorzustellen
bedarf es nicht nur der Phantasie, sondern
vor allem eines innovativen Geistes. Es ist
eine ganz besondere Herausforderung,
Ideen und Konzepte zum Wohnen, Arbeiten und Leben von morgen in die Wirklichkeit umzusetzen. Nach der Schließung
des Flughafens Berlin-Tegel soll auf dem
Gelände die Urban Tech Republic entstehen. Geplant ist ein Forschungs- und
Industriepark für die Stadt der Zukunft.
An verschiedenen Orten in der Welt wird
darüber nachgedacht, entstehen testweise Infrastrukturen, die wegweisend
sein könnten, sogenannte „smart cities“.
Flankiert wird dieser Prozess von Fachmessen, Kongressen und Forschungsprojekten, aber auch von einer auf diesen neuen Markt einschwenkenden Wirtschaft.
Immerhin geht es in den Jahren bis 2025
um ein Gesamtmarktvolumen von über vier
Billionen Euro.
In den nächsten 40 Jahren werden 70 Prozent der Weltbevölkerung auf drei Prozent
der Erdoberfläche leben. Wissenschaftler und Planer sehen vor allem sechs
Schwerpunkte, den Herausforderungen
zu begegnen: neue Energien, neue Verfahren zur Aufbereitung von Wasser, aber
auch zur Ver- und Entsorgung, innovative
Mobilitätskonzepte, tragfähige RecyclingModelle, neue Werkstoffe und schließlich
eine Informations-und Kommunikationstechnologie, die den Anforderungen von
morgen gewachsen ist.
Daran soll auch Tegel partizipieren. Die 460
Hektar umspannende Urban Tech Republic
soll aus einem dichten Netz von Hochschulen, Start-up-Unternehmen, Industriebetrieben und Instituten bestehen. Die bestandsgeschützten Gebäude bieten dafür
150.000 Quadratmeter Fläche. 245 Hektar
Baufläche stehen zur Verfügung. Das heißt
bis 2025: Platz für mindestens 800 Unternehmen, Institute und Forschungseinrichtungen mit 5.000 Studierenden und 15.000
Arbeitsplätzen. Zwei Milliarden Umsatz im
Jahr könnten dort generiert werden.
18
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Dass die Metropole der beste Ort für
den Start in die Zukunft ist, daran lässt
Hardy Rudolf Schmitz von der Tegel
Projekt GmbH keinen Zweifel. Schmitz
verfügt über langjährige Erfahrungen bei
der strukturellen Neuordnung und wirtschaftlichen Erschließung von Flächen
und Objekten – wie zum Beispiel des
Standorts Adlershof, einer international
bekannten Erfolgsgeschichte. Die Verzögerungen bei der Fertigstellung des neuen Airports BER machten zwar auch den
Planern der Tegel Projekt Gesellschaft
erst einmal einen Strich durch die Rechnung. Aber Schmitz bleibt optimistisch:
„Jetzt bereiten wir uns auf den 1. Januar
2016 als Übergabedatum vor.“
Öffentliche Ankerfinanzierungen
mobilisieren privates Kapital
Der Planungschef setzt auf öffentliche Anker-Investitionen, die private Mittel in den
erforderlichen Größenordnungen generieren werden. Zugpferd für das Tegel der Zukunft soll die Beuth Hochschule für Technik
Foto: Robert Schlesinger - picture-alliance.com
Urban Tech Republic will auf den Berliner Flughafen Tegel
POLITIK
Berlin mit ihren Urban-tech-Studien­gängen
und ihrem Gründerzentrum sein.
Foto: Klemt
„Wir wollen vom
ersten Tag an für
jede Größenordnung
ansiedlungsbereit
sein“
Wo heute Flüge abgefertigt werden, soll
ein Campus für zunächst 1.600 Studierende entstehen, wie es ihn noch nicht gab.
Die Technische Universität könnte folgen,
ebenso das Fraunhofer Institut, das unter
dem Dachthema „Morgenstadt“ eine große Innovationskraft zum Kernthema von
Tegel gebündelt hat. Dazu kommen zwei
Industrie- und ein Gewerbepark und die
Cité Pasteur aus den 1950er-Jahren, in der
Nähe des Noch-Flughafens, in der heute
rund 600 Menschen leben. Hier könnten
Wohnbereiche mit intelligenten Gebäuden
entstehen. Die Hangars haben bereits das
Interesse der Berlin Fire and Rescue Academy der Berliner Feuerwehr geweckt,
der größten Feuerwehr Europas. In der
Academy sollen deutsche und internationale Rettungskräfte geschult werden.
Grundstücksgrößen von drei- bis fünftausend Quadratmetern sollen sowohl Gründern als auch etablierten Unternehmen
genug Raum bieten und dabei Optionen
offen halten, die künftigen Erweiterungen Rechnung tragen. „Wir wollen vom
ersten Tag an für jede Größenordnung
ansiedlungsbereit sein“, betont Schmitz.
Deshalb gibt es für jedes Gebäude einen
Steckbrief, der die Ansiedlungsentscheidung erleichtert. „Nötig ist der politische
Wille, jetzt mit der Umsetzung zu beginnen. Eine Verzögerung bis 2018 oder noch
länger würde in vielen Bereichen zu einem
Neubeginn zwingen.“
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Hardy Rudolf Schmitz von der Tegel Projekt GmbH.
Henry-Martin Klemt
BVMW-Pressesprecher
Berlin-Brandenburg
19
POLITIK
News aus Brüssel
Vor den Europawahlen
politik Fördergelder aus EU-Mitteln erhalten. Entsprechende
Entscheidungen wurden jedoch erst einmal auf Oktober verschoben.
Antrieb für zentrale Projekte
Bei der kürzlich beschlossenen europäischen Bankenunion
bleiben 2014 noch eine Menge Details zu klären. Kritik kommt
aus dem Europaparlament, das noch zustimmen muss.
Vor den Europawahlen Ende Mai 2014 möchten einige Kommissare laufende Dossiers abschließen. Durch den NSA-Skandal
bestätigt, treibt Justizkommissarin Viviane Reding die Arbeit
an der Datenschutzrichtlinie voran. Allerdings hat die Bundesregierung die Brüsseler Pläne für strengere Regeln bisher blockiert. Daran dürfte die Große Koalition in Berlin nichts ändern.
Die deutsche Energiewende wird 2014 verstärkt unter Beschuss
genommen. Das Beihilfeverfahren gegen die Ausnahmen beim
Erneuerbare-Energien-Gesetz könnte bis Sommer 2014 abgeschlossen sein. Die kritische Position von Energiekommissar
Günther Oettinger zeigt, dass das Thema Energie im laufenden
Jahr für Konflikte zwischen Berlin und Brüssel sorgen wird.
Foto: M. Schuppich - Fotolia.com
www.wiwo.de/Politik/Europa
www.handelsblatt.com/themen/wachstumsprognose
Mehrjähriger Finanzrahmen
Strukturfonds größter Ausgabenblock
Die Europäische Union kann bis zum Jahr 2020 immerhin 908,4
Milliarden Euro ausgeben – 38,2 Milliarden weniger als in den
sieben Jahren zuvor. Die Strukturfonds zugunsten ärmerer
EU-Regionen bleiben mit maximal 325 Milliarden Euro der
größte Ausgabenblock. Direktzahlungen an Bauern rangieren mit 278 Milliarden auf dem zweiten Platz. Es folgen als
Anreiz von Wachstum und Arbeitsplätzen 125 Milliarden Euro
für Infrastrukturvorhaben. Der monatelange Streit um den
EU-Haushalt zwischen Parlament und Kommission konnte
beigelegt werden, nachdem die Regierungen einen Nachtragshaushalt für 2013 genehmigt hatten, um aufgelaufene
Rechnungen zu bezahlen.
Wirtschaftsunion
Entscheidungen vertagt
Nach den Erfahrungen der Finanzkrise wünscht sich vor allem
Deutschland 2014 mehr Reformen. „Wir dürfen doch nicht erst
dann reagieren, wenn uns die Märkte die rote Ampel zeigen“,
sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim letzten EU-Gipfel
in Brüssel. Die Kanzlerin schlug vor, Reformverträge der EUStaaten mit der Brüsseler Kommission zu vereinbaren. Demnach
sollen EU-Staaten im Gegenzug zu einer modernen Wirtschafts-
20
Nettobeiträge
Deutschland bleibt Zahlmeister
Auch im Jahr 2012 hat Deutschland wieder mit Abstand den
größten Beitrag zum EU-Haushalt gezahlt. Der Nettobeitrag
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto Wahlen: kebox - Fotolia.com
www.europa.eu/rapid/press-release_ IP-13-1096_de.htm
POLITIK
stieg von neun auf beinahe zwölf Milliarden Euro, wie die EUKommission mitteilte. Frankreich zahlte mit 8,3 Milliarden Euro
den zweithöchsten Beitrag. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn
der Nettobeitrag eines EU-Landes ins Verhältnis zu seiner
Wirtschaftsleistung gesetzt wird. Dann ist die Belastung für
die Schweden und Dänen am höchsten, gefolgt von Deutschland. Am stärksten profitiert vom EU-Haushalt haben 2012 die
Polen. Das Land erhielt zwölf Milliarden Euro mehr aus Brüssel
als es einzahlte.
www.ec.europa.eu/budget/index_de.cfm
Multinationales Museumsprojekt
Haus der Europäischen Geschichte
In einem Nebengebäude des Europaparlaments brüten Historiker und Kuratoren aus verschiedenen EU-Ländern über
den großen Herausforderungen eines multinationalen Museumsprojekts: Das „Haus der Europäischen Geschichte“, das
2015 in Brüssel eröffnet werden soll, wird die Geschichte
Europas im 20. Jahrhundert zeigen. Neben der Entstehung
der Europäischen Union und ihrer Wirkung auf den Alltag der
Menschen sollen sich die Besucher auch mit Zukunftsfragen
auseinandersetzen. Die Idee dazu stellte 2007 der damalige
EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering vor. Nun wird
das Eastman-Gebäude, ein großes neoklassizistisches Palais
im Leopoldspark, für 52 Millionen Euro umgebaut. Eine gewisse
Schwierigkeit ist, dass alle Ausstellungsstücke in den 24 EUSprachen beschriftet werden.
www.europarl.europa.eu/visiting/de/visits/historyhouse.html
BeNeLux-NRW
Korruptionsstatistik
Grenzüberschreitende Kooperation
Foto Flaggen: jorisvo - Fotolia.com, Foto Figur: Art3D - Fotolia.com
Griechenland Schlusslicht in Europa
Der Missbrauch von „Macht zum eigenen Vorteil“ ist in Griechenland immer noch so weit verbreitet wie in keinem anderen
EU-Land. Laut einer aktuellen Studie von Transparancy International landen die Griechen weltweit auf dem 80. Platz von
177 beurteilten Staaten. Nach wie vor sind sie Schlusslicht in
Europa. Einen dramatischen Absturz erlitten die Spanier, die
diesmal auf Rang 40 abrutschten. Die geringste Anfälligkeit
für Korruption verzeichnen in Europa die Länder Dänemark,
Finnland und Schweden. Deutschland verbesserte sich um
einen Platz auf Rang 12.
www.transparancy.de
www.transparancy.org/country
Die BeNeLux-Länder und Nordrhein-Westfalen sind ein besonders starker Wirtschaftsraum. Jedes Jahr erwirtschaften hier
45 Millionen Menschen ein Bruttoinlandsprodukt von rund 1,6
Billionen Euro. Einen vergleichbaren Wirtschaftsraum gibt es
weltweit nicht. Dennoch sind die Potenziale nach Meinung der
Düsseldorfer Landesregierung noch lange nicht ausgeschöpft.
Deshalb startete sie die Mittelstandsinitiative BeNeLux-NRW.
„Praxisnah und unbürokratisch wird die Mittelstandsinitiative
einen Wissenspool bilden und Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte tatkräftig unterstützen“, meinte NRWWirtschaftsminister Garrelt Duin bei einer Auftaktveranstaltung zur BeNeLux-Strategie der Landesregierung.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
www.mi-benelux-nrw.de
21
POLITIK
„Le Mittelstand“
BVMW engagiert sich erfolgreich für deutsch-französische Zusammenarbeit
Französisch-deutsche Allianz bei der Überwindung der Krise in Europa: Aufzeichnung für das französische Fernsehen.
Deutschland war eines der beiden Gastländer der internationalen Handelsmesse Classe Export in Lyon, der Hauptstadt von
Frankreichs zweitstärkster Industrieregion. Dr. Ulrich Köppen,
Landesbeauftragter des BVMW in Baden-Württemberg und
Leiter der BVMW Delegation, hat beim Lunch vor 200 Unternehmern der Region als einer der Tischredner mit einem Beitrag auf
Französisch das Interesse des BVMW hervorgehoben.
Hier sein Resümee: „Zwar gibt es in Frankreich weniger mittelständische Firmen als in Deutschland, aber gerade die Be-
gegnung mit vielen hochkarätigen Unternehmern aus dem Departement Rhône-Alpes hat für die deutschen Mittelständler
gewinnbringende Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt. Die
Partnerregion von Baden-Württemberg hat sich auch emotional gegenüber den Vertretern der deutschen Wirtschaft
und unseres Verbandes aufgeschlossen gezeigt.“ Besonders
diskutiert wurden Fragen der Nachfolgeregelungen und die
Herausforderungen des weltweiten Wettbewerbs, der von
zunehmender Rücksichtslosigkeit seitens anderer Kontinente
geführt wird. Ein Unternehmen wie Porsche (BVMW-Mitglied) ist bereits mit Firmen im nördlichen Rhône Tal sowohl
in der Entwicklung als auch in der Produktion eng verzahnt.
„Wir werden unsere Firmen noch stärker als bisher mit den
französischen Unternehmer-Kollegen vernetzen. Die Herzlichkeit, die zwischen den beiden Gourmetregionen gelebt
wird, ist eine nachhaltige Grundlage dafür.“, so Dr. Köppen.
Marlies Ullenboom, Leiterin der Frankreich Repräsentanz
des BVMW, nutzte die Messe auch für den Austausch mit
Teilnehmern aus Tunesien, dem zweiten Gastland, und erörterte mit dem Präsidenten des Mittelstandsverbandes UPMI
(Union des Petites et Moyennes Industries) erste Ansätze
für Kooperationen.
Jean-Jack Queyranne, Präsident der PS (Sozialisten) in Rhône-Alpes,
Dr. Ulrich Köppen und Mehdi Jomâa , Regierungschef Tunesiens, in Lyon noch
als Industrieminister angereist (v. li.).
22
Marlies Ullenboom
BVMW-Auslandsvertretung Frankreich
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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POLITIK
Mit Unterstützung nach Asien
Als China den Reigen der asiatischen Wachstumsmärkte
eröffnete, sahen Mittelständler hierzulande die (chinesische) Sprache als die größte Hürde an, sich in diesem Markt
zu etablieren. Also stellte man deutsche Sinologen ein, die
unsere Kultur mit der Beherrschung der chinesischen Sprache verbanden. Heute, 30 Jahre nach Beginn der Öffnung,
kann man sowohl auf China-erfahrene Deutsche als auch auf
Deutschland-erfahrene Chinesen zurückgreifen.
Die Einstiegshürden haben sich verlagert: Wer sich heute
entschließt, nach China zu gehen, trifft auf einen bereits voll
entbrannten Konkurrenzkampf, nicht nur mit den üblichen
westlichen Konkurrenten, sondern auch zunehmend mit lokalen chinesischen Firmen, die technologisch aufgeholt haben,
24
aber immer noch kostengünstiger produzieren können und den
heimischen Markt besser im Griff haben. Das hat inzwischen
auch dazu geführt, dass bei öffentlichen Ausschreibungen
wie zum Beispiel für Infrastrukturprojekte, chinesische Unternehmen das Rennen machen. Ob rein rational unter dem
Gesichtspunkt des Preis-Leistungsverhältnisses oder eher
aufgrund besserer Vernetzung, sei dahingestellt. Auf jeden
Fall gehören Geduld und Ausdauer ebenso wie solide Finanzierungsmöglichkeiten zu den langfristigen Erfolgskriterien
deutscher Unternehmen.
Starke Wachstumsmärkte bringen aber auch noch ganz andere Hürden mit sich: Wo sich viele neue Firmen ansiedeln,
ist die Wechselbereitschaft der Mitarbeiter besonders stark
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Karte Jezper - Fotolia.com, Foto Lupe: tanatat - Fotolia.com
Einstiegshürden für Mittelständler auf den asiatischen Wachstumsmärkten
POLITIK
a­ usgeprägt. Zweistellige jährliche Fluktuationen führen immer
wieder zu verstärkten Trainings- und Ausbildungsanstrengungen, aber auch zu einem gefährlichen Brain-Drain. Der Mangel
an gut ausgebildeten Fachkräften hemmt die eigene Entwicklung der Unternehmen und führt zu ungewöhnlichen Kooperationen mit anderen deutschen Firmen oder Institutionen.
Foto: boule1301 - Fotolia.com
In Indien ist nicht die Sprache das größte Problem, da Englisch
weitverbreitet ist. Aber das Kastenystem, schlechte Infrastruktur und schleppende Verfahren im Rechtssystem sind
landestypische Hürden für den mittelständischen Investor.
Auf jeden Fall gehören Geduld
und Ausdauer ebenso wie solide
Finanzierungsmöglichkeiten zu
den langfristigen Erfolgskriterien
deutscher Unternehmen.
(politische und wirtschaftliche) Unruhen
in die Negativschlag­
z eilen. Und ganz
neue Märkte wie Myanmar öffnen sich
erst langsam, bieten jedoch kostengünstige Produktion sowie erhebliches
Vertriebspotenzial. So unbekannt die
besonderen Einstiegshürden in die asiatischen Wachstumsmärkte für den
deutschen Mittelständler oft auch
sind, in allen Ländern kann er auf
Erfahrungen und Unterstützung von
Institutionen und Organisationen
wie BVMW, DIHT, OAV aber auch
externen Beratern zurückgreifen,
die schon in vielen Fällen Mittelständler vor allzu großen Risiken
bewahrt haben. Nur dem Ruf
der Wachstumsmärkte blind zu
folgen, könnte sich gerade im
Mittelstand katastrophal auswirken.
Viele andere asiatische Länder locken Investoren ebenfalls
mit interessanten Konditionen. Doch Bangladesh, Kambodscha oder Thailand bringen sich immer wieder durch
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
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KOLUMNE
Social Media ist tot
Guido Augustin macht sich Gedanken über
unsere Welt und ihre Bewohner
Wir machen Social Media. Und zeigen so gerne diese komischen Rosetten mit den ganzen Mitspielern auf dem Social
Media Feld. Ich erinnere mich an eine Tagesveranstaltung für
Pharma-Leute, deren Vorsitzender ich war, da kam das Feld
gleich sechs Mal vor!
„Der Return on Investment von Social Media besteht darin, dass
Ihr Unternehmen in fünf Jahren noch existiert!“ Ja, das habe
ich bei einer Rede wirklich gesagt.
Es gibt Zielgruppen, die
erreichen Sie morgens besser,
andere erst, wenn sie mit iPad auf
der Couch oder mit iPhone am
Tresen rumlümmeln.
Bitte glauben Sie keinem Social Media Experten, der Ihnen erklärt, wann genau auf Facebook die beste Zeit ist, um etwas zu
posten. Das ist wie mit dem alten Jäger und dem Hasen: Den
ersten Schuss setzt der Greis 20 Meter links vorbei, der Hase
harrt in seiner Kuhle aus. Der zweite Schuss geht 20 Meter rechts
vorbei. Hat der Hase Glück gehabt, sagen Sie? Keineswegs,
sagt der Social Media Experte, statistisch gesehen ist der Hase
nämlich mausetot. Klar gibt es gute und schlechte Zeiten, um
Content zu veröffentlichen – aber die sind sehr unterschiedlich:
26
Es gibt Zielgruppen, die erreichen Sie morgens besser, andere
erst, wenn sie mit iPad auf der Couch oder mit iPhone am Tresen
rumlümmeln.
In einem unserer Immer-freitags-Webinare hat Mirko Lange unter
dem Schlüsselbegriff Strategisches Content Marketing Wunderbares dargestellt, es gab eine Vielzahl erhellender Charts,
aber das mit den Kreisen war für mich das Beste: Es beginnt im
Kern, mit der Story. Dann kommen die Themen. Hier differenziert
sich das Bild schon gewaltig, gilt es doch, die unterschiedlichen
Zielgruppen zu berücksichtigen. Es ist ein Unterschied, ob ich die
Investoren meiner Winterfettlippenstift-Firma erreichen möchte
oder die 11- bis 17-jährige Kernkundengruppe. Aber die Story ist
noch die gleiche.
Nach Story und Themen kommen die Formate. „Wie kann ich meine Story gut erzählen? Braucht es Bildchen, bewegte Bildchen
gar, Texte, lange, kurze, aufgearbeitete, interaktive, mit Fremden
oder nur eigenen Leuten?“
Und dann erst, wenn all diese vielen Fragen beantwortet sind,
wenn die Story sitzt, die Themen und Zielgruppen geklärt sind,
wenn die Formate festgelegt und ihre Vielzahl definiert ist, erst
wenn all diese Hausaufgaben gut bis sehr gut gemacht sind,
kommen die Kanäle dran.
Dann mag sich der oben Totgesagte gerne aus der Gruft erheben.
Social Media ist ein Kanal unter anderen Kanälen. Eine Option
unter anderen. Kein Muss, kein Heilsbringer, aber auch nicht
der Untergang des Abendlandes. Social Media ist normal. Und
dennoch: „Wir müssen auf Facebook“ ist keine Strategie.
Guido Augustin
BVMW-Pressesprecher Rheinhessen,
Social Media-Experte und PR-Berater
www.guidoaugustin.com
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Heike Rost
Was haben wir Social-Media-Gurus uns überlegen gefühlt
und milde gelächelt, wenn renitente Anzugträger der Old
Economy Skepsis, Unverständnis oder gar offene Ablehnung
in ihren Gesichtern trugen. Inzwischen hat sich die Euphorie
um die neuen Kommunikationskanäle gelegt. Zeit für eine
nüchterne Bilanz.
Marketing in Zahlen
24 Milliarden
Foto Auszeichnung: pico - Fotolia.com, Foto Papierstapel: Kimberly Reinick - Fotolia.com, Foto Hand mit Geld: peshkova - Fotolia.com
Euro investierte die deutsche Wirtschaft laut Media Research von
Januar bis November 2013 in Werbung. Knapp die Hälfte davon wurde
in TV-Spots gesteckt. Printmedien sind trotz zunehmender Onlinenutzung immer noch beliebte Kanäle der Unternehmen. Für Anzeigen in
Zeitungen wurden rund 4 Milliarden Euro und in Zeitschriften rund 3
Milliarden Euro aufgewendet. Die Aufwendungen für Onlinemedien
lagen immerhin schon bei knapp 2,7 Milliarden Euro.
305
eingereichten Beschwerden über Werbekampagnen nahm sich der
Deutsche Werberat 2012 an. In 233 Fällen wurden die Beschwerden
abgelehnt und die jeweiligen Unternehmen nicht weiter belangt. Mit
Erfolg stellte sich der Werberat auf die Seite von 72 Beschwerden:
57 Werbungen wurden aus dem Markt genommen und 9 Werbungen
geändert.
11.
ist der Platz, den Mercedes-Benz im internationalen Ranking um die
wertvollste Marke 2013 belegt und damit aktuell die erfolgreichste
deutsche Marke ist. Das US-Unternehmen Interbrand errechnete einen
Markenwert von rund 32 Milliarden US-Dollar. Dabei wurden vielfäl­
tige Faktoren wie die Geschäftszahlen und der Einfluss der Marke auf
Kaufentscheidungen berücksichtigt. Platz eins belegte Apple mit einem
Markenwert von rund 98 Milliarden US-Dollar.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
27
IBWF
Beim E-Mail Marketing
auf Nummer sicher gehen
Wie Unternehmerabmahnungen zu vermeiden sind
Wann darf eine Werbe-E-Mail
verschickt werden?
In Deutschland dürfen E-Mails zu Werbezwecken nur dann verschickt werden, wenn
der Empfänger im Voraus seine ausdrückliche Einwilligung erteilt hat. Dies wurde im
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
28
(UWG) 2009 festgelegt. Durch die Regelung
wollte der Gesetzgeber erreichen, dass die
tägliche Masse von SPAM-Nachrichten
verringert wird. Die ausdrückliche Einwilligung gilt jedoch nur für elektronische
Post, die als Werbung eingestuft wird. Um
einen möglichst großen Teil ungewollter
E-Mails zu verhindern, hat der Gesetzgeber den Werbebegriff sehr weit gefasst.
Jegliche Form der Absatzförderung (auch
Seminarankündigungen, Messeeinladungen etc.) wird als Werbung erfasst. Neben
herkömmlichen Newslettern per E-Mail gilt
die Einwilligungserfordernis auch für kommerzielle Informationen via SMS oder für
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Nachrichten innerhalb sozialer Netzwerke. Ohne eine ausdrückliche Einwilligung
dürfen Werbe-E-Mails nur in ganz engen
Ausnahmefällen verschickt werden.
Was ist bei der Einwilligung zu beachten?
