UNSER BU ZEITSCHEIFT 14..JÄHR DER ZEPTEMBER ÄLTEREN 1925 SCHEIDING lM BD.1. NR. 9 J . . Die Bedeutung im Musik Das Seite . . . . . Volkolied geistliche . . . . . . . . -zx7 . . . . . . . . . · . . . . . zzo . . . . · . zzs . . . . . 337 . . . . . . . . . . . Bünden den . . . . . . . . . . 337 zze . (Jörg Erb) Weiterbildung (Jörg Erb) musikalischen zur . Sensel) und Tonika-Do Zeitschriften . . sührerin und Singen und Spielen (Walther Gruppe Heinrich Arneth) und ihre Anwendung in Lied . . . Heidelberg) . . sürsührer Vom . . . . . . . . . Geist (Oekar Ehr-hard, (Jökg Erb) neuen . . . . . sraedrich, Haynaw z« Jugendbewegung im kirchlich-musikalischen der (Jörg Erh) Leben alt h n Martin-Luther-Vero Bund und Lied (-5ermann . 243 . 244 Aus-sprach Volkolied Buch Die und Volksgesang (Jörg und Bild und Ecke . . . Jugendwoche . . Anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . die . . . Konten« Unsere Bundeokanzlei bei Sollstedt . . . . in . . Erb) . . Einführung zur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zie« für die Berlin Nr. in Wülfingero Frankfurt für die und crfurt Nr. Leipzig Westerburg: Weiterban 40 BDJ.-Wefterbnrg, wald) de zo 333 ZDDWeiterbnrg-Berwnltnng, Thiiringer 247 . der »Treue«-Buchhandlung:"« und das »Trene«-Vnchhnndlnng, Willflngerodessollstedt. 308 240 248 Geschäftsstelle Wittsinges Jngendnerekne, Deutscher rede-Sollftedt, k. . . . lautet- Bnnd Nr. . . . . o Geschäftsstelle und . . · . . . Volkebildunggarbeit Z. Umfchlagseite Wettgeineinfchnft, a. M. Nr. Westerbnrg (Wester- 30840 »Unser Zeitschrift Frankfurt a.M. — Verlag-anstatt n. Bund«: Druckerek Samt-H» Sinn- 3933. Jörg Erb, Haolach i. K. (Baden), Gerhard Lan gmaachszamburg 30,Adolphobrücke7, in VerVonndorf, Hamburg, Jakobikirchbindung mit Gotthold bof ed, Dr. Wilhelm Stühlin, Nürnberg. An St. Lorenz. Druck und Verlag: Thüringer Verlagoanstalt u. Druckerei G.m.b. H» Jena. Postschectkonto: Thüringer Verlags- Schriftleitung: anstalt und Vruckerei G. m. b. H» Jena, stfurt Nr. Besiellnngbeideepostvieeieliähe1.1.sow. weh In er Kund desVlllldecDelllflllelelllclldvekellle silkekellvlklll »I4«Jahr September Postversand: Jena. — 3925 Preis Nr. Scheiding des Blattes Mk. 9 o.Zo. sieh die musik erkjest, ein himmlisch Gut genommen, ihr erster Ursprung ist von dem Himmel hergekommen, weil die lieben Engelejn selber musikanten seint)mqktin er hat denn Bund euttw und Lied. Herinann sraedrich. kann der Unser Volk Der sluch des Geldes nicht mehr singen! der der sluch der Diesseitigleit sluch irdischer Lüste und Wonnen Fluch Tausender gegen Jenseitsglauben und Ewigkeitsleben hat unserem Volk den einst liederreichen Mund verschlossen. Wo Menschen in die Enge des Dsiesseits geraten sind und sich den Blick in Ewigkeitsweiten verbaut haben, wie soll da in solcher Enge Herz und Brust, Seele und Leib sich weiten zu einem Lied, zu einem jubelnden Lied, zu einem uns befreienden, zukünftsfrohen, gotterfüllten Sang! Und wir im Bund sind Glieder dieses teil an dem GesamtVolkes, das nicht mehr singen kann. Wir nehmen damit an dem in das wir nicht nur Gesamtverhängnis unseres Volkes, schicksal, in das wir uns hineinweselber je länger je mehr hineingeboren sind, sondern man in dem wohlsühlen und bei dem mitmachen, was wir uns stricken, wenn verdient. und Barbarei doch eher den Namen heutzutage »Singen« nennt Darum auch ein Urteil über unseren Bund müssen wir uns gefallen lassen, ein Urteil, das jedem anderen Kreis in unserem Volk genau so gilt wie unsereml Bund. Wenn ich in Halle sich aber hier an dieser Stelle schreibe, und wenn ein paar willen Worte gesagt habe, so ist das um unseres Bundes geschehen ich mich in (und dabei schließeich mich und uns Schlesier alle, mit denen — — Halle ein-z Unser als wenn würde ·) Uls wußte, ein). — Und das Urteil über unseren Bund muß lauten: Bund Das kann ist ein milderes Urteil, singen! noch nicht man singen. Das genötigt wäre zu sagen: er kann nicht mehr Zweck gewußt hätten, nicht vom voraussetzem daß wir schon etwas Zstimraiger Kanon von Walther Hensel inc letzten Finkenstelner 337 iiederbuch. des Singens. Aber soweit sind wir noch Sinn Singens, sondern vom und Sinn zu ahnen Erst Einzelne beginnen etwas zu spüren vom alles Singens und Musizierens. Mancher trägt ein Wissen um der Musik mit als verborgenen Sinn sich herum und möchte schwere Verantwortung Kunde er früher als andere geahnt, gespürt, gewußt geben von dem, was als etwas Wesentliche Wesentliches und Entscheidendes, vielleicht als das und das so. iJch bekenne Entscheidende. Das geht doch auf allen Gebieten für mich dankbar, daß ich auf dem Gebiete der Musik und des Singens mit Menschen in Berührung gekommen bin, die ein Wissen um des Singens und in sich getragen ihrer Zeit weit voraus Spielens verborgenen Sinn haben und mir Wege wiesen, die ich vorher nicht sah, und mir Zweckvolles Aus der wandelten. und in Sinnvolles Verantwortung heraus, Brüder vor einem Vorhang stehen zu sehen, vor dem ich auch Schwestern im Bund dem man einmal nicht stehen zu bleiben braucht, ohne hinter stand, aber vor er das zu kommen, was verbirgt, habe ich in Halle am Singen des Bundes können Wir Kritik noch nicht wissen wohl geübt: Wir singen! den Zweck des Singens; um er ist als Marschgesang die beste und schnellste um den Art eine Gruppe von einem zu befördern. Aber Fleck zum anderen es des Sinn wir als Aeltere fertig Singens wissen wir nichts, wenn brachten, nach Schluß unserer Pfingstfeier in der Moritzburg (es ist überhaupt die Frage, wann eine seier zu Ende ist) im Angesichte der Kapelle, in der wir vom Wehen des Pfingstgeistes sangen und spürten (oder bildeten wir uns das alles fromme Täuschung) loszuziehen mit dem neu bloß ein, und war des nicht. — — die Landsknecht’ ziehn im Landsknechtslied: erfundenen »Trum, trum nun einmal herum«. Wenn gesungen werden mußte, hätte sich wohl auch ein Einzelfall anderes das nur etwas finden lassen. Wenn wäre, würde ich mir es die Aber nichts sag-en. scheint bezeichnend für Gesamtlage unseres Bundes zu sein, die die Lage unseres Volkes «"ist.(Vergleiche auch das Abendsingen in Halle.) Uns fehlt noch »der richtige Geschmack«, der einem eben doch darin nicht schmeckt, und zurückweist, was besteht, daß man auch Unterschiede zu machen weiß nach Ort und Zeiten. Den rührseligen Brei mögen wir nicht. Es gibt englischer und amerikanischer frommer Sektenlieder aber noch manchen zähen Kleister, der einem Jungen, und manche süße Speise, die einem Mädel Und zuwider sein müßte. Wir müssen eben singen lernen. dann nicht mehr und nicht weniger, als sich einen singen lernen bedeutet nicht in die Lange, sondern in die Maßstab erwerben, mit dem man mißt im Tiefe; oder sage ich in die Höhe? Hier liegen Aufgaben der Aelteren Bund, die viele noch nicht sehen. Wir sollten planvoll Aeltere, singende sührer, Jungführer, Jungen und Mädel auf Singewochen schicken; dabei ist bei der und Auswahl zu sangesverständig weniger auf das musikverständig Denn weder und der sangesfreudig. achten, als auf das musikfreudig mit dem Verstand ergriffen; der Musik noch der Sinn des Singens wird Sinn sondern gerade jener Sinn ergreift uns, kommt über uns als eine große geschenkte Freude. Wer schon einmal auf Singwochen mitgearbeitet, mitgelebt und miterlebt hat, der vergißt nicht, wie bitter ernst hier um die Erneuerungs dem unseres Volkes aus innersten Sinn des Liedes und der Musik heraus wird. verbunden gerungen Singen heißt: sich als Gemeinde fühlen mit anderen und und Gemeinsamkeit herausdiese zuWo Gemeinde lassen. sammenklingen singt, ist immer Harmonie. — Land — zxs — Nicht immer hapemz ich Halt un die meine äußere Harmonie der Töne, an der kann es vielleicht sehrdie innere innere gemeinsame Harmonie, die eine Da ist Gemeinde, wo Menschen im Innersten sich gehalten Gottes Hand und sich geborgen wissen unter Hand. Da darum Menschen zusammen vor Gott stehen und g bedeutet. wissen von Gottes ist»Gemeinde, wo Wlffenz Und da singt sonst)- Gemeinde oder, (und kein Chor oder Ouartett wo aus diesem innersten Menschen handeln gemeinsam ja handeln mit ihren unser »Ich« singt, und wo sich viele »Ich« bünden bundm lassen, da singt Gemeinde; da singt Bund, der zur Gemeinde geworden. Unser Ziel müssen Singgemeinden sein. Und mein geistiges Auge schaut Gruppen in unserem Bund, die nicht nur in einem kleinen Teil, sondern als ganze Aber Gruppe Singgemeinde werden können, wenn sie wollen. wollen oder tun« und muß man! und das bedeutet: »Arbeiten Buße sund wie es in unserem schlesischen ,,Ostland« »Arbeiten Umkehren«, einmal uns ist für und hieß: ,,Singen Gottesdienstz Singwird uns gemeinde für zur singenden Gemeinschaft die einem die dem derer, Höchsten dienen. nein, Höchsten Das gilt für alle Lieder, die wir singen. Ein »frommes« Lied ist ·unfromm, es wenn einer mit Seele singt. Und ein »weltliches«, manchmal unwahrer nach dem Urteil anderer »sehr weltliches« Lied ist fromm, weil es aus einem wollen und wir können alles wahren Inneren kommt. Wir ganz singen; aber wir müssen fähig sein, alles zu singen: als vor Gott. Es bleibt uns nichts anderes übrig: wir so Vielweisen müssen wieder in diie Schule gehen; wir müssen lernen. Wir müssen wieder lernen Wege zu gehen, die auf die Höhen des Lebens führen, wo und Erdenschwere nicht Erdendürre mehr auf uns lasten. Wir müssen wieder lernen, die Berge der Gottesstadt zU suchen, in der die Brunnen quellen, die sich als Ewigkeitsstrom durch der Menschenseelen ergießen. Solche Stunden Feier sind dann nicht nur geLieder weihte Augenblicke, in denen geboren, sondern auch wiedergeboren die werden, wo die Freude der Gottesnähe und der Christusgemeinschaft uns Lippen öffnet. Neue Zeit will neue Menschen! Neue Zeit will neue Liederl weil Die alten Lieder sind verbraucht, Seele sie von Menschen mit alternder mutlos und die alten kraftlos. Neue Menschen werden gesungen wurden, Liedern. Neue Menschen müssen das Lied Weisen erklingen lassen zu neuen im deutschen Volk vorsingen. von Gottes Das der Macht Hohelied des der Gewalt Neue Glaubens! Menschen müssen das Lied· von Jesu,l in unseren Seelen der Das Liebe! Neue Hohelied vorsingen im das von der der der Lied Welt und Zeit Menschen müssen Erneuerung der Das Solche heiligen Geist vorsingen Hoffnsungl Hohelied Lieder Zeiten heraufführen helfen. müssen brausen und tauschen und neue er Gott der in die neuen ihm will, daß Zeiten ist’s, furchtbaren Wehen gibt; aus der neuen Zeit von Menschen sein Lied gesungen wird, daß wir heute wir im durch ihn leben und an einer dürfen. Alles, was Zukunft bauen und mit dem Bund Bund es erleben und wie wir erleben, soll in uns Lied werden sund als unseren Lippen, nein, aus »Lied« in unseren Liedern von und Tat unseren Seelen erklingen. Was wir selber sind mit Gedanke, Wort soll ein fleischgewordenes Lied des Allmächtigen sein, sein Lied der Welt wer, Wußs W»!ffen was heraus — Denn Stmmjbändekm Und — — — — zu künden. 339 Breslau Wilhelm schreibt mir: Gottschick aus »Silesia Cantat«, so hat dem dies Lob möchten uns früher von Ostland gerühmt. Wir gerne es verdienen; aber viel wichtiger ist es, wenn hieße: ,,«BDJ. Cantat«, unser kann singen, denn er »singt«. Es geht um Bund das Gesicht unseres Bundes. die mit der er uns Wer Klarheit, Wilhelm Stählin dankt für diese Forderung« auf religiösem Gebiete stellte, kann nicht anders, als sie auf das musikalische man Gebiet anwenden.« das nicht nur »Nein« aus diesen Zeilen; aus dem Nein Hört bitte darum können wir nicht leben. Hört das ,,Ja«, die Liebe zum Bund, der auch auf der dem Gebiete muß, im Gehorsam gegen den Ruf, Musik echt werden Leben Deine Liebe in an der ist. »Laß mein ihn ergangen sich die wie wären ihre Musik«-, sagt Tagore. Was Harfe tragen das wären das für Lieder! Brüder und Schwestern im für Menschen; was uns erkennenl An unseren Liedern Bund! soll man Die Bedeutung der Jugendbewegung kirchlich-musikalischenLeben. im Jörg Erb. Vorbemerkung: Der nachstehende Aufsatz und auch der vom geistlichen Volkslied sind Vorträge, die ich im ,,Kirchenmusikalischen Ausschuß« unserer etwa Landeskirche gehalten habe. Er besteht aus to Köpfen und sucht der das Landeskirche zu fördern. musikalische Leben innerhalb Präsident und Prälat nehmen regelmäßig an den Sitzungen teil. Hat der Ausschuß beratende natürlich nur Bedeutung, so will ichs doch nicht unterschätzen, Leben in der Jugendbewegung daß man hier auf das neue sieht und hofft, den mit daß ichs mit dars. Ich glaube, gegebenen Kräften vertreten Seite wiewohl daß die Worte, sie nach einer anderen gesprochen sind, dem Bund doch was sagen können. Und sie seien vor allem ein praktischer Beitrag aus der Frage: »Wir und die Kirche«. Daß man die beiden Aufsätze auch von dieser Seite J. werte, darum möchte ich bitten. Wenn Sinn Leben der Bedeutung der Jugendbewegung im kirchlich-musikalischen hie-: von die Rede sein soll, so ist nötig, zuerst zuzusehen, ob und wo solches es vorhanden ist, wie es sich äußert und durch wen sich zeigt, um dann darzulegen, wie die Jugendbewegung in dieser Sache ein grünes Reislein an einem Baum gipfeldürren darstellt. z. Wir nicht nach einzelnen Verfragen nach kirchlich-musikalischem Leben, anstaltungen. Wir meinen ein Leben, das in der Kirche lebt und nicht in der anerkannt oder es wo Kirche als Organisation, durch Gesetz und Verordnung unterstützt sein könnte, sondern nach einem Leben, das organisch wächst in der der Gläubigen. Wenn Gemeinde wir diesen großen Maßstab anlegen an die wir der Landeskirche, wenn musikalische Betätigung innerhalb fragen: in welchem Maße sind musikalische Veranstaltungen Aeußerungen eines musikalischen Lebens auf der breiten Basis der Gemeinde, dann wird die zuversichtliche Antwort unsicher. Wir sind allgemein nicht gewohnt, eine Sache so und tief zu nehmen, und gerade in dieser Sache sind wir bisweilen von genau Herzen froh, wenn geschieht, und sehen gerne nicht nach den überhaupt etwas tieferen Zusammenhängen. Doch ist das im allgemeinen und hier im besonderen 230 N förderlich. nicht wir Denn hier müssen wir Klarheit und ein Ziel haben, an dem unser Handeln und unsere Wegweisungen, die wir zu geben genötigt sind, messen und richten können. äußert sich nun das musikalische Leben in der Landeskirches Wir sind «W-ie MU des Allfzählung bald zu Ende: Die Kirchenchöre singen an den Festgottesdtensten ein, auch zwei Lieder. Die Kirchenchöre finden sich