Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Wasserrallye (Station 4) Inhalt: Lernziele Hintergrundinformationen Regionale Gegebenheiten Vorbereitung Durchführung Aufgabe für die Gruppe Seite 1 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Animation Diese Station wird animiert durch eine Luftpost von Droppy, die die Kinder durch ein Band befestigt in einem Baum vorfinden. Lernziele der Aktivität Bedeutung des Flusswassers für unsere Trinkwassergewinnung verstehen Besondere Anpassungsfähigkeit von Entenvögeln und Aal an Fließgewässer verstehen Bedeutung von Gewässerschutz vertiefen Dauer Die Dauer der Exkursion kann zwischen 1 und 2 Stunden betragen. Wenn es Ihnen möglich ist den Rhein an der Insel Grafenwerth zu besuchen, steht Ihnen und Ihrer Gruppe neben den Aufgaben der Rallye eine Vielzahl an Freizeitaktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein Spielplatz und Grünanlagen laden zum Verweilen ein. Ort Die heutige Rallye-Station führt Sie mit Ihrer Gruppe an den Rhein. Die vorliegenden Unterlagen sind an den Gegebenheiten der Rheininsel Grafenwerth, nahe dem Standort der Bad Honnef Aktiengesellschaft orientiert. Es ist jedoch auch möglich, die Station an einem Standort des Rheinufers in Rhöndorf, Rheinbreitbach oder Unkel durchzuführen. Hintergrundinformationen Die Fische Allgemeine Kennzeichen Im Lauf Ihres Lebens haben sich Fische in ihrem Verhalten, ihrem Körperbau, ihren Ernährungsweisen und ihrer Vermehrung an ihren Lebensraum Wasser angepasst. Fische sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur ihrer Umgebung, dem Wasser bis zu einem gewissen Grad anpassen können. Das heißt jedoch nicht, dass Fische jegliche Wassertemperatur ertragen können. Bei besonders niedrigen Seite 2 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Wassertemperaturen begeben sich manche Fischarten in die Tiefen des Gewässers, unterbrechen die Nahrungsaufnahme und überleben in einer Art Starrezustand. Temperaturen über 25° Celsius können im Gegensatz dazu zum Beispiel für Forellen tödlich sein, weil sie dem Wasser nicht mehr genügend Sauerstoff zum Atmen entziehen können. Karpfen dagegen vertragen bis zu 35° Celsius Wassertemperatur. Aal Kennzeichen Der Aal ist ein schlangenförmiger Fisch. Je nach Alter kann er von 0,5 Metern bis 1,5 Metern lang und zwischen 4 kg bis 7 kg schwer werden. Sein schlangenförmiger Körper weist einen langen Flossensaum auf. Ernährung Kleinere Aale ernähren sich hauptsächlich von Würmern, kleinen Krebsen, Schnecken, Insektenlarven und Kleinkrebsen. Aale ab 40 cm Körperlänge wechseln zunehmend auf Fischnahrung. Ausgewachsene Aale zählt man zu den Raubfischen. Zu Ihrer Beute gehören Frösche, Molche, Jungfische und in seltenen Fällen auch junge Wasservögel. Fortpflanzung Der Aal ist ein Wanderfisch. Er legt bis zu 7000 Kilometern zurück, um das Sargassomeer zu erreichen und dort seine Eier abzulegen. Der Grund dafür liegt darin, dass die Fischbrut und die Jungfische für Ihre Entwicklung andere Bedingungen brauchen als die erwachsenen Fische. Der Aal ist neben der Flunder der einzig bei uns heimische Fisch, der im Meer laicht und im Süßwasser aufwächst. Danach beginnt die Wanderung der Fischlarven aus dem Sargassomeer im Westatlantik bis in den Rhein und andere europäische Flüsse, die ca. 2-3 Jahre dauert und sehr gefährlich ist, da der Mensch durch den Bau von Schleusen und Wasserkraftwerken lebensbedrohliche Hindernisse in die Flüsse gebaut hat. Die erfolgreich reisenden