Der Empfänger muss ausdrücklich und
aktiv dem Empfang von Werbe-E-Mails
zugestimmt haben. Die Einwilligung darf
dabei nicht in allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) versteckt oder aus einer
vertraglichen Beziehung abgeleitet werden. Das alleinige Widerspruchsrecht (OptOut) genügt ebenfalls nicht. Das bedeutet
zum Beispiel, dass bei Erhebung der E-Mail
Foto: iQoncept - Fotolia.com
Die Versendung von E-Mail-Werbung gehört zu den erfolgreichsten Werbeformen
im Internet. Allerdings werden in vielen
Fällen die rechtlichen Anforderungen außer Acht gelassen, was zu teuren Abmahnungen oder Unterlassungsklagen führen
kann.
IBWF
Adresse in einem Onlineformular, das Häkchen für die
Einwilligungserklärung nicht
vorausgefüllt sein darf.
Aus der Einwilligungserklärung
muss sich genau ergeben, welches Unternehmen zu welchem
Zweck die Adresse für Werbung
nutzen will. Allgemeine Angaben,
wie Partnerunternehmen oder
Konzerngesellschaften lassen die
Gerichte nicht gelten.
Wie sind Einwilligungen nachzuweisen?
Im Ernstfall muss das werbende Unternehmen vor Gericht nachweisen können, dass
eine gültige Einwilligung für den eigenen
Newsletter erteilt wurde. Damit nur der
tatsächliche Inhaber der E-Mail-Adresse
die Anmeldung zum Newsletter bestätigt,
muss zunächst eine Anmeldebestätigung
versendet werden. Erst wenn diese E-Mail
durch den Empfänger bestätigt wird, hat
man eine nachweisbare Einwilligung. Dieses Double Opt-In Verfahren ist derzeit die
gängigste Methode der Beweissicherung.
Aus der
Einwilligungs­
erklärung muss
sich genau ergeben,
welches Unternehmen
zu welchem Zweck
die Adresse für
Werbung nutzen will.
Gibt es Ausnahmen von der Einwilligung?
Kein Gesetz ohne Ausnahme: Auch im Falle
der Werbe-E-Mails hat sich der Gesetzgeber eine Privilegierung einfallen lassen. So
ist das Versenden von Werbe-E-Mails an
eigene Kunden unter bestimmten Umstän-
den auch ohne ausdrückliche Einwilligung
erlaubt. Danach muss zunächst die Adresse
im Zusammenhang mit dem Verkauf einer
Ware oder Dienstleistung (Interessenten
fallen nicht darunter) erhalten worden sein.
Der Newsletter selbst darf sich dann nur
auf eigene, ähnliche Waren oder Dienstleistungen beziehen. Ferner darf der Kunde
nicht bereits im Voraus einen Werbewiderspruch geäußert haben. Auf dieses Widerspruchsrecht muss sowohl bei Erhebung
als auch bei jeder anschließenden Verwendung hingewiesen werden.
All diese Anforderungen müssen gemeinsam erfüllt sein und werden von den Gerichten sehr eng ausgelegt. Vor Gericht
sind hier schon namhafte Unternehmen
gescheitert, da Inhalte im Newsletter nicht
den gesetzlichen Ausnahmeregelungen genügten. Wer als Unternehmen auf Nummer
sicher gehen will, sollte auf die Ausnahme
verzichten und Newsletter nur nach ausdrücklicher Einwilligung der Empfänger
verschicken.
Weiterempfehlungsfunktion
(Tell-a-Friend) als Alternative?
Viele Unternehmen versuchen das Einwilligungserfordernis durch das Instrument
der Weiterempfehlung zu umgehen. In einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs wurde auch diese Form der
E-Mail-Werbung für unzulässig befunden,
da auf diese Weise das gesetzliche Einwilligungserfordernis umgangen wird. Sofern
ein Unternehmen diese Funktion anbietet,
sollte dies von einem Anwalt überprüft
werden. Auch hier ist zukünftig mit teuren
Abmahnungen zu rechnen.
Widersprüche der
Empfänger berücksichtigen!
Die häufigsten Gründe für Abmahnungen
sind nicht ernst genommene Werbewidersprüche. E-Mail Empfänger gehen in
der Regel erst dann zum Anwalt, wenn
trotz mehrfacher Aufforderung weiterhin
Werbe-E-Mails verschickt werden. Es ist
sinnvoll, Mitarbeiter zu informieren und
entsprechend technische Vorkehrungen
zu treffen. Mit dem Einrichten einer Black-
Der Mittelstand. | 1 | 2014
list können Empfängeradressen regelmäßig
abgeglichen werden. Dabei ist jede Form
der Ablehnung zu beachten. Empfänger
sind insbesondere nicht gezwungen, sich
an die Vorgaben eines Unternehmens (wie
Abmeldelink im Newsletter) zu halten. Gerichte haben entschieden, dass alle Formen
des Widerrufs (Anruf, Post, E-Mail) zu berücksichtigen sind.
E-Mail-Adressen für
Werbezwecke einkaufen?
Im Gegensatz zu Postadressen ist der
Ankauf von E-Mails zu Werbezwecken
nahezu unmöglich geworden. Wie bereits
beschrieben, dürfen Werbemails nur nach
ausdrücklicher Einwilligung des Empfängers versendet werden. Die Einwilligung
muss sich dabei auf den konkreten Versender (also das werbende Unternehmen)
beziehen und darf nicht abstrakt gehalten
werden. Ein Verkauf von E-Mails wäre also
nur dann möglich, wenn der Käufer bereits
in der Einwilligungserklärung des E-MailAdressen-Inhabers benannt wäre. Es ist
ratsam, sich von Unternehmen, die E-Mails
verkaufen, fernzuhalten. Im Regelfall handelt es sich um schwarze Schafe, die kein
gültiges Opt-In vorweisen können.
Checkliste E-Mail Newsletter
•Versenden Sie Werbemails nur
nach ausdrücklicher Einwilligung
•L assen Sie die Anmeldung durch
Inhaber der Adresse bestätigen
(Double Opt-In)
•Berücksichtigen Sie
Werbewidersprüche von Kunden
•Kaufen Sie keine E-Mails von
Adresshändlern für Werbezwecke
RA David Oberbeck
Herting Oberbeck Rechtsanwälte,
Hamburg
Mitglied im IBWF – Institut für
Betriebsberatung, Wirtschafts­
förderung und -forschung e. V.
www.herting-oberbeck.de
29
IBWF
InCaS in der Praxis
Michael Vogelsang, Vorstand der Volksbank Sprockhövel, im Gespräch mit Der Mittelstand.
30
Der Mittelstand. | 1 | 2014
IBWF
Der Mittelstand.: Wann und wie wurden
Sie zum ersten Mal auf die Methode
Intellectual Capital Statement (InCaS)
aufmerksam?
Michael Vogelsang: Vor etwa drei Jahren
berichtete mir ein Kunde, Herr LohmannHütte, Geschäftsführer der Friedrich Lohmann GmbH aus Witten, von der Methode.
Er schilderte mir, dass er trotz anfänglicher
Skepsis davon inzwischen vollständig überzeugt sei.
Wie schätzen Sie InCaS im Vergleich zu
anderen Managementmethoden ein?
Foto: freshidea - Fotolia.com
Für mich liegt das Plus dieser Methode
darin, dass die Mitarbeiter einbezogen
werden und dadurch eine weitaus größere Akzeptanz für Veränderungsprozesse entsteht. Gewöhnlich denkt das
Management vor, holt sich Berater ins
Haus, diese analysieren die Probleme und
machen Vorschläge. Dieses Vorgehen ist
ausschließlich Top-down gerichtet. Häufig ist die Umsetzung schwierig und man
arbeitet gegen Widerstände. Die sind bei
InCaS auch nicht auszuschließen. Dennoch ist das Fundament breiter. Neben
dem Management spielen die Mitarbeiter
InCaS (Intellectual Capital Statement,
deutsch: Wissensbilanz) ist ein standardisiertes Verfahren, um das Intellektuelle Kapital wie Mitarbeiterqualifikation, Motivation, Innovationsprozesse
oder Kundenbeziehungen eines Unternehmens transparent darzustellen. Es
dient speziell kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Erhebung,
Messung, Darstellung und Entwicklung der Zukunftsfähigkeit. Der IBWFBundesarbeitskreis InCaS arbeitet seit
2010 daran, die Methode praxisgerecht
weiterzuentwickeln.
eine zentrale Rolle. Sie werden ernst genommen. Ihre Meinung ist gefragt.
In welchen Fällen würden
Sie InCaS anwenden?
Bei jeder Neuausrichtung des Unternehmens. Manchmal hat keiner eine Idee,
wohin es gehen soll. Hier unterstützt die
Methode maßgeblich. Für wichtig halte
ich sie auch, wenn scheinbar keine Probleme bestehen. Die Mitarbeiter kennen
in der Regel Schwachstellen und können
sie aufdecken.
Wo liegen die Stärken und
Schwächen der Methode?
Ihre Stärken ergeben sich aus den bereits
genannten Punkten. Die Schwächen liegen
meines Erachtens vor allem darin, dass der
Prozess einschließlich der Maßnahmenumsetzung langfristig angelegt ist und Erfolge
nicht sofort gesehen werden können. Die
anfängliche Euphorie von Mitarbeitern
bleibt nicht immer über einen längeren Zeitraum erhalten. In Teilen ist es auch so, dass
Mitarbeiter Veränderungen wünschen,
aber diese nicht selber umsetzen wollen.
Dies ist aber nicht zwangsläufig auf InCaS
zurückzuführen, sondern gilt vielmehr für
alle Change-Prozesse. Gleichzeitig ist es
sehr positiv, dass den Mitarbeitern durch
eine solche Methode besondere Wertschätzung entgegengebracht wird.
Welche Verbesserungen wären
aus Bankensicht wünschenswert?
Bei InCaS gibt es keine messbaren Ergebnisse. Solche sind für das Ranking natürlich entscheidend. Aus Bankensicht wäre
hier eine Weiterentwicklung der Methode
wünschenswert, um sie stärker berücksichtigen zu können. Dadurch würde ihre
Anwendung für Unternehmen interessanter. Das Ranking kann sich immer nur auf
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Michael Vogelsang,
Vorstand der Volksbank Sprockhövel.
Fakten aus der Vergangenheit und der
Gegenwart beziehen. Bei InCaS spielt die
Zukunft die zentrale Rolle. Wenn die Methode mittels messbarer Ergebnisse hier
eine verlässliche Prognose zuließe, wäre
dies auch ein Gewinn für die Banken.
Glauben Sie, dass InCaS zukünftig einen
größeren Stellenwert als bisher bei der
Einschätzung von Unternehmen durch
Banken haben wird?
Das glaube ich schon. Selbstverständlich
sind für uns die Unternehmenszahlen entscheidend. Aber in Unternehmen arbeiten
Menschen und die können nur erfolgreich
arbeiten, wenn sie entsprechende Rahmenbedingungen vorfinden. Dazu gehören
die Unternehmensstrategie, Wissensträger und Wissensvermittlung, Motivation
und das Wir-Gefühl. Die Soft-Skills gewinnen an Bedeutung und gerade diese
werden bei InCaS berücksichtigt.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
Das Gespräch führte Mechthild Müller,
Mitglied des Bundesarbeitskreises InCaS des IBWF.
31
IBWF
„Stürmische“ Mitglieder­
versammlung des IBWF
Es war wegen des Orkans Xaver eine
„stürmische“ Mitgliederversammlung
des IBWF. Witterungsbedingt konnten
nur gut die Hälfte der angemeldeten
Mitglieder anreisen. Als Ehrengast begrüßte IBWF-Präsident Karl-Heinz Thor
den Bundesgeschäftsführer des BVMW,
Dr. Stefan Dittrich, der in seiner kurzen
Ansprache auf die politische Situation
im Hinblick auf die GroKo einging. Er hob
zugleich die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen BVMW und IBWF hervor, die auch für die Unterstützung der
politischen Arbeit des BVMW gelte.
Weiter ging der IBWF-Präsident auf
die Anerkennung der Zertifizierung des
IBWF für Unternehmensberater ein, die
ein Alleinstellungsmerkmal des IBWF
und damit attraktiv für neue Mitglieder
sei. Die Nachfrage nach Zertifizierung
durch das IBWF sei erheblich gestiegen.
Die Mitgliedschaft im Europäischen Mittelstandsverband (CEA-PME) sei jetzt
auch durch das Aufrücken des IBWFVizepräsidenten Ullrich Hänchen als
Schatzmeister in den Vorstand der CEAPME aufgewertet worden.
Auf regionaler Ebene haben mit Unterstützung der BVMW-Funktionsträger
IBWF-Veranstaltungen in Berlin, Bad
Nauheim, Dresden, Hamburg und Leipzig stattgefunden.
Anschließend berichteten die Leiter der
Bundesarbeitskreise über die vergangenen Jahre. Folgende Bundesarbeitskreise (BAK) gibt es im IBWF: Verbandsmarketing, InCaS, Unternehmensberater
mit Fördermittelkompetenz, Sanierung/
Insolvenz, Unternehmensvorsorge.
Thor dankte allen BAK-Leitern sehr
herzlich für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Sinne der Kollegen in IBWF und
BVMW.
Für den im Mai 2013 verstorbenen Vorstand und Leiter der IBWF-Akademie Dr.
Manfred Hahn musste eine Nachwahl
erfolgen. Der neue Leiter der Akademie,
Dirk Schink, wurde als neues Vorstandsmitglied einstimmig gewählt.
Foto: pressmaster - Fotolia.com
Thor berichtete über die erfreuliche Mitgliederentwicklung insbesondere 2013
und die stabile wirtschaftliche Situation
des IBWF seit 2012, sowie über die Kooperation mit dem BVMW, die sich seit
dem Umzug nach Berlin im Frühjahr 2012
nochmals verbessert hat. Die Wahrneh-
mung des IBWF durch Führung, Mitarbeiter und Funktionsträger des BVMW
sei dadurch gesteigert worden.
32
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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SERVICE
Markenarbeit ist keine Hexerei
Warum gute Markenführung für den Mittelstand wichtig ist
Hartnäckig halten sich im Mittelstand die typischen
Vorurteile: Marke ist Luxus, bedeutet nur Kosten, ist
nicht mehr als ein Logo, im besten Fall ein Corporate
Design. Oder: Marke wird nicht benötigt, da persönliche Kundenbeziehungen erfolgsversprechender
sind.
Marke ist im Mittelstand aber ein wichtiger Erfolgsfaktor, um sich gegen größere Unternehmen, billige
Importe und andere mittelständische Konkurrenten
zu behaupten und um als Arbeitgeber für qualifizierte
Fachkräfte attraktiver zu werden. Oft stützen sich
Marken jedoch allein auf allgemeine Aussagen zu
34
Qualität und Kundenorientierung. Dadurch verwässert das Profil und die Marke wird austauschbar. Eine
klare strategische Positionierung, die in einem Markenauftritt sichtbar wird, verleiht auch Mittelstandsmarken die nötige Kraft, sich erfolgreich abzuheben.
Marke ist also im Mittelstand angekommen und der
Bedarf an professioneller Markenarbeit wächst. Auch
wenn mittelständische Unternehmen bereits vieles in
Bezug auf Marke intuitiv richtig machen, so fehlen oft
spezifisches Wissen zu Mechanismen und Wirkungsweisen sowie eine konzertierte und kontinuierliche
Markenführung.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
SERVICE
Wird die Marke an dieser Stelle nicht glaubhaft gelebt, so
entwickelt sie auch keine Strahlkraft für Mitarbeiter und Kunden.
Foto: emyerson - iStockphoto.com
Strategie
Marke wird im Mittelstand noch immer zu
losgelöst von der Unternehmensstrategie
gesehen, oftmals nur als rein formaler Ausdruck, der sich in den Begriffen schön, modern und gleich erschöpft. Marke ist aber
viel mehr als das, denn sie verleiht einem
Unternehmen ein klares Profil und macht
sichtbar, wofür es steht. Marke ist also immer von einem Ziel oder einer Idee geleitet,
die sich eng an den Unternehmenszielen
ausrichtet. Die Ableitung einer Markenstrategie (Positionierung, Werte, Leitidee,
etc.) aus diesen Zielen ist die wesentliche
Grundbedingung für eine starke Marke.
Wird diese strategische Basis durch den
Markenauftritt in allen Kontaktpunkten der
Marke konsequent umgesetzt und erlebbar, wird intuitiv deutlich, ob ein Unternehmen im Kern zum Beispiel für Innovation,
Einfachheit oder Leistung steht. Durch die
schrittweise Überführung der Unternehmensstrategie in ein Erscheinungsbild (Designidee, Tonalität und Bildwelt), erreicht
man eine enge Verzahnung der Strategie
mit der Gestaltungsebene. Dadurch wird
rein auf persönlichem Geschmack beruhenden Diskussionen – beispielsweise zum
Aussehen des Logos – erst gar kein Raum
gegeben.
Steuerung
Während in größeren Konzernen die Markenverantwortung meist klar im Marketing, der Unternehmenskommunikation
oder dem Brand-Management verortet ist,
wird Marke in Mittelstandsunternehmen
oftmals als Querschnittsfunktion noch gar
nicht definiert. Dabei könnte dies aufgrund
der übersichtlicheren und ganzheitlicheren
Betrachtungs- und Handlungsebenen gerade im Mittelstand erfolgversprechend
umgesetzt werden.
Letztlich ist Markenführung natürlich
auch immer Chefsache. Wird die Marke
an dieser Stelle nicht glaubhaft gelebt, so
entwickelt sie auch keine Strahlkraft für
Mitarbeiter und Kunden. Versteht man es
aber, die besondere Vorbildfunktion des
Unternehmers zu nutzen, so ist dies richtungsweisend für das Unternehmen und
die Belegschaft. Eine enge Verzahnung von
strategischer Markenführung und einer
starken Unternehmerpersönlichkeit, von
der die Werte vorgelebt werden, schafft
nicht nur Kontinuität sondern auch besonderes Identifikationspotenzial mit der
Marke.
lässt, was gemessen wird. Also gilt auch
für die Markenführung, dass man sich Ziele
setzt, diese durch ganzheitlich wirksame
Maßnahmen zu erreichen sucht und anschließend den Grad der Erfolge feststellt.
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Markenarbeit ein lebendiger und
langfristiger Prozess ist, der sich längst
nicht nur auf die Abarbeitung von einzelnen
Projekten beschränkt.
Stimme
Markenführung notwendigerweise mit großen Mediabudgets zu verbinden, ist falsch.
Neben den klassischen Medien eröffnen
sich heute im Social Web auch für Mittelständler mehr und mehr Möglichkeiten für
die Markenkommunikation. Im Dialog mit
dem Konsumenten braucht es allerdings
eine klare Richtung und eine kommunikative Strategie, die zur Marke passt. Dies
kann bis zur Ausprägung einer eigenen
Markenredaktion in einem entsprechenden
Newsroom führen, aus dem stringent im
Sinne der Marke kommuniziert wird.
Markenarbeit ist kein Hexenwerk, sondern
lässt sich gezielt steuern. Nur wenn dabei
der Blick für das Ganze und die notwendige Kontinuität in der Markenführung gewahrt werden, können aus den „Helden
im Hintergrund“ Marken werden, die ihr
einzigartiges Profil mittels eines strategisch fundierten, starken Auftritts nach
außen tragen.
Im Bewusstsein, dass Bekanntheit allein
nicht verkauft – sondern nur Relevanz für
ihre Kunden – wird nicht der Massenmarkt
bedient, sondern auf die Zielgruppe fokussiert. Frei nach dem Motto „Nicht allen wenig geben, sondern Wenigen alles“.
Wenn eine Marke nach diesen drei Aspekten (Strategie, Steuerung und Stimme)
geführt wird, ist sie auch in der konkreten
Umsetzung erfolgreich wirksam. Selbstverständlich bleibt es dabei für die Markenverantwortlichen unabdingbar, auf die Konsistenz im Auftritt an allen Kontaktpunkten zu
achten und insbesondere die kontinuierliche Anwendung der Markenstrategie in
absolut allen Funktionsbereichen des Unternehmens, also auch bei Produkt- und
Sortimentsentscheidungen, R&D-Portfolios, Personalfragen, einzufordern.
Und es gilt – auch im Mittelstand – der gute
alte Satz, dass sich nur das verbessern
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Es spricht nichts gegen den Erfolgsfaktor
Marke im Mittelstand.
MetaDesign ist eine international führende Identity- und Markenagentur. An
den Standorten Beijing, Berlin, Düsseldorf, Genève, San Francisco und Zürich
entwickelt MetaDesign Markenstrategien und -erlebnisse, die Marken erfahrbar machen und die Bedürfnisse ihrer
Zielgruppen spiegeln, vernetzt über alle
Kommunikationsdisziplinen – analog und
digital.
Insgesamt rund 300 Mitarbeiter betreuen neben Kunden wie Audi, Volkswagen,
Siemens, Commerzbank oder Deutsche
Post DHL auch führende Mittelständler
wie ARAG, HRS, Jacques’ oder Jung­
heinrich.
Markus Müller
Managing Director MetaDesign
Düsseldorf
www.metadesign.com
35
SERVICE
Karneval in Nizza
Lebensfreude, Blumenschlacht und ein Bad im Meer
36
Der Mittelstand. | 1 | 2014
SERVICE
Deutschland Ehrengast in Nizza
Das Besondere an dem Karneval in diesem Jahr: Deutschland
ist Ehrengast, und das diesjährige Motto des Karnevals lautet
„König der Gastronomie“. Somit werden in allen teilnehmenden
Restaurants mindestens drei traditionelle Gerichte auf der Karte
stehen, u. a. natürlich der „Salade nicoise“, der Zwiebelkuchen
Pissaladiere oder Petit farcis, gefüllte Tomaten, Paprika, Zucchinis oder Auberginen. Und Sie können den speziellen „Belletwein“
verkosten, den immerhin noch 15 Winzer produzieren.
Politische Satire auf französisch
Aber der Karneval wäre kein Karneval, wenn es nicht auch Wagenumzüge mit satirischen und politischen Anspielungen gäbe.
Foto: andrzej2012 - Fotolia.com
Sie haben Sehnsucht nach Sonne und wollen so schnell wie
möglich die bösen Wintergeister vertreiben? Dann ist der Karneval in Nizza genau das Richtige. Nur knapp zwei Stunden
Flugzeit von Deutschland entfernt, ist die kulturelle Hauptstadt der Côte d'Azur zwar das ganze Jahr über eine Reise
wert, um über Blumenmärkte und den Flohmarkt zu schlendern oder die Altstadt mit ihren typischen Gassen zu erkunden.
Doch im Februar offenbart sich jedes Jahr zusätzlich die geballte
Lebensfreude des Südens in einem rauschenden Fest für alle Sinne: dem berühmten Karneval in Nizza. Mit etwa einer Million Besuchern ist er neben Rio und Venedig einer der größten der Welt.
Denn schon seit dem Mittelalter (in Nizza erstmals 1294 erwähnt)
ist die Karnevalszeit eine Zeit der ausgelassenen Regelüberschreitung und durch Verkleidungen unterstützte Freizügigkeit.
An acht Tagen ziehen 18 symbolträchtig oder possenhaft ausgestattete große Prunkwagen an den Tribünen vorbei, rund um
den Place Massena bis zur Promenade des Anglais am Meer
und wieder zurück. Die ersten drei Wagen gehören immer dem
Karnevals-König, seiner Königin und dem Sohn „Carnavalon“.
Begleitet werden sie von 150 weiteren Satellitenwägen, darunter
einige mit bis zu zehn kg schweren Großköpfen aus Pappmachee
sowie von internationalen Musikgruppen, Tänzern, Akrobaten
oder Zirkuskünstlern, die für Stimmung sorgen.
Blumenschlacht am Meer
Die zweite wichtige Veranstaltung ist die spektakuläre Bataille
de fleurs, die Blumenschlacht, die erstmals 1876 als Belustigung
für die damaligen, meist englischen Urlauber eingeführt wurde.
Die Festwagen – mit bis zu 3.000 Blüten geschmückt – ziehen
an den Tribünen vorüber. Darauf stehen die schönsten Mädchen
der Stadt in aufwändig geschneiderten Kostümen und werfen
kiloweise Mimosen und Schnittblumen in die jubelnde Menge.
Foto: Office du Tourisme et des Congrès de Nice
Und auch das Rahmenprogramm bietet einige Überraschungen
und ungewöhnliche Einblicke in die französische Festkultur, wie
zum Beispiel den Wettlauf mit über 3.000 Teilnehmern in Faschingskostümen auf der Promenade oder das Bad der Narren
im Meer – natürlich mit kompletter Verkleidung.
Seinen Abschluß findet das bunte Treiben, das am 14. Januar
beginnt, am 4. März mit der feierlichen Verbrennung des Pappmachee-Königs und dem obgligatorischen Feuerwerk. Und wie
jedes Jahr gilt ab dann für alle Nizzaer: Nach dem Karneval ist
vor dem Karneval.
Mehr Infos und das gesamte Programm unter:
www.nicecarnaval.com
Siegbert Mattheis
Geschäftsführer mattheis. Werbeagentur GmbH
& Chefredakteur www.ambiente-mediterran.de
Der Mittelstand. | 1 | 2014
37
SERVICE
Genug getwittert
Soziale Medien spielen im Marketing kaum eine Rolle
Der Mittelstand hat begriffen, dass dem Online-Marketing die
Zukunft gehört. Die Hoffnungen auf soziale Netzwerke wurden
allerdings enttäuscht. Eine Milliarde Facebook Nutzer gibt es
weltweit, 500 Millionen Menschen twittern, dreizehn Millionen nutzen XING – ein Werbeparadies für Marketing­visionäre.
Eine Studie zeigt: Die meisten Mittelständler lassen soziale
Netzwerke kalt. Gleichwohl ist die Digitalisierung bei KMU
angekommen.
