Die griechische Antike im Überblick

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Die griechische Antike im Überblick
Der Ablauf der Geschichte
1.) Frühzeit (2000 – 800 v. Chr.)
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Erste Einwanderung um 2000 v. Chr.
Mykenische Kultur ca. 1900 - 1100 v. Chr.
Minoische Kultur auf Kreta ca. 2000 – 1500 v. Chr.
Zweite Einwanderung um 1200 v. Chr. (dorische Wanderung)
2.) Archaische Zeit (ca. 800 – 500 v. Chr.)
 Herausbildung der Polis
 Kolonisation 750 – 550 v. Chr.: Hellenisierung der Randgebiete von Mittelmeer und
Schwarzem Meer
 Frühe Entwicklung der meisten Poleis:
- Aristokratie statt Monarchie
Voraus- verstärkte Teilnahme des Volkes
setzung
- dabei Rechtsaufzeichnung (Athen: Drakon)
- wirtschaftlich-politischer Ausgleich durch „Schiedsrichter“ (Athen: Solon) für die
Demokratie
- Tyrannis: Bemühen um Wohlfahrt für das Volk
 Andere Entwicklung in Sparta
- Flächenstaat, keine Polis
- herrschende Schicht: militärisch organisierte Minderheit der Spartiaten
- rechtlose bzw. unterdrückte Bevölkerungsmehrheit (Heloten = unterworfene frühere
Bewohner; Periöken = Zugewanderte)
- kaum kulturelle Leistungen
- peloponnesischer Bund gewährleistet die Hegemonie Spartas auf der Peloponnes
3.) Klassische Zeit (ca. 500 – 400 v. Chr.)
 Perserkriege (490-479/449): Konflikt um die Unabhängigkeit Ioniens
Schlachten bei Marathon (490), Thermopylen (480),
Salamis (480), Platää (479)
Flottenbau Athens (Themistokles)
Sieg der Griechen
 Gründung des Attisch-Delischen Seebundes (477) zum weiteren Schutz gegen Persien
 Kalliasfrieden 449: Abschluss der Perserkriege; Unabhängigkeit Ioniens wird von
Persien anerkannt
 Athen unter Perikles: Bau der Akropolis; Seebund als athenisches Herrschaftsinstrument;
Überführung der Kasse des Seebundes nach Athen
 Dualismus Athen – Sparta (bzw. Attisch-Delischer Seebund – Peloponnesischer Bund)
 Peloponnesischer Krieg (431-404) mit einem Sieg Spartas;
persische Unterstützung für Sparta  ionische Griechenstädte gelangen wieder unter
persische Herrschaft.
Hegemonie Spartas in Griechenland
 Niederlage Spartas gegen Theben (371)
Die griechische Polis
 Die Entstehung der Polis
im kleinasiatischen Kolonisationsgebiet
 Gegensatz zur einheimischen anatolischen Bevölkerung
 Befestigung der Siedlungen  Zusammenleben auf
engem Raum  Intensivierung des politischen Lebens
kleinräumige Staatsgebilde
 Grundsätze der Polis
Polis als typisch griechische
 Autonomie: außenpolitische Selbstbestimmung
Staatsorganisation
 Innere Freiheit: direkte Herrschaft der Bürgerschaft
Beispiel Athen: Die Vollendung der Demokratie
1. Schritt: Reformen des Solon (594 v. Chr.)
- Aufhebung der Schuldknechtschaft  Beseitigung der
großen sozialen Unterschiede
- Timokratie: politische Mitbestimmung nach der Stellung
im Militär bzw. nach Besitz gestaffelt
beginnende
-- Volksversammlung: Teilnahme aller 4 Klassen
Demokratisierung
-- Rat der 400: nur die 3 ersten Klassen wählbar
-- Areopag: Adelsrat (stammt aus der Zeit der
Aristokratie)