Tiere verweilen dann für eine Wachstumsphase von 5-15 Jahren im Fluss und begeben sich dann auf die Reise zum Meer. Erst auf diesem Weg entwickeln sie die Geschlechtsreife. Seite 3 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Karpfen Kennzeichen Der Karpfen erreicht eine Länge zwischen 40 und 80 cm, nur in seltenen Fällen über 1m hinweg. Sein Körper ist hochrückig. Er weist eine lange Rückenflosse und eine kurze Afterflosse auf. An der Oberlippe hat er 4 Bartfäden. Ernährung Karpfen ernähren sich vorwiegend von Pflanzen, weshalb man sie auch Pflanzenfresser nennt. Auf diese Weise stellen sie keine besondere Gefahr für Jungfische und kleiner Wasserlebewesen dar, weshalb sie auch Friedfische genannt werden. Zeitweise nehmen sie kleine Bodentiere als Nahrung zu sich. Fortpflanzung Der Karpfen bevorzugt langsam fließende Gewässer, weshalb er sich gerne in Seen, wie dem Himberger See aufhält, oder im Seitenarm des Flusses Rhein. Er bevorzugt Gewässer mit starkem Pflanzenbewuchs, da er seine Eier an Wasserpflanzen klebt. Das geschieht in der Zeit von Februar bis April. Von Mai bis Juni werden die Jungfische geboren, diese Zeit nennt man die Laichzeit. Die Entenvögel Kennzeichen Die Familie der Entenvögel ist die artenreichste aus der Ordnung der Gänsevögel. Zu dieser Gruppe gehören so bekannte Typen von Wasservögeln wie die Enten, Gänse und Schwäne. Es gibt ungefähr 150 unterschiedliche Arten. Alle Entenvögel sind an das Leben am und im Wasser gut angepasst. Ihr langer, breiter Körper gibt ihnen beim Schwimmen Auftrieb, die Füße sind mit Schwimmhäuten versehen und setzen weit hinten am Körper an. Dadurch wirkt der Gang an Land etwas ungeschickt, doch sind Entenvögel beim Laufen längst nicht so unbeholfen wie viele Seevögel. Der Hals ist oft auffällig lang – vor allem bei den Gänsen und Schwänen, aber auch bei einigen Enten. Die Größe der Entenvögel reicht von 30 cm (Zwergenten) bis 180 cm (Trompeterschwan), das Gewicht liegt zwischen 230 g und 22,5 kg. Seite 4 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Die Flügelspannweite eines Trompeterschwans kann 240 cm betragen. Das Gefieder ist sehr dicht und wird mit einer Flüssigkeit der gut entwickelten Bürzeldrüse regelmäßig eingeölt, um es wasserabweisend zu machen. Viele Entenvögel sind außerordentlich farbenfroh. Dies trifft in besonderem Maße auf die Enten zu, die oft ein Gefieder in leuchtenden Farben haben. Dazu sind die Entenmännchen oft prächtiger gefärbt, die Weibchen aber unscheinbar graubraun. Am Ende der Brutzeit durchlaufen Entenvögel eine Zeit der Mauser, bei der sie kurzzeitig flugunfähig werden und bei der sich Männchen mit dem sogenannten Schlichtkleid oft in der Färbung vorübergehend den Weibchen angleichen. Das Jugendgefieder ähnelt meistens dem Weibchengefieder. Entenvögel haben einen verhältnismäßig breiten Schnabel, dessen Ränder mit Lamellen versehen sind. Bei den Entenvögeln, die sich von Kleinstlebewesen ernähren, dienen die Lamellen als Filterapparat. Durch den halb offenen Schnabel wird Wasser eingesaugt, das dann durch die Lamellen hinaus gepresst wird. Der Oberschnabel hat eine verhornte Spitze. Er ist mit Tastsinneszellen dicht besetzt. Die Flügel der Entenvögel sind kurz und kräftig. Wegen des verhältnismäßig hohen Gewichtes der Vögel und der geringen Flügelfläche ist ein permanenter Flügelschlag erforderlich und es sind keine Gleitphasen möglich. Um sich in die Luft zu erheben, müssen vor allem die größeren Arten einige Meter auf