Der Einzug des digitalen
Marketings hat zur Folge,
dass Werbeerfolg kontrolliert
werden kann.
Online Branchenbuch beliebtestes Werbemittel
Fast 40 Prozent aller Unternehmen schätzen Online-Marketing
als „sehr wichtig“ ein, 18 Prozent mehr als in den Vorjahren.
Im Jahr 2012 galten 91 Prozent aller mittelständischen Unternehmen als internetaffin, war erst mal nur heißt, dass im
Büro ein Internetanschluss existiert. Fragt sich, was die restlichen neun Prozent tun – vielleicht im kiloschweren gedruckten Branchenbuch blättern, das laut Umfrage 2010 noch das
meistgenutzte Werbemittel kleiner Betriebe war. Doch 2012
liegt es weit abgeschlagen hinter dem Online-Branchenverzeichnis, für das 44 Prozent der Unternehmen einen Großteil
ihres Werbeetats einsetzen. Für Susanne Seign liegt das auf
der Hand, denn „das kennen Unternehmen noch vom gedruckten Vorgänger; jahrelang haben sie dort inseriert. Die Übersetzung in das digitale Marketing fällt hier am leichtesten.“
Foto: fotogestoeber - Fotolia.com
In Zeiten digitaler Vernetzung ist die Konkurrenz ständig präsent.
Wer am Markt bestehen will, muss digital werben. Eine von der
telegate AG in Auftrag gegebene Studie hat vor allem kleine Un-
ternehmen nach ihrem digitalem Werbeverhalten zwischen 2010
und 2012 befragt. Die Autorin der Studie, Susanne Seign, musste
dabei für 2010 eine „Diskrepanz zwischen dem Suchverhalten
deutscher Verbraucher und den Vermarktungsgewohnheiten lokaler Unternehmen“ feststellen. Die gute Nachricht: Zwei Jahre
später hat diese Diskrepanz abgenommen.
38
Der Mittelstand. | 1 | 2014
SERVICE
Der Einzug des digitalen Marketings hat
überdies zur Folge, dass Werbeerfolg kontrolliert werden kann. Früher hat man viel Geld
in gerahmte Anzeigen etwa in den Gelben Seiten
investiert, doch ob genau dadurch mehr Kunden kamen, war schwer zu evaluieren. Heute bieten Online
Reporting Systeme Möglichkeiten zur Werbewirksamkeitsmessung. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen kontrolliert
mittlerweile den Erfolg ihrer Online-Werbung.
Foto: Thomas Bethge - Fotolia.com
Social Media: nur für wenige Branchen interessant
Überraschend nicht nur für Susanne Seign, sondern für viele
Marketingexperten: Der vorausgesagte Boom der Sozialen Netzwerke wie Facebook, Xing und Twitter bleibt aus. Nur 32 Prozent
der befragten KMU haben tatsächlich einen Auftritt bei sozialen
Netzwerken (87 Prozent davon bei Facebook), und nur die Hälfte
nutzt solche Plattformen beruflich. Susanne Seign hat ein starkes
„Verharrungsvermögen“ festgestellt: „Wer einmal bei Facebook
ist, bleibt auch dort, wer sich bislang nicht anmeldet hat, wird es
auch nicht mehr tun.“ Dass überhaupt noch so viele Unternehmen auf Facebook präsent sind, könnte also auch pure Trägheit
sein. Vor allem niedergelassene Fachärzte meiden Facebook.
Vielleicht verträgt es sich nicht mit dem Berufsstand und senkt
die Reputation. Noch weniger Zugang zum interaktiven Web 2.0
hat das Handwerk: Nur 18 Prozent nutzen soziale Netzwerke.
Das scheint eine branchenspezifische Tendenz zu sein. Von den
befragten Handwerkern haben noch nicht mal 44 Prozent eine
eigene Homepage; knapp die Hälfte investiert den Werbeetat in
Printanzeigen bei der örtlichen Tageszeitung.
Offenbar haben viele
Mittelständler begriffen,
dass Menschen nicht als
Kunden auf Facebook
unterwegs sind, sondern
tatsächlich ganz privat.
Lediglich Makler tummeln sich häufiger in den Sozialen Medien.
Hier sind 46 Prozent registriert, die meisten davon bei Facebook.
Zwar nutzen nur 18 Prozent den Kurznachrichtendienst Twitter,
doch das ist eine Steigerung gegenüber 2010 um 80 Prozent! Ver-
sicherungen und Immobilien lassen sich offenbar gut in direktem, zeitnahem Kontakt zum
Kunden vermitteln. „Herrscht etwa bei Immobilien mehr Nachfrage als Angebot, könnte das für
Interessierte ein Grund sein, Maklern auf Twitter
zu folgen“, vermutet Seign. Eine weitere Ausnahme
bildet die Hotellerie und Gastronomie. Hier verdrängen Soziale
Medien sogar andere Online-Werbemittel. So vermarkteten sich
2012 doppelt so viele Gastronomiebetriebe auf Facebook als 2010.
Hotels und Restaurants sind abhängig von Kundenbewertungen
und -empfehlungen, und dafür ist das Web 2.0 besser geeignet
als die eigene Website.
Bewerten und empfehlen: Der Trend im Web 2.0
Auf Facebook „geliked“ zu werden, erhöht nicht bei allen Branchen den Umsatz. Doch Hotels und Restaurants gehören zur
„empfehlungsgetriebenen“ Branche, wie Seign sie nennt, sie ist
hochgradig internetaffin. Ein Drittel der befragten Unternehmen
integriert Kundenbewertungen auf die Website; 20 Prozent bieten eine Schnittstelle etwa zu Facebook, um dort Empfehlungen
und Bewertungen werbewirksam einzusetzen. Auch für Ärzte
mit ihrer Facebook-Abstinenz wird das Empfehlungsmarketing
immer wichtiger. Und ob sie wollen oder nicht: Patienten suchen
vermehrt auf Portalen zu Ärztebewertung nach einem Facharzt;
die Ergebnisse dort werden immer entscheidungsrelevanter. Ob
freiwillig oder unfreiwillig: „90 Prozent halten Kundenbewertungen für entscheidend für ihren Geschäftserfolg. Doppelt so viele
Unternehmer wie noch 2010 betreiben aktives Empfehlungsmarketing“, so Seign.
Empfehlen und Bewerten: Das kann in sozialen Netzwerken geschehen, muss aber nicht. Offenbar haben viele Mittelständler
begriffen, dass Menschen nicht als Kunden auf Facebook unterwegs sind, sondern tatsächlich ganz privat – und dabei gar nicht
umworben werden wollen. Zumindest nicht von jeder Branche.
Wer klickt schon auf „Werde Fan von Vereinigte Traktoren Werke
Deizisau-Tübingen“?
Bernd Ratmeyer
Wissenschaftsjournalist und Lektor
Der Mittelstand. | 1 | 2014
39
SERVICE
„Mit freundlicher
Unterstützung von ...“
Beethoven und Business – ein Widerspruch?
Professor Manfred Schwaiger, Vorstand
des des Instituts für Marktorientierte
Unternehmensführung in München, hat
sich intensiv mit Sponsoring beschäftigt
und rät jungen mittelständischen Unternehmen zur Vorsicht: Im Vorfeld gilt
es auch viele andere Möglichkeiten der
Wertschöpfung zu prüfen. „Vor allem im
B2B-Bereich erreicht man durch Sponsoring wegen der hohen Streuverluste viele
Kunden oft gar nicht.“ Doch grundsätzlich
können alle Unternehmen von Kultur- oder
Sportsponsoring sehr wohl profitieren,
wenn auch mittelbar. Schwaiger empfiehlt, sich drei Fragen zu stellen:
• Wen will ich durch Sponsoring erreichen?
• Welche Möglichkeiten habe ich?
•W
ie kreativ kann ich meine
Marketingidee umsetzen?
„Steigende Reputation
bildet Vertrauen bei
den Stakeholdern und
wirkt nachweislich
positiv auf die
Ertragssituation.“
40
Sponsoring motiviert Mitarbeiter
Kunden und Mitarbeiter bindet man bevorzugt durch „Hospitality Services“: Karten
für die V.I.P.-Lounge in der Allianz-Arena,
eine Voraufführung im Theater vor der eigentlichen Premiere mit anschließendem
Diner samt Künstlern, eine private Vernissage, „damit betreibe ich Beziehungspflege und werte meine Zielgruppe auf. Dazu
können auch Politiker und Meinungsführer gehören, die dann vielleicht
ihren Ermessensspielraum eher
zu meinen Gunsten nutzen.
Das muss natürlich unter Einhaltung aller ComplianceRegeln geschehen.“
„Der Name auf dem Theatervorhang allein
reicht wohl nicht.“ Doch wenn etwa der
Spezialist für spanische Weine mit der Komischen Oper Berlin vereinbart, bei allen thematisch passenden Inszenierungen im Foyer
seine Wein zu verkosten, ist das kreatives
Mitarbeitermotivation
ist ein unterschätzter
Aspekt beim Kultur- und
Sportsponsoring: „Unsere
Studien zeigen, dass die
Korrelation zwischen Bewerbungsneigung und Reputation eines Unternehmens
sehr hoch ist.“ Die Generation Y,
also die heute so begehrten 25 –
35-jährigen, wollen stolz auf ihren
Arbeitgeber sein und kommunizieren entsprechende Aspekte auch
gerne nach außen – einer jener
beim Sponsoring gewünschten
Multiplikatoreffekte.
Sponsoring erhöht also die Reputation eines Betriebes und steuert
das Image in eine gewünschte Richtung. Unternehmer können so sichtbar
machen, dass sie als „Good Corporate
Citizens“ der Gemeinschaft etwas zurückgeben. „Steigende Reputation
bildet Vertrauen bei den Stakeholdern und wirkt nachweislich positiv auf die Ertragssituation“, so
Schwaiger. Doch muss man sich
genau überlegen, wie man sich
als Unternehmen in das Kulturoder Sportgeschehen einbringt.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: belamy - Fotolia.com
Unternehmen treten gerne als Sponsoren für Kultur und Sport auf. Künstlern
und Vereinen hilft es, die Betriebe wertet es auf. Der Wurstfabrikant im Stadion eines Zweitligisten, die Firma für
Innenausbau, die den Bühnenbau für ein
Musikfestival besorgt: Auch kleinere
Unternehmen suchen die Nähe zur Kultur – und investieren dafür Geld. Doch
wo große Konzerne ihr Engagement für
Kultur oder Sport aus der Portokasse
zahlen, ist Sponsoring für den Mittelstand mit Kosten und Zeit verbunden.
Lohnt sich Kulturförderung?
Der A.T.U
Rundum-Service
für Ihren Fuhrpark
Sponsoring: „Der Sponsor muss sich beim
Event in Szene setzen, ohne aufdringlich
zu sein. Mancher Autohersteller würde am
liebsten sein neuestes Modell auf die Bühne
schieben, aber das geht nicht.“
Es ist das nachhaltige
Engagement, das lang­
fristige wirtschaftliche
Vorteile für Unterneh­
men schafft.
Sponsoring jenseits großer Summen
Von den Vorteilen ist von Reden, ähnlich
wie Manfred Schwaiger, überzeugt: Kultursponsoring dient der Kundengewinnung,
Kundenbindung, Mitarbeitermotivation
Überhaupt rät von Reden interessierten
Unternehmen, nicht einfach eine Theateraufführung oder ein bestimmtes Konzert zu
fördern. „Suchen Sie sich einen langfristigen
Partner, der zu Ihrem Unternehmen passt.
Das kann die örtliche Musikschule oder das
Theater sein, aber auch ein Format wie ein
Festival oder ein bestimmter Künstler. Wichtig ist die Nachhaltigkeit der Zusammenarbeit.“ Dann gilt es, die „positive kommunikative Wirkung“ mitzunehmen. Dazu gehört
nicht nur der Firmenname auf Tickets und
Programmen, sondern beispielsweise auch
die Organisation von exklusiven Sonderführungen für Kunden oder Geschäftspartner,
Workshops der Künstler mit den Mitarbeitern und ähnliches.
A.T.U bietet eine unschlagbare
Kombination an Vorteilen:
» Riesiges Sortiment an Reifen und Felgen
in der A.T.U-Filiale
» Kompetente Beratung rund um das Thema
Reifen und Felgen
» Reifenpauschalen für Ihren Fuhrpark
» Professionelle Reifenmontage in jeder
A.T.U-Filiale
» Reifeneinlagerung in jeder A.T.U-Filiale
vor Ort
Es ist das nachhaltige Engagement, das
langfristige wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen schafft. Außerdem: Eine Weile
Musik statt Musterverträge, Beethoven
statt Buchhaltung, Theater statt Trendanalyse – dem Betriebsklima tut das gut.
13
20
Vertraglich festgelegte Leistungen
Der Sponsor muss seine Grenzen kennen,
der Künstler oder Sportler aber auch die
Rechte des Sponsors. Die Erwartungen
beider Parteien sollten vertragsfest formuliert werden als „wechselseitige Leistungspflichten im Sinne eines Geschäftes auf Gegenseitigkeit“. So steht es im Mustervertrag
zum Kultursponsoring, den der Kulturkreis
der deutschen Wirtschaft anbietet. „Sponsoring ist kein Mäzenatentum, sondern ein
Geschäft auf Gegenseitigkeit. Die Kosten
werden steuerrechtlich als Betriebsausgaben behandelt“, erklärt Friederike von Reden, Referentin des Kulturkreises. „Leistung
und Gegenleistung müssen rechtsverbindlich gewährleistet werden.“ Das schützt vor
falschen Erwartungshaltungen. Mit seinem
Arbeitskreis Kultursponsoring berät der
Kulturkreis Unternehmen – auch kleine und
mittelständische – die Interesse an Kultursponsoring haben und vernetzt sie mit Mitgliedsunternehmen, die ihrerseits Erfahrung
mit operativer Kulturförderung haben.
sowie Personalentwicklung durch Reputation und Vertrauensbildung. Sie hat dabei schon viele Beispiele erlebt, wie kleine
Unternehmen jenseits großer finanzieller
Aufwändungen eine kreative Form von Kulturengagement entwickelt haben. So hat die
Firma „Hoppen Innenausbau“ in MönchenGladbach Arbeit und Know-how in das Niederrhein-Musikfestival investiert: Erst durch
Bühnenbau und Schallschutz, dann mit Fahrdiensten für die Künstler und schließlich
durch die Übernahme der Buchhaltung. Die
Mitarbeiter und Azubis gehen diese Arbeit
mit erhöhter Motivation an, die langfristige
Bindung an das Festival steigert die lokale
Reputation des Handwerkbetriebes.
Goldene
Flottina 2012
Erster Platz
in der Kategorie
„Beliebteste freie
Werkstatt“
Bernd Ratmeyer
Wissenschaftsjournalist
und Lektor
www.atu.de/b2b • +49 (0) 180 6 27 27 28 981*
Der Mittelstand. | 1 | 2014
*
0,20 Ct. je Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Ct. je Anruf
41
aus den dt. Mobilfunknetzen
SERVICE
Web aktiv
Erfolgreiches Content Marketing für den Mittelstand
auf werbliche Marketing-Maßnahmen
beschränkt und im besten Fall noch aktive Pressearbeit betrieben. Das hat sich
jedoch durch den Wandel der Medienlandschaft geändert.
Content – zu deutsch Informtionsinhalte – , war bereits in der Vergangenheit
Grundlage für die Wahrnehmung und den
Erfolg eines Unternehmens. Bisher waren
in erster Linie Verlage und Medien für
die Erstellung und Verbreitung verantwortlich. Unternehmen haben sich meist
Nun sind Unternehmen selbst dafür verantwortlich, die notwendigen Inhalte zu
generieren und zu distribuieren, die Interessenten bei der Informationssuche
weiterhelfen. Unternehmen müssen zu
Herausgebern werden, die Informationsinhalte verbreiten. Dies beginnt schon
42
Der Mittelstand. | 1 | 2014
mit der eigenen Website, erfordert die
Verteilung über geeignete Kanäle und
mündet schließlich in der Messung der
Vertriebserfolge.
Die Logik des Content Marketing
Der Grundgedanke: Ein potenzieller Kunde sucht Produkte oder Dienstleistungen,
kennt aber den Namen eines Unternehmens noch nicht. Der Zugang kann also nur
über entsprechende Informationen zum jeweiligen Produkt oder der entsprechenden
Dienstleistung funktionieren. Ein Gebäude
Foto: vectorikart - Fotolia.com
Der Slogan „Content Is King“ geistert
durch viele Marketing-Konzepte und
wird gern in Präsentationen eingesetzt.
Doch ist vielen Anwendern der wahre
Kern der Aussage nicht klar.
SERVICE
in guter Lage, klassische Werbung oder
eine gute regionale Vernetzung helfen da
wenig. Anders aber einfache Mittel wie
ein origineller Blog und die Social-MediaPräsenz, die das Angebot ins Visier des
Suchenden rücken.
Nicht nur Adresse und Kontaktdaten,
vor allem aber Produkte, Services und
Leistungsportfolio lassen sich über den
Content-Link – dank Suchmaschinen –
leicht online finden. Der Suchende kann
sich so vorab über Produkte und Lösungen informieren und wird dann ein Kunde.
Inbound Marketing
Interessenten durchforsten das Web
nach konkreten Begriffen, wenn sie bestimmte Produkte oder Dienstleistungen
suchen. Diese spezifischen Bezeichnungen werden als „Long-tail-Suchan­
fragen“ bezeichnet. Wenn zum Beispiel
gerade ein neues Designer-Sideboard
verkauft werden soll und der Hersteller
einen aktuellen Blog-Beitrag dazu liefert,
wird ein Interessent über den Blog zügig
den Anbieter finden. Denn die Informationen sind konkret und werbefrei, sind kein
Spam und unerwünschte Direktvermarktung wird vermieden.
Dialog suchen
Eine aktuelle Studie der Harvard-Universität besagt, dass Social Media den
Vertriebsmitarbeitern von Unternehmen
dabei helfen, eine Beziehung mit potenziellen Kunden aufzubauen und sie so
langfristig zu binden. Ein Blog ist dabei
nur eines von vielen Instrumenten. An-
dere Online-Medien eignen sich je nach
Branche und Unternehmen, und viele
davon setzen auf den Dialog mit Kunden.
Vielleicht gibt es ein branchenführendes
Forum, in dem ein Anbieter sich offen,
transparent und nicht werblich engagieren kann. Oder eine bestehende Community, etwa auf XING oder LinkedIn, die
das Unternehmen im Dialog mit seinen
erwünschten Informationen bereichern
kann.
Dann darf der Dialog nicht abreißen oder
ins Leere führen. Auch aus diesem Grund
ist ein umfassendes Monitoring, also die
Erfolgskontrolle und Überwachung der
Aktivitäten, ein absolutes Muss. So ist
sichergestellt, dass Kontaktaufnahmen
oder relevante Themen nicht unentdeckt
bleiben. Zudem ist das Monitoring natürlich auch der Gradmesser, um Maßnahmen auf noch mehr Erfolg zu trimmen, zu
justieren und zu optimieren.
Unternehmen müssen sich den Anforderungen der heutigen Zeit im Online-Bereich stellen, die notwendigen
Schritte einleiten und umsetzen. Der
Kunde kommt aus dem Web, er ist dort
auf Informationssuche. Wer diese Chance nicht ergreift, kann mittelfristig auch
scheitern. Gerade für kleine und mittlere
Unternehmen ist es bisweilen noch eine
Herausforderung, Content Marketing zu
betreiben, denn es reicht nicht, den Praktikant twittern zu lassen. Dienstleister
bieten nicht nur Beratung dazu an, sondern auch die operative Umsetzung von
Maßnahmen.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Unternehmen müssen
sich den Anforderun­
gen der heutigen Zeit
im Online-Bereich
stellen, die notwendi­
gen Schritte einleiten
und umsetzen.
Achim B.C. Karpf
Geschäftsführer
NetPress GmbH & Co. KG
www.netpress.de
43
5
SERVICE
Fünf gute Gründe für ein neues Logo
Mit ebay, Philips und Yahoo haben sich zuletzt drei etablierte Marken für eine Überarbeitung ihres Unternehmenslogos
entschieden. Oberstes Gebot ist dabei, mit frischem Design zu
punkten, das bei der Zielgruppe gut ankommt. Veränderungen
werden allerdings häufig skeptisch beäugt, so dass es mitunter
einige Zeit dauern kann, bis sich die Kunden an das neue „Corporate Design“ gewöhnt haben. Trotzdem sollten Unternehmen
sich nicht davon abhalten lassen, über ein neues Markenzeichen
nachzudenken. Dafür gibt es fünf gute Gründe:
1. Das Logo verträgt sich nicht mit Internet, App & Co
Hat ein Logo bereits einige Jahre auf dem Buckel und wurde ursprünglich als Geschäftsschild entworfen, muss es nicht
zwangsläufig für Web und Social Media geeignet sein. Auch
wenn das Logo bisher immer überzeugend gewirkt hat, kann es im
Informationsvolumen der Online-Welt schnell untergehen. Daher
ist es unverzichtbar, Logos medienübergreifend zu gestalten. Wer
unsicher ist, sollte sich fragen: Ist das Logo auch dann noch gut
lesbar, wenn die Größe verändert wird? Überzeugt es auch als
Schwarz-Weiß-Variante? Lässt sich daraus ein Icon, zum Beispiel
für eine Mobile App, ableiten?
2. Das Logo repräsentiert das Unternehmen nicht (mehr)
Unternehmen entwickeln sich konstant weiter. So kann sich über
die Jahre hinweg nicht nur das Angebot ändern, sondern auch
die Zielgruppe und damit die Wirkung des Logos auf Kunden.
Schließlich soll das Design nicht die Vergangenheit, sondern die
Gegenwart und Zukunft widerspiegeln.
3. Das Logo ist das Resultat eines Do-it-yourself-Projekts
Gerade in der Gründungsphase kommt es auf jeden Euro an. Um
44
Geld zu sparen, setzen beim Logoentwurf manche auf eigene
Fähigkeiten. Möglicherweise gibt das bisherige Logo nicht die
gewünschte Professionalität wieder und liegt nicht in den erforderlichen Größen vor. Fehlende Formate sowie laienhaftes
Design rufen dringend nach Überarbeitung.
4. Das eigene Logo unterliegt denen der Konkurrenz
Um die Attraktivität des eigenen Logos einschätzen zu können,
sollten Unternehmer sich vom Designverständnis ihrer Mitbewerber inspirieren lassen. Ist das Logo der Konkurrenz vielleicht
attraktiver? Um das bewerten zu können, empfiehlt es sich,
Freunde, Bekannte oder sogar Kunden zum Design des Logos
zu befragen. Dieses Feedback sollte nicht unterschätzt werden,
denn es gibt Aufschluss über die Anziehungskraft des Designs.
5. Das Logo ist zu komplex
Farbverläufe oder Schatten waren zwar mal populär, heute geht
der Trend jedoch zum Flat-Design (minimalistische Gestaltung).
Und zwar deshalb, weil komplexe Logos schwer in verschiedene
Medien übersetzt werden können, wodurch Kollisionen mit den
Corporate-Design-Richtlinien entstehen. So wandelte zum Beispiel Pepsi seinen verschnörkelten Schriftzug in ein schlichtes
Kreisdesign ab, und auch das Shell Logo wird regelmäßig aktuellen Trends im Grafikdesign angepasst.
Eva Missling
General Manager Europe, 99designs
www.99designs.de
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: George Dolgikh - Fotolia.com
Logo? Logisch!
SERVICE
Mit Erwartungen spielen
Petra Owen, Geschäftsführerin der Guerrilla Marketing Group, im Kurzinterview
Der Mittelstand.: Frau Owen, GuerillaMarketing, was ist das eigentlich?
Petra Owen: Guerilla Marketing heißt, mit
wenig Einsatz viel Aufmerksamkeit erreichen. Nicht, dass man kein Geld bräuchte,
aber durch kreative oder unkonventionelle
Aktionen kann man mehr Aufmerksamkeit
erreichen als durch klassische Werbung.
Warum denken Sie, ist GuerillaMarketing für den Mittelstand geeignet?
Gerade, weil klassische Werbung nur mit
Wiederholung funktioniert, was meist mit
hohen Kosten verbunden ist, ist Guerilla
Marketing oft zielführender. Auch, weil
hier sehr fokussiert nur eine Zielgruppe
adressiert wird.
Foto: pashabo - Fotolia.com
Zum Beispiel wollte ein Hersteller für junge Mode mal etwas anderes machen als
eine Modenschau oder Plakatwerbung. So
verteilten wir in der Umgebung der Stores
20.000 Kleiderbügel mit Aufdruck des Herstellers und hängten diese an Fahrradlenker, Treppengeländer, Bauzäune, Zäune
und Türklinken. Um den Bügel war ein Coupon angebracht, mit dem der Überbringer
einmalig für eine Woche einen Sonderrabatt im Store erhielt. Die Aktion sorgte für
Aufmerksamkeit, viele Menschen nahmen
gleich mehrere Bügel mit, die dann aus
Taschen quollen. Zuhause hängen dann
die Bügel im Schrank.
Wo holen Sie sich
Inspirationen für Ihre Arbeit?
Im Internet, durch Magazine. Im Alltag:
Augen auf und Ohren auf in der Öffentlichkeit, wie auf Plätzen und Bahnhöfen.
Außerdem in Gesprächen jeglicher Art, mit
Kollegen, Freunden, Kunden, in der täglichen Arbeit. Aber auch durch Literatur
zu Business-Themen. Ich kombiniere gern
unterschiedliche Vermarktungsideen.