einmal im ZU einem "Bezirkskirchenchortag, auch ein Landeskirchenchorfest Jahr ZUFAJPMM findet alljahrlichstatt. Einige besonders lithurgisch begabte Geistliche geben mit dem seiern des und der Liedes Wort, Vorrecht Musik gegenüber llthukgcsche oder MUstkalifcheAbendfeierm die noch sehr, sehr selten sind. Hie und zwar da bei uns Wachstn Anfänge einer Lithurgie. (Jn den meisten Gemeinden werdennicht einmal Halleluja oder Amen, viel weniger noch andere lithurgische und da erzieht ein guter Musiker auf der Orgel die GeStuckegesungen.) Hier metnde auch so weit, daß sie bei einem Bachschen Nachspiel nicht davonläuft. Das dürften die Erscheinungsformen sein. Sehen wir genau zu. Die Mitglieder der Chöre kommen Gemeindefreiwillig, aber die treuesten sind die, die aus kommen. bewußtseim aus Verantwortung Einige kommen auch der Musik Aber dann kommt die ganze Abstufung der Beweggründe, die wir alle wegen. kennen, und schließlichsteht der Dirigent da mit den paar Getreuen, die um der Sache willen und aus Gemeindebewußtseinkommen. Wenn dann ein bevorstehendes ,,Auftreten«des Chores die Lauen mitreißt, so kann man das Ergebnis doch nicht als eine Aeußerung musikalischen Lebens buchen. Denn aus solcher Einstellung ergibt sich auch die Auffassung vom Singen und die seelische Haltung des Singenden, und das die ist mir Wesentliche und wichtiger als technische Schulung. Die Chöre treten heute in der Kirche auf, wie sie austreten im Konzertsaal oder auf der Bühne. Sie lassen sich hören und das Ende muß eine gute mündliche aber besser gedruckte Kritiker sein. Der Chor weiß sich nicht mehr als Diener am Wort, was einst war, er was steht nicht mehr im Dienste der Gottesverehrung, einst sein Stolz und die höchsteAuffassung seines Berufes war. Es fehlt die innere Bindung des Singenden an das Lied. Die Alten glaubten einst ihre Lieder, und Bach hätte seine Sätze anders nicht schaffen können. Unsere Zeit ist glaubenslos, und darum Verhältnis zum ihr schmerzliche tiefere, Geistigen unmöglich, jedes ist und der an darum bleibt Technik haften. Die sie im Lied an der Materie Ueberwältigung der Technik bleibt das Wesentliche und die wird auf das Podium gestellt und kritisiert und gelobt. Weit entfernt ist das, aus dem Lied im das Lied Lied Seele heraus zu leben, zu glauben, seine ausklingen lassen und sein eigen Sein im Lied zu begreifen. Das Lied wird nicht nur in unseren Chören, dies zu behaupten wäre ungerecht und nicht richtig, sondern allgemein nur in der Materie, oder vielmehr, sie werden nicht im Innern angenommen, im wird das aber nicht gelöst. Der Stoff angenommen, Geistige darin Aparat läuft leer, es wird geakustikt, aber nicht gesungen. Das Lied ward nicht ward kein Loben der singenden Seele; weil sich zum Gottesdienst, das Loblied die Seele nicht hingegeben, konnte sie auch das Geistige nicht empfangen. Musik ist Unterhaltung, auch im Gottesdienst, eine »Bereicherung«des »Programms«. als eine »Bereicherung« die Chorlieder auch entgegengenommem So werden des Gottesdienstes. Die lebendige Verbindung und Beziehung zwischen Geund Chor wird meinde heute nicht mehr gespürt. Daß der Chor Wortver- zzx der Gemeinde, stellvertretend lobt, fleht, kiindigung sei, daß er Vertretung bittet, dankt, daß er fiir die Gemeinde handelt, daß also der Gläubige im Chor sich selbst hört und fiir sich gesprochen weiß, und also das Lied mitobdas Lied als vollkommen betet, das alles ist uns unbegreiflich. Man wertet jektiver, vollkommen unbeteiligter passiver Zuhörer, wie man’s ja auch im Konzertsaal tut, und die passive Aktivität, die einst alle Glieder umfangen und auf das Ewige vereinigte, wird nicht mehr begriffen. Die lebendige Wechselbeziehung, die echt protestantische Form des Gottesdienstes, das UntereinanderErmahnen mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern ist gestorben. von Chor und Gemeinde, es Es mangclt eben der organischen Verbindung fehlt an der seelischenHaltung der Musik dem Ewigen gegenüber. Denn Musik ist ein Zug im Gesicht des Ewigen, wie die Liebe. Weil wir aber das nicht tönend Wir Schelle. haben musiErz, klingende wissen, ist unser Musikmachen kalische Betätigung, aber kein musikalisches Leben. Diese Kritik trifft den größten Teil aller Musikausiibung heute. 2.. Diese meine persönlicheHaltung erkenne ich keineswegs als mein Verdienst. einer gesamten Lebensist Geschenk, Gnade, sie ist nur verständlich von haltung und einer bestimmten geistigen Schau. Sie ist die Haltung der Menund in der Bewegung geblieben sind. schen, die wirklich einmal bewegt wurden dem in die Und nun hätte ich zu reden von Einfluß der Jugendbewegung AnJm Wandervogel zuvor steckte von geschilderte Lage des Musiklebens. der Bewegung fang an musikalisches Leben. Nur hat es im Entwicklungsgang Durch den Selbsterziehungsprozeß, der bald mancherlei sormen angenommen. der Bewegung und ihr im Wandervogel einsetzte und durch das Aelterwerden Reisen und ihre Abklärung hat sich dieses Musikleben von Stufe zu Stufe aufin Kürze nachzuzeichnen. Es ist gut, diesen Entwicklungsgang wärtsentwickelt. Jn der ersten wildromantischen Zeit bestand die Musikpflege im radaumäßigen Absingen marschfördernder Lieder, um auf der Klotzfahrt die müden Beine zu heben. Wie man sich freute und stolz darauf war, daß das Heu vom letzten Lager noch am Mantel zu sehen war, so war auch das Lied: zackig und greulich und allem Gefühlsmäßigen abhold. Es ist die Zeit der Soldatenlieder und der Bänkelsängerlieder; Beispiel: Horch, was kommt, Drei Lilien, Ufm Wase, die heute nur noch von sogenannten Wandervögeln gesungen werden. (Manche Bünde sollen iiber diese Stufe noch nicht hinausgekommen sein.) Es folgt die Zeit des Volksliedes, die Zeit des Zupfgeigenhansls. Altes Junge Menschen Volksgut wird wieder lebendig, sterbendes wird neu belebt. Alles, was nicht spüren ihre Seele schwingen in diesen Liedern des Volkes. echtes Volkngt ist, wird als gemacht und unecht abgetan. Es ändert sich die der Instrumente, Auffassung der Musik, die Art der Ausübung, die Auswahl im und das alles Geistigen, ist ein Teil der ist bedingt durch das Wachsen Lebensäußerung. Hier gehört Musik zum Leben. Jn dieser Periode starker wird das dem nachher lebendig, von Gesiihlsbetontheit religiöse Volkslied noch zu reden ist. Da klang es am Abend auf der Fahrt, in der Stunde stiller Einkehr vor dem Schlafengehen von der Hütte in die slur hinaus: Meerstern, wer Nur dort und ich dich grüße, Der Mond sie einmal ist aufgegangen. gläubig gesungen hat, nur wer begreift, daß die Jugend nicht an der Materie des Textes hängen blieb, sondern nur die ganze geistige Haltung, die diesen Liedern zugrunde liegt und die mit seinen Worten ausgesprochen ist: Hilf uns Sie 223 — Christtum flehen, fröhlich vor dir jenes stehen, der kann verstehen, warum in den Büchern auch evangelischer Bünde noch immer steht, der weiß, Völlig Ungerecht man von man dogmatisch-konfessioneller handelt, wenn EinstellUng hek Oder gar taktisch-kirchenpolitisch urteilt. Es tauchen die Lieder fth Von Jesus Und Maria, die religiöse Ballade, die heute noch immer wieder in neuen Sätzen erscheinen. IFO fong nach dem Kriege die Annäherung an die Welt der Kunst. Man ist Lied Wie " Mchk Mehl-'befriedigt in Terzenund Stimmen Man Skxkepgangem spürt, daß so nicht gerecht wird. holt immer mehr das alte Volkslied Sätze von Baußnetn heler ZUEksteinem starken Bedürfnis ab, mit großer Begeisterung werden sie aufgenommen und treten gesungen. Zu den Stimmen Melodieinstrumente, Geige und Flöte, ein Singen und Musizieren im Volk, nicht im Konzertsaal, Und ein Arbeiten nicht auf Ausführungen hin, sondern aus reiner Lust Und Freude an der Musik. Welcher Unterschied! Die Saat ist reif. Sicher geht die Jugend ihren Weg. Jn Fritz Jöde, Walther Rein erstehen Führer, Henseh Walther von Man die ihr das Erleben den freien man deuten und zweiten Liedern hervor, die den ihrem Suchen Worte leihen und ihrer Arbeit neuen geben. In immer Sätzen erscheinen die lieben Das Beieinander der Stimmen und ihre Selbständigkeit und Gleichwertigkeit, aber ihr Zusammenwirken und Zusammenhelfen zum höchsten Kunstwerk, wahres Sinnbild, Ausdruck der Gemeinschaft. Musik ist Leben und will gelebt sein. Musik ist heilig und verlangt Hingabe. Die Deutung der Führer findet Widerhall. Aus Bundestagen sind Gottesdienst und Singestreit Höhepunkte. Liederbücher erscheinen. Kostbares Gut ist jedem zugänglich. Ein heiliger Wille brennt, für solche Werke sich zu schulen. Und daß dieser Wille Taten vollbringt, wäre nun zu zeigen. Schaffenslust Lieder. Z. Jugendbewegung und Kirche sind nicht von vornherein Freunde gewesen, und Kirche macht es der Jugendbewegung reichlich schwer, zu ihr ein positives Verhältnis zu gewinn-en. Darauf näher einzugehen, ist hier nicht die Aufgabe. Aber mit der zunehmenden Bindung an das Evangelium, mit der wachsenden Reife hat sich die Anschauung herausgebildet, daß es gilt, der Kirche die helfende Hand zu bieten und nicht die Faust. die Die bewegte Jugend erobert sich heute Aufgabe zurück, im Gottesdienst, dem Brennpunkt alles Das war Lebens, mit dem Liede zu dienen. einst der Zweck aller musikalischen Erziehung im Mittelalter gewesen, das ist die höchste die es im Dienste der GottesWürdigung, die dem Lied widerfahren kann, wenn verehrimg stehen kann. Jugend- singt in ihren Jugendgottesdiensten, singt in den Gottesdiensten, die sie der Gemeinde aus ihren Kräften schenkt, sie singt in ihren Bünden. Religiöse Musik, religiöses Lied lebt, wird bodenständig. Und ihr Singen und das Singen der meisten Chöre ist zweierlei. Es ist nicht sich der aber stehen vor Wir hören-lassen wollen, es ist Gott singen zu wollen. Frage, wie wir diese Kräfte einbauen können in unser kirchliches Leben,· was nur werden kann. Eines der Kirche getan seiner Stärkung von sei hier vorweggenommen: »Die Leute sollen in die Kirchenchöre gehen«, ist eine uneiner inneren aus «MöglicheLösung. Es sind viele drinnen Verpflichtung der Gemeinde gegenüber und bringen große Opfer. Jm allgemeinen aber sind die jungen Menschen, die für die Chöre in Frage kommen, so belastet durch die Arbeit in den Bünden, daß es ihnen einfach unmöglich ist. Ein anderer, ebenso zu 333 schwerwiegender Punkt ist der, daß eben diese Menschen in eine andere Welt wenn sie in den Chor eintreten Und wo ihnen zu entschwinden droht, ihnen heilig ist, auch gerade in bezug auf die Musik. Das Leben zeigt sich auch noch in anderen Formen. Jn vielen Orten wird neu die Weihnacht erlebt Gemeinden den durch das Krippen.spiel. auch von tauchen dabei auf, Geigen und Flöten spielen Jmmer neu: alte Weihnachtslieder und die Orgel kommt hinzu. -Was Krippenspiele für das Leben einer Gemeinde erkannt. überall nicht richtig noch bedeuten, ist Totentanzspiele werden wieder gespielt. Dr. Poppen-) kennt das vom letzten Solche Spiele können so nur wirken, wo der ganze Jahre hier in Karlsruhe. Mensch das Spiel glaubt und ihm volle Hingabe schenkt, im Spiel, wie in den Chören-. Es bedeutet viel, wenn Jugend aus eigenem Antrieb den Landeser selbst anwesend ist, wenn kirchendirektor bitter, die Musik zu schreiben, wenn Und wie das alles solche musikalischen Kräfte in Bewegung gesetzt werden. die Menschen anspricht, davon braucht ja hier nicht weiter gesprochen zu werden. Und wie es die Ausübenden »bildet« und formt, das dürfen sie deutlich spüren. der Jugend benötigt. Jn diesem Jahre wird Dr. Poppen in Freiburg von Beim Landestreffen des BDJ. wird ein Mysterienspiel, das große Abendmahl, gespielt. Auch hierzu mußte Dr. Poppen die Musik schreiben und die Orgel soll er selbst spielen. Chorsätze sind eingefügt. Das alles schafft für sich die So gestaltet sie sich sest und Feier. Jst es Jugend aus eigenem Antrieb. man und HoffLeben erkennt hier neues Hochmut und Selbstherrlichkeit, wenn treten, was hegt? Noch hat die Jugend wenig Hilfe erfahren von seiten der Kirche. nungen es wird Wie Und ihr die Kirchentüren freudig auftut? sie einmal sein, wenn sie ihre Bedeutung erkannt haben wird; hoffen wir, daß sie wird es tun, wenn es nicht zu spät sein wird. etwas von dem Ein solches Türauftun wäre es, wenn Schatz an religiösen Liedern, den die Jugendbewegung gehoben hat, in das neuzubearbeitende Gesangbuch aufgenommen würde. Es wäre eine Anerkennung, ein sürgutfinden eine Aeußerung des Willens, solche Lieder im Volke lebendig zu machen. Eine solche Tat wäre wirklich Aufbau. im Choral will nicht heimisch werden Werktag, hinterm Pflug, beim Geschirrwaschen, beim Tabakanstechen. Und doch möchte das Volk da singen. Es singt oft seine Choräle, aber eigentlich es weil und vor es kommt nichts manchmal ihm nur, anderes, srommes hat, wie eine Entheiligung; und ich weiß nicht, ob es überhaupt zu wünschen wäre, Aber würden. zur Belebung des geistlichen daß unsere Choräle verweltlicht etwas Volksliedes tun, hieße die pädagogische Aufgabe der Stunde begriffen denn das haben; scheint mir seine Aufgabe zu fein: helfen, daß religiöses Leben sich im Alltag verwurzle. Daß es die schwere, manchmal unverständliche Sprache des Chorals übersetzt in die Sprache des Volkes. Daß es Brücken schlage von der Kirche ins Leben und in die Familie, denn was sie dort pflanzt, das stärkt sie, und wenn dort nichts wurzelt, so stirbt die Kirche ab. Am reliist Aufgabe der giösen Leben zu dienen auch außerhalb der Kirchenmauern Sie tue mit Kirche. Zu dienen, nicht zu herrschen, ist ja unserer Kirche Sinn. dem neuen Gesangbuch dem Volk den rechten Dienst und gebe ihm etwas Es wird un"d der wieder vom dem Volke Schatz des geistlichen Volksliedes. Kirche zum Heil sein. und sk) Ver hoffentlich bald hauptamtlicher candeskikchenncastkdikektor 224 wird. Musik im neuen Geiste. Gut Schulmusikwoche in Heidelberg) ekstm Augustwoche fand in Heidelberg die zweite Schulmufikwoche des badischen Lehrervereins unter Leitung von Prof. Fritz Jöde statt. In engem Kreise fanden sich hier Menschen zusammen, die sich nahestanden m starkem Willen zu neuer Lebensgestaltung, im Bewußtsein gleichen Dienstes Und gleicher ernstester Berufsauffassung. Auch Berufs-fremde, die sich uns verwandt sin unseren Kreis. fühlten, traten Musik von der Art, wie sie in dek Jugendbcwegunglebendig ward, sollte uns zur Musikgemeinde vereinen. In dek , Unser Führer war Fritz Jöde. wiederum der Lönsvon nur aus der Vertonung Euch ist dieser Name »was-them lieder bekannt. Manche werd-en ihn