der Wasseroberfläche laufen. Einmal in der Luft, können Entenvögel ausdauernd weite Strecken zurücklegen. Entenvögel schwimmen mit abwechselnden Schlägen der Füße. Auch tauchen können alle Entenvögel, obwohl sie diese Fähigkeit in sehr unterschiedlichem Maße nutzen. Manche tun es nur im Notfall, andere bei der täglichen Nahrungssuche. Entenvögel sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Antarktika verbreitet. Man findet unter den Entenvögeln sowohl tag- als auch nachtaktive Arten. Die meisten sind jedoch nicht festgelegt und vor allem in der Dämmerung aktiv. Oft schlafen Entenvögel auf dem Wasser, wobei sie den Kopf unter einen Flügel stecken. Einen großen Teil des Tages verbringen sie mit der Pflege des Gefieders. Ernährung Unter den Entenvögeln haben sich sehr unterschiedliche Ernährungstypen herausgebildet, so dass sich kaum etwas Gemeinsames sagen lässt. Die Schwimmenden gründeln, so nennt man die Nahrungsaufnahme der Enten, mit Hilfe ihrer Schnabellamellen im flachen Wasser. Den Seite 5 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Bodenschlamm suchen sie nach Wasserinsekten, Krebstieren und Pflanzenteilen ab. Der tägliche Nahrungsbedarf der Entenvögel beträgt etwa 10 % des Eigengewichts. Die Pflanzenfresser nehmen auch Sand und kleine Steine auf, um den Muskelmagen beim Zerkleinern der schwer verdaulichen Nahrung zu unterstützen Fortpflanzung Die meisten Entenvögel brüten nicht in Kolonien. Bei den meisten Enten suchen die Tiere in jeder Brutsaison einen neuen Partner. Für den Nestbau ist gewöhnlich das Weibchen zuständig. Selten ist das Nest mehr als eine Vertiefung im Boden, die mit Pflanzen ausgelegt wird. Ausgepolstert wird das Nest oft auch mit Daunenfedern der Brust, die sich das Weibchen hierfür ausrupft Es werden vier bis dreizehn Eier gelegt. Das Gewicht der Eier liegt zwischen 27 g (Zwergenten) und 345 g (Höckerschwan). Gebrütet wird für einen Zeitraum von 22 bis 40 Tagen. Bei Entenvögeln sind die Jungen sofort lauf- und schwimmfähig. Sie werden jedoch noch einige Wochen von den Elternvögeln begleitet. Bei den Entenvögeln, die alljährlich neue Paare bilden, übernimmt diese Aufgabe allein das Weibchen. Bei Arten die ihr Leben lang zusammen bleiben, sind beide Elternvögel für die Brutfürsorge zuständig. Die Rolle besteht vor allem darin, die Jungvögel zu Nahrungsgründen zu führen und sie zu bewachen. Schwäne transportieren die Jungen oft auf dem Rücken. Diese Brutfürsorge dauert in der Regel vier bis zehn Wochen, kann aber in manchen Fällen erheblich länger währen. Schwäne Kennzeichen Auch Schwäne gehören zu den Entenvögeln. Innerhalb dieser Familie werden sie den Gänsen zugerechnet. Schwäne stellen die größten aller Entenvögel. Das Gefieder der Schwäne ist entweder rein weiß oder zeigt eine Mischung aus schwarz und weiß, wobei weiße Varianten schwarze Flügelspitzen haben können. Schwäne unterscheiden sich von den Gänsen im engeren Sinn durch einen noch längeren Hals, der ihnen die Futtersuche im tieferen Wasser ermöglicht, und die Körpergröße, die sie zu den größten Wasservögeln macht. Ihre Flügelspannweite kann bis zu 240 cm betragen, ihr Gewicht 14,3 kg erreichen. Die Beine sind Seite 6 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser dagegen relativ kurz und weit hinten am Körper abgesetzt, so dass Schwäne an Land eher schwerfällig wirken. Ihr bevorzugter Lebensraum ist das Wasser. Ernährung Schwäne ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, die vom Gewässergrund