Freunden Essen zu gehen und gute Gespräche zu führen. Ansonsten: regelmäßig Energy Dance, Pilates und im Sommer
spiele ich Golf.
Welchen Werbeclip fanden Sie in
jüngster Zeit besonders überzeugend?
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Den Nespresso-Clip mit Matt Damon, in
dem er am Schluss sagt, dass George
Clooney ihn gewarnt hat, dass es so kommen würde. George Clooney, der eigentliche Star dieser Clips, wird selten direkt
erkannt oder hofiert, alle wollen nur den
Kaffee. George Clooney muss hinnehmen,
dass die Frauen nicht ihn, sondern nur den
Nespresso-Kaffee wollen.
„Das Lavendelzimmer“ von Nina George.
Ein bezaubernder, poetischer, berührender Roman über die Liebe und die Liebe
zu Büchern. Mit zum Teil schrägen, aber
interessanten Typen, sehr schön zu lesen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Friederike Pfann.
Das Spiel mit der Erwartung und den Gegensätzen ist ein ganz elementares Guerilla-Prinzip, in den Nespresso-Clips wird
es hervorragend umgesetzt.
Achten Sie beim Einkauf auf die
Marke oder auf die Verpackung?
Unterschiedlich. Da lasse ich mich gerne beeinflussen wie viele andere Konsumenten auch. Manchmal gebe ich gern
mehr Geld für eine Marke aus, wenn
sie mich überzeugt und manchmal eben
nicht. Dann lege ich vielleicht mehr Wert
auf ein Ökotest- oder Stiftung Warentest-Siegel.
Was machen Sie am liebsten
in Ihrer Freizeit?
Ich lese gern, egal ob Belletristik oder
Business, und ich gehe gern ins Kino.
Hier liebe ich gute unterhaltsame Filme,
aber auch Dokus wie zum Beispiel „More
than Honey“. Daneben schätze ich es, mit
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Petra Owen.
Die Guerrilla Marketing Group ist eine
Vertriebs-Marketing-Agentur, die speziell mittelständische Unternehmen darin unterstützt, ihre Kundenbasis ausund aufzubauen Zusammen mit ihrem
Mann leitet Petra Owen diese Firma
seit 1994.
www.guerrilla.de
45
SERVICE
Werbung einst und heute
Von der Steintafel zum Pop-up
Die frühen Hochkulturen entwickelten Schriftzeichen und produzierten so nicht nur Literatur oder religiöse Texte, sondern
Produktinformationen: Schon 2000 vor Christus listeten die Babylonier Warenbestände und Preise auf Steintafeln auf, 2000
Jahre früher nutzten die Ägypter dafür Papyrus. Die römischen
„Praecones“ waren Ausrufer, die auf Auktionen, Marktzeiten
oder bestimmte Händler und Angebote hinwiesen. Und wenn
der Brockhaus mit seiner Definition recht hat, nach der Werbung
„alle Maßnahmen zur Absatzförderung“ umfasst, muss man die
in Stein geritzten männlichen Geschlechtsorgane dazuzählen, die
in Pompeji als erigierte Wegweiser zum nächsten Freudenhaus
dienten. Sex sells, das war schon immer so.
Schreien und Schreiben
Das Mittelalter blieb mit seinen Kulturtechniken deutlich hinter
der Antike zurück, denn die wenigsten Menschen konnten lesen oder schreiben. So warb der Einzelhandel mit Bildern und
Piktogrammen: der Schuh für den Schuster, das Hufeisen für
den Schmied, der Hut für den Hutmacher. Marktschreier informierten über den Frischegrad des Gemüses und wo auf dem
mittelalterlichen Markt welcher Stand zu finden ist. Johannes
Gutenberg schließlich begann um 1450 in Mainz bewegliche
Lettern zum Buchdruck zu verwenden und setzte die erste Medienrevolution in Gang. Zuerst waren es Bibeln, Ablassbriefe
und Kalender, die gedruckt wurden, für Werbung fehlte noch
die flächendeckende Verbreitung. Die ermöglichten die ersten
Tageszeitungen. Der französische Arzt Théophraste Renaudot
gab ab 1631 die Zeitung La Gazette heraus und gründete in Paris
ein „Annoncenbureau“, das als Informationsvermittlungsstelle
46
und Verkaufsagentur diente. Arbeitgeber boten freie Stellen an,
Jobsuchende ihre Fähigkeiten, Händler neue Waren – ein frühes
„Schwarzes Brett“.
Nachrichten mit Werbung, Werbung mit Nachrichten
Bis zur modernen Zeitungsanzeige sollte es jedoch noch dauern. Frühe Medienwächter sorgten Ende des 17. Jahrhunderts
dafür, dass Agenturen, sogenannte Intelligenzkomptoirs, Listen
bereitstellten, in denen Hersteller und Händler ihre Angebote
gegen Gebühr eintragen konnten. DieListen wurden vervielfältigt und verkauft. Dieser „Intelligenzzwang“ sollte Werbung und
redaktionellen Inhalt trennen. Doch der Markt lässt sich nur ungern regulieren und der Werbemarkt erst gar nicht. Mit erhöhter
Druckleistung stiegen die Auflagen, der Bedarf nach Finanzierung
wuchs, und in Deutschland durften ab 1849 Inserate in der regulären Presse abgedruckt werden. Das hatte zur Folge, dass die
Zeitungspreise sanken und der Werbeanteil wuchs. Viele Blätter
waren damals mehr Werbekatalog als Zeitung. Noch heute zeugen Begriffe wie „Anzeiger“ oder „Generalanzeiger“ von dieser
Tradition. Bis 1900 stieg das Verhältnis Anzeige zu Redaktion auf
1 zu 5! Zugleich sorgten die Farblithographie und die Erfindung
der Litfaßsäule 1885 für eine bunte, flächendeckende Kommerzialisierung des Stadtbildes und für die zunehmende Verschränkung
von moderner Kunst, Grafik und Design mit der Werbung.
In Deutschland durften ab 1849
Inserate in der regulären Presse
abgedruckt werden.
Seifenopern und Werbeblöcke
Im US-amerikanischen Radio wurde 1932 die erste sogenannte
Daytime Serial „Betty and Bob“ ausgestrahlt. Sie sollte vor-
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: lolloj - Fotolia.com
Werbung ärgert, amüsiert, lügt, informiert, ist dümmlich oder
clever – wie der Mensch selbst. Werbung ist eine menschliche
Eigenschaft, und wir finden sie nicht nur im Informationszeitalter, sondern seit Menschen Waren und Dienstleistungen anbieten. Homo Sapiens will für seine Produkte werben – damals
wie heute.
SERVICE
Foto: Carsten Reisinger - Fotolia.com
„Es ist wahrscheinlicher,
dass ein Mensch mit
dem Flugzeug abstürzt,
als dass er bewusst ein
Werbebanner anklickt.“
Foto: mikkolem - Fotolia.com
mittags die steigende Zahl nicht erwerbstätiger Hausfrauen
erreichen. Kein Wunder, dass vor allem Waschmittelhersteller
die ersten Radiospots schalteten: DieSoap Opera war geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Haushalte der boomenden Wohlstandsgesellschaften flächendeckend mit Fernsehapparaten versorgt. In den USA, deren Behörden traditionell
weniger restriktiv mit Werbung und Sponsoring in den Medien
umgehen, etablierten sich rasch populäre Quizsendungen, die
von einem Sponsor präsentiert wurden, der in diesem Format
extensiv Werbung platzierte. Das ging eine ganze Weile gut,
bis Mitte der 50er Jahre die Show „Twenty-One“ für einen
medienpolitischen Skandal sorgte. Fragen und Antworten waren manipuliert, der Sponsor bevorzugte Kandidaten und ließ
sie gewinnen. Der NBC Werbechef Sylvester Weaver hatte
daraufhin die Idee, nicht eine ganze Sendung zu verkaufen,
sondern mehreren Unternehmen Werbezeit anzubieten. Die
Werbeinhalte wurden von den Sendungen getrennt, es gab
keine Einflussmöglichkeit der Werbekunden. So entstand, was
heute noch jeden aufrechten TV-Konsumenten angesichts des
Programmes deutscher Privatsender zum Wahnsinn treiben
kann: der Werbeblock.
Pop-ups, Spams und Banner
Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten, unzählige Menschen zu erreichen, auch solche, die das oft gar nicht wollen.
Mitte der 90er Jahre war es noch ein Geflecht aus wenigen
Millionen miteinander verbundenen Rechnern, zwischen denen von Tipps zur Kleintierhaltung bis Pornographie alles ausgetauscht wurde, nur keine Werbung, die war verpönt. Das
Anwaltsehepaar Carter aus Arizona kümmerte das nicht, sie
verschickten Werbung für ihre Kanzlei und damit die ersten
Spams der Werbegeschichte. Über die Morddrohungen, die
die verblüfften Anwälte erreichten, kann man nur noch lächeln.
Heute nerven suchmaschinenoptimierte Werbung, aggressive
Pop-Ups und animierte Werbebanner rund um die Uhr. Die
Zukunft der Online-Werbung liegt nicht in ihren technischen
Möglichkeiten, sondern in der Erhöhung der Akzeptanz beim
Konsumenten. Oder, wie Werbeexperte Joe Pulizzi sagt: „Es ist
wahrscheinlicher, dass ein Mensch mit dem Flugzeug abstürzt,
als dass er bewusst ein Werbebanner anklickt.“ Es gibt also
noch viel zu tun für die Werbebranche.
Bernd Ratmeyer
Wissenschaftsjournalist
und Lektor
Der Mittelstand. | 1 | 2014
47
SERVICE
Vergleichen – aber richtig
Mit vergleichender Werbung erfolgreich und rechtssicher werben
Kunden vergleichen online Waren und
Dienstleistungen anhand von Preisen und
Qualitätsmerkmalen. Der Werbesatz „Wir
haben das beste Produkt“ ist juristisch
nicht nur bedenklich, sondern wurde in
der Vergangenheit von einer Vielzahl von
Unternehmen verwendet, so dass Kunden hierauf schon kaum noch reagieren.
Aus diesem Grunde liegt es nahe, dass
das unternehmerische Interesse an vergleichender Werbung steigt, um die tatsächlichen Vorteile der eigenen Leistung,
beziehungsweise des eigenen Produktes
herausstellen zu können.
48
Der Wettbewerb ist grundsätzlich für
jedes Unternehmen frei, doch es gilt die
wettbewerbsrechtlichen Spielregeln zu
beachten. Entsprechend verhält es sich
mit der grundsätzlich zulässigen vergleichenden Werbung, wenn dabei deren besondere Bedingungen eingehalten werden, und der Vergleich insbesondere nicht
der Irreführung des Verbrauchers dient.
Unter vergleichender Werbung ist jede
Werbung zu verstehen, die unmittelbar
oder mittelbar einen Mitbewerber oder
seine Erzeugnisse oder Dienstleistun-
gen erkennbar macht. Darunter versteht
man die Bezugnahme auf bestimmte Mitbewerber. Fehlt es hieran, so kann man
schon nicht von einem Vergleich sprechen. Auf eine namentliche Nennung des
Mitbewerbers kommt es nicht an.
An der Erkennbarkeit des Mitbewerbers
fehlt es auch, wenn das eigene Angebot im
Vergleich zum allgemeinen Markt vorliegt.
Ein konkreter Mitbewerber ist in diesem
Falle nicht erkennbar. In solchen Fällen
spricht man von einem Systemvergleich,
bei dem, ohne auf einen oder mehrere kon-
Im Vergleich selbst ist es von
besonderer Bedeutung, dass die Waren und
Dienstleistungen, die miteinander verglichen
werden, auch tatsächlich vergleichbar sind.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: beardystudio - Fotolia.com
Das Marketing von Waren oder Dienstleistungen gehört in den immer härter umkämpften Märkten zu den Kernaufgaben
eines jeden mittelständischen Unternehmens. Insbesondere das Internet hat diese
Welt noch kleiner gemacht und ermöglicht
den Zutritt zu diesen Märkten auch für kleine und mittlere Unternehmen.
SERVICE
krete Mitbewerber Bezug zu nehmen, lediglich verschiedene Systeme verglichen
werden.
Der Vergleich muss stimmen
Im Vergleich selbst ist es von besonderer Bedeutung, dass die Waren und
Dienstleistungen, die miteinander verglichen werden, auch tatsächlich vergleichbar sind, d. h. es darf sinnbildlich
kein Vergleich von Äpfeln mit Birnen
erfolgen. Der Vergleich muss ferner objektiv, nachprüfbar und transparent sein
und sich auf wesentliche und nicht völlig
unerhebliche, relevante, nachprüfbare
und typische Eigenschaften oder auf den
Preis beziehen. Bei einem Preisvergleichen werden weitere Anforderungen
an die Werbung gestellt, wenn sich der
Vergleich auf ein Angebot mit besonderen Bedingungen, z.B. einen kurzen
Zeitraum, bezieht.
Foto: Robert Kneschke - Fotolia.com
Wenn die vergleichende Werbung im Weiteren nicht zu Verwechslungen zwischen
beworbener und verglichener Ware/
Dienstleistung führt, die Wertschätzung
einer Marke nicht unlauter ausgenutzt
oder beeinträchtigt wird und der Mitbewerber durch den Vergleich nicht herabgesetzt oder verunglimpft wird sowie sich
nicht auf Imitationen oder Nachahmungen einer Ware oder Dienstleistung mit
geschützten Marken oder Handelsnamen
bezieht, dann sind die wettbewerbsrechtlichen Regelungen für vergleichende Werbung eingehalten und sie dürfte nicht zu
beanstanden sein.
Werden diese Regelungen jedoch nicht
eingehalten, stehen dem Verletzten unterschiedliche wettbewerbsrechtliche
Ansprüche zu, wie er auf einen Verstoß
durch die vergleichende Werbung reagieren kann. Der in der Praxis häufigste
Fall ist der Unterlassungsanspruch, der in
Form einer Abmahnung geltend gemacht
wird. Sofern die Störung weiterhin an-
dauert, und ein überwiegendes Interesse
an der Beseitigung der Störung besteht,
kann darüber hinaus ein Beseitigungsanspruch geltend gemacht werden, so dass
eine beauftragte Werbung zurückgezogen
werden muss.
Schadensersatzansprüche bestehen, soweit ein Schaden eingetreten ist, in jedem Fall jedoch hinsichtlich der Kosten
des eigenen Rechtsanwalts, welcher mit
der Durchsetzung des Unterlassungsanspruchs beauftragt wurde. Aber auch
medial kann eine rechtswidrige vergleichende Werbung durch den Verletzten
durch den Veröffentlichungsanspruch verwendet werden. Die gesetzliche Regelung
räumt der obsiegenden Partei in einem
Wettbewerbsverfahren die Möglichkeit
ein, bei Nachweis eines berechtigten Interesses die öffentliche Bekanntmachung
des Urteils auf Kosten der Unterliegenden
zu betreiben.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Verbände, qualifizierte Einrichtungen
und Kammern können gemäß § 8 Abs. 3
Nr. 2-4 UWG im Falle eines vorsätzlichen
Verstoßes gegen § 3 UWG vom Verletzer
die Herausgabe des durch die Verletzung
entstandenen Gewinnes verlangen, was
jedoch in der Praxis selten erfolgt. Diese
Summe wird dann an den Bundeshaushalt
abgeführt.
Die Einhaltung von wettbewerbsrechtlichen Regelungen bei der eigenen Werbung steht deshalb regelmäßig im eigenen
Interesse, um die Früchte der eigenen kreativen Arbeit ernten zu dürfen.
Guido Kluck, LL.M.
Rechtsanwalt, WK LEGAL
www.wklegal.de
49
SERVICE
Wertschöpfungsverluste vermeiden
Unternehmensberater Ferdinand Sachs gibt im Gespräch mit „Der Mittelstand.“
Hinweise, wie Mittelständler zukunftsfähig bleiben
Können Sie ein oder zwei
dieser Regeln kurz darstellen?
1. Die klassische Unternehmensstrategie
genügt nicht mehr den heutigen und
zukünftigen Marktanforderungen. Die
Austauschbarkeit herkömmlicher Management-Kennziffern verhindert die
Wertschöpfung im Unternehmen und
gegebenenfalls die Marktführerschaft.
2. Nicht eine Unternehmensmission oder
-vision gewährleistet den Unternehmensanspruch nach innen und außen.
Solche Formulierungen werden in den
seltensten Fällen gelebt. Zu benennen
sind beweisbare Kernleistungen des
Unternehmens, um Mitarbeiter und
Kunden zu überzeugen.
Was raten Sie Ihren Gesprächspartnern,
unmittelbar zu initiieren?
Definieren Sie Ihre wichtigsten Wettbewerber,
heute und für die nahe
Zukunft. Überprüfen Sie
kritisch Ihr Geschäftsmodell, auch für einen Plan
B. Analysieren Sie Ihre
Marktposition und die Ihrer
Wettbewerber aus der Sicht des
Endkunden. Erstellen Sie eine
ehrliche Stärken-Schwächen
Analyse.
Das klingt ja erst einmal sehr gut, aber
was nützt eine solche Analyse – wie kann
es dann weitergehen?
Spätestens an dieser Stelle werden wir
ins Boot genommen. Wir entwickeln zuerst ein klares Profil für das Unternehmen,
50
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Dr. Jens Hölzen
Ferdinand Sachs: Wir bauen ein Gerüst für
die Zukunft und benötigen dafür natürlich
das Vertrauen unserer Gesprächspartner.
Das Tagesgeschäft raubt unseren Mandanten leider zu oft die notwendige Zeit,
für die Zukunft Luft zu holen. Der größte
Gegner einer auf Wachstum und Stabilität
ausgerichteten Strategie ist die Zeit. Alles
beginnt mit der Phase der Analyse und
Lagebeurteilung. Darauf folgt die strategische Analyse marktrelevanter Konzepte,
um für das finale Konzept kontrollierbare
Prozesse zur Justierung einzurichten.
Dabei bilden Regeln sehr wertvolle Rah-
menbedingungen, wenn diese auf die spezifischen Anforderungen des Mandanten
übersetzt werden.
Ferdinand Sachs, Geschäftsführer
Marketainment ® GmbH.
inklusive Marke und Leistungen, und erstellen ein erstes Positionierungsmodell
im Wettbewerbsumfeld.
Was verstehen Sie unter einem
Positionierungsmodell?
Die Marge ist entscheidend. Die Formel
„Absatz x Preis“ ist kontraproduktiv. Wir
entwickeln für die im Markt angebotenen
Leistungen in Abgrenzung zum Wettbewerb einen relevanten Zusatznutzen.
Das Interview führte Thomas Kolbe.
Die Marketainment ® GmbH ist eine
auf die Strategieberatung fokussierte
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und Mittelstand. Marketainment ® ist
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Marketing und Vertrieb, Business Development sowie Nachfolgeregelung.
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Der Mittelstand.: Unternehmer sein
heißt, sich stetig auf die Suche nach
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Plagiate Made in Germany
Nicht mehr nur der lächelnde Chinese klaut deutschen Unternehmern die Ideen und Erfindungen,
sondern auch zunehmend „Kollegen“ aus dem eigenen Land
Es war einmal ein Land, das berühmt war für sein erstklassiges Unternehmertum. In diesem Land wurden hochwertige
Waren und Produkte hergestellt, die weltweit bewundert
und beneidet wurden. Für die Qualität und Zuverlässigkeit
dieser Wertarbeit aus dem Wirtschaftswunderland Deutschland gab es höchste Anerkennung: das Gütesiegel „Made in
Germany“. Über Jahrzehnte hinweg schenkten Generationen
von Kunden diesem Siegel ihr Vertrauen. Selbst Menschen
im weit entfernten Ausland waren fasziniert von dem, was
die Deutschen mit ihren ausgeprägten Tugenden aus dem Hut
zaubern konnten.
Doch die Zeiten änderten sich. Plötzlich wollten alle von diesem Erfolgsmodell profitieren, und man begann, deutsche
Hersteller auszuspionieren, um Ideen zu klauen und damit
Geld zu verdienen.
Heute kommt der größte Feind deutscher Unternehmer zunehmend aus den eigenen Reihen. Jetzt lauert nicht mehr hinter
jedem Plagiat der lächelnde Chinese, sondern immer öfter
der eigene Landsmann. Der gute Ruf der deutschen Erfinder
hat bereits gelitten. Denn jetzt wollen inländische Betrüger,
die nicht so kreativ sind wie die Kollegen, ein Stück von der
Erfolgstorte „Made in Germany“. Dass besonders kleine und
mittelständische Unternehmen durch massenhafte Produktfälschungen in den Ruin getrieben werden können, ist den
Kopisten offenbar egal.
Auffällig ist, dass sogar namhafte Handelsketten massenhaft
Aufträge an Unternehmen im Lande verteilen, die für sie millionenfach Kopien zu Spottpreisen produzieren – angefangen von
der Design-Spülbürste über Elektrowaren, Spielzeug, Mode,
Möbel, Schmuck und Taschen bis hin zu Lebensmitteln und
Medikamenten. Es gibt nichts, was nicht plagiiert wird oder
werden könnte. Weil hier lediglich mit Geldbußen sanktioniert
wird, betrachtet man das Kopieren gern als Kavaliersdelikt.
Bedenklich wird es, wenn deutsche Wettbewerber ganze
Maschinentypen kopieren und dabei vortäuschen, dass die
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Jürgen Fälchle - Fotolia.com
Hauptsache, der Schein trügt
Original oder Fälschung? Den Verbraucher interessiert dies
reichlich wenig, so lange der Preis und die Optik stimmen.
Dass die Qualität bei Plagiaten häufig stimmt, bleibt dabei
zweitrangig. Hauptsache, der Schein trügt – zumindest auf
den ersten Blick. Wer mag schon auf den Hauch von Luxus
verzichten? Und sei er auch nur geklaut. Doch der Kunde hat
häufig das Nachsehen: Schadenersatzansprüche bei Mängeln
sind zumeist nicht einzufordern. Es sei denn, man ist auf eine
Fälschung hereingefallen, die dem Käufer nicht, dem Verkäufer
aber schon bekannt war. Dann hat er zumindest Chancen auf
die Lieferung eines Originals oder kann von einem Kaufvertrag
zurücktreten.
SERVICE
Unternehmerpreise
Ware den Vorschriften entspricht. Ein riskantes Spiel, bei
dem man sich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger verbrennen kann.
Kein Platz für Lug und Betrug
Dem Gütesiegel „Made in Germany“ stehen schwierige Zeiten
bevor. Der wirtschaftliche Verlust durch Plagiate bewegt sich
allein in Deutschland um die 50 Milliarden Euro im Jahr, Tendenz steigend. Fast jeder dritte Unternehmer in Deutschland
ist bereits Opfer von Imitatoren geworden. Es ist deshalb an
der Zeit, sich wieder an die Tugenden des ehrbaren Kaufmanns zu erinnern: Dieser Kaufmann ist sich seiner sozialen
und politischen Verantwortung bewusst und bekennt sich zu
ethischem Handeln. Für Lug und Betrug ist hier kein Platz.
Foto: abcmedia - Fotolia.com
Dass besonders kleine und
mittel­ständische Unternehmen
durch massenhafte Produkt­
fälschungen in den Ruin getrieben
werden können, ist den Kopisten
offenbar egal.
Was bleibt, sind die kleinen Revolutionen der vielen ehrbaren
Kaufleute in Deutschland. Sie rebellieren und mobilisieren
alle zur Verfügung stehenden Kräfte, um den betrügerischen
Nischen-Mitbewerbern das Handwerk zu legen. Still, aber
konsequent. Dem unlauteren Wettbewerb darf auch durch den
Online-Handel keine weitere Plattform geschaffen werden.
Unterstützung finden diese aufrechten Unternehmer nicht nur
in der Politik, sondern zunehmend auch bei ihrer Kundschaft:
Denn der aufgeklärte Bürger fängt an, sich Gedanken zu machen und ist bereit, künftig Kaufentscheidungen zu überdenken. Wo keine Nachfrage ist, braucht es auch kein Angebot.
Und welcher Konsument möchte schon gerne Produkte, die
bereits beim scharfen Hinsehen den Geist aufgeben? Auf
Dauer ist billig eben zu teuer.
Almut Friederike Kaspar
Journalistin
Mitmachen lohnt sich – gute Presse ist Wett­
bewerbsgewinnern sicher! Und Unternehmensgründern winken Fördergelder. Hier stellen wir
Ihnen einige der aktuellen Unternehmerpreise vor.
Innovationspreis IT 2014
Gesucht werden leistungsstarke Technologieunternehmen, die
die besten IT-Produkte und -Lösungen für den Mittelstand anbieten. Bewerbungen werden in 41 Kategorien angenommen.
Das Motto für 2014 lautet „be a part of IT“ mit einem Schwerpunkt auf „Big Data“. Auch Neugründer und Start-ups können
sich bewerben.
Bewerbungsschluss: 15. Februar 2014.
www.imittelstand.de/innovationspreis-it/2014
Corporate Health Award
Nach einer individuellen Analyse zum Entwicklungsstand ihres
Gesundheitsmanagements werden die 20 besten Unternehmen
in zehn Kategorien in Kooperation mit dem Handelsblatt, TÜV
SÜD und EuPD Research Sustainable Management mit den CHQualitätssiegeln ausgezeichnet.