und sein Werk überhaupt nicht kennen. Das aber geht heute nicht mehr an, wo neue Musik, geschaffen aus der überragenden Arbeit Fritz Jödes, schon in ungeahnter Weise weiteste Kreise unseres Volkes einem durchströmt hat und wir hoffentlich bald vor Wendepunkt unseres öffentlichen Musiklebens stehen. Jn jener Zeit, nach dem Kriege, da Jugend leidenschaftlich gedrängt war neue Kulturwerte zu schaffen und doch alle Anfänge chaotisch blieben, weil ihnen der klar geformte, in der Gemeinschaft verwurzelte Bildungsgehalt in jener Zeit war es von fehlte überragender Bedeutung, daß ein Mann von an Werdens Anfang aus dem Gebiete der Musik klar das Ziel neuen — ganzer Kraft dafür einsetzte. Ziel einer neuen Musik? Gerade in Heidelberg neuem klar. Mit einer vollständig neuen EinMusik herankommen. Keine noch so gute Reform wird uns hier helfen: nicht auf eine Aenderung der Art unseres Musikbetriebes kommt des es an, sondern auf die innere Erneuerung Menschen. Wenn unser Wille zur Musik nicht aus dem Willen zur Gemeinnichts an. schaft erwächst, dann WesensMusik muß wieder geht sie uns seite unseres Geistes werden, muß den ganzen Menschen erfassen, darf nicht bloße Anwendung menschlich-technischer Fähigkeiten sein, auch nicht süße Genugtuung genießenderSeelen. Musik soll wieder Feier, Gottesdienst bei uns werden. zitiert werden. Diese Sätze Fritz Jödes können nicht oft genug Wie steht es aber damit im heutigen gewöhnlichen Musiklebens zum geworden, zum Zeitvertreib, Musik ist zur bloßen Unterhaltung einer Stück notwendigen, allgemeinen formalen Bildung. Es gehört heute zum guten Ton, in jedes Konzert zu laufen, mit andächtigen, ernsten Mienen der würde den aber Melodien genannt, zu Ehrfurchtslos lauschen. heitersten der im Konzertsaal bei einem herzlich lachen würde. Man heiteren Mozart eine und vielleicht hört heute Bach, morgen Beethoven übermorgen serduldeten den Operette, um sich von Strapazen zu erholen. Jst das nicht Musikvöllereis Gemeinneuen Wir alle aber, die wir den Willen zur Menschen, zum schaft in uns Vertiefung und Beseelung unserer tragen, die wir ringen um Zeit, müssen wir uns nicht auch hier lossagen von einer Verflachung und Scheinkultur ohnegleichen! Erst Jöde mußte uns wieder lehren, daß Musik nichts mit Ohrenschmaus hat, daß wir ihr nicht mehr in geistigem Müßiggange nahen dürfen, zu tun Augen sah vor Welches wurde uns aber dies stellung müssen und sich mit ist Sinn wieder wir an und von dsie — » 335 sondern daß wir ihr zu dienen haben in heiligster Arbeit. Musik soll wieder in uns wohnen, in unserem Haus und in der Schule, soll unser ganzes Leben will leben und durchdringen. »Musik ist nichts Totes,nein, gelebt werden!« So fanden wir wieder den neuen, ewigen Sinn musikalischer Kunst. »Das ursprüngliche musikalische Ereignis ist die Melodie«, lehrte uns uns von Wer Melodie Jöde weiter. weiß überhaupt nochz was istl Nicht, daß wir den Ablauf einer Melodie nicht singen könnten. Das ist nicht ihr den sreignissen Wesen. Wir stehen heute wie.ZUschaUer quer vor solcher Melodik in die den wir Melodie. Werken noch freie große unsereti Spüren Leben einer aufsteigenden alten Meister, empfinden wir noch das wunderbare melodischen Linie, ihre unerhörten Spannungen und Lösungen. Wer von uns erlebt das innerlich noch kraftvoll mit! das Organ, Melodie Ja, wir haben dank unseres musikalischen Jahrhunderts Ein Jnstrument spielen kann bald ein jeder, zu hören, vollständig verloren. über das was das aber innere ErMechanisch-Musikalische hinausgeht fassen des reichen melodischen Lebens —, das scheint völlig verloren zu sein. Woher aber dies beinahe völlige Versagen der Melodie gegenüber kommt, ein flüchtiger Blick auf die musikalisch-e Produktion offenbart uns unsereres wie die PolyZeit. Diese Musik, die nicht mehr streng linienhaft war, phonie der alten Meister und die Bachsche Kunst noch offenbarte, sie machte z. B. in der Chorkunst unserer Tage durch ihren ausschließlich harmonischen Aufbau, welcher der Oberstimme allein die Führung überließ und den musisie machte das innere Hören nach und nach kalischen Gehalt anvertraute tot, unfähig zur Aufnahme strenger musikalischer Linienfiihrung. Es ist mir hier, im engen Rahmen dieses Berichtes, unmöglich, auf die Gegensätzlichkeitvon melodischer Linienhaftigkeit und harmonischem Aufbau den Wundern der Melodie aber von näher einzugehen. Wer mehr erfahren will, der greife zu Jödes »Melodielehre«.Darin läßt er uns wieder Meloeines Musikwerkes dien erkennen, lehrt uns den Klangleib eines Liedes oder in den wir wieder zu erfassen, musikalisch zu erleben als unendlichen Strom, dies eintauchen, von dem wir uns tragen und leiten lassen. Daß wir, wenn einmal erkannt und erfühlt wurde, daß wir dann kein Genüge mehr finden-, wenn wir in einem Chor nur das einem Akkord, sundament geben sollen zu wenn wir nur die der Dienerinnen zu verkrüppclteBegleitstimmen singen sollen, einen Oberstimme erniedrigt sind, so ist das verständlich. Wir möchten vielmehr in jeder Stimme teilhaben am musikalischen Geschehen des Ganzen, mitbauen, Leben erwachen. Zwiesprache halten mit den anderen Stimmen, zum musikalischen Das ist die Folgerung, die sich aus der neuen Einstellung zur Melodie, wie sie uns Jöde lehrte, ergibt. die jüngste Chorliteratur Und wer verfolgt, der kann merken, daß wir uns a einer neuen cappella -)-Zeit nähern, die ihren Nährboden in dem großen in den allem Können Chorwerken des Johann Sebastian Bachs und vor Hö. Jahrhunderts hat, die in ihren polyphonen Sätzen bis heute am ausgeprägtesten das unerhörte musikalische Leben der Einzelstimmen verkörpern. erinnern an die neuen Jch möchte nur Madrigale von Madrigale von Walter Rein, die stauenchöre von Ludwig Weber u. a. Die Anwendung und Beherrschung all dieser theoretischen Gedanken sollte sich in den Chor- und Orchesterübungen an den Nachmittagen zeigen. Was — — V) Chorgesang ohne Orchester-. 320 wir unter der Leitung Jödes in unseren Kursen an ein- Und mehrstimmigen in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. Zu neue Madrigale. Wie füllte jenes sechsHerzens Schöne —« mit brausendem Jubel, mit den Raum. Kanon Wie unerhorter«sülle klingt jener vierstimmige »Ave Maria« mir heute noch als wunderbares melodisches Ereignis im» Ohr. So taten und erlebten wir Musik. »DiesesErlebnis aber zwingt Jöde und uns, diesen starken neuen Geist in hineinzuiragen das ganze Volk. Jugend, Lehrer und Elternhaus sollen zu im Dienste an der Musik. Daß wir natürlich aner, Gmeknschaft werden damit viele alte Schulliederbücher beiseite legen müssen, schadet weiter nichts. Wir haben ja viel, viel bessere dafür. Kennt Jhr alle den Musikanten und das Liederbuch von Dr. Poppen »Aus der Stadt der goldenen Gassen«? Da findet Ihr allen musikalischen Reichtum Eures Volkes in den schönstenSätzen und Weisen. Da steht das beste Singen und Tönen, daß je der Jugend eines Volkes zugänglich gemacht wurde. Chören erarbeitet neuem Erlebnis haben, wurden wird uns alte uns und stimmige»Wach auf, meines An Euch ist es nun, sülle diese wunderbare gießen, daß sreude sich mehre über allem Volk! sich nicht das »Alle-«Eifer aber ist eitel, wenn liches Sein, unsere Gesinnung.« zu fassen und eine wieder auszu- erneuert, unser menschOskar Ehrhard. Nachwort: Jch bringe diesen Bericht zugleich als eine Antwort auf die Frage: Die srage ist auf das entschiedenste Lehrergilden innerhalb unseres Bundes? Das wäre slucht vor der Welt und der Arbeit in ihr, so schlimm in der Heide. Wir würden uns um einen Rundbrief mühen und schwelgen und hätten keine Zeit für den Turnverein, der aus seinem »Gut Heil« herausmöchte, für die Lehrerarbeitsgemeinschaft und für die Singwoche, die die Jsunglehrerschaft vereinigt. Wir dem aus werden der herausbodenständigenZusammenhang und aus Heimatverwurzelung gcrisseiy die uns die Möglichkeit zur wirklichen Arbeit bietet. Um es scharf Bund zu sagen: Wir mehr vom müssen uns frei machen, auf daß wir die zu verneinen. als Siedelei in Gedanken schaffen könnten, die in so mancherlei Möglichkeiten an uns herantritt. Jch will’s im Bilde sagen: Wir stehen wohl im Kreis des Bundes, doch nicht nach innen, sondern nach außen gerichtet. Denn dort ist die große Arbeit. Dort ist Kampf. Und wenn Not an Mann geht, dann schließenwir den Kreis wenn er geschlossen fester, Rücken an Rücken, der Bund ist Halt und Kraft ist. So sehe ich die Haltung der berufstätigen Aelteren im Bund. Arbeit — Jörg Das geistlicheVolkslied! Erb. Jörg im Musikausschuß ist als Vortrag Auch diese Arbeit von mir eine Zusammengehalten. Gleichzeitig wurde etwa vorgelegt als Matexso alten geistlichen Volksliedern steht auch unserer LiederbuchGesangbucharbeit. Diese Sammlung Js Ebearbeitung zur Verfügung. Die vorliegende Arbeit gilt im besonderen dem geistlichen Volkslied. Darüber hinaus aber will sie auch dem ganzen Gesangbuch dienlich sein. Denn nicht UUk hat bis jetzt in den Gesangbüchern das geistliche Volkslied ganz gefehlt, auch der Choral ist darin nicht in seiner ganzen Wucht und Größe erfaßt und E rb. Vorbemerkung: unserer stellung rial Landeskirche von zur 227 gefaßt. Als ein gewaltiger den Strom hat er sich, aus unerschöpflichen des deutschevangelischen Glaubens gespeist, durch die Jahrhunderte ein schmaler aushindurch ergossen. Aber unser Gesangbuch ist für ihn nur gezirkelter und abgemessener Graben, in dem kein Raum ist für urwüchsige Kraft. Viele Steine sind in unserem Gesangbuch und machen es schwer verdaulich, während so manches Stück hausbacken Brot da ist, das zur rechten Seelenspeise dienen würde. Unser GesangbUch hat gar nicht aus der ganzen sülle geschöpft, sondern hat immer nur die nächstliegenden Quellen benutzt, von altes Gut dagegen viel wertvolles Zeitgenossen manches aufgenommen, zu sagen: der kostbare goldflüssige ausgeschieden. Um es in einem Bilde worden den von dcs Blättern Chor-als oft umgegossen gar fliegenden ist Schatz von ins erste dünne Gesangbuch, und dann Gesangbuch zu Gesangbuch durch die wechselnden Jahrhunderte, Viele Zeit- und Geistesströmungen hindurch. dabei verschüttet, die schwersten blieben am Eimer kostbare Tropfen wurden nicht mit weitergegeben, der Schatz wurde hängen und wurden geringer und verlor an köstlichem Wert. Zeitgenossen füllten zwar auf, aber sie gossen in den meisten sällen Wasser in den Wein. Dazu glaubte sich jeder Umschütter ohne weiteres berechtigt, vielmehr verpflichtet, nach seinem Geschmack sich den Wein zurichten und seinen Zeitgenossen schmackhaft machen zu müssen. wurden wertvolle So Lieder auch durch kritische Durchsicht viele ausgeschieden, denn diese Arbeit geschah ja keineswegs nach zeitlos gültigen Normen, sondern sehr nach zeitlichen und subjektiven Maßstäben. Die wissenschaftliche ließe sich ohne Zweifel beibringen, wenn Begründung zu dieser Behauptung die Gesangbücher der man ihrer Geistesrichtungen verschiedenen Zeiten und des Gesangbuches Die Zusammensetzung miteinander der vergleichen würde. und als die des es Pietismus, Aufklärung ist eine andere ließe sich Aber auch die Lieder, jeweils ausgeschieden wurde. jedenfalls feststellen, was die übernommen wurden, bekamen die Politur der Zeit und ihrer Geistesin der willkürlichsten Weise bearbeitet, überarbeitet, richtung und wurden verändert und oft gänzlich entstellt, so daß die einzelnen Lieder kaum noch zu erkennen sind. Schlimmer noch muß es dem geistlichen Volkslied sein. Von ihm ergangen ist gar nichts mehr übrig geblieben, es war gänzlich verschollen, wie das um Der Begriff seit Jahrgeht zwar alte, echte Volkslied des Mittelalters. zehnten. sast alle Gesangbüchcr haben einen Anhang für das geistliche Volkslied. Schlesien hat x878 den Anfang gemacht. Alle Landeskirchen wohl ohne Ausnahme sind diesem Beispiel gefolgt. Allein der Begriff gilt einem ganz dem Namen anderen Jn diesen Anhängen zum Gesangbuch sind unter Stoff. »GeistlichesVolkslied« Lieder zusammengefaßt von »Großer Gott, wir loben .Dich«, »Ich bete an«, »Weil ich Jesu Schäflein bin« bis zu »Ein Sträußlein am ist gekommen«, »O Deutschland hoch in Ehren«, Hute«, »Der Sonntag ,,Sör’ uns, Allmächtiger« und »Vater, ich rufe dich«. Fürwahr: das kostbare ist gänzlich verlorengegangen. Schatzkästlein des geistlichen Volksliedes eine Kiste aufgestellt, hat auf den Boden etliche merkwürdige Später hat man alte Lieder getan, die man nicht als Choräle gelten lassen konnte und doch ein Ros entsprungen-Z ,,Erstanden wollte nicht ganz beiseite schieben (»Es ist der und dann mit den Zeitgenossen ausgefüllt. Und das nennt Versen ist««), Quellen man heute ,,Geistliches Volkslied«. 