geholt werden. Wenn sie an Land gehen, fressen Schwäne auch am Ufer wachsende Pflanzen. Daneben werden zu einem weit geringeren Anteil Wasserinsekten, kleine Fische genommen. Fortpflanzung Die meisten Schwäne sind Einzelgänger. Diejenigen die Paare bilden, binden sich häufig für das ganze Leben. Sie binden sich sehr stark an den gewohnten Standort, deshalb kann es bei Verletzung des Lebensraumes durch einen anderen Schwan zu einem gefährlichen Kampf kommen. Das Nest der Schwäne wird aus Wasserpflanzen, Gräsern und Zweigen errichtet und ist oft von beachtlicher Größe. Da ein Paar dasselbe Nest immer wieder nutzt, kann es sich von Jahr zu Jahr vergrößern. Gebrütet wird allein vom Weibchen, nur beim Trauerschwan beteiligt sich hieran auch das Männchen. Gelegt werden in der Regel vier bis sechs Eier, die etwa 40 Tage bebrütet werden. Die Jungen werden von beiden Partnern begleitet. Gelegentlich werden sie auf dem Rücken transportiert. Flügge gewordene Schwäne bleiben meist bis zur nächsten Fortpflanzungsperiode in einem Verband mit den Elternvögeln. Definition Fluss Ein Fluss ist ein großes oberirdisch fließendes Gewässer. Der Rhein Der wichtigste Fluss unserer Region ist der Rheiner ist eine der bedeutendsten Wasserstraßen Europas. Er hat eine Gesamtlänge von ungefähr 1320 km von der Quelle bis zur Mündung, davon sind 833 km für Schiffe befahrbar. Sein Name ist keltischen Ursprungs und bedeutet fließen bzw. großes fließendes Wasser. Die Römer nannten den Fluss Rhenus. Seit jener Zeit ist der Rhein eine bedeutende Wasser- und Handelsstraße Europas. Seine beiden Hauptquellflüsse entspringen im Westen des Kantons Graubünden in den Schweizer Alpen. Nach der Vereinigung fließt er in nördlicher Richtung zum Bodensee. Von Seite 7 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Stein am Rhein bis Basel nennt man diesen Fluss Hochrhein, bis Bingen Oberrhein, bis Bonn Mittelrhein und danach Niederrhein. Hinter der deutsch- niederländischen Grenze mündet der Rhein bei Hoek van Holland in die Nordsee. Sobald im Frühjahr und Sommer die Sonne im Gebirge scheint, schmelzen Schnee und Eis und das Schmelzwasser fließt in den Rhein. Auch aus Nebenflüssen erhält der Rhein stetig Wasser und Geröll. Zu Beginn unseres Jahrhunderts lebten im Rhein noch über 40 Standfischarten. Dazu gehörten Hecht, Zander, Barsch und Weißfisch. Wanderfische waren vor allem Lachse und Aale, die in großem Maße gefangen wurden. Seitdem man begann das Flussbett auszubaggern und die Fahrrinne für die Schifffahrt zu vertiefen, ging der Fischbestand immer mehr zurück. In den Zeiten um 1950, in denen sich neue Firmen und Fabriken am Ufer des Rheines ansiedelten, wurde das Wasser mehr und mehr durch Abfälle verschmutzt. Zahlreiche Fischarten wie Lachs, Maifisch, Maiforelle, Flunder und Fluss-Neunauge starben. Seit 1970 bauten die Städte und Fabriken immer mehr Klärwerke, in denen das Abwasser vor der Einleitung in den Fluss gefiltert und gereinigt wird. Nach und nach tauchten bereits ausgestorbene Fischarten wie Forelle, Neunauge und Flunder wieder auf. Seit 1990 wird auch der Lachsbestand wieder größer und die Wasserqualität ist sehr gut. Freizeitangler angeln wieder am Rhein, nur Berufsfischer wie damals auf dem Aalkutter Aranka (siehe Insel Grafenwerth) gibt es heute hier nicht mehr. Uferfiltrat Als Uferfiltrat wird Wasser bezeichnet, das aus Brunnen in unmittelbarer Nähe von Flüssen oder Seen gewonnen wird. Weitere Verfahren der Wasseraufbereitung vor einer