2. Schritt: Reformen des Kleisthenes (508 v. Chr.)
- Neugliederung des Landes  Mischung des Volkes
und der Stände
- rechtliche Gleichheit der Bürger (= Überwindung der
entscheidende
Timokratie)
Demokratisierung
- Rat der 500: Mitglieder werden aus allen Schichten
durch Losentscheid bestimmt
3. Schritt: Reformen von Ephialtes und Perikles (462 ff. v. Chr.)
Vollendung
- Einführung von Tagegeldern (Diäten) für Staatsämter
der attischen
- starke Einschränkung der Rechte des Areopags (AdelsDemokratie
rat)
 Autarkie: wirtschaftliche Unabhängigkeit
 Politische Zusammenschlüsse
 hegemoniale Symmachie: Verträge des Hegemons
(führender Staat) mit den einzelnen Bundesmitgliedern
z. B. Peloponnesischer Bund, Attisch-Delischer Seebund
 Staatenbünde mit gemeinsamem Bürgerrecht: engerer
Bund als die hegemoniale Symmachie – keine Autonomie
mehr für die Poleis
größere Machtbildungen zur
Verteidigung erforderlich
 Probleme
 Ungleichheit: politische Mitbestimmung nur für Bürger (Attika: ca. 13 %), nicht für alle
Bürger einer Polis (Frauen, Metöken = Zugewanderte, Sklaven)
 Polis besteht nur aus Bürgern (nicht Bewohnern oder Gebiet)
 keine Opposition möglich – Verbannung mißliebiger Bürger durch das Scherbengericht
(„Ostrakismos“)
Makedoniens Hegemonie in Griechenland
Niedergang der Polis
Stärke Makedoniens
 Äußerer Niedergang: Schwächung der
Poleis im Peloponnesischen Krieg
 Einigung Makedoniens durch König
Philipp II. (359-336 v. Chr.)
 Schaffung eines schlagkräftigen
Heeres
 Reichtum (Gold- und Silberbergwerke)
 Einfluss bei Demagogen
 Innere Wandlungen: Entpolitisierung,
Ökonomisierung, Privatisierung der
Bürger
Schlacht bei Chaironea (338):
Sieg Philipps II. über Athen und Theben

Hegemonie Makedoniens über Griechenland
Bildung des Korinthischen Bundes (337)
Eroberung des Persischen Reichs durch Alexander d. Gr. (334-323)
 Ursachen
- Rachefeldzug
- Welteroberung (?)
 Verlauf
- Eroberung Kleinasiens
- Gordion: Lösung des Knotens durch Schwertschlag
- siegreiche entscheidende Schlachten bei Issos (333) und Gaugamela (331)
- Eroberung Ägyptens (Oase Siwa: Priester des Amon-Orakels erklären Alexander zum
Sohn des Amon) – Verlangen Alexanders, als Gott verehrt zu werden
- Zerstörung der persischen Residenz Persepolis
- Feldzug in den Osten
- Umkehr am Indus
- Tod 323 in Babylon
 Die Verschmelzungspolitik
- Alexander als Nachfolger der persischen Dynastie der
Achämeniden
- Beibehaltung der persischen Verwaltung
- Eingliederung von Persern in das makedonische Heer
- Massenhochzeit von Susa (324): Makedonen und Iranerinnen
Schaffung eines neuen
Volkes aus Makedonen
und Persern, um die Zukunft des Riesenreiches
zu sichern
 Die Städtegründungen
- Neugründung vieler Städte (Name: Alexandria)
- Zweck: Mittelpunkte des eroberten Landes, Urbanisierung, Herrschaftssicherung
- Bedeutung: Schrittmacher der Hellenisierung (Ausbreitung der griechischen Kultur)
- Gestalt: Schachbrettgrundriss, Vorbild der griechischen Poleis
Die Diadochenreiche
 Nachfolge und Aufteilung des Reiches nach dem Tod Alexanders d. Gr. (323 v. Chr.) durch
Diadochen (= ehemalige Generäle Alexanders: Ptolemaios, Seleukos, Antigonos)
- Ägypten: Ptolemäer
- Kleinasien, Mesopotamien, Iran: Seleukiden
- Makedonien: Antigoniden
allmählich entwickelten sich weitere Reiche: Pergamon, Pontos usw.