Bewerbungsschluss: 1. März 2014 .
www.corporate-health-award.de
Eco-Performance Award 2014
Mittelständische Unternehmen des Gewerblichen Gütertransports in Europa können sich für diesen Preis bewerben, wenn
sie auf nachhaltiges Wirtschaften, ökologisch bewusstes Handeln und soziales Engagement setzen. Die 10.000 Euro Preisgeld
können die Gewinner wiederum in das eigene Unternehmen investieren.
Bewerbungsschluss: 31. März 2014.
www.eco-performance-award.com
Sustainable Entrepreneurship Award 2014
Dieser Award zeichnet UnternehmerInnen aus, die durch nachhaltiges Wirtschaften auffallen und dabei gesellschaftliche
Probleme erkennen und deren Lösung mit einer innovativen und
profitablen Geschäftsidee verknüpfen. Der Preis wird in den
zwei Kategorien „Best Project“ und „Best Idea“ vergeben.
Bewerbungsschluss: 30. April 2014.
www.se-award.org/de/submission
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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Foto: lassedesignen - Fotolia.com
SERVICE
Vom „Überlebenskünstler“
zum „strategischen Sanierer“
Wie Mittelständler wieder auf die Beine kommen
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
SERVICE
Schleppende Zahlungen und zunehmende Rückstände in mehrfachen
Mahnstufen – so erging es einem auf
Ingenieurleistungen spezialisierten
Unternehmen, welches nebenbei ein
Handelsgeschäft für technische Geräte
betrieb. Eine drohende Insolvenz konnte
nur mühsam unter Auflösung von Kapitalrücklagen des Inhabers abgewendet
werden.
Die für ihre fachliche Kompetenz anerkannte inhabergeführte Firma wies im
Hauptgeschäft größtenteils eine ordentliche Auftragslage und Rentabilität vor.
Dennoch befand sich der Mittelständler
seit Jahren in einer Liquiditätskrise.
Über Jahre hinweg wuchs das Lager
durch wahllose Einkäufe, die nicht im
gleichen Tempo abverkauft wurden. Inventuren wurden nicht durchgeführt und
der Warenbestand willkürlich vom Steuerberater geschätzt. Nahezu 75 Prozent
der Aufträge wurden durch einen Kunden erzielt, was Umsatzschwankungen
zur Folge hatte. Es herrschte mangelnde
Transparenz bezüglich Kundenforderungen und Zahlungsverbindlichkeiten. Die
Finanzierung bestand aus einer alten,
stets am Limit stehenden Kontokorrentlinie, die hohe Zinskosten verursachte.
Die Mitarbeiter, teils aus dem persönlichen Umfeld des Unternehmers, waren
engagiert, aber kaum geführt. Dennoch
wurde das Geschäft immer wieder in
kurzfristigen Etappen aufrecht gehalten: Der Unternehmer hatte sich zum
„Überlebenskünstler“ entwickelt.
Das Fallbeispiel ist real. Gerade im Mittelstand lassen sich häufig die Verhaltensweisen eines „Überlebenskünstlers“
(siehe Grafik) antreffen. Intuitiv werden
richtige Maßnahmen gesetzt, jedoch
verhindern oft bestehende Illusionen,
alte Verhaltensweisen und ein fehlender
systematischer Ansatz den notwendigen
Wandel. Mit zunehmender Zeit steigt die
Gefahr eines Abrutschens in die Insolvenz.
Unternehmer, die auf dem Weg zum „Überlebenskünstler“ sind und solche, die es
bereits sind, können mit der Denkweise
des „strategischen Sanierers“ ihren Kurs
grundlegend ändern. In den drei Phasen der
Unternehmenssanierung: Erkennen/Eingestehen, Planen und Umsetzen, handelt der
„strategische Sanierer“ zielorientiert, strukturiert und steht Ratschlägen anderer offen
gegenüber.
In unserem Beispiel musste zunächst die
Angst vor den Folgen der Desillusion überwunden werden. Durch die angenommene
Hilfe konnten die Probleme identifiziert, eine
Liquiditätsübersicht eingeführt und Transparenz über den Lagerbestand hergestellt
werden.
Basierend auf der Bestandsaufnahme lassen sich in der zweiten Phase gemeinsam
Ziele planen und Maßnahmen ableiten.
Unternehmensexterne können fehlende
betriebswirtschaftliche Kompetenz ausgleichen. Mitarbeiter tragen Ideen aus den
Fachbereichen zusammen und entwickeln
frühzeitig Eigenverantwortung für die notwendigen Schritte. Die erforderlichen Maßnahmen im Fallbeispiel waren offensichtlich:
Stopp des Kaufs weiterer Handelswaren
und Fokussierung des Kerngeschäfts, systematischer Abverkauf des Lagerbestands
zur Liquiditätsbeschaffung, Sicherung der
Fremdmittel und Etablierung eines regelmäßigen Berichts- und Mahnwesens.
Für eine effiziente Umsetzung in der dritten
Phase sind Zeitpläne und Verantwortlichkeiten die Grundlage. Ebenso ist die Kommunikation mit Gläubigern zur Wiederherstellung verlorenen Vertrauens essentiell.
Eine systematische Fortschrittskontrolle
und Mitarbeiterfeedback sind unerlässlich.
Durchsetzungsfähigkeit ist insbesondere
bei der Umsetzung unangenehmer Maßnahmen wie Personalabbau notwendig. In
unserem Beispiel konnte eine Veränderung
der alten Verhaltensweisen bewirkt werden, womit sich erste Erfolge einstellten.
Das Kerngeschäft konnte neue Aufträge
gewinnen, ein Großteil des Lagerbestands
wurde abverkauft, die Kontokorrentlinie
wurde in einen Darlehensvertrag umgewandelt, offene Posten der größten Gläubiger wurden abbezahlt und die Rückstände
in Mahnstufen zurückgeführt.
Mit zunehmend ruhigerem Fahrwasser besteht die Gefahr, in alte Verhaltensmuster
zurückzufallen. Der Sanierungsprozess ist
aber erst dann beendet, wenn das Geschäft
weiterentwickelt wurde und sich neue Abläufe und Denkweisen grundlegend etabliert haben.
Philipp Grothe
Unternehmensberater
Dr. Michael Albertz
Sanierungsexperte
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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SERVICE
Panda, Pinguin
und Kolibri
Wie Googles kleine Tierfarm den
Erfolg Ihrer Webseite bestimmt
Was ist neu am Hummingbird Update?
Wie ein Kolibri soll der neue Algorithmus besonders schnell
und präzise sein. Google will damit künftig auch längere und
komplexere Suchanfragen (wie zum Beispiel in das Smartphone gesprochene Fragen) besser verstehen und interpretieren.
Berücksichtigt werden zunehmend Parameter wie z. B. der Ort,
von dem aus gesucht wird (mobil oder Desktop), die Tageszeit,
die Suchhistorie des Benutzers, die im Dokument verwendeten Wörter und Synonyme, die Verlinkung von Dokumenten
untereinander oder auch, wie lange andere Benutzer auf einer
Webseite waren. Google prüft damit noch stärker als bisher,
wie wahrscheinlich ein Klick auf das Suchergebnis unter Berücksichtigung äußerst komplexer Beziehungen ist und zeigt
entsprechende Ergebnisse. Bislang sind die Konsequenzen
kaum spürbar, doch das wird sich in den nächsten Monaten
ändern. Höchste Zeit also für Sie, die eigene Webseite kritisch
zu überprüfen.
Suchmaschinenoptimierung heute:
Gute Texte statt dubioser Tricks
Google belohnt gute Inhalte. Für die Suchmaschinenoptimierung 2014 geht es vor allem darum, Inhalte aus Nutzersicht
zu gestalten, anstatt Lücken im Algorithmus zu finden und
Suchmaschinen zu manipulieren. Früher konnten Tricks wie
verborgener Text, übermäßige Anzahl von Keywords oder gekaufte Links das Ranking einer Webseite zeitweise positiv beeinflussen. Heute straft Google dieses Verhalten konsequent
ab, die Sanktionen reichen bis zum kompletten Ausschluss
aus dem Index.
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Das Gute
an dieser
Entwicklung
ist, dass es
für Sie als Unternehmer einfacher als
früher ist, Ihre Webseite
selbst für Suchmaschinen zu optimieren. Natürlich können Sie auch
eine Agentur damit beauftragen. Doch Sie
machen sich unabhängiger von externen Experten, wenn Sie die wichtigsten Mechanismen
kennen.
Wie verbessern Sie den
Erfolg Ihrer Webseite?
Verwenden Sie ein einfach zu bedienendes Redaktionssystem:
Lassen Sie Ihre Webseite mit einem Content-ManagementSystem wie z. B. WordPress, Joomla!, Typo3, Drupal, usw.
programmieren. Nur dann können Sie die Inhalte auf Ihrer
Webseite jederzeit aktualisieren sowie gleichzeitig die für
Suchmaschinen wichtigen Informationen wie Descriptions,
Title-Tags etc. eintragen.
Machen Sie Ihre Webseite mobil nutzbar:
Google rankt Webseiten besser, die auch auf mobilen Endgeräten wie Tablets oder Smartphones funktionieren. Dies erreichen
Sie durch die Programmierung im sog. responsive Webdesign
(d. h. die Webseite passt sich automatisch allen Bildschirmgrößen an) oder durch eine zusätzliche mobile Webseite.
Finden Sie die richtigen Suchbegriffe:
Erstellen Sie eine Liste mit den in Frage kommenden Suchbegriffen, die Ihre Kunden bei Google eingeben könnten.
Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Kunden, welche Worte
nutzen diese? Sind es die gleichen Fachbegriffe, die Sie in Ihrer
Werbung verwenden oder andere Bezeichnungen?
Prüfen Sie das Suchvolumen:
Mit dem kostenfreien Google-AdWords-Tool können Sie
überprüfen, wie oft Suchbegriffe abgefragt werden.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Egret77 - Fotolia.com
Wenn Sie sich nicht regelmäßig mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigen, ist es Ihnen vermutlich noch gar nicht
aufgefallen: Google nutzt seit Ende September 2013 – anlässlich seines 15. Geburtstages – den neuen Suchalgorithmus
Hummingbird (Kolibri). Er tritt die Nachfolge von Panda und
Pinguin an. Amit Singhal, Senior Vice President von Google,
hat dies sogar als größte Veränderung des Algorithmus seit
2001 tituliert. Doch welche Auswirkungen hat dies konkret
für die Webseite Ihres Unternehmens? Und was können Sie
tun, damit der kleine Vogel Sie mag?
SERVICE
Beispiel: Ihr Onlineshop bietet hochwertige Nachtbekleidung
für Frauen. Die relevanten Keywords haben allerdings sehr
unterschiedliche Suchvolumina. Nach „Nachtwäsche“ oder
„Nachthemd“ suchen jeweils 5.400 Nutzer pro Monat, „Dessous“ werden dagegen 110.000 Mal abgefragt.
Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: Wie viele WebseitenBesucher haben Sie? Aus welcher Region kommen diese?
Wie lange bleiben sie? Welche Suchbegriffe werden genutzt?
Von wo wird auf Sie verlinkt? Bei welchen Seiten steigen die
Besucher aus?
Schauen Sie auf Ihre Konkurrenz:
Geben Sie Ihre ausgewählten Keywords bei Google ein und
prüfen Sie, welche Wettbewerber angezeigt werden.
Beobachten Sie die Verweildauer Ihrer Besucher:
Ein wichtiges Kriterium für das Ranking bei Google ist, wie
lange die Besucher auf Ihrer Webseite bleiben.
Bei vielen Klicks und kurzer Verweildauer kann es sein, dass
Sie Ihre Webseite auf die falschen Suchbegriffe optimiert
haben. Die Besucher finden nicht das, was gesucht wurde
und gehen sofort wieder. Hohe Zugriffszahlen sind also nicht
automatisch ein Zeichen für Erfolg.
Sortieren Sie Ihre Suchbegriffe nach Wichtigkeit:
Entscheiden Sie, bei welchen Begriffen Sie auf Anhieb gefunden werden wollen. Welche Keywords sind wichtig, aber
weniger relevant? Ordnen Sie die Keywords dann den entsprechenden Seiten auf Ihrer Website zu. Konzentrieren Sie sich
auf Ihrer Startseite dabei auf maximal drei Ihrer Top-Keywords.
Überarbeiten Sie die Inhalte Ihrer Webseite:
Schreiben Sie Ihre Texte so, dass die entsprechenden Suchwörter vorkommen. Als Richtwert gilt eine Keyword-Dichte
von maximal 3 – 5 Prozent. Viel wichtiger ist jedoch, dass der
Text verständlich ist und dem Leser wirklich die gewünschten
Informationen bietet.
Foto: macrovector - Fotolia.com
Analysieren Sie Ihre Webseite regelmäßig:
Suchmaschinenoptimierung ist ein permanenter Prozess. Doch
nur die wenigsten Unternehmer analysieren, wie ihre Webseite
„arbeitet“. Installieren Sie ein kostenloses Analyse-Tool wie
z. B. Google-Analytics, Piwik etc. und schauen Sie sich regelmäßig die wichtigsten Auswertungen an. So erhalten Sie
Bauen Sie echte Backlinks auf:
Früher galt eine möglichst hohe Anzahl von Backlinks als Garant für ein gutes Google-Ranking. Künftig kann dies sogar
schädlich sein, lassen Sie also die Finger von Linktauschbörsen
und gekauften Links. Bauen Sie lieber echte Verlinkungen zu
Ihrer Webseite auf, die Ihnen wirklich zusätzliche Besucher
bringen, fragen Sie dafür Kunden, Lieferanten oder andere
Partner an.
Werden Sie multimedial:
Verwenden Sie multimediale Inhalte auf Ihrer Webseite wie
Bilder, Videos, Animationen, Spiele und interaktive Elemente,
um Besucher auf Ihre Webseite zu locken und möglichst lange
dort zu halten.
Nutzen Sie Social Media Netzwerke:
Auch wenn Sie selber vielleicht nicht in diesen Netzwerken
aktiv sind, nutzen Sie auch facebook, google+, Pinterest oder
Bewertungsplattformen wie Foursquare und Yelp.
Claudia Mattheis
Geschäftsführerin
mattheis. Werbeagentur GmbH
www.mattheis-berlin.de
Der Mittelstand. | 1 | 2014
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SERVICE
Am Zahn der Zeit
Der Mittelstand. Ausgabe 1/2014
Mit mobiler Website (zusätzliche) Kunden erreichen
Bedeutung für
mittelständische Unternehmen
Zunächst gilt es, das eigene Online-Angebot zu prüfen. Selten haben Geschäftsführer und Marketingverantwortliche die
Website des eigenen Unternehmens auf
Smartphone- oder Tablettauglichkeit geprüft. Kein Wunder also, dass viele Websites nicht mobil optimiert sind. Ist die
Seite zu klein dargestellt? Muss seitlich
viel gescrollt oder gezoomt werden? Ist
die Menüführung mit dem Finger schlecht
zu bedienen? Das alles verschreckt Kunden, die häufig unterwegs und schnell
nach Informationen suchen. Zudem sollte
man sich mit Zugriffsstatistik der eigenen
Seite beschäftigen. Viele Analysetools,
wie Google Analytics, geben den Anteil
der Besucher mit mobilen Geräten an. Je
höher dieser Anteil und je schlechter das
Abschneiden der Website bei der mobilen
Betrachtung, umso notwendiger ist eine
mobile Anpassung der Website.
Responsives Design oder
separate mobile Webseite
Dies kann grundsätzlich auf zwei Weisen
passieren. Zum einen durch das Neugestalten der ganzen Seite im responsiven
Design. Dies bedeutet, dass die Seite sich
jeweils dem Gerät des Nutzers anpasst.
Vorteil dieser Lösung: Die Seite muss nur
einmal gepflegt werden, und alle Inhalte
sind gleichermaßen für stationäre wie
für mobile Nutzer verfügbar. Der Nachteil
dieser Lösung ist, dass eben nur auf der
Designebene angepasst wird. Die Seitenstruktur und die Inhalte verändern sich
nicht.
Die zweite Möglichkeit ist eine separate mobile Website. Diese wird mittels
einer Smartphoneweiche an die bestehende Website angebunden. Es wird also
erkannt, mit welchem Gerät ein Nutzer
die Seite aufruft. Mobile Nutzer werden
dann an die für sie optimierte mobile Seite
weitergeleitet. Die mobile Seite wird mit
ausgewählten Inhalten für mobile Nutzer
gefüllt, wie zum Beispiel mit Infos zur Anfahrt oder der Möglichkeit zur schnellen
Kontaktaufnahme oder anderen kurzen
Inhalten. Das ist auch einer der zentralen
Vorteile der mobilen Website. Sie wird
nicht nur im Design der mobilen Nutzung
angepasst, sondern auch in den Inhalten.
Die Entscheidung zwischen separater mobiler Website und responsiver Unterneh-
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
Themenschwerpunkt:
Mittelstand und Marketing
menswebsite ist nicht zuletzt eine Kostenfrage. Responsives Design erfordert eine
häufig aufwändige Neuprogrammierung
der gesamten Website. Das kostet Zeit
und Geld. Die separate mobile Website
ist dagegen vergleichsweise schnell und
günstig zu bekommen.
Der Einstieg in erfolgreiches Mobiles Marketing kann aber auch auf anderen Wegen
gelingen: durch kleine mobile Seiten, sogenannte Landingpages. Diese ergänzen
nicht nur die Information für die Kunden,
sondern sind auch direkte Kontaktmaschinen. Denkbar ist der Einsatz eines QR
Codes auf (Stellen-)Anzeigen, Plakaten
oder Visitenkarten und Flyern. Die Landingpages können für Terminvereinbarungen, für Umfragen oder für Anmeldungen
auf Einladungen genutzt werden und bilden somit einen direkten Rückkanal.
Sharif Thib
Geschäftsführer Poccy –
Point of Contact
www.poccy.de
Foto: sabelskaya - Fotolia.com
Mobiles Marketing, also das Erreichen
der Kunden auf Smartphone und Tablet,
hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Die mobile Internetnutzung hat
sich von 2012 auf 2013 in Deutschland
nahezu verdoppelt. Und das nicht nur
bei jungen Leuten, sondern auch bei den
30- bis 49jährigen greift mittlerweile fast
jeder Zweite regelmäßig mobil auf das
Internet zu, so die ARD/ZDF-Onlinestudie
2013.
ADVERTORIAL
In Zeiten der Globalisierung
Business Center helfen,
wettbewerbsfähig zu bleiben
Ausgerechnet in dieser Phase des zunehmenden Konkurrenz- und Kostendrucks
findet in den Köpfen der Arbeitnehmer ein
Umdenken statt: Das Stichwort lautet
„größere Work-Life-Balance“. Arbeitnehmer bestehen zugunsten der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf auf mehr Flexibilität
im Büroalltag; die starren Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen. Dank neuer Technologien ist
man überall zu jeder Zeit erreich- und einsetzbar – wieso also von 8 bis 17 Uhr im
Büro sitzen, wenn man dank Laptop und
Handy an jedem Ort arbeiten kann?
Die Zukunft liegt in
flexiblen Bürolösungen
Starre Arbeitsstrukturen und -modelle aufzubrechen, ist eine Herausforderung für jedes Unternehmen. Mittelständler werden hierzu im Moment quasi gezwungen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben und ihre Mitarbeiter zufrieden stellen wollen. Mit dieser neuen Situation
konfrontiert, entdecken immer mehr KMU die
Vorteile eines Business Centers für sich: Statt
sich langfristig mit Mietverträgen zu binden und
sich mit hohen Investitions- und Personalkosten
zu belasten, buchen Unternehmen hier flexible
Bürolösungen – und reduzieren ihre monatlichen Fixkosten erheblich. Angemietet werden
je nach Bedarf Büro-, Besprechungs- oder Konferenzräume mit modernster technischer Ausstattung und individuelle Dienstleistungen. Diese reichen vom Telefonservice, bei dem Anrufe
im Namen des Unternehmens entgegen genommen werden, über Reisebuchung bis hin zu
kaufmännischen Dienstleistungen.
Neue Niederlassung – sofort einsatzbereit
Ein Firmensitz oder eine neue Niederlassung
kann im Business Center schnell und unkompliziert eingerichtet werden; das Unternehmen ist
– ohne Investitionskosten – sofort einsatzbereit
und hinterlässt bei Kunden und Geschäftspartnern von Anfang an einen professionellen Eindruck. So mieten Unternehmen Arbeitsplätze,
Besprechungs- und Konferenzräume für ihre
Mitarbeiter an. Von größtem Vorteil ist hierbei,
dass sie keinen Raum „bevorraten“ müssen,
sondern immer nur das anmieten, was gerade
benötigt wird. Das Gleiche gilt für die individuellen Dienstleistungen: Während Telefon- und
Postservice in der Regel immer Teil des maßgeschneiderten Pakets sind, können optional auch
kaufmännische Dienstleistungen wie Buchhaltung oder Auftragsabwicklung dazu gebucht
werden. Selbst Management-Assistenz oder
Immobilienverwaltung gehören oft zum Angebot. Wie beim Telefondienst gilt: Die Mitarbeiter des Business Centers arbeiten für das Unternehmen wie eine eigene, interne Abteilung
– für Kunden und Geschäftspartner ist nicht erkennbar, dass es sich um „externe“ Mitarbeiter
handelt. Das Unternehmen selbst profitiert davon, dass der Geschäftsbetrieb stets in gleichbleibender Qualität weiterläuft – ohne personelle Ausfälle durch Krankheit oder Urlaub, und
mit deutlich reduzierten Kosten.
Mit nur einem Vertrag ein internationales
Unternehmen gründen
Unternehmen sind gut beraten, sich in einem
der größeren Business Center niederzulassen,
das einem – nationalen oder internationalen –
Netzwerk angehört. Oft bieten diese Netzwerke
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Preisnachlässe auf Buchungen an anderen
Standorten an, sollte ein Mitarbeiter beispielsweise vorübergehend einen Arbeitsplatz in der
Nähe eines Kunden benötigen. Zudem lassen
sich neue Niederlassungen, z.B. in der Nähe eines Zulieferers, kostengünstig und schnell aufbauen. Business Center, die Teil eines internationalen Netzwerkes sind, leisten sogar häufig
„Starthilfe“ bei Unternehmensgründungen im
Ausland und helfen bei Behördengängen.
Der größte Anbieter inhabergeführter Business
Center in Deutschland, die ecos office centerGruppe, bietet seit kurzem in Süddeutschland
eine bislang einzigartige Dienstleistung an: Mit
nur einem Vertrag gründen Firmen hier ein internationales Unternehmen mit Sitz in Deutschland und der Schweiz. Die Mitarbeiter der Office
Center helfen bei allen Fragen der Firmengründung und unterstützen die Abwicklung bei Behörden, Notaren, Anwälten oder Steuerberatern.
Auch über die Gründungsphase hinaus begleiten
sie das Unternehmen bei der Administration und
dem Geschäftsbetrieb in beiden Ländern.
Sonderveröffentlichung / Foto unten: © blickkick - Fotolia.com
Mittelständische Unternehmen befinden
sich seit einigen Jahren in einer Phase
nie dagewesenen Umbruchs: Durch die
Globalisierung eröffnen sich kleinen und
mittleren Unternehmen zwar neue Absatzmärkte und -möglichkeiten. Gleichzeitig
drängen aber immer mehr (überwiegend
internationale) Konkurrenten auf die Heimatmärkte und sorgen für einen hohen
Wettbewerbsdruck. Hinzu kommt, dass
zunehmend im Ausland produziert wird,
um dort kostengünstiger agieren zu können. Der ohnehin umkämpfte Markt der
KMU schrumpft also auch noch.
ecos office center GmbH & Co. KG
[email protected]
www.ecos-office.com
59
SERVICE
Betriebliche Altersversorgung
durch Entgeltumwandlung
Unternehmen trifft keine Hinweispflicht gegenüber Mitarbeitern
Arbeitnehmer können von ihrem Arbeitgeber gemäß § 1a Abs.
1 S. 1 BetrAVG (Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen
Altersversorgung – Betriebsrentengesetz) verlangen, dass
von ihren künftigen Entgeltansprüchen bis zu vier Prozent
der jeweils aktuellen Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung p. a. für eine betriebliche Altersversorgung
verwendet werden. Maßgeblich ist bundeseinheitlich die sich
von Jahr zu Jahr ändernde Beitragsbemessungsgrenze der
alten Bundesländer.
Es ist also Sache
des Arbeit­nehmers,
sich über die
Möglichkeiten einer
Entgelt­umwandlung
zu informieren.
Im konkreten Fall verlangte ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber nach Beendigung seines Arbeitsverhältnisses Schadenersatz, da es dieser unterlassen habe,
ihn auf die Möglichkeit einer Entgeltumwandlung nach § 1a BetrAVG hinzuweisen.
60
Der Arbeitnehmer behauptete, er hätte jeweils
215,00 Euro seiner monatlichen Vergütung in
eine Anwartschaft auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung umgewandelt,
hätte ihn der Arbeitgeber auf diese Möglichkeit hingewiesen.
Das Bundesarbeitsgericht (Urt. v.
21.1.2014 – 3 AZR 807/11) hat nun ausdrücklich klargestellt, dass aus dem
Recht des Arbeitnehmers Entgelt umzuwandeln, keine Pflicht des Arbeitgebers folgt, ihn hierauf hinzuweisen.
Weder ist eine solche Verpflichtung
gesetzlich normiert noch folgt sie aus
der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.
Es ist also Sache des Arbeitnehmers,
sich über die Möglichkeiten einer
Entgeltumwandlung zu informieren. Demzufolge macht sich der
Arbeitgeber auch nicht schadenersatzpflichtig, wenn er den Arbeitnehmer nicht auf die Möglichkeit
der Entgeltumwandlung hinweist.