Weiterleitung in die Versorgungsnetze sind notwendig. Das Bad Honnefer Trinkwasser besteht aus einem Gemisch aus Uferfiltrat und Grundwasser des Trinkwasserschutzgebietes Bad Honnef. Dazu wird das Rheinwasser am Flussufer durch eine erste Kies- Sandfiltration vorgereinigt, durch Brunnenpumpen ins Wasserwerk befördert und durchläuft dann im Wasserwerk die Stationen der Entsäuerung, der Aktivkohlefiltration und Schutzchlorung. Regelmäßige Prüfungen des Trinkwassers in Laboren des Hygieneinstitutes Bonn geben Aufschluss über die besondere Qualität des Bad Honnefer Trinkwassers. Seite 8 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Der Wasserkreislauf 1. Wenn die Sonne scheint, erwärmen ihre Strahlen die Oberfläche des Rheinwassers. Einzelne Wassertropfen lösen sich aus der Wassermenge und steigen als winzige Dampftröpfchen mit der Luft auf. Diese Verwandlung der Wassertropfen nennt man Verdunstung. 2. Beim Aufsteigen kühlt sich nun die warme Luft mit den Dampftröpfchen wieder ab. Aus den Dampftröpfchen werden wieder Wassertropfen, die gemeinsam Wolken bilden. 3. Der Wind treibt die Wolken zu starken Wolkenhaufen zusammen und fegt sie über das Rheintal. 4. Ein Teil der Wolken staut am Drachenfels. Die Wassertropfen rücken enger zusammen, kühlen wieder ab und werden schwerer. Schließlich regnen die Wassertropfen, je nachdem aus welcher Richtung der Wind weht zum Beispiel über Bad Honnef / Rhöndorf oder Königswinter / Bonn ab und der Kreislauf des Wassers kann von vorne beginnen. Regionale Gegebenheiten Der gesamte Flussbereich von Rhöndorf bis Rheinbreibach unterliegt im Rahmen der Wasserschutzzone I besonderen Gewässerschutzbestimmungen, damit das hier entnommene und der Trinkwasseraufbereitung zugeführte Uferfiltrat nicht verunreinigt wird. Über die Einhaltung der Schutzbestimmungen wacht die Wasserbehörde. Auf diese Weise soll die Verunreinigung des Wassers durch chemische Beeinträchtigungen und den Einfluss menschlicher und industrieller Tätigkeiten verhindert werden. Das trägt dazu bei, dass das Rheinwasser hier und heute wieder eine gute Qualität aufweist, was sich auch daran zeigt, dass es heute wieder vielen unterschiedlichen Fischarten Lebensraum bietet. Auch die Bürger der Region profitieren von diesen Schutzmaßnahmen, denn an diesen Standorten bleiben wir frei von Umweltbelastungen chemischer Industriezweige. Wir können die ufernahe Landschaft des Rheins zu Zwecken der Naherholung wunderbar nutzen. Deshalb eignet sich das Gelände der Rheininsel Grafenwerth im Besonderen als natürlicher Lernort für die Vorschulkinder in Betreuungseinrichtungen. Direkt an der S-Bahn-Haltestelle des Seite 9 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Telekomexpress Linie 66 und dem Busbahnhof der RVK finden sie unter der Rheinbrücke Zugang zum Rheinarm, an dem sich Enten und Schwäne aufhalten. Hier liegt auch der alte Aalkutter Aranka vor Anker, mit dem in der Vergangenheit Aale gefangen wurden. Aale und Karpfen nutzen heute wieder diesen Lebensraum. Angeln dürfen hier jedoch nur noch Hobbyangler mit Angelschein. Gleich hinter der Brücke befindet sich linker Hand ein öffentlicher Spielplatz, rechter Hand gelangen Sie, vorbei am Rheincafe, zur Inselspitze. Hier können die Kinder die sandige Bodenbeschaffenheit des Uferbereiches sehen und erforschen. Hier finden sich Flussmuscheln der Gewässergüteklasse 2, vom Wasser rund gewaschene Rheinkieselsteine und leider immer wieder genügend naturferne Gegenstände, die Menschen