 Bevölkerung und Herrschaft
- keine Fortführung der Verschmelzungspolitik
- jedoch gewisse Assimilation zwischen den jeweiligen Oberschichten
(Makedonen/Griechen – Einheimische)
- Machtgrundlage: Söldner, Beamtentum
 Hellenistisches Königtum
- Klassisches Griechenland: Monarchie ist für Griechenland untypisch
makedonische Hegemonie in Griechenland: Niedergang
Wiederherstellung der Monarchie mit begrenzter Machtvollkommenheit
der
Polis,
allmähliche
- Alexander d. Gr.: autoritäre Monarchie unter Kriegsbedingungen
Machtzunahme
- Diadochen: -- personengebundene, nicht nationale Herrschaft
der Monarchie
-- Ursprung der Königsherrschaft: Eroberung oder Erbschaft
-- Herrschaftssicherung durch Schaffung von Dynastien
-- gottgleicher Herrscherkult
Erklärung des Wandels:
- Polis: begrenzte politisch-militärische Leistungsfähigkeit
- polisübergreifende Raumordnungen (z. B. Attisch-Delischer Seebund) scheitern
- Friedensschaffung unter monarchischer Herrschaft (Philipp II.)
- der monarchische Flächenstaat überwindet seine Rückständigkeit
- Wurzeln des Herrscherkults:
hellenistisches Königtum = dynastisches Erbkönigtum
rationales Element
charismatisches Element
Pflichtgedanke
König als Bester, als treusorgender
Landesvater
Gottkönigtum
Absolutismus
Despotismus
griechische Philosophie

vorwiegend griechisch-okzidentale
Wurzel
jedoch
auch
orientalische Religiosität

vorwiegend asiatisch-orientale Wurzel
(Beispiel: Alexander d. Gr.)
Fortwirkung
- Feldherren der späten römischen Republik: Heilszeichen und Beinamen
- Kaiserzeit: Vergottung der Imperatoren
- Gottesgnadentum des Monarchen
Allgemein: Herrschaftssystematik in „Lebensaltern“ eines Staates (nach Seneca)
- Kindheit:
Königtum (Rom und Griechenland)
- Erwachsenenalter: Republik (Rom), Demokratie (Griechenland)
- Greisenalter:
Kaiserzeit (Rom), hellenistische Monarchien (griechischer Osten)
Das Ptolemäerreich in Ägypten
 staatliche Monopolwirtschaft, Planwirtschaft
- Könige als Eigentümer des Landes
- Gewerbe in staatlicher Hand
- Außenhandelsmonopol des Staates
- Alexandria als Exporthafen
zentralistischer Staat
(Fortführung der Tradition
der Pharaonenzeit)
 ausgeprägte Bürokratie zur Durchführung der Planwirtschaft
 soziale Situation
- Oberschicht: Griechen, Makedonen
- Untertanen: Ägypter
- keine Verschmelzungspolitik
Ptolemäer als
Fremdherrscher
Hellenisierung und hellenistische Kultur
Hellenisierung
hellenistische Reiche im Orient  Auswanderung von Griechen in den Orient
- friedlicher Vorgang
- Neugründung griechischer Städte
- Hellenisierung älterer Städte
- Griechisch als Hof-, Verwaltungs- und
Handelssprache und Sprache der Oberschicht
hellenistische Kultur (323 -30 v. Chr.)
 Fürstenhöfe als Brennpunkte hellenistischer Kultur (Förderung durch Monarchen)
 griechische Sprache wirkt kulturell vereinheitlichend
 Höhepunkt vieler Wissenschaftszweige
- Philosophie (Epikur, Zenon, Diogenes)
- Philologie
- Mathematik, Naturwissenschaften, Technik (Archimedes, Euklid)
- Geographie, Astronomie
- Medizin
- Kunst, Städtebau
Hellenisierung
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