Etwas anderes kann allerdings
gelten, wenn der Arbeitgeber
eine über die Entgeltumwandlung
hinausgehende betriebliche Altersversorgung einrichtet, zum Beispiel durch Haustarifvertrag oder
Betriebsvereinbarung. In diesen Fällen kann sich aus der Fürsorgepflicht
ergeben, dass er neu eintretende Arbeitnehmer hierauf hinweisen muss.
Tobias Grambow
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht
Buse Heberer Fromm Rechtsanwälte Steuerberater
PartG mbB
www.buse.de
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Gina Sanders - Fotolia.com
Seit Bestehen der gesetzlichen Möglichkeit des Aufbaus einer betrieblichen Altersversorgung durch Entgeltumwandlung
stellte sich für Unternehmen die Frage, ob sie verpflichtet sind,
ihre Mitarbeiter hierauf hinzuweisen. Zum Teil haben Versicherungsgesellschaften und -makler Angst unter mittelständischen
Unternehmern geschürt, sie seien ihren Mitarbeitern zum Schadenersatz verpflichtet, wenn sie sie nicht auf die Möglichkeit
der Entgeltumwandlung hinweisen. Natürlich wurden auch
gleich die passenden Versicherungslösungen angeboten. Diese
Unsicherheit hat nun das Bundesarbeitsgericht in einer aktuellen Entscheidung beseitigt und eine Hinweispflicht verneint.
SERVICE
Haftungsfalle für Arbeitgeber
Was bei Werbung durch Mitarbeiter im Privatbereich zu beachten ist
Zwar stellt das Landgericht Freiburg in
dem Urteil ausdrücklich fest, dass keine
eigene Verantwortlichkeit des Autohauses für die als unlauter einzustufenden
Werbemaßnahmen bestand. Die Handlungen des Mitarbeiters waren dem
Autohaus aber gemäß § 8 Abs. 2 UWG
zuzurechnen. Demnach sind Unterlassungs- und Beseitigungsansprüche auch
gegen Inhaber eines Unternehmens begründet, wenn die Zuwiderhandlungen
in einem Unternehmen von einem Mitarbeiter oder Beauftragten begangen werden. Damit soll verhindert werden, dass
Betriebsinhaber sich bei Wettbewerbsverstößen hinter mehr oder weniger von
ihnen abhängigen Dritten verstecken
können. Auf das Wissen und Wollen des
Unternehmensinhabers kommt es hier
ausdrücklich nicht an. Dies wird damit
begründet, dass dem Inhaber durch die
Handlungen auch die Erweiterung seines
Geschäftsbereiches zugute kommt und er
für die Beherrschung des Risikobereichs
einzustehen hat. Die Handlung, deren Unterlassung verlangt wird, muss demnach
nur innerhalb des Betriebsorganismus´
des Betriebsinhabers begangen worden
sein. Weiterhin muss der Handelnde kraft
eines Rechtsverhältnisses in diesen Organismus so eingegliedert gewesen sein,
dass der Erfolg seiner Handlung zumindest auch dem Betriebsinhaber zugute
kommt und dem Betriebsinhaber ein bestimmender Einfluss auf diejenige Tätigkeit eingeräumt ist, in deren Bereich das
beanstandete Verhalten fällt. Allerdings
unterfällt eine rein private Tätigkeit, die
unter Missbrauch des Namens des Unternehmers und außerhalb der Grenzen der
rechtlichen Befugnisse des Mitarbeiters
stattfindet, nicht der Haftung nach § 8
Abs. 2 UWG.
Dem darauf bezogenen Einwand des
Autohauses, es habe sich bei dem Facebook-Konto um das private Konto des
Mitarbeiters gehandelt, folgte das Gericht indes nicht. Nach dem streitigen
Facebook-Eintrag habe, so das Gericht,
der Mitarbeiter nicht etwa im eigenen
Namen oder aber für andere Dritte Neuwagen veräußern wollen. Vielmehr ergab
sich aus den Eintragungen auf dem Facebook-Account, dass ein „ersichtlich zum
Verkauf herausgeputztes Kraftfahrzeug“
angepriesen wurde und unter Hinweis auf
die Telefonnummer, unter der der Mitarbeiter bei der Beklagten im Neuwagen-
Der Mittelstand. | 1 | 2014
verkauf erreichbar war. Hierbei ging es
um die Förderung des Warenabsatzes
des Unternehmens, in das der Mitarbeiter
eingegliedert ist, für welches er mit der
Anzeige geworben hat.
Verstoßen hatte der Mitarbeiter mit seinem Facebook-Eintrag gegen verschiedene Vorschriften zur Angabe von Daten
über zum Kauf oder Leasing angebotene
Fahrzeuge. So enthielt die Anzeige beispielsweise keine Angaben zu den CO 2 Emissionen, wie dies jedoch gesetzlich
vorgeschrieben ist. Neben weiteren
Verstößen enthielt die Anzeige auch kein
ordnungsgemäßes Impressum.
Dr. Jens Kaspers
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Dr. Benjamin Weiler
Rechtsanwalt
Mitglied im IBWF
www.zl-legal.de
Die BVMW-IBWF-Rechts­hotline
erreichen Sie:
Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr
Tel.: 030 / 533206-63
Fax: 030 / 533206-50
[email protected]
Foto: Aamon - Fotolia.com
Ein Verkaufsmitarbeiter, der seine Tätigkeit über den dienstlichen Bereich hinaus ausbreitet, tut seinem Arbeitgeber
damit nicht unbedingt einen Gefallen.
Einen solchen Fall hatte das Landgericht
Freiburg mit Urteil vom 04.11.2013 (Az.: 12
O 83/13) zu entscheiden. Der Entscheidung lag ein Fall zugrunde, in dem ein als
Verkäufer tätiger Mitarbeiter eines Autohauses auf seiner privaten FacebookSeite für den Kauf von Kraftfahrzeugen
bei einem namentlich benannten Autohaus unter Hinweis auf seine dienstliche Telefonnummer geworben hatte. Das
Autohaus haftet nach der Entscheidung
für die Wettbewerbsverstöße des Mitarbeiters, auch wenn es keine Kenntnis
von der Handlung des Mitarbeiters hatte.
61
KULTUR
Das Glück des kleinen Unternehmers
Bessere Tage? Harry Papadoupolos vor dem Absturz: Georgia Groome,
Stephen Dillane, Thomas Underhill, Frank Dillane (v. li.).
Durch die Insolvenz zur Lebenslust: Die britische Komödie „Papadopoulos & Söhne“ lehrt uns, dass Fish and Chips glücklich machen
– auch und gerade in der Finanzkrise.
Harry Papadopoulos (Stephen Dillane) hat seinen Weg vom griechischen Immigranten zum erfolgreichen Mittelständler gemacht: Der
Witwer und Vater dreier Kinder besitzt eine florierende Feta-Fabrik
und eine luxuriöse Villa in London. Nun wird er als Held der britischen
Volkswirtschaft zum „Europäischen Unternehmer des Jahres“ gekrönt. Ein Millionenkredit für sein Immobilienprojekt „Papadopoulos
Plaza“ soll der nächste Schritt seines unaufhaltsamen Aufstiegs
sein. Doch dann schlägt die Finanzkrise zu.
Harrys Bank fordert das Geld zurück und so beginnt der unaufhaltsame Abstieg. Lustvoll inszeniert Marcus Marcou die Geschichte
eines sozialen Wandels – zu lustvoll mitunter, denn, so will es das
Genre des mild-antikapitalistischen Feel-Good-Movies: Mit dem
materiellen Absturz geht die seelische Läuterung einher.
Am Tiefpunkt nämlich bleibt Harry nur noch eine heruntergekommene Fish and Chips Bude, die anteilig seinem Bruder gehört. Jener
Spiros, dem geschäftstüchtigem Harry entfremdet, ist das Sinnbild
griechisch-mediterraner Lebensfreude, ein „Alexis Sorbas“ der
krisengeschüttelten EU: Ihm gelingt nichts, aber das mit Charme,
Ouzo und Sirtaki. Da der marode Laden als gemeinsamer Besitz der
Papadopoulos-Brüder dem Zugriff der Bank entgeht, muss Harry aus
der Villa in das prekäre Milieu der Londoner Imbissbudenbesitzer
62
Ein wenig zu glatt, gesinnungsfest und vorhersehbar vollzieht sich
der Wandel vom kalten Geschäftsmann zum ehrlichen Fischfiletierer
und stolzen Kleinunternehmer, der schließlich den Griechen in sich
entdeckt: Bilanzen sind nicht alles, Sirtaki tanzen mit Freunden ist
wichtiger. Der Mythos von der seelischen Reinigung durch Armut
und der Adelung durch eigener Hände Fischverarbeitung wird hier
munter kolportiert. Aber es ist ja auch ein Stück unternehmerischer
Wahrheit in den Sätzen, die Harry am Ende sagt: „Ich habe keine
Schulden. Wenn ich abends meinen Laden abschließe, fühlt sich das
gut an.“ Welcher Mittelständler könnte da widersprechen?
Papadopoulos & Söhne
Komödie, Großbritannien 2012;
Regie: Marcus Marcou; Darsteller: Stephen Dillane,
Cosima Shaw, Georges Corraface u. a.;
109 Minuten; FSK ab 0 freigegeben
Seit Kurzem auf Blu-Ray und DVD
Bernd Ratmeyer
Der Unersättliche
The Wolf of Wall Street
Finanzsatire, USA 2013
Regie: Martin Scorsese
179 Minuten
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Wolf of Wall Street, so der
Spitzname des amerikanischen
Börsenspekulanten Jordan
Belfort und auch der Titel des
neuen Filmes von Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio in
der Hauptrolle. Der Film hat
bereits in der ersten Woche
die deutschen Kinocharts gestürmt und ist absolut Oscarverdächtig.
Foto: MARY CYBULSKI, © 2013 Paramount Pictures. All Rights Reserved
Foto: Neue Visionen Filmverleih
umziehen: hoher Ausländeranteil, zerbrochene Schaufenster, kaputtes Inventar. Doch die ganze Familie renoviert und betoniert so freudig den Übergang vom Groß- zum Kleinunternehmen. Sie merken:
Imbissbudenbesitzer schaffen echte Werte. Nur Harry sucht noch
Rettung bei aalglatten Finanzspekulanten und Investoren: Fish and
Chips gegen Schuldumschreibung und Vermögenssplitting; windige
Finanzierungskonzepte, die mit keiner unternehmerischen Realität
etwas zu tun haben. Selbst die attraktive Anwältin, die Harry zum
Deal überreden soll, kann sich der lebensfrohen Ethik einer kleinen,
aber ehrlichen Unternehmerexistenz nicht entziehen. Dass Harry
mit ihr auch sein neues Liebesglück findet, versteht sich von selbst.
Foto: bizoo_n - Fotolia.com
Filmtipps
KULTUR
Fernsehserie
Mad Men – Als Werbung noch Reklame hieß
Im Mittelpunkt steht Don Draper, der charismatische und ehrgeizige Kreativdirektor
der fiktiven Werbeagentur Sterling Cooper.
Draper ist ein Garant für Erfolg, er weiß, was
es heißt, Kampagnen für prominente Kunden
wie Lucky Strike, American Airlines, Hilton
oder Playtex zu entwickeln und er hat immer
den richtigen Riecher. Gesellschaftliche und
kulturelle Ereignisse, wie der Mord an J. F.
Kennedy, der Auftritt der Beatles in den USA
oder die Etablierung von Werbespots im
Fernsehen, fließen ganz selbstverständlich
in die Handlung ein. Der Zuschauer nimmt
teil an Drapers beruflichen und privaten
Eskapaden, neben zahlreichen weiteren
Erzählsträngen wird jedoch auch die Geschichte eines Unternehmens erzählt.
Don Draper versteht es, Kunden zu binden
und neue Etats an Land zu ziehen, doch der
Erfolg von Sterling Cooper geht einher mit
dem Erfolg der Kunden. Was bedeutet es,
einen lukrativen Kunden, einen großen Etat
zu verlieren? Um die Firma vor dem Absturz
zu bewahren, wird ein Investor ins Boot
geholt, der zwar das Unternehmen saniert,
dann aber gewinnbringend verkauft. Welche
Folgen hat das für die einstigen Chefs und
deren Mitarbeiter? Wie ist es, wieder unten
anzufangen, weit entfernt von den ganz Großen? Und wie fühlt es sich an, eines Tages
erfolgreiche Konkurrenten auszustechen
wie BBDO?
Copyright: ZDF und Frank Ockenfels 3/AMC, Quelle: ZDF
Eine Zeitreise zurück in die sechziger Jahre
gelingt dem amerikanischen Fernsehsender
AMC mit der Serie Mad Men. Von der mit
zahlreichen Preisen prämierten Serie (14
Emmys und vier Golden Globes) ist nun in
Deutschland die sechste Staffel erschienen. Mad Men, das sind die Kreativen der
Werbeagenturen in der Madison Avenue in
New York City.
Arbeiten in der New Yorker Werbeagentur Sterling Cooper (v. li.): Joan Holloway (Christina Hendricks),
Roger Sterling (John Slattery), Lane Pryce (Jared Harris), Pete Campbell (Vincent Kartheister, Mitte),
Don Draper (Jon Hamm), Bert Cooper (Robert Morse) und Peggy Olson (Elisabeth Moss).
Mad Men perfekt erzählt. Den Machern
der Serie ist es gelungen, Lebensgefühl
und Ästhetik detailgenau wiederzugeben.
Man fragt sich, wie es wohl in west- und
ostdeutschen Kreativschmieden seinerzeit zuging, als Sunil, Sinalco, Afri Cola,
Trabi und Lord extra beworben wurden.
Slogans wie „Genuss im Stil der neuen
Ausstrahlungstermine Mad Men:
ZDFneo
04.02.14 22:35 Uhr
ZDFneo
11.02.14 22:35 Uhr
ZDFneo
18.02.14 22:35 Uhr
Zeit“ oder „Halt mein Freund, wer wird
denn gleich in die Luft gehen?“, haben
sich für immer und ewig eingeprägt. Und
ob wir es wahrhaben wollen oder nicht,
Werbung prägt letzten Endes unseren
Lebensstil.
Friederike Pfann
Mad Men Mad Men Mad Men
Preis der Schönheit
Die Kündigung
Die ewige Jagd
Die Geschichte der amerikanischen Werbebranche der sechziger Jahre wird mit
Der Mittelstand. | 1 | 2014
63
KULTUR
Online beraten und verkaufen
Marketing im digitalen Zeitalter
Der Online-Vertrieb verschiebt die Kundenberatung in die virtuelle
Welt der Online-Beratung, die viele Kleinunternehmer vor neue Probleme stellt. Mittelständische Unternehmen haben im Verkauf einen
entscheidenden Vorteil gegenüber Großhändlern und Konzernen:
die Nähe zum Kunden und eine gewachsene Bindung durch das
persönliche Gespräch und gute Beratung. Geht das in der Distanz
der indirekten virtuellen Kommunikation?
Der Marketingspezialist Jan Helmut Hönle hat jetzt mit „Online
beraten und verkaufen“ ein Buch vorgelegt, das hilft, genau jenen
Standortvorteil von KMU ins anonyme Internet zu holen: die persönliche, direkte Ansprache, die Kunden vom Unternehmen überzeugt.
Moderne Online-Beratung verschränkt das klassische Telefonat mit
der Kommunikation von Berater- zu Kunden-PC.
Den ersten Schritt muss gleichwohl der Kunde tun: Ist er auf der
Homepage des Unternehmens, hat er auch Interesse. Für Hönle
heißt das „den Kunden dort abholen, wo er gerade ist.“ Denn Studien
zeigen, dass sich die Mehrheit der Konsumenten intensiv im Internet
informiert, dort aber noch lange nicht kauft. Hier liegt Umsatzpotenzial brach, dies zu nutzen, ist Hönles Anliegen.
schirmen dasselbe sehen, sobald der Kunde auf der entsprechenden
Seite der Unternehmenshomepage eingeloggt ist. Hier kann sich
ein scheinbarer Nachteil der fehlenden face-to-face Situation in
einen Marketingvorteil wenden: Hönle nennt es das „Nähe-durchDistanz“-Paradox. Der Kunde fühlt sich nicht unter Druck, er kann
jederzeit aussteigen – nicht so beim Gespräch auf dem heimischen
Sofa. In der Online-Beratung fühlt er sich souveräner, da ein sicheres Maß an Unverbindlichkeit gewährleistet ist. Der Autor ist sich
sicher: Online-Beratung kann sehr wohl zu Nähe und schließlich
zum Vertragsabschluss führen.
Bernd Ratmeyer
Jan Helmut Hönle
Online beraten und verkaufen
Springer Gabler
167 Seiten
34,99 €
Hönles Ansatz ist ein multimedialer und interaktiver, denn eine
Software ermöglicht es, dass Kunde und Berater auf ihren Bild-
Gut ist nicht genug
Das Qnigge® -Prinzip oder warum
Service klare Regeln braucht
Markus F. Weidner
Gut ist nicht genu
Egal, ob es um Restaurants, Versicherungen oder Hotels geht –
der Kunde hat die Wahl. Um im Wettbewerb mit der Konkurrenz
die Nase vorn zu haben, gilt es, die Kundenerwartungen nicht
nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Doch die Realität sieht
anders aus. In vielen Unternehmen funktioniert guter Service
nach dem Zufallsprinzip. Es ist daher dringend an der Zeit, die
Dinge grundlegend anzugehen und den Service auf eine solide
Basis zu stellen. Wie das gelingt, zeigt Markus F. Weidner in
seinem Buch.
Fazit: Gut ist nicht genug ist ein klar strukturierter Leitfaden,
der zeigt, wie jedes Unternehmen in sechs Schritten zu mehr
64
GABAL Verlag
256 Seiten
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Servicequalität gelangen kann. Angereichert mit nützlichen
Beispielen und Service-Storys ist das Buch unterhaltsam und
zugleich sehr praxisorientiert.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Claudia Mattheis
KULTUR
Was im Verkauf wirklich zählt
Persönliche Empfehlung
von Mario Ohoven!
… ist nur das, was wirklich funktioniert
Beim Verkaufen zählt nur das Heute. Was
früher einmal funktionierte, führt heute
oft in eine Sackgasse. Genau wie sich
Produkte, Technologien und Bedürfnisse
ändern, ändern sich auch die Kunden. Das
stellt an Verkäufer hohe Anforderungen
und erfordert die Bereitschaft, das eigene
Handeln regelmäßig zu reflektieren und
anzupassen.
Genau Letzteres hat Walter Kaltenbach
in der vollkommen überarbeiteten und
erweiterten Auflage seines Buches getan. Das ganze Repertoire der „Verkaufsschule“ wurde in der 3. Auflage auf den
Prüfstand gestellt und kritisch hinterfragt.
Welche Trends und Moden im Verkauf haben wirklich Bestand? Was ist noch zeitgemäß? Wie tickt der Kunde von heute?
Mit welchen Techniken und Methoden
lassen sich heute noch neue Kunden und
Aufträge generieren? Welche neuen Erkenntnisse erweisen sich als praktikabel?
Die Antworten darauf finden sich in diesem Buch. Alles, was Kaltenbach in seinen
Seminaren und Beraterdienstleistungen
empfiehlt, ist im Feuer der täglichen Praxis
erprobt und sofort umsetzbar.
Walter Kaltenbach
Was im Verkauf wirklich zählt
BusinessVillage, Verlag für
die Wirtschaft
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Der Mittelstand. | 1 | 2014
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65
KULTUR
Reiseland Kroatien:
Trendziel Opatija
Erneut glänzt an der Adria die alte Herrlichkeit
Blick auf die Bucht von Opatija an der Adriaküste.
Die Küche ist zu klein, der Gasherd in die
Jahre gekommen und die Belüftung funktioniert nur mangelhaft. Aber Roberta, die
Köchin des „Ribarnica Volosko“ liebt ihren
Arbeitsplatz. Hier brät, kocht und brutzelt
sie von früh bis spät allerlei Fischgerichte,
fangfrisch und schmackhaft zubereitet.
„Ribarnica“ bedeutet Fischmarkt und tatsächlich war hier früher ein Umschlagplatz für den Fang einheimischer Fischer.
Roberta steht mit ihrer weißen Schürze
hinter der Kühltheke und erzählt uns von
ihrer Düsseldorfer Zeit, wo sie während der
Kriegsjahre (1992 – 1997) in einem kroatischen Restaurant als Köchin gearbeitet hat.
Direkt danach kehrte sie in ihre Heimat an
der Kvarner Bucht zurück. „Ohne Blick auf
das weite Meer kann ich nicht leben“, sagt
sie und verrät uns ihre Empfehlung für das
Abendessen: Zuerst einen Oktopussalat
mit Staudensellerie, als Hauptgang gegrillter Baby-Hai mit Mangold-Kartoffeln. Dazu
eine Flasche weißen Malvasia, ein typischer
Tropfen aus Istrien. Unaufhörlich raunen wir
etwas wie: „super lecker“, „vorzüglich“,
„genial“ …
Nach diesem mediterranen Erlebnis müssen
wir uns noch bewegen und laufen zu Fuß zurück ins Hotel. Immer am Meer entlang über
den kurvenreichen Küstenweg Lungomare.
Es dämmert, als wir den Park Angiolina, ein
66
kleines botanisches Paradies, durchqueren.
Bald sitzen wir im warmen Abendwind auf
der Promenaden-Terrasse unseres Hotels
bei Spritz und Einspänner und lauschen dem
Gesang einer Klapa-Gruppe, die in der Ferne
aufspielt.
Es begann mit dem Bau der Eisenbahn
Auf Schritt und Tritt verspürt man einen
Hauch der glanzvollen k.u.k.-Vergangenheit.
Vor 140 Jahren erschloss die Südbahngesellschaft diesen Teil der Adriaküste für die
exklusiven Wiener Kreise. Schon bald ent-
Köchin Roberta liebt ihren Arbeitsplatz.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
standen hier prachtvolle Villen und Hotels.
Fürsten und Könige, Industrielle, Dichter und
Maler kurten in Opatija (früher Abbazia) und
lustwandelten über die Uferpromenade. Beliebt war das Seebad schon zu Kaisers Zeiten
nicht nur wegen des ausgeglichenen Klimas.
„Hier wachsen mehr als 150 Pflanzen aus
aller Welt, die zum Teil Seeleute von ihren
Reisen mitbrachten, wie Mammutbäume,
kaukasische Tannen, schwarzer Bambus
und japanische Bananen. Die Kamelie, die
ein Jesuitenmönch nach Europa brachte,
ist das Wahrzeichen der Stadt“, heißt es in
KULTUR
einem alten Touristenführer. Heute sind die
Traditionen wieder aufgelebt. Jedes Jahr,
an einem Wochenende im Juli, verkleiden
sich die Bewohner der Stadt und tragen
traditionelle Hofkostüme. Kaiserin Sissi und
Walzerkönig Johann Strauss werden zum
Leben erweckt.
Vorbei sind die Zeiten, als die alten Villen
und Hotels in den Jahren der jugoslawischen
Zentralherrschaft zu verfallen drohten. In
den vergangenen Jahren haben private Investoren, Hotelketten, aber auch die Kommune kräftig investiert. Opatija leuchtet
wieder in hellen Farben, die restaurierten
Häuser sind eine Augenweide für Touristen.
Feiern wie im Mittelalter
Auch die nähere Umgebung von Opatija
bietet sehenswerte Ziele. Wir folgen einem
guten Rat und fahren mit dem Bus Nr. 18
hinauf nach Kastav, einem kleinen Weinort
über der Kvarner Bucht. Von der Burgruine
aus schweift unser Blick über die Wälder
und Reben, die die Hügel ringsum bedecken.
Der Weinbau ist eine der wichtigsten Erwerbsquellen für die Bewohner Kastavs. An
Bela Nedeja, dem Weinfest, ist die Stadt
vollgestopft mit Verkaufs- und Probierständen. Handwerker präsentieren ihre Künste,
überall drehen sich knusprige Spanferkel
über dem Grillfeuer. Es ist gewissermaßen
der Feiertag des Heurigen, der hier eine jahrhundertelange Tradition hat.
Weitere lohnenswerte Ausflüge in die
unmittelbare Umgebung führen über den
Lungomare südlich nach Lovran oder nach
Rijeka mit seiner Altstadt und den alten
Markthallen.
Ein Spitzenjahr für die Tourismusbranche
Wer im vergangenen Sommer mit dem Bus
entlang der Küste von Opatija nach Rijeka
gefahren ist, sah zwar am Straßenrand ab
und zu einige Apartmani-Schilder an den
Häusern. Tatsächlich gab es aber in den
engen Gassen der pittoresken Städte der
istrischen Halbinsel wie Pula, Rovinij oder
Portorož fast kein Durchkommen mehr.
Die voll ausgelasteten Touristenzentren
boomen, ganz entgegen dem Bild der kränkelnden Wirtschaft des neuen EU-Landes
Kroatien.
Schon 2012 konnte die Tourismusbranche
Rekordeinnahmen verbuchen, auch für 2013
deutet alles auf ein Spitzenjahr hin. Bis 2020
sollen sieben Milliarden Euro in die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusbranche investiert werden. Doch eine
Frage muss an vielen Ferienorten – auch
„Das Mädchen mit der Möwe“,
Wahrzeichen von Opatija.
in Opatija – noch geklärt werden. Will man
sich auf das touristische Massengeschäft
konzentrieren oder lieber ein qualitativ anspruchsvolles Angebot offerieren. Das touristische Potenzial Kroatiens könnte noch
ausgebaut werden – auch durch neuen politischen Rückenwind nach dem EU-Beitritt.