unbedacht zurücklassen. Bei gutem Wetter ermöglicht ein Spaziergang entgegengesetzt zur Strömung des Flusses im Zeitraum von 15 Minuten die Begehung der entgegengesetzten Inselspitze. Hier können Kies und Sand zum Bau eines eigenen Wasserfilters oder zur Erstellung von Bastel- und Malarbeiten gesammelt werden, können Schiffe und eventuell kleine Fische beobachtet werden. Die naturnahe und abwechslungsreich bepflanzte Uferanlage ermöglicht Vögeln, Insekten und Schmetterlingen einen Lebensraum. Hier befinden Sie sich, im Bereich der Rheinfähre Bad Honnef / Rolandseck, ganz nahe dem Trinkwasserschutzgebiet und dem direkten Standort der Bad Honnef AG mit Ihrem Verwaltungsgebäude und dem Wasserwerk. Leider ist es aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich das Wasserwerk der Bad Honnef AG mit der Kindergruppe zu besuchen. Die Möglichkeit besteht aber in naher Zukunft bei der Bearbeitung des Themas Trinkwasser im Rahmen des Sachfachunterrichtes von Grundschulen. In Teilen des Rheinuferbereiches wird Uferfiltrat zusammen mit Grundwasser aus dem Wasserschutzgebiet der Region Rheinbreitbach durch Brunnenrohre gefördert und im Wasserwerk unterschiedlicher Verfahren der Trinkwasseraufbereitung unterzogen. Hier befinden sich mehrere Hinweisschilder in der Landschaft mit der Aufschrift Trinkwasserschutzgebiet und Wasserschutzgebiet, auf die man die Kinder aufmerksam machen kann. Vielleicht entdecken Sie die Hinweisschilder in anderen Wasserschutzgebieten wieder und vertiefen nachhaltig die Bedeutung des Gewässerschutzes. Seite 10 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Vorbereitung Material Luftpost von Droppy. Eimer oder kleineres Behältnis, um einige „Schätze“ wie Sand, Steine und Muscheln zu sammeln. Materialerstellung Keine Materialerstellung notwendig. Es empfiehlt sich nur eine Schnur an der Luftpost von Droppy zu befestigen, um sie in einen Busch oder Baum zu hängen. Die Ausdrucke über die am Rhein lebenden Fische und Entenvögel können einfoliert werden, um sie mit an den Lernort zu nehmen. Ausdrucke Luftpost von Droppy Ausdrucke der Hintergrundinformationen Vorgehensweise Planung Je nach Standort Ihrer Einrichtung planen Sie bitte die Fahrzeit ein, um das Gelände der Rheininsel Grafenwerth Bad Honnef zu erreichen, oder wählen Sie einen geeigneten Platz am örtlichen Rheinufer, an dem Sie mit der Gruppe ans Rheinufer gelangen können, um Enten und /oder Schwäne zu sehen, Sand, Steine und Flussmuscheln zu finden, die Wasserströmung zu beobachten und die Bestandteile der Uferfiltration, bestehend aus Sand und Kies zu demonstrieren.. Nutzen Sie die Wettervorhersage, um einen möglichst schönen Tag für die Gruppenexkursion auszuwählen und genießen Sie den Erholungswert der Flusslandschaft. Seite 11 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser Anfahrt Zur Rheininsel Grafenwerth gelangen Sie mit der S-Bahn-Linie 66 direkt von Rhöndorf aus, oder mit den Linienbussen der RVK aus Richtung Aegidienberg, Rheinbreitbach und Unkel. Wenn Sie die Deutsche Bahn als Verkehrsmittel bevorzugen, so führt Sie der Weg vom DBBahnhof Bad Honnef aus über das Bad Honnefer Kreuz. Hier oben befindet sich eine Ampelanlage zur sicheren Straßenüberquerung. Folgen Sie der zentralen Beschilderung zur Rheininsel Grafenwerth. Durchführung Führen Sie Ihre Gruppe vom Seitenarm des Rheins bis an die Inselspitzen, um die Fragen, die in der Post von Droppy an die Kinder gestellt wurden mit Ihnen zu beantworten und Naturerlebnisse