Wolfgang Amadeus Mozart Komponist Geboren 27.01.1756, Salzburg Gestorben 05.12.1791, Wien Seit dem Kinofilm ‘Amadeus’ hat man ihn bildlich vor Augen: Wolfgang Amadeus Mozart Kindskopf und Genie in einem - steht für das uneingeschränkt Schöne in der Musik. Doch was man damals wie heute als so überaus ‘schön’ empfand, war kein Produkt des Zufalls. ‘Dieser Knabe wird uns alle vergessen machen!’, orakelte 1771 der damals weltberühmte Opernkomponist Johann Adolf Hasse. Er sollte Recht behalten: Hasse kennt heute kaum einer mehr, Mozart dagegen darf als der mit bekannteste Komponist nicht nur seiner Epoche, sondern der gesamten klassischen Musik gelten. Wunderkind auf Konzertreisen Bereits als Sechsjähriger wurde der ‘Knabe’ Wolfgang Amadeus Mozart von seinem Vater in den Metropolen Wien und München als Wunderkind präsentiert. Er spielte Cembalo, improvisierte und komponierte. Mozarts Vater Leopold bereitete seine Kinder gezielt auf eine Musikerkarriere vor. Sie reisten gemeinsam nach Paris, Den Haag, durch Deutschland und Italien, wo Wolfgang und seine Schwester Maria Anna öffentlich konzertierten. Die Kombination von Jugend und Talent begeisterte das Publikum. Lange haftete Mozart das Etikett des ewig kindlichen Genies an - eines Genies, das gleichsam ohne nachzudenken die wundervollste Musik erschafft. Dieses Bild ist allerdings falsch. Die unkomplizierte, von vielen gleichermaßen empfundene ‘Schönheit’ seiner Werke ist bewusst gesucht, ist systematisch erarbeitet. Denn Mozart war der erste Komponist dieses Ranges, der sich - zumindest über weite Strecken seines Lebens - nicht auf eine feste Anstellung oder einen Mäzen verlassen konnte: ‘Je nu, wo man gut zahlt, bin ich’, schrieb er 1778 aus Paris. Hätte man seine Musik nicht schön gefunden, wäre er finanziell erfolglos geblieben. Dass es ihm trotzdem sein Leben lang an Geld mangelte, lag nicht zuletzt an der aufwendigen Haushaltsführung von Wolfgang Amadeus und Konstanze Mozart. Der Bruch mit dem Publikum In den letzten fünf Jahren seines kurzen Lebens kam es schließlich doch zu einem Bruch mit dem Publikum. Opern wie ‘Figaros Hochzeit’ oder ‘Don Giovanni’ - heute als seine absoluten Meisterwerke anerkannt - überforderten in ihrer Komplexität das Wiener Publikum. Es wandte sich von ihm ab. So starb Mozart mit gerade einmal 34 Jahren verarmt und weitgehend vergessen. Sein letztes Werk, ein anonym bestelltes Requiem, blieb unvollendet - für die Nachwelt war das die ideale Vorlage, den Tod des Komponisten in ein mysteriöses Licht zu stellen. Das Requiem, so hielt sich die Legende, war bestellt von einem Boten aus einer anderen Welt. Es sollte sein eigenes werden. von F.A. Brockhaus, Mannheim, Leipzig ©