328 Uns käme Begriff es nun streiten. zu gar Wir nicht darauf an, wollten uns einen um gern nur an und enger gefaßten unsere vorliegenden Lieder klaren die verlangen unbedingt eine vollständige Umprägung des Bewir Und »Geistlichen Volksliedes«. sind es diesem köstlichen Ekbe von fürwahr schuldig, es klar herauszustellen und zu trennen dem, Dies soll was heute noch allgemein unter diesem Namen verstanden wird. du«Saupkaufgabe dieser Arbeit sein. Sie ist um so wichtiger, weil der Begriff so verschwommen,myseisch dunkel, unklar und bei den meisten menschen OhneInhalt ist, abgesehen von der falschen Inanspruchnahme durch die, die Nur auf unsere Lieder damit eine einigermaßenklare Vorstellung verbinden. konnenwir uns berufen. Es gibt meines Wissens auch keine Sammlung, die das geistliche Lied in diesem Umfange birgt. Aus dieser meiner Sammaber klar wir es mit einer ging ganz hier Liedgattung ganz hervor, daß limg eigener Prägung zu tun haben, die bis heute völlig unbeachtet geblieben istsbei der Gesangbucharbeit und in der ganzen Hymnologiq eine Liedgattung, die gar nichts mit den Gesängen zu tun hat, die bisher den Namen »Geistliches halten. griffB Aber des Volkslied« getragen haben, die aber allein diesen ehrenvollen Namen verdienen. Der Name hat sich am Ausgang des letzten Jahrhunderts gebildet. Das einzige Werk, das diesen Liedern bis jetzt nachgegangen ist, stammt von Hermann erPetrich: »Unser geistliches Volkslied«, 3930 bei Bertelsmann schienen. Es geht aber nicht von Quellenarbeit aus, sondern hält sich an die Lieder, die allgemein in den Anhängen der Gesangbiicher erscheinen. Das ist ihm auch im wesentlichen das Kennzeichen und die Kennzeichnung als geistEr gibt den Versuch, den Begriff zu bestimmen, als unmögliches Volkslied. lich auf und begnügt sich mit einigen allgemeinen Bemerkungen über dass Wesen dieser Lieder. Es sind ihm im allgemeinen die Lieder, die durch ihre Glaubenssubjektive Gedankenfassung oder ihren peripherischen inhalt, oder ihren eigentümlichen Strophenbau, oder ihre unchoralmäßige Singmehreren dieser Ursachen zugleich nach ,,allgemeinem Urteil« weise, oder aus vom öffentlichen Gottesdienst auszuschließen sind. Der Verfasser wehrt sich und den sagt dabei, daß diese gegen Herderschen Begriff des Volksliedes der Kunstdichtung Lieder mit ausnahmslos geringen Ausnahmen ganz und dem Erleben Empfinden persönlichen angehören und aus nennt er: bekannter Dichter ,,In dulci geboren sind. Als Ausnahmen jubi10«, »Es ist sein Ros entsprungen«, »Es ist ein Schnitter«, ,,Schönster Herr Jesu«, gerade die einzigen Lieder, mit denen sich unsere vorliegende die denen in Lieder Werk mit berührt. Auch selber Petrichs Sammlung helfen uns nicht zur Klarheit, weil es eben im wesentlichen die der Gesangbuchanhänge sind. Als Grundstock der geistlichen Lieder nennt das Buch in einem meine ein Ros »Schönstek Seele«, Atemzug: »Es ist entsprungen«, »Heute Herr Jesu«, »Stille Nacht«, »Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh«. Nehmen wir dazu noch die Lieder: ,,Laßt mich gehn«, »Weil ich Jesu Schäfumder Liedkreis lein bin«, »Wie lieblich ist’s hienieden«,so ist damit bezeichnet. Wir überpriifen schrieben, den Petrich mit ,,Geistlich Volkslied« und stellen nebeneinander: Dichter, Geistlich Volkslied X Kunstdichtung bekannter Lied J peripherischer Volk X Subjektive Gedankenfassung geistlich Glaubensinhalt. Hart stoßen sich diese Begriffe, die da zusammenwir dazu noch die Reihe der gestellt sind zu einer Definsitiom Und wenn Lieder ansehen, so dürfen wir, ohne uns schämen zu müssen, fragen: Was — 339 W ist denn nun geistlich Volkslied? und Seele« »Harre meine »Laß mich gehen« und der alles schlauch, in dem man weltliches Lied ist. Diese Fassung des Begriffs Nach dem »Wo findet Begriff selbst Buche eben jener Liedkreis die der zwischen dem Seele« mit Höhepunkt unheimlich dehnbare Gummiwas nicht ausgesprochen zusammenfassen kann, in seinem N elle findet sich auch bei Wilhelm Werk: »Schlüssel zum ev. Gesangbuch«, ebenfalls xgzo auch bei erschienen. Dies Werk ist eine Hymnologie des rheinischen GesangLieder« hat, kommt er auch auf buches, und weil dieses einen Anhang: »Geistliche diese Lieder zu sprechen. Er nennt das Lied ,,Laßt mich gehen« geradezu das Die Lieder sind im wesentlichen Musterbeispiel des echten geistlichen Volksliedes. dieselben wie bei Petrich, zur Charakteristik aber wird doch mehr beigetragen. wäre neueren Daraus Er zu entnehmen, geistlichen Volkslied. spricht vom gibt, doch ist darüber nichts gesagt. daß es auch ein altes geistliches Volkslied Das neuere Seine geistliche Volkslied ist eine Schöpfung des ig. Jahrhunderts. Kennzeichen: Es ist im Gegensatz zum Kirchenliede Stimmungslied, nichts als Es Stimmungslied. ist nicht Bekenntnislied, geschweige Lehrlied. Jn bei weitem. Es verleugnet ihm überwiegt die Stimmung seinen Ausgang von Novalis nicht, als Stimmungslied findet es leicht überall Eingang. An das christliche Verständnis, die christliche Erfahrung stellt es keine besonderen Sein Anforderungen. Gesichtskreis ist klein, mehr der eines Schmetterlings Es als der eines Adlers. Ein Rückgrat wie unser Kirchenlied hat es nicht. des christlichen Lebens geneigt und gewachsen. zeigt sich nur wenigen Gebieten bleibt Wo Jm Vordergrund Heilsstehen Jesuslieder und Himmelslieder. ordnung, Heilsweg, Heilslebens Es schließt überall ein, nirgends aus, es läßt überall nur »Tod, Sünde und sriede, steude und Seligkeit im Herrn walten. dort ist versucht, dies Wort Schmerzen, die kennt man nicht«-, man daran anzuwenden. Das ist nach Nelle das geistliche Volkslied, und er ist nicht sehr und was von nun einmal an ihm Gold und ihm. »Es ist da, begeistert Silber ist,-der Tag wird’s bewähren, was Heu, Stroh und Stoppeln sind, der Tag wird’s werden verbrennen. Verwelken diese Lieder samt ihren Texten ohnehin schon bald. Bei Verwendung dieser Lieder in Hausgemeinde, Verein und den Kindergottesdienst ist Vorsicht geboten, sie entnerven Gesang«, und bei der Hymnologie des Liedes »Wo findet die Seele« sagt er: »Es kommt darauf an, daß die, die für den Gesang in Kirche, Schule, Haus und Verein verantwortlich sind, das Lied nicht mehr anstimmen lassen. Dann wird es sich selbst überlassen, allmählich eindorren, so üppig diese Wucherblume »Ein dieses Liedes lautet: ietzt noch blüht.« Zahns Urteil über die Melodie richtiger Gassenhauer«. Und um die melodische Seite dieser Lieder zu streifen, von Urteile Autoritäten: noch einige weitere »Die Sach ist dein, Herr Jesu (Herold, Sinoa, Jahrg. xgx3), Christ« ein Bänkelgesang schlimmster Sorte ein Gesang, den man als Mädchen für alles bezeichnen kann, nicht anders eine Generalmelodie mit dem ganzen Zopf der Zeit (Griesbacher), »Laßt mich gehen« beurteilt Zahn als eine sentimentale Leier, paßt für pietistische Nelle eine unausrottbare Konventikel. senti»Wie sie so sanft ruh’n« nennt mentale Melodie. Den anderen ist mit Nelle zu wünschen, daß sie bald verdorren mögen. Das gilt dem größten Teil unserer Anhanglieder. Das ist also das geistliche Volkslied nach seitherigem Sprachgebrauch. Jhm Arbeit die Lieder herauszu widmen, lohnt sich nicht, es sei denn, daß man bedeutenden Bertelsmann 230 M stellte, die aus der Gelatineflut als einsame selsen hervorragen, als da sind: »Es ist ein Ros’ entsprungen««,,,1n dulci jubj10«, »Wenn Christus der Herr«, »Lovr Gott ihr Christen allzugleich««, »SchönsterHerr Jesu« und einige andere. selber nun lassen wir unser Lied für sich sprechen. Wir stehen vor einer Es Liedergruppe von ganz scharf geprägter Art und einheitlicher Struktur. dem ,x9. Jahrhundert, stammt nicht aus es zeigt keine subjektive Gedankendem fassUng- es ist nicht Stimmung. Es kommt aus Herzen des deutschen Polkes. Sein Ursprung und seine Blüte fällt mit denen des deutschen Volksliedes zusammen in die mit dem des gleiche Zeit. So geht sein Stammbaum ist Choralsauf die gleiche Wurzel zurück: das Volkslied. Denn der Choral die durchaus Volkslied gewesen. Aus gleicher Wurzel sprossen UtfPtUnglich drei Edelreisen Volkslied, geistlich Lied und Choral. Jch wollt, und Ich da aller daß ich doheime wär Trost entbehr. uns dies Lied, das vermeldet ist, Choral, lied, wenn’s auch von Jst Chorälen (bei Hofmeister 39x8) es zu Wohlauf, Welten dort «meindoheim im Himmelrich, ich Gott schaue ewiglich. den wartet Denn du mein Seel, dein der alle Welt denn kommest und richt dich dar, Engel Schar. ist dir zu klein, heim. erst wieder aus dem im Straßburger Gesangburh Jahr »so Es geistlich Lied, Volkslied? ist sicherlich VolksHeinrich von Laufenberg stammt. Scherrer aber rechnetbringt’s in seinen: »Deutsche Choräle zur Laute« und man kann ihm nicht unrecht geben. und »Die helle Sonne leucht jetzt herfür, fröhlich vom Schlaf aufstehen wir. in dieser Nacht Lob, der uns hat vor Feindes Macht.« Herr Christ, den Tag uns auch behüt vor Siind und Schand durch deine Güt, daß deine lieben Engelein unsre Hüter und Wächter sein. Daß unser Herz gehorsam leb und deinem Wort nicht widerstreb, daß wir stets gehn auf deiner Bahn in allem wir was fangen an. Gott behutet Daß unser Werk gerate wohl, was soll, jeglicher ausrichten daß unser Arbeit, Müh und Fleiß Lob und Preis. zu deinem gereich werten umxöso anders diesen Choral Nikolaus Hermanns knapp, wie einfach, wie werktäglichl »Laß unser Werk jeglicher ausrichten soll«. Die Hausgemeindse betet’s bevor im Werktagsfriihgottesdienst, singt’s Morgensegen. Die Gemeinde jeder an sein Werk geht. Kann man Volkslied? raten wohl, Wie das Der »Der Tag vertreibt die finstre Nacht und wacht lieben Christen seid munter lobet Gott, den Herren!« aus ihr Herr reicher drum und als gebeim ein behiit Güt, Herrenl treu hat heint uns und lauter Gnad dankt Gott, dem Handwerk fröhlich an, so wirds gar bald sein wohlgetan: und preist Gott, den Herren! sangt Kann kennen: man dies Lied um euer xööo nicht auch als Choral ansptechei1? Wir Ek- die gleicht Alle drei Liedarten sind hier wesensgleich. Sie reden Sprache, weil sie von denselben Menschen stammen« Sie Unterschetdm sich und Gott göttlichen Ding-M darin, ob sie mehr oder weniger von kann Lied noch nicht und .l)iek Vollends Choral geistlich sprechen. zwischen unterschieden werden, solange nicht, als dek Choral die Sprache des Volkes et das sieht- thm spricht und der Choraldichter den Leuten aufs Maul Aber auch Volkes« des die er einfachen nötig hat, meist spricht noch Sprache nur zzx das Liebeslsied ist keusch und rein und Objektivität, einer von die Sinnlichkeit ausschließt. Halt dich in das Hut, O reicher Gott, wie scheidest du bitt ich dich, dahin. ich fahr Gesegn dich Gott, Güt, deine durch so harte. Reitst du hinweg, dich gesund. halt Gott Mein Herz tut nach dir langen. Das ist nicht unser »Ach Gott, da ist halt nichts zu machen«,dies »ach Gott« die weiß, daß alles in Gottes kommt aus einer frommen Seelenhaltung, Gottes Händen nimmt, auch das Schicksal der Macht steht und die alles aus Liebe. Ja, auch das weltliche Lied ist hier fromm, wenngleich auch keine gebraucht werden, und darum ist es so rein und keusch, darum frommen Worte ein Geist entgegen aus wie weht ihm uns kühler, morgenfrischer Hauchwie kristallklares Bergwasser. Dem ganzen weltlichen Lied ist dieser Zug eigen. »Wohlauf ihr Wanders-leut«, das singt in den vier ersten Versen in der lustigsten Weise vom Wandern: »die Mahlzeit ist ganz klein, durch Disteln und durch Dorn, wann kommt die Nacht herzu...«, um dann mit dem Verse zu schließen: »Zur letz ich noch eins weiß: hier gaht die letzte Straße, die gaht ins Paradeis. Der Der fromme Sinn Sängers des Leib, ruhet er die (Man kommt Seel merke hier der tut nicht in dem kühlen im Paradeis.« sich diesen Vers, im lustigsten ruhen Ort, ich fand Lied dort, im Spirlmnnn.) zum Durch- ihn Sie beSchmerz steht diese Haltung. bruch. Hinter aller sreud und allem stimmt den Menschen. Nehmen wir Luthers Lied: »Die beste Zeit im Jahr das Lied nicht durch die beiden letzten Zeilen seinen ist mein«. Bekommt gesungen: Sinn, ist es von Anfang an nicht im Sinne dieser Worte und Paul »Den ehrt und lobt auch mein Gesang und sagt ihm ewiglichen Dank« Genau dadurch nicht zu einem herrlichen Loblied? so ist Lied: mein Gerhards Herz und suche sreud«: ,,Geh’ aus alles »Ich singe mit, wenn singt dem und Höchsten klingt lasse, was wird’s aus Darin liegt Höhepunkt meinem und Herzen Wille es mit rinnen.« des Liedes. Ein Loblied edler Art. eins Nehmen wir noch ein jüngeres Lied, eins, das der Jugendbewegung es der teuersten ist: ,,Kein schöner Land in dieser Zeit«. Gott mag schenken, uns er wird behüten, das ist der Orgelpunkt des Liedes, es ist ein heiligunterm Sternenhimmel Gebet, wenn Jugend dies Lied singt mit gereichten Händen. Man sage nicht, das ist die Romantik und pantheistische Naturrcligion beder Jugendbewegung. Wir hinter unserem Luther, wir verschanzen uns Nicht auf Paul Gerhard. rufen uns Jst das peripherischer Glaubensinhalt? Daaus aus Glaubensreichtum erwachsen diese Lieder. Glaubensarmut, hinter steht der tiefe Glaube, die fromme Haltung, die auch im weltlichen von Lied durchbricht. Es sind Loblsieder ursprünglicherer Kraft als unser Diese »Großer Gott wir loben dich.« Sie sind Zeugnisse tiefsten Glaubens. Lieder entstanden nicht aus Ueberlegung: Jch will ein Loblied machen, sondern 233 die wir Menscher sangen, wie der Vogel singt, und da ward es ein Loblied. Indem das die sagen, legen wir nichts in die Lied-er hinein, wir spüren nur Haltung der Menschen, aus deren Seele diese Lieder kamen. Sie sind ohne fromme Worte. Sie sind fromm, ohne es zu wissen. Darin sie sich scharf von dem sogenannten geistlichen Volkslied. unterscheiden Wir wollen nun den Trennungsstrich ziehen und fragen: Sind die Lieder Stimmung und nur Stimmung? Da nennen wir noch einmal das kernige, schlichtfromme und morgenfrische: fromme fromm »Der Tag Wir das nennen leben Da heißt es stehn ganz in seiner blanken Wehre, will, Herze. Er ·hat der argen Feind so viel, bereiten ihm groß Schmerze. Wir ,,srisch Du auf werte — — All dazu daß sich der es geht Feind nicht Gut um und unverzagt an uns Ehre.« wagt, Lied: das nennen sinstre Nacht« die vertreibt trotzige: »Wer jetzig Zeiten muß haben tapfers Gottes Namen, deutsche Nation. — —« unsre Macht bald gar helf, daß uns gelinge durch Christum auserkorn. Er ist der recht Nothelfer, wie uns sein Wort zusagt, darauf wir uns verlassen«. in — — Gott — ist geringe verlorn. Aber von »Ein’ feste Burg« an? Stimmung? Es hat seinen Ausgang sicherlich nicht von Novaliss. Gesichtskreis ist nicht klein. Und stellt es an diie christliche Erfahrung das christliche Verständnis keine Anforderungen? Sind diese Lieder Schmetterlingen zu vergleichen? Haben sie kein Rückgrat? Dies Lied wie sein Wort es voraus: beruft sich aufs Wort, setzt seine Kenntnis uns zusagt. Wir nennen noch das alte, uns so liebe ,,Nachtwächterlied«: Klingt ist das hier nicht ganz der z. Vers Sein und an Menschenwachen kann nichts nützen, Gott muß schützen. muß wachen, Gott Herr, durch deine Giit und Macht gib uns eine gute Nacht.« »Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen: unsre Glock hat zehn geschlagen. Zehn Gebote setzt Gott ein, hilf, daß wir gehorsam sein. Nachtwächter beschämt manchen unserer Zeitgenossen mit seiner die Gebote Er nennt nicht nur, er kennt sie auch. Er weiß die Geschichte mit den elf Jüngern, und »eins ist allein der ew’ge Gott, der uns und aller Not«, ist christliche Erfahrung Glaubensüberzeugun-g. hilft aus Darum wachen, seine Giit’ muß Gott hilft Menschenwachen nicht, darum eine gute Nacht. Es stimmt von und diesem Lied nicht: Macht schenkt uns dort nicht. »Zwölf, das ist das Tod, Sünde und Schmerzen, die kennt man sührwahr, der Bibelkenntnis. Ziel der Zeit.« Aber wir nennen hier noch: »Es ist ein Schnitter, mit heißt der Tod« seiner Siegesgewißheit: »Trotz Tod, Trutz komm » komm her, ich fürcht dich nit, tu dein Schnitt. und Ward ich nur verletzet, So werd ich versetzet in himmlischen Garten, darauf will ich warten. sreu dich, schöns Blümelein. 335 wir einen Augenblick an und Denken Wort Weise von: »Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh’?