Rotger H. Kindermann
Korrespondent
Infos:
Opatija: 11.700 Einwohner
www.opatija-tourism.hr
Nächster Flughafen:
Rijeka, eine Stunde Fahrzeit
• Direktflüge von Frankfurt-Hahn
und Brüssel-Charleroi mit Ryanair
• von Köln/Bonn mit Germanwings
Gute Hotels:
• Hotel Bristol, 4*,
direkt am Park Angiolina
www.hotel-bristol.hr
• Hotel Milenij, 5*, zentral gelegen
www.milenijhoteli.hr
• Miramar, 4*, direkt an der Küste
www.hotel-miramar.info
Alle geeignet für Events und Tagungen
Währung: Kuna (= 100 Lipa)
1 Euro entspricht zur Zeit 7,65 Kuna
Rovinij, eines der vielen Ausflugsziele auf der Halbinsel Istrien.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
67
BVMW
Aus solchen Scheiben mit Poren, die wenige Nanometer groß sind, entstehen die Filter.
Feiner geht’s nicht
Nanofilter aus Halle sind weltweit einzigartig
Zwei Materialsysteme, bestehend aus Aluminiumoxid und Silizium, bilden die Basis für die hochgeordneten porösen Strukturen.
Deren extrem feine Poren sind die Grundlage für technologische
Lösungen in vielen Bereichen, ganz gleich, ob es um das Filtern
von Wasser, Luft oder anderen Materialien geht. Kleinste Mengen
lassen sich mit Hilfe der Membranen aus Sachsen-Anhalt optimal
bearbeiten. Für den Laien, aber auch den Experten sind die tech-
68
nischen Daten beeindruckend. „Ein Filter von fünfzehn Zentimeter
Durchmesser bringt es auf eine nutzbare Oberfläche für chemische
Reaktionen von bis zu fünf Quadratmetern“, erläutert Petra Göring.
Damit seien die Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen und in der
Forschung fast unbegrenzt. Als Beispiele nennt sie die Filtration
von Gasen, aber auch von Luft oder Blut und Viren. Sie werden vor
allem labortechnisch in der Sensorik und Katalyse angewendet.
„Damit sind die
Einsatzmöglichkeiten in
Unternehmen und in der
Forschung fast unbegrenzt.“
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Klaus-Peter Voigt
Präzision zählt. Es geht um wenige Nanometer, die exakt eingehalten werden müssen. Das bloße Auge würde bei einer
Qualitätskontrolle versagen. In der SmartMembranes GmbH in
Halle an der Saale wird bei der Produktentwicklung in kleinsten
Dimensionen gedacht und gehandelt. Den beiden Firmeninhaberinnen Petra Göring und Monika Lelonek macht dabei weltweit
niemand etwas vor. Ihre hochfeinen Membranen bestechen
durch eine Reihe technologischer Besonderheiten.
Foto: SmartMembranes GmbH
BVMW
Diese Membranen besitzen Poren mit einem einheitlichen Porendurchmesser,
der über die gesamte Länge hindurch konstant bleibt. Die Abweichungen liegen bei unter fünf Prozent.
Monika Lelonek (li.) und Petra Göring haben im Technologiepark Weinberg
Campus in Halle ihre eigene Firma gegründet.
Bislang war es nicht möglich, Membrane im Detail passgenau
auf die Kundenwünsche auszurichten, erklärt Monika Lelonek.
Das von den beiden Frauen entwickelte Verfahren ermöglicht
erstmals, die feinen Poren in einer Struktur, die an Honigwaben
erinnert, exakt auszurichten. „Größe, Abstand, Dicke der Membrane und Durchlassfähigkeit lassen sich je nach Anwendungszweck einrichten“, sagt die Chemikerin. Dabei arbeiten die beiden
Unternehmerinnen eng mit ihren Kunden zusammen.
SmartMembranes ist im Sommer 2009 gegründet worden. Die
beiden Chemikerinnen hatten sich zwei Jahre zuvor durch Zufall
gefunden. Während Petra Göring damals in Halle zur Nanotechnologie forschte, beschäftigte sich Monika Lelonek an der Uni
Münster mit dem gleichen Thema. Dann trafen sich erstmals
Wissenschaftlerinnen bei der Nano-Entrepreneurship-Academy (NenA), einem Ideenwettbewerb für Frauen aus der Nanotechnologie, der seitdem jährlich stattfindet. Bei den heutigen
Firmenchefinnen funkte es sofort. Sie entwickelten mit zwei
weiteren Teilnehmerinnen ihre Geschäftsidee. Bei der späteren
Umsetzung brach das Vierer-Team auseinander. „Der Weg in die
freie Wirtschaft ist kein einfacher und nicht für jede Forscherin
ist dies das richtige Ziel. Für mich ist es dagegen eine große
Chance“, sagt Monika Lelonek zurückblickend.
Die Suche nach Partnern erfordert aber viel Geduld. „Die Herausforderung ist, dass unsere Möglichkeiten bekannt gemacht
werden müssen“, räumt Lelonek ein. Messe- und Konferenzbesuche gehören deshalb zum Alltag. Knapp achtzig Prozent
der Abnehmer sitzen im Ausland, unter anderem in den USA,
Japan und Israel. Für 2014 erwartet sie erstmals in der fünfjährigen Firmengeschichte schwarze Zahlen. Gegenwärtig
sind sechs Mitarbeiter beschäftigt, Neueinstellungen sind
schon geplant.
„Man wächst mit seinen Aufgaben, und man entwickelt sich als
Person, wenn man ein Unternehmen gründet. Es ist ein Prozess, in dem man lernt, wie man mit Mitarbeitern, Kunden und
Lieferanten umgehen kann. Natürlich hätte man viele Fehler
vermeiden können, wenn man das Wissen von heute hätte.
Jedoch glaube ich, dass man diese Fehler auch machen muss,
um voranzukommen. Daher würde ich im Grunde das Meiste
genauso machen.“
Monika Lelonek
www.smartmembranes.de
Die immense Unterstützung der Fraunhofer-Gesellschaft brachte den Wettbewerbssiegerinnen die Chance, über ein Jahr die
Geschäftsidee gründlich auszuloten, zu entwickeln und den
Businessplan zu erarbeiten. Ein dreimonatiges Praktikum in
den USA gehörte dazu und sorgte für zusätzliche Erfahrungen.
Das Unternehmen siedelte sich gleich zu Beginn im innovativen
Technologiepark Weinberg Campus in Halle an. Das Umfeld mit
Forschungseinrichtungen und anderen jungen Firmen ist ein
Glücksfall. „Die Infrastruktur ist für uns ideal, wir können bei
Partnern Technologie nutzen, die unser junges Unternehmen
selbst nicht vorhalten kann“, zeigt sich Petra Göring zufrieden.
Klaus-Peter Voigt
BVMW-Pressesprecher Sachsen-Anhalt
Der Mittelstand. | 1 | 2014
69
BVMW
Sauberer Sand
Quarzsand aus Nudersdorf findet vielfältige Verwendung in der Industrie.
70
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: Klaus-Peter Voigt
Wittenberger Unternehmer beweist Sinn für Geschäft und Naturschutz
BVMW
Foto: Klaus-Peter Voigt
Zu DDR-Zeiten lieferte das Unternehmen
seine Erzeugnisse fast ausschließlich an
Gießereien. Gerade der Bedarf der Industrie war damals immens, berichtet der Geschäftsführer der Quarzsand GmbH, Jürgen Witter. Recycling, wie es heute an der
Tagesordnung ist, spielte keine Rolle. Der
Elektroingenieur kam 1989 als technischer
Leiter in den Betrieb. „Damals wurde ich
regelrecht ins kalte Wasser geworfen“,
erinnert er sich. Die Nachwendezeit erwies sich als schwierig. Der Kundenkreis
änderte sich. Baustofffirmen übernahmen
das Quarzsandwerk immer nur für kurze
Zeit. Als Ende 2002 wieder einmal die Zukunft in den Sternen stand, nahm Witter
das Risiko auf sich und kaufte den Betrieb.
„Mein Vorteil war, dass ich die Risiken einschätzen konnte“, sagt er. Ende 2014 seien
alle Verpflichtungen erfüllt, und das inzwischen auf soliden Füßen stehende Unternehmen gehöre ihm dann vollständig. Der
feine Quarzsand geht in erster Linie an
Kunden im Umkreis von 150 Kilometern.
Er wird nicht nur in Gießereien, sondern
auch für Trockenbaustoffe, in der Wirbelschichtfeuerung oder beim Sportplatzbau
verwendet. Die Vorräte reichen mindestens für die nächsten hundert Jahre.
Jürgen Witter beweist mit seinem Betrieb
ein Herz für die Umwelt. In den vergangenen zehn Jahren stellte er über 3.000
Hektar ehemaliger Gewinnungsfläche für
eine überwiegend naturnahe Nutzung zur
Verfügung.
Foto: privat
Sand wohin das Auge blickt. Rund um Nudersdorf, einen Ortsteil der Lutherstadt
Wittenberg, wird seit Anfang der 1920er
Jahre der Rohstoff verarbeitet. Anfangs
wurde er vorwiegend bei der Glasherstellung gebraucht. Heute werden die
Flächen des Unternehmens vielfältig genutzt.
Jürgen Witter, Geschäftsführer der
Quarzsand GmbH.
www.qsnudersdorf.de.
Durch die sehr guten Umweltbedingungen
bilden sich dort Spezialbiotope, die die Renaturierung des Geländes vorantreiben.
Dies fördert die Vielfalt, denn bedrohte
Pflanzenarten der Roten Liste, wie der
Moorbärlapp, haben sich auf einstigen Abbauflächen angesiedelt und gut entwickelt.
Das Unternehmen erhielt deshalb 2013 den
zweiten Preis in der Kategorie „Sonderpreis
Biodiversität“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises der Gesteinsindustrie. Dabei
spielte auch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Naturschutzbund Wittenberg und dem Unternehmen eine Rolle.
Klaus-Peter Voigt
BVMW-Pressesprecher
Sachsen-Anhalt
Moorbärlapp wächst auf ehemals für den Sandabbau genutzten Flächen.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
71
BVMW
Massivhäuser für Normalverdiener
Ein Thüringer Franchisegeber baut auf Verlässlichkeit und Markenpflege
Der Mittelstand.: Town & Country Massivhaus ist eine bekannte Marke. Das
einheitliche Erscheinungsbild muss entwickelt und gepflegt werden. Welche
Rolle spielen Corporate Identity und ein
einheitliches Corporate Design im Marketingkonzept?
Von etwa 900 Franchising-Unternehmen
in Deutschland belegte Town & Country
2012 laut Magazin Impulse Platz vier.
Wie haben Sie das geschafft?
Wir erhielten 2013 zum zweiten Mal den
Deutschen Franchise-Preis. Das ist herausragend und hat uns sehr gefreut.
Erstmals haben wir auch den GreenFranchise-Award für unsere Nachhaltigkeitsprojekte und unser Engagement für
ökologische, ökonomische und soziale
Verantwortung erhalten.
Derzeit befinden sich die Franchisesysteme in Deutschland in einer qualitativen
Wandlung. Die guten Systeme bieten viele
Chancen für Gründer. Wirtschaftsmagazine helfen mit Berichten und Rankinglis-
Die beiden Gründer des Franchisesystems Town &
Country Haus: Gabriele und Jürgen Dawo.
ten, Entscheidungshilfen für Gründer zu
geben und das Image der Branche zu stärken. Auch der BVMW und der Deutsche
Franchise Verband leisten Erhebliches.
Foto: drubig-photo - fotolia.com
Gabriele Dawo: Wir haben von Beginn
an großen Wert auf die Entwicklung
der Marke gelegt und viele Millionen
Euro investiert. Unsere Franchise- und
Lizenzpartner sind die Repräsentanten
der Marke vor Ort. Sie bringen uns die
Dichte am Markt, während unser einheitlicher Markenauftritt für die Bekanntheit
sorgt. Dadurch sind wir zu Deutschlands
meistgekauftem Markenhaus geworden.
Kooperationen mit namhaften Marken
halfen uns, die Bekanntheit zu steigern
und machten uns für nationale Marketingkampagnen interessant. So sind wir
groß geworden.
Foto: Town & Country
Seit Gabriele und Jürgen Dawo 1997 das
Franchising-System Town & Country
gründeten, konnten sie deutschlandweit
300 selbstständige Franchisepartner gewinnen. In den zurückliegenden Jahren
wurden über 21.000 Häuser errichtet,
allein 3.200 im letzten Jahr. Geschäftsführerin Gabriele Davo über die erfolgreiche Marketingstrategie im MittelstandInterview.
72
Der Mittelstand. | 1 | 2014
BVMW
Wichtig sind Fleiß, Investitionen und
natürlich eine erfolgreiche Unternehmensstrategie. Wir konzentrieren uns
mit unseren Angeboten auf unsere Zielgruppe. Für Town & Country bedeutet
das, Häuser zu mietähnlichen Konditionen für Normalverdiener anzubieten.
Für viele Menschen ist die Erfüllung des
Traums vom Eigenheim die größte Lebensentscheidung.
Dazu ist Vertrauen in die Baufirmen die
Basis des Vertragsabschlusses. Wie
gestalten Sie die Beziehungen zu den
potenziellen Bauherren?
Hier gehen wir von Anfang an sehr offen
mit unseren Interessenten um. Wir sagen
klar, für wen Town & Country konzipiert
ist und für wen nicht. Town & Country bietet Häuser für Normalverdiener.
Die Kunden brauchen Sicherheit, dass
ihr Haus fertig wird, dass die Qualität
stimmt, dass der vereinbarte Preis eingehalten wird und auch, dass eventuell
auftretende Probleme gelöst werden.
Wir sehen das als Prozess von der Kon-
Die Kunden
brauchen Sicherheit,
dass ihr Haus fertig
wird, dass die Quali­
tät stimmt und dass
der vereinbarte Preis
eingehalten wird.
taktaufnahme bis über die Hausübergabe
hinaus. Wir sagen von Anfang an, was es
komplett kostet mit all den Nebenkosten,
die beim Hausbau definitiv entstehen:
für Grundstück, Notar, Steuern, Energieanschluss, Wasser und Abwasser. So
schaffen wir es, eine überdurchschnittliche Zufriedenheit zu erreichen.
Sie bieten deutschlandweit dreißig
Massivhaustypen an. Welche Voraussetzungen müssen Ihre Franchisepartner
mitbringen, um eine fach- und qualitätsgerechte Umsetzung zu gewährleisten?
Hierfür gibt es einen sehr weit entwickelten Auswahlprozess, den mittlerweile
unser Sohn Benjamin verantwortet. Es
geht um harte wirtschaftliche Fakten der
Bewerber. Aber auch menschlich muss
es passen. Hinzu kommen natürlich Prozesse, die wir als Franchisegeber entwickeln. Da haben wir in der letzen Zeit
viel investiert. Einheitliche Realisierung
der Vorhaben und die Qualitätsgarantie
sind der Schlüssel zum Erfolg in puncto
Kundenzufriedenheit.
Kunden- und marktorientierte Unternehmensführung ist ein entscheidender
Wettbewerbsfaktor. Gilt dieser Grundsatz auch für die Zukunft von Town &
Country?
Ganz bestimmt, denn das ist unser Erfolgsmotor.
Das Interview führte Günther Richter,
BVMW-Landesgeschäftsführer in Thühringen
Town & Country Haus
Lizenzgeber GmbH
Bundesweit ist Town & Country in über hundert Landkreisen
vertreten. Die Partner bauen in ihrer Region nach erprobtem
Konzept ein Unternehmen auf. Die richtige Auswahl von regionalen Handwerksunternehmen, Bau- und Ausbauunternehmen sowie der Haustechnik bildet die Basis für die Qualität der
erstellten Massivhäuser und die Zufriedenheit der Bauherren.
Foto: S. Falke
Das Geschäftsmodell setzt auf umweltgerechte Energiesparund Solarhäuser und damit auf niedrige Betriebskosten. Der
BVMW-Kreisverband ehrte 2010 Gabriele Dawo als „Unternehmerin des Jahres“ der Wartburgregion. Die Thüringer
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht berief Gabriele
Dawo in den BVMW-Landeswirtschaftssenat.
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (rechts) übergibt Gabriele Dawo
die Berufungsurkunde in den Landeswirtschaftssenat des BVMW.
www.franchisepartnerschaft.de
www.HausAusstellung.de
Der Mittelstand. | 1 | 2014
73
BVMW
Hinter den videobewachten Betriebszäunen der Integrated Solutions from
Lübben türmt sich der Stoff, aus dem
die schlechten Träume sind. Hier wird
Lagermunition entsorgt, die aus den
Beständen militärischer Kräfte in aller Welt stammt. Von der Gewehrpatrone bis zur Rakete oder Bombe. Die
brandenburgische Firma hat das dazu
notwendige Know-how weitestgehend
selbst entwickelt und stellt auch mehr
als 90 Prozent der dafür benötigten Ausrüstungen selbst her. Damit ist sie zu
einem der weltweit führenden Partner
der Branche geworden.
Spreewerk im brandenburgischen Lübben
arbeitet für eine sichere Zukunft
Der Dresdener, schon früher mit dem
Bau von Sondermaschinen befasst,
empfand die Aufgabe als ingenieurtechnische Herausforderung und wurde
1995 Geschäftsführer. Bereits 1996 begann die Entsorgung für NATO-Armeen.
Das transatlantische Bündnis ist seitdem ein fester Partner des Unternehmens. Seit 2008 firmiert das Spreewerk
unter dem Namen Integrated Solutions
from Lübben. Der Name signalisiert,
dass zum Portfolio auch die Beratung
und der Export technologischer Lösungen bei der Entsorgung des Kriegsgeräts gehören.
74
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Foto: oneo - Fotolia.com
Weltspitze der
Munitionsentsorger
Gegründet 1957 als VEB Spreewerk Lübben, blickt der Betrieb auf eine Geschichte als Munitionshersteller und -entsorger zurück, bei dem sich ursprünglich
alles um die Kalaschnikow drehte. Auch
Strafgefangene, die ein eigenes Lager
auf dem 187 Hektar großen Gelände
hatten, wurden dabei eingesetzt. In den
80er-Jahren erfolgte die Modernisierung zu einem der weltweit modernsten
Munitionswerke. Mit der Wende wurde
die Produktion gestoppt. Munition aus
NVA-Beständen wurde umgerüstet zu
Sportmunition und ging in den Export.
Der Fokus richtete nun auf die Entsorgung. Die amerikanische Gruppe General Atomics übernahm das Werk bei
der Privatisierung 1992. „Ein Glücksgriff
für uns“, erinnert sich Geschäftsführer
Dr. Gert von Wickede. „Die Amerikaner
haben uns auch in schwierigen Jahren
nicht im Regen stehen lassen.“
BVMW
In den letzten Monaten des Zweiten
Weltkriegs wurden auf dem Firmengelände Betonkörper für Seeminen gegossen. Eisen war knapp geworden.
Die Bauern hatten ganz praktische Anschauungen von Konversion und nutzten
die Gefäße nach dem Krieg als Zisternen. Ein Exemplar hat von Wickede erst
vor kurzem für die werkseigene Sammlung sichern können.
„Wir entsorgen
mit unseren 78
Mitarbeitern alles –
außer ABC-Waffen.“
Fotos: Henry-Martin Klemt
In der einzigartigen Ausstellung ist dokumentiert, in welchem Umfang und in
welcher Art Munition hier umweltgerecht und unter umfassender Kontrolle
vernichtet wird. Darunter auch eine große Menge Clusterbomben, die nach dem
Osloer Abkommen inzwischen weltweit
geächtet sind. „Wir entsorgen mit unse-
Jede Art von Munition erfordert eine
eigene Technologie zur sicheren Entsorgung.
Clustermunition wie diese ist nach dem Osloer Abkommen inzwischen weltweit geächtet.
ren 78 Mitarbeitern alles – außer ABCWaffen“, berichtet von Wickede. Insgesamt sind es 15.000 Tonnen Munition und
Explosivstoffe im Jahr. Gearbeitet wird
in Schichten, je nach Auftragslage. Eine
eigene Verbrennungsanlage gewährleistet die ökologische Beseitigung von
bis zu 160 Kilogramm Explosivstoffen
pro Stunde. Es gibt eine Ausschmelzanlage für Weißen Phosphor, eine Aus­
waschanlage, die dem Festbrennstoff
von Raketenmotoren mit einem Hochdruck-Wasserstrahl beikommt, und es
gibt Sicherheitszellen, in denen ferngesteuert die Gefechtsköpfe von Panzergranaten aufgebrochen werden.
Der Firmenumsatz liegt bei neun bis
elf Millionen Euro im Jahr. Der Betrieb
unterliegt strengen Auflagen, die einen
Verwaltungsaufwand von 40 Prozent des
Arbeitsvolumens ausmachen. Vom Qualitäts- bis zum Umweltmanagement, von
der Arbeitssicherheit bis zum lückenlosen Nachweis von jedem einzelnen
Stück Munition, alles muss sorgfältig
dokumentiert werden. „Das Kriegswaffenkontrollgesetz ist ein Wettbewerbsvorteil für uns“, stellt von Wickede fest.
Auch wenn die Entsorgungskosten in
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Deutschland höher liegen als anderswo, weiß jeder Auftraggeber, dass im
Spreewald entsorgte Munition in keinem der Bürgerkriegsgebiete der Welt
wieder auftauchen wird. Selbst ohne die
strenge Beobachtung wäre das so: „Ich
vernichte gern Munition.“
Integrated Solutions from Lübben (ISL)
ist ein internationales Unternehmen,
dass sich auf Munitionsentsorgung
spezialisiert hat.
Das Unternehmen ist in der Lage,
alle Arten konventioneller Munition,
Großkalibermunition, Bomben, Minen
aller Art und Raketen (wie z. B. Nike
Hercules, HAWK, Patriot, Sidewinder, MLRS, etc.) zu zerlegen und dem
Stoffrecycling zuzuführen.
Henry-Martin Klemt
BVMW-Pressesprecher
Berlin-Brandenburg
75
BVMW
Qualität aus Überzeugung
Einrichtungshäuser Hüls – Zeitgeist in Design und nachhaltiges Unternehmertum
Außenansicht der Einrichtungshäuser im nordrhein-westfälischen Schwelm.
Qualität aus Prinzip – das ist der Leitspruch
der Einrichtungshäuser Hüls aus Schwelm
in Nordrhein-Westfalen. Qualität bedeutet für den Geschäftsführer Richard Hüls
nicht nur höchste Ansprüche bei Design
und Verarbeitung seiner Möbel, sondern
auch den verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Geschäftsführer Richard Hüls mit Ehefrau Eva.
76
Denn die sind bekanntlich knapp. Neben
der Suche nach alternativen Rohstoffen
ist das Einsparen von Energie ein wichtiges Mittel gegen den Raubbau an Natur
und Umwelt. Das Familienunternehmen
in Schwelm nimmt diese Verantwortung
ernst.
Und so war Hüls einer der ersten in der Region, der 2013 in großem Stil auf energiesparende LED-Leuchtmittel setzte. Die gesamte Ausstellungsfläche, immerhin rund
dreitausend Quadratmeter, erstrahlt heute
in LED-Technik. So werden 45 Kilowatt pro
Stunde eingespart. Eine Glanzleistung, die
sich schon nach etwa drei Jahren amortisiert. Weitere Maßnahmen, wie die energetische Sanierung der Ausstellungsflächen, Büroräume und Werkstätten sind
ebenfalls umgesetzt worden. Ab Januar
2014 stellen die Einrichtungshäuser Hüls
komplett auf Erneuerbare Energie aus
Wasserkraft um. Und auch bei den Rohstoffen wird auf Nachhaltigkeit geachtet.
So werden nur Hersteller und Lieferanten
gewählt, die gesundheitsverträgliche und
umweltfreundliche Rohstoffe verwenden.
„Wir leben im Geiste der Gegenwart. Diesen Zeitgeist erkennt man im Design unserer Möbel, aber eben auch in unserem
Umgang mit gesellschaftlicher Verant-
Der Mittelstand. | 1 | 2014
wortung, der Umwelt und unseren Mitarbeitern“, sagt Hüls, Geschäftsführer und
Gründer der Einrichtungshäuser. Dabei
legt das inhabergeführte Unternehmen
Wert auf gute zwischenmenschliche Beziehungen. Das merkt man als Kunde, das
spüren aber auch die rund vierzig Mitarbeiter. Kreative Unikate, leidenschaftliche
Handwerker und engagierte Kundenberater prägen den Betrieb. Die meisten
bleiben dem Unternehmen treu, in dem
sie Talent und Ideen gleichermaßen einbringen können. So manch einer der Mitarbeiter ist bereits seit dem Gründungsjahr
1973 dort beschäftigt. Kein Wunder also,
dass Hüls auch Wert auf die Ausbildung
legt. Die Azubis in den kaufmännischen
und handwerklichen Abteilungen sollen
sich ab dem ersten Tag als Teil der Belegschaft fühlen. Viele von ihnen werden
als Holztechniker, Innenarchitekten oder
Einrichtungsberater nach ihrer Ausbildung
weiter beschäftigt.
Verantwortung, Loyalität, Partnerschaftlichkeit, diese Werte prägen das Unternehmen seit vierzig Jahren. „Wenn Sie
so wollen, leben wir hier auf dem Land.