zu erklären, sowie Gegebenheiten zu erforschen. Führen Sie wenn möglich einen Wassereimer mit, um Anschauungsmaterial zu sammeln, oder Experimente in der Einrichtung nachzuvollziehen. Die Rheinlandschaft bietet Ihnen und Ihrer Gruppe den geeigneten Naturraum, um viele lehrreiche Entdeckungen zu machen. Aufgabe für die Gruppe Die Aufgabe für die Kinder lautet heute, herauszufinden welcher schlangenförmige Fisch im Rhein lebt und warum Entenkinder sofort schwimmen und tauchen lernen. Sie sollen auf Uferfiltrat aufmerksam gemacht werden und sehen, wo ein großer Teil unseres Trinkwassers herkommt, damit sie ein Verständnis dafür erlangen, dass Fluss Wasser vor Verunreinigung geschützt werden soll. Vor Ort Sie haben bei Ankunft am Bus- und S- Bahnhof Bad Honnef die Möglichkeit nach wenigen Metern, direkt unter der Brücke am Seitenarm des Flusses mit den Kindern Enten zu beobachten. Da die Tiere an dieser Stelle gewohnt sind gefüttert zu werden, sind die Tiere sehr zutraulich. Machen Sie die Kinder auf Charakteristika der Wasservögel aufmerksam, die Sie den Informationen über Entenvögel entnehmen. Erinnern Sie die Kinder an die Luftpost von Droppy und überlegen Sie gemeinsam, warum sich die Enten im Seitenarmbereich Seite 12 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser aufhalten. Weisen Sie die Kinder auf die Bedeutung von natürlichen Seitenarmen der Flüsse hin, in denen Fische und Wasservögel sich gefahrlos aufhalten und entwickeln können, da hier die Strömung des Gewässers weniger stark, der natürliche Pflanzenwuchs gegeben und kein Durchfahrverkehr für Schiffe der Wasserstraße erlaubt ist. Hier wird Ihnen und Ihrer Kindergruppe auch der Blick auf den historischen Aalkutter Aranka freigegeben, mit dem in der Vergangenheit Aale gefangen wurden. Erzählen Sie den Kindern von dem schlangenförmigen Wanderfisch und seinem abenteuerlichen Leben. Weisen Sie auf die Verantwortung der Menschen für die Natur hin und sensibilisieren Sie die Kinder auf diese Weise für den Gewässerschutz. Finden Sie den Weg zum Inselgelände der Rheininsel Grafenwerth, indem Sie die Fußgängerbrücke benutzen. Von Aussichtsbuchten der Brücke aus bietet sich ein herrliches Rheinpanorama mit Blick auf den Fluss, den Drachenfels und die aktuelle Wetterlage (Sonne / Himmel / Bewölkung). Nutzen Sie zur Erklärung des natürlichen Wasserkreislaufes die Erläuterungen zum Wasserkreislauf. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, nutzen Sie den öffentlichen Spielplatz der Rheininsel Grafenwerth, um mit Ihrer Gruppe zu verweilen und den Kindern freies Spiel zu ermöglichen. Ansonsten bietet sich der Weg zur Inselspitze , rechts hinter dem Rheincafe an, um die Exkursion fortzuführender sandige Boden hier lässt bei gutem Wetter Urlaubsstimmung aufkommen. Es besteht die Möglichkeit recht nahe ans Wasser zu gelangen. Die Strömung des Wassers ist hier deutlich stärker. Da hier der Rhein als Wasserstraße genutzt wird, ist auch der Wellengang stärker. Hier finden sich Flussmuscheln, vom Wasser rund gewaschene Kiesel und genügend Sand, um eventuell zu Experimentierzwecken oder für Wasserkunstwerke und Bastelarbeiten einige Utensilien zu sammeln. Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung der Kinder indem Sie sich Zeit nehmen, die Gegebenheiten und Materialien im Flussuferbereich zu erforschen. Lassen Sie die Kinder trockenen Sand fühlen und durch die Finger rieseln. Vergleichen Sie die Beobachtung mit nassem Sand. Wasser und Sand verbinden sich, das Gewicht nimmt zu, nasser Sand lässt sich schlecht von den Händen lösen. Vergleichen Sie Sand und Steine mit den Kindern. Sand hat eine feinere Struktur und lässt sich vom Wasser leichter bewegen als Steine. Erleben Sie die Fließkraft des Wassers, indem sie beobachten, wie weit die Wellenbewegungen das Inselufer Seite 13 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser durchnässt. Sicher fallen Ihnen selbst noch interessante Beobachtungsmöglichkeiten ein. Damit sich die Kinder nachhaltig an Ihre Lernerfahrungen erinnern, sollten Sie von den Römern erzählen, die in vergangenen Zeiten am Rheinufer Handel getrieben haben. Manche der heute hier auffindbaren Kieselsteine stammen noch aus der Römerzeit. Viele große Steine, die zur Uferbefestigung benutzt werden, wurden früher in Steinbrüchen am Drachenfels von Hand geschlagen. Ein selbst gesuchter, weißer Rheinkiesel als „Glücksstein“ vom Rhein kann Kindern das Gefühl von Kraft und Stärke geben und ihre Fantasie- und Entdeckerfreude anregen. Nutzen Sie die Möglichkeit den Kindern die Uferfiltration vor Ort zu erklären, indem Sie sich am Rheinufer entlang der Schiffsanlegestellen in Richtung Autofähre bewegen. In dieser Gegend wird Uferfiltrat durch Brunnen des Wasserwerkes der BHAG ins Wasserwerk gepumpt, um dort die Stufen der Trinkwasseraufbereitung zu durchlaufen. Der Standort des Wasserwerkes befindet sich in der Lohfelder Straße 102, in 53604 Bad Honnef. Wenn es Ihnen möglich ist Gegenstände zu entdecken, die nicht in den Uferbereich gehören, dann lassen sie die Kinder diese Gegenstände benennen, jedoch aus Hygienegründen nicht aufsammeln. Sie können auch das alte Kinderspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ beginnen, um die Kinder auf Zivilisationsmüll aufmerksam zu machen und an den Gewässerschutz zu erinnern, da der Flussbereich im Wasserschutzgebiet liegt. Lassen Sie den Kindern genügend Zeit um Flussmuscheln für Kunstwerke zu sammeln. Spielen sie ruhig „Steine Weitwurf“ oder wieder einige Kimspiele mit Materialien aus dem Uferbereich. Hier eignen sich Muscheln, Steine und Pflanzen im Besonderen, im Herbst auch Baumfrüchte wie Eicheln und Kastanien. Nachdem die Kinder so viele wichtige Erkenntnisse über das Leben im Fluss, die Trinkwassergewinnung und den Gewässerschutz erlangt haben, können Sie die Kinder auf dem Heimweg eventuell auf Schilder „Trinkwasserschutzgebiet“ oder „ Wasserschutzgebiet“ in der Nähe der Rheinfähre aufmerksam machen. Aber auf jeden Fall auf Hydrantenschilder. Hydranten ermöglichen den Mitarbeitern der Bad Honnef AG und der Feuerwehr den Zugang zu den unterirdisch verlaufenden Wasserleitungen. Jetzt, da Sie mit der Gruppe in der Nähe des Rheins und des Wasserwerkes der Bad Honnef AG waren, werden die Kinder verstehen, dass Kilometer lange unterirdische Rohrleitungsnetze notwendig sind, um das Trinkwasser in Seite 14 Bad Honnefer Energie- und Umweltlexikon Unser Wasser unsere Wohnhäuser und Betreuungseinrichtungen zu transportieren. Auch in der Nähe Ihrer Betreuungseinrichtung gibt es Unterflurhydranten. Sie sind in die Straße eingelassen und mit der Bezeichnung Hydrant gekennzeichnet. Der Abstand vom Gebäude bis zum Hydranten darf zur Sicherheit der Kinder140 Meter nicht überschreiten. An diesen Abstandsmaßen ist die Schlauchlänge der Löschfahrzeuge der Feuerwehr orientiert. Viel Spaß bei der Durchführung der nächsten Station wünscht Ihnen Ihr Serviceteam der Marketingabteilung der Bad Honnef AG! Seite 15