« Welcher Unterschied! Aber auch Nelle klagt schon bitter: »So nimm denn meine Hände« und: »Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh.«, das sind die unvermeidlichen Lieder am Grabe, vor allem bei öffentlichen Begräbnissen, und sie müssen immer den Beweis erbringen helfen, wie gering wir Deutschen unser altes, großes, evangelisches Kirchenlied einschätzen. Und bei diesem letzten Lied weist er darauf hin, daß ein Stück der Melodie in das Lied: »Ich hatt’ einen Kameraden« übergegangen ist mit dem Anhängen »Die Vöglein im Walde«, was wir dort doch alle als trivial empfinden. hin und nennen Wir den hier nur weisen ferner auf die Totentanzlieder schwäbischen Totentanz: oftmals an dein End’, g’schlichen oder g’rennt, schier in andrer Gestalt. Handwerk mannigfalt. Alles, alles, alles muß vergehn. Einer, einer, Gott nur bleibt bestehn. O Kennt an Mensch, der und Tod Er treibt dieses Volkslied Lied: das »Dort denk kommt jedsmal das nichts oben vor vom Heilsweg der himmlischen und Heilsleben? Tür«. Wir ,,Tu auf, tu auf du schönes Blut, sich Gott zu dir will O Sünder, greif nun Herz und Mut, hör auf die Sünd Wer Buß zur rechten Zeit verricht, der soll in Wahrheit will den Tod des Sünders Gott nicht. Wann willst du Vergebens ist Es sei gleich all nun Rat früh und oder Tat. Was spat, die erinnern Wir nennen: kehren. zu mehren. leben. dich ergeben? willst du länger säumen? sestung mußt du räumen. der Tod auf uns kommt Geschwind, geschwind, all Uhr und Stund er verwundt mit seinen bleichen Pfeilen. ist ungewiß, wen Wen er nit findt in Gnadenzeit, wär nützer nie geboren. Wer unbereit von hinnen scheidt, ist ewiglich verloren.« eilen, ernstes Bußlied, so eindringlich, wie’s ein Choral nicht besser sein kann. bildhaft in der Sprache. Hier hat das Volk gestaltet. Dies Lied ist es auch andere Worte braucht. Aber sogar Lehrlieder finden sich. biblisch, wenn Ein Wie Wir nennen: Nun laßt uns Gott, dem Herren, danksagen und ihn ehren für alle seine Gaben, die wir empfangen haben. geradezu dogmatisches Lied. Es beginnt mit dem Lobpreis Gottes. im von der z. Vers Schöpfung, Vorsehung und Erhaltung, Z. von der Vers und des Sünde Menschen Verderbnis, im 4. Vers von und Gottes väterlichem Willen Ratschluß zur Erlösung der Menschen durch 5 vom handelt Heiligen Geist und den GnadenJesus Christus, Vers mitteln, Vers b preist den Gnadenstand, 7 und 8 sind eschatalogisch gerichtet Wir und das Lied mündet aus in den Lobpreis Gottes. haben die Melodie, es doch nicht das Lied im Gesangbuch. War zu dogmatisch? Hatten wir solche dogmatischen Lied-er von dieser Güte. Sie zeigen uns, daß die Dogmatik und einmal volkstümlich war volkstümlich sein kann. Und noch ein Wort Auch darin unterscheiden zur Musik in diesen Liedern. Das aussich unsere Lieder streng von dem sogenannten geistlichen Volkslied. und allem Zeit. Man müßte vor führlich darzulegen, ist hier nicht Raum auf die romantische Melodiebildung eingehen im Gegensatz zu der des alten Es ist spricht ein im 234 M nur Volksliedes, man müßte untersuchen, was Augenblickseinfälleoder Nachahmungen sind, man müßte nachweisen, wie viel undeutsches, kitschiges dies sogenannten Wesen sich breit macht in den Melodien geistlichen Liedesdes Yo. Jahrhunderts. Darum nur kurz das Grundsätzliche: Der frommen Haltung des Liedes in den Worten entspricht ganz die Melodie. Sie ist von Verstle Sachlichkeit und Objektivität und von der gleichen großen Gestaltung wie der Text. Wort und weise ist ein Guß. Wir sind in der Jugend-, einen großen Jrrweg Im Kampf um die Wahrhaftiggegangen. bHWFgUng km M Unek heuchlerischenWelt haben wir das Persönliche für das Wahkse gekaltmsJe toller die Einfälle waren, um so wahrhaftiger schienen sie uns. Wir das wir Wo mit verwechselten Wahrhaftigkeit Große Wahrheit. uns suchten, das Gehorsam von fordern sollte kraft innersten Wesens, da kamenwir in den Sumpf der schrankenlosesten Willkür, des reinsten Jndividualismus. sin der eine wurde Auch so Zeit lang Musik. Darum, blödes Zeug gesungen. Aber wir sind am alten Volkslied gesundet. Wir wissen: Musik ist ein Zug im Gesicht des Ewigen. Jst es schon ein Dogmensatz der Kirche: Gott offenbart sich im Menschenleben, so dürfen wir, ohne dem zu in der Musik, denn Gottes widersprechen, sagen: Es gibt eine-Offenbarung die gehört zum Besten des menschlichen Lebens. Es gibt Menschen, die Jnstrumente Gottes sind, auf denen er seine Weisen spielt, das sind die wahren und weil ewiggültigen sie nicht ,,Sich« komewiggeltenden »Komponisten«, ponieren, sondern weil »Es« in ihnen komponiert. Es gibt eine objektive Musik, die Verkündigung ist wie das Wort, die nicht von Menschen, sondern von der Ewigkeit ist. Wir bestreiten nicht, daß das einem Heutigen auch vergönnt und geschenkt sein kann. Aber wir finden es kaum. So halten wir uns an denen wir mit an diese alten Melodien ihrem Ewigkeitsgehalt, genesen der sind und zur Erkenntnis spüren in diesen »Wahrheit« kamen. Wir Liedern die Bindung ans Ewige. Wir singen nicht die Kompositionen großer verdient. die allein den Namen Diese ,,Kiinstler«,sondern die Musik, klingen und singen diese Lieder Bindung ist uns das Beglückende. Darum aber der- Hingabe, anders. Nur auch solche Musik ist Musik, und wert ganzer Hingabe mit Leib und Seele. Nur solche Musik meinen wir. Das ist wir der Maßstab, mit dem für unser melodiemesfen. Die Weisen würden die Und nicht nur armes Gesangbuch eine unsagbare Bereicherung bedeuten. Worte, sondern auch die Weise hebt die Menschen aus dem Sumpf. Welche Ob die Kirche sie spürt? Möglichkeiten? Welche Verantwortung? Das dürfen kurz zusei genug zur Kennzeichnung unserer Lieder. Wir zurück geht auf das alte Volkslied sammenfassen: Das geistliche Volkslied aus dem Herzen des Volkes und Es kommt ist ihm aufs engste verwandt. und spricht seine Sprache. Jnhaltlich liegt es zwischen dem Choral und dem der Jn von «eine Volkslied. Es Charakter. ausgeprägtem ist Liedgattung Melodiebildung ist es eins mit dem Volkslied. Mit dem sogenannten geistdes lichen Volkslied hat es nichts gemein und steht ihm x9. Jahrhunderts den allein verdient ehrenaufs Gegensätzlichstegegenüber. Diese Liedgattung die Stelle an verdient vollen Es Namen jenes ,,Geistliches Volkslied«. Liedes gesetzt zu werden. fälschlich so genannten Wollen wir jetzt noch ungläubig die Achseln ziehen: Ja, ist es denn mögerwecken? diese Lieder mit ihrer lich, dies Lied wieder Haben es uns zu Wucht nicht angetan, daß wir sie müssen singen und singen lassen? Wollen 335 wir nicht lieber fragen: Wozu hat denn Gott diese Lieder einmal erklingenwir nicht lieber fragen: Was lassen? Wollen ist die Aufgabe der Kirche? Daß sie schöne Gottesdienste hält mit Sonntagschristen, oder soll das Wort auch daheim im Hause und bei der Arbeit wirken und das Leben gestalten? kein: Hoffnung Wenn ans Werk wäre, müßten wir im Glauben gehen. Aber wir haben Grund zur Hoffnung. Zunächst: Diese Liedersammlung geht nicht auf Ouellenarbeit zurück. Die Lieder sind den Liederbüchern der Bünde entnommen. also dort gesungen. Dort haben sie auch Diese Lieder werden Die Bünde, erfühlt und geglaubt. ihre Heimat, sind im tiefsten Grund aber ihre Menschen nicht mit wohl hier in stage kommen, verlieren Bund Der ist allen Heimat. Aus der Jugendbewegung wird xs Jahren. eine Elternbewegung Die Lieder leben in den Familien, eine Lebensbewegung, lernen Kindesbeinen die Kinder Lehrer und Pfarrer, Fürsorgesie von an, aus der leute Bewegung sie in die Jugend des Volkes hinein. Sie tragen die geben der Gemeinde Krippenspiele, in denen diese Lieder eingeflochten sind, sie ziehen auf Musikantenfahrten durchs Land und auf Singwochen werben sie in weiten Kreisen mit großem Erfolg um dies Lied. Die Welle, die nach dem Krieg aus dem Sumpfe der Großstadt sich durchs Land ergoß und alle Sitte riß, daß die jungen Burschen sich nicht mehr auf den alten Platz in der Kirche stellten, wo sie nicht mehr, wie seit Jahr-« alle Sitte hunderten war, jährlich zweimal zum Abendmahl gingen, wo Bindungen zerrissen wurden, diese Welle ist vorüber. Dem sicheren Hochmut ist eine fühlt sich unsicher in der bindungslosen Unsicherheit gefolgt. Man wie’s andere wie man es man es möchte so machen, tun, gern Freiheit, sucht Verbindung nach rücksucht Vorbild, Maßstab. Man einst tat, man Aber in wie wärts. Wo da die rechten Menschen sind, kann viel getan werden. am die im vielen und· Dörfern sitzen Sonntag jungen Burschen Wirtshaus in der rechten grölen, weil kein Lehrer und kein Pfarrer sich ihrer annimmt Weise! Und zum Dritten. Wir sind heute gar nicht mehr so weit von jener frommen mit beten wieder diesen Menschen, Haltung unserer Lieder entfernt. Wir treten Wir schlicht und anspruchslos vor Gott. glauben es nicht nach dem wie Buchstaben, sondern es ist Erfahrung, groß Gott ist, wie gering wir sind. Wir wissen uns in Gottes Hand und fühlen uns darum stark und froh. Das ist kein weiches Bild, sondern die Art, mit der wir im Leben stehen. Wir alles begreifen Luther: Daß Gott uns gibt ohn’ unser Verdienst und Würdigkeit, wofür wir ihm zu danken, zu loben und gehorsam zu sein schuldig von des der Z. Teil des Heidelberger Katechismus sind. Wir wissen, warum entdecken erst unsern evangelischen Glauben handelt. Wir Menschen Dankbarkeit wieder. Der junge Luther steht lebendig vor unserer Seele. Und wohin wir im Es in jenen Liedern entgegen. einzelnen langsam reifen, das weht uns nachzuweisen, wäre eine schöne aber besondere Arbeit. Eine solche Bejahung dieser Lieder schließt eine sorgfältige pädagogische Aber dem streite ich aufs entschiedenste Prüfung des einzelnen Liedes nicht aus. das Recht ab, über diesen Lied-ern Gericht zu sitzen, der sie nicht glaubend gesungen hat und ihre Seele entdeckt hat. Diese Lied-er aber erschließen sich dem prüfenden Kritiker so wenig, als ein Kind dem schnüffelnden Schulaufsichtsbeamten seine Seele zeigt. Und noch eins ist zu bedenken. Wir schaffen diesen Anhang nicht für uns, sondern für die Jugend, nicht für uns, sondern das 230 heranwachsende Geschlecht. Es sollte eine Aufgabe der Jugend sein. Euer Wer’s junng Setz ist aufgekaem nicht hat, ist nicht geschickt zu diesem Werk. aber diese Lieder singt, den Wer lassen sie nimmer los, den schaffen sie um-, den Wachen sie reiner, besser, frömmer. Das ist unser Selbstbekenntnis in es Saches dieser Daß gesungen möglich sein wird, daß die Lieder wieder der Seele aus Werden- dafür ist der Beweis schon längst erbracht. Und was des Volkes entsprossen ist, das kann dort auch wiedererwachen, auch nach Jahrhunderten. Denn unter dem Schutt und Geröll der Zeit schlummert die deutsche Seele und wartet, daß man sie mit köstlichem und mit frommem Brot nähre. Wir hoffen und heißen Euch hoffen! sür Führer und Führerin. Vom Singen und Spielen. dir gerade ist ein Quell der Kraft. Singe nicht wahllos, was kommt, sondern prüfe wohl den Gehalt. Klappere die Lieder nicht in ödem Gleichtakt herunter. Halte dich von einem wüsten Grölen ebenso fern wie von widerlicher Rührseligkeit. Gar oft ist Stillschweigen besser als jedes Singen. Glaube also nicht, um in der ,,guten Gesellschaft-«um wie man jeden Preis singen zu müssen, etwa jeden Preis reden zu müssen glaubt. Wem lieb ist, der singe nicht in Staub, und großer Wind seine Stimme Kälte. Zur Zeit des Stimmbruchs vollkommen ruhen. Jeder muß die Stimme Mißbrauch rächt sich schwer. Der einstimmige Gesang ist unter allen Umständen gutzuheißen. Ein Satz er macht ein Lied nicht wertvoller, macht bloß, falls er überhaupt gut ist, das Wesen offenbarer. Dazu genügen auch zwei Stimmen. altDas Lied der letzten zwei Jahrhunderte ist grundverschieden vom deutschen Lied; dieses mehr herb und geschlossen, jenes weich und sinnenfälliger. Das altdeutsche Lied drängt zu linienhafter, schwungmäßiger, vorwärtsdas Lied mehr Zeit unserer stürmender Gestaltung, gefühlsmäßig gehaltene auf Akkordsäulen. Darum hängt gleichsam als zierliches Blumengewinde ist dem ersten eine freie, polyphone Setzart, diesem eine akkordische Begleitung besser angemessen. Halte dein Instrument, ob Geige, slöte oder Laute, stets in gutem Zustand und reiner Stimmung. Die schönsteZier eines Instruments und mit Bänderkram unnützem Tand. ist sein edler Klang. Darum weg Stahlsaiten sind geradezu barbarisch; hier ist Sparsamkeit übel angebracht; Die Mandosie verwüsten nur das Instrument und ertöten jeden Wohlklang. line hat mit dem deutschen Volksliede nichts zu schaffe-L Denn Seele. wisse: Musik ist nicht Singe und spiele stets mit ganzer Walther HenseL Unterhaltung, sondern Erbauung. Das in edle den Lied Sinn — (Vorwort zum ,,Singenden 237 Ouell«, siehe Buch und Bild.) Lied und Gruppe. Arneth. Heinrich Nicht irgendein Streit soll damit aufgeworfen um irgendwelche Musiktheorie oder Gesangspädagogik die Fragen gestellt: Was gibt Gruppe gerecht? Wie bedingen Es seien nur werden. dem die ein Lied der Gruppe? Wie wird beide sich gegenseitig und wie durchdringen sie sich? Z. Singen selbst. Zunächst einmal vom Man sagt, es sei Ausdruck tiefster Bewegung, tiefster Ergriffenheitz »vernur in edelte Sprache der Seele«. Gewiß! Nehmen wir es aber einmal ein Mensch nicht mehr seiner Erscheinung: es ist mehr als sprechen. Wenn man schweigt er oder er singt. Und erst, wenn diesen sprechen kann, dann richtig verstanden hat, scheinbaren Gegensatz: schweigen und singen, einmal in dem liegt: Lied und dann fühlt man, was Gruppe. Wo »der Mensch-« nicht mehr weiter nicht kann, wo ihm selbst das Geplapper seiner Worte mehr genügt, da wird er entweder lacht nicht ruhig oder er singt. Das ist bei irgendeinem Saufverein er so. Wenn schon so weit ist, daß er ,,nicht das mehr« reden kann, dann singt er. Wie ist erst die zweite Frage. Aber auch sonst ist es so. Wenn man um den Lichterbaum an Weihnachten nicht sprechen, man schweigt oder singt. An einem offenen steht, kann man — — — — — Wenn ist stumm oder singt in der Trauer. nichts mehr; sagt man echte, frohe Liebe einem geschieht und grüßt, dann das aber Jn der Kirche schwätzt man nicht; man Herz jubelt in Liedern. singt. Wie sagt doch Bewer: ist ruhig und horcht; aber man »Tausen-dj Künste kennt der Teufel, aber singen kann er nicht; denn Gesang ist ein Beunserer Seele nach dem Licht.