Schwelm ist Teil einer stark nachbarschaftlich geprägten Region. Wir fühlen
uns auch deshalb hier sehr wohl und geben unser Bestes, unseren Beitrag für
unsere Kunden und das Gemeinwohl zu
leisten“, so Richard Hüls.
Die Einrichtungshäuser Hüls sind spezialisiert auf anspruchsvolle Einrichtung
für Wohnen, Küche, Büro, Geschäft und
Garten.
www.huels-in.de
Achim Fabritius
BVMW-Verbandsbeauftragter Bergisch-Märkische-Region
BVMW
Viessmann gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2013 für „Ressourceneffizienz“
Fraunhofer ISE erhält hochdotierten
Zayed Future Energy Prize 2014
Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in der Kategorie
„Ressourceneffizienz“: Viessmann Verwaltungsratsmitglied Joachim
Janssen (Mitte) nahm die Auszeichnung entgegen. Nominiert waren
auch ebm-pabst (Geschäftsführer Rainer Hundsdörfer) und 3M
(Silvia Havasi, General Manager Corporate Marketing).
Fraunhofer-Institutsleiter Prof. Dr. Eicke Weber (Mitglied im Bundeswirtschaftssenat des BVMW) nahm den Zayed Future Energy Prize 2014 aus den Händen von
Scheich Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, entgegen.
Der Heiztechnik-Hersteller erhält die Auszeichnung zum dritten
Mal in Folge. „Viessmann hat in der gesamten Produktions- und
Wertschöpfungskette erfolgreich Maßnahmen zur Ressourcenschonung, Rohstoff- und Energieeffizienz etabliert“, begründete
die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises ihre Entscheidung in Düsseldorf bei der feierlichen Verleihung. Am Stammsitz
in Allendorf (Eder) senkte das Bundeswirtschaftssenatsmitglied
seinen Verbrauch fossiler Energien um zwei Drittel und den CO2Ausstoß um mehr als 80 Prozent. Darüber hinaus werden kontinuierlich energiesparende und effiziente Produkte entwickelt
und auf den Markt gebracht.
www.viessmann.de
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erhielt den
mit 1,5 Millionen US Dollar dotierten Zayed Future Energy Prize
2014 auf dem World Future Energy Summit in Abu Dhabi. Als einer
von drei Finalisten machte das vor über dreißig Jahren gegründete, größte europäische Solarforschungsinstitut das Rennen in
der Kategorie Nongovernmental Organization (NGO). Ausschlaggebende Bewertungskriterien für die Auswahl der Preisträger
waren deren Einfluss auf einen spürbaren industriellen, gesellschaftlichen und ökologischen Wandel, ihre Führungsrolle und
Vorbildfunktion sowie nicht zuletzt die Zukunftsfähigkeit und das
Innovationspotenzial der Einrichtung. Die Preisverleihung fand in
Abu Dhabi, im Rahmen der Sustainability Week, statt.
Brennerei Habbel destilliert den
zweitbesten Whisky Deutschlands
Fotograf: Franz Frerich
Prädikat „Cum Laude“ für die
performance IMC Vermögensverwaltung AG
Foto: Daniel Schwarez
Michael Habbel produziert einen der besten Whiskys in Deutschland.
Andreas Müller und Michael Stegmüller (v.l.n.r.),
Vorstände der performance IMC Vermögensverwaltung AG
Der Elite Report 2014 nimmt das Unternehmen der Rhein-NeckarMetropole in die Elite der Vermögensverwalter auf. Das Fachmagazin Elite Report hat gemeinsam mit dem Medienpartner
Handelsblatt die Qualität von 342 Banken und Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum untersucht. Lediglich 43 der
geprüften Teilnehmer erhielten die Bewertung „empfehlenswert“, nachdem in den Vorjahren bessere Ergebnisse erzielt
werden konnten. Die Bewertung erfolgte nach mehreren und
unterschiedlich gewichteten Kategorien.
www.performance-imc.de
Foto: Ryan Carter/Crown Prince Court – Abu Dhabi
Ausgezeichnete BVMW-Mitglieder
Whisky-Liebhaber sind eine verschworene Gemeinde. Ähnlich
wie bei Weinkennern zählt auch hier ausschließlich die Klasse des Produkts. Eine besondere Auszeichnung erhielt nun
BVMW-Mitglied Michael Habbel, der mit dem 2. Platz auf der
Fachmesse „Inter Whisky“ 2013 in Frankfurt (Main) ganz vorn
dabei war. Unter 100 Brennereien, die einen Vergleichstest zu
bestehen hatten, hätte es fast zum Gesamtsieg gereicht. Der
begehrte Tropfen aus Sprockhövel belegte im Jury-Entscheid
den zweiten Platz. Das war ein ausgezeichneter Ausklang des
Jahres 2013, befand auch Geschäftsführer Michael Habbel,
der seinen Whisky seit 1977 destilliert und vor vier Jahren die
gewerbliche Produktion begann. Dass Habbel in den 36 Jahren
reichlich Erfahrung sammeln konnte, die seinen Whisky zu einem
ganz besonderen Tropfen machen, wurde nun von Fachleuten
eindrucksvoll bestätigt.
www.destillerie-brennerei-habbel.de.de
Der Mittelstand. | 1 | 2014
77
BVMW
Kurz vorgestellt
Hier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, ihr Unternehmen vorzustellen
PRMarket GmbH –
Der Werbeartikelmarktplaz
atelier 14 gmbh |
kommunikation & design
creactivCONCEPT gmbh
Tübingen
Hauptsitz: Münster
(Nordrhein-Westfalen)
www.prmarket.de
Hauptsitz: Bottrop
(Nordrhein-Westfalen)
www.atelier-14.de
Hauptsitz: Tübingen
(Baden-Württemberg)
www.creactivconcept.de
Guntermann & Drunck GmbH
Dohna & Dombert GmbH
Arvid Goletz Solarprojekte
Hauptsitz: Wilnsdorf
(Nordrhein-Westfalen)
www.gdsys.de
Hauptsitz: Leopoldshöhe
(Nordrhein-Westfalen)
www.dohna-dombert.de
Hauptsitz: Tübingen
(Baden-Württemberg)
www.arvidgoletz.de
rmw Kabelsysteme GmbH
Sympathie Company GmbH
Urania Berlin e. V.
Hauptsitz: Crossen an der Elster
(Thüringen)
www.rmw.de Hauptsitz: Nimritz
(Thüringen)
www.sympathie-company.com
Hauptsitz: Berlin
(Berlin)
www.urania.de
Die Guntermann & Drunck GmbH zählt zu den
führenden Herstellern digitaler und analoger
KVM-Produkte für Kontrollräume und Leitstände in den Bereichen Broadcast, Air Traffic
Management, Automatisierung, Marine und
weiterer Segmente. Mit einem breiten Portfolio zur Verlängerung, Umschaltung und Verteilung von Keyboard-, Video- und Mouse-Signalen in Echtzeit bietet G&D seinen Anwendern
höchsten Nutzen und echten Mehrwert.
Die Firma rmw Kabelsysteme GmbH ist ein
Dienstleister zur Herstellung von elektromechanischen Baugruppen und Kabelkonfektionen. Verlässlich und nachhaltig setzen wir die
Kundenwünsche in kürzest möglicher Zeit um.
So betreuen wir zur Zeit circa 180 Kunden in
den Branchen Luft-und Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinen- und Anlagenbau sowie
der Transportindustrie. Wir sind zertifiziert
nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN 9100.
78
Corporate Design, Magazine, Websites oder
Kampagnen – unser Leistungsspektrum umfasst alle Bereiche der klassischen und OnlineKommunikation. 30 hochmotivierte Kommunikationsprofis verstehen sich als zuverlässige
Dienstleister. Deshalb vertrauen große Unternehmen unseren kreativen und wirksamen
Lösungen ebenso wie mittelgroße Firmen aus
vielen Regionen Deutschlands. Wir formulieren
die Argumente, die Ihnen helfen zu verkaufen.
Wir sind der einzige Anbieter auf dem Kontinent von Reisen in Oldtimern aus den 1920er
Jahren. Im Angebot haben wir Ausflüge, längere Reisen und historische Rallye-Fahrten
und bei Bedarf können Sie uns auch einfach
so mieten – zum Beispiel für Hochzeiten oder
andere Feste und Veranstaltungen. Liebevoll
gewartete Fahrzeuge warten auf Sie in zeittypischer Ausstattung und garantieren sinnliche
Eindrücke von ganz neuer Qualität.
Wir fertigen hochwertige Porzellan-, Glas- und
Werbeartikel. Mit einer Vielzahl und Einzigartigkeit an Veredelungstechniken, arbeiten wir
innovativ mit hohem Anspruch und Know-how.
Wir garantieren unseren Kunden hochwertige
Ware aus traditionsbewusstem Handwerk. Unser Selbstverständnis ist das eines serviceorientierten und teamstarken Unternehmens,
das Sie sympathisch und kompetent in allen
Bereichen berät und unterstützt.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Die creactivCONCEPT gmbh verbindet in ganz
neuer Weise die Bereiche Webdesign, Seminare und Vertrieb. Wir begleiten Unternehmen
in der Kundengewinnung, schulen die Mitarbeiter in den Bereichen Akquise und Vertrieb,
Telefontraining, Auftreten und Erscheinungsbild im Kundenkontakt, Business-Knigge Seminare und erstellen verkaufsstarke, individuell
abgestimmte Webseiten für einen rundum
stimmigen Firmenauftritt.
Solarstrom ist für die meisten Mittelständler
zur günstigsten Stromquelle geworden. Arvid
Goletz Solarprojekte bietet neutrale Beratung und Projektentwicklung für Photovoltaikanlagen an. Nach einer Potenzialanalyse
Ihrer Gebäude erhalten Sie eine ausführliche
Wirtschaftlichkeitsberechnung, Beratung zu
Qualitätsfragen sowie eine qualifizierte Projektleitung für die reibungslose Installation
Ihrer Photovoltaikanlage.
Wissenschaftliche Bildung aller Bürger ist
die demokratische Aufgabe, der sich die Urania seit über 125 Jahren verpflichtet hat. Als
interdisziplinäre Plattform präsentieren wir
aktuelle Ergebnisse aus Wissenschaft, Kultur
und Gesellschaft einer breiten Öffentlichkeit
und bieten Raum für Auseinandersetzung und
Diskussion. Als Lern- und Bildungsort steht
die Urania allen interessierten Bürgerinnen
und Bürgern offen.
Foto: José Carlos Pires Pereira - istockphoto.com
PRMarket − Der Werbeartikelmarktplatz ist
ein junges Internet-Start-up aus Münster, das
jedem Unternehmen den Werbeartikeleinkauf
mit beträchtlichen Zeit- und Kosteneinsparungen ermöglicht. Mehr als 90.000 Werbeartikel
stehen zur Auswahl. Per Mausklick sind die
Preisangebote der Anbieter vergleichbar. Wir
sind der erste Werbeartikelmarktplatz mit Vorteilen für alle Käufer, Werbeartikellieferanten
und -Händler.
BVMW
IT-Sicherheit als Wettbewerbsvorteil
Datenschutz bleibt auch 2014 im Fokus des BVMW
Cyberattacken, Datenschutz und IT-Sicherheit sind Schlagwörter, die 2013 Internet-Nutzer aufgeschreckt haben. Die
Enthüllungen über die Arbeitsmethoden der NSA führten zu
einer längst überfälligen medialen Berichterstattung über die
technischen Möglichkeiten, Kommunikationsdaten zu speichern. Gezieltes Abhören und Spionieren ist mit entsprechendem Equipment und Speicherkapazitäten über virtuelle und
physische Grenzen hinweg problemlos möglich. Technische
Neuerungen bringen nicht nur Produktivitätssteigerungen und
Komfortgewinn, sondern beeinträchtigen die Privatsphäre
der Endanwender und bieten zusätzliche Einfallstore in die
Datenbestände von Unternehmen.
Foto: alphaspirit - Fotolia.com
Noch bevor das Thema die ungeahnt große mediale Aufmerksamkeit erlangte, hat der BVMW kleine und mittlere Unternehmen
für mehr IT-Sicherheit im unternehmerischen Alltag sensibilisiert.
Mitte 2012 wurde das Projekt [m]IT Sicherheit ins Leben gerufen
und bis Ende 2013 von der „Task Force IT-Sicherheit“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie mit dem Ziel
gefördert, deutschlandweit mittelständische Unternehmen für
die Notwendigkeit von IT-Sicherheit zu sensibilisieren.
Nicht zuletzt sind Informationstechnologien das Herzstück fast
jeden Unternehmens. IT-Sicherheit ist im Mittelstand überlebenswichtig. Allein 93 Prozent aller Unternehmen haben in der
Vergangenheit bereits Schäden durch IT-bezogene Sicherheitslücken erlitten, 20 Prozent haben bereits mindestens einen
Spionageangriff erlebt, davon sind 50 Prozent auf eigene Beschäftigte zurückzuführen. Gerade der innovative Mittelstand
ist eine beliebte Zielscheibe für Angriffe aus dem Netz. Unter-
nehmer sollten daher IT-Sicherheit als Wettbewerbsvorteil
begreifen und die Investitionen im Verhältnis zu möglichen
Schäden beurteilen.
Die große BVMW-Projektroadshow machte an insgesamt 18
Stationen in der ganzen Bundesrepublik Halt und erreichte mit
ihren Veranstaltungen über 2.000 Teilnehmer, die sich vor Ort
über IT-Sicherheit und Datenschutz informierten. Allein durch
die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit konnten über zwei
Millionen Leser auf das Thema IT-Sicherheit aufmerksam gemacht werden. Der BVMW ist zu einem gefragten Ansprechpartner für Medienvertreter geworden, wenn es darum geht, die
Problematik aus der Perspektive des Mittelstands darzustellen.
Der BVMW wird IT-Sicherheit auch 2014 im Fokus seiner Aktivitäten behalten. Viele der im Projekt [m]IT Sicherheit initiierten
Aktivitäten werden über das Projektende hinaus fortgesetzt.
Der Mittelstand ist mehr denn je Zielscheibe von Cyberangriffen
und Wirtschaftsspionage. Durch die zunehmende Abhängigkeit
von funktionierender IT steigen die finanziellen Verluste durch
IT-bedingte Ausfälle. IT-Sicherheit im Mittelstand ist daher
überlebenswichtig und ein Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit.
Alexandra Horn
BVMW, Leiterin Verbandskooperationen und Projekte
Max Kettner
BVMW
www.bvmw.de/it-sicherheit.html
Der Mittelstand. | 1 | 2014
79
BVMW
Veranstaltungs­
kalender
Eine Vielzahl erstklassiger Veranstaltungen wird in den kommenden Monaten vom BVMW auf Bundesebene und in den Regionen
vor Ort veranstaltet. Unternehmer und Unternehmerinnen sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, Netzwerke zu spannen,
sich einzubringen und sich unterhalten zu lassen. Eine Auswahl wichtiger Veranstaltungen ist nachfolgend aufgelistet.
BVMW-Jahresempfang
Dienstag, 11. Februar 2014, 18.00 Uhr
Maritim Hotel Berlin
Stauffenbergstraße 26, 10785 Berlin
Ministergespräch: Holger Stahlknecht (Innenminister)
Freitag, 14. März 2014, 09.00 Uhr
NH-Hotel
Olvenstedter Straße 2a, 39179 Barleben, OT Ebendorf
Neujahrsempfang BVMW HESSEN
Samstag, 15. Februar 2014, 18.00 Uhr
Hotel DOLCE, Bad Nauheim
Elvis-Presley-Platz 1, 61231 Bad Nauheim
Marketing-Kongress
Dienstag, 18. März 2014, 13.00 Uhr
Mövenpick Hotel Münster
Kardinal-von-Galen-Ring 65, 48149 Münster
Unternehmer um 6 – Pecha-Kucha-Nacht
Dienstag, 18. März 2014, 18.00 Uhr
DHL-Paketcenter
Am Sörgenlocher Weg 1, 55291 Saulheim
Veranstaltungskalender
Westdeutscher Vertriebstag
Mittwoch, 19. Februar 2014, 08.30 Uhr
bis Donnerstag, 20. Februar 2014, 16.50 Uhr
Hochschule Niederrhein
Webschulstraße 31, 41065 Mönchengladbach
1 Seite
Auftaktveranstaltung -Treffpunkt
Familienunternehmen- „Führung im Mittelstand“
Donnerstag, 27. Februar 2014, 17.00 Uhr
Rathaus Lichtenberg
Möllendorffstr. 6 , 10367 Berlin-Lichtenberg
Forum Mittelstand
Freitag, 28. Februar 2014, 14.00 Uhr
Forum Arbeitswelt 21, Eilenriedehalle B, HCC
Theodor-Heuss-Platz 1-3, 30175 Hannover
Bundesliga, 2. Liga – und was steckt dahinter?
Freitag, 28. Februar 2014, 18.00 Uhr
GETEC Arena
Berliner Chaussee 32, 39114 Magdeburg
… neue gesunde Männer braucht das Land!?
Donnerstag, 06. März 2014, 16.30 Uhr
BARMER GEK
Halberstädter Straße 15, 39112 Magdeburg
UnternehmerTAG Ulm
Donnerstag, 13. März 2014, 09.00 Uhr
Donauhalle Ulm
Eugen-Bolz-Straße 5, 89597 Munderkingen
80
Wirtschaftstag Landkreis Leipzig und Altenburger Land
Donnerstag, 20. März 2014, 09.00 Uhr
Sport- und Freizeitpark Tresenwald Machern
Gartenallee 8, 04827 Machern
Jahresempfang Stuttgart
Montag, 24. März 2014, 14.30 Uhr
Rathaus Stuttgart, Großer Sitzungssaal
Marktplatz 1, 70173 Stuttgart
BVMW Business-Dinner
Freitag, 28. März 2014, 18.00 Uhr
Le Val d’Or Restaurant in Johann Lafers Stromburg
Schlossberg 1, 55442 Stromberg
Bayrisches MittelstandsForum
Donnerstag, 03. April 2014, 17.00 Uhr
Veranstaltungsforum Fürstenfeld
Fürstenfeld 15, 82256 Fürstenfeldbruck
Weitere zahlreiche Veranstaltungen werden unter www.bvmw.de
angekündigt. In der Rubrik „Standorte“ können die Veranstaltungskalender
der jeweiligen Regionen abgerufen werden.
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Der Mittelstand.
im Wandel
Erstmals brachte der BVMW nach
dem Wirtschaftsmagazin „erfolgreich
selbständig“ im Jahr 2002 ein neues
Magazin mit dem Titel „Der Mittelstand.“ heraus. Es hatte zunächst nur
36 Seiten. Seither erscheint das bei
Unternehmern und Politikern beliebte
und viel gelesene Verbandsmagazin
alle zwei Monate. Mit der Zeit wurde
auch das Layout kontinuierlich weiterentwickelt – Schauen Sie selbst.
Mit der Ausgabe 6-2013 erschien
„Der Mittelstand.“ zum ersten Mal für
Smartphones und Tablets.
Der
Der Mittelstand.
Mittelstand. Ausgabe
Ausgabe 6/2013
6/2013
Themenschwerpunkt:
Mittelstand und Außenwirtschaft
Der Mittelstand. | 1 | 2014
81
BVMW
Findige Fachkräfte finden!
Neue Reihe „Meeting Mittelstand“ mit Monster.de, Dentons und ttp in Berlin
Peter Zierbock, Dr. Markus Diepold, Birgid Zoschnik und Henryk Vogel (v. li.)
beim „Meeting Mittelstand“ in Berlin.
Intelligente Suche und Interaktivität im Internet, das Webportal
Monster.de, erfolgreicher Partner des BVMW, vereint beides. Zu
welchem Zweck und mit welchem Ergebnis, das erfuhren Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Hauptstadtregion bei der
BVMW-Veranstaltung „Meeting Mittelstand“ im Herzen Berlins. 68 Millionen Stellengesuche im Monat
Vierzig Prozent der Unternehmen, so BVMW-Regionalgeschäftsführerin Birgid Zoschnik, finden derzeit nicht die benötigten Fachkräfte. In kleinen und mittleren Unternehmen waren 2013 knapp
zehn Prozent aller Stellen unbesetzt. Zwei Drittel der Jobsuchenden
setzen auf Internetstellenbörsen wie Monster.de oder Karrierenetzwerke wie Xing, und ein Drittel wendet sich den Webseiten
konkreter Unternehmen zu. Das Interesse an Stellenanzeigen in
Zeitungen nimmt ab. Der Direktor von Monster.de, Henryk Vogel,
erläuterte unter anderem den Nutzen aktueller Recruiting-Trends
für den Mittelstand, zum Beispiel der papierlosen Bewerbung.
Unternehmen als Marke
Wer im Wettbewerb mit den Großunternehmen die besseren Kandidaten gewinnen möchte, muss im Internet Profil zeigen. Employer
Mitarbeiterbindung
Die Kanzlei Dentons als Gastgeber des Abends verfügt als Fullservice-Agentur neben dem Arbeitsrecht ebenfalls über umfangreiche
Erfahrungen, Mitarbeiter durch Employer Branding zu gewinnen
und zu halten. Dabei können Themen wie Nachhaltigkeit im Unternehmen und soziales Engagement eine wichtige Rolle spielen.
Schließlich kann Mitarbeiterbindung auch über maßgeschneiderte
Vergütungsmodelle gefestigt werden.
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Peter Zierbock von der Firma
ttp kann das bestätigen. Angemessene Ausbildungs­vergütungen
und Stipendien bieten sich für potenzielle Mitarbeiter an. Fortbildungen und Zielvereinbarungen motivieren die gewonnenen
Fachkräfte. In den vergangenen Jahren hat sich zudem gezeigt,
dass Mitarbeiterbindung ein Thema ist, das nicht erst mit dem
Berufsleben beginnt.
Frühzeitig tragende Verbindungen knüpfen
Die JMS Junior Management School bietet in Abstimmung mit der
Industrie- und Handelskammer ein zwölfmonatiges Curriculum an,
bei dem eine direkte Förderung durch Unternehmen stattfindet.
Die jugendlichen Teilnehmer haben einen unmittelbaren Ansprechpartner und werden zu Botschaftern für ihr Unternehmen in ihren
eigenen sozialen Netzwerken. Für kleine und mittlere Unternehmen
wird das Pilotprojekt zudem gefördert.
Henry-Martin Klemt
BVMW-Pressesprecher Berlin-Brandenburg
Impressum
Der Mittelstand.
Unternehmermagazin des BVMW
Herausgeber
BVMW – Bundesverband
mittelständische Wirtschaft,
Unternehmerverband Deutschlands e. V.
Präsident Mario Ohoven
Mosse Palais, Leipziger Platz 15
10117 Berlin
www.bvmw.de
Redaktion
Tel.: 030 / 53 32 06-16
Fax: 030 / 53 32 06-50
[email protected]
82
Eberhard Vogt (Chefredakteur)
Rotger H. Kindermann (Korrespondent)
Judith Krause
Chiara Ohoven
Friederike Pfann
Titelbild: © studiom1 - 123rf.com
Verlag
mattheis. werbeagentur gmbh
Kastanienallee 4
10435 Berlin
Tel.: 030 / 34 80 633-0
Fax: 030 / 34 80 633-33
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www.mattheis-berlin.de
Layout und Gestaltung, Mediadaten,
Vermarktung v. Anzeigen & Beilagen
mattheis. werbeagentur gmbh
Tel.: 030 / 34 80 633-0
Fax: 030 / 34 80 633-33
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Rechnungsstelle
BVMW Servicegesellschaft mbH
Mosse Palais, Leipziger Platz 15
10117 Berlin
Tel.: 030 / 53 32 06-26
Fax: 030 / 53 32 06-50
[email protected]
Druckerei
Möller Druck und Verlag GmbH
Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde
Der Mittelstand. | 1 | 2014
Das Magazin „Der Mittelstand.” ist das
offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des
Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion
übernimmt keine Haftung für unverlangt
eingesandte Manuskripte, Fotos und
Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von
Unternehmen müssen nicht der Meinung
der Redaktion entsprechen. Nachdruck
und Verbreitung mit Angabe der Quelle
gestattet.
Druckauflage: 30.000
4/2013
Foto: Henry-Martin Klemt
Branding heißt das Schlüsselwort: das eigene Unternehmen zur
Marke machen, am besten mit Hilfe eigener Angestellten in ihrem
Umfeld, aber auch zielgruppengerecht in sozialen Netzwerken und
auf Internetportalen.
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Dell GmbH, Main Airport Center, Unterschweinstiege 10, 60549 Frankfurt am Main. Geschäftsführer: Doris Albiez, Barbara Wittmann, Jürgen Renz, Mark Möbius.
Vorsitzende des Aufsichtsrates: Benedikte Leroy. Eingetragen beim AG Frankfurt am Main unter HRB 75453, USt.-ID: DE 113 541 138, WEEE-Reg.-Nr.: DE 49515708.
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Dell GmbH. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Dell™, das Dell Logo, Dell Venue 8 Pro
und Dell Venue 11 Pro sind eingetragene Marken von Dell Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den USA und anderen Ländern. Ultrabook, Celeron,
Celeron Inside, Core Inside, Intel, Intel Logo, Intel Atom, Intel Atom Inside, Intel Core, Intel Inside, Intel Inside Logo, Intel vPro, Itanium, Itanium Inside, Pentium,
Pentium Inside, vPro Inside, Xeon, Xeon Phi, und Xeon Inside sind Marken der Intel Corporation in den USA und anderen Ländern. Microsoft®, Windows® und
Windows 8 sind eingetragene Marken oder Marken der Microsoft Corporation in den USA und/oder in anderen Ländern.
Pawel Kolasa, Carmania Hamburg
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