KÜNSTLERPORTRAIT ARIRANG-QUINTETT Tomo Andreas Jäckle (Flöte) | Frederike Timmermann (Oboe) Steffen Dillner (Klarinette) | Sebastian Schindler (Horn) Olivia Comparot (Fagott) Das Bläserquintett arirang begeistert mit seiner Spielfreude und Qualität ein inter­ nationales Publikum. Mit erfrischenden Interpretationen, einem breiten Repertoire von klassischen bis zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen sorgt das Quintett für einmalige Darbietungen. Das Quintett entstand im Jahr 2002 aus einer Initiative von Mitgliedern der Jungen Deutschen Philharmonie. Die Freude an der Musik und deren Bedeutung für einen kul­ turellen Austausch führten das Ensemble auf zahlreiche Konzertreisen, unter anderem in die USA, nach China, Hong Kong, Südafrika, Jemen, Russland, Dubai, und die Türkei. Dank der Zusammenarbeit des arirang-Quintetts mit Komponisten wie José-Maria Sanchez-Verdú oder Evis Sammoutis entstehen regelmäßig neue Werke, die das Repertoire für Bläserquintette bereichern. Rundfunkproduktionen u.a. für ORF, Nor­­ wegian Broadcast Corporation und Dansk Radio runden die zahlreichen Tätigkeiten des Quintetts ab. 27 VORSCHAU SA Mai 17 GOLDMUND 17 SA QUARTETT Jun 17 ENSEMBLE NOBILES 9 SA Sep 17 KAMMERKONZERT Nach dem Konzert ins Restaurant Schönbusch. Warme Küche bis 23:15 Uhr 1. SCHÖNBUSCHSERENADE arirang-Quintett mit „Mozart meets Tango“ Festsaal im Park Schönbusch www.stadttheater-aschaffenburg.de 20:00 Uhr Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ KV 620 Adagio – Allegro – Adagio – Allegro ANDREY RUBTSOV (*1982) Three Moods Void Sadness Frivolity WOLFGANG AMADEUS MOZART „Là ci darem la mano“ „Reich mir die Hand, mein Leben“ aus der Oper „Don Giovanni“ KV 527 (Bearbeitung: David Walter) ---- PAUSE ---- WOLFGANG AMADEUS MOZART Streichquintett (Serenade) c-Moll KV 406 Allegro Andante Menuetto in canone – Trio in canone al rovescio Allegro (Bearbeitung: Mordechai Rechtman) ASTOR PIAZZOLLA (1921 -1992) Histoire du tango Bordel 1900 Café 1930 Nightclub 1960 Concert d’aujourd’hui (Bearbeitung: Ulf-Guido Schäfer) EINFÜHRUNG PROGRAMM WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756 -1791) „MOZART MEETS TANGO“ Wolfgang Amadeus Mozart hat keine Originalwerke für das klassische Bläserquintett aus Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott komponiert, da diese Besetzung erst kurz nach seinem Tod in Mode kam. Stücke von ihm für ein solches Ensemble zu bearbeiten macht dennoch Sinn, da zu seiner Zeit eine ähnliche Besetzung sehr populär war: die „Harmonie­ musik“, meist ein Oktett aus je zwei Oboen, Klarinetten, Hörnern und Fagotten. Harmo­ nie-Ensembles spielten häufig Opernbearbeitungen, und mit einer solchen beginnt auch das arirang-Quintett. Mozarts letzte Oper, die 1791 uraufgeführte „Zauberflöte“, ist ein ungemein vielschichtiges Werk, das Elemente aus Singspiel, Opera seria und Opera buffa in sich vereint. Man kann sie als volkstümliche Posse erleben, aber auch als Verherrlichung humanistischer Werte und geheimer Freimaurer-Rituale. Der feierlichen FreimaurerSphäre gehört etwa der Beginn der Ouvertüre mit seinen drei kraftvollen Akkorden an. Auf die gemessene Einleitung folgt eine Fuge über ein Motiv in plapperndem Buffo-Ton. Von Mozart erklingt außerdem „Là ci darem la mano“, das berühmte Duett aus der Oper „Don Giovanni“, in dem der Titelheld seine Verführungskünste an dem hübschen Bauern­ mädchen Zerlina erprobt. Und schließlich eine Serenade, die beinahe doch ein Original­ werk für Bläserquintett ist, da Mozart sie in einer Bläserfassung (allerdings für Oktett, KV 388) und in einem Quintettversion (allerdings für Streicher, KV 406) schrieb. Zumindest erleichterte diese Konstellation Arrangeur Mordechai Rechtman den letzten Bearbei­ tungsschritt. Unabhängig von der Besetzung überrascht das Werk durch seinen für eine Serenade ungewöhnlich ernsten Charakter: Es steht nicht nur in Moll, sondern zeigt auch überaus dramatische (im ersten Satz) und kunstvoll-kontrapunktische Züge (im dritten). Geradezu als einen Spezialisten für die Besetzung des Bläserquintetts kann man Andrey Rubtsov ansehen. Schließlich ist der junge russische Musiker nicht nur Komponist und Dirigent, sondern auch ein hervorragender Oboist. Im Jahr 2001, mit 19 Jahren, wurde er ins Russische Nationalorchester (RNO) aufgenommen, und im gleichen Jahr war er Grün­ dungsmitglied des aus RNO-Mitgliedern gebildeten Bläserquintetts, das 2005 den ersten Preis bei der Osaka International Chamber Music Competition gewann. Rubtsovs kleine Suite „Three Moods“ enthält Sätze von sehr unterschiedlichem Charakter, die jedoch durch eine Art Motto, das Eröffnungsmotiv des ersten Satzes, zusammengehalten werden. Das Finale von Rubtsovs Werk ist ein Tango, und mit einer ganzen Tango-Suite endet der heutige Abend: Die 1985 entstandene „Histoire du Tango“ des Argentiniers Astor Piazzolla zeichnet die Geschichte des Tanzes in vier Stationen nach: von der Unbekümmertheit des „Bordel 1900“ über den romantischen Lyrismus von „Café 1930“, den energiegeladenen Tango Nuevo und Bossa Nova des „Nightclub 1960“ bis zu dem mit Strawinsky und Bartók kokettierenden „Concert d’aujourd’hui“. Jürgen Ostmann