« wegen Schauen wir nun auf unsere Gruppen. Sie möchten uns sein der Ort, an dem die Gemeinschaft vieler Menschen wird. Nicht vieler »gleicher«Menschen; aber solcher Menschen, die als wahr Gleiches zu suchen und ihre gemeinsame Aufgabe erkannt haben miteinander können auch sie in der gleichen seelischen Lage, Gleicheni zu dienen. Darum nur in der gleichen Stimmung schweigen oder singen. dann die Das gewahrhaft singt, ist das eine: Wenn Gruppe einer gemeinsamen inneren Einstellung, die durch alle schwingt. schieht es aus einem Und es ist gleich, ob dies aus heraus einzelnen gemeinsamen Erlebnis der die der Jugend, gemeinsamen Entwicklungsstufe geschieht oder aus wird das andere: Wenn in einer Gruppe singt. Dann daraus miteinander die singt, spricht eben nicht mehr Kunz und Hans miteinander Gruppe etwas mehr, sondern die Grup p e singt dazwischen; es meint auch niemand ihr Lied sie ist beisammen in ihrem Lied. So ist Singen eins von dem, wo die Gemeinschaft wahr wird, lebendig- Grabe kann man nicht reden; man — — geschaut und verkörpert wird. z. verschieden sich nun das Lied der Gruppe zeigt. Weil zu verschiedenen gleicherweise in Menschen schwingen, die da verschiedene Seeleninhalte in einer Gruppe beisammen sind, wird miteinander auch ihr Lied verschieden sein. Ich habe es noch erlebt, wie etwa um die Jahre xgzg bis xgzx Gruppen über nichts anderes hinausgekommen sind, als zu singen: »Kein Feuer, keine Wie Zeiten 338 — ..«, »Es wollte sich einschleichen...«, »So grün als ist die Heiden...« es »Stch’n zwei Stern’ am hohen Himmel...«, dann war eigenartig zu Wie sich dazu Unsere entstund. Zuerst Gruppe verhielt, die damals sie aUch, weil man vermehrte diese sie halt überall hörte, ja man Recht noch Um die ,,Annemarie«von Löns und ähnliche Liedlein. Auf einmal ward aber bei den Burschen mit ihren xd und 37 Jahren ein starker innerer Widerstand bemerkbar, sie wollten diese Lieder nicht mehr singen. Jetzt Kohle. Und fehms sang Man WdeM man deren und habWanderlieder, sang sie überall beim Marsch, beim Lagern, am Weihnachtsfeiern. Zuerst wurde sich auch da mehr an »Der Modjschegehalten. »Es blühen die Rosen«, »Die Lüneburger Heide«, Sselger kommt«,»Von Luzern auf Wegis zu« bildeten den Stamm. AllMahlich kommt bodenständigeres, altes Gut dazu und bildet den Kern. Nun lag wieder die Gefahr nahe, daß die Mädchen ganz in diesen Liedern aufgehen. und der-, Ebenso, daß im allgemeinen eine wertvolle durch das Aelterwerden Leute notwendige Liedern beim Gruppensingen ganz Reihe von vernachlässigt wird. Solche, meine ich, die von ,,Ringlein und Rosen« uns erzählen. Und damit taucht gleich die srage nach des sührers Aufgabe auf. Ein Ideal bleibt freilich die Forderung, daß jeder sührer Klampfe spielen kann, damit er den Gesang der Gruppen begleiten kann, daß er »der Zupfgeigenhans’il«· seiner Gruppe ist. Aber das ist notwendig, daß er singen kann. Vielleicht nicht aber kunstvollendet zum mindesten gern und mit Liebe und VerständnisEr muß sich das gesunde Urteil und die unbewußte Natürlichkeit bewahrt haben, neben einem Teil von Wissen, um über die Güte eines Liedes entscheiden zu können. Er muß einen reichen Schatz von Liedern nicht nur kennen und in Liederbüchern verschlossen haben, sondern in sich tragen und dann herausholen das eine und das andere, um über die Leib- und Magenlieder der Gruppe hinaus mehr zu geben. Und um das andere zu können: die Gruppe davor Lieder, meine ich, die behüten, daß tatsächlich salsches gesungen wird. die Gruppe in ihrem Lied sagen will gar nicht mehr das aussprechen, was oder es noch nicht können. Und beides ist gefährlich. ein Ringen und Kämpfen Wie um die Gemeinschaft in der Gruppe immer und Erziehen ist, so wird darin eingeschlossen sein der Kampf um das rechte Lied in ihr und die Erziehung zum rechten Lied. haft ZUfaMmengetragenalle Marsch- werden konnte und Gruppenabend und bei — — Z. rechten Lied. Erbe gebrauchen. Ehrfurcht singen, dann dürfen wir ein teures muß uns erfüllen vor denen, die es geschaffen haben und Dank für die, die es neu lehren. Wir dürfen es nicht versingen gefunden haben und es uns und und uns allem trennen wir von verrun. Darum Schmutz der Schand und Warenhaus-, SalonGassenmusik, weil wir Gutes von unseren Vätern anvertraut bekommen haben und berufen sind, es zu wahren und weiterzugeben. Weil es uns echt sein will mit volklicher Haltung, müssen wir unsere Jugend dazu erziehen, aus volklicher Echtheit, Reinheit und Wahrhaftlgkm uns heraus alles abzulehnen, was auch als »Volksmusik«aufgedrangt wird. Um die Reinheit und Hoheit des deutschen Liedes müssen wir uns entschieden dagegen Wahrms daß Prof. Martini-München unter »DentscherMusikpflege« im Bühnenvolksbund auch schreiben kann: »Radio verbreitet unter anderem Nur eine Forderung muß restlos erfüllt sein: die Ausführung Musik. Erziehung zum wir Wenn —- 339 Enthält die Ausführung einer Musik diese geforderte muß erstklassig sein. Qualität, dann ist sie in der Tat allgemein gültig. Jn der Musik setzen qualitätsenthaltende Ausführung vorausgesetzt selbst die Zeitepochen keine Grenze. Sei es ein Palästrinachor, sei es eine Bachsche Fuge, sei es eine Symphonie des Rokoko, sei es ein Ouartett Beethovens, sei es eine moderne symphonische Dichtung oder sei es eine italienische Tenorarie, sei es ein Walzer Volkslied oder ein mondäner oder das Tanz, sei es ein Gassenwird eines Operettenschwankes jedes davon hauerrouplet in der seinem Geist vollendet entsprechenden Ausführung jedem etwas zu sagen haben. Die Qualität der Darbietung ist das A und O des Rundfunks. künstlerische,wie die technische Arbeit zu erHierauf hat sich die kulturell das dann es ein Wenn wirklich ist, Musikpflege« ist »deutsche strecken.« wir mit ihnen, am Waldesrand Vergehen an unserer Jugend, wenn sitzend, im Dämmerschein des Abends singen: »Wir stolzen Menschenkinder sind eitel und arme Sünder wissen gar nicht viel; wir Hspinnen Lsuftgespinste und viele und uns kommen von weiter über »Lied dem Und Künste Ziel.« statt suchen und und Gruppe« zu besinnen, müßten wir lieber einen Aufsatz über Radiobau sämtliche Rundfunkprogramme Deutschlands in unseren Zeitschriften abdrucken. Eine auch in ernste Frage ist dann die um das gedankenlose Singen Gruppen der Jugend. Gewiß; Singen wird schließlich auch manchmal dazu die Zeit zu vertreiben sei es beim stundenlangen Fahren im verwendet, Man eine Landstraße halt gar kein Ende nehmen will. täusche Zug oder wenn sich aber nicht; das ist kein Singen mehr. Hier ist Singen herabgewürdigt oder die Ausdauer einem es Zweck zu muß die Langeweile vertreiben stärken und ist sinnlos geworden. Bitte, singt dann da die Lieder, die sich dazu einem Fest her liebgeworden eignen und nicht die gleichen, die euch von und Bundesliederl sind oder gar Landesverbandskann doch nicht bei jeder Gelegenheit die gleichen Lieder, Und dann: man singen, weil wir sie gern haben. Eines läßt es mir immer stark empfinden: »Kein schöner Land« ist uns aus dem Herzen gesprochen; aber doch kann dies eine ungeheure Phrase werden: »Daß wir uns hier in diesem Tal noch treffen es wenn wir nach jedem Gruppenabend singen m so viel tausendmal« wir irgendeinem Zimmer sin der Stadt. Es kann aber Verpflichtung sein, wenn es in der winterlichen Nacht beim Funkeln nach einer seinen Weihnachtsfeier im Kreise stehend der Sterne und beim Glitzern des Schnees, fern der Stadt, beten (und dann: Die ’s Maul nein: so singen »so viel hundertmal«. voll nehmen, haben meistens ’s Herz um so leerer. J. IX.). viel mehr Zu all dem ist es aber notwendig, daß unsere Gruppen wieder der meine Die das das Lied Zahl nicht organisieren. Singen, pflegen. Jch der tut es die Zahl Liederbücher allein Chöre oder Versuche hierzu und nicht. Jm Gegenteil, sie sind oft nur der Ausdruck der Armseligkeit im Können. man Wenn merkt, es wird nicht mehr so gern gesungen, muß man sich fragen: der nur der Nachwuchs daran, daß Gruppe »Woran liegt es«. Und sehr oft sie nicht mehr kennt und weil sie ihnen fremd sind, sie auch nicht mehr singt.v der Das Lied ist ihnen nicht mehr Ausdruck Gemeinschaft, weil dies ihnen niemand müssen ihnen selbstverständlich die sagt oder sie fühlen läßt. Wir Liederbücher in die Hand geben, wenn sie neu zu uns gekommen sind dies wird ihnen die Freudigkeit zum muß man gar oft vergessen. Und dann Singen wecken und erhalten, denn nur durchs Singen lernen sie die Lieder-« — — — — — — — — — — 340 — Die besonderm Aufgaben unserer Gruppen und ihre Zusammensetzung erforoft andere Wege als feüher, wo der Nestabend mit viel Gesang ausHier müssen wir uns überlegen, ob wir nicht auch wieder von ZU Zeit richtige Singabende als seierabende halten wollen, wo gar keine GkUpPeUfMgenbesprochen werden dürfen. Und weiter ist es sicher technischep notwendcgs bei der Erzithng unserer Jungen für die Gruppe, ihnen Lieder Es aufzugeben. mag vielleicht nach Schule klingen. Leidet aber das Singen nUk darunter,daß die Leute nicht mehr singen können, weil sie die Lieder nicht mehr konnen, dann darf solche Faulheit nicht die ganze Gruppe faul machen. dert gefülltWaks Zm 4« . Wir dürfen auch nicht die Wirkung vergessen, die von einem rechten Lied VOM eechten Singen durch das ganze Gruppenleben strahlt. Es geht eine Ungeheure Kraft aus. Die alten Wandervogelgruppen haben es erlebt oder einZelne Menschen durften es spüren, was am es wenn man am Waldesrand war, schweigenden Abend gesungen hat. Wir dürfen das unserer Jugend nicht verlorengehen lassen. Es war nicht nur schön, den Abend und die Nacht zu grüßen mit »Meerstern, ich dich grüße« und zu bitten: ,,Gib ein reines Leben« es machte auch stark. Jst es aber zuviel gesagt: Unsere Jugend kann es fast nicht mehr? Liebesund Minnelieder sind nicht bloß dazu da, im Der einzelne Zug die Zeit zu vertreiben. Mensch muß sie zu Zeiten als singen und auch eine Gemeinschaft solcher Menschen. Sie Gruppe als Lieder, die Kraft geben den jungen Menschen in sollen gesungen werden seinem Ringen, die eine Seele bewahren vor dem Schmutz und der Unreinheit der Modelieder. Einen großen Teil Schuld trifft hier die Schule, da sie bewußt bis in die Oberklafsen der Mittelschulen der Jugend das Gebiet verschließt,wo das Volkslied seine tiefsten Wurzeln hat: Das Lied von der Liebe. Nehmen wir die Jugend da in Schule. Und gibt es eine bessere als zu singen: ein Mägdlein tanzen »Es wollt geh’n« mit der feinen, tiefen und schlichten Lehre: Die Hasel grünt wieder; aber »verliert ein Mägdlein seinen Kranz, den einen Gang durch die Felder und find’t sie nimmer wieder«. Oder miteinander Wiesen am Abend tun und es hören, wie der Knabe sagt: »Und bist du auch arm, so nehm’ ich dich doch, du hast ja die Ehr’ und die Treue noch«. Und das Mädchen kann antworten: »Die Ehr’ und die Treue mir keiner nahm, ich bin wie ich von können auch später Bub’ und der Mutter kam«. Dann Mädchen einander versprechen bei einem Abschied: »Halt du dein Treu so stet als ich, und wie du willst, so find’st du mich. Halt dich in Hut, das bitt’ ich dich. Ge!segn’dich Gott! Jch fahr dahin.« So gibt das Lied der Gruppe Kraft um Kraft. Nehmen wir sie dankbar? Es tut Bei manchmal wahrhaft not. unserer Großstadtjugend vielleicht der Teufel tausend Lande. Es kann eben nicht nur mehr als bei mancher vom Künste, sondern wir Menschen zehntausend, und Jugend glaubt oft hundertsogar tausend zu können. Und es wird ihr dann möglich, das zu tun, was einer Von kann: Eine Anzahl Leute aus berichtet werden VIII-Jugend Gruppe brachte es fertig in einem Tanzkurs, an dem sie teilnahmen, am Freitagdie abend einen Shimmy zu üben nach dem Gassenhauer »Wo hast du denn am Sonnwendfeuer zu schönen blauen Augen her« und am Sonnabendabend singen: »Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu« und weiter: »Herr Gott, den sührer sende, der unsern Kummer wende«. Jst so etwas nicht Lug und Trug? Jst solche Bitte nicht vergebens? Und — z-« Wenn schon beides in sich tragen kann, dann Jugend deutsche Jugend ist sie irgendwie in sich zerbrochen und ihr etwas geraubt und geknickt. sie dann noch im deutschen Lied, im Lied, das ihre Gruppe singt, deutsche-z Gut, deutschen Glauben, deutsche Kraft, deutsches Gemüt, deutsche der Gifthauch Jnnigkeit und deutsche Liebe spüren, wenn fremden Gemächtes darin darf? Können sie noch verstehen, was ruhig ihre Seele umnebeln liegt, wenn wir beten und lobsingen: — — Können · »Du, meine Seele, singe wohlan und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen steh’n. hier preisen auf der Erd’, Jch will den Herren droben ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd’.« Tonika-Do und Es iist nicht ihre Anwendung in unsern Bündem man wichtig, singt, sondern auch wie man singt, nicht Wie singt, sondern auch wie man Weisen erlernt. geschieht Wohl in der herkömmlichen Weise, wie es in den meisten Chören und mitSchulen noch geschieht. Die Weise wird vorgespielt oder vorund daneben lernt die Weise auswendig. man Auch gesungen, und damit musikalischen Menschen kann das Notenbild selten mehr sein als allgemeiner Dinge. Anhaltspunkt. Notenlesen, Notenspielen, Notensingen sind dreierlei oder Manch einer, der-gut Klavier Geige spielt, kann oft die einfachste Weise Blatt nicht sicher vom singen. Da liegt irgendwo iein sehler. Es ist dem Geschäft des Lehrens unwiirdig, daß im Singen mancher Lehrer den jungen steht, an ihren »Nachahmungstrieb«,Gehörtes als alter Papagei vor wiederzugeben, sich wendet, und ihnen die Weise vorspielt oder vorsingt, bis sie die Kinder nachsingen können. Es ist nicht zu verstehen, warum nicht auch im Singen der Grundsatz des Erarbeitens ein sich durchgesetzt hat. Denn wenn dem erin sich trägt und der sich nur jedes Kulturgut seinen Bildungswert so gilt das ganz besonders von der schließt, der sich dies Gut erarbeitet, Denn auch die Melodie Melodie. ist ein Kulturgut mit Bildungswert, oft dem Kinde des Liedes. aber Deren Sinn mehr als die Worte brachte man bis ins kleinste bei. die Worte Die Melodie fiigte man hinzu, damit man singen konnte. Von dem inneren Wert und Gehalt einer Weise wußte man nichts; daß eine einstimmige Weise Musik sein kann, glaubte man nicht. dem mechanischen Erlernen Auch wir in den Bündsen müssen streben, aus herauszukommen und unsere Singer dahin führen, daß sie eine Weise sich singen-d erarbeiten können, weil sie dadurch vielmehr eindringen können in das Leben der Melodie, sie richtig begreifen und dann auch singen können. Es gilt den Schwerpunkt vom Notenlesen aufs Notensingen zu verlegen. Da kann uns die Tonika-Do-Methode helfen. Alles Singen nach Noten ist weniger ein Wissen der absoluten Tonhöhe,· ein Auskennen im sondern Tonraum, ist nicht das Wissen der absoluten Höhe der des einzelnen Tones, sondern die Kenntnis Tonverhältnisse, das ·Wissen vom der und untereinander Töne ihrer Lage innerhalb der Tonleiter. Abstand Das ist der klare und richtige Grundgedanke der Methode, den wir uns aneignen. Nicht Töne, sondern Tonverhältnisse, Intervalle muß man kennen, nur das nur was wie man bei uns? und 343 — dann kann eine jemand man nach Noten Quinte singen. Aber singen, so bringt er wir es kennen meist nur keine fertig, Intervalle. indem Wje schön (leUchtet der Morgenstern), eine Terze: Nun a(de du Heimatland),eine Quarte: Jch hatt’ (einen Kamerad-en), eine Sexte: (I,mchergeben). Aber mit solchen Stützen rann man sich eine weise fmgknsDie TOnverhäctnisse müssen in Fleisch und Blut übergehen. Zunächstdie TOUIWPO d TonbkzelchnUngen Lehre von den er mein Soll denkt: lieb Jch hab’ nicht erSo ist die Sie kennt keine absoluten Intervallen. Namen für die Tonverhältnisse: so ist c e k, sie hat nur 5. Ton in der Leiter, also die Quinte; mi ist immer der Z. in der LmFValsO Terz; la ist Sexte (o); ti ist Septime (7), see ist Quarte (4), Ist Sekunde Der (3). besteht darin, daß He dieser Benennung große Vorteil fle Ohne weiteres für alle Tonarten gelten; denn jeder Ton kann der Grundton (d0) sein, Und damit jeder andere Ton re oder mi oder ka, so, la oder si. Die Methode geht nun entwickelt einen und weiter bedeutsamen Schritt den Charakter der verschiedenen Stufen. Wir singen den Dreiklang: do mi so (x—3—5, in C-Dur ceg). Die Töne sind nicht gleichartig. Der Unterschied ist aber nicht begründet in der verschieden absoluten Tonhöhe, sondern in der Jm do spüren wir das Bewußtsein des sundaLage innerhalb der Tonleiter. ments, der gesammelten Kraft, es ist fest und bestimmt. Dementsprechend wird so das do dargestellt durch die geschlossene saust. Das aber ist anders. Domiwir nante heißt die Quinte auch, d. h. die Herrschende, weil sie, so wurden aber diesen Namen Sie verdient ihres Charakters gelehrt, am meisten vorkommt. wegen. Hell und klar, trompetenartig, triumphierend, stolz und lebhaft, zwar auch nicht zur Bewegung treibend, sondern feststehend, aber doch gegensätzUch zum do. Darstellung: aufgerichtete Hand mit ausgerichtetem Daumen, hakt hauend. Wie ganz anders aber klingt mi: schwebend, milde, weich, verhalten wartend, in ihm klingt schon eine Ahnung vom nahen do mit. Darstellung: flache Hand. und Charakter fließen in eins zusammen Name, Handbewegung, Toninhalt und Die verlangt ganz Handbewegung geben die Vorstellung des Tones. nun in Uebungen, die ganz merkwerden sicher ihren Ton. Diese Intervalle gemacht. Dann folgen fa und würdig fröhlich und mitreißend sind, vertraut la, re und si. Wie klingt la, die Serte? Traurig klagend, mit Anstrengung nur seine Tonhöhe erreichend, nach unten, dem so, strebend. Darstellung: schlaff ähnlich. nach unten hängende Hand mit lockeren Fingern, einer Trauerweide kann hier Stufen, sowie auf Halbtöne und Modulationen Auf die anderen mit nicht eingegangen werden; wir müssen uns Andeutungen begnügen und unten das das verzeichnete Werkchen, anzuschaffen diese Zeilen verweisen aus und die Tonleiter alle Stufen vertraut wollen. So werden gemacht, anregen von Tönen, sie ist voll ist nicht mehr eine mechanische Aneinanderreihung Leben und voller Es ist nun glaubhaft, daß einer melodischer Spannungen. die Töne anders und »richtiger«singen kann, der von ihrem Wesen weiß. Die Methode schreitet hier weiter. Sie schafft sich ihre eigene Schrift mit den Anfangsbuchstaben der Tonstufennamen, prägt sich ihre eigene Taktbezeichnung und benutzt unsere Notenschrift gar nicht, sondern überträgt sie können wir in die Tonika-Do-Schrift. nicht mitmachen, weil Diese Schritte wir solche Notenschriften nicht haben. Aber Tonverhältnisse, Toncharakter und Darstellung mit der Hand, das uns diese Erkenntnisse, müssen wir uns aneignen. Am dienlichsten werden immer der 343 verbinden können. Aber auch ohne diese sie sich mit der Notenkenntnis Es wird dann Ungefähr so, wie in der sie ganz fruchtbar gemacht werden. xzjährigem Ich schreibe ihnen die Weise mit den entsprechenden die Luft vor, sie singen sie sicher Und verfolgen dabei das an Notenbild der Tafel. So aktiv und ganz sind die Kinder haben Einblick in den Bau in jeden einzelnen ihrer Tonschritte. So und der Melodie erschließt So kann uns sich ihnen die Weise mit ihrem Leben, indem sie sie erarbeiten. viel bei freier Benutzung die Tonika-Do helfen bei der musikalischen Ekzieh·Ung. Sie hilft aufräumen mit dem »der Spur nachsingen« und vertieft das musikalisches Leben. musikalische Verständnis und erschließt uns Das möge genügen, um nachdrücklich auf das kleine Werkchen hinzuweisen, das x924 besprochen ist: Leitfaden der Tonika-Doschon im Neblungbund den bearbeitet von Method: Schulgebrauch, für Agnes Hundoegger, so S. Hannover, Wiesenstrasze 4. x Mark. Jörg Erb. wenn kann Schule beimeinen »Tonbildern« in Zeitschriften zur musikalischen Weiterbildung. wir dies Heft der Musik widmen, so sind wir keineswegs in dem Irrtum Wenn befangen, wir hätten damit dem musikalischen Leben wesentlich geholfen und es gekönnen damit fördert. Wir nicht viel mehr sagen als: Seht, das ist uns wichtig, wir es wir so entspringt so wollen unserer Haltung, singen, so wollen wir von meinen wenn das wir, Musik reden. Singen aufgefaßt haben, das Arbeitet weiter. Wir müssen in einem solchen Heft notwendig auf unentwegt die Zeitschriften hinweisen, die sich diese besondere Aufgabe gesteckt haben und ihr inneren aus einer allein, aber bestimmten heraus, dienen. Haltung sachzeitganz nicht blindlings ihr sach als Steckenpferd sie reiten schriften, und doch keine, denn innerer klarer ihr ,,sach« aus durchs Leben, sondern sie treiben Einstellung, aus« als ein Teil Es ihres Lebens. ihrer heraus, Seelenhaltung Lebenshaltung und ist an eine dringende Notwendigkeit, Hand dieser Blätter daß in unseren Bünden gedie fürchterliche musikalische Unbildung trifft auch unseren Bund, wird. Denn arbeitet und wir wollen der uns nicht schämen. Das wäre wahrlich ernsten Weiterarbeit und wie wir Wort nicht wahrhaftig. Wir arbeiten, einst müssen ganz bewußt hier mit dem gleichen und Weise der Volkslieder auswendig gelernt haben, so gilt es heute» umFleiß in das Wesen der Musik einzudringen, um den blutigen Dilettantismus zubringen, der uns seit jenen bewegten Tagen immer noch anhangt.« in Frage, zwischen denen Zwei Zeitschriften kommen für uns eigentlich nicht zu wählen ist, sondern die alle beide nebeneinander nötig sind, weil sie sich M gewissem Sinn ergänzen. , die « musikariteugilde der dem Fritz Geist der Jugend, herausgegeben von Erneuerung aus Jöde; jährlich s Hefte mit je 32 Textseiten und einer Notenbeilage mit je 33 Seiten. Bezugspreis für das Heft x,50 Mk. in Georg Kallmeyers Verlag (friiher Julius Zwißler), Wolfenbüttel. Blätter Die Singgemeinde herausgegeben im Bärenreiter-Verlag, Augsburg-Aumühle, Schriftleitung Dr. Epund jährlich 4 Notenbeilagenaus pinger, Pragz jährlich s Hefte mit 34 Seiten der Reihe: Musikalisch Hausgärtlein. Einzelheft 45 Pfg., Musikbeilage do Pfg. Jugend, die den Zwiespruch mit ihren Gedanken füllt, hat es nicht verstehen Hensel, wollen, daß die beiden großen sührer zur Musik, Fritz Jode und Walther Sie hat nach Erklärungen und Gründen gesucht nicht »gemeinsame Sache« machten. und war ehrfurchtslos genug, darüber schreibend zu streiten und ,,ihren« Jode gegen und zu beschuldigen. »ihren« Hensel und umgekehrt zu verteidigen und herauszuheben du oder du war Denn es eine umlaufende bist fur für Hensel Frage: Bist Jodes Sie verstummt nun Diese srage ist sich selbst das schärfste Urteil. auch«allmahlich. Wohltuend empfanden wir, daß die beiden, denen wir Dank wissen, in dieser Sache (wie ich das wenigstens vornehm sie danach gefragt wurden schwiegen, auch wenn Die 344 einer Jödewochemiterlebt habe). Wohltuend Ihre Anzeigen tauschen, störend empfinden wir Besprechungenin der Singgemeinde, die bisweilen bei vcgntsixpk l de ist Fekisem aITkengi « U ! stren lehr äda Feststellung, daß die Ver-lage den scharfen Ton in den ,,Sachlichkeit« kennen und Liebe ist die bisweilen nur ibt aber setzt viel voraus, Noteäkenntnis und setzt darum wie das Lesen der Druckschrift. Durch das Leben der Weisen und Sätze erschließt sie uns der Art der sonst nirgends geschieht. Es ist kein Zerpflürken nach alten und ein Ynalkfm Es ist ein Nachspüren nach dem Leben und ein Erkennen Schweigen vor dem Wunder der Melodie. Es seien b.er einige Themen nebenemaMWgestellU Das Geheimnis das die Sonatenform; und der sormz Mozart Wunder der Melodie in uns; Vom Werden der Melodie; Von der Notenübung zur Melodie-;Ueber Leitung und Vortrag der alten Musik Ohne Taktstkich Damit lst diese PadfsgogtscheSeite die gestellt angedeutet. Trotz der hohen Anforderungen, WekPeIhist der Zugang und Anschluß keineswegs verschlossen oder zu sehr erschwert. EF tstgesichert durch die Beiblätter: ,,Musik am Anfang« und ,,Musik in der Schule«. sue dieses Beiblatt ist der Lehrer besonders dankbar, weil es ihm wertvolle Hilfe bietet »in seiner Arbeit; denn die Berichte entstehen nicht am grünen Tisch, sondern So bietet die M» Jodes eigener Schulwerkstatt. Musikantengilde mit ihren Beiblattern eine sülle von Arbeitsstoff, Und sie will gar nicht leichter oder genießbarer sein: Wer der sie nicht durcharbeitet hat nicht übend, singend, spielend, sehr viel von kommt ihr. Sie kann keine Zaungäste brauchen. Daneben aber auch eine andere Seite Volk als zur Geltung: Musik Brucknerz Beethoven Jugend; Anton der Schlußstein der absoluten Musik; Der heilige Tanz; Des Kirchenliedes Sendung. Ein Der Wegweiser durch die Hausmusik ist sehr wertvoll. Anfangsuiiterricht am Instrument wird in den Arbeitsbereich hereingezogen und »Die erste Klavierstunde« die nur die alle nicht auch Lehrer Eltern, für stundengebende für Jst wichtig, sondern Ihre «Kinderin die Klavierstunde schicken, wo der ihnen nicht selten alle sreude an ein wird und der Gewinn Stückchen mangelhafte Musik planmäßig genommen Technik ist. Aus den Gilden und von Musikfahrten erzählen kurze Berichte, ein-e Umfchau scheidet Musik von Scheinmusik. Die Zeitschrift ist der Magnet, von dem die Gilden Kraft und Richtung zum Ziele nehmen. Sie ist eine Führung, aber im besten und anvertrauen eine wahrsten Sinn, sollten. Führung, der wir uns Eine rechte Führung aber fordert kraft ihres Wesens Gefolgschaft. Das aber heißt hier Arbeit. Wer sie nicht scheut, der ist hier auf gutem Wege. Die Singgemeinde Sie ist ist jünger und befindet sich noch im Ausbau. das Blatt der Kreise um Walther Densel, die zum »sinkensteiner Bund« zusammengefchlossen find. Sie ist nicht in demselben Maße wie die Musikantengilde das Herz der Bewegung. Das sind vielmehr die Singwochen, die hier von scharf geprägtem Wesen sind. Die Singgemeinde ist weniger pädagogisch eingestellt, sie wendet sich an weitere Kreise, sie will zum Volk sprechen und redet darum seine Sprache. Sie will viel Volk versammeln zur guten Musik. Das kann sie nicht, indem sie einen Satz bespricht und das musikalische Leben aufzeigt, das erreicht sie, indem sie mit dem und die Menschen zum Singen willig und bereit Geist der Bewegung vertraut macht. Orgel; Das sagen einige nebeneinandergestellte Ueberschriften: Gegen die moderne sür und wider den Rundfunk; Singen und Körperbildung; Hans Leo Haßler und die Liederbuch; Der Leierkasten und die ,M!IsikalischeErneuerung; Das Lochbcimcr Raum des Gesanges. Breiter musikalische Kultur; Vom Erleben ist hier den Berichten von den Leben. Da spürt man das Singwochen. Dienst am Volke wollen te sein. Wie in der Musikantengilde, so ist auch hier eine vorzügliche Buchbespkechung, auch Und o i alter Bespkcchmxgen Musik, wie und erichtet. Sie äxctlzngeispielen VleL Zielang See akbeiiet Notknlmgen sp selbstverständlich voraus, . neuer es — — gegeben der vertrauen man kann. » trägt jede So besondere Aufgabe, keine Und der der Zeitschriften ihr besonderes Gesicht, das geprägt ist thrch Ple Und wollen. so ist’s verstandltch, »daßelgepmch sie dienen durch die andere ersetzt, aber eine jede durch die Unterscheidung,die hier zutage tritt, darf wohl die andere eine ·iErganzungfindet. auch in bedingtem Gilden sind mehr eine Sinne von dkk ganzen Arbeit der beiden Zentren gelten. Die Auslese und die«MUlikaMenAUdeschult und führt sie zur Arbeit der musikalischen Erziehung in Schule, Musikstunde. Der sinkensteiner Bund geht mehr ins Volk und will in dem Volkstum der dieser Richtung gehen. Er entspringt auch ganz aus ichlefsschen Geenzdeutschem Beide Bewegungen "sind dem Geiste der Jugendbewegung entGelde, bewußt 245 Der Finkensteiner Bund dem zur Lebenserneuerung aus scheint stärker den Willen zu einer einheitlichen Lebenshaltung Geiste der Bewegung zu wahren und den Willen es bei den Gilden und bisweilen mit einem zu werten zu pflegen, während man leisen Angstgefühl vor musikalischer Sachlichkeit in den Hintergrund geraten sieht. Das Die sei genug Zeitschriften sollten keineswegs gegenzur Kennzeichnung. einander aber abgewogen sein. Auch will ich nicht nach beiden Seiten hinken. Wenn der wir aus jene törichte Frage an uns gerichtet wird, so antworten guter Kenntnis Dinge: Für beide, für Hensel und Jöde, für Jöde und Henseh wie du willst. Und der für keinen von sie dienen-; beiden, sondern für die gemeinsame Sache, Erbe So laßt euch nun ihnen helfen, es ist nötig. auch von Jökg stammt. Aussprach: Volkslied und Volksgesang. (Zugleich eine Buchbesprechung.) und Sechste Anflage. Natur deutsche Volkslied. Geist. Teiibner, Leipzig. x34 Seiten, Z.so Bill-. Was Volkslied sei und welches die Kennzeichnen des Volksliedes sind, darüber sind einen Die dunklen meisten tragen sich nur mystischen wenig Menschen im klaren. und Vorfeierlich schimmernden Begriff in sich herum ohne nähere und genauere kann bei Aber man stellung. Darum greifen sie auch oft fehl in der Liederauswahl. diesem Geschäft den Begriff überhaupt nicht gebrauchen, sondern muß instinkt- und keinesund gefühlsmäßig entscheiden. Denn der Begriff ist bis heute selbst unklar «f- W. Bruuiet: Das feststehend. wegs Das vorstehende Büchlein gibt einen wesentlichen Beitrag zur Klärung. Es unterin den scheidet zunächst zwischen Volksgesang und Volkslied. Volksgesang kann nur treu geblieben sind, die also durch ein einheitliches, Kreisen leben, die dem Volkstume und Volksart gemäßes Empfinden einfacheo und ursprüngliches, der angeborenen nur Denn den Denken diese Kreise sichern dem Volkssich von übrigen abheben. der in volkstümlichen gesang seine Wesenszüge. Volksgesang ist also derjenige Gesang lebenden Kreisen, der in einei« von Anschauungen zusammengesührten ·der Sitte Chorarten (Spinnstube, Kameradschaften, Militär) frei, d. h. ohne Regelung des Taltstockes erklang oder in den erhaltenen Chorarten, dann immer aus dem Gedächtnis, erklingt. Nur wo feste Sitte dieses gemeinsame Singen aus dem Gedächtnis erhalten er wieder ausklingen soll, da muß vor hat, lebt der Volksgesang noch, und wo allem das gemeinsame, freie, gedächtnismäßige Singen gepflegt werden. Vom Volkslied das begrifflich unterscheiden. Das«VolksVolksgesang muß man lied entstammt dem immer Volksgesang, erklingt zwar auch im Munde des Einzelnen dann und zwar nicht mehr üben; es bleibt solcher, die den Volksgesang als Sitte Volkslied, aber sein Vortrag ist nicht mehr Volksgesang. Wir Volksgesang geworden; sie begreifen: Unsere Lieder sind noch nicht wieder uns an Es selbst zunächst zwei»Forderungen sind darum müssen es aber werden. Aus dem in Verbindung Gedächtnis Gemeinschaft singen, frei singen, gestellt: suchen mit Volk und Sitte. Hier liegt die Begründung für die Forderung des Auswendigsingens und die Ursache, daß wir keine rechte Einstellung haben zum Einzelgesang beim Singstreit. Chorgesang ist das Ziel, Volksgesang wieder zu erwecken,unsere singen, da ist doch Aufgabe. Wo unsere Bünde frei und auswendig und in der Sitte Verund die wird Bedeutung hier schon ein Stück Volksgesang. Und klar. Singens unseres antwortung verantwortisngsschwer ist, daß es im Volksgesang er»Das einzige sichere Kennzeichen eines Volksliedes mußte die scharfe Prüfung durch den Chor«beklang oder erklingt.« Jedes Lied ward. »Jedes Lied ist Volkslied,«vondem nachgewiesen stehen, ehe es zum Volkslied werden wurde, gleichviel,welchen Inhalts Volkschore angenommen kann, daß es vom und Ursprungs es sein, welchen Volkskreisen sein Verfasser angehoren mag; umgekehrt ist kein Lied Volkslied, das erweislich nicht im Volksgesange lebt, «mag es auch in Ton, sonst Kunstmaß, Empfindung und Inhalt sich noch so sehr dem angleichen,was» man geneigt ware. für die Eigentümlichkeiten des Volksliedes zu halten Ganzlich verfehlt sei ode»rnicht, von ist es, die Antwort auf die Frage, ob ein Lied Volkslied des Erkundigung nach dem Verfasser oder der Herkunft des Liedes abhangig zu machen. · 240 M Das scheint kcak zu sein und erledit die das die Herdersche Begriffsstimmung, als das Dichtende namenlos der Volkslieder VJUSSCMZE sein müssen, von zu Geschlecht sich in den unteren Schichten des Volkes weiterGeschlecht Pflanzmds Das ekledegk den Begriff der Romantiker, wie er in Storms ,,Jmmensee« kommt- wo Reinhard auf Elisabeths Frage: »Wer hat aber doch diese ZUIF AUHPkUck schonen Uedek gemacht·?« antwortet: »Sie werden gar nicht gemacht; sie wachsen, sie der Luft, sie fallen aus fliegen über Land wie Mariengarn, hierhin Und dorthin, und wkkdkn a,n taUsendStellen zugleich gesungen. Unser eigenstes Tun und Leiden finden w« M dlcsm FOle es ist, als ob wir alle an ihnen mitgeholfen hätten.« Doch der springende Punkt des bei der Vorbestimmung ,,Volksgesanges« und liegt des im Volkstum der »Vs01k«8ch0res«. verwurzelt Jst ek im Wandel Zeiten immer gewesen«Ist er es heute noch? Kann man ihn als den immer gültigen Wertmesser der Lieder anerkennen, als die absolut gültige Prüfungsstelles Hat er allezeit ein einu nd spkchwist doch Unhettllches ursprüngliches Empfinden und Denken gezeigt? Was Wie nkcht alles im Volk gesungen worden aus oder AnlässenP jenen äußeren diesen vieles ist Mode gewesen? Wie vieles wurde so im Volk aufgenommen- Wie Pkk Schlagek vom« Operettenpublikum? Verschwindet da nicht jedes Wertmaß? Wo bleibt da das Volksobjektive Urteil, der sichere Geschmack des im Volkstum verwurzelten gesangs? Das übersieht der Verfasser vollständig, denn sein Begriff würde sonst auch wankend Es ist ein Schnitter; werden. Er nennt in einem Atemzug als Volkslieder: denn meine fürhanden ist; Harre meine Wenn mein Stündlein Seele; So nimm HandezLaßt mich gehn; Wo findet die Seele; und verbindet weiter: »So sang man schon im is. Jahrhundert: Ich wollt, daß ich daheim wär und aller Welten Trost der bei einer die andern Verfasser weiter entbehr«. Wenn Zusammenstellung unter Lieder: die See den ,,Stürmisch die Nacht und ,,Machen wir’s geht hoch« und: Schwalben nach« zu den wichtigsten Neuerwerbunsgen des Volksliedes zählt und wenn er unmittelbar daran sein Buch in der Hoffnung ausklingen läßt, daß das deutsche Volkslied seiner Zukunft entgegengeht und »jaiichzend aus Nacht und Dämmerung in ein Meer von Licht«, so können wir nicht mitfliegen. Denn wir sehen hineinfliegt die Dinge anders. Jn dieser Linie weitergegangen, muß der Verfasser bei der nächsten und andere auch: »Ausgerechnet Bananen« zählen. Dinger zu den Volksliedern Auflage as will uns aber nicht als ein slug in ein Meer von Licht scheinen, sondern ein in und Falle-n Sumpf Schmutz und Todeskrankheit. Es des Hlermit soll der Wert ist lehrreich. Büchleins nicht verleugnet werden. Daß aber »Ich bete an« mit Beethovens im Zapfenstreich stehe, also Vertonung Aber mit der Beekhoven mit Bortniansky verwechselt wird, sollte nicht vorkommen. denn nun Volkslied sei, sind wir noch nicht im reinen, es sei denn, daß kkkge, was wir das alte, deutsche Volkslied, das uns gesund, keusch wie frischer Morgenwind anwehh zum Maßstab nehmen und damit alles andere messen. Und dann kann nur was nicht mit der wenig vom etwas, ist dann heutigen bestehen. Aber Volkslied Mode wechselt, sondern der Spiegel der wahren, gesunden deutschen Seele, ist ein Namen verdient, Schatz, auf den wir stolz sein dürfen, der allein den wundervollen eM Wandel der des Zeit und behält und würdig ist, von Geschmackes seinen Wert Geschlecht zu Geschlecht weitergereicht zu werden« Nachwort: Sehr lehrreich und klärend ist im neuesten (5.) Heft der ,,Singgemeinde« eine Kritik des Hensels Aufsatz: ,,Volksliedertypen«und ebendort Liederbuches: »Auf froher Wanderschaft« (Zweigausschuß Südbayern d. d. Jugendherbergen), die mit Das jedem einzelnenLied ins Gericht geht und ein Maßstab ist für rechte Beurteilung. zu lesen ist wahre Freude, gesunde Operation. Jöeg Ekbs Lest das nach. ansieht,gnach Mundltch Buch Der und und singeude Bild. Quell, Herberge in Lieder einfachem für Satz wie sahn Wege von Walther Hensel, mit Buchschmuck von i.—55.Tausend, x.soMk., Paul Si»nkwit3, Barenreiter-Verlag Augsburg. Gegen so Lieder in einstimmig und in zweistimmigemgutem Satz wie ihn unsere Bunde bewaltigen können, ein Liederbuch, 347 es unsere Bünde, die mehrstimmigen zum erst auf dem Gesang sind, Uns können. freut vor brauchen Lieder. eine Anzahl neuer ganze neuere Volksals das alte ist das Stärker lied berücksichtigt in guter Auswahl. Aber wenn’s schon für Fahr und Herberge sein soll, so fehlt uns doch manches liebe Lied, wohl allem das das Biichlein macht, daß uns es so ganz befriedigt. Doch was bringt, ist erlesenes Gut, billig und nah beisammen; da sollen die Bünde zu reifen. Siehe auch: Vom pielen Singen und lischen Konstruktion, noch lediglich eine Wir müssen darin die der Musik erkennen, und das wird wir sall sein, wenn hier zu sin en anahmen fangen. Das Gesetz, der enge Kanon des Kanons (man versteht unter bei dem einen mehrstimmigen Musilsatz, jede Stimme dieselbe Melodie singt, aber nicht gleichzeitig, sondern in einem besetzen stimmten Zeitabstand. Die Stimmen nacheinander ein und behalten den Abstand bis die keineswegs »zum Schluß) tötet Musik. Aber es will bisweilen erscheinen, als ob unter dem Druck der strengen Form die Musik zu Edelstein gepreßt würde. Wirklich, hier ist Musik. Alle Singgruppen aufmerksam gemacht, seien aus das Wert und alle Bünde, die zum polyphonen SinDenn dazu gibt es gen gelangen wollen. keine bessere Vorschulung als den Kanon. und nicht Seite J. 237. musikalischeSpielerei. E. Herrnann Poppeu: Aus der Stadt der goldnen Gassen, Liederbuch für drei Mädchenstimmen, xso (viele geistliche) Mk.,bei Hochsteimsöeidelberg J. E. Sehr gut. Besprechung vorbehalten. ein Der für alle, Singebuch Kanon, Fritz Jöde. z. Teil: herausgegeben von den Von Anfängen bis zu Bach. xzo S. Mk. 4.-—, bei Ilallnieyer, VIolfenbiitteL Lieder Eine der Z.25 Sammlung von xso Kanons und erste Band eines dreibändigenWerkes. Stimmen. Der zu singen mit 3—8 Kanons Kanon ist weder die Artistik der musika- Preiserhöhung und Ausbau unseres Blattes. Als sich »Unser Bund« der versinkenden Jnin seiner jetzigen Gestalt aus flation erhob, da war eigentlich fiir einen sein Preis von Zo Pfg. im Monat berechnet. Die langsam wachsende x6—30 Seiten regelmäßigen Umfang von Auflage ermöglichte es, den Umfang zu erweitern, so daß wir in letzter Zeit immer Das 33 Seiten 24 und bringen und dsen Preis beibehalten konnten. und keinerlei Mitarbeiter ging so lange, als Schriftleitung Entschädigung erDas aber ist ein auf die Dauer hielten fiir ihre Arbeiten. unmöglicher Zustand nicht einbüßen will. für eine Zeitschrift, die wachsen lund ihre Bedeutung Der Bund schoß zu. Aber das kann er sich bei seiner sinanzlage weiterhin nicht leisten. Ab x. Januar Dazu soll unser Blatt weiter ausgebaut werden. xgzo wird die Bundesleitung als Jhr steht ein Raum solche regelmäßig mitarbeiten. von in jedem Heft zur Verfügung. Der Gedankenaustausch, der 8—xo Seiten und der zwischen den Landesverbänden Bundesleitung gepflogen und die Erkenntnisse und Erfahrungen, die dort gesammelt wurden, sollen hier dem sund insbesondere den Leitern Von Bund der Bünde nutzbar gemacht werden. einem und erweitert bearbeitet durch eine einbesonderen Mitarbeiterkreis gehende Zeitschriftenpriifung sollen hier dem Bund diese praktischen Handreichungen Das bedeutet eine notwendige und wertvolle Ergänzung dargeboten werden. des- Blattes. Ab 1. Oktober d. J. kostet »Unser Bund« monatlich 40 Pfg» vierteljährl. 1.20 Mk. Wir hoffen zuversichtlich, daß bei dieser Bereicherung der Zeitschrift uns nieum der zo Pfg. im Vierteljahr wegen abspringt; der xo Pfg. im Monat, mand wir hoffen, daß sich »Unser Bund« immer mehr Freund-e gewinnt, vor allem Denn das sei noch vermerkt, daß sein Wert auch innerhalb unseres Bundes. einem großen Teil der außerhalb des Bundes besser erkannt wird als von Bundesleute. Schriftleitung und Verlag. Die Gese. Der Vruckstock von Unsre BundesJohann Sebastian Bachs Bildnis ist herzlich Georg Kallrneyers Verlag verdankt. mit Bodnngen niusiker waren festgelegt. Berichte von dort folgen. Das nächste Heft bestreiten die Schlesier. Denkt der an die Preiserhöhungl Musik. Versündigt euch nicht an der Arbeit der Laßt dies Heft zu each reden von indem übers ihr sie umsonst getan sein laßt. Ver Führerin hoffen wir eins nachzuholen im Familienheft Wiegenlied. Dort ist dann auch schon schönere Zeit dazu. Seid herzlich gegrüßt von der Schriftleitangl Brüder, 248 Zur freundlichen Der " Bezugopreio beträgt nb l. Oktober bzw. monatlig Von den bzw. 40 Exemplar Thiirinser so Ho Beachtundt nicht wie auf Seite Mk., sondern 348 kfgq vweteliäthigz veröffentlicht 40 Pfg. IM. tsc- AM. Post Post bestellt haben, hat Lesern, 80 Pfg. pro von Ph. kassiekt. Diese Leser werden gebeten die Differenz an die in Briefinnrken für die Monate Oktober-Dezember in Jena nnd Drnckerei einzufenden. 6.ni.b.s. Verlag-anstatt nnd vertan Cibrittleitnno »Unser Anat-C die direkt bei der die nur 1.20 · Jm Gustav im Oktober Dr. Bucht-erlag des BDJ. erscheinen: Schwere »Aus des Lebens kleine es Geschichten,gebunden Preis d. 275 im September buntem d. J. genauerat Mk. J. Milbelm ··zuscnd«p Um 1.l1li- ll ps» liaml MARqu atgrlglsaltrlttli l.5ll Illi- n gr Stäbliue kart. Preis »Gehst-M 2.75 etwa und Siuu der beuiiaeu Mk. wünschenswerten und notwendigen Absatz beider Bücher sicher zu stellen, werden die Preise außerordentlich niedrig gestellt, so daß wir für diese Werke nicht, wie bei den bisher in unserem Verlage erschienenen Schriften, die Bunde-vorzugsweise für unsere Mitglieder um Zoolo, sondern nur um sodlo niedriger stellen können. Die Bücher sind die zu beziehen durch bei Sollstedt. »Treue«-Buchhandlung, Wülfingerode den Die Bunde-tanzten sind nicht an die Geschäftsstelle in Geldbeträge sür sämtliche WestetbnrgsBunstrine 30840, Bund Sollstedt, sondern direkt aus das Posticheckkonts Frankfurt n. Wnin E. V» Westerburg (Westerwald) zu überweisen. Deutscher Jugendvereine Die Bundeskanzlei. zur Einführung in die Volksbildungsarbeit. Deutschlands haben sich in den letzten Jahren die Beziehungen und Volksbildung immer enger gestaltet. Die Spiel- und JugendVolkshochschulen, die seeizeiten, serienwochen, Arbeitstagungen der Jugendbündetragen den Gedanken der Jugendbewegung in die Volksbildungsarbeit und den Gedanken der Volkshochschule in die Jugendbewegung. Außerdem sind eine der gsnze Reihe unserer jüngeren Volkshochschulleiter aus Jugendbewegung hervor- Jugendwochc An vielen Orten Zwkschtn Jugend in skltppen den Mgsngem ist daher nötig, daß beide, Jugend- und Volksbildung, sich kennen und verstehen in ihren besonderm Aufgaben als auch in ihren gemeinsamen Grundvom und Zielen. Diesem Zweck soll die Jugendwoche des Hohenrodter Bandes Bund Der Hohenrodter l.-e. Oktober dienen. ist eine Gesinnungsgemeinschast von Männern und Frauen der Volksbildung, denen Volksbildung in erster Linie Dienst am Menschen und an der Gemeinschaft ist und die unter der Menschen und Gemeinschst mordenden oder doch gefährdenden »Kultur« der Gegenwart leiden. Wir rechnen bei dieser Woche auf die Teilnahme von jungensMenschen aus allen Lager-n der Jugend, die in gemeinsamer Aussprache über Sinn, Bedeutung und Stand bit deutschen Volksbildung Aufschluß haben und in ihrem Teil an der »Bildung«, di b» möchten. Sie alle sollen uns willkommen Gestaltung unseres Volkes mitarbeiten Es lernen, sowohl lagen sein. des Hohenrodter Bundes: v. Erdberg-Berlin, Jm Namen Dir. , Visierte-Stuttgart, Dr. Dr. slitnerst des Bandes Deutscher Jugendvereine e. V. Pfarrer W. Kalbe, Schmiedehaus en b.Bad Sulza Druck u. Verlag : DruckereiIZduard Roether, Darmstadt. Bleichstr. a.M. x 1333 Postfcheckkonto: Eduadeoether,Darmstadt,srankfurt Verbandsblatt Schriftleitung :